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Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 6): Grifter, Resurrection Man & Deadman DC, deadman, Grifter, Resurrection Man

Autor:  roterKater

 

Dann mal schnell weiter zu den etwas obskureren Serien. Morgen dann hoffentlich der letzte Teil mit I Vampire, Justice League Dark, Black Hawks und Allstar Western.

 

Grifter #1-3

 

Wäre Autor Nathan Edmondson Praktikant bei DC, auf seinem abschließenden Praktikumszeugnis würde wohl so etwas stehen wie "Der Autor hat sich stets sehr bemüht". Als Mystery-Thriller bleibt Grifter jedenfalls auch nach drei Ausgaben ziemlich halbgar. Irgendwie kennt man das aus den unzähligen Körperfresser-Filmen und ihren Derivaten: Aliens nehmen unerkannt menschliche Gestalt an und unterwandern die Bevölkerung, und nur einer kann uns alle retten, nur dass dieser eine hier eben eine alberne Maske trägt. Die dritte Ausgabe gibt uns übrigens endlich mal 'nen Grund dafür, leider zwei Ausgaben zu spät. Der Bruderkonflikt, der in den ersten beiden Ausgaben aufgebaut wurde und wenigstens noch etwas Spannung in die Story brachte, geht in #3 buchstäblich in Rauch auf. Zwischen dem Grifter und seiner Freundin Gretchen passiert irgendwie auch nichts mehr. (Sie wird an anderer Stelle entführt, während sich der Grifter lieber mit den Aliens prügelt - tja, aus den Augen, aus dem Sinn ...)

 

Cafus Zeichnungen bleiben mir deutlich zu kühl und glatt, was zum großen Teil auch an den uninspirierten Inks und Farben liegt. Zu guter Letzt kündigt die #3 am Ende noch eine Crossover-Hölle mit Green Arrow an. Da hat man dann wirklich keinen Grund mehr, das noch weiter zu lesen. Aber die Macher haben sich sehr bemüht.

5,3/10

 

 

Resurrection Man #1-3

 

Das erste Heft kündigte ja eine recht interessante supernatural mystery story an, und auf der Linie bleibt es auch weitestgehend. Unser Protagonist stirbt erfreulich oft und kehrt jedes Mal mit einer neuen Fähigkeit aus dem Jenseits zurück. Nur am Ende von #2 bleibt er vorübergehend in einer (sehr schick gezeichneten) Zwischenwelt hängen, wo ihn ein dämonisches Wesen erneut über seinen Wert für Himmel und Hölle aufklärt. Gejagt wird er von den Body Doubles Carmen und Bonnie, die beide als etwas zu plakativer Fanservice durch die Serie stolzieren (Pantyshot inklusive). Dies und einige andere Dinge machen Resurrection Man etwas trashiger, als er eigentlich sein müsste, aber die Geschichte bleibt weiterhin recht spannend und unterhaltsam.

 

Die Zeichnungen zeigen, dass man auch mit deutlichem Computereinsatz hübsch grob und rotzig arbeiten kann. Das ist so ziemlich das gegenteilige Ende von glatt gebügelten Grifter. Ist sicherlich Geschmackssache, aber wer das Thema Engel & Dämonen bei Superhelden-Comics vermisst und mit dem Artwork was anfangen kann, sollte ruhig mal reinschnuppern. Und yeay, in der Story bisher eher richtige Hölle als Crossover-Hölle!

7,2/10

 

 

DC Universe presents Deadman #1-3



 

Für mich eine der positiven Überraschungen aus dem Neustart, über die ich bisher noch gar nichts geschrieben habe. Deadman ist ja auch Mitglied der Justice League Dark, und hier erfahren wir seine Backstory. Einst ein egozentrischer Zirkusartist, wird das arrogante Ekelpaket nach seinem vorzeitigen Tod von der blauhäutigen Göttin Rama auserwählt, sein Karma wieder ins Lot zu bringen. Dafür muss er die Leben verzweifelter Menschen teilen und ihnen helfen, mit ihren Schicksalen umzugehen. Als körperloser Geist wandert er so vom Mensch zu Mensch (eine Fähigkeit, die er auch für seine privaten Ziele nutzt) und versucht, das beste für seine Schutzbefohlenen zu erreichen. Ein teilweise aussichtsloses Unterfangen, und schon bald zweifelt Deadman nicht nur an dem Nutzen seiner Aufgabe, sondern auch an den wahren Absichten von Rama, die etwas vor ihm zu verheimlichen scheint. So beginnt Deadman, die wahren Gründe hinter seiner Bestimmung auf eigene Faust zu erforschen.

 

Dabei geht er teils äußerst resolut zu Werke, und schnell zeigt sich, dass über das anfängliche Erlösungs-Set-up hinaus Deadmans zweifelhafter Charakter als Triebkraft für seine eigene Selbstbestimmung erhalten bleibt. Überhaupt ist Deadman in seiner Charakterisierung äußerst komplex. Themen wie Verantwortung, Schicksal und Reue werden auf sehr eindringliche und nachdenkliche Weise in die Handlung eingeflochten. Gleichzeitig entwickelt die Serie aber auch einen spannenden Mystery-Plot, in dem Deadman allen Göttern und (gefallenen) Engeln, die ihm im Weg stehen, auf der Nase herum tanzt. Seine rigorosen Aktionen machen die Serie zudem auch äußerst amüsant.

 

Deadman ist neben Supergirl die einzige der neuen DC-Serien, die ich gelesen habe, die ihre Handlung konsequent aus einer intensiven und komplexen Charakterisierung ihrer Hauptfigur heraus entwickelt und auch vor der Darstellung widersprüchlicher Emotionen nicht zurückschreckt. Autor Paul Jenkins bevorzugt Story und Figuren eindeutig über plakativen Action-Szenen, aber seine Geschichte hat diese auch gar nicht nötig, weil sie auch so ausgesprochen fesselnd ist. Das Artwork könnte sicherlich etwas lebendiger sein, erfüllt aber seinen Zweck. Das Team findet immer wieder interessante Wege, Deadmans "Besetzung" anderer Menschen zu inszenieren, die sich dem Leser durch eine rot leuchtende Umrandung aufzeigt. Die Zeichnung bringen die Story sehr gut rüber, und das reicht in diesem Fall aus. Geschichten wie diese hätte ich gerne mehr im DC-Kosmos!

7,7/10



Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Teil 4 (The Flash & Aquaman)
Teil 5 (Frankenstein, Deamon Knights & Suicide Squad)
Besprechung der ersten Ausgaben von Grifter und Resurrection Man
 

Die DC 52's - Runde 2 (Teil 1) Batman, DC, Grifter, Resurrection Man

Autor:  roterKater
Die zweite Runde hat in der Bearbeitung etwas gedauert - Connichi-bedingt. Dabei hatte ich (Grober Unfug sei Dank) die Comics schon letzten Mittwoch und konnte sie auf der Fahrt lesen sowie den Yeo um ein Portrait von der neuen Harley Quinn bitten. Aber dazu mehr im nächsten Teil.


Batman: Detective Comics #1



Den hab ich noch aus Woche 1 nachgeholt. Eigentlich mag ich mich ja nicht so gern in den Batman-Kosmos einlesen. Da gibt es mittlerweile einfach viel zu viele Sidekicks, Söhne, Freundinnen, Adjudanten und ehemalige Bösewichte mit eigenen Serien, und ich werde mir wahrscheinlich nie merken können, wer jetzt noch mal Batwing und wer Nightwing war und wie die ganzen Robins eigentlich zusammen hängen. Der Relauch verspricht ja, da ein bisschen für Neueinsteiger aufzuräumen, und das macht Detective Comics #1 eigentlich sehr gut: Nur Batman, Alfred, Commissioner Gordon und ein böser Joker - was braucht es denn mehr? 

Die Zeichnungen gefallen mir persönlich ausgesprochen gut. Die Optik ist sicherlich sehr dicht am etablierten amerikanischen Superhelden-Mainstream, und Batman hat natürlich mehr Muskeln am Körper, als sich anatomische Bezeichnungen dafür finden lassen. Dafür ist der Joker optisch mal wieder ein richtig klassischer Joker, wie man ihn von früher kennt. Tony Daniel (Story und Pencils) und Ryan Winn (Inks) achten besonders auf ein stimmungsvoll ausgearbeitetes Bild von Gotham City durch exzellente Hintergrundzeichnungen (ein Punkt, den der in Afrika spielende Neustart Batwing leider völlig versäumt) Die Farben variieren zwischen schmutzigen Braun- und unterkühlten Blautönen und harmonieren sehr gut mit den detailverspielten Inkings, wo sich bei anderen DC-Comics gerne mal beide im Kampf um die meiste Aufmerksamkeit gegenseitig das Wasser abgraben.

Leider ist Daniel längst nicht so ein guter Autor wie Zeichner. Die Story ist relativ überraschungsarm und wenig spannend; die Dialoge sind oft hölzern. Was Batman teilweise für einen Stuss aus dem Off labert, ist zum Mäuse melken. Besonders schade ist aber, dass der Joker einfach nicht lustig ist. Böse ja, aber ich vermisse den ultra-zynischen Humor, die fiesen Oneliner und das durchgeknallte Lachen, die zu der Figur einfach dazugehören. Der abschließende Plottwist wird Joker-Fans sicherlich noch zusätzlich vor den Kopf stoßen. Auch stört, dass Daniel immer wieder auf shock value durch übertriebene Gewaltdarstellungen setzt, wo ihm nicht einfällt, wie er den Leser sonst packen könnte.

Insgesamt ein einsteigerfreundlicher, toll gezeichneter, aber erzählerisch mittelmäßiger Comic, den Batman-Fans durchaus mal antesten sollten. Ich hole mir wohl noch Ausgabe 2, um zu sehen, was der Joker da vor hat, aber das sieht nicht nach einer Serie aus, die ich langfristig verfolgen werde.


Grifter #1



Der Grifter (zu deutsch: Trickbetrüger) ist eine eher unbekannte Gestalt im bisherigen DC-Kosmos, dankenswerterweise nicht mit allzu viel Backstory-Ballast beladen und daher eine gute Wahl für einen Neustart, der die Figur von Null auf neu erzählt. Cole Cash zockt als Gauner reiche Geschäftleute ab, bis er nach einem seiner Jobs von seltsamen, durchsichtig-blauen Wabbelmonstern weggefischt wird, die sich offensichtlich in menschlichen Gestalten einnisten können. Cole kann zwar entkommen, jedoch hört er von nun an die Monster in seinen Gedanken, die natürlich auch hinter ihm her sind. Weil der völlig verstörte Cole im Kampf gegen seine unsichtbaren Verfolger fast ein Flugzeug zum Absturz bringt, ist nun auch das Pentagon hinter dem vermeintlichen Terroristen her - in Gestalt seines Bruders Max ...

Reichlich Zündstoff also für 20 Seiten Comic-Exposition, durch die sich die Story natürlich erwartungsgemäß etwas hastig hangelt. Mir gefällt aber, dass einer der neuen DC-Comics die Sparte Mystery/Paranoia-Thriller mit einem deutlichen Drift Richtung Lovecraft abdeckt, was prinzipiell eine coole Sache ist, auch wenn das erste heft noch nicht wirklich Aufschluss darüber gibt, ob die Story was taugt oder nicht. Immerhin ist der Grifter kein pathetisch-moralisierender Superheld im Kampf gegen das Unrecht in der Welt, sondern einfach nur jemand, der von allen gejagt wird und versucht, irgendwie seinen Arsch zu retten. Und seine Freundin heißt Gretchen! Wenn das mal nicht cool ist!

Passend zur Story geben sich die Zeichnungen eher bodenständig und realistisch und nicht so abgehoben wie die üblichen Superhelden-Titel. Wirklich Eyecandy ist das zwar nicht, aber es funktioniert und zumindest mir gefällt's! Ich werd mal schauen, wie es weiter geht.


Resurrection Man #1



Lasst euch von dem albernen Titel nicht täuschen - der Resurrection Man ist eine der interessanteren Figuren des DC-Relaunches. Aus bisher noch nicht geklärten Gründen ist Mitch einfach nicht tot zu kriegen. Stirbt er, erwacht er kurz darauf wieder zu neuem Leben, jedes Mal mit einer neuen übernatürlichen Fähigkeit, die mit seinem aktuellen Tod in Verbindung zu stehen scheint. Aus einem inneren Antrieb heraus (ebenfalls noch nicht geklärt) versucht er Menschen zu retten, wo er benötigt wird. Erschwert wird dies allerdings durch die Tatsache, dass sowohl Himmel als auch Hölle hinter seiner extrem wertvollen Seele her zu sein scheinen ...

Klingt nach spaßigem Trash, ist aber tatsächlich ziemlich ernst und ziemlich gut erzählt. Die Autoren Dan Abnett und Andy Lenning können ähnlich wie Jeff Lemire (Animal Man) zumindest mit Worten umgehen. Das muss man ja schon dazu sagen, wenn man sich im Vergleich dazu einige der anderen DC-Titel anschaut. Die Zeichnungen sind angenehm rotzig und grob, aber nie chaotisch oder detailarm. Optisch auf jeden Fall eine angenehme Abwechslung zu üblichen Superhelden-Serien.

Im Moment fehlt dem Plot noch ein wenig der rote Faden oder eine halbwegs nachvollziebare Motivation für die Hauptfigur, aber das kommt hoffentlich noch in den nächsten Heften. Sieht zumindest vielversprechend aus. Fans von Supernatural sollten auch mal einen Blick riskieren. Wie die anderen bisher besprochenen Hefte für DC-Einsteiger gut geeignet.

Fortsetzung folgt wahrscheinlich heute abend.