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Die siebenteilige Buchreihe „Chroniken von Narnia“  ist eine Fantasy-Geschichte, die in den 50er Jahren veröffentlicht wurde. In der Geschichte finden sich Anleihen an christliche Motive aber auch an traditionelle englische und irische Märchen. Durch die Verfilmung der ersten Bücher haben viele Jugendliche die Narnia-Welt wiederentdeckt. So auch Caska, die ein Kleid von Susan Pevensie nach der Film-Vorlage nähte. Sie hat das Kostüm selbst gefertigt und viel Wert auf die Ähnlichkeit zur Vorlage gelegt. Besonders das Muster auf dem Oberkleid ist zu erwähnen: Caska malte dieses mit Pinsel und Stoffmalfarbe über vier Wochen verteilt auf. Die Puffärmel am weißen Unterkleid sind auch sehr gelungen.

„Das letzte Einhorn“ ist eher ein jüngeres Märchen. Die Buchvorlage erschien 1974, der Animationsfilm 1982. Das elegante Einhorn, das aus seinem sicheren Wald aufbricht um seine Artgenossen zu suchen, verzauberte die Jugend vieler von uns. Und die alte Hexe Mommy Fortuna lehrte uns das Fürchten. Das Kostüm von Floreane von eben dieser Hexe ist sehr authentisch. Eine wirklich beeindruckende Darstellung einer sehr, sehr alten Frau durch eine junge Cosplayerin. Durch das Make-up und die Latex-Gesichtsteile altert Floreane um einige Jahrzehnte. Auch die gebückte Körperhaltung und der Buckel erzeugen die Illusion einer alten Frau. Ein wirklich überzeugendes Cosplay!

Zurück zu den klassischen Märchen. Eines der bekanntesten und ältesten europäischen Märchen ist „Rotkäppchen und der böse Wolf“. Die Gebrüder Grimm haben die Geschichte 1812 in ihrem ersten Band der „Kinder-und Hausmärchen“ aufgenommen. Seitdem gibt es viele Interpretationen des Mädchens mit der roten Kopfbedeckung. Cosplayerin Naib hat sich selber Gedanken gemacht, wie Rotkäppchen aussehen könnte und aus rotem Reststoff ein süßes Kostüm genäht. Ein roter Tellerrock mit Petticoat, ein rotes Cape mit Kapuze und eine weiße Schürze. Passend dazu blonde, unschuldige Zöpfe. Sogar ein kleines Rattan-Körbchen ist als Accessoire dabei. Ein niedliches Rotkäppchen!

Das eher unbekanntere Märchen vom „Goldenen Vogel“ findet sich ebenfalls in den „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Der goldene Vogel stiehlt vom Baum einen goldenen Apfel. Als der jüngste von drei Söhnen eine Feder von diesem Vogel ergattert, will der Vater den Vogel haben. Also werden die Söhne auf die Vogeljagd geschickt....
Midnightpanter hat sich überlegt, wie dieser goldene Vogel aussehen könnte und eine zauberhafte Eigenkreation erarbeitet. Eine edle Korsage als Oberteil des Kleids und ein großer Rock, in dem Unmengen an goldenem Stoff und goldenen Chiffon verarbeitet wurden. Und was wäre ein Vogel ohne Flügel? Die Flügelkonstruktion wurde nachträglich noch mit goldener Farbe angesprüht.

Was wäre Weihnachten ohne die millionste Wiederholung des Märchens „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Fernsehen? Als Kooperation der ČSSR und der DDR entstand 1973 der Film in den Babelsberger DEFA Studios, Schloss Moritzburg bei Dresden und in Prag. Selbst bei uns in der Manga/Anime-Szene ist die Märchenadaption der DEFA ein Klassiker, dem sich auch Cosplayer nicht entziehen können.  So hat _Nikora_ das weiße Ballkleid von Aschenbrödel genäht. Viele Meter Stoff wurden in diesem eleganten Kleid verarbeitet. Goldenes Kordelband, goldene Spitze und eine zwei Meter lange Schleppe sind in dem Ballkleid eingearbeitet. Der silberne Schmuck und die Hochsteckfrisur runden das Bild ab und machen aus _Nikora_ eine richtige Prinzessin. Ob sie ihren Prinz schon gefunden hat?

Prinzessin Fantaghirò ist eine Märchenfilm-Reihe, die ab dem Jahre 1991 in einer deutsch-italienischen Produktion entstand. Die Geschichte basiert auf einem toskanischen Volksmärchen aus dem 9. Jahrhundert, welches der italienische Schriftsteller Italo Calvino zu Tage gefördert und unter dem Titel "Fantaghiro Persona Bella" nacherzählt hat. Die beiden Cosplayerinnen Cammy_Cat und red_maiden haben die Weiße Hexe und Prinzessin Fantaghiro sehr nah an der Filmvorlage zu Leben erweckt. Die Kostüme zeigen handwerkliches Können beim Nähen und  ein gutes Auge bei der Stoffwahl. Ob weißer Taft bei der Weißen Königin oder oranger Leinenstoff bei Fantaghiro – es passt perfekt! Zwei wunderschöne, märchenhafte Kostüme!

„Der dunkle Kristall“ aus dem Jahre 1982 ist ein Fantasy-Spielfilm der Puppenspieler und Muppits-Erfinder Jim Henson und Frank Oz. Es handelt sich dabei um den ersten Live-Action-Spielfilm, in dem ausschließlich Puppen in der Handlung zu sehen sind. Jofu entschied sich, das Kostüm von Kira zu nähen. Aus Stoffen in Erdfarben entstanden die vielen Lagen des Kostüms. Mit heller Perücke, großen Flügeln aus Chiffon und ohne Schuhe versetzt das Cosplay einen in eine andere Welt.

Der Manga „Ludwig Revolution“ ist von Kaori Yuki, die mit „Angel Sanctuary“ berühmt wurde. Diesmal spielen keine Engel und Dämonen die Hauptrollen im Manga, sondern die Märchenfiguren der Gebrüder Grimm. Die Geschichten verlaufen allerdings anders als bekannt.  Princess_of_Oblivion hat sich für ein Kostüm der Albertina als Magd entschieden. Die Geschichte ist eine Anlehnung an „Die Gänsemagd“.  Sie nähte ein Unterkleid aus einem hellen beigen-braunen Stoff. Der Stoff durfte nicht zu edel sein, denn Albertina arbeitet immerhin als Magd. Die Korsage nähte  Princess_of_Oblivion aus Kunstleder und mühte sich erfolgreich mit Ösen für die Schnürung ab. 

Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“ – dies ist wohl einer der bekanntesten Sätze aus der Märchensammlung der Brüder Grimm. 1812 wurde das Märchen in der „Kinder- und Hausmärchen“-Sammlung der Gebrüder Grimm veröffentlicht. An das klassische Rapunzel-Märchen hat sich May-Li mit ihrem Kostüm angelehnt. Das Empire-Kleid und auch das Unterkleid sind nach historischen Schnitten von Butterick genäht. Nach dem historischen Schnitt kommt das Kleid auch ohne Reißverschluss aus und wird nur mit Schnürungen geschlossen. Für das Oberkleid hat May-Li einen bestickten Taft verwendet, der das Kostüm sehr edel erscheinen lässt.
Die Perücke zu dem Kostüm wurde auch selber gestylt: Aus einer Basisperücke und losen Kanekalon aus dem Afroshop bastelte May-Li die vier Meter lange Rapunzel-Frisur, die sie ihr Haupt ziert. 

Der Zeichentrickfilm  „Die Schwanenprinzessin“ wurde 1994 in den USA produziert und handelt von der Prinzessin Odette, die von dem bösen Zauberer Rothbart in einen Schwan verwandelt wird und sich nur bei Mondschein in einen Menschen zurückverwandeln kann. Ophelias-Ende und Hera haben sich an diesen Film aus ihrer Jugend erinnert und auf der Connichi 2011 diese Cosplays getragen. Die farbenfrohen Kostüme haben die beiden selbst genäht. Ebenso haben sie auch an passende Accessoires wie einen Bogen und einen Schwan gedacht. Beide haben auch beim Cosplay-Wettbewerb auf der Connichi teilgenommen und eine zauberhafte Verwandlung von Schwan zu Mensch auf die Bühne gebracht: http://youtu.be/UCLAe2WcKOY