Zum Inhalt der Seite

Weblog-Berichte zu: Stephen King





Epische Lootbox für Nerds und Geeks (Oktober '17) Zombie (Sachthema), Horror (Sachthema), Sonstige Videospiele, Stephen King, Doctor Who & Torchwood, Das Lied von Eis und Feuer, Der Tag des Tentakels, The Walking Dead, Breaking Bad, H.P. Lovecraft, Terminator, Geile Scheiße, LootBox, Terminator

Autor:  DavidB

[Inhalt der Lootbox auf der getDigital-Site]

Nein, dieser Weblog-Eintrag ist nicht gesponsort.

Für diesen Monat sollte die Lootbox von getDigital das Thema Horror haben - mal gucken, ob die Box dem auch gerecht wird!



Buch/Serien-Review: 11/22/63 Literatur (Sonstige), Stephen King, 11/22/63, Der Anschlag, Trigger-Warnung: Gewalt

Autor: Calafinwe

Titel: 11/22/63
Autor: Stephen King
Genre: Fantasy, Zeitreise
Verlag: dtv
Originalsprache: englisch
Deutscher Titel: Der Anschlag
Stephen King Serienseite auf Animexx

---

Plot
Gibt es eine Möglichkeit, die Vergangenheit zu verändern? Und wenn ja, würde man sie ergreifen? Jack Epping, seines Zeichens Englischlehrer in Maine, sieht sich von seiner flüchtigen Bekanntschaft und Diner-Inhaber Al Templeton mit dieser Fragestellung konfrontiert. Templetons Wunsch: Jack soll in die Vergangenheit reisen, genau genommen ins Jahr 1958 und fünf Jahre lang ausharren, um die Ermordung von John F. Kennedy zu verhindern. Nach einigem Hin und Her entscheidet er sich dafür, doch je weiter er voran schreitet, desto mehr Schwierigkeiten hat er. Denn sein Gegner ist als die Zeit höchstselbst...


Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Hierbei handelt es sich tatsächlich mal nicht um einen Spontaneinkauf, sondern einen Kauf nach Empfehlung von der lieben  KiraNear, die das Buch auf deutsch gelesen hat. Und ich glaube, bei Stephen King kann man sowieso nicht viel verkehrt machen, der Autor ist mittlerweile so etabliert, dass er vermutlich keine qualitativ schlechten Romane mehr abliefert. Zudem habe ich mir die Kurzsserie zum Werk im englischen Original angesehen, welches unter dem Titel 11.22.63 läuft.

Also ja, der Protagonist findet sich dann im Jahre 1958 wieder und möchte sich erst einmal vergewissern, ob das, was Al ihm erzählt hat, stimmt. Einen genauen Plan, wie er das bewerkstelligen kann, hat er nämlich auch schon, denn einer seiner Schüler der Abendschule hat in seiner Kindheit ein grausames Erlebnis machen müssen: der Vater hat seine Geschwister sowie seine Mutter in der Halloweennacht von 1958 ermordet. Laut Al sind Attentate die am schwierigsten zu verhindernden geschichtlichen Ereignisse, vor allem dann, wenn sie eine Großzahl anderer Menschen beeinflusst. Die Theorie des Diner-Besitzers ist, dass es z. B. keinen Vietnam-Krieg gegeben hätte, wäre Kennedy nicht ermordet worden. Ergo hat die Vergangenheit ein hohes Interesse daran, dieses Ereignis zu "schützen".

Im Vergleich zur Kennedy-Ermordung stellt das Familiendrama der Halloweennacht von 1958 also ein Ereignis dar, welches relativ wenige Menschen betrifft. Trotzdem wird Epping mit allerlei Komplikationen konfrontiert, z. B. hat er sich am Morgen des 31. Oktober eine Magen-Darm-Grippe eingefangen und schafft es nur mit Mühe und Not zum Tatort. Vor Ort grätscht ihm dann Bill Turcotte zwischen die Beine, seines Zeichens Schwager des mörderischen Vaters, der angeblich schon seine erste ehe Frau sowie Kind umgebracht haben soll. Nach diversen Keilereien kann der Protagonist sich losreisen und den tragischen Ausgang des Dramas zum Teil verändern. Wenn ich mich recht erinnere, stirbt nur einer der Söhne, der Rest der Familie scheint es zu überleben.

Zurück im 21. Jahrhundert stellt er dann fest, dass der Mann, der zuvor an der Abendschule seinen Abschluss nachgeholt hat, nun stattdessen im Vietnamkrieg gefallen ist, was letztendlich keine wirkliche Verbesserung der Situation ist. Trotzdem hat Epping es geschafft, die Vergangenheit zu verändern und beschließt nun, das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. Auch, um seinem mittlerweile verstorbenen Bekannten Al Templeton seinen "letzten Willen" zu erfüllen.

Insgesamt entwickelt sich der Roman anders, als man es vielleicht erwartet. Der Protagonist startet immer vom Jahr 1958 aus, das Attentat auf den Präsidenten findet erst im November 1963 statt, das heißt Epping muss ein paar Jahre in der Vergangenheit leben, ehe er zur Tat schreiten kann. Der Attentäter, Lee Harvey Oswald, ist noch für ein paar Jahre in Russland und Epping hat von Al aufgetragen bekommen, zu klären, ob Oswald tatsächlich alleine gehandelt hat, oder ob vielleicht die CIA, Russland, die Mafia etc. dahinter steckt. Also kann er Oswald nicht einfach beseitigen, denn es könnte ja sein, dass möglicherweise wer anderes den Platz des Attentäters übernimmt. Man hier auch so was wie eine Agentenstory, denn Epping muss nicht nur Oswald beschatten, sondern auch diverse andere Figuren, die mit dem Attentäter zu tun haben.

Ich muss gestehen, zwischendurch hat es sich ein bisschen mit dem Lesen gezogen, da der Protagonist im Roman zwei Leben führt, das eine Agentenleben und das andere als Lehrer in Jodie, wo er sich in die hübsche Sadie Dunhill verliebt, womit auch ein romantischer Aspekt erfüllt wird. Allerdings fungiert Sadie nicht nur als Love Interest, sie bekommt hinterher noch eine tragende Rolle. Gezogen hat es sich deshalb, weil sich die Spannung im Roman meiner Meinung nach erst sehr spät entwickelt, ein paar Tage vor dem Attentat, davor hat man viel über zwischenmenschliche Beziehungen, was mich persönlich halt nicht wirklich interessiert. Da ich außer 11/22/63 bisher nur noch Langoliers von Stephen King gelesen hab, weiß ich nicht, wie typisch das für ihn ist. Ich glaub, bei Langoliers ist es ähnlich, aber ja.

Trotzdem ist man natürlich gespannt darauf, ob Epping das Attentat verhindern kann und wenn ja, wie sich die Geschichte hinterher entwickelt. Dazu möchte ich an dieser Stelle aber natürlich nichts verraten ;-)

Über die Kurzserie:
Für all jene, die lieber die Glotze anschalten, möchte ich an dieser Stelle die Kurzserie empfehlen. Sie umfasst acht Episoden mit einem etwa zweistündigen Pilot, jede weitere Folge hat dann so um die 50 bis 55 Minuten Länge. In Deutschland wurde die Serie scheinbar ab Mitte April 2016 auf FOX ausgestrahlt, aber fragt mich nicht, was das für ein Sender ist. D. h., die Serie gibt es auch in deutscher Sprache und läuft unter dem Titel 11.22.63 - Der Anschlag. Jack Epping wird von dem Schauspieler James Franco dargestellt, den man vielleicht aus den ersten Spiderman-Filmen als Sohn des Kobolds in Erinnerung hat oder alternativ als Zauberer Oz in Disney's Die fantastische Welt von Oz.

Zudem haben sie den Plot zum Teil gravierend verändert. Epping landet nicht im Jahr 1958, sondern in 1960, womit man zwei Jahre unter den Teppich gekehrt hat. Fand ich persönlich nicht schlecht, weil wie gesagt, der ganze Beziehungskram wird auch so ausreichend thematisiert. Zudem spielt Bill Turcotte in der Serie eine bei weitem gewichtigere Rolle, als im Roman, denn im Roman stirbt er bei Eppings erstem Ausflug in die Vergangenheit an einem Herzinfarkt und beim zweiten Mal tritt er gar nicht mehr in Erscheinung.

Was meiner Meinung nach bei beiden Werken gut zur Geltung kommt sind die Unterschiede zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Protagonist wird immer mal wieder körperlich in Mitleidenschaft gezogen und bemerkt dann für sich, dass es Anfang der 60er Jahre eben noch kein CT sowie diverse andere medizinische Gerätschaften gibt. Ähnliches gilt für die weibliche Protagonistin, die im Buch wegen eines Angriffs ihres Ex-Mannes diverse plastische Operationen über sich ergehen lassen muss, wo man in 2011 halt einfach weiter ist in der Medizin. Bei einer seiner Observationen in der Serie geht Epping dann mal zu einer politischen Veranstaltung und bemerkt erst beim Hineingehen ins Gebäude, dass es sich dabei wohl um eine Rede von John F. Kennedy höchstpersönlich handelt. Das war meiner Meinung nach der Moment, wo man richtig gespürt hat, dass Epping eine Gänsehaut bekommt. Ich hatte da auch eine Gänsehaut...

Fazit:
Das Werk lohnt sich für all jene, die sich für die Zeitreisen-Thematik interessieren. Ich persönlich bin bei sowas ja immer skeptisch, weil das häufig darin ausartet, dass die Figuren immer wieder in der Zeit zurückreisen, weil's ja einfach einfacher ist, 100x die Vergangenheit zu ändern, als die Gegenwart :/ Die Befürchtung hatte ich bei 11/22/63 anfangs auch und theoretisch gibt es die Möglichkeit dazu, denn jedes Mal, wenn jemand durch das Zeitfenster zurückkehrt, gibt es quasi einen Reset der Geschichte.

Trotzdem möchte ich hier eine Empfehlung für das Werk ausprechen, wobei es meiner Meinung nach auch reicht, wenn man sich die Serie anschaut. Der Roman war stellenweise halt doch etwas trocken, aber das ist natürlich Geschmackssache. Interessant ist der Roman auch deshalb, weil Stephen King schon Anfang der 1970er Jahre angefangen hat, an ihm zu arbeiten, es aber scheinbar eine lange Zeit hintenan gestellt hat mit der Fertigstellung.

 

Quellen: Buchcover, erstes Bild, zweites Bild, drittes Bild
Übersicht Reviews




Hinweis: Themen-Einträge sind Weblog-Einträge, die einem Event zugeordnet sind. Wenn du also selber einen schreiben willst, tu das einfach in deinem Animexx-Weblog und gib dieses Event als Zuordnung an.

Zurück zur Weblog-Übersicht