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Fanart

Yeo   [Zeichner-Galerie] Upload: 22.03.2006 10:17
Der Löwe, der Lust am Laufen fand

Es gab einmal einen Löwen, den nannten alle den traurigen Jasper. Jasper war ganz allein, da er seine ganze Familie und seine ganzen Freunde an eine bulgarische Attentäter-Truppe verloren hat.
Den ganzen Tag streunte Jasper der Löwe durch die savannischen Einöden, um höchstens hier und da mal ein Zebra zu reißen. Oder ein Gnu. Oder ein Zebra, das auf dem Rücken eines Gnus sitzt. Meist war er jedoch selbst dazu noch zu faul und zu deprimiert und er begnügte sich dann damit, sich am Automaten einen Schokoriegel und ´ne Cola zu ziehen.
Jasper war sehr traurig. Er hatte den Sinn dafür verloren, was es heißt, zu leben. Er lebte in den Tag hinein wie ein Toter.
Oft dachte Jasper beim Streunen über seine Situation nach. Dabei lief er und lief und dachte nach und dachte nach ... Doch je länger er über die Tristesse seines Daseins nachdachte, desto mehr bohrende existenzialistische Fragen musste er sich stellen. Was für einen Sinn hatte es noch, dass er da war, wo doch alle anderen weg waren? Und während er sich mit Fragen und Selbstzweifeln qälte, lief er einfach immer weiter. Und während er lief, kamen ihm neue Fragen auf. Fragen, die ihn bis in den Schlaf verfolgten. Jasper konnte irgendwann kein einziges Auge mehr zumachen und beschloss zu laufen, um sich wach zu halten. So lief er und lief ... Dachte nach und dachte nach ...
Wenn der Morgen graute, zog er sich ´nen Moccacino oder ´nen Latte Macchiato, um richtig munter zu werden und er lief weiter, um nachzudenken.
Er lief so viel, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern konnte, wie es war, zu ruhen. Er musste sich wirklich fragen, wann er das letzte Mal nicht gelaufen war und er fragte sich, warum seine Beine immer noch nicht lahmten. Er fragte sich, wie weit er wohl schon gelaufen war und ob er sich nicht ein Ziel setzen sollte. Er fragte sich dies und das, doch das, was er sich fragte, hatte nichts mehr mit der Tristesse seiner Existenz zu tun. Er bedauerte sich plötzlich nicht mehr wegen seiner Einsamkeit – dazu hätte er gar keine Zeit mehr gehabt, denn er musste über´s Laufen nachdenken.
Jasper versuchte seinen Schritt zu beschleunigen und wollte wissen, ob er dadurch vielleicht müde wird, doch trotz leichtem Spurtschritt war keine Anstrengung zu spüren – im Gegenteil: Der leichte Zugwind, der nun seine Mähne streichelte, tat ihm gut. Das Wetter in der Savanne war plötzlich ungewöhnlich mild, dachte er sich, doch beim genaueren Betracht stellte Jasper fest, dass er die Savanne längst hinter sich gelassen haben musste. Wo war denn? War das überhaupt noch Afrika?
Da Umdrehen jetzt nicht mehr drin war, beschloss Jasper einfach seinen Schritt zu beschleunigen und trotz größerem Energieaufwand machte es ihm nichts aus, den ganzen Tag zu rennen. Er aß jetzt eben mehr, um die Kraft für seine Tour zu sammeln. Er ernährte sich jetzt auch wieder öfter durch wilde Tiere und holte sich schon bald gar nichts mehr vom Automaten. Er musste wohl schon in Europa gewesen sein, denn hier gab es Rotwild und das schmeckte Jasper gar köstlich. Dazu noch Preiselbeersauce. Mmmh, lecker! Hier und da mal ein Hase oder ein streunender Hund und dabei der schnelle Laufschritt, der schon bald ins Rennen ausartete.
Irgendwann kam Jasper an den größten See, den er je gesehen hat und konnte gar nicht so schnell überlegen, wie er darüber kommen sollte, also rannte er einfach drauf los und da Jasper so schnell war, ging er gar nicht erst unter, bevor er am anderen Ufer wieder ankam. Er lief weiter und wurde immer noch schneller.
Es dauerte ein paar Tage, da erreichte Jasper ein militärisches Übungsgelände, wo er echt schnelle Typen traf. Abfangjäger, dachte er sich. Echt schnelle Typen!
Jasper schrie im Vorbeigehen die Abfangjäger an: „Ey, Pussys! ´N Wettrennen, wenn ihr euch vor Angst nicht die Höschen nass macht!“
Da sagte der Anführer der Abfangjäger: „Yo! Bin dabei, du vierpfötige Kackflöze.“
„Kick den Scheiß, Kumpel!“
„Amen!“
Und so rannten die beiden um die Wette. Was Jasper nicht wusste, war, dass der Abfangjäger Mach 4 schnell war. Da half alles nix, Jasper musste Mach 5 schnell sein und so wurde er Mach 5 schnell.
In der Folgezeit suchte Jasper immer schnellere Gegner, doch er besiegte sie alle, indem er einfach immer ein bisschen schneller wurde, bis er irgendwann den Kollegen Licht traf.
Er fragte den Kollegen Licht, ob er denn nicht Bock auf ein Wettrennen hätte, doch da sagte der Kollege Licht im Vorbeischwirren nur, dass er im Prinzip schon Bock hätte, das mit dem Rennen jedoch nicht drin wäre, weil es leider nicht definiert wäre, schneller als das Licht zu sin. Da beschimpfte der Jasper den Kollegen Licht als Angeber und rannte ihm hinter her und siehe da: Irgendwann holte er den Kollegen ein und gewann das Rennen.
Was Jasper nicht wissen konnte, war, dass man rückwärts in der Zeit reist, wenn man schneller als der Kollege Licht ist und da er sein Tempo auch nicht so schnell drosseln konnte, rannte er noch sehr lange Richtung Vergangenheit. Als er schließlich das erste Mal seit Monaten zum Stehen kam, sah er vor sich einen kleinen VW-Bus, aus dem gerade eine Bande bulgarischer Attentäter, bis an die Zähne bewaffnet, ausstieg. Jasper wusste, welcher Tag das war. Der Tag an dem seine Freunde und Familie von den bulgarischen Bastarden abgeschlachtet wurden!
Doch dieses Mal nicht! Jasper brach einem der Bulgaren das Genick, schnallte ihm den Dynamitgürtel ab, warf diesen in die Gruppe der anderen Attentäter und schoss eine MG-Salve ab, woraufhin das Dynamit zündete und die Bulgaren zu ´nem irren Puzz 3D zerfetzt wurden. Geier fraßen das verbrannte Fleisch und afrikanische Kinder nahmen sich die Waffen, um eine Miliz zu gründen und irgendwann mal das korrupte Regierungssystem gewalttätig zu stürzen.
„Laufen fetzt“, musste Jasper unweigerlich sagen.

Ende
Themen:
Tiere (real)

Stile:
Alkoholmarker, Buntstifte

Beschwerde


Kommentare (46)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yeo
2009-01-11T01:07:31+00:00 11.01.2009 02:07
> Das Bild musste ich wegen der Story auf meine Favo-Liste packen. einfach geniale Story. Gott, da is wieder das böse Wort mit "g". -.- Nunja, verzeis´ und leb damit. ^^
>
> Nicole

Wenn ich bedenk, was ich damals so für Schundtexte verzapft habe ... ;-]
Von:  sweet-kirara
2009-01-10T23:51:24+00:00 11.01.2009 00:51
Das Bild musste ich wegen der Story auf meine Favo-Liste packen. einfach geniale Story. Gott, da is wieder das böse Wort mit "g". -.- Nunja, verzeis´ und leb damit. ^^

Nicole
Von:  Shmoo
2009-01-03T20:45:32+00:00 03.01.2009 21:45
Das gab's beim Peter Ohler in der Vorlesung zu seh'n.
Von:  Rosina
2007-10-24T14:42:33+00:00 24.10.2007 16:42
nahahaha... ich liebe deine Geschichten... moderne Tierfabeln...
xD zu toll!
Von: abgemeldet
2007-10-21T11:47:58+00:00 21.10.2007 13:47
unglaublich tolle geschichte xD ich musste richtig lachen xD Das bild fid cih auch sehr schön und witzig! *fav* + 1 ^.^
Von:  Haeufchen
2007-09-01T22:58:33+00:00 02.09.2007 00:58
*rofl*
XD
Krasses Bild.
Von:  Bösauge
2007-04-21T20:11:28+00:00 21.04.2007 22:11
Das Bild hats weit gebracht.
Von:  yoshi_
2006-06-27T15:11:38+00:00 27.06.2006 17:11
GENKIE~EEEE...XDD
sowohl die story als auch das bild...x griiiiiins x
Von:  Fossil
2006-05-17T16:56:54+00:00 17.05.2006 18:56
Whaaa!! Cooles Bild mit genialer Story^^ *1 geb*
Von:  Yeo
2006-05-10T18:59:36+00:00 10.05.2006 20:59
Ach, ihr seid doch alle verrückt, ihr mit eurem doofen Löwen.