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Fanart

Dr_amaqueeN   [Zeichner-Galerie] Upload: 08.01.2008 06:39
I think there are still a few mistakes I'll have to correct before uploading this whole thingie as a print in a few variations.
Somebody interested to buy it? ö.ö


It took me hours...incredible loads of hours! *sigh*
I've slept two hours this night... *doesn't look very nice t'day*
Well, but it's finished at last and I've got something for the art lesson. And for my portfolio for the university - gonna study art if I'm able to.

Print'll be soon avaible: http://dontboardertheline.deviantart.com/art/City-Ghosts-1st-Version-74032107
http://dontboardertheline.deviantart.com/art/City-Ghosts-Version-II-74618379

Wie ein Schatten legt sich Nebel über das metallene Herz der Stadt, das müde gegen das Rippengitter aus alten Mauern und zerfallenen Gebäuden schlägt. Zu groß ist das Netz der Straßen geworden, durch welches blutrot das Licht der untergehenden Sonne fließt, das, gepaart mit den weißen, wabernden Wolkenschwaden nahe des Asphalts, die Konturen schmelzen lässt wie frischen Schnee an einem zu warmen Wintertag.
Doch es ist Sommer in der lebendigen Welt der dampfenden Schornsteine und stählernen Monster, die sich wie Termiten hungrig in die alten Backsteinhäuser fressen, sie morbide machen und schließlich abtragen, um sie durch Wolkenkratzer aus Glas und Kunststoff zu ersetzen. Hightech.
Nadelartig ragen sie in die Höhe, scheinen den Himmel berühren, ja durchstechen zu wollen, zerfetzen den Blick aufs Firmament in ein unendliches Puzzle, dessen entscheidende Teile fehlen. Moderne.
So spiegelt die Stadt die Mentalität ihrer Bewohner wider, die immer höher bauen, die Rolltreppe in Richtung Himmel, Richtung ihrer Ziele, nehmen. Dabei lassen sie die wichtigen Lehren, die sie beim umständlichen Treppenlauf auf einer jeden Stufe erwartet hätten, zurück – ohne darüber nachzudenken, was sie missen könnten. Schneller, höher, weiter.
Das sind die Leitsätze der neuen Zeit. Und ein jeder hält sich daran; in Normen gepresst und der eigenen Ziele beraubt, greifen die Zahnräder ineinander, damit die riesige Gesellschaftsmaschine funktionieren kann. Anpassung.
Schafft es doch ein Steinchen ins monströse Getriebe, wird es erbarmungslos zermahlen, langsam aber sicher zerstört und schließlich selbst zu einem der Zahnräder geformt, das passt, das irgendwo Platz gefunden hat. Zum Wohle des Ganzen – damit die Gesellschaft funktioniert. Integration.
Das soziale Ungetüm arbeitet, täglich, stündlich, ohne Pause. Damit keine Zeit zum Denken bleibt, keine Zeit, sich über die Strippen bewusst zu werden, die den eigenen Körper durchziehen. Bis irgendwann niemand mehr merkt, wie daran gezogen wird, so unerbittlich und rüde. Puppenspiel.
Tanzt, ihr Marionetten der Gesellschaft, fügt euch ein und arbeitet! Arbeit betäubt das schmerzhafte Reißen eurer Schnüre...

„Schnüre...“, nuschelte ich und schrieb das letzte Wort meines Textes zu Ende.
Ich lehnte mich zurück und betrachtete die dichten Wolken, hinter denen ab und an ein Stern aufblitzte. Ich wusste, dass es eigentlich mehr Sterne waren, die ich hätte sehen können, aber die grellen großstädtischen Lichter verschluckten sie, als wären sie nichts weiter als Taschenlampen, die aus großer Entfernung schwache Lichtkegel zur Erde sandten.
Eine beinahe fassbare Spannung lag in der Luft, als ich den Block zur Seite legte und die Treppe entlang, hinunter zum Fluss, sah. Er floss ruhig vor sich hin wie flüssiger Teer – zäh, trüb und dunkel. Das Lebenselixier des metallenen Herzens, von dem ich eben noch geschrieben hatte.
Jetzt gegen Abend begann es, schneller zu schlagen als gewohnt. Die Stadt zeigte ihr anderes Gesicht – zumindest auf den ersten Blick. Wenn man erst mal dahinter gekommen war, dass Skepsis nur Unheil mit sich brachte, lag es in der Natur der Sache, dass man begann, skeptisch zu hinterfragen, was auch immer man vor die Nase gesetzt und als ‚richtig’ dargestellt bekam.
Und so beäugte ich skeptisch die bezahlte, vermeintliche Freiheit, die Menschen, die durch die Clubs zogen, um der Arbeit zu entfliehen und sich zu Tode zu amüsieren, und die laute Musik, die die Masse der Körper vor sich herzuschieben schien, wie einen Berg Recyclingmüll.
Wie treffend, dass gerade hier, im Vergnügungsviertel, die Menschen recycelt wurden. Hier bekamen sie den Glauben zurück, sie hätten die eigenmächtige Kontrolle über sich und ihre Taten. Brot und Spiele zeigten ihre Wirkung, wie Lutscher, die kleinen Kindern zwischen die Lippen gesteckt wurden, um sie ruhig zu halten: Am nächsten Tag gingen sie alle wieder glücklich und zufrieden zur Arbeit, um für das System alles zu geben, was sie hatten, und nicht weiter nachzufragen. Im Grund wussten sie es alle, nur hatte keiner von ihnen den Mut, den Kopf zu heben und der Wahrheit ins Auge zu sehen. Und so gingen sie weiter gebückt durchs Leben.

Ich erhob mich schleppend, packte meine Sachen in die kleine, schwarze Tasche und machte mich auf den Weg nach Hause, durch eine Welt voller bunter Neonröhren, Werbeplakate und denjenigen, die sich selbst feilboten. Lediglich zum Wohle des Ganzen, natürlich.
Und ich fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, bis ich auch vom Steinchen im Getriebe zum funktionierenden Teil der Masse geworden war. Und ob ich wohl wieder eine Sechs für meine Deutschhausaufgaben bekam.

(City Ghosts - Großstadtgeister, Picture and Story (c) Jacqueline Sauer 2007/2008. Do not use without permission!)
Themen:
Eigene Serie / Nicht zugeordnet

Stile:
Bleistift

Zeit:
einiges über 20 Stunden

Musik:
An Cafe, ASP, Celldweller, Linkin Park...

Medien:
Bleistifte 2H bis 8B

Beschwerde
Dieses Bild nimmt an 1 Wettbewerb teil.


Kommentare (5)

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Von:  SaRiku
2008-01-15T15:48:18+00:00 15.01.2008 16:48
Heeeey~
Schönes Bild hast du da! <3 Meine Meinung dazu kennst du ja im Grunde genommen schon! Aber... es sieht bearbeitet so anders aus... @.@ Anni-chan, die neben mir sitzt, meinte gerade auch, es sei recht düster. Den Eindruck habe ich auch. Ist ungewohnt, die Farben so umgekehrt zu sehen.
Interessant im Vergleich ist es auf jeden Fall, aber wenn ich gaaaaanz ehrlich bin, mag ich das Orginal mehr, wie du vielleicht bis gerade auch schon gemerkt hast, weil ich so zurückhaltend geschrieben habe.
Trotzdem, das ist das erste Bild von dir, das auf meine Favo kommt! ^^b Das ist dann doch irgendwie voll das Lob an dich! <3
Von: abgemeldet
2008-01-15T12:40:43+00:00 15.01.2008 13:40
oh wow jackie^^
endlich hast du es beendet *grins*
naja egentlich hast du mir das original ja schon in der schule gezeicgt *lach*
egal~
*smile*
ich find das bild sooo~ genial ! diese ganzen einzelheiten...das würde ich nie hinbekommen xD
was mir besonders gut gefällt ,ist die stadt jackie *__*
die stadt is soo schön geworden ^.~
aba eine frage....warum haste die ganze beschreibung in englisch geschrieben ?? weil du so bei deviantart hochgeladen hast oder warum?? xxD
okay....klasse gemacht!! weiter soo!!
*anfeuert*
*1 geb!*

PS: ich lad auch bald neues bild hoch *grins*
Von:  Bijou
2008-01-14T14:15:16+00:00 14.01.2008 15:15
sehr gelungenes bild, find ich. die vielen einzelheiten...
super gemacht! ^^
Von: abgemeldet
2008-01-08T09:05:15+00:00 08.01.2008 10:05
wow genial ;)
Von: abgemeldet
2008-01-08T07:41:27+00:00 08.01.2008 08:41
cool O_O