Fanart: Der realitätsverzerrende Nerd von nebenan
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| Yeo [Zeichner-Galerie] | Upload: 18.01.2009 13:11 |
| Auch dieser Stil sollte mal wieder bedient werden, solange meine Zeichner des Monats-Phase noch läuft. Es handelt sich hier um eine Technik, die ich einst inflationär genutzt hatte. Sie zeichnet sich in erster Linie durch ihre Geschwindigkeit aus. An dem hier vorliegenden Bild hab ich z.B. nur etwa 15 Minuten gemalt. Etwa ab 2005 hatte diese Technik ihre Hochkonjunktur, mittlerweile vernachlässige ich sie - leider - zunehmends. Zwei Vorgehensweisen sind für den von mir oft als dreckig bezeichneten Stil maßgeblich: - Erstens: Tuschecoloration. Soll heißen, ich zeichne mit Tusche vor (nicht allzu detailliert, weil´s sinnlos wäre) und coloriere dann einfach mit einem nassen Pinsel. Dabei verwischt die Tusche und es entsteht ein aquarellartiger Effekt. Der Vorteil daran ist natürlich, dass ich keine Farben zum Colorieren brauch. Und zum Pinselanfeuchten kann ich schon mal Apfelschorle missbrauchen, wie ich z.B. bei meiner Autogrammstunde auf´m Comic Salon in Erlangen letztes Jahr bewiesen hab (die Schorle hab ich danach natürlich noch getrunken. Schmeckte tuschig). Hier ein schönes Beispiel aus meiner Galerie, das fast komplett durch verwischte Tusche coloriert wurde. Einfach den Text anklicken. - Zweitens: Reste-Coloration. Das war lange Zeit das Schlagwort meines Stils. Soll heißen, ich pfeif mir für eine Coloration nicht extra neue Farben auf meine Mischpalette, sondern darf nur das nehmen, was vom letzten ordentlich colorierten Bild übrig ist. Also im Normalfall werden da einfach die eingetrockneten, häufig schon recht schmutzigen Farbkrusten auf der Mischpalette aufgeweicht und - aquarellartig - wiederverwendet. Sehr ökonomisch also. Farbverschwendung mag ich nämlich gar nich. Hier ein typisches Resteverwertungs-Bild. Klick mich an. Auffällig ist der schmutig Wirkende Grundcharakter, der jedoch seinen eigenen ganz speziellen Charme hat, wenn man´s so sehen will. Für das Bild hier hab ich beide Techniken verwendet. Dazu noch die üblichen Nachbearbeitungen. Buntstiftschliff und Kulischraffuren. Dadurch wirkt das Ganze skizzenhafter. Ganz wichtig. Bei der Computernachbearbeitung isses essenziell, dass man irgendwie die Wellen aus´m Papier kriegt. Da das Ganze auf billigem Kopierpapier gemalt wird und sehr viel Wasser verwendet wird, saugt sich das Papier natürlich extremst mit Feuchtigkeit voll und wellt rum wie die Donau. Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass das letzte Bild, welches ich in diesem Stil gemalt habe (vor dem hier natürlich), sogar Fanart der Woche (oder Aikos Liebling von mir aus) geworden ist. Ich hatte also keinen driftigen Grund, damit aufzuhören. Hab´s aber trotzdem gemacht, um mich wieder der Entwicklung neuer Techniken zu widmen, was mir auch bereits gelungen ist. So ziehen sich durch meine sechs Jahre überstreckende Animexx-Galerie relativ klar abgrenzbare Stilphasen und es werden auch wieder neue Stilphasen hinzukommen. Das ist die Aussage dieses Bildes. Ansonsten sollte noch erwähnt sein, dass das Bild hier ´ne Hausaufgabe für ein Uni-Seminar ist. Ein Seminar, das den schnittigen Namen Theorie und Praxis des Comics trägt. Ursprünglich war es nich so gedacht, dass da die Hausaufgaben einfach nur gemalt werden. Als ich aber mein ersten Referat in dem Seminar hatte (ziemlich früh im Semester) und die Hausaufgaben für die anderen Seminarteilnehmer festlegen musste, dachte ich mir, ich lass die mal keine staubtrockene Fachliteratur lesen, sondern was zeichnen. Seitdem macht mir das jede andere Referatsgruppe nach. Den Dozent scheint´s aber nich zu stören. Im Gegenteil, der freut sich über unsere so genannte Kreativität. Das Bild hier entstand unter der Aufgabe, einen eigenen Superhelden zu entwickeln. Die Kreation hier trägt schon mal keine alberne Maske, sondern is ´n ganz normaler Kerl mit ganz normalen Problemen - nur dass er die Realität verzerren kann, wie wir im Bild auch andeutungsweise sehen können (aus Autos Elefanten machen und so). Das is seine Superpower. Alufolie ist sein Kryptonit und er ist Diabetiker und hat zuweilen starke Akne. Dann musste ich noch an einer Studie teilnehmen, die sagt, welcher Marvel-Superheld ich bin. Ich bin die menschliche Fackel bzw. Torch von den Fantastic Four. Alles klar. Mahlzeit! |
Themen: Comics und Cartoons (Sonstige), Geister, Spirits und Übersinnliches, Surreales Stile: Buntstifte, Aquarell |
| Beschwerde |
Kommentare (8)
Toll.
Und das sage ich zu allem. Den drei Techniken, dem Bild und der kleinen Anekdote.
Einfach Toll.
Und das sage ich zu allem. Den drei Techniken, dem Bild und der kleinen Anekdote.
Einfach Toll.
Das hast du mit BUNTIIS gemacht *.* *neid *neid *neid
Superb.
Nerds sind einfach die krasseren Superhelden, was die Realität angeht.
:3
Nerds sind einfach die krasseren Superhelden, was die Realität angeht.
:3
Coole Sache!
Von: abgemeldet
18.01.2009 14:13
Ich mag diesen Stil. Und ich muss dich loben! Keinerlei Farbverschwe
ndung!
ndung!
Die besteste Lösung von allen!
Das Auto geht leidiglich etwas unter, weil's kaum farblich bzw. durch Linien betont wird.
Ham da die Pinsel von mir etwa schon Anwendung gefunden? :D
Das Auto geht leidiglich etwas unter, weil's kaum farblich bzw. durch Linien betont wird.
Ham da die Pinsel von mir etwa schon Anwendung gefunden? :D
Von: abgemeldet
18.01.2009 13:48
Das was du unter deine Bilder schreibst, is fast schon besser als die saugeilen Bilder an sich xD
Das muss man mal schaffen!!!
Hasta Luego
Das muss man mal schaffen!!!
Hasta Luego
Ein süßer Dumbo!
*Erdnüsse reich*
*Arm vermiss*
ROR
*Erdnüsse reich*
*Arm vermiss*
ROR
