Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 10: Damit du des Nachts nicht so einsam bist ---------------------------------------------------- Und schon geht es weiter mit meiner FF. Ich hoffe ihr musstet nicht allzu lange warten. Ich hatte zuerst gar keine Lust an den Kapitel zu arbeiten. Das meiste habe ich dann wieder am Wochenende geschrieben. Das Kapitel ist etwas länger geworden als ich beabsichtigt habe. Um es zuzugeben habe ich schon überlegt das Kapitel in zwei Teile zu spalten, also zwei Kapitel daraus zu machen, aber dann habe ich die Idee wieder verworfen. Zum Kapitel: Tja. Manche werden sich über den Schluß freuen. Vielleicht findet ihr das Kapitel ja auch wieder lustig ^^ Legende: "jemande spricht" /jemand denkt/ [eher nervige Kommentare meinerseits] 10. Kapitel: Damit du des Nachts nicht so einsam bist „Vielleicht haben sie ja einen Schock erlitten. Durch irgendeinen Anruf. Schließlich hält Brooklyn immer noch den Hörer in der Hand.“ „Es könnten aber auch wirklich nur Statuen sein.“ „Nein, nein. Sie atmen doch.“ Sowohl Hilary als auch Kenny schlichen nun schon seit ein paar Minuten um Tala und Brooklyn herum, doch keiner von beiden gab ein Zeichen der Bewegung von sich. Sie standen nur mit Schockgeweiteten Augen da. Hilary schnipste vor Talas Augen und Kenny klatschte vor Brooklyns Gesicht, doch nichts passierte. Die beiden schauten sich einen Moment an, dann hatte Hilary eine Idee. Sie zog scharf die Luft ein und stellte sich so hin das ihr Mund genau vor Talas Ohr war. „AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!“ Sofort löste sich die Starre von Tala und er griff an seine Ohre um dem Lärm zu dämpfen, auch Brooklyn schien aus seiner Bewegungslosigkeit zu erwachen um sich die Ohren zu halten zu können. „Hast du sie noch alle?!“, fuhr Tala Hilary an, als sie mit den Schreien aufgehört hatte. „Willst du mich taub machen?“ „Nein nur ein Lebenszeichen hervorrufen und das habe ich auch geschafft“, sagte Hilary trotzig, auch Kenny hatte sich die Ohren zuhalten müssen als sie mit den Geschrei angefangen hatte. „Was hat euch eigentlich so erschreckt?“ Brooklyn und Tala schauten sie in die Augen. Jetzt fiel es ihnen wieder ein. Hiro hatte ihnen gedroht und sie schluckten schwer als sie sich an seine extrem wütende Stimme erinnerten. Sie waren schon fast wieder in ihre Starre verfallen, als Hilary meinte die beiden seien doch nicht so interessant und sich weiterbewegte. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Kenny. „Wer weiß wie lange die Aussprache zwischen Tyson und Kai dauern kann und mit den beiden ist auch nichts anzufangen.“ „In der Küche steht ein Kuchen“, fiel es Hilary wieder ein. „Den könnten wir essen.“ Kenny stimmte den zu, auch wenn er nicht wirklich Hunger hatte, aber mit den merkwürdigen Gestalten in diesen Haus wollte er sich nicht unbedingt weiter beschäftigen. Als sie in der Küche waren, warf Kenny einen scheuen Blick auf den Kuchen. Anscheinend war schon davon gegessen worden, ein paar Stücke fehlten und eins stand auch noch unberührt auf den Teller. Während Hilary nach Tellern suchte, probierte Kenny von dem Kuchen. Er empfand den Kuchen als etwas trocken, aber ansonsten mehr gut. Also war schon mal nicht Tyson der Bäcker gewesen, aber warum stand ein Kuchen da? Kai hatte doch erst... „Hier, Kenny“, sagte Hilary und reichte ihm einen Teller. Er nahm ihn dankend an und schnitt sich mit dem noch daliegenden Messer einen Teil des Kuchens ab. Auch einen Teil für Hilary. „Du kannst ihn ruhig unbesorgt essen. Ich habe schon probiert. Tyson scheint ihn nicht gemacht zu haben“, erklärte Kenny und biss nun von seinen eigenen Stück ab. „Kann ja sein, aber wer soll ihn denn sonst gemacht haben? Etwa Tala? Nein, nie und nimmer.“ Hilary winkte mit der Hand ab um ihre Bemerkung noch deutlicher zu machen. „Max war doch gestern da gewesen. Bestimmt hat Tyson ihn gebacken und Max hat geholfen.“ „Meinst du wirklich, das genügt um Tysons Backkünste genießbar zu machen?“ Kenny warf nun doch einen ehrfürchtigen Blick auf das Stück Kuchen in seiner Hand. Was wenn die Nebenwirkungen erst später auftreten würden? Wenn schon alles zu spät ist. „Kaiiiiiii, neeeeeiiin“ Aus den Flur war ein gequängle zu hören, als würde es von einen kleinen Kind kommen und ein paar Sekunden später kam Kai durch die Türe und Tyson trug er auf den Rücken. Nicht wie bisher auf den Armen, sondern er hatte sich ihn über den Schulter geworfen und Tyson zappelte furchtbar mit den Beinen, weil ihm das anscheinend nicht gefiel. Kai setzte Tyson auf den Stuhl ab und begab sich zum Kühlschrank. „Nur weil ich sagte, ich will nicht wieder wie ein Kind herumgetragen werden, heißt das noch lange nicht, dass du mich auf eine so unübliche Weiße durch das Haus schleppen sollst“, protestierte Tyson auf seinen Stuhl herum. „Dir kann man es echt nicht recht machen“, brummte Kai nur vom Kühlschrank her und durchsuchte ihn anscheinend gründlich. Tyson wendete sich von Kai ab und starrte die beiden anderen an. Die sahen wiederum Tyson erwartungsvoll an. „Keine Sorge, wir haben uns wieder vertragen“, sagte Tyson. „Aber Kai ist immer noch der Meinung, dass er mich quer durchs Haus schleifen muss. Dabei kann ich auch selber laufen.“ Den letzten Satz sagte Tyson besonders laut. „Ja, und dann bräuchten wir stunden um in die Küche zu gelangen“, kam es kein bisschen beschämt von Kai. Er hörte sich mal wieder gelangweilt an. „Ich könnte uns eine Lasagne machen. Aber dann braucht das ganze noch ungefähr 1 Stunde.“ „Die Stunde überlebe ich locker, wenn die Lasagne wirklich gut wird“, meinte Tyson und bekam strahlende Augen. Lasagne war eins von seinen Lieblingsgerichten. Dabei sollte man allerdings bedenken das Tysons Liste von Lieblingsessen nie auf eine Seite passen würde. Währendessen zurück bei Tala und Brooklyn. Nachdem sie sich nun auch von den zweiten Schock erholt hatten belauerten sich die beiden wieder. Sie starrten sich aus größter Böswilligkeit an. „Also ich kneife nicht, nur weil Hiro Beschützer spielen will“, versicherte Tala. „Was will er denn groß machen? Mit einer Schrottflinte hier auftauchen und jeden abknallen der eine bestimmte Reichweite zu Tyson erreicht?“ „Ich fürchte mich ebenfalls nicht vor einen Hiro im Ramboverschnitt“, sagte Brooklyn. „Aber bei dir bin ich mir gar nicht so sicher. Du hast dir doch fast in die Hosen gemacht, als er durch das Telefon von Nordamerika bis hierher seine Drohung brüllte.“ „Von wegen“, erhob sich Tala. „Ich fürchte mich vor nichts und niemand. Hiro macht mir keine Angst und das werde ich dir auch beweisen.“ Und so schritt er ohne ein weiteres Wort an Brooklyn vorbei zur Küche. Dort stieß er die Türe auf und achtete nicht auf die verstörten Gesichter die ihn anstarrten, weil er mit einen solchen Karacho die Küche stürmte. Er starrte Tyson an der unter seinen Blick ganz klein wurde. Was hatte Tala nur vor? Brooklyn fragte sich das anscheinend auch und stand ziemlich neugierig in der Tür. Dann überwand Tala die letzten Schritte zu Tyson. Er fasste an Tysons Kinn, hob es etwas an und dann küsste er ihn voll auf die Lippen. Alle im Raum erstarrten auf einmal. Selbst Brooklyn sah so aus als würde er gleich vor Schock umkippen. Aber so schnell wie es angefangen hatte, so schnell ließ Tala Tysons Lippen auch wieder frei. Keiner von beiden sagte etwas, aber bevor dies auch geschehen konnte, spürte Tala wie er am Kragen gepackt und gegen die nächste Wand gepresst wurde. Wegen des Aufprallschmerzes hatte er die Augen zusammengekniffen gehabt, nun öffnete er sie und schaute in von hassverzerrte blutrote Augen. Kai drückte ihn erbarmungslos gegen die Küchenwand und war seinem Gesicht sehr nahe, seine gesamte Erscheinung drückte Wut aus. „Kai!“, kam der warnende Aufschrei von Tyson. Zwar hatte Kai bisher noch nichts gemacht außer Tala weiter gegen die Wand zu drücken, aber wer konnte schon sagen ob es dabei blieb. Tala wusste selbst nicht was in den Graublauhaarigen gefahren war. Er wusste ja schon, dass Kai etwas dagegen hatte, dass er sich an Tyson ranmachte, aber dieser unbeschreibliche Hass in seinen Augen. Er hatte den Ausdruck eines Amokläufers. Gerade holte Kai mit seiner Faust aus als schon wieder ein Aufschrei von Tyson kam. Kai behielt die Faust, die vor unterdrückter Wut nur so zitterte, immer noch in der Höhe, doch er ließ sie nicht auf Tala niederschlagen. Noch ein paar Sekunden, dann ließ er sie erst wieder sinken und ließ auch Tala wieder los. Aber der Ausdruck in seinen Augen blieb. Ein letzter Blick zu Tala, ein warnender Blick zu Brooklyn und er packte Tala schon wieder am Kragen, auch Brooklyn blieb diesmal nicht verschont, aber er begnügte sich damit beide aus der Küche zu schmeißen. Die waren nach Kais Ausbruch natürlich nicht in der Lage sich dagegen zu wehren und ließen es ruhig geschehen. Wer wusste schon ob Kai nicht doch noch zuschlagen würde. Nachdem er die beiden aus der Küche geschmissen hatte stützte sich Kai schweratmend auf dem Küchentisch ab. „Er hat mir nicht wehgetan. Es war nicht so schlimm“, sagte Tyson mit leiser Stimme. Es hatte ihn richtig geschockt wie Kai eben auf Tala losgegangen war. Der Kuss von Tala war nicht schlimm gewesen. Er war ja nur kurz und der Kuss von Max war viel schockender gewesen. Keine Ahnung was Tala damit bezwecken wollte, aber für Tyson war dies nicht schlimm. Aber vielleicht war der Schock über Kais Ausbruch auch so enorm, dass die Sache mit den Kuss sofort weggewischt wurde dadurch. „Dieser miese Perverse“, zischte Kai. Hilary und Kenny saßen auch nur völlig geschockt am Tisch. Wer weiß ob Kai nicht noch mehr ausrasten würde wenn man ihn ansprach. Obwohl Kai alles getan hatte, was in seiner Macht stand, um Tyson ruhig zu halten, hatte er es nicht geschafft dafür zu sorgen einer Strafpredigt des Arztes zu entkommen, der am nächsten morgen vor der Tür stand um Tyson zu untersuchen. Der Arzt hatte Tysons Rippen und seinen Fuß abgetastet. Er hatte ihn nach seinen Kopfschmerzen gefragt und dann Kai mit einen tadelnden Blick gestraft. Der Arzt meinte, dass Tysons Verletzungen kein bisschen besser wären und das nur davon kommen könnte, dass er sich zu viel bewegt hatte. Daraufhin hatte Kai natürlich Tyson mit einen tadelnden Blick bestraft, denn er war die ganze Zeit der Meinung gewesen, dass er Hilfe nicht brauchen würde, und hatte daher versucht alles auf eigene Faust zu erledigen. Das Ergebnis von alledem war natürlich, ob es nun Tysons oder Kais Schuld war, dass Tyson eine ganze Woche lang Bettruhe halten musste um wieder einigermaßen Fit zu werden. Nach der Woche hatte sich der Arzt dann einverstanden erklärt, dass Tyson nicht mehr das Bett zu hüten brauchte. Zwar war das zu anstrengende Toben und eine Überbelastung immer noch verboten, aber Tyson konnte wenigstens wieder alleine durch die Gegend streifen. Natürlich lief alles nicht so glimpflich ab. Aus irgendeinen Grund hatte nämlich mal Großvater Kinomya sich gemeldet und wollte wissen wie es seinen Enkel denn ginge, da Hiro eine komische Bemerkung gemacht hatte. Kai fragte sich zwar was für eine Bemerkung es war, aber das ging völlig unter, als Großvater sauer wurde, weil Kai ihm beichten musste, dass Tyson gestürzt und verletzt war. Kai hatte schließlich die Verantwortung für Tyson übernehmen müssen, da war es nicht vorteilhaft wenn Tyson sich verletzte, aber zum Glück war Tysons Großvater ein gemütlicher Mensch und beließ es dabei, dass Kai sich entschuldigt hatte. Was Tala anging so gab es mit ihm keine weiteren Probleme. Kais Ausbruch steckte ihm immer noch in den Knochen und so hatte er es vermieden Kai zu nahe zu kommen und bei Tyson hatte er sich dafür entschuldigt, dass er ihn einfach so mit dem Kuss überrumpelt hatte. Als Tyson fragte warum er ihn denn überhaupt geküsst hatte, wurden Talas Wangen rot und versuchte sich mit der harmlosen Ausrede herauszureden, es sei nur ein kleiner Wettstreit mit Brooklyn gewesen, nämlich wer der beiden würde sich zuerst trauen Tyson zu küssen. Tyson war über diese Art von Wettstreit, bei der er mitreingezogen wurde, zwar nicht begeistert, aber da er niemanden lange böse sein konnte, ließ er die Sache nach ein paar Tagen ruhen. Dann als Tyson sich endlich wieder frei bewegen konnte, war es sein erster Wunsch einkaufen zu gehen, aber wieder mal sollte Kai nicht dabei sein. „Kannst du mir mal verraten, warum du mich nie dabei haben willst?“, beschwerte sich Kai. Die beiden standen am Eingang und Tyson zog sich gerade seine Schuhe an. „Was ist dein Problem, Kai?“, fragte Tyson und band sich geraden den zweiten Schuh zu. „Du warst doch noch nie ein Shoppingfan und ich muss einige Besorgungen machen.“ „Ich mache mir lediglich Sorgen darum, dass du immer noch nicht ganz fit bist“, sagte Kai und starrte stur an Tyson vorbei. Tyson hatte sich nun beide Schuhe komplett angezogen, angelte nach seiner Jacke und schaute misstrauisch zu Kai. „Der Arzt meinte, das ich so weit wieder Okay bin. Ich habe keine Schmerzen und darf mich eben nicht überanstrengen. Und da ich das einkaufen gemütlich angehe, wird das auch kaum passieren. Und zum Notfall habe ich immer noch Unterstützung dabei.“ „Ach, wen den?“, fragte Kai immer noch misstrauisch. „Bist du soweit, Tyson?“ Und schon kam Tala auch noch zur Tür gelaufen und stellte sich neben Tyson. „Also ich bin fertig. Kann es losgehen?“ Kais Hände begannen wieder zu zucken. Für Tala war diese Shoppingtour doch die beste Gelegenheit sich wieder an Tyson ranzumachen und dieser wollte auch noch das Kai zu hause blieb. „Gleich“, antwortete Tyson auf Talas vorher gestellte Frage. „Wir müssen noch auf Max warten. Schließlich kommt er auch mit.“ Kai entspannte sich wieder. Max war der perfekte Puffer für diese Aktion. Bestimmt würde es Tala nicht wagen, sich in Max’ Gegenwart an seinen Tyson ranzumachen. „Ah, da kommt er auch schon.“ Und schon stand Max auch vor der Tür und wartete auf die beiden. „Kommt wir haben nicht ewig Zeit, und wer weiß ob Kai nicht doch misstrauisch wird“, schrie Max vom Eingangstor aus. Von dort konnte man Kai, der noch im Haus stand nicht sehen und Tyson zuckte natürlich zusammen. „Was darf ich denn nicht erfahren?“, sagte Kai und trat nun etwas weiter zum Eingang so das Max ihn sehen konnte. „Ähm...ehem“, stotterte Max herunter, der total geschockt war, dass er doch in der Nähe war. „Wir müssen gehen“, saget Tyson, packte Tala am Arm, zerrte ihn aus der Tür und zwei Sekunden später war er samt den beiden verschwunden. Einen Moment stand Kai noch in der Tür und überlegte sich was das alles zu bedeuten hatte, aber er kam einfach nicht drauf. Also schloss er die Tür und meinte er könne ja schon mal das Mittagessen richten, denn das würde Tyson auf keinen Fall verpassen wollen. „Man, Max! Willst du denn alles verraten?“, sagte Tyson genervt zu Max, da er sie fast verraten hatte. „Ich konnte doch nicht wissen, dass Kai da stand“, verteidigte sich Max. „Und wenn du ihm auf biegen und brechen verbietest mitzukommen, ahnt er doch vielleicht sowieso schon was.“ „Wer’s glaubt“, vernahmen die beiden von Tala. „Was meinst du denn damit?“, fragte die beiden dann. „Glaubt mir“, sagte Tala. „Ich kenne Kai schon lange genug. Es wäre das erste mal das er sich daran erinnert.“ Die drei erreichten nach einer gewissen Zeit die Einkaufsstraße der Stadt und blieben erst mal auf den Markplatz stehen und sahen sich um. Ringsum gab es allerlei Geschäfte. „Also, wo soll es zuerst hingehen?“, fragte Max. „Ich weiß noch nicht so recht was ich kaufen soll“, meinte Tyson daraufhin. „Vielleicht schauen wir uns erst mal um. Aber zum Schluss müssen wir noch zum Lebensmittel laden. Schließlich will ich wieder einen Kuchen backen.“ Max und Tala verdrehten die Augen. Darüber würde Kai sich bestimmt nicht freuen. Kai las in der Küche ein Buch während auf den Herd das Curry kochte. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr die 13 Uhr anzeigte. Um 9 Uhr waren Tala, Max und Tyson aufgebrochen. Normal quengelte Tyson schon um 12 Uhr er habe Hunger. Kai wunderte sich warum das quengeln noch nicht ins Haus eingekehrt war. Er hatte schon den ganzen Morgen darüber nachgedacht warum die drei ihn unbedingt nicht dabei haben wollten, aber er kam einfach nicht darauf. Einmal hatte sich der Gedanke eingeschlichen, dass sie seine Gesellschaft einfach nicht mochten und ihn deshalb zurückgelassen hatten. Eigentlich ging das Kai sonst wo vorbei, wenn ihn jemand nicht mochte, oder von irgendwas ausschloss, aber da auch Tyson ihn einfach so ausschloss versetzte es ihn doch einen gewissen Stich ins Herz. Er konnte nun mal nicht leugnen was er für Tyson empfand, auch wenn er die Gefühle hin und wieder als Schwäche empfand. Gerade als Kai meinte, dass Curry müsste nun fertig sein, hörte er wie jemand zur Tür hereinkam. /Pünktlich auf die Minute/, dachte Kai und ging in den Gang um Tyson zu sagen, dass sein Essen schon bereit stand, doch kaum das er die Tür einen Spalt breit offen hatte, wurde sie von außen schon wieder zu gedrückt. Kai stemmte sich gegen die Tür doch sie gab nicht nach. Anscheinend drückte von außen jemand dagegen. „Was soll dieser Kindergarten?“, fragte Kai und stand genervt vor der Tür. „Nichts“, hörte er Tysons nervöse Stimme. „Ich ruhe mich nur aus. Bringt schnell alles in mein Zimmer.“ Sein letzter Satz war nur geflüstert und doch konnte Kai jedes Wort verstehen. Allmählich ging ihm das alles auf die Nerven. „Am besten du ruhst dich woanders aus, Tyson“, sagte Kai genervt. „Denn wenn du nicht sofort von der Tür verschwindest wird es sehr schmerzhaft für dich.“ Sofort ging Tyson von der Tür weg. Dafür riss er sie nun auf, betrat die Küche und stellte sich vor Kai und somit zwischen Kai und die Tür. In den Händen hatte er eine Tüte vom Supermarkt. „Wenn du schon wieder einen Kuchen backen willst vergiss es“, warnte Kai gleich mal vor. Die Leidenschaft vom Japaner Kuchen zu backen, entwickelte sich für ihn langsam zur Plage. Denn Tyson hatte sich schon vor zwei Tagen wieder an einen Kuchen versucht, und dieses mal ohne die Hilfe von Max. Zwar war der Kuchen einigermaßen genießbar gewesen, doch das Chaos das Tyson in der Küche angerichtet hatte, durfte Kai am Schluss beseitigen, da sich Tyson ja nicht überstrengen hatte dürfen. „Das wird wirklich das letzte mal, Kai“, bettelte Tyson. „Und dieses mal darf ich ja auch selber aufräumen. Du musst dich also um gar nichts kümmern und dieses mal wird er sicherlich perfekt.“ Kai stöhnte nur genervt auf. „Wenn ich den Grund für deinen Backwahn herausfinde, dann werde ich ihn ausmerzen.“ Mit einen letzten gestressten Blick machte sich Kai daran den Tisch für das Essen zu decken. Kai hatte noch einen anstrengenden Tag gehabt, nachdem das Mittagessen vorüber war, denn Tyson hatte dann den Kuchen gebacken. Es war mal wieder eine laute Angelegenheit gewesen und Tyson hatte ihn aus der Küche verbannt, so dass er nicht mal helfen konnte. Erst nach 3 Stunden hatte Kai die Küche wieder betreten dürfen. Tyson hatte zwar irgendwas geschwafelt von wegen er hätte aufgeräumt, aber dennoch musste Kai immer noch überall mal drüber, damit man wirklich sagen konnte, die Küche sei sauber. Während er damit beschäftigt war hatte er sich gefragt, warum er dass alles überhaupt ertrug. /Weil du ihn liebst!/, hatte dann immer seine innere Stimme geantwortet. Doch wie viel konnte Liebe aushalten, wenn es um Tyson ging? Kai wusste ja schon immer das er ein ruhiger Mensch war, der nicht immer gleich ausrastete, aber Tyson zu betreuen war die härteste Zerreisprobe die er je hatte bewältigen müssen. Kai schlief sehr lange, und stand am nächsten morgen erst sehr spät auf. Nämlich um 7 Uhr. Das war für Kai schon extrem spät. Er erledigte im Bad kurz seine Katzenwäsche und ging dann in die Küche und kaum das er die Türe geöffnet hatte. „Happy Birthday, Kai!” Kai hatte kaum Zeit zum reagieren, da hatte sich Tyson schon um seinen Hals geworfen und drückte ihn ganz fest. Kai stand völlig perplex da, Tyson hing an seinen Hals und er starrte fassungslos auf den Tisch. Da stand doch tatsächlich der Kuchen den Tyson gestern gebacken hatte und mit Zuckerguss stand darauf geschrieben „Alles Gute zum Geburtstag Kai!“ „Ach stimmt. Ich habe ja heute Geburtstag“, kam auf einmal die Erleuchtung bei Kai und nun wurde ihm so einiges klar. „Du willst mir doch nicht allen ernstes sagen, dass du deinen eigenen Geburtstag vergessen hast?“, fragte Tyson der sich nun wieder von Kai gelöst hat. „Ehrlich gesagt: ja.“ Tyson langte sich nur an die Stirn. Es war ja nichts verwunderliches wenn Kai mal seinen Geburtstag vergaß oder den von seinen anderen Teamkameraden, aber den eigenen. „Ich...habe es nicht so mit meinen Geburtstag. Das müsstest du doch wissen. Schließlich haben wir ihn letztes Jahr auch ohne großes Tamtam übersprungen.“ „Wir haben ihn letztes Jahr übersprungen, weil du nach Russland geflüchtet bist. Für einen ganzen Monat, bis es keinen Sinn mehr gemacht hatte nachzufeiern“, sagte Tyson vorwurfsvoll und schaute Kai böse an. „Ich habe mich schon gefragt, welche Ausrede du dieses Jahr bringen würdest, um vor deiner Party zu flüchten. Aber anscheinend hast du deinen Geburtstag schlichtweg vergessen.“ „Ich habe es weder mit Partys noch mit Kuchen oder Geschenken“, sagte Kai nun in seiner gewohnten Kühle. „Oder warum glaubst du wohl bin ich letztes Jahr nach Russland gegangen? Weil ich das Wetter dort so toll finde.“ Tyson hatte die Hände in die Hüften gestemmt. „Man wird nicht alle Tage 17. Also freu dich gefälligst.“ „Wie sagtest du gerade? 17? Wenn ich recht sehe werde ich heute 15.“ Damit zeigte Kai auf den Kuchen in den 15 leuchtende Kerzen steckten. Tyson verzog kurz das Gesicht, ging aber gleich wieder in seine vorherige Position und sagte mit kleinlauterer Stimme. „Es waren eben nur noch 15 da. Ich hatte vergessen welche zu kaufen.“ „Wie überaus aufmerksam“, höhnte Kai und ließ sich auf einen Stuhl am Tisch fallen. „Und was erwartet mich heute? Geschenke? Freunde? Party?“ „Und zwar alles auf einmal“, sagte Tyson und setzte sich ihm gegenüber. Kai schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Er hatte das ganze drum herum bei Geburtstagen noch nie gemocht. Wenn einer seiner Freunde Geburtstag hatte, hat er den dummen gespielt und so getan als wüsste er von nichts und bei seinen eigenen war er ja wie schon erwähnt immer geflüchtet. Wie konnte er das dieses Jahr nur vergessen. Jetzt hatte er die gesamte Tourtour am Hals. Das würde ein schrecklicher Tag im Leben des Kai Hiwatari werden. „Jetzt sei doch nicht so muffelig“, sagte Tyson schmollend. „Du kannst dich sogar freuen. Mein Geschenk bekommst du sofort.“ Vielleicht hätte Kai jetzt lächeln sollen, doch er machte eher den Eindruck eines Mannes der sich liebend gern eine Kugel in den Kopf schießen würde. Tyson langte kurz neben sich und was er von dort holte ließ Kai die Kinnlade herunterfallen. „Ist das nicht supermegasüß?“, fragte Tyson und drückte Kai das Plüschtür mit einer Schleife drum herum in die Hand. „Was - ist - das?“, fragte Kai und betrachtete das Stofftier von allen Seiten. „Ein Stoffdranzer!“, sagte Tyson selbstverständlich und voller Stolz in der Stimme. „Ich habe mir ganz viel Zeit genommen um ihn zu finden.“ Kai betrachtete seinen Stoffdranzer von allen Seiten. Das Teil sah wirklich aus wie Dranzer. Ob das Merchandising von der BBA war. „Wie kannst du nur glauben, dass mich so etwas glücklich macht?“, fragte Kai der immer noch unter Schock stand. „Na“, begann Tyson schüchtern. „Weil er süß ist.“ Kai schloss nun wieder seinen Mund und sah Tyson echt genervt an. „Du glaubst ein Stofftier würde mich glücklich machen? Heiße ich Max oder Daichi? Denkst du etwa ich würde das Teil zu mir ins Bett nehmen und damit im Arm einschlafen, während ich an meinen Daumen nuckle?“ „Nein“, sagte Tyson aufgebracht. „Aber du könntest trotzdem Dankbarkeit zeigen. Schließlich habe ich ihn gekauft damit du des Nachts nicht so einsam bist.“ Sofort begriff Tyson was er eben gesagt hatte, wurde rot um die Wangen und starrte beschämt auf die Tischplatte. Kai schaute ihn peinlich berührt an. Was hatte Tyson damit gemeint? Die Stimmung in der Küche war auf einmal ganz anders. Eben hatte sich die beiden noch gezankt, doch nun war es Totenstill. „Und freut sich unser Geburtstagskind?“ Beide schraken auf als Tala plötzlich die Küche betrat. Als er die beiden so dasitzen sah, grinste er nur über beide Wangen. „Ich wusste, dass Tysons Geschenk dich aus der Bahn wirft, Kai.“ Und damit reichte er Kai ebenfalls ein Geschenk, aber noch verpackt. Nun bekam er Kais böse Blicke ab. „Gerade du solltest wissen, dass ich diesen Tag nicht besonders mag.“ „Tyson kann sehr überzeugend sein“, flüsterte Tala Kai zu ohne das es Tyson hören konnte. Kai starrte kurz auf das Geschenk das ihm Tala in die Hand gedrückt hatte. Er war weder der Fan von Überraschungen, noch interessierte er sich besonders für Geschenke, aber dennoch fragte er sich was gerade Tala ihm schenkte. Doch kaum das er das Papier aufgerissen hatte, wünschte er sich er hätte es nicht getan. „Du stehst doch auf Tequila“, sagte Tala und Kai hatte das unbeschreiblich große Bedürfnis die Flasche über Talas Kopf zu zerschlagen. Jedoch wollte Kai diesen Zwang lieber nicht erliegen. Er hatte heute noch so einiges vor sich. Da waren unpassende Geschenke und blöde Kommentare nur der Anfang. Tyson musterte Kai und seine Flasche verwundert, weil er natürlich nicht verstand warum Kai anscheinend nicht glücklich reagierte. Also stellte Kai die Flasche schließlich zu seinen Dranzer auf den Tisch und setzte sich nun auch wieder, Tala tat es ihm gleich. „Mhm, ich finde der Kuchen sieht richtig lecker aus“, schwärmte Tala und griff nach dem Messer um sich ein Stück davon abzuschneiden, doch zuvor klopfte ihn Kai auf die Finger. „Finger weg von meinen Kuchen!“, sagte er ermahnend und schaute Tala bösartig an. „Ach, plötzlich willst du den Kuchen?!“, meint Tyson nun der immer noch etwas schlechter Stimmung war, da Kai seine tolle Geburtstagsüberraschung nicht zu würdigen wusste. „Wenn ich schon mal einen Kuchen habe, dann will ich ihn auch für mich alleine“, meinte Kai, wobei es ihm aber in Wirklichkeit darum ging, Tala bloß nicht in den Genuss von Tysons Kochkunst kommen zu lassen. Tyson hatte diesen Kuchen nur für ihn gebacken und er hatte sogar schon vorher geprobt damit er perfekt wird. Wann bekommt man von Tyson schon mal so eine nette Geste. „Aber diese Kerzen blase ich bestimmt nicht aus“, sagte Kai dann aber noch dazu und musterte wieder missbilligend die 15 Kerzen die auf den Kuchen steckten. „Das ist nämlich einfach nur dumm.“ „Gibt es denn gar nichts was du dir wünscht?“, fragte Tyson nach und schaute Kai mit großen Augen an. „Schließlich sind Kerzen auf dem Kuchen dazu da. Das man sich was wünscht.“ Kai lächelte melancholisch. „Das was ich mir wirklich wünsche können mir keine Kerzen auf der Welt schenken.“ Tyson schaute etwas verwundert. Was Kai wohl damit meinte? „Na ja“, sagte Tyson dann. „Da Max und die anderen erst gegen Mittag kommen und die sicherlich auch was vom Kuchen wollen, nehme ich dir das nicht so übel. Aber dann musst du teilen. Oder willst du mir allen ernstes weiß machen, dass du den Kuchen ganz alleine essen kannst und willst.“ Kai schaute auf den Kuchen der harmlos und friedlich vor ihm lag. Von außen wirkte er ganz genießbar, aber was war wohl mit dem Inneren. Besser er aß nicht alles allein. Da der Kuchen erst einmal unberührt blieb, bereitete Tyson für alle ein gesondertes Frühstück vor. Vorsichtig, so dass es Tyson nicht hörte, richtete sich Kai noch mal an Tala und fragte ob er wirklich eine ganze Party am Mittag zu erwarten hätte. „Keine Sorge. Tyson hat zwar Max und die anderen eingeladen, aber ich glaube es wird nur ein nettes beieinander sein geben.“ Als wirklich positiv empfand Kai das nicht. Er hasste eigentlich alles, was mit Geburtstagen zu tun hatte, ob es jetzt nun ein nettes beieinander sein ist oder eine fette Party. Für ihn gab es da keinen Unterschied. Und weil es diesen nicht gab machte Kai den ganzen Vormittag über ein grimmiges Gesicht. Tyson versuchte zwar ihn etwas aufzumuntern aber nichts half. Und sogar Kais Kerzen musste Tyson nach einer Weile von selbst ausmachen, da sie schon ganz runtergebrannt waren und sich Kai immer noch weigerte sie auszublasen. Aber um wenigstens nichts kaputt zu machen, was seine kindlichen Ansichten zerstört hätten, drückte er sie mit den Finger aus. Kai verdrehte da nur die Augen, denn Tyson verzog hin und wieder das Gesicht, weil man 15 Kerzen nicht einfach so mit den Finger ausmachen konnte. Gegen Mittag dann kam Max mit Daichi zusammen. Die beiden gratulierten ihm und ein jeder überreichte ihn ein Päckchen. Dieses mal verkniff sich Kai aber ein blödes Kommentar. Er konnte ja nicht den ganzen Tag jeden anmotzen der ihn ein Geschenk brachte, schließlich war dies eine Zeichen der Freundschaft. Dieses mal musste sich Kai auch über sein Geschenk weder aufregen noch wundern. Max schenkte ihn ein paar Ersatzteile für seinen Dranzer. Das war auch nicht anders zu erwarten gewesen. Max’ Vater betrieb einen kleinen Beyblade-shop und Max wusste nun mal besser als Tyson, das man Kai nur mit Beyblade richtig glücklich machen konnte. Auch wenn sein großer Wunsch nichts mit Beyblade zu tun hatte. Daichi der mit allen sehr bescheiden war, schenkte Kai hingegen nur einen neue Reisleine. Wahrscheinlich war es das Einzige was er sich hatte leisten können. Aber alles war Kai lieber als das Stofftier das ihm Tyson geschenkt hatte. Er legte seine neuen Geschenke mit auf den Tisch und begutachtete noch ein weiteres mal das Stofftier. Für jeden wäre es bestimmt total süß gewesen und als Kai es in der Hand hatte, war ihm auch aufgefallen das es sehr weich war, aber dennoch wusste er nicht so recht was sich Tyson bei diesen Geschenk nur gedacht hatte. Er hatte doch auch so eine Bemerkung gemacht, mit Nachts nicht alleine sein. Aber warum er das gesagt hatte und was genau er damit meinte wusste Kai einfach nicht. Später kamen auch noch Hilary und Kenny hinzu. Und auch ihnen beiden waren besser Geschenke eingefallen auch wenn man bei Hilary nachdenklich werden konnte. Denn sie hatte die geniale Idee, dass Kai doch mal die Farbe seiner Kriegsbemalung ändern könnte und brachte ihn eine Tube mit roter Farbe. Kai verkniff sich wieder mal ein bissiges Kommentar und nahm das Geschenk mit einen grimmigen Lächeln entgegen, aber dadurch ließ sich doch Hilary nicht aus der Bahn werfen. Kenny allerdings war mal wieder voll in seinen Element und schenkte ihm eine Disk mit den neuesten Updates für Beyblades. Alls sie dann schließlich alle versammelt waren, wurde auch endlich der Kuchen angeschnitten. Wieder meinte Tyson Kai sollte sich doch mal selbst an seinen Geburtstag beteiligen und den Kuchen anschneiden, aber so viel Tyson auch quengelte und große Augen machte, Kai war nicht weich zu kriegen. Nicht mal seine große Liebe konnte ihn dazu bringen, gegen seine eigenen Rituale, nämlich das ignorieren von Geburtstagen, zu verstoßen. Allerdings nahm sich Kai gleich nachdem Tyson die ersten paar Stücke geschnitten hatte, schon mal zwei auf den Teller. Das brachte ihn zwar einen verwunderten Blick ein, aber er wollte einfach nicht auf den Kuchen verzichten. Er setzte sich in eine Ecke des Zimmers und verputzte seine zwei Stücke in Rekordgeschwindigkeit. Der Kuchen schmeckte nicht einmal schlecht. Zwar war er immer noch nicht so gut, wie einen wo man kaufen konnte, aber Tyson hatte sich wirklich gut gemausert. Nämlich vom Giftmischer zum Hobbybäcker. Gerade wollte sich Kai schon wieder zwei Stücke holen als das Telefon klingelte. Tyson stürmte sogleich in den Flur um das Gespräch entgegen zu nehmen. „KAI!!“, erklang kurz darauf sein lautes Rufen und Kai konnte sich schon denken wer dran war, als er Tyson den Hörer entriss und dieser sich wieder ins Wohnzimmer zurückverdrückte. „Na Kai, feierst du auch schön?“, fragte Ray. Kai wollte sich jetzt nicht wieder die Frage stellen warum dieser Kerl so oft anrief. Ray lebte in einen Dorf in China. Er konnte sich nur schlecht vorstellen das es dort haufenweise Telefonzellen gab oder in jeden Haus ein stand, die Ray ständig aufsuchte. Aber vielleicht hatte er ja auch ein Handy dabei. „Ich dachte wenigstens du, wüsstest das ich so was zum kotzen finde.“ Ray lachte am anderen Ende der Leitung, kehrte aber schnell wieder zum ernst zurück. „Tyson hat mich sogar vorher mal angerufen und gefragt ob ich nicht auch kommen könnte, aber ich habe gerade weil du es nicht magst abgelehnt.“ „Lügner!“, knurrte Kai in den Hörer. „Du wolltet doch nur nicht Max begegnen.“ Es war nichts mehr zu hören aus der Leitung die bis nach China ging, dennoch wartete Kai weiter. „Freust du dich wenigstens über deine Geschenke?“ Das war mal wieder typisch für Ray. Wenn er nichts mehr zu antworten wusste, wechselte er einfach das Thema. Aber Kai wollte jetzt keinen Streit anfangen und ging auf den Wechsel ein. „Ich kann mich eigentlich nicht groß beklagen. Nur Tala und Tyson sind mal wieder daneben.“ „Sei doch nicht so grimmig“, meinte Ray. „Wir beiden wissen wie Tyson manchmal sein kann. Du solltest dich freuen wenn er an dich denkt. Egal was er dir auch geschenkt hat ich kann mir vorstellen es kommt von Herzen. Oder denkst du ich habe mich groß gefreut als er mir zu meinen letzten Geburtstag eine Haarschleife geschenkt hatte?“ „Über eine Haarschleife hätte ich mich noch gefreut“, meinte Kai schlecht gelaunt. „Aber er hat mir ein Stofftier geschenkt.“ Stille. „Ertrag es einfach, Kai. Schließlich meint es Tyson nur gut mit dir.“ „Er ist der einzige Grund warum ich noch nicht schreiend weggerannt bin“, sagte Kai schwermütig ins Telefon. Er kümmerte sich gar nicht darum, dass Ray jetzt wer weiß was von ihm denken würde. Kai hörte im Hintergrund jemanden reden. „Ich muss jetzt Schluss machen, Kai. Das Training geht weiter. Noch viel Spaß. Und ach ja, bevor ich es vergesse. Happy Birthday.“ Kai legte den Hörer wieder auf als der er das Klicken in der Leitung hörte. Wie lange musste er diesen Tag denn noch durchstehen? Diiiing doooon daaaang Nun überlegte sich Kai auch noch durch die Hintertür zu flüchten. Wer nervte denn jetzt schon wieder? Er hatte keine Lust auf noch mehr Gäste und wenn es seine eigenen Eltern wären. Dennoch bewegte er sich zur Tür, weil er dann denjenigen gleich wieder die Tür vor der Nase zu schlagen würde, wenn es nur wieder ein Gratulant war. Trotzdem verwarf er seinen Gedanken als er die Tür öffnete und zwei unerwartete Personen darin stehen sah. Brooklyn hatte sein dranggeschraubtes Lächeln und Garland wirkte grimmig. Kai war nicht minder schlecht gelaunt. „Tyson hat gemeint du hättest heute Geburtstag“, meinte Brooklyn freudestrahlend, doch Kai wandte sich an Garland. „Ich habe ja versucht ihn aufzuhalten, aber der kann ganz schön stur sein“, meinte er, aber er hatte die Augen geschlossen und den Kopf leicht nach unten geneigt. „Ich konnte ihn wenigstens davon abhalten dir ein Geschenk zu kaufen. Ich sagte, du würdest dann nur Amok laufen.“ „Wenigstens einer der es kapiert“, meinte Kai und machte platz damit die beiden reingehen konnte. „Kuchen ist im Wohnzimmer.“ Brooklyn der ja schon öfters in der Wohnung war ging sofort darauf zu, aber Garland blieb im Eingangsbereich stehen und sah verwundert zu Kai. „Ich hätte nie gedacht, das du ihn am Leben lässt.“ „Man hat nur einmal im Jahr Geburtstag“, sagte Kai und legte dann ein besonders fiesen Grinsen auf. „An diesen Tag kann man sich so einiges leisten ohne das jemand etwas sagt. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mir das entgehen lasse.“ Und Kai ließ es sich wirklich nicht entgehen. Auch wenn er zuerst derjenige war der am liebsten verschwunden wäre genoss er jetzt seinen Geburtstag. Und wie er es schon sagte, ließ er sich so einiges einfallen um andere zu triezen. Allerdings waren diese anderen hauptsächlich Tala und Brooklyn. Kai hatte schon von Anfang an vermutete da Brooklyn nur gekommen war um sich mal wieder an Tyson ranzuschmeißen, also drängte sich Kai immer ziemlich plump zwischen die beiden wenn er meinte sie seien sich zu nahe. Und bei Tala war Kai sogar noch grausamer. Da Tala beim Frühstück großzügig zugelangt hatte, wollte er erst später etwas vom Kuchen nehmen. Und als er dann endlich etwas nehmen wollte, waren nur noch zwei Stücke da, und genau in den Moment, da er sich bedienen wollte, funkte Kai dazwischen und schnappte sich beide Stücke auf einmal. Den Blick den sich Kai nun von Tala zuzog war so kalt, das selbst die Höhle gefroren wäre. Natürlich ging das noch weiter. Jedes mal wenn Tala mit Tyson ins Gespräch kam, zwang sich Kai wie schon bei Brooklyn einfach dazwischen und begann mit Tyson ein Gespräch, oder eben das was man bei Kai unter Gespräch verstand. Er erwähnte ein Thema, bei dem er genau wusste, Tyson würde ihn zuplappern und er müsste nur Hm’en. Als gegen Abend dann alle gingen, war Kai fix und fertig. Zum Glück war der Tag schneller vorbeigegangen als er es sich erhofft hatte. Nur Brooklyn weigerte sich am Schluss noch zu gehen. Aber Kai beförderte ihn mit einen gezielten Fußtritt vor die Tür, Garland lief von ganz allein hinterher. Letztlich mussten sie nur noch das Wohnzimmer sauber machen, aber das überließ Kai großzügig Tala und Tyson. Immerhin war er nicht scharf gewesen auf eine Party oder was auch immer es war. Party wäre übertrieben. Sie hatten eigentlich alle nur beieinander gesessen und hin und wieder gequatscht. Außer Kai. Der war eigentlich der einzige, der sich mit Gehässigkeit gegenüber Tysons nervigen Verehrer, noch aktiv beteiligt hatte. Nach dem aufräumen, ging Tala schon mal ins Bad, da er meinte er bräuchte jetzt Entspannung. Tyson wollte auch noch ins Bad, ließ Tala aber den Vortritt, da er ja ein freundlicher Gastgeber war. So legte er sich aufs Sofa und wollte etwas dösen. Zum kuscheln hatte er sich Stoffdranzer hergezogen, den er unter Kais ganzen Geschenken begraben wieder ausgebuddelt hatte. Kai sah den müden Japaner und setzte sich zu ihm auf die Kante des Sofas. Tyson hatte sich schon zurückgelehnt und gähnte herzhaft. „Wie kamst du nur auf den Gedanken mir so was zu schenken?“, fragte abermals und starrte auf das Stofftier das Tyson fest umschlingen hielt. „Ich wollte eben, das du nicht mehr alleine bist“, sagte Tyson überzeugt. In seiner Stimme schwang keine Komik, kein Sarkasmus, oder sonstiges das ihn jeglichen ernst nahm. „Wieso sollte ich alleine sein?“, fragte Kai der das alles nicht verstand. „Bin ich gerade nicht bei dir. Verstehst du das unter einsam?“ Tyson schwieg für einen Moment. Kai mutmaßte schon ob er nicht zu müde war um eine solche Unerhaltung zu führen. Doch als Tyson dann endlich antwortet schwang keinerlei Müdigkeit in seiner Stimme. Sie war fest und ernsthaft. „Du bist doch im Moment nur hier um den Babysitter für mich zu spielen. Sobald mein Großvater wieder da ist, verschwindest du in deiner eigenen Wohnung. Dann sehen wir uns nicht mehr jeden Tag und wenn dann bist doch derjenige der von allen Abstand nimmt. Ich war schon mal in deiner Wohnung falls es dir nicht entgangen ist. Sie ist total öde eingerichtet. Ich konnte nichts sehen, was auf dich als Mieter schließen lässt. Das war die unpersönlichste Wohnung die ich je gesehen habe. Wenn ich ganz alleine zu Hause bin, dann fühl ich mich gar nicht wohl und erst recht nicht abends. Auch wenn du tagsüber hier bist, nachts schlafen wir in getrennten Zimmer. Nachts ist man immer allein. Du kannst dir gar nicht vorstellen, dass es mir manchmal ganz recht war, das Daichi bei mir geschlafen hatte, aber dann fühlte ich mich nachts wenigstens nicht einsam.“ Tyson schaute nun direkt in Kais Augen. Kai lief ein Schauer über den Rücken. „Ich will nur das du dich nicht einsam fühlst. Du musst das Stofftier nicht unbedingt in dein Bett nehmen, aber in dein Zimmer könntest du es doch tun. So bin ich indirekt bei dir.“ Kai erstarrte völlig. Er hatte Tyson noch nie so reden hören. Was war los? Hatte er etwa vom Tequila getrunken? Kai wollte gerade etwas sagen, doch schon wieder war Tyson schneller. Der war nämlich während Kais Starre knallrot im Gesicht geworden. Er hatte geredet ohne vorher darüber nachzudenken. „Du darfst das natürlich nicht zu ernst nehmen, Kai“, sagte er eiligst. „Natürlich will ich das du mit den Stofftier indirekt an deine Freunde erinnerst wirst. Nicht nur an mich.“ Kai lächelte sein gewöhnliches undurchschaubares Lächeln. „Trotzdem ist es nicht gerade ein Geschenk über das ich mich freue.“ Tyson lächelte nun seinerseits ganz lieb. Zumindest machte ihn Kai schon mal nicht zur Schnecke. Tyson gähnte noch mal herzhaft. Er war wohl wirklich sehr müde. Kai stand auf und ging zu seinen Tisch mit den Geschenken. Er stierte darin nach der Tequilaflasche. Als er sie fand, hob er sie hoch um genau zu überprüfen ob noch alles drin war. Anscheinend hatte Tyson sie nicht angerührte. Er warf wieder einen Blick zurück. Tyson war eingeschlafen. So viel zum Thema dösen. Kai ging wieder zu ihm zurück. Er schaute auf den Tisch wo noch heute Mittag sein Kuchen gestanden hatte. Die Kerzen die er nicht hatte ausblasen wollen lagen daneben. /Wenn man sich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen will, darf man sich nicht auf so etwas verlassen. Man muss selbst etwas dafür tun./ Kai setzte sich wieder auf die Kante und beugte sich über Tyson. Noch kurz wartete er um auch sicherzustellen, dass Tyson wirklich schlief. Die leisen und regelmäßigen Atemzüge überzeugten ihn davon. Und dann, ganz langsam und vorsichtig, legte Kai seine Lippen auf die von Tyson. Ich hoffe dann mal man konnte das Kapitel bis zum schluß lesen und ist nicht drüber eingepennt. Manche ärgern sich vielleicht über den Kuss von Tala, aber dafür gibt es ja trost. Schließlich darf Kai auch mal ran. Für das nächste Kapitel bin ich noch etwas planlos. Vielleicht brauche ich dieses mal wieder etwas länger. Wird wahrscheinlich wieder nur ein Lückenfüller werden. Bis denne. Kai: Endlich dürfte ich meinen Ty-chan küssen. Ich bin ja so froh. Und Tala hat auch schon sein Speck weg bekommen. Curin: Freu dich da mal nicht zu früh. Im nächsten Kapitel kriegt er einen Großauftritt. Kai: Das bezweilfe ich *mit ner Axt auf Tala zuschleich* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)