Games von Ashling ================================================================================ Kapitel 2: act two ------------------ Hey^^ Freut mich, dass euch die Geschichte bis jetzt gefällt und dass ihr meinen Schreibstil so lobt *erröt* Danke schön :) Die Szene in der Dusche mochte ich auch unheimlich gern, obwohl ich sie mir erst in einer Besenkammer (oder so XD") vorgestellt habe - aber das passte da dann nicht so wirklich hin ^_^;; Titel: Games Teil: 2/? Autor: Ashling Fandom: Yellow Pairing: Go x Taki Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen. Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO" Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^ act two Warmes Wasser prasselte in einem stetigen Strom auf Takis Rücken hinab und massierte ihn sanft. Die Hände hatte er an der Wand abgestützt und den Kopf ließ er hängen, damit der Wasserstrahl auch seinen Nacken etwas entspannte. Die Augen hielt er geschlossen, obwohl das egal gewesen wäre. Er hätte sie auch auf haben können, ständig sah er sich und Go wieder in dieser Dusche in Hikari Kuzowans Badezimmer, fühlte die Nähe von Gos Körper und spürte seine Lippen auf seinen. Unwillkürlich presste Taki die Lippen aufeinander, als wollte er überprüfen, ob noch etwas von Gos Geschmack auf ihnen verblieben war, was natürlich nicht der Fall war. Wenn er im Nachhinein darüber nachdachte, war er gestern tatsächlich vor Go geflüchtet. So wie immer. Es war immer dasselbe Spielchen zwischen ihnen, so lange, bis Go es irgendwann satt haben würde. Und Taki zweifelte nicht daran, dass Go es irgendwann satt haben würde. Aber, verdammt, es war doch alles nun mal nicht so einfach. Go tat zwar immer so, als wäre alles nur ein Spiel und als wäre es keine große Veränderung, aber für Taki wäre die Veränderung riesig, wenn er sich auf Go einließe. Und nicht nur die Veränderungen... auch die Gefahren würden zunehmen und wachsen. Noch zu gut hatte Taki Keis Worte in den Ohren. "Miteinander schlafen dürft ihr beiden nicht." "Verdammt, das bringt doch alles nichts", murmelte Taki und drehte das Wasser ab, um dann aus der Dusche zu steigen und sich abzutrocknen. Kurz schaute er ihre Dusche länger, als nötig gewesen wäre, an und fragte sich dabei, ob er sie wohl jemals würde benutzen können, ohne an Hikari Kuzowans Badezimmer denken zu müssen. Aber dann dürfte ich ja kaum etwas benutzen, ohne gleich an Go denken zu müssen, dachte er säuerlich und schlagartig fiel ihm die Couch im Wohnzimmer ein, auf der er Go viel zu weit hatte vordringen lassen. Und Taki hasste sich dafür, dass sich bei dieser Erinnerung ein erwartungsfrohes Kribbeln in seinem Bauch, vielleicht sogar ein wenig tiefer meldete. Mürrisch stieg er in eine Jeans und ein Hemd, fuhr sich nachlässig mit den Fingern durchs noch feuchte Haar und verließ dann das Bad. Go lümmelte mit einer Tasse Kaffee, die Mimi zweifellos von unten hoch gebracht hatte, am Küchentisch herum und las irgendetwas auf Takis Laptop. Hin und wieder drückte er ein zwei Tasten, sonst war er jedoch ganz in seiner Lektüre versunken. "Morgen", grüßte Taki, ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl plumpsen, griff nach der zweiten Tasse, die garantiert für ihn gedacht war, und schaute Go über die Schulter. Er hatte nichts dagegen, wenn er seinen Laptop benutzte, immerhin gehörte er irgendwo ihnen beiden, da sie beide mit ihm arbeiteten. Es waren auch keine verbotenen oder geheimen Dateien darauf abgespeichert, die Go um keinen Preis hätte sehen dürfen. Trotzdem war Taki gerne darüber informiert, was sich sein Partner da so eifrig zu Gemüte führte. Erstaunt stellte er fest, dass Go tatsächlich arbeitete. Er sah sich im Schnelldurchlauf die Aufzeichnungen der Videokameras an. "Morgen", nuschelte Go abgelenkt zurück und tippte wieder auf eine Taste. "Kuzowan ist tatsächlich schwul. Oder zumindest bi. Warte, ich zeig's dir." Eine paar weitere Tastenklicke später hatte Go ein Standbild erreicht, das Hikari Kuzowan und seinen Begleiter am Haupteingang zeigte. Sie hielten sich umschlungen und gingen ganz dicht nebeneinander her, außerdem war Kuzowans rechte Hand hinten bei seinem Begleiter in die Hose gerutscht, wo sie normalerweise sicherlich nichts zu suchen gehabt hätte. "Und hier, das ist wesentlich eindeutiger." Abermals klimperte Go auf drei, vier Tasten und nach ein paar Bildern war wieder ein Standbild auf dem Monitor, das in der Küche aufgenommen worden war. Kuzowans Begleiter stand mit dem Rücken an eine Arbeitsfläche gelehnt da, während Kuzowan, eine Weinflasche in der Hand, sich in der Absicht, Gläser aus dem Schrank neben seinem Begleiter zu holen, vorlehnte und die Chance gleich nutzte und seinem Begleiter einen heißen Zungenkuss stahl. "Ich würde sagen" - Go lehnte sich vom Bildschirm zurück und wandte sein Gesicht mit einem leichten Grinsen Taki zu - "da haben wir doch mal was ganz Feines über den werten Herrn herausgefunden." "Hm." Taki drehte den Bildschirm etwas weiter zu sich, um besser sehen zu können. Nein, ein Irrtum war ausgeschlossen. Das war weder ein aufgedrängter Kuss noch ein Bussi unter Freunden. Das war Leidenschaft. "Ob die zwei wohl zusammen sind?" Er deutete auf das Etikett an der Weinflasche, das in schlechter Qualität zu erkennen war. "Der Wein ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern." Go legte kurz die Stirn in Falten und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. Dann meinte er nachdenklich: "Kannst du nicht das Gesicht dieses Kerls vergrößern und dann mit den Angestellten der umliegenden Callboy-Agenturen abgleichen? Vielleicht haben wir ja Glück und er ist dabei." Nach kurzem Zögern fügte er noch hinzu: "Nur weil der Kuss furchtbar leidenschaftlich aussieht, heißt das nicht, dass er echt sein muss." Taki warf ihm einen humorlosen Blick zu. "Vielen Dank, Herr Lehrer, soeben haben Sie mein komplettes Weltbild zerstört." Er schnaubte verächtlich und zog den Laptop nun ganz zu sich hinüber, um Gos Vorschlag, der ihm ausnahmsweise ziemlich gut gefallen hatte, in die Tat umzusetzen. Das liebte er so an ihrer Zusammenarbeit. Wenn es drauf ankam, spielten sie zusammen wie eine Person. Genau wie gestern in der Dusche... Als Kuzowan im Zimmer gewesen war, hatten sich beide an die Regeln zum Überleben gehalten - zumindest größtenteils. Als er dann das Bad verlassen hatte, war das Ganze zwar etwas eskaliert, aber trotzdem. Und auch jetzt, am Tag danach, wurde das nicht mehr angesprochen und sie konnten wieder zusammenarbeiten, als wäre nichts gewesen, konnten sich auf den anderen einlassen, ihre Gedanken austauschen und zu gleichen Zielen kommen. Taki schielte kurz zu Go rüber, der in seiner Kaffeetasse rührte, während der Computer den Gesichtsausschnitt von Kuzowans Begleiter scharf zeichnete. Allerdings konnte dieses ständige Aufleben-lassen und wieder Ignorieren ganz bestimmt nicht gesund sein. Taki merkte es ja bei sich selbst. Er begann schon während der Arbeit über Dinge nachzudenken, die hier definitiv nicht hingehörten. Er durfte sich von so einem Scheiß nicht ablenken lassen, verflucht! "Whoa", murmelte Go fassungslos und drehte den Laptop etwas zu sich. Taki zuckte erschrocken zusammen, weil er ganz in Gedanken versunken gewesen war, und sah ebenfalls auf den Monitor. Der Computer hatte den Ausschnitt inzwischen scharf bekommen. "Oh", machte auch Taki und blinzelte etwas irritiert. "Der sieht dir aber ziemlich ähnlich", sprach Go dann die Fakten aus. "Na ja", druckste Taki herum. Er fühlte sich aus irgendeinem Grund unwohl dabei. "Im Gegensatz zu mir sind seine Augen grün, das Haar ist dunkler und ein wenig länger... und die Gesichtszüge weicher." "Aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht", beharrte Go und nickte bekräftigend, indessen er erst Taki, dann das Foto und dann noch einmal Taki genauestens musterte. "Oh ja." "Dann kannst du ihn ja als Ersatz für mich flachlegen", konnte sich Taki in einem bissigen Tonfall nicht verkneifen. Anschließend drehte er den Laptop grimmig wieder zu sich und glich die Fotos der Angestellten sämtlicher umliegenden Callboy-Agenturen mit dem des Begleiters von Kuzowan ab. Go schaute Taki dabei aufrichtig verwirrt von der Seite an und wirkte sogar fast ein wenig verletzt. "Das war unnötig. Außerdem gibt es für dich keinen Ersatz." Flüchtig blickte Taki zu ihm auf. "Das war auch unnötig." "Mann, dir kann man es aber auch nicht recht machen, oder?", rief Go dann etwas lauter und wütender als beabsichtigt aus. Mit einem harschen Klirren landete die fast leere Tasse wieder auf dem Unterteller und Go sprang vom Stuhl auf. Taki beobachtete ihn dabei äußerlich gelassen und ruhig, während sich in seinem Inneren die Fragezeichen auftürmten und sich eine leichte Unruhe in ihm ausbreitete. Er befürchtete, dass der Moment, in dem Go es satt haben könnte, ihn und alles satt haben könnte, nun gekommen war. "Erst passt es dir nicht, dass ich mich in dich verliebt hab', obwohl du nicht mein Typ bist, dann glaubst du es mir nicht einmal, weil ich unglücklicherweise das Verlangen danach hab', mit dir zu schlafen, und wenn ich jetzt sage, dass es sowieso keinen Ersatz für dich gibt, egal mit wie vielen ich schlaf', ist es auch wieder nicht richtig!" Aufgebracht tigerte Go durch den Raum und raufte sich die Haare. "Was zum Henker soll ich denn noch machen, verdammt? Sag's mir, Taki, sag's mir!" Er wirbelte zu ihm herum und schaute ihn aus dunklen Augen fast ein wenig verzweifelt an. "Sag's mir doch einfach!" Taki fuhr sich mit der Zunge über die etwas trocken gewordenen Lippen, ohne zu wissen, was er damit bei Go anrichtete, und atmete ein paar Mal ruhig und kontrolliert ein und aus. Gott, dieser Kerl trieb ihn irgendwann noch einmal in den Wahnsinn, so viel war sicher! Wie konnte er ihm so etwas einfach aus dem Nichts heraus den Kopf knallen?! "Zunächst beruhigst du dich mal, okay?", schlug Taki nach einer Weile vor. "Und setzt dich vielleicht mal wieder. Der Computer hat nämlich einen Abgleich gefunden: Kiichi Nanoya. Ein Callboy der Agentur >Sweet Dreams<. Die Abbildungen stimmen überein, willst du's sehen?" Fast wie eine Entschuldigung drehte Taki den Bildschirm zu Go hin, damit er sich selbst davon überzeugen konnte, dass Kuzowans Begleiter keinesfalls sein Freund, sondern Kiichi Nanoya von >Sweet Dreams< war. Go biss allerdings nur die Zähne zusammen und schenkte dem größeren und weniger verpixelten Foto auf dem Monitor keine Beachtung, sondern schoss stattdessen einen wütenden Blick auf Taki ab. "Du lenkst schon wieder ab, Taki." In einer fließenden Bewegung ließ Go sich zurück auf seinen Stuhl gleiten und fasste Takis rauchgraue Augen ein. "Einmal möchte ich es erleben, dass du mir auf solche Fragen ehrlich antwortest." "Und was für Fragen sollen das sein?", erwiderte Taki nur mit hochgezogener Augenbraue. "Wann du bei mir landen kannst? Ich glaube, da könnte dir niemand einen genauen Zeitpunkt nennen." "Nein." Go presste die Lippen zusammen. "Aber du könntest wenigstens so ehrlich sein und mir sagen, ob es überhaupt eine Chance für mich gibt." "Ich bin nicht schwul, Go", sagte Taki und war sich im selben Moment bewusst, dass er ihm damit schon wieder auswich. Was hieß dieses Sätzchen schon? "Und warum lässt du dich immer wieder von mir küssen? Warum... warum hast du..." Go fuhr sich ein wenig verzweifelt durch das rabenschwarze Haar. "Warum hast du... da auf der Couch... es hätte nicht mehr viel gefehlt und... Argh! Da hast du dich auch nicht gewehrt." Taki spürte, wie sich ein paar verräterische Schatten auf seinen Wangen abzeichneten, und hastig wandte er sich wieder dem Monitor zu. "Das war vor ein paar Wochen. Könnten wir uns jetzt wieder auf unsere Arbeit konzentrieren? Wir haben noch kein Bisschen von dem Heroin gefunden und du weißt, dass unser diesmaliger Auftraggeber wieder die Polizei ist. Wir sollten das nicht versauen." Unwillig verzog Go die Mundwinkel. "Gut, gehen wir also wieder nach dem Prinzip der Verdrängung vor." Taki überhörte ihn geflissentlich und sagte, weiterhin auf den Laptop starrend: "Da wir wissen, dass Kuzowan zumindest teils auch auf Männer steht, ist dies wohl offensichtlich ein Job für dich." "Ach, jetzt ist es mir also wieder erlaubt, mir einen Ersatz für dich zu suchen, ja? Um des guten Erfolgs willen?" Getroffen schloss Taki kurz die Augen und schaute Go dann direkt an. "Go, bitte", sagte er aufrichtig und wirkte fast etwas hilflos dabei, was seine innere Zerrissenheit wunderbar widerspiegelte. "Lass uns wieder unsere Arbeit machen, okay?" Stur begegnete Go dem bittenden Blick einige Sekunden lang und war aus reinem Trotz bereits drauf und dran, dem Job nur zuzustimmen, wenn Taki sich einmal vernünftig mit ihm zusammensetzen und ehrlich mit ihm reden würde. Dann griff er jedoch nur nach der fast leeren Kaffeetasse und kippte sich den kalten Rest in einem Zug hinunter. "Von mir aus." Taki nickte kurz und hoffte, dass damit das Thema vom Tisch war und sie wieder normal zusammenarbeiten könnten. Immerhin hatten sie den Ausgleich von Arbeit und Gos Affinität für ihn sonst auch immer perfekt gemeistert. Mittlerweile hatte Taki jedoch das Gefühl, dass dieser Ausgleich zu bröckeln anfing. Und zwar seitdem ich ihn soweit habe kommen lassen... Verdammt! Deutlicher konnte es einem doch nicht aufgezeigt werden, dass Partner nicht gleichzeitig Liebespaare sein konnten. "Dann würde ich sagen, suchst du so schnell wie möglich den Kontakt zu Kuzowan", fuhr Taki fort, als wäre nichts gewesen. "Vielleicht verrät er dir dann ja aus Versehen oder sonst wie, wo das Heroin versteckt ist. Falls es tatsächlich in seinem Haus sein sollte, werden wir es wohl nämlich nicht finden, dazu wird es zu gut versteckt sein. Und wenn er es außerhalb aufbewahrt, werden wir es vermutlich auch nicht durch bloßes Suchen finden." "Hm-hm", machte Go und erhob sich. "Dann werde ich mal gehen." Aus Versehen oder sonst wie? Was stellt er sich bitte darunter vor? Dass er mir kurz vor dem Orgasmus ins Ohr stöhnt, wo die verfluchten Drogen sind?! Ohne ein weiteres Wort schnappte Go sich seine Jacke und verließ ihrer beider Wohnung. Auf der Treppe nach unten begegnete er glücklicherweise weder Mimi noch Kanji oder gar Tsunega. Er war gerade absolut nicht erpicht darauf, irgendwem zu begegnen, den er kannte und der ihm möglicherweise ein Gespräch hätte aufzwingen wollen. Er wollte allein sein. Das kam selten vor, aber wenn er dieses Bedürfnis verspürte, war es meistens so stark, dass er am liebsten die Anonymität von riesigen Menschenmassen suchte. Einkaufsstraßen oder irgendwelche Veranstaltungen; Orte, bei denen es den Mitmenschen vollkommen egal war, was mit den Leuten rechts und links neben ihnen passierte. Diese Anonymität brauchte er jetzt und zwar ganz gewaltig. Hikari Kuzowan lief ihm schließlich nicht weg. Die Hände tief in den Jackentaschen vergraben, schob sich Go mit dem pulsierenden Strom der Masse mit und verließ sich bei seinem Weg ganz darauf, dass ihn die Menge mit treiben würde. Mit seinen Gedanken war er ganz woanders, so dass er den Weg, den er ging, gar nicht sah. Er verstand Taki nicht. So simpel und einfach das klingen mag, es entsprach genau Gos Gefühl. Er verstand Taki einfach nicht. Und im selben Moment hatte er eine solche Sehnsucht nach ihm, dass es ihn innerlich fast zerriss. Möglicherweise war er hetero, das hatte er ihm inzwischen häufig genug vor die Nase gehalten, aber warum zum Teufel ließ er sich von ihm küssen? Berühren? Streicheln? Und das auf eine ganz und gar nicht freundschaftliche Art? An diesem einen Tag auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer... er hatte sich nicht gewehrt, nicht protestiert. Zumindest nicht auf die Art, wie er es sonst immer tat. Er hatte sich Gos Berührungen gefallen lassen. War das aus Versehen gewesen? Aus einer Laune heraus? Oder vielleicht um Go grausam aufzuzeigen, dass er Taki niemals bekommen würde? Oder hatte seine Gefügigkeit etwas mit seiner Abwesenheit, seinem schrecklichen Wachtraum oder was immer das zuvor gewesen sein mochte zu tun? War er so durcheinander gewesen, dass ihm alles egal gewesen war? Was auch immer, er raubt mir langsam, aber sicher mein Selbstbewusstsein, dachte Go mürrisch und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Kurz vor elf. Laut ihren Informationen frequentierte Kuzowan in seiner Freizeit mit Vorliebe italienische Restaurants, von denen er in dreien mit regelmäßiger Häufigkeit gesehen wurde. Go würde sie alle drei um die Mittagszeit einfach abklappern und gucken, ob Hikari Kuzowan irgendwo saß. Noch hatte er jedoch Zeit bis Mittag, also würde er noch ein wenig durch die überfüllten Straßen schlendern und in trüben Gedanken versinken. Vielleicht kam er so ja zufällig dem großen Rätsel um Taki auf die Spur. Ihn zog es vorerst jedenfalls nicht zurück in die Wohnung, nur um dort eben Taki wieder zu sehen und sich schlecht zu fühlen. Ich weiß nicht, was er für mich empfindet. Ich weiß einfach nicht, was er für mich empfindet. ~*~ Den ganzen Vormittag über bis hinein in den späten Nachmittag tigerte Taki unruhig durch ihre Wohnung. Irgendein ruheloses Gefühl hatte von ihm Besitz ergriffen und wollte ihn nicht mehr loslassen. Es war sogar soweit gekommen, dass er, als er unten im Café Roost gesessen hatte, sich freiwillig Kanjis Zaubershow angetan hatte, nur um eventuell ein wenig Ablenkung zu finden. Die Tricks des Jungen waren zwar allesamt grottenschlecht gewesen, auch wenn Taki sie nicht auf den ersten Blick hatte durchschauen können, so wie Go es tat, aber die frohe Natur Kanjis hatte ihn wenigstens etwas von seinen Grübeleien abgebracht. Außerdem war es eine Wonne gewesen, mitzuverfolgen, wie Mimi die Gäste des Cafés über ihre Begeisterungsausbrüche hinweg fast völlig vergessen und Tsunega sie beide schon das eine oder andere Mal hatte zurecht weisen müssen, weil sie sich lieber vergnügten, statt zu arbeiten. Auch wenn Taki hin und wieder geschmunzelt hatte, war sein Kopf die meiste Zeit über doch ständig mit Gos Worten beschäftigt gewesen. Ja, zum Teufel, er wusste doch, dass Go darauf beharrte, in ihn verliebt zu sein und dass sein Körper sich unglücklicherweise etwas mehr Zuspruch von Taki erhoffte - das hatte er doch alles schon in dieser Maniera gehört, in der Go das einem vollkommen wildfremden Menschen erzählt hatte, während Taki daneben als Barkeeper hinter der Bar stand. Und ja, möglicherweise behandelte er Go alles andere als fair, wenn er ihn erst immer wieder ranließ und dann wieder abwies. Aber... wieso verstand er das denn nicht? Weil er deine Vergangenheit nicht kennt, du Idiot, raunzte Taki sich selbst in Gedanken an, während er abwesend mit seinem Laptop spielte. Wenn er sie kennt, wäre alles einfacher. "Oder auch nicht", murrte er laut, als ob er ein Gespräch mit einer anderen Person führen würde. "Vielleicht macht das alles auch nur noch schlimmer. Vielleicht... will er mich dann nicht mehr." Taki konnte nicht sagen, warum ihm das so viel ausgemacht hätte; es war schon schlimm genug, das laut von ihm selbst zu hören. "Miteinander schlafen dürft ihr beiden nicht." Vielen Dank, Kei, grummelte Taki, möchtest du jetzt den Moralapostel für mich spielen? Unvermittelt hörte Taki die Wohnungstür aufgehen und kurz darauf trat Go in die Küche hinein, ohne sich vorher seine Jacke oder die Schuhe ausgezogen zu haben. Seine dunklen Haare waren ein wenig zerstrubbelt, als hätte er entweder lange Spaziergänge durch Windböen gemacht oder... oder er war gerade aus irgendeinem fremden Bett gefallen. Der Zug um seinen Mund herum war grimmig, der Blick in den dunklen Augen angepisst. "Wir haben ein Problem." Go warf sich auf einen Küchenstuhl und fuhr sich in einer etwas hilflosen Geste durch die Haare. Mit einer hochgezogenen Braue ließ sich Taki ebenfalls nieder. "Das da wäre?" Humorlos verzog Go den Mund. "Offenbar gibt es noch jemanden, der nicht auf mich steht - und der ist sogar an Männern interessiert. Mann, langsam wird das Ganze echt frustrierend!" Überrascht riss Taki die Augen auf. "Sag bloß, Kuzowan hat dich abgewiesen?" Go schnaubte. "Nett ausgedrückt." Wenn er ehrlich sein sollte, hatte Kuzowan sogar den Kellnern gesagt, dass sie ihn doch bitte von dieser ihn belästigenden Person befreien sollten. Hausverbot hatte er in dem italienischen Restaurant obendrein auch noch aufgedrückt bekommen und die Polizei wäre ihm auch noch auf den Hals gehetzt worden, wenn er vor dem Restaurant auf Herrn Kuzowan gewartet hätte. Nein, danke. "Hast du es auch... na, mit voller Überzeugung versucht? Vielleicht... vielleicht..." Taki geriet ins Stammeln und wusste selbst nicht warum. "Vielleicht hast du es nur nicht richtig probiert?" "Hätte ich ihn noch mehr angegraben, hätte ich meine Hand in seine Hose schieben müssen." Seufzend vergrub Go das Gesicht in den Händen und schüttelte langsam den Kopf. Er sah wirklich reichlich fertig aus, als hätte sein Selbstbewusstsein dadurch einen noch größeren Knacks abbekommen als ohnehin schon. Dabei entsprach Kuzowan eigentlich gar nicht Gos normalem Beuteschema. Er war weder klein, noch hatte er große Kuhaugen oder die Figur eines Jungen. Ihren Informationen über den Mann zufolge war er sogar älter als sie beide, einunddreißig, seine Augen waren ein Mischmasch aus Grün und Blau und sie waren eher schmaler und etwas schräg wie bei Katzen, denn groß und rund wie bei Kühen. Von der Größe her müsste er selbst Go noch um ein paar Zentimeter überragen und von einer knabenhaften Figur konnte auch keine Rede sein. Zumindest ließen die Anzüge, die er auf all den ihnen zugänglichen Fotos trug, eher auf eine Figur schließen, die der Takis nahe kam. Dazu kamen noch kurze, dunkelbraune Haare, die immer sehr gepflegt aussahen. Alles in allem also absolut nicht Gos Typ. "Na ja, immerhin entspricht er ja auch nicht deinem Typ, vielleicht... ist es deswegen etwas schief gelaufen", mutmaßte Taki und versuchte damit gleichzeitig Go ein wenig aufzumuntern. Mit noch mehr zerzausten Haaren nahm Go die Hände wieder vom Gesicht und sah Taki fast etwas gekränkt an. "Also, erstens bin ich ein Profi." Und das wohl in mehrfacher Hinsicht. "Dementsprechend hätte ich ihn trotzdem mit ganzer Energie angegraben, aber das Problem liegt wohl eher darin, dass ich nicht sein Typ bin. Du hast doch diesen Callboy gesehen. Du hingegen hättest garantiert Chancen." Er hob eine Hand, bevor Taki darauf protestieren konnte. "Ja, ja, ich weiß, du bist nicht schwul. Ich wollt's ja auch nur gesagt haben." Mit einem weiteren Seufzen warf er sich gegen die Lehne des Stuhls, streckte die langen Beine aus und ließ die Arme baumeln. "Vielleicht sollten wir Tsunega sagen, dass wir den Job dieses Mal nicht erledigen können." "Das können wir nicht." Taki schüttelte den Kopf. "Und das weißt du auch. Wir hätten schon um ein Haar die Sache mit den Waffen und diesem Kazuki vermasselt. Noch ein Fehler, und wir können die Polizei als Auftraggeber vergessen." Go warf die Hände in die Luft. "Gut, dann mach' einen besseren Vorschlag. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Wir könnten das Haus noch mal auf Verdacht untersuchen, aber wenn er das Heroin gar nicht dort, sondern ganz woanders aufbewahrt, begeben wir uns umsonst in Gefahr." Taki presste die Lippen zusammen und starrte die Tischplatte an. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, diese verfluchten Drogen zu finden, selbst wenn sich keiner von ihnen an diesen Kerl heranschmiss. Sie brachten ihre Aufträge schließlich nicht nur mit Erfolg zu Ende, weil sie so gut darin waren, Männer wie Frauen zu verführen. "Wir könnten ihn verfolgen." Go nickte knapp. "Könnten wir. Nur glaube ich nicht, dass wir dabei etwas anderes herausbekommen würden als die Polizei. Er ist ein total unauffälliger Kerl. Bis auf diese drei Restaurants geht er kaum weg und sonst schmeißt er höchstens noch hin und wieder eine größere Party bei sich im Haus. Meistens besuchen ihn Leute, anstatt das er irgendwohin geht." "Dann sind die Drogen doch in seinem Haus!", meinte Taki entschlossen. "Aber wo?" "Dazu müssten wir ihn beobachten." "Was wir schon getan haben", seufzte Go. "Es sind aber nicht überall Kameras angebracht, schon vergessen? Das Badezimmer und sein Schlafzimmer im Obergeschoss sind kamerafrei." "Dann ist das Heroin da." "Ja, aber wo?", wiederholte Go nur und fuhr sich ruhelos durch die Haare. "Um dorthin zu kommen, müsstest du mit ihm schlafen. Oder zumindest die Absicht vortäuschen. Mit seinen Gästen bleibt er immer unten, die Partys finden unten statt und nur oben lässt er seine Bettgefährten hin. Der Kerl ist vielleicht einfach, ein Langweiler und Drogendealer, aber er ist nicht blöd. Wir haben doch schon die Räume durchsucht." "Na, um genau zu sein, hast du im Bad nur die Wanne angestarrt." Go warf ihm einen schrägen Seitenblick zu. "Danke sehr. Dafür hast du die Schränke durchwühlt. Allerdings glaube ich kaum, dass er erst so super vorsichtig ist, um seine Drogen dann im Medizinschränkchen zu lagern." Nun war es auch an Taki, sich die Haare zu raufen. Nachdenklich stand er vom Stuhl auf, tigerte erst ein paar Runden in der Küche umher und stellte sich dann ins Küchenfenster, von dem er hinaus auf die Straße sehen konnte. Seine Stirn war noch immer grüblerisch in Falten gelegt, allerdings hatten sich in seine Gedanken Dinge gemischt, die dort absolut nichts zu suchen hatten. Gerade wieder einmal war ihm aufgefallen, wie gerne er so mit Go zusammen über einem Auftrag saß und sie ihre Ideen und Gedanken gegenseitig austauschten. Der eine wusste sofort, was der andere meinte, ergänzte oder negierte oder korrigierte Vorschläge und Vermutungen. Sie waren ein so eingespieltes Team wie zwei Basketballspieler, die sich den Ball gekonnt immer wieder hin und her warfen. Wie um alles in der Welt konnte Go das einfach alles so aufgeben wollen, nur weil er unbedingt mit ihm, Taki, schlafen wollte? ARGH! Taki, konzentrier dich, verdammt noch mal! "Dann mach ich's", sagte Taki und starrte noch immer aus dem Fenster. Müde fuhr sich Go übers Gesicht und schaute dann leicht verwirrt zu Taki. "Machst was?" "Was du vorgeschlagen hast." Mit einem etwas gezwungenen Lächeln wandte Taki den Kopf zu Go um. "Ich täusche Kuzowan vor, mit ihm schlafen zu wollen." Gos Augen wurden groß und rund wie Untertassen. Er klappte den Mund auf und wieder zu, ohne etwas zu sagen, und schüttelte stattdessen vehement den Kopf. Als er seine Sprache wieder gefunden hatte, protestierte er sofort: "Nein. Nein, tust du nicht. Vergiss es. Nein." Er schüttelte immer noch den Kopf. "Und warum nicht?", wollte Taki mit erschreckend ruhiger Stimme wissen. Wahrscheinlich war es noch nicht bis zu seinem bewussten Denken vorgedrungen, was er da eigentlich gerade vorgeschlagen hatte. "Du hast doch eben selbst gesagt, dass ich eher seinem Typ entspreche als du." "Ja." Go sagte das so, als würde er sich nun für diese Worte innerlich verfluchen. "Ja, verdammt, aber das war doch nicht ernst gemeint! Taki!" Er sprang vom Stuhl auf und war mit ein paar schnellen Schritten bei Taki am Fenster angelangt, ließ aber bewusst etwas Abstand zwischen ihnen. "Du... du weißt doch gar nicht... ich meine..." Etwas verlegen kratzte sich Go am Hinterkopf. "Wenn er nun über dich herfällt und du dich nicht zu wehren weißt?" "Bitte." Taki sah Go skeptisch an. "Ich erwehre mich tagtäglich drei oder vier Übergriffen deinerseits, Go." Go schnaubte. "Ja, aber das ist etwas anderes. Ich höre auf, wenn du es willst -" "In den meisten Fällen", warf Taki säuerlich ein. "Sonst sorge ich dafür, dass du aufhörst." " - und Kuzowan tut das mit Sicherheit nicht. Er kennt dich nicht. Außerdem sieht er stärker aus als ich und... und überhaupt! Ich will das nicht, Taki", fuhr Go, als wäre er gar nicht unterbrochen worden, fort und wurde dabei immer leiser. "Wenn er... wenn er dich verletzt, wenn er dir Drogen ins Getränk oder Essen mischt, ein Aphrodisiakum oder so..." Go unterbrach sich, weil ihm selbst der Gedanke Übelkeit erregte. Er wollte ihn gar nicht weiter verfolgen. Wenn er sich das allein vorstellte... könnte er Kuzowan umbringen. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht." Als wollte er damit das Gespräch für beendet erklären, drehte er den Kopf wieder zum Fenster und starrte hinaus. Es konnte doch nicht so schwer sein, einem Mann, der sowieso auf seinen Typ stand, weiszumachen, dass er furchtbar gerne mit ihm schlafen wollen würde. Kinderspiel... Er hatte sicherlich noch nicht alles verlernt. Grob wurde Taki am Arm gepackt und wieder herumgedreht. Verärgert begegnete er Gos wütendem Blick. "Doch, verdammt, das glaube ich. Du gehst da nicht hin, Taki." Und verlierst deine Unschuld womöglich an dieses Arschloch, das nur an eine Runde Sex denkt! "Oh doch." Mit genauso viel Wut in der Stimme riss Taki sich von Go los. "Ich kann zum Teufel noch mal auf mich selbst aufpassen, verstanden, Go?" Seine Augen wurden schmal. "Er wird nichts mit mir machen, was ich nicht selbst -" Fast schon ein wenig brutal verschloss Go Takis Mund mit seinem eigenen und schob grob seine Zunge zwischen die Lippen. Gleichzeitig schlang er seine Arme fest um Taki, dass dieser dicht an Gos Körper gedrückt wurde, der sich in unmissverständlicher Art und Weise an ihm rieb. Taki schoss die Röte ins Gesicht und er versuchte, seine Arme zwischen sich und Go zu bringen, um ihn wegzustoßen, was ihm aber nur mäßig gelang. Go schien sich dieses Mal von nichts aufhalten lassen zu wollen. "Hnn.. G...Go...!", brachte Taki irgendwie hervor, ehe seine Zunge wieder in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt wurde, der so intensiv war, dass ihm das Herz in der Brust wie nach einem Marathonlauf raste. Sein Atem ging stoßweise, weil Go ihn kaum zu Atem kommen ließ und weil ihn der Kuss irgendwo... in einem hinterletzten Eckchen seines Körpers... ein wenig erregte. Er spürte, wie Go seine Hand hinten in seine Hose rein schob und über seinen nackten Hintern strich. Entsetzt riss er die Augen auf und erwog allen Ernstes, Go einfach auf die Zunge zu beißen, ganz gleich, ob er sie dabei abbeißen würde, als er mit einem Male herumgewirbelt und gegen die Wand neben das Fenster gedrückt wurde. Er kam gerade noch dazu, verwundert und aus akutem Luftmangel nach Atem zu ringen, als er merkte, dass Go es irgendwie zwischen dem Kuss und allem anderen geschafft hatte, seine Jeans zu öffnen. Während sich sein Körper von hinten gegen Takis presste, rutschte nun vorne eine Hand in seine Hose hinein. "Nein! Go! Lass das! Was -!" Taki biss sich auf die Unterlippe, weil ihm sonst ein Stöhnen über die Lippen gekommen wäre, als Go ihn fest umschloss. Tiefrote Schatten tauchten auf seinen Wangen auf und explosionsartig verbreitete sich ein heißes Feuer in seinen Lenden, das ihn das bisschen Blut von seiner Lippe fast vergessen ließ. "Go...", keuchte er und schüttelte den Kopf. Im nächsten Moment biss er fest die Zähne zusammen, spannte seinen Körper an und wollte mit dem Ellbogen ausholen, um ihn Go mit voller Wucht in den Magen zu rammen. Doch der musste es irgendwie geahnt haben, was er vorhatte, denn er schnappte sich Takis Arm, zog kurz die Hand aus seiner Hose, um auch den anderen Arm einzufangen, und hielt ihn währenddessen mit seinem eigenen Körpergewicht gegen die Wand gepresst. Takis Arme wurden über seinen Kopf gezogen und an den Handgelenken mit einer kräftigen Hand festgehalten, während die andere wieder zielsicher in seine Hose wanderte. Taki verbiss sich das Stöhnen eine Sekunde zu spät und die Röte auf seinem Gesicht vertiefte sich noch. Verdammt, was war das denn jetzt? Verdammt, verdammt! Er konnte gar nichts machen! Er wollte es nicht, zum größten Teil zumindest, aber er fühlte sich so verdammt wackelig auf den Beinen, wie Wachs in Gos Händen - buchstäblich. Er schien überhaupt keine Kraft für nichts aufzubringen. Auf einmal war er so... so hilflos. Mit zusammengepressten Lippen schloss er die Augen, als sie plötzlich unangenehm zu brennen anfingen. Das darf nicht wahr sein... nein, nein... Lass... lass... mich, Go... lass das... Er erstarrte, als er heißen Atem dicht an seinem Ohr entlang streifen fühlte. Dann sagte eine raue Stimme leise: "Und du willst mir erzählen, dass du dich selbst zur Wehr setzen kannst?" Schlagartig wurde er losgelassen. Schwankend und schwer atmend ließ sich Taki gegen die Wand sinken, weil er sonst wahrscheinlich zu Boden gestürzt wäre. Er spürte, dass seine Jeans nur ganz locker auf seinen Hüften saß, aber er besaß nicht die Energie, den Knopf zu schließen. Die heiße Stirn gegen die halbwegs kühle Wand gelehnt, starrte er die weiße Tapete an und versuchte, zu begreifen, was sich hier gerade abgespielt hatte. Die Tränen auf seinem Gesicht bemerkte er gar nicht. Dafür bemerkte er sehr wohl, dass ihn Gos mieses Spielchen trotz allem erregt hatte, was sich auch deutlich zeigte. Er zuckte zusammen, als er Gos Hand auf seiner Schulter spürte, die sich daraufhin sofort wieder zurückzog. "Tut mir Leid, Taki." Wenigstens klang das ehrlich. "Ich wollte nur... ich weiß auch nicht. Man kann so leicht über dich herfallen und du hast keine Chance, dich zu verteidigen... ich... wollte... es dir nur beweisen." Aber bei dir ist es doch etwas ganz anderes, du verdammter Idiot! "Soll... soll ich...", druckste Go etwas hilflos herum und Taki war sich ziemlich sicher, dass er seine Tränen nicht sehen konnte, denn sonst hätte er diesen Satz niemals zu Ende gesprochen. "Soll ich... dir... na ja... soll ich da weitermachen, wo... ich aufgehört hab'?" Eine Welle der Wut rauschte über Taki hinweg und riss ihn mit so gewaltiger Kraft mit sich, dass er gar nicht lange darüber nachdachte, was er tat. Er wirbelte herum, holte noch im selben Moment aus und verpasste Go einen harten Faustschlag direkt ins Gesicht, dass sein Kopf von der Wucht herumflog. Unglücklicherweise war er sich ziemlich sicher, dass Go die Tränen nun doch entdeckt hatte, weil er ihn so entsetzt und fassungslos angestarrt hatte in den Hundertstelsekunden, bevor er ihn geschlagen hatte. Trotzdem rannte Taki sofort danach, die Hose festhaltend, in sein Zimmer hinüber und schloss sich ein. Er wollte jetzt weder mit Go reden, noch ihn sehen. __________ (c) Ashling Vielen Dank fürs Lesen^^ Kommentare in Form von Kritik, Lob etc. ist gerne gesehen und erwünscht :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)