Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Delfinium Prints (42)
- Entoman (24)
- Review (19)
- Signierstunde (17)
- Kino (16)
- tokyopop (16)
- Convention (15)
- 78 Tage auf der Straße des Hasses (12)
- Gedicht (12)
- Kritik (10)
- Struwwelpeter: Die Rückkehr (9)
- Manga-Madness (8)
- Blutrotkäppchen (7)
- Comicstars (7)
- Leipziger Buchmesse (7)

Zuckerzebra: Requiem für die ausradierte Menschheit Apokalypse, Gedicht, Krieg, Zuckerzebra

Autor:  Yeo

Ein Weltkrieg war´s - ich glaub, der vierte,
Der ausbrach, weil man zu sehr nach Kuchen gierte,
Der machte mit einem Schlag ordentlich Rabatz -
Knall! Bumm! Weg war die Katz!

Die Menschheit wurde ausradiert,
Was bleibt ist ein Pferd: Gestreift und nicht kariert.
Ein Zebra, halb Zucker, halb Tier.
Verwesende Tote sind sein Bier.

Zwei Millionen Tausend Leichen.
Das Zuckerzebra kommt ins Grübeln.
"Ob die Leichensäcke reichen?
Ich schaufel mal ein Grab da drüben."

Weder hinten noch vorne reicht das Grab,
Da passen kaum die Schädel rein.
"Das is heut wirklich nich mein Tag,
Ich glaub, ich geh heut eher Heim."

Auf dem Heimweg, kurz vor der Grenze
Wackeln unwillkürlich des Zuckerzebras dreizehn Schwänze.
"Was duftet hier nach Honig so süß?"
Ernüchterung: Verfaulende Füß!

"Verwesung riecht wie Brotaufstrich,
Der Fußgeruch was Süßem glich",
So lallt das Zuckerzebra zu sich selbst,
Während es durch Krater stelzt.

Was soll das Zuckerzebra heute machen?
Kein Strom und deshalb keine Glotze.
Elektrisch war´n die besten Sachen.
"Spiel ich halt wieder Solitair bis ich Fünfen kotze ..."

"Morgen wieder Gräber graben,
Das gibt Blasen an de Hände!
Doch bevor sich hier die Maden laben,
Bring ich den Scheiß schon noch zu Ende."

Und so verbuddelte das Zuckerzebra jeden Kadaver bis Ende Mai
Und sang so manches Lied dabei.
Oft zur Melodie von den Schlümpfen,
Dann - nach getaner Arbeit - widmete es sich endlich seiner Leidenschaft: Den Strümpfen!