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Valentine
Warte...!
Und wofür kämpfst Du?
Summer Rain ^^
Schaukel (Mexx-Kalender-WB)

Menollys ganz besonderer Zeichenstil hat großen Wiedererkennungswert, vor allem ihre Vorliebe für zarte Farben, Buntstifte und Pastellkreiden. Damit zaubert sie gefühlsbetonte, weiche und zugleich kraftvolle Bilder. In ihrer Galerie erwarten euch viele Illustrationen zu ihren eigenen Manga.

 

Dōjinshi

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Animexx: Wie lange zeichnest du schon?
Menolly:

Ich zeichne inzwischen schon seit über zehn Jahren im Mangastil, davon drei Jahre hauptberuflich. Ich habe auch schon vorher, als Kind, gezeichnet, aber natürlich ohne jeglichen Ehrgeiz oder gar Zukunftsabsichten! Haha! Kinder denken ja nicht so, sie tun das, was Spaß macht. Und Zeichnen war für mich schon immer ein Spaß. Genauso wie das Ausdenken von Geschichten. Ich hab auch schon immer gerne gelesen und sehr früh begonnen, mir eigene Geschichten auszudenken. Das Zeichnen diente mir dann dazu, meine Geschichten visuell auf Papier festzuhalten.

   
Animexx: Gab es ein Schlüsselerlebnis, dass dich zum zeichnen gebracht hat? Wenn ja, welches?
Menolly:

Ich begann mit dem Zeichnen im Mangastil, nachdem ich zum ersten Mal Pokémon im Fernsehen gesehen habe! Die Erzählweise dieses Trickfilms hat mich fasziniert! (Die erste Staffel von Pokémon war ja auch noch gut und spannend! Haha!) Doch der Stil schreckte mich erst ab... Ich traute mich erst ran, nachdem ich mir noch ein paar Mangas angeschaut habe. Dann probierte ich, erst zögerlich, dann immer mutiger, auch diesen Stil aus. Ich habe eine Zeitlang parallel im Mangastil und im Realstil (bzw. eher im amerikanischen Comicstil) gezeichnet, bevor ich schließlich eines Tages endgültig auf den Mangastil umstieg.

   
Animexx: Blieb dein Stil konstant, oder hat er sich tiefgehend verändert? Wenn ja, wie?
Menolly:

Abgesehen vom bereits beschriebenen Prozess, hat sich auch mein Mangastil im Laufe der Zeit natürlich verändert. Erstmal die „gewöhnliche“ Entwicklung, in der ein Stil einfach routinierter wird und wo die Anatomie und die Posenvielfalt sich verbessern. Aber auch andere Veränderungen gab es. Anfangs habe ich nämlich gerne Pokémonaugen gezeichnet, diese, wo die Pupille schmal und senkrecht im weit aufgerissenen Auge steht. Haha! Erst nachdem ich mir ein paar Shojomanga angeschaut habe, entwickelte ich „meine“ Augen. Auch die Anatomie änderte sich mehrmals. Anfangs zeichnete ich sehr stämmige Beine und auch alle Posen waren recht steif. Dann hatte ich eine Phase, wo ich im Gegenteil sehr dünne Beine und Arme bevorzugte und darauf setzte ich einen vergleichsweise großen Kopf. (Ausläufer dieser Phase findet man vielleicht noch in meinem Manga Summer Rain! Haha!) Inzwischen versuche ich aber eher realistischere Verhältnisse zu erreichen, wobei ich immer noch sehr auf filigrane Gliedmaßen stehe... Aber ich achte darauf, dass sie nicht mehr allzu unnatürlich wirken. (Hoffentlich! Haha!)

   
Animexx: Wer hat dir auf deiner Laufbahn beigestanden und dich unterstützt?
Menolly:

Ehrlich gesagt habe ich immer versucht, meinen Weg selber zu gehen und mich nicht auf die Unterstützung von Außen zu verlassen. Sehr wenige wussten von meiner Zeichnerbegabung oder gar von meinem Traum, es mal beruflich machen zu wollen. Ich hatte immer das Gefühl, dass das Zeichnen mein kleines Geheimnis sei, mein Zufluchtsort, wo ich sein kann, wie ich bin und mich nicht zu verstellen brauche. Darum habe ich dieses Hobby auch gehütet und nur sehr selten kam es vor, dass ich meine Bilder jemandem vorzeigte. Ich dachte immer, das würde man eh nicht verstehen. Meine Eltern haben mir nie im Weg gestanden und heute bin ich ihnen dafür dankbar. Im Nachhinein glaube ich, dass sie schon sehr verblüfft und besorgt waren, wie ihre jüngste Tochter mehr und mehr diesen sehr unsicheren Weg einschlug. Umso dankbarer bin ich, dass sie mir nie etwas verboten hatten, sei es nun ein Messebesuch, um die Verlage abzuklappern, oder das Ausgeben des gesamten Taschengeldes für Manga und Zeichenmaterialien. Da ich meine Eltern früher auch nur wenig an meinem Hobby teilhaben ließ, ist es umso verwunderlicher, dass sie nie versucht haben, sich mir gewaltsam aufzudrängen. Ihre Geduld und ihr Vertrauen zu mir haben mir auf meinem Weg wirklich sehr geholfen! Ohne dies wäre ich wohl nicht weit gekommen oder hätte vielleicht schon sehr früh aufgegeben... Wer weiß? In den letzten Jahren habe ich außerdem eine große Unterstützung durch Tokyopop, insbesondere von meinem Redakteur, Joachim Kaps, erfahren! Dass sie mir unerfahrenem Grünschnabel damals eine Chance gaben, war ein großes Glück. Nur so konnte ich zeigen, wie ernst es mir ist und was für Potential noch in mir steckt. Nur mit ihrer Unterstützung ist es möglich, dass ich heute bereits vier eigene Bücher herausgebracht habe und noch drei in Planung sind. Für dieses „Ok, mal sehen, was aus dir wird“, bin ich auch heute noch unendlich dankbar!

   
Animexx: Auf welche Dinge legst du bei deinen Bildern besonders wert?
Menolly:

Jedes meiner Bilder soll ein bestimmtes Gefühl vermitteln. Sei es Zielstrebigkeit, Abenteuerlust oder einfach nur Zuneigung. Bilder ohne Ausdruck wären für mich undenkbar! Umso glücklicher bin ich, wenn diese Gefühle, die ich in das Bild lege, am anderen Ende bei den Lesern ankommen!

   
Animexx: Gibt es Dinge, die dir beim Zeichnen besonders schwer fallen?
Menolly:

In erster Linie wären das wohl die Hintergründe. Haha! Während das Zeichnen von Menschen mir leicht von der Hand geht, sind vor allem anorganische Hintergründe mit ihrer Statik für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das trifft auch auf Autos und Technik allgemein zu. Alles was leblos und „seelenlos“ ist, fällt mir schwer, weil ich es ja gewohnt bin, meine Bilder mit Gefühl zu zeichnen. Wenn ich in ein Bildelement kein Gefühl reinlegen darf, verliere ich schnell die Lust am Zeichnen und das dann trotzdem noch durchzuziehen, erfordert ein großes Maß an Selbstdisziplin, das ich jedes Mal aufs Neue aufbringen muss...

   
Animexx: Was glaubst du, macht deinen Stil aus?
Menolly:

Für mich typisch ist wohl in erster Linie, dass ich mich versuche auf das Wesentliche zu beschränken. Viel Schnickschnack und Details wird man darum in meinen Manga kaum finden... Außerdem noch meine Erzählweise. Auch wenn etwas Fröhliches passiert, schwingt immer ein Hauch Melancholie mit. Bei Farbbildern ist meine Koloration für mich charakteristisch. Ich koloriere mit Buntstiften, das alleine ist schon ungewöhnlich. Und dann ist auch mein Kolorationsstil sehr eigen. Ich versuche sehr weich und sanft zu kolorieren, aber dennoch farbenfroh und voller Energie.

   
Animexx: Ist Zeichnen für dich nur ein Hobby, oder hast/willst du es zum Beruf machen?
Menolly:

Ich habe es bereits zum Beruf gemacht und bin sehr glücklich damit! Ich habe zwei Einzelbände bei Tokyopop rausgebracht und zeichne gerade an meiner ersten Serie. Sie heißt „Life Tree’s Guardian“ und wird fünf Bände umfassen. Ich zeichne hauptberuflich und lebe auch davon. Ich habe immer davon geträumt und dass es jetzt wahr geworden ist, ist auch für mich manchmal schwer zu glauben! Auch wenn es oft sehr hart ist und ich nicht nur einmal an meine Grenzen stoße, ist es doch mein Traumberuf und ich genieße es sehr! Der einzige Haken daran ist nur, dass ich mir jetzt ein anderes Hobby suchen muss... Und ein Hobby, das mich wie das Zeichnen einst ausfüllen soll, ist nur schwer zu finden. Haha! Aber vielleicht ist das auch gut so. Wenn es noch was gäbe, was ich so gerne mache, wie das Zeichnen, wäre ich wohl in einer Zwickmühle, was ich denn nun eher beruflich machen will! Haha!

   
Animexx: Wo würdest du eines deiner Bilder gerne veröffentlicht sehen?
Menolly:

Nur ein Bild? Das wäre doch ein bisschen wenig... Wenn es wirklich nur ein Bild sein darf, dann wohl in einer renommierten Manga Gallerie... wenn es denn so was gibt! Haha! Und wenn es ein ganzer Manga sein darf, dann würde ich ihn sehr gerne in einem japanischen Shojomagazin, wie die Ribon oder die LaLa zum Beispiel, veröffentlicht sehen. Das wäre echt toll!

   
Animexx: Wie lange brauchst du in etwa für ein Bild?
Menolly:

Das kommt natürlich drauf an, wie aufwändig das Bild ist. Eine Illustration ohne Hintergrund kriege ich in wenigen Stunden hin. Ein detailliertes A3 Bild mit zig Effekten braucht dann doch mehrere Tage. Haha! Ich versuche, nicht mehrere Bilder nebeneinander zu machen, dann komme ich nämlich durcheinander. Jedes Bild hat schließlich sein eigenes Gefühl. Und darauf muss ich mich beim Zeichnen und Kolorieren konzentrieren, sonst wird das nichts.

   
Animexx: Welchen Tip hast du an andere Zeichner, außer Übung natürlich?
Menolly:

Außer Übung gibt es nur wenige Tipps, die man wirklich guten Gewissens geben kann. Letztenendes gibt es für das Zeichnen kein Geheimrezept und auch keine Abkürzung. Um das Üben kommt man nicht drumrum. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein! Im Gegenteil, auch Übung sollte Spaß machen. Ich habe früher jeden Tag mindestens eine Stunde auf lose Blätter Skizzen gezeichnet und ich wurde nie leid, dies zu tun. Das waren die Stunden, die mir allein gehörten und in denen ich meinen Gedanken und meinen Vorstellungen und Träumen freie Bahn geben konnte. Ich habe es genossen und wenn ich keine Lust mehr hatte, habe ich aufgehört. Das ist vielleicht das Geheimnis. Man sollte nur das tun, was man wirklich will und solange man wirklich will. Sobald man mit negativen Gefühlen, oder gar Pflichtgedanken, an die Übung geht, geht es in die Hose. Zeichnen ist schön und sollte Spaß machen! Und wenn es das nicht tut, dann hört man lieber auf und macht eine Pause. Solange bis man wieder L ust bekommt. Dennoch sollte man bei dem Ganzen Spaß auch die Disziplin nicht vergessen. Erst wenn man auch dann Zeichnen kann, wenn man es tun MUSS, dann kann man zum Profi aufsteigen. Sonst bleibt man immer nur ein, wenn auch vielleicht sehr guter, Amateurzeichner. Manchen reicht das ja, aber wenn man wirklich das Zeichnen beruflich machen will, muss man irgendwann damit beginnen, seine Disziplin zu stärken. Das ist eine Grundvoraussetzung für jeden Profizeichner.

   
Animexx: Welches ist dein Lieblingsgenre?
Menolly:

Ich zeichne am liebsten Fantasy und Romantik, am allerliebsten zusammen! Haha! Fantasy, weil es einem unendlich viele Freiheiten gibt und Romantik, weil ich einfach romantische Dinge liebe. Und damit meine ich nicht unbedingt Blumen und Schokolade, sondern eine Art unterschwellige Romantik, die man eher fühlt als sieht. Ein Blick, eine Berührung, ein Lächeln. All das lässt Raum für eigene Spekulationen und fordert den Leser auf, seinen eigenen Teil zu denken. Und zwischen diese Zeilen kann man dann das einfügen, was man selber gerne hat und schafft so eine Geschichte, die individuell und sehr subtil ist. Wenn es ums Lesen geht, so ist mir jedes Genre recht, wenn nur die Geschichte gut gemacht ist. Ich lese alles! Haha! Und wenn ich ?Geschichte? sage, meine ich damit eigentlich die Charaktere. Ich mag Geschichten mit schillernden, schlagfertigen, zielstrebigen und (in gewisser Weise) klugen Figuren, die sich so verhalten, wie ich es tun würde oder so, wie es keiner tun würde! Haha! Über solche Figuren grübele ich dann auch tagelang nach, um herauszufinden, was an denen denn so toll ist, dass ich darüber tagelang nachgrübeln muss! Haha! Wenn aber eine Geschichte Charaktere mit dem Charme einer Schlaftablette hat, dann lege ich sie höflich beiseite. Nichts kann ich weniger ertragen, als langweilige Figuren, auch wenn die Story vielleicht recht spannend sein mag. Da helfen auch schöne Zeichnungen wenig...

   
Animexx: Gibt es Dinge in deiner Zeichnerischen Laufbahn, die du ändert würdest, falls du könntest?
Menolly:

Eigentlich nicht. Höchstens dass ich meinem früheren Selbst raten würde, nicht so verbissen an alles heranzugehen. Haha! Ich war mit mir selbst und allen um mich herum immer furchtbar streng und habe mir selbst keine Schwäche erlaubt. Damit habe ich mich zwar zu Höchstleistungen angetrieben, aber auf die Dauer ist so was dann doch ungesund... Ich bin froh, dass ich inzwischen eine gewisse Gelassenheit gefunden habe. So ist das Leben bei Weitem nicht mehr so stressig! Haha!

   
Animexx: Welche Farben sind in deinem (imaginären, falls digital) Farbkasten als erstes leer?
Menolly:

Auch wenn meine Bilder oft sehr bunt oder sehr hell sind, ist es doch das Schwarz, das ich am häufigsten nachkaufen muss! Haha! Außerdem sehr beliebt sind Dunkelbraun und die Hautfarbe, sowie das Rot und das Ocker. Farben, die bei mir oft ungenutzt bleiben, sind Violett und Lila... Haha!

   
Animexx: An welchen Orten zeichnest du am liebsten?
Menolly:

Nun, am liebsten natürlich an meinem Schreibtisch. Da habe ich die optimalen Bedingungen für saubere und schnelle Arbeit. Alle Zeichenmaterialien zur Hand und ausreichend Licht (sehr wichtig!) und genug Platz um große Haufen Papier abzuladen. Haha! Wenn es aber ums Skizzieren geht, dann kann ich das am Schreibtisch nicht machen. Der Schreibtisch ist der Ort des sauberen Abarbeitens, wo ich mich nur schwer in mich selbst kehren kann. Darum bevorzuge ich beim Entwerfen, Skizzieren und Träumen lieber das Bett oder ein Sofa, auf dem ich mich rumlümmeln kann. Haha!

   
Animexx: Gibt es seltsame Angewohnheiten, die du beim Zeichnen hast?
Menolly:

Ich ziehe gerne Gesichter, vor allem die Gesichtsausdrücke, die ich gerade zeichne. Ich selber merke das nicht mal. Aber wenn ich mal ein trauriges Kapitel zeichne und dann irgendwann von der Arbeit aufschrecke, merke ich, wie verkrampft mein Gesicht ist und muss dann dringend an was Anderes denken! Irgendwann krieg ich davon noch Falten, fürchte ich... Haha!

   
Animexx: Wenn du aus irgendeinem Grund nicht mehr Zeichnen könntest, was würdest du tun?
Menolly:

Ich habe viele Interessen und würde dann vermutlich keine Probleme haben, etwas Neues für mich zu finden. Zeichnen ist toll, keine Frage, aber es gibt auch so viele andere tolle Dinge im Leben! Mit Menschen zu arbeiten macht bestimmt auch Spaß, oder ein Beruf, bei dem mein handwerkliches Können gefragt ist, denn darin bin ich auch gut. Im Moment interessiere ich mich auch sehr für die Herstellung von Büchern, das ist ein Zweig, den ich auch gerne kennen lernen würde.

   
Animexx: Aus welchem Grund zeichnest du? ("Aus Spaß" zählt nicht als Antwort! ;) )
Menolly:

Hm, vermutlich um Menschen glücklich zu machen. Ich weiß, das hört sich vielleicht kitschig an, aber so ist es. Der Prozess des Zeichnens ist schön und macht Spaß, aber am meisten freue ich mich, wenn mir ein Außenstehender sagt, dass meine Bilder ihn inspiriert haben oder er bei einer meiner Geschichten weinen musste. Dann bin ich glücklich!

   
Animexx: Sieht man dir dein kreatives Talent an?
Menolly:

Ich glaube nicht. Ich bin äußerlich ein ganz normaler Mensch und man sieht mir auch sonst nicht viel an, denke ich. Haha! Ich bin nach Außen hin wie ein Buch mit sieben Siegeln... Ich liebe es, neue Freunde mit Details aus meinem Leben und meinem Charakter zu überraschen und das gelingt mir in fast allen Fällen!

   
Animexx: Wie hilfst du dir aus einem KreaTief heraus?
Menolly:

Das ist eine sehr gute Frage, mit der ich mich jedes Mal aufs Neue auseinander setzen muss... Es gibt Zeiten, wo mir einfach nichts einfallen will. Wo ich vor einem weißen Blatt sitze und einfach nichts auf die Reihe kriege... Das sind sehr schlimme Zeiten für mich, denn eigentlich bin ich nicht in der Position, mit den Luxus eines KreaTiefs erlauben zu können... Ich habe Termine einzuhalten und will auch der Verantwortung einer Veröffentlichung gerecht werden. Aber wenn so was kommt, kann man nicht viel machen. Erstmal gilt es rauszufinden, woran es liegt, dass ich nichts aufs Blatt bekomme. Ist es ein Ideenproblem oder ein Konzentrationsproblem? Wenn es das erste ist, nehme ich das Thema, das ich gerade bearbeite und setze mich dann mit diesem Thema ganz intensiv auseinander, versuche es von allen Seiten anzugehen. So finde ich Aspekte, die neu und frisch sind und/oder mich selbst in gewisser Weise berühren. Und das bringe ich dann aufs Blatt. Dieser Prozess ist zwa r langwierig und gleicht eher einem Gewaltakt, aber wenn die Zeit wirklich drängt, ist das eine gute Methode. Wenn es sich aber um ein Konzentrationsproblem handelt, ist die Sache schon schwieriger. Konzentration ist etwas, was man nur schwer wiederfindet, wenn man es verloren hat! Haha! Da hilft nur, darüber nachzudenken, was einem die Konzentration raubt. Und dieses ?Übel? muss man dann gezielt angehen, zum Beispiel das Problem, das einen beschäftigt lösen, oder die Gedanken, die im Kopf schwirren, zu Ende denken oder gar aufs Papier verbannen. So kriegt man den Kopf frei und kann sich dann wieder auf die Arbeit konzentrieren. Das Problem ist nur, dass gerade dieses Lösen der Probleme auch viel Zeit und Nerven frisst und wenn man in Eile ist, ist das umso lästiger. Aber anders funktioniert das nicht. Ich kann nur mit klarem Kopf gute Geschichten und schöne Bilder herstellen, alles andere wird nur halbgar. Und das wäre für mich unerträglich!

   
Animexx: Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Menolly:

Ich weiß es wirklich nicht... Ich hoffe nur, dass ich glücklich und erfüllt bin, wo auch immer ich dann bin!

   
Animexx: Welche Musik hörst du beim Zeichnen?
Menolly:

Wenn ich denn Musik höre, was auch nicht immer passiert, da ich oft ohne Musik produktiver bin, dann höre ich Soundtracks zu Filmen, Serien und Videospielen! Am liebsten natürlich zu jenen, die ich auch selber kenne. Diese Musik lässt Bilder in meinem Kopf entstehen und mich noch einmal das durchleben, was ich empfunden habe, als ich diesen Film/Serie geguckt habe oder das Spiel gespielt habe.

   
Animexx: Die leidige Frage: Digital oder Analog, und warum?
Menolly:

Ich selber bevorzuge Analog, weil ich mit dem analogen Zeichnen einfach vertrauter bin. Ich zeichne auch meine Manga komplett per Hand. Auch Rasterfolie klebe ich in Handarbeit auf. Das ist mehr Bastelarbeit, als Zeichnen, aber auch das liegt mir ziemlich gut und macht mir Spaß! Wenn es ums Betrachten geht, ist mir beides Recht. Hauptsache es vermittelt irgendwas, da ist die Entstehung ja nur Nebensache.

   
Animexx: Beantworte eine Frage, die du schon immer mal gestellt haben wolltest.
Menolly:

"Wie viel von dem, was in deinen Geschichten passiert, kommt aus deinem Leben?" Meine Manga sind nicht autobiografisch! Dennoch haben viele Aspekte aus ihnen natürlich ihren Ursprung in meinem Leben gehabt. Es ist weniger so, dass ich bestimmte Szenen eins zu eins übernehme, als das ich mich eher mit den Gefühlen, die ich selber mal erlebt habe, auseinandersetze. Ich denke, nur wenn man ein Gefühl selber mal in sich trug und es durchlebte, kann man wirklich authentisch und aus einer neuen Sichtweise davon berichten. Jeder fühlt ja anders und darum merkt man schon, wenn ein Geschichtenerzähler von etwas redet, was er selbst nicht kennt. Denn dann wirkt alles so, als wäre es schon mal da gewesen. Nur wenn man den Mut aufbringt, sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie von allen Seiten zu beleuchten, sie zu durchleiden, dann findet man den einen Funken in sich, der für eine gute Geschichte ausschlaggebend ist. Einige meiner Geschichten (nicht alle) dienten sogar dazu, ein Schlussstrich unter einen Lebensabschnitt z u setzen. Dennoch sind sie, wie schon gesagt, nicht autobiografisch und so was würde ich wohl (erstmal) auch nicht machen. Haha!

   


Hier könnt ihr euch noch ein Bild von Menollys Arbeitsplatz ansehen. Und so sahen ihre Zeichnungen noch vor einigen Jahren aus.



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