nikasparkle als: Sheeta

Perücke & Flugstein
Die Perücke war ein Glücksgriff. Ich wollte mir eine Kazemon Wig von Arda bestellen und durch Ophani hab ich von einer neuen Perückenseite erfahren, die Arda Wigs mit Rabatt bestellt. Ich habe mich kurzerhand entschieden, auch eine Perücke für Sheeta mitzukaufen. Diese kam dann einen Monat später auch an (die für Kazemon war nicht dabei, die Tressen für sie allerdings schon xD). Es ist eine Eowny Classic in Spanish Brown! Und wow, die Qualität ist wirklich allererste Sahne! Damit konnte ich arbeiten. Die Länge war auch perfekt! Angefangen habe ich mit einer ersten Haareinteilung, damit ich den Haarreif ausmessen konnte. Der Haarreif selber besteht aus Moosgummi. Ich habe lange überlegt, aus welchem Material ich den mache, aber als ich meine Tharja Perücke weggeräumt habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Basis besteht also aus Moosgummi, welche mit dem Stoff überzogen und beklebt wurde. Es sind jeweils 2 Lagen Stoff drauf, da die weiße Farbe vom Moosgummi durchgeguckt hatte. Die Rückseite hat ebenfalls 2 Lagen Stoff, welche versäubert und als Sicherung aufgeklebt wurde, damit sich nichts löst. Nach dem Trocknen war der Haarreif fertig. Ich habe ihn zum Fixieren an der Perücke angenäht und sieht, meiner Meinung nach, richtig gut aus. Danach habe ich den Scheitel hinten ordentlich aufgeteilt (jede einzelne Tresse.. ich habe eine Stunde dafür gebraucht!) und die Zöpfe zumindest schonmal mit Haargummis fixiert. Als nächstes wollte ich den Pony schneiden… hab dann aber trotzdem die Zöpfe geflochten und mit Haarspray fixiert. Unten sind jetzt Gummibänder dran. Der Pony selber sollte schnell gehen – zumindest war das der Plan. Das ging natürlich nach hinten los, denn, wie bei dem Aufteilen schon bemerkt, sind Arda Wigs seeeehr dicht. Für den Pony habe ich eine ¾ Stunde gebraucht aber hey, ich mag den Look sehr gerne! Ich habe einzelne „Spikes“ geschnitten, diese mit Haarspray (ohne Fön!) fixiert und nachher ausgebürstet. Ich finde das passt ganz gut zum Aussehen von Sheeta – denn: auf jedem Bild liegen die Haare anders xD! Das kenne ich irgendwo her (HUST winx HUST)… Dann fehlten nur noch die Haarbänder an ihren Zöpfen. Diese sind kleine Röhren, die ich aus rechteckigen Stoffstücken zusammengenäht habe. In der Mitte sind Bobby Pins per Hand eingenäht. Nachdem die Haarspitzen mit Tesafilm eingewickelt wurden, ließen sich die Haarbänder sehr leicht über die Haare ziehen und platzieren. Die Bobby Pins sind in den Haarbändern fixiert. Die Spitzen wurden vom Tesa befreit und gestyled. Fertig!
Den Flugstein habe ich im Ghibli Store in Japan (Tokyo Skytree Town) gekauft, noch bevor ich überhaupt wusste, dass ich Sheeta cosplayen wollte. Was eigentlich nur ein kleines Andenken werden sollte, wurde schnell zu einer ausgereiften Idee. Nachdem ich den Stein 2016 nach meiner Reise zu Hause ausgepackt habe, fiel mir auf, dass ich ja auch mal Sheeta machen könnte… und als 2017 für mich feststand, dass ich 2018 bei der DCM mitmachen wollte, fiel meine Wahl recht schnell auf Castle In The Sky. Ich habe das Band noch ausgetauscht, damit ich den Stein um den Hals tragen kann (auch wenn sie den Stein in dem Outfit eigentlich nicht trägt xD aber hey, bewertet wurde der Stein nicht!) – damit war dann auch der Flugstein fertig :).
Oberteil
Die Stoffsuche für das Oberteil erwies sich als schwieriger als erwartet. Ich wollte nicht nur den perfekten Farbton haben… es musste auch ein stabiler, fester Stoff sein, der dennoch leicht elastisch ist. Fündig wurde ich in Düsseldorf in meinem Stoffladen des Vertrauens und könnte glücklicher nicht sein. Danach ging es also an das Mock Up. Ich hatte tierische Angst vor den Puffärmeln, weil die mehr Puff haben, als alles andere, was ich bis jetzt gemacht habe (die Hose übrigens auch x‘D). Doch die Ärmel gingen schneller als gedacht. Der 3. Ärmel-Test war perfekt und auch das Mock Up vom Oberteil selbst war schnell erledigt. Nach 1,5 Stunden war das Schnittmuster fertig. Ich habe alles ausgeschnitten und mit den Abnähern vorne angefangen. Danach wollte ich den Reißverschluss hinten einnähen, habe was Neues ausprobiert… und verkackt. Als ich den Reißverschluss wieder rausnehmen wollte, ist er mir zerrissen. Tja, da musste dann ein neuer gekauft werden und auch die Rückseite habe ich neu ausgeschnitten. Da die Ärmel passen sollten, hatte ich genug Stoff für einige Ausbesserungen und Zuschnitte. Damit ging es an Versuch Nr. 2: Ich habe in der hinteren Mitte ein paar Zentimeter mehr eingeplant für den Reißverschluss und habe dann erneut versucht, diesen einzunähen. Nachdem ich am Abend zuvor alles fertig gepinnt und vorbereitet hatte, fiel mir am nächsten Morgen ein: „Hey, eigentlich solltest du das ganz anders machen!“ … Gesagt, getan. Also alles Gepinnte wieder raus und statt nur einem Schlitz für den RV die ganze Länge durchgeschnitten. Die habe ich dann wieder vernäht, gebügelt und die passende Länge für den RV aufgetrennt. Nachdem dann der Kragen dran war, habe ich den RV eingenäht.. auch wenn es nicht ganz perfekt geworden ist, bin ich sehr stolz darauf! Es ist bis heute der am besten eingenähteste Reißverschluss <3. Als nächstes kamen die Ärmel dran. Damit ich diese einnähen konnte, mussten zuerst die Seiten noch etwas verengert werden. Ich habe hinten noch jeweils einen Abnähen eingearbeitet, damit es besser und enger sitzt, sowie die Seiten weiter eingefasst. Die Ärmel habe ich am oberen Ende gerüscht und dann an das Oberteil genäht. Danach wurden die unteren Enden ebenfalls gerüscht und in eine Manschette eingenäht. Die Innenseiten der Manschetten habe ich, genau wie den Kragen, per Hand eingenäht, damit man kein Topstitching sieht. Ich habe nichts gegen Topstitching, aber es passt hier einfach nicht zu Sheeta, weshalb ich mich dagegen entschieden habe! Die Ärmel sind zwar teilweise etwas eng an den Manschetten, aber ich kann mich echt gut darin bewegen! Und sobald man sich darin etwas bewegt hat, ist die Enge auch kaum mehr zu spüren (und nein, es quetscht nichts ab, alles gut). Als dann die Hose soweit fertig war, dass der Bund dran habe, habe ich beides zusammen angezogen und getestet. Danach habe ich die unteren Seitennähte noch etwas eingefasst und den unteren Saum fertig vernäht. Zack! Fertig war das Oberteil.
Hose
Die Stoffsuche für die Hose erwies sich ebenfalls schwieriger als erwartet. Auch hier sollte ein stabiler, aber dennoch leicht elastischer Stoff her. In Oberhausen habe ich einen stofflich perfekten Stoff gefunden, der im Laden auch farblich perfekt aussah. Als ich mir diesen dann zu Hause im Tageslicht angeschaut habe, war er plötzlich viel zu dunkel und passte nicht mehr zur Vorlage, die ich gewählt hatte. Durch Zufall habe ich bei mir im Kaff in unseren Stoffladen schönen Stoff gefunden, der zwar nicht ganz so stabil, aber dennoch gut passen würde… und viel wichtiger: Die Farbe passte sehr viel besser als der vorherige! Nachdem mir die Angestellten den Stoff weggelegt hatten und ich in Ruhe darüber nachdenken konnte, habe ich mir zwei Meter mitgenommen. Alles in allem bin ich - was die Farbe angeht - viel glücklicher mit dem neuen Stoff. Während der Stoff vom Waschen trocknete, habe ich mich an das Schnittmuster gegeben. Ich habe meinen Leggings-Schnitt genommen und diesen vergrößert. Der erste Versuch war noch immer zu klein. Die nächsten drei Versuche hatten ebenfalls Mängel, mit denen ich nicht zufrieden war. Der insgesamt fünfte Versuch war dann so, wie ich es gerne hätte. Das habe ich dann auf mein Schnittmusterpapier übertragen. Das hätte ein ganzer Tellerrock werden können… ist allerdings nur ein Bein. Ich wollte auch eine Naht außen am Bein wenn möglich vermeiden. Im Schnitt selbst war dann keine Naht. Sollte ich es später noch abändern wollen, könnte ich das jederzeit noch machen. Obwohl ich den Schnitt mehrfach getestet und überprüft habe, hatte ich Angst, die Hosenteile aus dem Stoff auszuschneiden. Als ich mich dann endlich überwunden war, ging die Hose selbst relativ schnell von der Hand. Die Beine waren schnell zusammengenäht und auch der Bund und Reißverschluss gingen quasi von alleine. Auch hier habe ich den Bund per Hand von innen angenäht, um sichtbares Topstitching zu vermeiden – man würde es später zwar eh nicht sehen, weil der Gürtel drüber ist… aber hey, ich weiß es! Und ich mag es und bin sehr stolz darauf! Zuletzt fehlte „nur noch“ der Poof an den Beinen. Dafür habe ich die unteren Enden gerüscht. Das wurde dann an einen Streifen Stoff genäht, umgeklappt und wie beim Oberteil und Hosenbund ebenfalls von innen per Hand fixiert. Auf die Vorderseite des Bändchens kam dann das Gummiband mit Anti-Rutsch-Gummierung drauf. Warum auf die Vorderseite? Weil bei Sheeta keine Bündchen an der Hose zu sehen sind. Diese habe ich nach Innen gedreht, wodurch die Vorderseite an meinem Bein anliegt. Damit die Hose also an Ort und Stelle bleibt, habe ich dieses Gummiband dazwischen genäht. Damit war die Hose aus der Hölle dann auch fertig!
Gürtel & Schuhe
Mit der Schnalle vom Gürtel habe ich bereits im November 2017 angefangen. Die Moosgummi-Basis war schnell erledigt. Zum Glück hatte ich noch Worbla’s Finest Art zu Hause und nachdem ich mir einen Heißluftfön gekauft hatte (ich habe ihn „Bob“ getauft!), war die Schnalle schnell ummantelt. Doch nachdem ich mit Spritzfüller versucht habe, die Schnalle zu glätten und silberne Farbe draufhatte, gefiel mir das Ganze nicht mehr, wodurch ich im Januar 2017 eine neue gemacht habe. Ich musste eh mit Moosgummi hantieren, dann konnte ich das nebenher auch nochmal machen. Für mein Kazemon Cosplay hatte ich mir einen Dremel („Manni“) gekauft, ebenso Black Worbla. Nachdem die Moosgummi-Kanten also verschönert waren, wurde die Schnalle in Black Worbla gepackt… und es gefiel mir direkt besser als der erste Versuch. Ich habe durch die erste Benutzung von Modellierwerkzeug kleine Dellen reingeritzt, aber die gingen mit Laminatspachtel sehr gut wieder raus. Es sind insgesamt diverse Schichten Spritzfüller und Spachtel auf der Schnalle, bis ich einigermaßen zufrieden war. Bevor ich die Schnalle bemalt habe, kam eine Schicht graue Grundierung drüber. Die Farbe, die ich benutzt habe, war das Gilding Wax von MyCostumes. Eigentlich hatte ich Acrylfarbe dafür gekauft, hab mich aber dann doch umentschieden und bin wirklich sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Das Gilding Wax ist super ergiebig, ich habe kaum was benutzt und trotzdem ist alles super deckend! Auch habe ich hier zum ersten Mal gewheathered. Also es versucht so zu bemalen, dass es einen gebrauchten Look bekommt. Ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist. Mein Vater kam ganz verstört rein und hat gefragt, was denn damit passiert sei. Das ist doch schonmal ein Pluspunkt! Ich mag sie wirklich sehr und freue mich, dass es doch so gut geklappt hat für so viele „erste Male“. Die Magnete wurden mit Kraftkleber eingeklebt. Da das Ganze dann aber doch nicht so bombenfest gehalten hat, wie ich es mir erhofft hatte, habe ich ein rundes Stück aus dem Gürtelstoff ausgeschnitten, diesen versäubert und auf die Schnalle hinten geklebt. Damit passte das super zum Gürtel selber und hielt exakt so, wie ich es mir gedacht hatte. Zum Glück!
Die Stoffsuche für den Gürtel selbst war problematisch. Nachdem ich mehrmals mit dem Stoff nicht zufrieden war, hatte ich endlich einen gefunden, der zur Vorlage passte. Auf allen Bildern an meinem PC war der Gürtel orange. Auf meiner Vorlage am Handy … gelb. Gut, dann halt gelb 8D. Der Schnitt war einfach. Ich habe lediglich einen geraden Streifen aus dem Stoff ausgenäht und diesen für den Gürtel verwendet. Die Magnete innerhalb des Gürtels wurden zu 3/4 mit der Nähmaschine eingenäht (zuerst die Naht, dann die Magnete rein!) und dann per Hand verschlossen, damit sie auch ja an Ort und Stelle bleiben. Danach kamen an den Kanten Ösen rein, jeweils drei pro Gürtelende. Mit einem Band kann ich diese dann zuschnüren. Die offenen Enden wurden dann per Hand (mal wieder) versäubert, damit auch nichts aufgeht. Es sieht also so aus, dass ich den Gürtel zuschnüre und dann die Schnalle einfach auf die passenden Magnete schmeiße. Und zack! Alles sitzt und hält :).
Die Schuhe waren ein Glücksgriff. Als ich mit Nalyriah in Düsseldorf shoppen war, sind wir spontan in die Schuhabteilung vom Primark gegangen. Die Schuhe dort sind besonders im Angebot super als Basis für Cosplayschuhe gut und billig. Wenn das meiste vom Schuh eh überklebt wird und die perfekte Form hat, sollte das kein Problem sein. Dort angekommen haben wir die perfekten Ballerinas in der perfekten Farbe gefunden. Und sie passten auch! Lediglich die Sohle hatte eine helle Farbe, obwohl ich eine dunkle brauchte… bzw. was heißt „brauchte“. Man sah es auf einem Bild und ich wollte es anpassen. Also kam die Überlegung auf: Wie mach ich das? Welche Farbe hält? Hey, MyCostumes hat doch diese neue Flexfarbe, vielleicht funktioniert die? Aber wollte ich 14€ für etwas ausgeben, bei dem ich nicht einmal weiß, ob es klappt und was ich ansonsten für nichts brauche aktuell? Nein, eigentlich nicht. Dann kam der zündende Hinweis von Klavier: „Mit Buchbindeleim/Latex und Acrylfarbe passt das gut! Hält auch!“ Nachdem ich das dann an Marinettes Schuhsohlen ausprobiert habe, was auch gut aussah und gehalten hat, habe ich Sheetas Schuhe mit Kreppband eingewickelt. Und mit eingewickelt meine ich… komplett eingewickelt. Weil ich mich kenne und die Schuhe selber nicht bemalen möchte (wie fast bei Marinette.. hust). Ich habe mich für dunkelbraun als Sohlenfarbe entschieden, da schwarz doch ein bisschen zu auffällig und over the top gewesen wäre. Außerdem ist die Sohle der anderen Piraten dunkelbraun. Das Ganze ist echt gut angetrocknet und sieht gut aus. Ich bin schon ein bisschen stolz drauf! Gehalten hat die Farbe auch echt gut nach dem Contag. Nichtsdestotrotz bin ich vorsichtig damit umgegangen (unter anderem auch, weil ich in den Schuhen eh nicht lange gehen kann… Danke Krämpfe, hust). Und die Schuhe sind Staub- und Dreckmagnete :D. But I love them either way!