Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...15]
/ 15


Schlagworte

Top 15

- DManga (72)
- Doujinshi (21)
- Codex Conventionis Daemonum (18)
- DC (17)
- Manga (14)
- tokyopop (14)
- Baito Oh! (12)
- Carlsen (10)
- EMA (9)
- LBM (9)
- ConHon (8)
- Delfinium Prints (8)
- Dämonen (8)
- MCC (8)
- demon lord camio (7)

Überbrückungstätigkeiten eines Shounen-Manga-Helden DManga, Protagonist, Storytelling, Workshop

Autor:  roterKater

Der letzte Workshop ist schon eine Weile her. Jetzt gibt's wieder ein paar neue Tipps zum Erzählen mit Manga!

Heute soll es um die visuelle Aufbereitung von Dialogszenen gehen. An diesem Punkt sind Autoren wie Zeichner gleichermaßen gefragt. Spannende, witzige, unterhaltsame und pointierte Dialoge zu schreiben, ist ja schon eine Schwierigkeit in sich. Doch selbst wenn einem dies im Skript gelingt, ergibt sich daraus noch keine gute Dialogszene.

Dialoge müssen nicht nur geschrieben, sondern auch inszeniert werden. Inszenieren, das heißt "in Szene setzen". Also, im Falle von Manga, in Panels betten. Dies auf eine interessante Art zu tun, ist nämlich deutlich komplizierter, als man vermuten würde. Was hat man denn in einer Dialogszene? Zwei (oder mehr) Personen, die miteinander reden. Sonst nichts. Und redende Personen sind alles andere als spannend anzusehen, besonders wenn sie gezeichnet sind. Wo uns im Film oder Theater ein guter Schauspieler allein durch Sprachrhythmus, Intonation und Stimmlage begeistern kann, bleibt der gezeichneten Figur nur der nackte Text. Ausdruckskraft und Dynamik eurer Dialogszene muss also auf anderen Ebenen gewonnen werden. Und hier kommt die Inszenierung ins Spiel.

 

Im Wesentlichen gibt es hierbei vier Bereiche, die beachtet werden sollten:

 

1. Einbettung in eine Handlung

 

Schreibt nach Möglichkeit keine Szenen, in denen nur geredet wird, sondern bindet Dialoge in Handlungen, Bewegungen und Actionszenen ein. Die faktische Bewegung der Figuren und der Handlung verbindet sich so mit den Dialogen und überträgt ihr Bewegungsmomentum auf sie, kann sogar mit ihnen kontrastieren und so Spannung erzeugen. Das ist nicht immer möglich, aber versucht,wenigstens eine interessante Situation oder Umgebung für einen Dialog zu finden, oder irgendwo eine Bewegung in die Szene einzubauen. Zum Beispiel können Figuren einfach irgendwo entlanggehen (zur Schule etc.), während sie sich unterhalten.

 

Beispiele:

- Ein Kriminalfall wird diskutiert, während die beteiligten Ermittler gerade zu einem Tatort rasen.

- Ein Liebesgeständnis, währned die beteiligten Figuren in einem Riesenrad/Karussel sitzen.

- Die Figuren bereiten ihre Waffen vor, während sie eine Angriffsstrategie ausdiskutieren.

- Ein Familiendialog, während die Beteiligten gerade beim Kochen sind.

- Sehr beliebt in Battle Manga: Die Figuren diskutieren ihre traumatische Vergangenheit, ihre Pläne oder Ansichten, während sie gerade in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt sind. Ist selten sehr glaubwürdig, aber dramaturgisch äußerst effektiv.

 

2. Grafische Inszenierung

 

Hierzu gehören natürlich Paneling, Perspektivwechsel, Größenvariation, Komposition. Alles was eure Seite spannend, attraktiv und dynamisch aussehen lässt. In westlichen Comics wird hier gerne abgekürzt. Ihr kennt sicherlich Seiten aus US-Mainstream-Comics, in denen eine ganze Dialogszene in einer Splashpage mit nur einem Panel inszeniert wird, wobei rund ein Dutzend Sprechblasen mit dem gesamten Gespräch in einem komplizierten Blasenlayout quer über die Seite tapeziert werden. Ist zwar zeichenökonomisch sinnig, liest sich aber selten sehr spannend. Der Grund ist ganz einfach: Ein einzelnes ausgewähltes Bild soll mimisch und gestisch ein gesamtes Gespräch repräsentieren. Zwangsläufig treten hier die Figuren in den Hintergrund. Handlung und Dialog werden hingegen überbetont. In solchen Comics wird die Handlung den Figuren vorgezogen.

 

Manga hingegen betonen stärker die Figuren, zweitrangig erst die Handlung. Siehe dazu die früheren Workshop-Einträge zum Protagonisten, die unten verlinkt sind. Demzufolge arbeiten Manga in Dialogen auch grafisch anders. Der Dialog wird in wesentlich mehr Einzelpanels zergliedert. Das ermöglicht, die emotionale Dynamik, die den Figuren in den Dialogszenen zugrunde liegt, genauer inszenieren zu können. Nicht der eigentliche Inhalt der Dialoge ist jetzt entscheidend, sondern die emotionalen Veränderungen, die die Dialoge in den Figuren hervorrufen. Mehr Panels bedeutet aber auch mehr Notwendigkeit, diese abwechslungsreich zu inszenieren. Hier ist ein gutes Gefühl für Perspektiven und Seitenaufbau ungemein wichtig.

 

3. Gesichtsausdrücke

 

Weitere Abwechslung und Variation ergibt sich natürlich aus der Mimik der Figuren. Diese ist selbstverständlich auch der Schlüssel zur emotionalen Tiefe der Figuren und daher gerade im Manga von absolut zentraler Bedeutung. Ein umfangreiches mimisches Repertoire eurer Figuren lässt die gerade erwähnte emotionale Dynamik in Dialogszenen erst auf dem Papier entstehen. Da Manga mit sehr vielen Panels arbeitet, müsst ihr euch hier ein abwechslungsreiches Sortiment an Gesichtsausdrücken zulegen, um euch nach Möglichkeit nicht allzu häufig zu wiederholen. Grimassen und cartoonhafte Übertreibungen sind bei Manga auch in „ernsthaften“ Geschichten absolut legitim. Meist verstärken sie sogar die Ausdruckskraft noch erheblich.

 

In Kombination mit wechselnen Perspektiven ergeben sich hier sehr schnell wesentlich mehr Möglichkeiten, als man dies zu Anfang vermuten würde. Aber das muss durchaus geübt werden, und gerade bei Newcomern sieht man es leider sehr häufig, dass Gesichter immer wieder aus den vertrauten Perspektiven und mit ähnlichen Gesichtsausdrücken inszeniert werden. Hier solltet ihr euch am besten anschauen, wie dies geschätzte Vorbilder von euch umsetzen. Da darf man auch ruhig mal zur Übung eine Zeitlang abzeichnen, bis man die Ausdrucksmöglichkeiten auf den eigenen Stil anwenden kann. Als fruchtbare Quellen könnt ihr euch zum Beispiel mal das extrem dialoglastige Bakuman. anschauen, oder auch Rin Okumuras abwechslungsreiches Minenspiel in Blue Exorcist zu Rate ziehen.

 

4. Gestik

 

Der eigentliche Anlass für diesen Eintrag. Aufgeworfen wurde das Thema von einer meiner redaktionellen Schützlinge, die ganz richtig beobachtet hat, dass eine Dialog haltende Figur eben mehr ist als ein Kopf mit Mimik. Was macht denn der Rest des Körpers, während man sich unterhält? Auch mit noch so abwechslungsreichem Mienenspiel kann man in einer Dialogszene nicht nur Köpfe zeichnen. Das Ergebnis wäre das sogenannte Talking Heads-Szenario, eine Ansammlung sprechender Köpfe, wie man sie aus Talkshows und Interviewszenen in Dokus kennt. Das ist natürlich vollkommen langweilig. Im Dienste der Abwechslung und Dynamik müssen die Figuren auch mal zu größerem Teil gezeigt werden. Und weil es ebenso langweilig ist, wenn sie während ihrer Gespräche die ganze Zeit nur herumstehen, sollten sie dabei auch irgendwelche Dinge tun, die vielleicht nicht unbedingt handlungsrelevant sind, aber die Figur nebenbei näher charakterisieren und die Szene abwechslungsreicher und unterhaltsamer gestalten.

 

Besagte Zeichnerin gab nun bei ihrem Redakteur folgende Liste in Auftrag, unter der Prämisse: Was kann einen Shounen-Manga-Held so alles tun, während er sich unterhält? Drei kurzerhand gegriffene Referenzmanga (die jeweils ersten Bände von Gin Tama, Blood Lad und Blue Exorcist) gaben hier schon einiges an Möglichkeiten her, und weil ich dieses mühsam erwirkte Geheimwissen auch gerne in den Dienst der Weiterentwicklung der Manga- und Comickunst in Deutschland stellen möchte, habe ich sie hier für euch noch einmal veröffentlicht. Falls euch weitere Tätigkeiten einfallen, könnt ihr sie gerne in den Kommentaren nachtragen.

 

Alle Tätigkeiten können natürlich auch beliebig kombiniert werden, zusammen mit verschiedenen Handlungen, Bewegungen, perspektivischen Inszenierungen und Mimiken. Das gibt euch ein schier unerschöpfliches Ausdruckspotential, mit dem ihr jede Dialogszene ansprechend gewürzt bekommt! Guten Appetit!

 

 

Überbrückungstätigkeiten eines Shounen-Manga-Helden:

 

- sich an die Stirn fassen

- den Kopf in die Hand legen

- zwinkern

- pfeifen

- grinsen

- Zunge rausstrecken

- sich über die Lippen lecken

- seufzen

- sabbern

- sich den Mund abwischen

- winken

- abwinken

- auf jemanden zeigen (vor sich)

- hinter sich zeigen (mit dem Daumen, lässig)

- auf sich selbst zeigen

- sich am Hals kratzen

- sich am Kopf kratzen

- sich am Kinn kratzen

- sich an der Seite kratzen

- sich am Hintern kratzen

- rülpsen

- am Kragen rumspielen

- sich überlegend das Kinn halten

- knurren

- in der Nase bohren

- im Ohr bohren (mit dem kleinen Finger)

- die eigenen Finger betrachten

- an den Nägeln kauen

- gähnen

- sich durchstrecken

- sich gegen etwas lehnen

- Arme verschränken

- sich ein Auge reiben

- sich beide Augen reiben

- mit den Achsen zucken

- in den Himmel starren

- auf den Boden starren

- Hände in die Hosentaschen stecken

- Hände in die Jackentaschen stecken

- eine Faust zeigen

- obszöne Gesten machen

- auf dem Handy rumtippen

- Grimassen schneiden

- den Kopf in die Hände stützen

- mit einem Gegenstand rumspielen (Stift, Schlüssel, Messer, Besteck etc.)

- etwas essen / kauen

- etwas trinken

- sich etwas zu essen machen / zu trinken eingießen

- ein Buch / Comic / Zeitung lesen / darin blättern

- sich etwas unwichtiges angucken / anstarren (Wand, Bild, Himmel, vorbeilaufendes Mädchen etc.)

- niesen

- husten

- spucken

- aufstampfen

- sich die Brille / Sonnenbrille hochschieben

- sich in sein Shirt krallen

- schnipsen

- den Zeigefinger hochzeigen (als schlaue Geste)

- eine Faust ballen

- ein Piece-Zeichen machen

- die Hand vor den Mund halten (geschockt / angeekelt …)

- sich an den Hut / die Mütze fassen (falls vorhanden)

- an den Haaren rumspielen

- Finger auf die Lippen legen (pssst)

- bei Umhängetaschen: an den Riemen greifen

- sich die Ohren zuhalten

- sich die Augen zuhalten

- sich die Nase zuhalten

- sich Luft zuwedeln

- ...



Liste der früheren Blog-Workshops: *bitte clicken*

Paneldiskussionen zu Germanga und Doujinshi vom Comic-Salon Erlangen Comic-Salon Erlangen, DManga, Doujinshi, Panels

Autor:  roterKater

Die ewig eifrigen Kollegen von Splashcomics haben mittlerweile auch die Videomitschnitte zu den beiden Panels zu deutschen Manga vom kürzlichen Comic-Salon Erlangen hochgeladen. Sind recht unterhaltsam geworden, besonders die Sonntagsrunde mit den frisch gekürten Preisträgern Yeo und Horrorkissen. Viel Spaß!


Doujinshi in Deutschland

mit Tobias cato Hößl, Wolfgang WolfE Schütte, Lisa Mullana Schmidt, Anne Lail Delseit, Alena Windreiter Zoike, Marika demoniacalchild Herzog sowie yours truly.


Splash! Online TV
Dieses Video ist Teil eines Berichtes, den man hier finden kann.


Germanga-Panel

mit Daniela Horrorkissen Winkler, Melanie Rosa_Maus Schober, Alexandra Völker, Anne Lail Delseit, Nina Loeffel Nowacki, Marika demoniacalchild Herzog und David Yeo Füleki.

Splash! Online TV
Dieses Video ist Teil eines Berichtes, den man hier finden kann.

Erlangen und der politische Comic (und alles andere) Berliner Zeitung, Comic-Salon Erlangen, DManga, Feuilleton

Autor:  roterKater

Das hier sollte eigentlich nur ein Kommentar unter meinem letzten Blog-Eintrag werden. Aber irgendwie gibt es doch schon wieder genügend Stoff für einen gesonderten Eintrag ab. 

Wie ihr sicher mitbekommen habt, drehte sich das Presse-Echo zum vergangenen Comic-Salon hauptsächlich um politische Themen wie die umfassenden Ausstellungen zum arabischen Frühling und afrikanischen Comics. Klar, das gibt den besten Aufhänger für eine hauptsächlich politische Themen behandelnde Tagespresse, und dahingehend kann man werden dem Salon, der um Aufmerksamkeit und Finanzierung kämpfen muss, noch der eben auf diese Themen geeichten Presse einen Vorwurf machen. Natürlich ist es schade, dass die Preise häufig eher nach Themengebiet denn zeichnerischer und erzählerischer Finesse vergeben werden, und dass sich einige Snobs daran stoßen, wenn ein Preis, über den keine Jury bestimmt, da mal aus der Reihe schert. Darüber steht ja alles im letzten Artikel.

Jetzt gibt es aber durchaus auch Presse-Leute, denen die aufgesetzte Politisierung des Comics vermeintlich ebenfalls auf den Sack geht. Einer davon, Jens Balzer, hat für die Berliner Zeitung einen Artikel dazu geschrieben. Darin heißt es unter anderem:

In diesem Zusammenhang lohnt es sich daran zu erinnern, dass es früher auch einmal Comics gab, die komisch waren. [...]

Zum vorherrschenden Ton gerade auch in der deutschen Comic-Szene ist der Ton der politischen Seriösität und der bedächtigen Beschäftigung mit bedeutsamen Themen geworden; das konnte man auch beim Rundgang über die Erlanger Verlagsmesse wieder erleben. [...]

In Erlangen konnte man nun aber sehen, wie der Wille zur Literatur auf die aktuelle Comic-Produktion zurückschlägt: Die Leichtigkeit und der Unernst, der – auch avantgardistische! – Comics einst prägte, sind weithin verloren.

Ich möchte daher an dieser Stelle nachdrücklich einen Comical Turn für die Comics fordern! Wir brauchen wieder mehr Gags! Mehr Knollennasen! Und ganz wichtig: mehr sprechende Tiere! Wer sich für schwierige Kindheiten, Beziehungskisten und existenzialistische Trübsal begeistert, für den halten Stadttheater und Autorenfilmer bereits seit langem ein reichhaltiges Angebot parat.



Dazu meinte Jitsch in den Kommetaren zum letzten Eintrag:

Also, der Feuilletonist der Berliner Zeitung sieht das scheinbar ähnlich wie du.

Nein, tut er nicht. Genau genommen ist das, was Jens Balzer schreibt, sogar noch schlimmer als der FAZ-Artikel. Während dort lediglich die Auszeichnung eines Unterhaltungscomics bemängelt wurde, behauptet Balzer, es gäbe diese Comics gar nicht. Und ich weiß nicht, auf welchem Comic-Salon der Mann war, aber auf dem, den ich besucht habe, war ein riesiger Panini-Stand, der unübersehbar für die neuen DC-Comics warb. Da haben Carlsen, Tokyopop und EMA neue Manga vorgestellt. Da waren Splitter und Cross Cult. Da war eine Spider-Man-Ausstellung. Und nicht zuletzt waren da unzählige Independent- und Kleinverlage, die genau diese Comics anboten, die Balzer angeblich in Erlangen so vermisst hat.

Also anstatt deren mangelnde Präsenz auf dem Salon oder in der deutschen Comicszene zu monieren, sollte er lieber deren mangelnde Präsenz in der feuilletonistischen Berichterstattung anmerken, und da soll er sich verdammt noch mal an die eigene Nase fassen! Warum schreibt er nicht über die Auszeichnungen für Weissblech, Alligatorfarm und Delfinium Prints? Warum hebt er nicht Danielas Publikumspreis gesondert hervor? Warum schreibt er nicht über die neue Jazam oder Steam Noir oder den Manga-Markt oder wenigstens den Comic-Clash? Warum redet er das alles weg, wenn ihm das Festival zu politisch ist?

So ein scheinheiliges Gezeter ist jedenfalls noch zehnmal schlimmer als das unverblümte Naserümpfen der gutbürgerlichen Comic-Snobs! Der Salon war nur unter anderem politisch! Wenn ihn das Politische nervt, soll er doch einfach über das Andere schreiben! Aber nein! Stattdessen paraphrasieren die ersten zwei Drittel seines Artikels genau denselben poltisierten Quark, der in jedem anderen Zeitungsartikel zum Salon genauso steht! Warum tut er das? Warum reduziert er den Salon darauf, wo es ihn doch so stört? Ernsthaft, ich verstehe das nicht!

Wenn er Knollennasen will, warum war er nicht beim Zwerchfell-Verlag? Wenn er sprechende Tiere vermisst, warum schreibt er nicht über die Disney-Zeichner, die Ehapa eingeladen hatte und die sogar Zeichenworkshops abhielten? Wenn er meint, es gibt keine lustigen Comics mehr, warum erwähnt er nicht Grablicht, das den fucking Max-und-Moritz-Preis gewonnen hat? Es gibt keine Leichtigkeit und keinen Unernst mehr? Hallo? Sogar die ICOM-Jury hat den in David Füleki und Levin Kurio gefunden!

Machen Sie doch bitte mal die Augen auf, Herr Balzer!

UPDATE:

Stafan Dinter von Zwerchfell meinte auf Twitter, der Verlag steht jetzt nicht so unbedingt für Knollennasen, aber das sei schon okay, schließlich haben sie vor 20 Jahren damit mal angefangen. Nur damit ihr Bescheid wisst ...

Wenn ihr noch Tipps hab, wo es in Erlangen tolle Knollennasencomics gab, kann ich die gerne noch nachtragen! Ist leider nicht so mein Gebiet!  

Der Comic-Salon Erlangen und DManga zwischen Preisen und Bashing Comic-Salon Erlangen, DManga, Grablicht, Max-und-Moritz-Preis

Autor:  roterKater

**********************************************************************

UPDATE 5:

Der Video-Podcast Zettgeist #173 bietet eine sehr anschauenswerte Zusammenfassung des Comic-Salons mit Eckart Breitschuh, Stefan Dinter und Sascha Thau, in dem auch in der ersten halben Stunde ausführlich über den Comic Clash, den ICOM-Preis und natürlich den Max-und-Moritz-Preis diskutiert wird. Lobende Erwähnungen gibt es unter anderem für den in UPDATE 3 verlinkten Comicgate-Artikel von Mark-Oliver Frisch sowie auch diesen selbigen Blogeintrag, den ihr gerade geöffnet habt.

Daran seht ihr schon, die drei sind in etwa auf meiner Wellenlänge und fassen die Diskussion und die Kritik an Deutschlands prestigeträchtigstem Comicpreis ebenso unterhaltsam wie treffend zusammen. Mein Lieblingszitat stammt von Eckart Breitschuh. Der sieht den Grundtenor des Preises nämlich auch als "massives Feuilleton-Dünkel: Die glaben echt, ihre Scheiße stinkt nicht."

Also unbedingt anschauen! Wer's nicht gesehen hat, kann auch nicht mitreden! Hier geht's zum Video!

P.S. Irgendwann gestern hat der Blogeintrag hier übrigens die 666 unique visits geknackt. Danke allen fürs Lesen und weiter verteilen und den Kommentatoren unten für die spannende Diskussion!

UPDATE 4:

Splashcomics haben mittlerweile die Videomitschnitte der erwähnten Panel-Diskussionen hochgeladen. Ich hab sie euch hier verlinkt.

UPDATE 3:

Mein Comicgate-Kollege Marc-Oliver Frisch, Übersetzer von u.a. The Walking Dead, hat auf comicgate.de das Gluabwürdigkeitsproblem mit dem Max-und-Moritz-Preis mal von der anderen (und wesentlich produktiveren) Seite angegangen. Laut ihm verspielt nämlich eher die Atherrenriege in der Jury die Glaubwürdigkeit des Preises, als ein Publikumspreis für einen deutschen Manga. Sehr lesenswert.

UPDATE 2:

Christopher Franz hat uns im Titel-Magazin heute gezeigt, dass man aufgeblasenen Elitarismus tatsächlich sogar noch weiter treiben kann. Ich denke, der Artikel ist es wirklich nicht wert, hier noch einmal ausführlich kommentiert zu werden. Da reicht es wohl einfach zu sagen: Alles hier folgende, plus die Kommetare. Hoch zwei.

Nur kurz noch: Wenn Herr Franz meint, die Halbwertszeit von Grablicht läge weit unter zwei Jahren, hat der Mann wohl irgendwie übersehen, dass der Manga (in diversen Versionen und Instanzen) seit mittlerweile acht Jahren veröffentlicht wird und sobald kein Ende in Sicht ist. Und wer meint, Kriterium für einen Publikumspreis wäre intellektueller Anspruch, hat sowieso irgendwas nicht verstanden.

UPDATE 1:

Thomas Vorwerk hat die Kritik an seinem FAZ-Artikel unten in den Kommentaren als abgemeldet selbst hier kommentiert. Ich habe mittlerweile auch (viel zu) ausführlich drauf geantwortet.

Hier findet ihr noch einen weiteren Artikel, diesmal zu Zitaten aus der Berliner Zeitung, der die Politisierung des Festival ebenfalls auf die Nerven geht, allerdings auf eine sehr seltsame Art.



**********************************************************************

Der diesjährige Comic-Salon Erlangen ist vorbei, und abschließend kann man durchaus eine gesteigerte Präsenz des deutschsprachigen Manga auf dem Festival feststellen, die sich erfreulicherweise in diversen Auszeichnungen für heimische Manga-Künstler niederschlug.

So gab es dieses Jahr zwei Panels zu deutschen Manga, die beide von engagierten Redakteurin und Autorin Anne Lail Delseit geleitet wurden, die auch einen Artikel zu zehn Jahren Germanga in der zum Salon erschienenen neuen Comixene 114 verfasst hat. Das erste unter Organisation von Animexx enstandene Panel beschäftige sich mit dem Schwerpunkt Doujinshi, das zweite Panel unter dem Titel Germanga versammelte einige der besten deutschen Zeichner (Daniela Winkler, Melanie Schober, Alexandra Völker, Nina Nowacki, Marika Herzog und David Füleki), um über die Probleme mit der Anerkennung aus der eigenen Szene, Vorurteilen und das berüchtigten Germanga-Bashing zu diskutieren.

Zudem gab es erstmalig in Erlangen dieses Jahr einen Manga-Markt nach Vorbild des Doujinshi-Marktes der Leipziger Buchmesse, ebenfalls organisiert von Anne Delseit. Der Messeleitung war das komische Manga-Volk dann wohl doch nicht wichtig genug, um es angemessen im Rahmen des Salons zu präsentieren. Denn anders als das Comic-Clash-Zelt, das prominent an der Durchlaufsader zum Haupteingang mitten auf dem Rathausplatz stand, wurde der Manga-Markt an einer entlegenen Ecke zwischen Biergarten, der Rückseite des Clash-Zelts, einem Springbrunnen und einer Hauswand eingepfercht, soweit wie möglich entfernt von den anderen auf dem Platz befindlichen Comichändlern, dem Eingang, der Bühne mit den Cosplay-Wettbewerben oder überhaupt zufällig vorbeilaufenden Menschen. Eine Kennzeichnung oder Beschilderung fehlte völlig. Wir erfuhren vor Ort sogar, dass wir offiziell nicht mal Teil der Messe, sondern des Wochenmarktes waren. Dementsprechend dürftig war auch der Aufbau in Bierzelt-Optik. Alles in allem ein ziemlicher Reinfall. Das wird beim nächsten Mal hoffentlich besser. Sonst müssen wir den Erlangener Manga-Markt leider unter Zeitverschwendung zur Akte legen.    

Kommen wir lieber zu etwas Erfreulicherem, nämichen den Preisträgern: So nahm der ewig umtriebige David Yeo Füleki den ihm bereits kürzlich vom Goethe-Institut unterstellten ICOM-Independent-Comic-Preis für herausragendes Artwork in seinen meist Entoman featurenden Comics für den Kleinverlag Delfinium Prints mit nach Hause. Hierzu kann man natürlich anmerken, dass ebendiese Comics aktuell beim Großverlag Tokyopop neu nachgelegt werden. Man darf aber nicht vergessen, dass Tokyopop im Gegensatz zu EMA, Planet Manga und Carlsen Manga tatsächlich ein unabhängiger Comicverlag ist, nur eben der mit der größten Auflage Deutschlands (ja, noch vor Reprodukt, liebe Graphic-Novelisten!) 

Über die Definition von Independent und Förderbedürftigkeit im Umfeld des ICOM lässt und ließ sich ja schon lange diskutieren. Warum ein seit Jahrzehnten veröffentlichender Autor wie Schwarwel, der den Hauptpreis für den besten Independent-Comic abräumte, diesen noch nötig hat, kann man sich genauso gut fragen. Erfreulich am disjährigen ICOM-Preis ist jedenfalls die Offenheit gegenüber weniger auf hochgeistige Intellektualität abzielenden Comics: Neben David Füleki wurden noch Horrorschocker-Herausgeber Levin Kurio und die unterhaltsame Sci-Fi-Tash-Adaption Perry, unser Mann im All ausgezeichnet. Hier zeigte sich die ICOM-Jury deutlich weniger verkrampft als ihre Kollegen beim Max-und-Moritz-Preis. Aber dazu später mehr.   

Die nicht minder aktive Herausgeberin und Zeichnerin Olivia VenusKaio, die unter anderem für den Schwarzen Turm an Anthologien wie Paper Theatre, Blütenträume oder den Subway to Sally Storybooks arbeitete, erhielt mit dem Ehapa-Comicstipendium einen hochdotierten Verlagsförderpreis. Aktuell veröffentlichte sie den Zombie-Comic Endzeit.

Die dritte wichtige Auszeichnung ging an Daniela Horrorkissen Winkler, die sich den Max-und-Moritz-Publikumspreis für ihre Vampir-Serie Grablicht sicherte. Dies ist umso erstaunlicher, da Grablicht für so ziemlich alles steht, was die M&M-Jury, in der seit gefühlten Jahrzehnten dieselben Leute sitzen, die eigentlich auch immer nur dieselben Verlage (Carlsen, Avant und Reprodukt - auch dieses Jahr wieder) und Künstler (neben Jens Harder sind jetzt auch Flix und Isabel Kreitz zweifache Preisträger) auszeichnen, gerne links liegen lassen. Das meint hier nicht speziell Vorbehalte gegen Manga oder gar deutsche Manga, sondern eher ein allgemeines Jury-Problem mit Unterhaltung um der Unterhaltung Willen. Panini haben es beispielsweise mittlerweile aufgegeben, ihre zahlreichen DC- und Marvel-Titel für den Preis einzureichen, den sie eh nie gewinnen werden. Man sehe dazu auch Stefan Pannors Artikel auf seinem Blog vor einigen Wochen. Inhaltsschwangere Graphic Novels, die eher mit angenommener "Wichtigkeit" als mit Lesevergnügen glänzen, sind zweifelsohne immer die Jury-Favouriten gewesen. Nun hat das M&M-Publikum ein Statement gegen den konservativen, bildungsbürgerlichen Gestus des Preises gesetzt.

Doch anstatt dies als Aufhänger zu nutzen, den deutschsprachigen Manga in Presse und Comicszene endlich mal zur Kenntnis zu nehmen und die Leistungen der jungen, sich rasant entwickelnden Künstler anzuerkennen, spielen die altehrwürdigen Comic-Schildbürger lieber beleidigte Leberwurst. So wollen die Enthüllungsjournalisten von @Rohrhirsch Max-und-Moritz-Juristen lautstark über das Ergebnis des Publikumsvotings ablästern gehört haben - freies Zitat: "Man sieht ja, was dabei rauskommt." Link1 Link2 Link3

Der Tagesspiegel übt sich in ebenfalls in Enthüllungen und merkt zum Publikumssieg von Grablicht lediglich die vermeintlich geringe Publikumsbeteiligung von rund 1300 Stimmen an, was der Berliner Comicladen Grober Unfug auf seinem Twitter-Account wiederum zum Anlass nimmt, die Zahl mit der Auflage ihres Hauslieblings Fil (ca. 50.000) gegenzurechnen und gleichzeitig die mangelnde Verfügbarkeit des Gewinnerbandes anzumerken. Hierbei sollte man allerdings nicht den neuen Verlag Delfinium Prints und schon gar nicht die Autorin in die Verantwortung nehmen, sondern lieber der ursprünglichen Verlag Droemer/Knaur, welcher nach dem Aus seines Comicstars-Labels dessen verbliebene Exemplare eiskalt einstampfen ließ, ohne die Künstler auch nur davon zu benachrichtigen.

Den Vogel abgeschossen hat aber mal wieder die FAZ, dienstälteste Instanz des unterhaltungsfeindlichen deutschen Bildungsbürgertums im Geiste Adornos und Horkheimers und unerschütterlicher Hofherr des GraNo-geschwängerten Comic-Snobismus. Dort jedenfalls kommentierte Autor Thomas Vorwerk den Ausgang des Publikumsvotings mit folgenden Worten:

Angesichts einer sehr netzaktiven Künstlerin, deren Werk auch als Webcomic erscheint, sollte man hier aufgrund des viralen Schneeball-Prinzips, das schon Bud Spencer ein Schwimmbad bescherte, das Abstimmungsverfahren überdenken und sich die Frage stellen, ob das Ergebnis einer Internetabstimmung tatsächlich demokratisch und qualitativ vertretbar ist.

Ich glaube, wenn ich anfange aufzulisten, was an dieser Aussage alles falsch ist, endet dieser Blogeintrag frühestens nach weiteren 5000 Wörtern. Darum lasse ich das jetzt einfach mal so stehen, damit ihr euch das "qualitativ vertretbar" noch ein bisschen auf der Zunge zergehen lassen könnt.

Traurig ist jedenfalls, dass sich ein Panel auf dem Comic-Salon mit den Vorurteilen, Angriffen und Diskreditierungen aus der Szene selbst auseinandersetzt und es dann ein feulletonistisches Leitmedium schafft, selbst diese "Saku-chans88_2" (Zitat aus dem Panel) noch an Einfältigkeit in den Schatten zu stellen. Herzlichen Glückwunsch! das Germanga-Bashing erhält endlich auch Einzug in die deutschen Tageszeitungen!

Es ist noch ein langer, langer, langer Weg ...
 

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 4) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und hier findet ihr die bisher besprochenen Hefte!

Kommen wir nun also zum abschließenden Teil mit den letzten 12 Heften:


My Favorite Martian



 

My Favorite Martian war eine amerikanische Sci-Fi-Comedy-TV-Serie in den 60er Jahren, die hierzulande kein Mensch kennt – die zeitgleich entstandenen Comics dazu natürlich sogar noch weniger. Hermes Press hat die obskure Sixties-Serie ausgegraben und neu aufgelegt. Diese ist dermaßen abstrus und behämmert, dass es irgendwie schon wieder Spaß macht, auch wenn die Serie wahrscheinlich der Inbegriff des Wortes „Camp“ ist. Den beigefügten herrlichen Fotos aus der Serie zu urteilen, kann der Comic wohl nicht so ganz mit der TV-Serie mithalten. Für Nostalgie- und Trash-Fans dürfte das aber recht spaßig sein. Der matschige Druck stört leider.

Leseprobe
5/10

 

 

The Hypernaturals


(finales Cover sieht anders aus)

 

Schick gezeichnete Science-Fiction-trifft-Superhelden-Serie von Boom! Studios. Der letzte Satz des hier abgedruckten Comics lautet übrigens „I have no idea what this is about“, und diesen Gedanken möchte ich im Anschluss an die Lektüre gerne an euch weiterreichen. Es gibt jede Menge unverständliche Sci-Fi-Neologismen, ein öffentliches Superhelden-Team ist plötzlich verschwunden und die anderen bleiben ratlos zurück. So in etwa. Getreu dem amerikanischen Mainstream sind alle Damen mit wenig bis hauteng bekleidet und drücken bei jeder Gelegenheit posierend ihren Hintern durch (oder ihre Möpse – je nachdem, wierum sie gerade stehen). Klingt nicht nach sonderlich viel Originalität, aber anscheinend haben sich die Macher eine riesige Backstory für das Projekt zurechtgebastelt. Wem bei den Schlagworten „Sci-Fi“ und „Superhelden“ die Augen leuchten, darf sich das hier mal mitnehmen.

5/10

 

 

Graphic Elvis

 

Wieder mal was aus der Rubrik „Only in America“. Dieses Heft bewirbt das gleichnamige, überteuerte und übergroße limitierte Hardcover-Prestige-Coffee-Table-Buch mit gleichem Titel, das im Wesentlichen eine illustrierte Hommage an den King of Rock'n'Roll Elvis Presley darstellt. Hatte bei dem Cover eigentlich Trash erwartet; stattdessen gibt’s Heldenverehrung durch und durch. Graphic Elvis mischt Illustrationen, Comics, Fotos und archivarische Textschnipsel rund um den King zu einem sicherlich ansehnlichen, aber in seinem klebrigen Pathos fast unerträglichen Heftchen zusammen. Das betrifft besonders den Kern des Heftes, die von Comic-Titan Stan Lee geschriebene Comic-Story Elvis, in der der Titelheld nach seinem Tod gen Himmelstor schreitet und aufgrund seiner tiefstapelnden, selbstverleugnenden Bescheidenheit dort fast abgelehnt wird. Ich glaub, Lee probt mit dieser Nummer schon mal für seinen eigenen Auftritt am Himmelstor. Wäre ja lustig, wenn Petrus ihn dann fragt, was ihm zum Thema Jack Kirby einfällt … Ich denke mal, Pflichtheft für Elvis-Fans und Stan-Lee-Komplettisten. Alle anderen schütteln wohl eher verwundert mit dem Kopf.
Leseprobe

3.5/10

 

 

Burt Ward – Boy Wonder / Wrath of the Titans

 

Burt Ward war der Robin-Darsteller aus der alten Sixties-Batman-Serie. In dieser Serie erfindet er sich selbst noch einmal als Comicfigur neu. Der gealterte Leiter einer Charity-Organisation für ausgesetzte Hunde, wird, als er mit zwei seiner eigenen Hunde in den Hollywood Hills Gassi geht, in der Location der alten Bat-Höhle durch ein Dimensionstor gesaugt, das ihn in die Zukunft auf den (Ex-)Planeten Pluto verschlägt, der wiederum stark an die trashige alte Batman-Serie erinnert. Frisch verjüngt stürzt sich Burt in Abenteuer aus seiner Jugend … Eigentlich wirklich witzige Idee, aber dermaßen langweilig gezeichnet, dass es nur bedingt Spaß macht. Heft umgedreht, geht’s weiter mit Wrath of the Titans. Irgendwie auch kein rechter Comic. Auf der jeweils rechten Seite gibt’s öde gezeichnete Comic-Panels und auf der linken dazu passend unglaublich mies geschriebenen Prosatext, der nochmal das nachkaut, was man auf den Bildern eh schon erkannt hat. Keine Ahnung, warum man den Text nicht einfach in die Panels gesetzt hat. Hätte diesen Mist aber auch nicht gerettet.

4/10
 

 

Barnaby and Mr O'Malley

 

Hierbei handelt es sich um einen minimalistisch gezeichneten Zeitungs-Cartoon-Strip auf den frühen 40er Jahren, den Fantagraphics derzeit als Gesamtausgabe neu auflegt. Das ist sicherlich sehr interessant für Comic-Historiker, vielleicht auch noch bedingt für Cartoon-Fans. Ich persönlich fand's eher öde. Was zum einschlafen.

Leseprobe
3.5/10


 

The Smurfs / Disney Fairies: TinkerBell



 

Dieses Papercutz-Heft versammelt vier verschiedene Comic-Serien. Da wäre zum einen eine Kurzgeschichte von Peyos klassischen Schlümpfen, zu denen ich hier denke ich niemandem mehr was sagen muss. Dann hätten wir da noch den Anfang von Ernest & Rebecca, dass er hierzulande bereits von Tokyopop zu kaufen gibt – eine wirklich sehr sympathische Kinderserie, sehr zu empfehlen! Die Flipside bringt zwei Kurzgeschichten zu Disneys TinkerBell, in denen es hauptsächlich um Schminken und gegenseitig Anzicken geht. Danke, ich verzichte. Und dann hätten wir noch einseitige Kurzgeschichten aus der Ballett-Comedy Dance Class, die für junge Mädchen mit Interesse am Thema sicherlich ganz spaßig sind. Wer nicht nur männlichen, sondern auch weiblichen Nachwuchs hat, kann das ja mal mit einstecken.
Leseprobe

5/10

 

 

Donald Duck Family Comics



 

Klassische Carl-Barks-Comics aus Entenhausen, pardon, Duckburg. Wollte ich jetzt eigentlich auch nur aus Pflichterfüllung lesen, weil ich wirklich nicht gerade der Donaldist bin, aber irgendwie hat mich Barks mit seinem Charme dann doch wieder gepackt und ich hab mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt. Hier gibt’s gleich eine ganze Reihe lustiger Kurzgeschichten um unser aller Lieblingsenten (sorry, Entoman!) zum neu kennen lernen oder wieder entdecken. Barks gilt nicht umsonst als Meister des Comic-Storytellings, und wer das einmal selbst erfahren möchte, oder die Geschichten mal im Original lesen mag, wird mit dieser Compilation sicher seinen Spaß haben. Und ich hab doch noch eine Serie gefunden, die bei mir die Siebenpunktemarke knackt!
Leseprobe

7/10

 

 

Bongo Comics Free-For-All

 

Hier gibt’s drei versammelte Kurzgeschichten. Den Anfang machen natürlich die Simpsons mit einer Geschichte über marodierende Bären. Also irgendwie mag ich die Simpsons in Comicform nicht. Gegenüber der TV-Serie fehlt einfach das clevere Gag-Timing in der Animation, das einen Großteil des Humors ausmacht und hier völlig verloren geht, weil es für Comics ja keine fixe Wahrnehmungszeit gibt. Simpsons-Comics veranschaulichen also eindringlich den Unterschied zwischen Zeichentrick und Comic auf der Zeitwahrnehmungsachse. Zu was anderen sind sie eher nicht zu gebrauchen. Auf der Flipside gibt’s 'nen Spongebob-Comic. Finde Spongebob eigentlich unerträglich, aber Mermaid Man ist irgendwie schon 'ne nette Idee. In der Mitte aber das eigentliche Highlight des Heftes: die autobiografische Kurzgeschichte My First Peso von Sergio Aragonés, dessen Name dankenswerterweise nigendwo im Heft erwähnt wird. Die Geschichte ist aber wirklich toll und in sehr schönem Cartoon-Stil gezeichnet. Allein dafür kann man das Heft eigentlich ruhigen Gewissens einstecken.

Leseprobe
5.5/10

 

 

Peanuts / Adventure Time with Finn & Jake

 

Zum Auftakt ein paar Peanuts-Kurzgeschichten, alte und neue, wobei die neuen (bis auf das charmante Woodstock's New Nest) das berühmte Charles M. Schulz-Feeling einfach nicht wirklich einfangen können. Insgesamt eher so naja. Auf der Flipseite gibt’s drei Kurzgeschichten zur Cartoon Network-Serie Adventure Time. Gibt irgendwie bessere Kindercomics, auch beim FCBD. Allerdings ist die letzte Story, Bacon Fields, irgendwie schon wieder ziemlich abgedreht und originell gezeichnet, weist auch leichte Manga-Einflüsse auf. Highlight des vom Umfang her recht üppigen Heftes. In Teilen ganz nett.

Leseprobe
5.5/10

 

 

Voltron Force



 

Weltraum-Action-Unfug mit Jugendlichen, die Roboter-Löwen steuern und damit Space-Monster bekämpfen. Ich kann mir vorstellen, dass ich das als Neunjähriger echt toll gefunden hätte. Leider bin ich kein Neunjähriger mehr, aber vielleicht kennt ihr ja einen, der sich dafür begeistern kann. Kommt im etwa Manga-großen Miniformat.
Leseprobe

3.5/10

 

 

Image 20



 

Image Comics feiert dieses Jahr 20-jähriges Bestehen und kann sich anscheinend nicht so richtig entscheiden, welche der zahlreichen Serien aus ihrem Verlagsprogramm sie hier eigentlich bewerben wollen. So gibt’s knappe Leseproben zu gleich sechs Serien. Einen richtig guten Eindruck vermitteln sie allerdings von keiner davon. Revival, das im Sommer startet, sieht nach einer recht interessanten Mystery-Horror-Story aus. Das könnte man mal im Auge behalten. Ansonsten hätte man Leseproben auch online stellen können. Zum Free Comic Book Day bitte auch Free Comics!

Leseprobe
3/10

 

 

Dinosaurs vs. Aliens



 

Und zum Schluss doch noch etwas ganz Außergewöhnliches: Ein Graphic Novel nach Barry Sonnenfeld (Men In Black), geschrieben von Comic-Superstar Grant Morrison, der auch das Skript zum gleichnamigen Film erabreitete, und mit irre genialem Artwork von Mukesh Singh/Liquid Studios. Zwar gibt es hier nur acht Seiten Comic-Preview. Diese werden aber ergänzt durch weitere 14 Seiten beeidruckende Skizzen und Konzept-Artworks von Singh, sowie fünf der abgedruckten Seiten als Originalscript von Morrison, was einen sehr interessanten Einblick in Morrisons Vorlage und Singhs Umsetzung bietet. Also jede Menge Eyecandy vom Allerfeinsten und schickes Behind-the-Scenes zu einem der sicherlich aufsehenerregendsten Graphic Novels dieses Sommers! Dicker Tipp für Design-Fans!
Leseprobe

8.5/10

 

Und hier jetzt meine persönliche FCBD-Empfehlungs-Hitlist. Die grünen Titel würd ich euch ans Herz legen. Die orangenen sind bei Interesse durchaus einen Blick wert. Die roten könnt ihr ruhigen Gewissens links liegen lassen, außer ihr müsst sie aus irgendeinem Grund unbedingt haben.

Ich hoffe, der kleine Ausflug in den Free Comic Book Day hat euch ein bisschen Spaß gemacht und euer Interesse an dem einen oder anderen Heft geweckt. Ich bin leider insgesamt schon ein bisschen enttäuscht. Wie ihr an den Farben sehen könnt, hat mich nur ein Bruchteil (genauer gesagt ein Siebtel) wirklich überzeugt. Mehr als die Hälfte fand ich ziemlich schlecht. Ich lese eigentlich gerne und viel amerikanische Comics, auch von den teilnehmenden Verlagen. Daher wundert es mich schon ein wenig, dass hier so wenig gutes Material präsentiert wird. Die vielen Werbehefte, die als Gratis-Comics eigentlich unbrauchbar sind, haben leider auch etwas genervt. Über ein paar Hefte bin ich sehr froh, aber ob die den ganzen Aufwand gerechtfertig haben ...

Sagt mir doch am besten, was ihr von der Präsentation und der Auflistung haltet! Dann kann ich vielleicht eher entscheiden, ob ich mir so was nochmal antun werde.
 

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -8.5- Dinosaurs vs. Aliens

03. -8.0- 2000 AD

04. -7.0- Bad Medicine

05. -7.0- Donald Duck

06. -7.0- Lady Death

07. -6.5- Finding Gossamyr

08. -6.5- The Censored Howard Cruse

09. -6.0- Atomic Robo

10. -6.0- Anti

11. -6.0- Moomin Valley

12. -6.0- Yo Gabba Gabba

13. -5.5- Star Wars

14. -5.5- Bongo Comics

15. -5.5- Peanuts

16. -5.0- The New 52!

17. -5.0- My Favorite Martian

18. -5.0- The Hypernaturals

19. -5.0- Mega Man

20. -5.0- The Smurfs / Tinkerbell

21. -4.5- Witchblade

22. -4.5- Zombie Kid

23. -4.0- Buffy

24. -4.0- Green Lantern

25. -4.0- World's Most Dangerous Animals

26. -4.0- Burt Ward

27. -3.5- Barnaby and Mr O'Malley

28. -3.5- The Infernal Devices

29. -3.5- Transformers #80.5

30. -3.5- Voltron Force

31. -3.5- Graphic Elvis

32. -3.0- The Avengers

33. -3.0- Top Shelf KidsClub

34. -3.0- Sonic

35. -3.0- Image 20

36. -3.0- Valiant 2012

37. -3.0- Comic Book Market Place

38. -2.5- The Incredible Rockhead

39. -2.5- World of Aspen 2012

40. -1.5- The Intrinsic #1

41. -1.5- Spider-Man

42. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 3) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und hier findet ihr die bisher besprochenen Hefte!

Auf geht's zum vorletzten Teil!

Finding Gossamyr / The Stuff of Legend



 

Eines der interessanteren FCBD-Hefte kommt von Th3rd World Studios und mal ausnahmsweise keine Superhelden weit und breit. Hauptsächlich gibt es hier eine 14-seitige Leseprobe zum demnächst erscheinenden Fantasy-Graphic-Novel Finding Gossamyr. Die Leseprobe bricht leider ab, bevor man so richtig erfährt, worum's eigentlich geht, aber anscheiend handelt der Comic von dem hyper-intelligenten Danny, der durch die Arbeit an einem alten mathematischen Theorem ein Tor zu einer anderen, phantastischen Welt öffnet. Erinnert von Thema, Atmosphäre und Zeichnungen ein bisschen an Wormworld Saga. Auf der anderen Seite des Wende-Hefts ist The Stuff of Legend, was ebenfalls sehr interessant aussieht. Aber bei mickrigen vier Probeseiten zum vierten Sammelband kann man wirklich nicht viel über die Reihe sagen. Eine Inhaltsangabe wäre echt schön gewesen. Leider ist auch dieses Heft wieder eher eine Ansammlung von Leseproben und Werbung als ein Gratis-Comic. Trotzdem ein Heft, dass sich Freunde epischer und origineller Fantay neben Mouse Guard auf jeden Fall mal mitnehmen sollten.
Leseprobe

6.5/10

 

 

2000 AD



 

Das alteingesessene, seit 35 Jahren laufende britische Comic-Magazin für Erwachsene, so was wie UK-Version von Schwermetall/Heavy Metal, darf natürlich auch nicht beim FCBD fehlen. Hier gibt es auf knapp 30 großformatigen Seiten (beim FCBD ist man ja anders als beim GCT nicht an feste Formate gebunden) gibt es hier fünf Kurzgeschichten von Sci-Fi-Satire über Horror bis Superhelden-Comedy, das alles natürlich möglichst politisch unkorrekt und durchgeknallt. Den Anfang macht eine gewohnt zynische Kurzgeschichte von 2000 AD-Flagschiff Judge Dredd, den einige vielleicht noch von einem bescheuerten alten Sylvester-Stallone-Film (und ab Sommer hoffentlich von einem weniger bescheuerten Karl-Urban-Film) kennen, danach gibt’s mit Ichabod Azrael eine ruppige Wildwest-Story. Anschließend erfahren wir in Zombo, wie man Zombie-Mensch-Hybriden zur Verbrechensbekämpfung einsetzt, bevor uns Ro-Busters eine antike Kurzgeschichte von Alan Moore und Steve Dillon aus der Zeit liefert, also beide noch nicht zur Elite des amerikanischen Comics aufgestiegen sind. 2000 AD war schon immer eine Talentschmiede für den US-Mainstream-Markt. Dieses Heft zeigt auch sehr schön wieso. Ach ja, das Highlight ist übrigens die letzte Geschichte, Future Shocks – Whatever Happened to the Green Pedestrian Palm? Ich glaube, ich habe selten eine derart großartige Superhelden-Verarsche wie diese Story gelesen, oder überhaupt auf fünf Seiten soviel Tränen gelacht. „Sell-Outs assemble!“ Unglaublich! Alle fünf Beiträge sind in sich geschlossen lesbar und teils exklusiv für dieses Heft erstellt. Trotz der punkigen Grundattitüde ist das zeichnerische Niveau überwiegend hervorragend. Für Freunde etwas abgedrehterer Comics: Unbedingt einsacken!
Leseprobe

8/10

 

 

The Censored Howard Cruse



 

Ein FCBD-Heft von US-Underground-Ikone Howard Cruse (Stuck Rubber Baby)? Boom Town wählt dafür einen sehr interessanten Zugang, indem dessen schlüpfrige, äußerst politische Comics für diese kleine Sammlung an allen heiklen Stellen mit schwarzen Zensurbalken übertüncht werden. Ein Promo-Gag, um für die kontorversen Inhalte der unzensierten Werksammlung von Cruse zu werben? Sicherlich, das auch. Aber das Heft entstand zusammen Comic Book Legal Defense Fund, einer Vereinigung, die sich seit vielen Jahren gegen Comic-Zensur in den USA einsetzt und rechtlichen Support bei Angriffen auf Einzelpersonen durch die Staatszensur liefert – eine äußerst wichtige Vereinigung, die immer wieder darauf hinweist, dass freie Meinungsäußerung in Comicform hart umkämpft werden muss. Für uns, wo ein Ralph König Mainstream ist, scheinen die prüden Ansichten gegenüber sexuellen Darstellungen (oder einfach nur nackten Brüsten) oder unflätigen Ausdrücken natürlich völlig absurd, aber wenn man bedenkt, wie die deutschen Behörden noch immer regelmäßig bei der Darstellung von Gewalthandlungen jegliche Fähigkeit zum logischen Denken verlieren, wäre eine vergleichbare Institution auch in Deutschland wünschenswert. Alles in allem also mehr ein Konzeptheft zur Schärfung von politischer Aufmerksamkeit als ein wirklichlesbarer Comic, auch wenn das bisschen Cruse, das unter den Balken durchschimmert, auch so noch ziemlich faszinierend ist. Tipp für Leser mit Interesse an der Zensurthematik oder amerikanischen Underground Comics.

6.5/10

 

 

Mega Man: Origin of a Hero



 

Noch ein bisschen was für die Japanophilen: Archie Comics belebt seit einiger Zeit altehrwürdige Videospielhelden als jugendfreundliche Comicserien neu. Hier gibt’s den Auftakt zur berühmten Robo-Actionfigur Mega Man. Das Artwork macht eigentlich einen ganz ordentlichen Job darin, typisches Manga-Design wie amerkanischen Jugendcomics zu verschmelzen. Die Story ist natürlich sehr klischeehaft und einfältig, aber für jüngere Leser und Videospielfreunde durchaus unterhaltsame Lektüre. Ganz nett für die Kleinen. Vielleicht als Ansporn zum Englisch lernen?

Leseprobe
5/10

 

 

Sonic the Hedgehog: Two Steps Back …



 

Noch einmal Archie Comics mit einem weiteren klassischen japanischen Game-Helden. Sonic läuft schon ziemlich lange, seit über 100 Ausgaben. Dementsprechend ist der Einstieg in die Materie nicht so ganz einfach und wird einem in diesem Promo-Heft auch kein Stück erleichtert. Etwas wirres Action-Chaos für die Kleinen.

Leseprobe
3/10

 

 

Yo Gabba Gabba

 

What the f... ?! Also, wenn ihr euren Kindern morgens immer ein bisschen LSD unter die Frühstücksflocken mischt, sind diese völlig durchgeknallten und grellbunten Comedy-Cartoons sicher genau das Richtige für sie! Ich weiß ehrlich gesagt gesagt nicht so ganz, was ich davon halten oder wer überhaupt damit angesprochen werden soll. Das Heft ist so dermaßen durch den Wind, dass es auch glatt schon wieder Kunst ein könnte. Pluspunkt jedenfalls fürs Hand-Lettering!

6/10

 

 

The Incredible Rockhead / Zinc Alloy
 


 

Also langsam hab ich ja die Vermutung, dass man amerikanischen Kindern durch Comics und Cartoons bewusstseinserweiternden Wahrnehmungsexperimenten unterzieht, um dadurch übernatürliche Fähigkeiten freizusetzen. Wäre jedenfalls der einzige Sinn, den ich in solchen Comics wie dem hier finden könnte. Ich find so was jedenfalls weitaus verstörender als die üblicherweise angeprangerten Sex- und Gewaltschmierereien. Und im Gegensatz zu Yo Gabba Gabba jetzt auch nicht wirklich gut.
Leseprobe

2.5/10

 

 

World's Most Dangerous Animals



 

Aha, der Discovery Channel als Comic-Version. So richtig kann sich das Heft nicht entscheiden, ob es uns nun Informationen über die beeindruckendsten Raubtiere der Welt geben oder Abenteuer-Geschichten erzählen möchte. Irgendwie macht der Gestus im Dokumentarfilmformat mehr Sinn, denn hier fehlt jedenfalls eindeutig die aufgesetzte dramatische Musik und die bedeutungsschwangere Stimme des Off-Sprechers. Obwohl, während des Lesens Soundtracks zu Michael-Bay-Filmen hören und die Texte möglichst pathetisch laut vorlesen ist bestimmt ganz lustig ... Und dann, am Ende, als genialer Publicity-Kniff – gulp! – noch ein Preview zu Jurassic Strike Force 5! Warum? Hättet ihr die Seiten nicht einfach weiß lassen können? Naja, für Wildtierfreunde ist der Rest vielleicht einen Blick wert.
Leseprobe

4/10

 

 

Moomin Valley Turns Jungle / Anna & Froga



 

Das traditionelle kanadische Publikationshaus Drawn & Quarterly tritt dem FCBD mit etwas traditionelleren Kindercomics bei. Nach den hysterischen US-Kindercomics, die den FCBD unsicher machen, ist das charmante Layout eine wahre Wohltat fürs Auge, und die unaufgeregten, aber trotzdem seltsam absurden Geschichten lesen sich auch recht angenehm. Die Mumins kennt man vielleicht ja auch hierzulande. Jetzt gibt’s sie jedenfalls auch in Farbe. Nettes Mitbringsel für Comic-Krümel.
Leseprobe

6/10

 

Top Shelf Kids Club



 

Anthologie von Schwarz/Weiß-Kindercomics auf der Top-Shelf-Fabrik. Owly und Korgi, die das Heft eröffnen, sind wenigstens noch gut gezeichnet. Der Rest fällt eher unter dilettantisches Gekrakel. Immerhin sind alle sechs Kurzgeschichten in sich geschlossen und damit sicher ein nettes Mitbringsel für die Kleinen. Aber mich spricht das eher so gar nicht an.

Leseprobe
3/10

 

 

Buffy the Vampire Slayer / The Guild



 

Vampirjägerin Buffy macht Urlaub im Weltall und bekommt es dort mit einem übergrößen Vampirinsekt zu tun, dass aussieht wie eine gewisse Giger-Schöpfung … Äh, what? Ich hab die Story zweimal versucht zu lesen, aber hab sie immer noch nicht kapiert. Offensichtlich ist hier einiges an Serien-Vorwissen gefragt, um die Alien-Parodie im Buffy-Universum verstehen zu können. Dreht man das Heft um, sieht's bei The Guild nicht anders aus. Scheint ein recht amüsanter Comic mit Online-RPG-Thematik zu sein, aber ich hab keine Ahnung, was das eigentlich soll. Bei Dark Horse macht man sich nicht einmal die Mühe, Nicht-Kenner der Serien mit einer kleinen Inhaltsangabe an die beworbenen Titel heranzuführen. Tja dann lesen Nicht-Kenner eben weiterhin lieber andere Comics. Das Beste an dem Heft ist noch die zweiseitige Leseprobe zu Alabaster, aber come on, zwei Seiten! Hätte ich mir nicht vergangenen Monat schon das erste Heft davon gekauft, wüsste ich gar nicht, was für eine genial geschriebene Fantasy-Serie sich dahinter verbirgt! Also Alabaster solltet ihr mal lesen; dieses Heft jedoch braucht ihr nur, wenn ihr Fan der gefeatureten Titel seid.
Leseprobe

4/10

 

 

Star Wars / Serenity: Firefly Class 03-K64



 

Ich gehöre ja zu der Gattung Star-Wars-Fans, die durch die Prequel-Trilogie und die „Überarbeitungen“ der Originalfilme derart abgeschreckt wurden, dass sie mit dem Fandom eigentlich nichts mehr zu tun haben wollen. Bei Dark Horse gibt’s jedenfalls auch zahlreiche Star-Wars-Comics, aber diese Kurzgeschichte spricht mich da längst nicht weit genug an, ins Fandom wieder einzusteigen. Immerhin, Han & Chewie kann man sich auch gezeichnet antun. Dennoch nur für Fans, die noch dabei sind. Trivia-Detail: Der böse Händler, mit dem die zwei es zu tun bekommen, heißt „Verhandle“. In Deutsch. Aber ohne grammatikalischen Sinn. Tja. Heft umgedreht geht’s weiter mit Serenity. Hiervon hab ich nur mal den Kinofilm gesehen, der überraschend gut war. Der Comic ist auch gar nicht so übel. Vom Grundplot fast dasselbe wie in der Star-Wars-Story, aber mit recht flotten Dialogen. Sci-Fi-Fans können ruhig mal einen Blick riskieren.
Leseprobe
5.5/10

 

Green Lantern: The Animated Series / Superman: Family Adventures



 

Zwei Kurzgeschichten aus der DC-Kinderecke. Die leider sehr kurze Superman-Story fand ich dabei noch am sympathischsten. Gegenüber dem bierernsten „offiziellen“ DC-Kanon ist es wirklich erfrischtend, das Thema mal mit unendlich viel Lockerheit angegangen zu sehen. Green Lantern hat mir weniger zugesagt. Bewegt sich auf dem dramaturgischen Niveau von Mainstream-TV-Cartoon-Episoden, nur eben ohne die Animation. Eher langweilig. Dazu gibt’s noch einige Young-Justice-Previews ohne narrativen Kontext. Und natürlich Werbung. Junge Superhelden-Fans können ja mal reinblättern.

4/10


So ergibt sich nach den ersten 30 Heften folgendes Privat-Ranking:

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -8.0- 2000 AD

03. -7.0- Bad Medicine

04. -7.0- Lady Death

05. -6.5- Finding Gossamyr

06. -6.5- The Censored Howard Cruse

07. -6.0- Atomic Robo

08. -6.0- Anti

09. -6.0- Moomin Valley

10. -6.0- Yo Gabba Gabba

11. -5.5- Star Wars

12. -5.0- The New 52!

13. -5.0- Mega Man

14. -4.5- Witchblade

15. -4.5- Zombie Kid

16. -4.0- Buffy

17. -4.0- Green Lantern

18. -4.0- World's Most Dangerous Animals

19. -3.5- The Infernal Devices

20. -3.5- Transformers #80.5

21. -3.0- The Avengers

22. -3.0- Top Shelf KidsClub

23. -3.0- Sonic

24. -3.0- Valiant 2012

25. -3.0- Comic Book Market Place

26. -2.5- The Incredible Rockhead

27. -2.5- World of Aspen 2012

28. -1.5- The Intrinsic #1

29. -1.5- Spider-Man

30. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Sechs Hefte hab ich hier noch, sechs weitere müsste ich jetzt noch vom Unfug abholen. Ich kann nicht garantieren, dass ich alle 12 Hefte heute noch schaffe. Mal sehen! Ich streng mich jedenfalls an!

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 2) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Teil 1 der Reviews ging gestern online, hier jetzt 6 weitere Comics! Den Rest gibt es voraussichtlich in zwei Schüben dann morgen!


Zombie Kid



 

Kein wirklicher Comic, sondern das mit cartoonigen Schwarz/Weiß-Zeichnungen versehene Tagebuch eines Zombiejungen, der sich mit seiner neuen untoten Situation arrangieren muss, aber eigentlich davon träumt, Pro-Gamer zu werden. Das Heft ist mit dem linierten Seitenuntergrund aufgemacht wie ein Notizbuch, was eine sympathische Idee ist. Leider wird der Kritzelei-Faktor durch das langweilige Computer-Lettering vollkommen unterwandert. Auch inhaltlich ist Zombie Kid nur mäßig unterhaltsam und bedingt lustig. Hätte man wirklich mehr draus machen können. Wenigstens der Umfang (30 Seiten) geht in Ordnung.
Leseprobe

4,5/10

 

 

Anti / Ride

 

Wendecover-Heft mit zwei Leseproben zu 12-Gauge-Comics. Anti gefiel mir dabei deutlich besser. Hier handelt es sich um eine Horror/Mystery-Geschichte, inder eine kampfbegabte junge Frau Jagd auf Dämonen macht, bis sie einen trifft, der gar nicht so dämonisch zu sein scheint. Liest sich spannend, ist schick gezeichnet. Leider ist die Leseprobe mit 12 Seiten etwas knapp, da hätte es ruhig wie bei Bad Medicine ein ganzes Heft sein dürfen. Die #1 wird allerdings auch nur 1$ kosten, also kann man zum Reinlesen eigentlich auch darauf warten. Ride ist ein Schwarz/Weiß-Horror-Comic, in dem ein Mann eine junge Frau von einer Party mitnimmt und ihr dann den Schädel einschlägt. Keine Ahnung, wer damit angefüttert werden soll. Die 8 Probeseiten geben einem inhaltlich jedenfalls nicht genug, um Interesse zu wecken. Das Artwork mit den ausgefransten altmodischen Rastern ist sicher Geschmackssache. Mir gefällt's eher nicht. Wegen Anti kann man's ruhig mal mitnehmen.
Leseprobe

6/10

 

 

Spider-Man – Season One

 

Spidey schwingt sich in zwei Monaten wieder über die Leinwand. Grund genug für Marvel, zum gefühlten tausendsten Mal die Spider-Man Origin-Story neu zu erzählen. Peter Parker stolpert also mal wieder in eie offenes Präsentationsexperiment mit radioaktiver Strahlung, bei dem der durchführende Wissenschaftler tatsächlich behauptet: „As you can see, we have total control over the atomic reaction in this environment“ - und das im Jahre 1 nach Fukushima! Natürlich hüpft eine Spinne in den Atomstrahl, beißt Peter, der daraufhin seine Spider-Kräfte entdeckt, sich freut, jetzt nie mehr gemobbt zu werden und sich aufmacht, einen Top-Wrestler zu vermöbeln. Die Handlung ist knapp 50 Jahre nach der Originalversion von Ditko/Lee einfach nur noch lächerlich; sie so uninspiriert und langweilig nachzuerzählen eine Frechheit. Autor Cullen Bunn formuliert jeden Gedanken Peters in Textform aus. Vo der Storytelling-Grundformel „Show, don't tell“ hat in diesem Kreativ-Team anscheinend noch niemand was gehört. Das Artwork dazu ist natürlich passenderweise genauso einfallslos und öde. Ich weiß nicht, ob Marvel uns bei diesem FCBD davon überzeugen will, dass sie weder fähige Autoren, noch originelle Künstler oder inspirierte Redakteure haben, aber zumindest darin sind sie bei mir recht erfolgreich.

Leseprobe
1,5/10

 

 

Lady Death: The Beginning



 

Dieses Heft von Boundless Comics enthält das erste, satte 36 Seiten umfassende Kapitel von Lady Death. Hier stimmt also auf alle Fälle schon einmal, im Gegensatz zu den meisten anderen FCBD-Heften, der Umfang. Geboten bekommen wir hier historische Sword/Sorcery-Fantasy-Action mit übertrieben kurvigen und lächerlich knapp bekleideten Damen sowie reichlich splattrigem Blut- und Gedärmematsch. Also völlig oberflächliche Exploitation, aber wirklich gut gezeichnet; braucht sich nicht hinter einschlägigen europäischen Fantasy-Alben zu verstecken. Die zahllosen herumfliegenden Körperteile werden vom recht unterhaltsamen Skript ganz gut zusammen gehalten. Zum Abschluss gibt’s noch eine kurze Leseprobe zum ähnlich gelagerten, aber nicht ganz so gut gezeichneten War Goddess. Wer auf Titten & Blut steht, hat hier definitiv das Heft des FCBD gefunden!
Leseprobe

7/10

 

 

Witchblade: Unbalanced Pieces

 

DC hat es letztes Jahr erfolgreich vorgemacht. Nun startet auch Image sein Top Cow-Universum komplett neu. Hier gibt es in Reborn eine sehr schick gezeichnete, 5-seitige Einführung in den neuen Status Quo (Universum zerstört, neues erschaffen – Superhelden-Leser kennen das ja). Im Anschluss dann 22 Seiten Zusammenfassung des aktuellen Witchblade-Arks, komplett aus dem Off erzählt, mit reichlich (nippelfreien) Titten & Tentakeln, also so was wie die US-Mainstream-Antwort auf japanisches Ero-Guro. Ich könnte jetzt versuchen, die bekloppte Story wiederzugeben, aber eigentlich geht’s doch eh nur darum, kurvige Frauen mit allerhand seltsamen Körperbedeckungen in schlüpfrigen Posen zu inszenieren. Wer's mag, wird sicherlich auch damit gut bedient. Gezeichnet ist das alles nämlich auf gehobenem Image-Durchschnitt. Ist wohl eher als Einstieg für Leute gedacht, die Witchblade noch nicht kennen, aber kennen lernen wollen, und weniger als richtiger Comic. Also wer zu der Gruppe gehört, kann sich das ja mal anschauen.

Leseprobe
4.5/10

 

 

Valiant 2012

 

Im Valiant-Heft für den FCBD gibt es leider sehr wenig Comic. Zwei mickrige Leseproben zu den bald startenden Serien X-O Manowar (Visigothen/Römer vs. Aliens) und Harbinger (irgendwas mit Telepathie), je nur ca. 6 Seiten lang, dazu eine doppelseitige Valiant-Universe-Illu, diverse Interviews mit den Künstlern und ein Skriptauszug. Das war's. Für Leute mit Interesse am Valiant-Programm (ganz interessant und schick gezeichnet sieht's ja aus) sicherlich ein interessantes Behind the Scenes. Zum Anfüttern bekommt man hier aber viel zu wenig geboten. Macht zum Bewerben bitte Flyer und zum FCBD dann bitte Comics!
Leseprobe

3/10



Bisherige Hitliste:

01. -8.5- Mouse Guard

02. -7.0- Bad Medicine

03. -7.0- Lady Death

04. -6.0- Atomic Robo

05, -6.0- Anti

06. -5.0- The New 52!

07. -4.5- Witchblade

08. -4.5- Zombie Kid

09. -3.5- The Infernal Devices

10. -3.5- Transformers #80.5

11. -3.0- The Avengers

12. -3.0- Valiant 2012

13. -3.0- Comic Book Market Place

14. -2.5- World of Aspen 2012

15. -1.5- The Intrinsic #1

16. -1.5- Spider-Man

17. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 1) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Ich weiß noch nicht, ob ich es tatsächlich schaffe, alle 42 Hefte in den kommenden drei Tagen zu reviewen, aber wenn ihr an bestimmten Heften Interesse habt, sagt mir das doch einfach und ich zieh die dann vor! Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und nun ohne weiter Umschweife zu den ersten 11 Heften - übrigens in keiner besonderen Reihenfolge, sondern einfach irgendwie gegriffen:


 

Mouse Guard, Labyrinth And Other Stories



 

Sicherlich das schönste Buch beim FCBD, und ein cleverer Publicity-Stunt des Archaia-Verlages: Im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern kommt ihr Buch im liebevoll aufgemachten Hardcover daher. Die Druckqualität ist exzellent. Alles passt hervorragend zu den sechs atmosphärischen und einfallsreichen Geschichten, die hier aus dem Verlagsprogramm vorgestellt werden. Da ist natürlich die wunderschöne Fantasy-Story Mouse Guard, hierzulande bei Cross Cult verlegt, mit einer exklusiven Kurzgeschichte. Ebenso großartig ist die Story zu Jim Hensons Labyrinth, welches Ende des Jahres bei Archaia erscheint. Sehr spaßig auch das abstruse Seemannsgarn um das Cursed Pirate Girl weiter hinten im Büchlein. Die Beiträge sind teils exklusiv für diese Veröffentlichung angefertigt, in jedem Fall aber in sich geschlossen als Kurzgeschichten lesbar. Die zeichnerische Qualität ist überwiegend hervorragend. Der ganze Band ist einfach rundum schön anzuschauen und zeigt, wie großartig eine Verlagswerkschau umgesetzt werden kann. Definitiv der Hingucker beim FCBD. Get it while you can!
Leseprobe

8.5/10

 

 

Overstreet's Comic Book Marketplace



 

Trotz FCBD, dies ist kein Comic, sondern ein kleines Comic-geschichtliches Sachheft zum Thema Horror-Comics. Und weil es Comic Book Marketplace heißt, richtet es sich in erster Linie an Comic-Sammler und Fans klassischer amerikanischer Horror-Comics der 50er Jahre. Moderne Horror-Comics spielen nur am Rande eine Rolle, Europa oder Asien werden gar nicht erst erwähnt. Sicherlich hat man hier ein sehr spezielles amerikanisches Klientel an Comic-Sammlern im Auge. Das Heft dürfte also hierzulande nur auf begrenztes Interesse stoßen.
Leseprobe

3/10

 

 

Bad Medicine #1



 

Hier gibt’s die komplette erste Ausgabe des neuen Mystery-Krimis von Oni Press. Inhaltlich geht’s um eine rätselhafte Leiche mit unsichtbarem Kopf, die die New Yorker Polizei in Aufregung versetzt. Ein medizinisches Experiment mit einem rätselhaften Retrovirus scheint dahinter zu stecken, aber der verantwortliche Wissenschaftler ist nicht auffindbar. Die zuständige Detective Huffman zieht einen alten Kollegen des Forschers zu Rate, der die letzten Jahre auf einer spirituellen Reise verbrachte … Spannendes Skript mit tollen Dialogen, interessantes Sujet und und sehr gute, grob-rotzige Zeichnungen. Der abschließende Plottwist ist zwar etwas arg weit hergeholt, aber diese Ausgabe macht Lust auf mehr! Bin versucht es weiter zu lesen. Zeichner Christopher Mitten setzte auch noch die kleine Wasteland-Kurzgeschichte am Ende des Heftes um. Definitiver Tipp für Mystery-Fans! Sollte man sich ruhig mitnehmen!
Leseprobe

7/10

 

 

The Intrinsic #1



 

Der kanadische Publisher Arcana bläst zu einem Crossover seiner zahlreichen Figuren, die sich in der Publikationsgeschichte angesammelt haben. Uff. Solltet ihr zufällig Arcana-Fan sein oder einige der Titel zumindest kennen, könnt ihr ja mal reinschauen. Ich kenn nichts davon, und was ich hier geliefert bekomme, ist ein unglaublich banales und einfallsloses Wir-müssen-ganz-viele-Superhelden-versammeln-im-Kampf-gegen-böses-Monster-was-sonst-die-Welt-vernichtet. Keine interessante Idee weit und breit, Dialoge unterhalb der Schmerzgrenze, langweiliges, unattraktives Artwork. Sollte man sich sparen.
Leseprobe

1,5/10

 

 

The Avengers – Age of Ultron #0.1



 

Ach Mensch, Marvel! Passend zum aktuellen Kinostart dürfen natürlich auch die Avengers nicht beim FCBD fehlen. Und wer noch nicht weiß, warum man sich Marvel-Helden besser auf Leinwand als auf dem Papier anschaut, kann hier erfahren wieso. Im Gegensatz zu den Kinohits ist dieses Heft vollkommen spannungsarm und humorlos (na gut, die einzige Zeile, die Spider-Man von sich geben darf, ist immerhin einen Schmunzler wert). Die Dialoge sind ebenso hölzern wie langweilig. Einfallsreich kann man das Ganze auch nicht wirklich nennen. Avenger Spider-Woman zieht völlig grundlos auf eigene Faust los, um ein außerirdisches Phänomen zu untersuchen, wird natürlich gekidnappt von einer Bande hyperintelligenter Volldeppen, die, ebenfalls völlig grundlos, einen galaktischen Superkrieger erwecken. Die Rest-Avengers eilen zur Rettung, Superkrieger verduftet (wieder völlig grundlos), und schon müssen die Avengers mal wieder gegen die drohende Apokalypse entreten. Wer nicht glaubt, dass soviel Schwachsinn auf 32 Comicseiten passt, bitte, zieht's euch rein! Aber erwartet Marvel wirklich, damit die durch den Kinostart hellhörig gewordenen Interessenten für ihre Comics gewinnen zu können? Ehrlich? Ach ja, zeichnerisch gibt’s quietschebunten Superhelden-Mainstream. Ist technisch nichts dran auszusetzen, solange man Fan davon ist. Mich gewinnt Marvel damit jedenfalls nicht.
Leseprobe

3/10

 

 

The New 52! #1

 

Auch DC schickt natürlich seine Flagschiff-Helden zum FCBD. In diesem Heft gibt’s eine 16-seitige Justice-League-Story, umgesetzt von 4 hochkarätigen Zeicherteams (u.a. mit Jim Lee, Ivan Reis und Gene Ha), die anscheinend auch endlich erklärt, wer das lila-äugige Kapuzenmädel war, das bei DC's Neustart letzten Herbst für viel Diskussionsstoff sorgte. Das Ganze mündet – nette Idee – in einer ausklappbaren Vierfach-Seite, auf der die JL-Helden sich gegenseitig auf die Mütze geben. Wie es dazu kommt, erfahren wir dann erst nächstes Jahr im DC-Event Trinity War. Das Heft funktioniert als Teaser dafür ganz gut. Dass Geoff Johns unfallfreie Superhelden-Storys erzählen kann, ist ja auch kein Geheimnis mehr. Wer jetzt aber nicht gerade im aktuellen DC-Kosmos drin steckt und die Abenteuer der Justice-League verfolgt, wird durch dieses Heft eher weniger zu Einstieg verführt. Die zweite Hälfte des Hefts besteht leider auch nur aus Previews der kommenden DC-Neustarts. Von daher ist dies eher ein Werbe- und Teaser-Heft für aktive DC-Leser als ein Fangnetz für neue Interessenten oder gar ein richtiger Comic. DC ist offensichtlich so glücklich mit ihren Stammlesern, dass sie auf zusätzliches Publikum keinen Wert mehr legen müssen.

5/10

 

 

The Infernal Devices: Clockwork Angel

 

Yen Press schickt zum FCBD Cassandra Clares Fantasy-Roman als eigenproduzierte Manga-Umsetzung ins Rennen. Für die Adaption verantwortlich ist die Manhwa-Zeichnerin Baek Kye-kyung. Ihre Zeichnungen sind passabler Shôjo-Durchschnitt. Die sparsamen Hintergründe lassen leider Genre-typisch wenig Gefühl fürs Setting aufkommen. Liegt zwar alles ganz angenehm im Auge, hätte aber auch sonstwer zeichnen können. Die Adaption dagegen hat schon deutlich größere Schwächen. Das vorliegende erste Kapitel ist ein chaotisches, zusammenhangloses, völlig sprunghaft erzähltes Irgendwas, dass sich gar nicht erst die Mühe macht, irgendwie ein Set-Up zu liefern oder die Figuren einzuführen. Liest sich wirklich nicht wie etwas, dass ich weiterverfolgen möchte. Da dies leider das einzige Manga-Heft beim FCBD ist, können Fans ja mal einen Blick drauf werfen. Mich lässt das jedenfalls ziemlich kalt.
Leseprobe

3,5/10

 

 

Transformers #80.5: Regeneration One



 

80 Ausgaben brachten die Transformers-Comics bei Marvel ab Mitte der 80er Jahre aufs Konto. 20 Jahre später ist das originale Kreativ-Team zurück und erzählt die Fortsetzung der Transformers-Saga bei IDW. Auf 16 Seiten fassen die Macher zum einen die Originalhandlung kurz zusammen, erzählen zum anderen den Beginn eines neuen Aufruhrs der Decepticons. Ob das Ganze tatsächlich auf irgendwas Neues hinaus läuft, darf bezweifelt werden. Der Transformers-Relaunch richtet sich offensichtlich in erster Linie an alteingesessene Fans. In dieser Nummer gibt es jedenfalls nicht viel, was Fans der Bay-Verfilmungen ansprechen dürfte. Von den Figuren bekommen wir nicht viel mit, auf der Erde sind wir auch noch nicht (wieder) angekommen. Die Zeichnungen sind ansprechender US-Mainstream, nichts weltbewegendes. Für Fans der alten Tranformers-Comics sicher eine Offenbarung, für alle anderen eher langweilig. Der Rest des Heftes besteht übrigens aus ausgedehnter Werbung zu weiteren Transformers-Comics. Also sonderlich viel Comic bekommt man hier auch nicht geboten.
Leseprobe

3,5/10

 

 

World of Aspen 2012

 

Das FCBD-Heft von Aspen Comics besteht leider nur aus Leseproben und Werbung fürs Programm. Hier gibt’s Schnupperware für etwas jugendlicher orientierte Superhelden-Ware wie Homecoming und Idolized. Ansonsten bemüht man sich den Anzeigen zufolge weiterhin um den Michael-Turner-Gedächtnis-Preis. Das schönste an dem Heft ist noch das an den Jugendstil angelehnte Mini-Poster zu Lady Mechanika in der Heftmitte. Ansonsten kann man sich das sparen.

2,5/10

 

 

Jurassic Strike Force 5



 

Mini-Leseprobe (10 Seiten) zur Action-Serie. Irgendwas mit Dinosauriern in Kampfanzügen. Man hatte nicht mal den Anstand, das Teil mit Werbung noch irgendwie auf annehmbare Heftlänge zu strecken, oder wenigstens mal zu erwähnen, worum es in dieser bekloppten Serie überhaupt gehen soll. So ist das hier wirklich ein besserer Flyer, nur weniger informativ. Das belanglos zu nennen, wäre noch zu viel der Ehre.
Leseprobe

1/10

 

 

Atomic Robo
 


 

Wenigstens mal wieder was Unterhaltsames! Red 5 Comics schickt zum FCBD eine nerdige Sci-Fi-Comedy-Story an die Front, in der der Titelheld mit zwei bebrillten Mathematikern am europäischen LHC-Teilchenbeschleuniger eine Verwerfung des Raum-Zeit-Kontinuums verhindern müssen. Unterstützung gibt’s von einem verrückten Wissenschaftler in Dinosauriergestalt namens Dr. Dinosaur (wie auch sonst?), der jedoch seine eigenen Pläne mit der Raumzeit verfolgt und einen schwer bewaffneten T-Rex aus der Zukunft heraufbeschwört … Die Story ist angenehm bescheuert, die Dialoge äußerst witzig. Besonders der im gestelzten Hochenglisch den größten Unsinn labernde Dr. Dinosaur macht jede Menge Spaß. Zwar recht sparsam gezeichnet, aber das passt auch irgendwie wieder zur schrulligen Story. Hinten gibt’s noch zwei weniger überzeugende Leseproben zu NeoZoic (mit noch mehr Dinos) und der grausig gezeichneten Piraten-Comedy Bonnie Lass. Trotzdem sympathisches Heft. Kann man ruhig mal mitnehmen, wenn alles andere, was man eigentlich wollte, schon weg ist.
Leseprobe

6/10

 

 

Tja, bisher hat mich die Nabelschau des amerikanischen Mainstream-Comics nicht so sehr umgehauen. Aber vielleicht kommt das ja noch. Rund 30 weitere Hefte warten auf Sichtung, da ist bestimmt noch was Feines dabei! Bisher sieht das Mitnahme-Tipp-Ranking jedenfalls so aus:

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -7.0- Bad Medicine

03. -6.0- Atomic Robo

04. -5.0- The New 52!

05. -3.5- The Infernal Devices

06. -3.5- Transformers

07. -3.0- The Avengers 

08. -3.0- Comic Book Marketplace

09. -2.5- World of Aspen

10. -1.5- The Intrinsic 

11. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Gewinnspiel: Germanga Review-Wochen 2012 - Verlängert bis Ende April! DManga, Gewinnspiel, Review, Weblog

Autor:  roterKater


Update:
- erste Reviews verlinkt
- Bezahlung erhöht auf 25 KT pro Review

Neu! Aktion verlängert bis zum 30.04.2012!



Hallo allerseits!

Die letzte Review-Runde ist ja schon 'ne Weile her, aber zwischendurch gab's immer mal wieder Nachfragen, darum starte ich jetzt einfach mal eine neue Runde, bei der es wieder jede Menge KT und Items zu holen gibt!

Worum geht's?

Viele heimische Zeichner klagen darüber, dass sie zwar viele aktive und treue Fans haben, aber kaum jemand Feedback zu ihren Manga schreibt. Darum eure Aufgabe: Schreibt Reviews zu Manga-Veröffentlichungen von deutschsprachigen Zeichnern und veröffentlicht diese in euren Weblogs! Letztes Mal sollten die Reviews auf Amazon gepostet werden, aber erstens hat nicht jeder einen Amazon-Account, und zweitens sind gar nicht alle deutschen Manga auch auf Amazon zu finden. Darum dieses Mal über die Weblogs!

Wie sind die Regeln?

- Alle Reviews in euren eigenen Animexx-Weblogs veröffentlichen und dann einfach hier in den Kommentaren verlinken!
- Weblogs (zumindest die Review-Einträge) bitte auch für Nicht-Eingeloggte Besucher sichtbar machen, damit die Reviews auch z.B. über Twitter verbreitet werden können.
- Mindestlänge für Reviews: 200 Wörter.
- Jeder darf bis zu drei Reviews einreichen.
- Ob ihr euch überschwänglich positiv oder eher kritisch äußert, bleibt euch überlassen. Achtet bei Kritik aber bitte auf euren Tonfall und vermeidet nach Möglichkeit abwertende oder sarkastische Bemerkungen. Denkt dran, dass eine recht große Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Autoren der besprochenen Titel mitlesen. Ich behalte mir vor, unangemessene Reviews aus der Teilnehmerliste auszuschließen.
- Man muss euren Reviews anmerken, dass ihr den besprochenen Manga oder Band auch vollständig gelesen habt.
- Ob ihr Doujinshi, Anthologien, Einzelbände oder ganze Serien besprecht, ist euch überlassen.
- Alle Reviews müssen neu von euch ab heute (25.03.2012) verfasst werden. Kopieren von Textpassagen aus anderen Reviews ist natürlich untersagt.
- Einsendeschluss: Ostermontag, 09.04.2012
- Bitte nur Titel besprechen, die oder deren neuster Band frühestens 2011 erschienen sind. Hier findet ihr eine Release-Liste für 2011 und hier eine für 2012!

Was gibt's zu gewinnen?

Jedes veröffentlichte Review erhält 25 KT als Belohnung! Dazu erhält jedes User für jedes Review noch ein Los, mit dem dann noch etwas aus dem Lostopf (momentan Items im Gesamtwert von ca. 700 KT) gewonnen werden kann! Das heißt jeder kann bis zu 75 KT sofort auf die Kralle und zusätzlich noch drei Tickets für die Verlosung erhalten!

Im Lostopf befindet sich momentan:
Items:
- Rin Okumura
- HYDE
- Drachendämon
- Ijiwaruto
- Grimoire
- Grablicht
- Entoman
- Raito-Plüschi
- Chopper
- Katniss Everdeen
- 3x Cloud Strife

Meine KT-Vorräte sollten eigentlich ausreichen, aber falls jemand wieder noch was zuschießen oder dem Lostopf beisteuern möchte, sag ich natürlich nicht nein. Es besteht aber keine Notwendigkeit dazu. Hab ja auch noch ein paar Rest aus der letzten Aktion.

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr die frohe Kunde dieser Aktion in die weite Welt hinaus tragt und hoffe weiterhin auf rege Teilnahme und viel Spaß beim Reviews tippen!

Eingereichte Reviews:
abgemeldet: A Story To Tell 3
Jitsch: Killing Iago *** Life Tree's Guardian

Spendenliste:
ChristAll: 300 KT

Codex: Azara Azara, Codex Conventionis Daemonum, LBM, TENTAKEL

Autor:  roterKater

Ich hab ja dieses Jahr auf der LBM wieder so geniale Einträge in mein Büchlein bekommen! Damit ich die euch zeigen kann, muss ich aber erst mal hurtig die anderen alle nachholen!

Chronologisch sind wir hier immer noch in der Nacht nach der letztjährigen LBM, bei der Maria azara Hecher zu Hause, wo man die Messe mit Zeichnungen, Tee und einer durchgequatschten Nacht ausklingen ließ. Die Hausherrin ließ sich natürlich auch nicht lumpen und fertigte diesen schicken Eintrag an:



Mann muss dazu sagen: Azara besitzt drei Katzen. Waren wohl ehemals vier ...

Wieder mal muchas Dankeschöns an all die vielen tollen Zeichner, die sich am Codex beteiligen!

Ältere Einträge findet ihr wie immer hier!

[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...15]
/ 15