Someone to watch over me ☆ von Rizumu ([Honoka x Maki | Winterwichteln '17]) ================================================================================ ◊ Kapitel sechs --------------- Kapitel sechs       »Wir treffen uns hier, kurz vor Mitternacht. Ich werde sie dir ganz sicher zeigen.«, hatte Honoka gesagt und aufgrund ihrer Entschlossenheit hatte Maki sich nicht getraut ihr zu widersprechen. Hatte sich aber genauso wenig getraut, ohne irgendwelche Befürchtungen zu diesem Treffen zu gehen. Allein schon weil sie lange nach Schulschluss vor dem Schultor stand und Angst davor hatte, von irgendjemandem erwischt zu werden. Der Hausmeister war für seine Strenge bekannt und dafür, dass er Schüler lieber weit über den Schweregrad ihres Regelverstoßes bestrafen, damit sie sich einen erneuten Fehltritt lieber zwei Mal überlegten und wer weiß, vielleicht gab es ja auch Wachmänner, die Nachts im Schulgebäude patrouillieren? Maki stand in einem schützenden Schatten der Schulmauern, eines hochgewachsenen Baumes und eines noch nie gestutzten Busches. Es war schrecklich kalt und die nächste Straßenlaterne stand gut sieben oder acht Meter weit von ihr entfernt. Gewärmt hätte dieses kalte, weiße Licht sie eh nicht, aber so hatte sie das Gefühl, dass niemand sie erwischen könnte. Ihre Eltern wussten nichts von ihrem nächtlichen Ausflug zur Schule und das war auch gut so, denn sicherlich dürfte sie eine gehörige Standpauke erwarten, wenn sie davon auf irgendeine Art und Weise erfahren würden. Sie würden Schrecklich enttäuscht sein und sicherlich würde Maki diesen berühmten „So haben wir dich nicht erzogen“-Satz hören, den sie aus dem Fernsehen kannte. Wenn sie sich recht erinnerte, hatten ihre Eltern noch nie ernsthaft mit ihr geschimpft. Was auch daran lag, dass sie sich immer an die Regeln gehalten hatte. War das der Grund, warum sie dieses aufgeregte Kribbeln verspürte? War es das Verbotene, was sie hier her gelockt hatte, oder lag es an Honokas vollkommen Sorgenfreiem Auftreten? Daran, dass sie so unbeschwert durch das Leben zu gehen schien und ohne Skrupel, oder Angst, diesen kleinen Ausflug beschlossen hatte. Maki schlang die Arme um sich. Der Wind war kalt und ihre dicke Winterjacke war nicht in der Lage sie vor dieser zu schützen. Sie hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren und konnte nicht sagen, wie lang sie schon hier stand und wartete. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr jedoch, dass Honoka schon lange überfällig war. Zehn Minuten, um es genau zu sagen. Nun waren es elf und Maki wurde innerlich nur noch unruhiger. Sie hasste es zu warten und dann fühlte sie sich auch noch so unwohl in dieser Situation. »Maki-chaaan«, dröhnte Honokas Stimme durch die Nacht und das Mädchen drehte sich Panisch zu ihr um. Ihr „Pscht“ schien die Ältere jedoch vollkommen zu ignorieren. Honoka war anscheinend erleichtert, die Jüngere zusehen. Sie stürmte regelrecht auf sie zu und fiel Maki um den Hals. »Oi, Honoka-san«, brummte sie und drückte das anhängliche Mädchen von sich. »Was soll das ganze hier? Erst bestellst du mich hier hin«, Maki konnte sich endlich von Honoka befreien. »und dann klammerst du dich an mich, als hättest du Angst im Dunkeln.« Honoka lächelte aufrichtig und hatte die Hände hinter ihrem Rücken verschenkt. »Für einen Moment dachte ich, du würdest nicht kommen, weil ich dich nicht gefunden habe.« »Gefunden«, fragte Maki unbeabsichtigt lauter. Dann aber ermahnte sie sich zur Ruhe: »Du hast mich also gesucht?« »Ich denke es war nicht wirklich schlau sich ohne einen Treffpunkt zu verabreden.« »Ja«, stimmte die Jüngere ihr zu. Mit einem Lachen umfasste Honoka Makis Handgelenk, lächelte sie kurz an und rannte dann los. Maki verstand gar nicht was los war und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Honoka lief mit ihr den Weg entlang bis zu dem geschlossenem Tor, vor dem sie mit der erschöpften und unsportlichen Maki stehen blieb. »Was ...«, die Jüngere brauchte ein paar Augenblicke um zu verstehen was sie hier taten und das obwohl sie nur ein paar Meter zurück gelegt hatten. Honoka hingegen, schien das ganze so gut wie gar nichts ausgemacht zu haben. »Was wird das?« Im gleichen Moment, in dem sie die Frage stellte, wurde sie sich dem Problem, dem sie gegenüberstanden bewusst: »Das Tor ist verschlossen.« Honoka stand vor eben diesem Metalllernen Eingangstor, rüttelte an eben diesem und trat einen Schritt zurück. »Zu, das hätte ich dir gleich sagen können, also gehen wir wieder heim«, fragte Maki und war fast schon auf dem Weg nach Hause, doch dann ließ eine Bewegung neben ihr, sie innehalten. Honoka war ein paar Schritte zurück gegangen, hatte Anlauf genommen, war los gerannt und mit dem gewonnenen Schwung über das Tor geklettert. Maki blieb nichts anderes übrig als Entsetzt ihre Freundin dabei zu beobachten, wie sie leichtfüßig auf der anderen Seite auf dem Boden aufkam. »Jetzt du Maki-chan«, forderte Honoka sie auf und die Jüngere reagierte empört: »Bist du verrückt? Ich komm da nie rüber! Und überhaupt, was ist wenn und jemand erwischt?« »Mach dir keine Sorgen. Wir werden vorsichtig sein! Keiner wird uns sehen.« »Was redest du da?!« Honoka winkte ihr unbesorgt und lächelte. Sie wartete darauf, das Maki sich bewegte, doch die Jüngere genierte sich regelrecht. Sie hatte Hemmungen ihr einfach so zu folgen und stand auf der Stelle. Sie spürte, wie ihr Körper zitterte und sah in die aufmunternden Augen ihrer Freundin auf der anderen Seite des Tors. Sie konnte es sich nicht erklären, aber plötzlich setzte sich Maki in Bewegung und kletterte umständlich das Tor hoch und landete unelegant auf ihren Füßen. Sie war irgendwie stolz darauf und nur noch ein wenig besorgt, weil man sie immer noch erwischen konnte. Aber die Ältere schien sich immer noch keine Gedanken darüber zu machen, dass es verboten war Nachts in der Schule zu sein. Sie nahm Makis Hand und ging einfach los. Sie lief in einem eiligen Tempo alle Türen ab und versuchte sie aufzudrücken. Erst auf der Hinterseite des Gebäudes entdeckten sie eine offene Tür und schlüpften hinein. Leise schlichen sie die Treppenstufen hoch und stießen dort wieder auf eine Tür. Auf einem großen Schild stand „Betreten des Daches verboten“. Für Maki war ihr Ausflug somit beendet, doch Honoka ließ sich auch davon nicht abhalten und legte ihre Hand an die Klinke und drückte sie herunter. »Die ist doch sicherlich abgeschlossen«, murmelte Maki. Doch die Tür ging auf und Honoka verschwand auf dem Dach. Die Jüngere folgte ihr zögerlich, als sie plötzlich Honoka das ihr so bekannte Lied sang. Sie fühlte sich so unglaublich sicher, als wäre es das natürlichste der Welt hier zu sein. Als wäre es ihr Recht, mitten in der Nacht auf dem Schuldach zu stehen. Maki stand in der Tür und betrachtete Honoka, wie sie regelrecht über das Dach tanzte und mit ihrem Gesang und ihrer Aura in einen Sternenhimmel tauchte. Natürlich war der Nachthimmel von Sternen behangen, doch alles wirkte so, als würden die Sterne um sie herum tanzen – als würden sie mit Honoka tanzen – und überall klang Honokas Lied.   [LEFT]Yume no tobira daremo ga sagashiteru yo Deai no imi o mitsuketai to negatteru Yume no tobira zutto sagashi tsuzukete Kimi to boku to de tabidatta ano kisetsu.[/LEFT] [LEFT]Chance! jibun no omoi ga minna no omoi ga Kasanari ookiku nari hirogaru yo Chance! kitai no nami e to mi o makasete miyou Suteki sa… doko made demo tsuzuku Power. [/LEFT]   Irgendwann hatte Honoka Makis Hände umgriffen und sie zu sich gezogen, in Mitten der Sterne und sie tanzten – sie alle. Sie folgte Honokas Beispiel und stieg erst leise ein und wurde dann immer selbstbewusster. Obwohl sie den Text nicht einmal konnte, gingen ihr die Worte so leicht von den Lippen, ohne nachdenken zu müssen. Und dann, ganz plötzlich, ohne irgendwelche Vorwarnung, zog Honoka sie an sich und drückte Maki liebevoll an ihren Körper. Sie flüsterte nur noch ihr Lied und trotzdem hatte Maki das Gefühl, sie würden mitten auf einer Bühne stehen. Sie schloss die Augen und genoss all die Gefühle und Empfindungen. »Ich möchte das du glücklich bist, Maki-chan«, flüsterte Honoka. »Deswegen bin ich bei dir. Weil ich mit dir Glücklich sein will und ich will dich Klavierspielen hören.« Maki gab einen leisen Laut von sich. »Das ist unmöglich. Ich muss lernen.« Honoka sagte nichts, sondern hob nur ihren Arm, was Maki spürte und das veranlasste sie, dass hoch sah. Sie folgte ihrem Arm und erblickte im Nachthimmel tanzende, bunte Lichter. Grün, Lila, Gelb, Rosa. All diese Farben schienen um sie herum zu tanzen und tauchten die Nacht in eine Art Regenbogen. »Habe ich dir doch versprochen, oder?« Maki legte ihren Kopf auf Honokas Schulter und sagte leise: »Ja«, während um sie herum die Polarlichter um sie herum tanzten. Honoka hatte Recht. Sie war etwas besonderes, eine Art Sternenprinzessin. Warum sonst tanzten all die Sterne um sie herum, wenn sie sang? Aber die wichtigste Erkenntnis die Maki hatte war, dass Honoka ihre Sternenprinzessin war und das sie glücklich sein würde, so lange die Ältere bei ihr war.                               »Yume no tobira daremo ga sagashiteru yo Deai no imi o mitsuketai to negatteru Yume no tobira zutto sagashi tsuzukete Kimi to boku to de tabidatta ano kisetsu Seishun no Puroroogu« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)