Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 92: Die Miko -------------------- ~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~   Mein nerviger Bruder war 150 Jahre alt. Seit den letzten 25 Jahren legte er sich ständig mit mir an und lernte natürlich auch einiges dazu, doch gewinnen konnte er immer noch nicht. Wirklich schwach. Leider hatte sich aber auch unsere Beziehung immer mehr versteift und es half nicht mal, wenn ich ihn unterwarf. Wie hatte es nur so enden können? Hatte Yukiyona recht gehabt, dass ich es komplett falsch angegangen war? Naja, dafür würde er vielleicht seinen eigenen Weg finden.   Sorgsam suchte ich ihn auf, doch staunte ich diesmal, als ich merken musste, was sich in seinem Leben geändert hatte. Was tat er da? Ich versteckte meine Aura und beobachtete das Schauspiel von weitem, als ich erkennen musste, wie er mit einer Miko zusammen war. Sie redeten und halfen einander. Es war wirklich überraschend, dass sie sich sogar umarmten. Liebten sie sich? Hatte er seinen Platz gefunden? Ich verzog die Lippen, teils weil ich eifersüchtig war. Eine Miko und ein Hanyou? Das erklärte zumindest auch, warum unser letztes Treffen jetzt schon 3 Jahre her war. Durch andauernde Ungereimtheiten an den Grenzen, hatte ich kaum Zeit gefunden, um ein Auge auf ihn zu haben. Aber das musste ich wohl jetzt auch nicht mehr. Ein wenig Zeit blieb ich noch und stellte fest, dass er sie beschützte und sie ihn. Jedoch schienen sie eine etwas kühle Beziehung zu führen. Neugierig stierte ich ihnen nach. Ob sie ihn als Schoßhund bei sich führte? Mir sollte es eigentlich egal sein. Zumindest ging es ihm gut und ich könnte mich anderen Dingen widmen, auch wenn es mir wirklich nicht behagte, dass es eine Miko war. Mein kleiner Bruder, das war also dein Weg. Wir hatten uns in verschiedene Richtung entwickelt, das musste ich immer wieder bemerken. Nie würde ich ihm beichten, dass ich sein Ziehvater gewesen war. Nie sollte er von seiner dunklen Vergangenheit erfahren. Werde glücklich, kleiner Bruder und vielleicht wenn ich mal deine Hilfe brauche, wirst du sie mir geben, um diese menschliche Frau zu beschützen. Sie war jung und könnte auf sich aufpassen, so würde dir der Schmerz noch einige Zeit erspart bleiben, den sie bringen würde.     Danach verließ ich ihn, nur um weniger als ein Jahr später zu erfahren, als uns die Katzendämonen überrannten und ich fast am Ende meiner Kräfte war, dass mein kleiner Bruder an einen Baum geheftet worden war mit einem Bann. Ich war wütend und hätte diese Frau getötet, doch auch sie verlor ihr Leben bei dieser Aktion. War es uns wirklich nicht vergönnt, zumindest einmal Glück zu erfahren? Mit letzter Kraft vertrieb ich alle Katzendämonen, als meine ‚Kameraden‘ mich im Stich gelassen hatten. Die Wut war riesig und ich schlug sie zurück, bevor ich mich mit meinem neuen Verbündeten, Jaken, auf die Suche nach dem Grab meines Vaters machte. Jetzt wo auch mein Bruder fort war, brauchte ich eine Absicherung. Tessaiga musste mein werden, damit ich mehr Kraft hätte um diese Scharen niederzuschlagen. Auch bemerkte ich eine neue, düstere Energie, die mir nicht behagte, doch sie war noch fern und ich hatte andere Sorgen zurzeit. Warum musste sich nur unser Schicksal immer wieder wiederholen?   Ich wagte es nicht einmal den Baum zu besuchen, an dem mein Bruder, nein mein Sohn, hängen sollte, denn ich wusste, es wäre viel zu schmerzhaft. Vielleicht könnte ich den Bann eines Tages lösen.     ~~~~~~~~~~~~~~~~~Inu Yasha~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Viele Kämpfe hatte ich bestritten, doch darauf hatte mich wohl niemand vorbereitete. Die Liebe. Eines Tages war ich an einem Dorf vorbeigekommen, nur um im Wald eine wunderschöne Frau zu sehen. Gebannt starrte ich auf das lange schwarze Haar und den hellen Teint. Ihre haselnussbraunen Augen und dann die rote Hakama und das weiße Oberteil. Neugierig beobachtete ich sie, wie sie einen Bogen auf ihren Rücken hatte und Pfeile. Sie war unterwegs mit vielen Kindern, die glücklich mit ihr lachten und spielten. Ob sie die Mutter war? Nein oder? Es waren dafür zu unterschiedliche Kinder. Aber sie liebten diese Frau und auch ich schien ihr zu verfallen. Über dies vergaß ich sogar, dass ich meinen Bruder vernichtend schlagen wollte. Ich sehnte mich nach ihr und spürte das Ziehen in meiner Brust. Argh… Scheiße. Was war nur mit mir los?   Später erfuhr ich, dass es sich um eine Miko handelte. Eine heilige Tempelfrau. Sie beschützte das Dorf und konnte Pfeile mit gereinigten Seelen verschießen. Staunend hatte ich sie deswegen noch mehr verfolgt, auch wenn mich andere wohl für verrückt gehalten hatten, aber ich fand diese Frau einfach nur erstaunlich und… schnell bemerkte ich, wie einsam sie doch auch war.  Vielleicht waren da Kinder und im Dorf auch andere, die mit ihr redeten und doch sah ich sie ständig einsam umherstreifen, bis sie mir anbot zu ihr zu kommen.   Geschockt war ich ihrer Bitte gefolgt und lauschte ihren Worten über Einsamkeit. Sie hatte mich gespürt und es zugelassen? Ich wurde rot und wusste, dass wir beide uns Nähe spenden könnten. Endlich in meinem Leben fühlte ich mich nicht mehr allein. Auch wenn wir aus fremden Welten waren.   Wir erlebten viel und unternahmen auch vieles. Sie war zum Glück immer rücksichtsvoll, was meine Unwissenheit über Frauen anging und leitete mich so gut sie konnte und irgendwann schien ich den Dreh raus zu haben, nachdem ich duzende Menschen gestalkt hatte. Ich liebte einfach diese Frau und wollte immer bei ihr sein. Glücklich darüber, vergaß ich meinen Bruder komplett, denn ich wollte jede freie Minute bei Kikyou sein, die alles konnte. Sie war großartig und… wir liebten uns. Ich war wohl das glücklichste Hündchen, dass es nur geben konnte und dann kam dieses Shikon no Tama. Einerseits könnte ich ein vollwertiger Dämon werden und meinen Bruder schlagen und doch könnte ich auch ein Mensch werden und sie von ihrer Aufgabe entbinden. Nur was wollte ich? Was sollte ich tun? Sie würde mir vollkommen gehören oder ich könnte meine Rache bekommen. Könnte dazugehören. Was wollte ich nur?   Am Ende überredete sie mich dann, sich ihrer anzuschließen. Ein Mensch zu werden schien greifbar nah und ich wollte es auch. Es gab nicht viel darüber nachzudenken, während ich die Umgebung noch einmal in vollen Zügen genoss. Vielleicht würde ich menschlich werden, doch ja, es könnte bestimmt auch sehr schön sein. Wer wusste was von mir blieb. Bestimmt nur das, was ich auch in Neumondnächten hatte. Gerne gab ich das dafür her, damit dieses Juwel der vier Seelen verschwand. Bestimmt wären wir so glücklich wie die anderen Familien, hätten Kinder und würden alles hinter uns lassen. Ich würde meine Familie zurücklassen und sie ihre Tätigkeit als Miko. Es gefiel mir, sie mir in einem Yutaka vorzustellen, wie sie unsere Kinder trug und Essen bereitete. Ich grinste und ging durch den Wald, als mich plötzlich ein Pfeil traf. Geschockt sah ich mich um und erkannte Kikyou. Hatte sie mich verraten? Alles in mir zog sich zusammen, bevor ich wutentbrannt noch am gleichen Tag das Dorf angriff. Verdammt. Alles Lügner. Sie hatte mich also auch nur verarscht? Konnte sie haben! Dann würde ich ein vollwertiger Dämon werden und sie alle vernichten!   Doch am Ende spürte ich, wie ein Pfeil meine Brust traf und ich in einen tiefen und wohl ewigen Schlaf verfiel. Einsamkeit übermannte mich in dem dunklen Traum, der anscheinend ewig anhielt. Niemand war dort, nur ich alleine. Wie hatte es nur so weit kommen können?     Etliche Jahre später jedoch, erwachte ich und erblickte Kikyou, die nicht Kikyou war. Kagome. Sie war wie eine junge Version, starrköpfig und wild. Immer wieder zofften wir uns, aber sie gab mir das Gefühl einer Familie. Ich vertraute ihr und wusste, sie würde mich nicht verraten. Dafür war sie einfach zu direkt. Was würde uns die Zukunft bringen? Ich wusste es nicht, doch ich wusste, ich wollte bei ihr bleiben.     ~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~   50 Jahre war mein Bruder gebannt gewesen und schien den gleichen Fehler wieder zu begehen. Es stellte sich sogar raus, dass er das Schwert bei sich getragen hatte, nur wann hatten sie es ihm gegeben? Es musste am Anfang gewesen sein. Natürlich versuchte ich diese Menschenfrau sofort zu töten, die anscheinend meinen Bruder mit einem Bann bei sich hielt. Er musste lernen, dass diese Menschen gefährlich waren und doch… Ich schüttelte den Kopf. Es hatte mich viel Schmerz gekostet, eine Unmutter auftreiben zu lassen, aber ich konnte kaum meinem Diener beichten, wie viel ich für diesen Menschen empfand. Dieses Trugbild hatte ich vernichtet während unseres Kampfes.   Im Kampf erkannte ich sogar, dass Inu Yasha seine Waffe benutzen konnte, was meinen Arm kostete. Ein fairer Austausch, würde ich sagen und doch war ich wütend, und hätte gerne dieses Schwert besessen, doch mein Vater hatte Vorsorge getragen. Ich konnte es nicht mehr halten, doch Inu Yasha. Ich würde ihm schon zeigen, wie es geht und beobachten, zu was er es alles noch bringen könnte, während diese Menschenfrau bei ihm war und ihm anscheinend das gab, was er immer gebraucht hatte. Halt. Sicherheit und Geborgenheit. Sie war ihm so wichtig und im Gegensatz zu mir, schaffte er es sie zu beschützen und ich?   Seufzend blickte ich auf das kleine Mädchen, welches bei Jaken stand und Blumen pflückte, die sie mir glücklich überreichte. Ich hatte ein Findelkind aufgelesen, was mich in ihrer Art sehr an Izayoi erinnerte. Naiv, unschuldig und voller Liebe. Ihr war egal, dass ich ein Monster war, sogar Jaken akzeptierte sie und dieser sah nicht gerade hübsch aus. Ich verstand sie manchmal nicht, doch schnell entschied ich, es diesmal besser zu machen und zumindest sie zu beschützen. Ob es ein Wink des Schicksals war, dass sich alles wiederholte? Diesmal hatte sogar das Schwert funktioniert, wie auch bei Jaken, nur warum nicht bei dir, Izayoi? Lag es daran, dass du deinen Lebenswillen verloren hattest? Ich würde es wohl nie erfahren.   Viel Zeit verging, bis ich auch das letzte Rätsel gelöst hatte. Man konnte nur einmal wiederbelebt werden, was ich schmerzlich feststellen musste, als Rin gestorben war, doch meine Mutter rettete sie. Jaken hatte mich auch nach Ewigkeiten durchschaut, hatte gesehen, was ich doch so sorgsam vor allen zu verbergen versuchte. Die Angst davor, jemanden zu verlieren, den ich liebte. Was würde wohl die Zukunft bringen?         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)