I just want it to be perfect. von Valtiel ================================================================================ Kapitel 2: Chapter 2 : Broken Hearts ------------------------------------ Naruto? Was könnte er nur wollen? Aufgeregt und voll motiviert wie immer brüllte er in das Mikrofon. Ino und Hinata starrten mich über das gesamte Telefonat hinweg erwartend an bis ich dann nach 5 Minuten auflegte. »Und was wollte er?«, fragte Ino sofort und schien fast zu platzen vor Neugier. »Sasuke ist seit vier Tagen vermisst. Er sei nicht zu Hause gewesen und Naruto konnte ihn auch nicht erreichen.« Der vorfreudige Blick der beiden wechselte in einen besorgten, denn schließlich waren wir ja alle mehr oder weniger mit Sasuke befreundet. »Nicht, dass er irgendwas angestellt hat«, kommentierte Hinata das ganze. Genau das selbe dachte ich mir in dem Moment auch. Doch so schnell wie der Gedanke kam verwarf ich ihn auch wieder, bis mir das Ereignis von vor 8 Monaten wieder ins Gedächtnis kam. »Ich muss los.«, ich packte meine Sachen zusammen und lief schnell zur Haustür um mich ein wenig hektisch anzuziehen. Die beiden kamen natürlich sofort mit runter. »Wo willst du denn jetzt hin?«, Ino hob verwundert eine ihrer Augenbrauen. »Ich glaube ich weiß wo er sich aufhält«, und schon verschwand ich um mich auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Es gibt nur noch einen einzigen Ort an dem er sein könnte von dem niemand etwas weiß. Eine kleine, ziemlich lang nicht mehr bewohnte Hütte an einem kleinen See etwa eine Stunde von hier entfernt. Nur ich und er kennen die besagte Hütte. Vor 8 Monaten, um genau zu sein an seinem 18. Geburtstag erfuhr Sasuke, dass sein älterer Bruder Itachi einfach so aus heiterem Himmel zusammengebrochen sei. Wie sich später herausstellte hatte er schon seit längerer Zeit eine äußerst seltene Atemwegserkrankung welche er die ganze Zeit über geheim hielt. Glücklicherweise bricht sie nur aus wenn man besonders viel Stress hat und deshalb ist Itachi jetzt auch eigentlich wieder weitesgehend gesund. Ich bin die einzige die darüber Bescheid wusste, denn an besagtem Abend ist Sasuke einfach so von seiner Party abgehauen. Keiner wusste genau was in ihn gefahren ist und die meisten kümmerte es auch ganz einfach nicht. Schließlich waren die meisten sowieso nur wegen des kostenlosen Essens und Alkohols dort. Ich lief ihm ganze 20 Minuten hinterher bis er an dieser kleinen Hütte halt machte. Er setzte sich auf eine Holzbank nahe des See's. Sasuke meinte ich soll gehen und ihn in Ruhe lassen doch das konnte ich nicht. Besonders als ich dann auch noch bemerkte wie er langsam anfing zu weinen hatte ich beschlossen, egal was passieren würde, nicht von seiner Seite zu weichen. Ich setzte mich neben ihn und versuchte ihn zu beruhigen bis es überraschenderweise einfach aus ihm heraussprudelte. »Mein Bruder Sakura.. Er liegt im Krankenhaus, keiner weiß was mit ihm los ist und ich bin hier, lasse mich feiern und kann nichts für ihn tun«, er versuchte es zu verbergen musste dann allerdings doch ganz leise schluchzen. So wie in diesem Augenblick hatte ich ihn noch nie erlebt. So zerbrechlich und verletzt, das kannte ich überhaupt gar nicht von ihm. Eigentlich dachte ich immer, er würde seinen Bruder hassen so fies und verachtend wie er meistens von ihm spricht, doch langsam fing ich an zu glauben er ist eher ein bisschen neidisch auf ihn. Vielleicht bewundert er ihn ja sogar und will es sich nur nicht selbst eingestehen. Ich legte meine Arme um Sasuke und versuchte weiterhin ihn etwas zu beruhigen und zu trösten. Wir verweilten ein paar Augenblicke so bis sich aufeinmal seine pechschwarzen Iriden in meine smaragdfarbenen bohrten. Für eine Sekunde dachte ich schon er würde mich tatsächlich küssen wollen doch stattdessen kam ein kleines, leises, fast schon unhörbares »Danke« aus seinem Mund. Ich schaute ihn mit sichtbaren Fragezeichen über dem Kopf an. »Danke für was denn?«, fragte ich ihn ebenso leise wie er eben gesprochen hatte. »Wärst du nicht hier hätte ich mich jetzt betrunken und vermutlich noch jemanden verprügelt oder sowas«. Mir fielen tausend blöde Sprüche ein die ich jetzt dazu hätte abgeben können doch das wollte ich nicht. Ich wollte diesen schönen und doch so tragischen Moment genießen. So nah wie jetzt war ich Sasuke noch nie gewesen und so schön wie es auch war, wusste ich, dass es nicht richtig ist seine derzeitige Situation nur dafür auszunutzen. Ich rutschte ein Stück weg von ihm um ihn etwas genauer unter dem strahlenden Licht des Vollmondes zu mustern. Selbst mit vor Tränen geröteten Augen sah er noch verdammt umwerfend aus. Ich dachte schon mein Herz würde aus meiner Brust springen als er mir auch noch sein schwarzes Jackett über meine nackten Schultern legte. »Dir muss sicher kalt sein in dem kurzen Kleid«, hauchte er während er das tat. Wir gingen anschließend in die leere Hütte und unterhielten uns die ganze Nacht über seinen Bruder, alte Geschichten und hatten ziemlich viel Spaß. Ich war froh, dass ich ihn so von diesen schlechten Neuigkeiten ablenken konnte. Das war das erste mal seit 10 Jahren Freundschaft, dass Sasuke sich mir öffnete und über so private Dinge sprach. Das erste und vermutlich auch letzte mal, denn am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Als ich aufwachte war er weg, hatte nur einen Zettel hinterlassen wo stand er würde im Krankenhaus sein. Seit dieser Nacht ist unser Verhältniss ziemlich komisch, fast schon angespannt würde ich behaupten. Wir machen nicht mehr so viel wie früher, er versucht mir aus dem Weg zu gehen und meldet sich nur noch sehr selten. Ich weiß nicht ob er es bereut mir das alles anvertraut zu haben oder ob es ihm einfach nur unangenehm ist vor mir geweint zu haben. Vielleicht auch beides. Er ist schwer zu durchschauen was es mir das ganze wirklich nicht erleichtert. Glücklicherweise kam auch schon direkt ein Zug als ich am Bahngleis angekommen war. Jetzt heißt es darauf zu hoffen, dass er auch wirklich da ist. Vier Tage wird er jetzt vermisst und seit genau vier Tagen träume ich jede Nacht von ihm. Ich versuchte die ganze Zeit eine Verbindung zwischen den beiden Sachen zu finden, doch eigentlich glaubte ich gar nicht an so einen Schwachsinn wie Traumdeutungen. Nach der langen Zugfahrt die mir wie eine halbe Ewigkeit vor kam rannte ich zu der kleinen Hütte die immer noch genauso aussah wie vor 8 Monaten. Zu meinem erstaunen saß er da auf genau der selben Bank vor genau dem selben, kleinen See. »Sasuke!«, ich sah wie er leicht zusammenzuckte. Anstalten sich auch nur umzudrehen oder gar ein Wort zu sagen machte er aber nicht. Ich lief auf ihn zu doch er stand auf und ging ein paar Schritte in Richtung Hütte. »Sasuke was ist denn los mit dir wir machen uns alle Sorgen um dich. Naruto sagte du seist seit vier Tagen nicht zu Hause gewesen. Ist alles in Ordnung bei dir?« Er blieb stehen, drehte sich um und sagte ohne irgendeine Vorwarnung mit ernster und trockener Stimme: »Du nervst Sakura.« Ich starrte ihn völlig perplex an, hatte doch nicht mit so harten Worten gerechnet. Ich merkte wie meine Wangen anfingen zu glühen und meine Augen feucht wurden. Nach allem was ich für ihn in unserer so langen Freundschaft getan habe sagt er ausgerechnet mir, dass ich nerve. Doch bevor ich anfing Tränen zu vergießen drehte er sich wieder um und ging weg ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen. Ich wollte schreien, wollte ihm hinterher rennen doch ich war wie gelähmt. Ich konnte es nicht weiter zurückhalten und die feucht-warmen Tränen brachen nun aus mir heraus. Immer wieder hatte ich mir Hoffnungen gemacht, gedacht wir würden eines Tages eine Chance zusammen haben doch mit diesen zwei kleinen Worten hat er nun alles zunichte gemacht. Ich setzte mich auf die Bank und holte mein Handy aus meiner Tasche. 7 verpasste Anrufe von Sasori, 3 verpasste Anrufe von Ino und einige unbeantwortete Nachrichten. Gerade als ich mich bei beiden melden wollte rief Sasori erneut an. Obwohl ich jetzt definitiv nicht reden wollte entschied ich mich letztendlich doch dazu ran zu gehen um zu hören was er zu sagen hat. »Sakura ist alles in Ordnung bei dir? Ich versuche schon seit einer halben Stunde dich zu erreichen. Ich mache mir in letzter Zeit wirklich große Sorgen um dich. Nicht mal Ino antwortest du. Ist irgendwas passiert?« Ich wusste nicht was ich sagen sollte, versuchte, immer noch unter Tränen, zu schweigen. So ungeschickt wie ich bei der Unterdrückung meiner Gefühle allerdings bin musste ich dann doch laut schluchzen. »Sakura.. Schatz weinst du etwa? Was ist passiert? Bist du verletzt?«, ein kurzes rascheln, »Ich komme sofort und hole dich ab. Wo bist du?« Er war so süß wie er sich um mich sorgte, was mich nur noch mehr weinen ließ. Es tut mir im Herzen weh doch das was ich jetzt zu ihm sagen werde musste früher oder später so kommen. »Bitte.. Bitte meld dich einfach nicht mehr bei mir Sasori. Ich liebe dich nicht mehr«, mit dieses Worten legte ich schließlich auf. Er versuchte noch dutzende Male mich erneut anzurufen doch irgendwann schaltete ich mein Handy einfach aus. Ich saß hier noch eine ziemlich lange Weile bis ich mich endlich nach Hause begab. 23. März Laut ertönte »The 13th Struggle« aus den Lautsprechern meines Handys und am liebsten hätte ich es gegen die Wand geworfen. Ich glaube ich hatte noch nie so ein miserables Wochenende. Ino, Hinata, Sasori und Naruto haben mich mit Nachrichten und Anrufen förmlich bombardiert, doch ich habe keinem auch nur ein mal geantwortet. Alles was am Freitag passiert ist hat mich mehr mitgenommen als es sollte. Viel lieber würde ich heute wieder den ganzen Tag im Bett liegen, Süßkram in mich reinstopfen und mich selbst bemitleiden, doch das würden meine Eltern sicher nicht zulassen. Wie ein Sack Kartoffeln rappelte ich mich auf um ins Bad zu gehen. Ich duschte, putzte mir die Zähne, versuchte irgendwie meine Augenringe zu kaschieren und meine Haare zu bändigen. Anschließend packte ich noch schnell meine Tasche und zog mir eine enge, schwarze Jeans und ein schwarzes Sweatshirt an, was ziemlich gut zu meiner Stimmung passte. Auf Frühstück hatte ich heute keine Lust also schlenderte ich die Treppen runter und ging direkt aus dem Haus um jeglichen Gesprächen mit meiner Mutter aus dem Weg zu gehen. Die Busfahrt war schneller vorbei als mir lieb war und schon stand ich vor dem Schulgebäude. Ich wollte wieder umkehren doch dann kamen Ino und Hinata mir entgegen gerannt. »Sa…kura…« , Ino schnaufte so heftig, dass ich dachte ihre Lungen würden gleich explodieren, „Sakura du lebst ja noch. Was ist passiert? Du musst uns unbedingt alles erzählen«. Sie sahen mich beide an als wäre ich eine lebende Leiche. So wenig Lust ich darauf hatte waren sie immerhin, trotz allem was passiert ist, meine besten Freunde und hatten ein Recht darauf alles zu erfahren. »In der Mittagspause«, sagte ich kurz und knapp um keine wertvolle Energie zu verschwenden. Sie nickten und wir betraten das Schulgelände um endlich ins Klassenzimmer zu gehen. Kurz vor dem Eingang stoppte ich jedoch. Ich wollte weiter laufen doch es war so als wäre ich festgekettet. Da stand er. Seine Haare gestylt wie immer. In dem typischen weißen Hemd und der engen, schwarzen Hose lehnt er dort einfach an der Wand. Ich starrte ihn an wie eines seiner verrückten Stalker Fangirls bis sich schließlich unsere Blicke kreuzten. Seine Augen sahen müde aus und sein Blick war so eiskalt, dass es schon weh tat. Ich wollte zu ihm, ihn verprügeln, anschreien. Ich bin wütend auf ihn, hasse ihn aber ich sorge mich auch um ihn und würde ihn so gern einfach nur in den Arm nehmen. Ich wollte schon auf ihn zugehen doch Ino und Hinata holten mich aus meiner Trance. »Erde an Sakura«, riefen sie beide gleichzeitig. Ich erschrack etwas und drehte mich dann zu Ihnen. »Wolltest du etwa gerade mit Sasuke sprechen?«, fragte Hinata mich ein wenig erstaunt. Wollte ich das denn? Ich wollte. Aber irgendwie dann auch wieder nicht. »Hm, ähm.. Nein wollte ich nicht! Lasst uns bitte einfach den Tag bis zur Mittagspause überstehen und dann erkläre ich euch alles.« Der Unterricht heute war glücklicherweise ziemlich locker und sogar ein wenig spaßig. Ich fühlte mich tatsächlich etwas abgelenkt doch damit hat Ino mir am Esstisch einen Strich durch die Rechnung gemacht. »Nun erzähl doch endlich mal was am Wochenende los war mit dir«, sie schob sich zwei Pommes in den Mund und wartete gespannt auf meine Antwort. Ich seufzte schwer, hatte keine Lust, doch ich wusste, ich müsste beide aufklären. »Kurz gesagt: Sasuke hasst mich, ich hab mich von Sasori getrennt und das ganze Wochenende über geheult wie ein kleines Mädchen«, auch ich schnappte mir jetzt ein paar Pommes und versuchte so gleichgültig wie möglich zu wirken. Beide starrten mich mit Tellergroßen Augen an und ich wusste genau was jetzt folgen würde. »Das musst du uns jetzt aber etwas genauer erklären Sakura«, meinte Hinata entsetzt. Also erklärte ich ihnen alles so genau wie möglich und dachte schon ich müsste sofort wieder los heulen. »Das hättest du uns doch schon früher sagen können«, sagte Hinata anschließend etwas enttäuscht. »Sie hat recht Sakura. Du weißt doch wir sind immer für dich da und helfen dir bei allem.« »Ich hatte einfach keine Kraft dafür und wollte etwas alleine sein. Tut mir leid" »Und was hast du jetzt vor?« »Ich werde was Jungs angeht erstmal ein bisschen auf Abstand gehen.«, bevor Ino noch etwas sagen konnte kamen auch schon Naruto und Sai an unseren Tisch. "Zum Glück seid ihr jetzt hier", rief ich theatralisch und ein wenig erleichtert. »Hast du mich so sehr vermisst Sakura-chan?«, blödeldete Naruto rum. Ich boxte ihm leicht in die Schulter um zu signalisieren, dass die Aussage total unpassend sei. »Hallo Hina-chan«, meinte er anschließend mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Wir dachten schon Hinata würde wieder einmal Ohnmächtig werden doch komischerweise konnte sie sich heute beherrschen. Wir redeten ein bisschen über Gott und die Welt bis Ino die beiden fragte ob sie zu meiner Geburtstagsparty kommen würden. »Ino momentan ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für eine Party.« »Komm schon Sakura-chan das wird die Party des Jahunderts die kannst du doch nicht einfach so absagen«, Naruto fing an zu schmollen und legte seinen typischen Hundeblick auf. »Ich hasse euch alle« »Also steht es fest Leute. Samstag um 19 Uhr fängt die Party an also ladet so viele Leute wie möglich ein«, freute sich Ino daraufhin. Der restliche Tag verlief so entspannt wie in den ersten zwei Blöcken. Ich wüsste nicht was ich ohne meine Freunde machen würde. Ich hatte schon angefangen zu verdrängen was Freitag passierte doch das sollte bald schon wieder vorbei sein. Ich war trotz des guten Schultags froh, dass er endlich vorbei war. Um mich weiterhin abzulenken wollte ich mit Hinata zu Ino damit wir meinen Geburtstag noch ein bisschen weiter planen könnten. Gerade als wir los gehen wollten kam uns eine ziemlich bekannt aussehende Person entgegen. Blaue Jeans, beigefarbenes Sweatshirt und als ich dann noch ein Stückchen höher schaute wanderte mein Herz in meine Hose.. »Sasori..?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)