Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 75: Neumondnacht ------------------------ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~~ Später, als es langsam dunkel wurde, hatte ich sie zu Bett gebracht und war etwas hinaus gegangen. Sie hatte stundenlang noch geweint. Wegen ihr hatte ich auch vieles gesagt, bei dem ich mir nicht ganz sicher wahr, ob es ehrlich von mir gemeint war. Wenn sie doch nie schwanger geworden wäre. Wer konnte da schon ahnen, dass diese wenigen Male dazu führten? Leicht erschöpft setzte ich mich unter den Baum zwischen das Laub und schloss die Augen, um ein wenig nachzudenken. Sollte ich meine anderen Bettgespielinnen auch aufsuchen um zu prüfen, ob es da schon ein Kind gab? Ich brummte kurz, anscheinend musste ich mich darüber informieren, wie es um diese Schwangerschaften bestellt war, doch… Ich sah rüber zu dem Gebäude, in dem Izayoi zurzeit ein wenig Ruhe fand. Irgendwie war ich ein wenig hin und her gerissen, in wie fern meine Gefühlslage war. Ihr hatte es viel bedeutet, doch ich war eigentlich noch jung und… hatte ja schon theoretisch ein Anhängsel. Sie war gar nicht dazu in der Lage noch ein zweites Kind zu erziehen. Nicht mal für eins konnte sie sorgen. Ich seufzte leise und atmete die frische und leicht kühle Luft ein, als mir etwas Schwarzes ins Auge fiel. Meine Augen wurden groß, als ein Junge in roter Kleidung mit schwarzen Haaren und braunen Augen auf mich zu gerannt kam. Ich verzog den Mund, was war das denn? Wo kam das Kind her? Ich schnupperte und sah es an, als es auf einmal in meinen Schoß sprang. Meine Hand schnellte schon vor, als ich dieses Lächeln erkannte und kurz vor seinem Gesicht noch die Kurve fand und meine Hand auf seinen Kopf legte und sein Haar durch meine Finger gleiten ließ. „Papa!“, kicherte er und sah mich überglücklich an. „Geht es Mama besser?“ Ich schluckte und spielte noch einmal mit seinem Haar und hob es hoch, um die Strähnen genauer zu erkennen. „Thihi, das kitzelt.“, freute er sich und schnappte mit seinen krallenlosen Händen nach meinen. Seine kleinen Finger umgriffen meine Hände und hielten sie fest. Mein Herz tat kurz weh, als ich noch einmal daran gedacht hatte, dass ein eigener Spross… nein… Aber was war nur mit dem Jungen? Wieso war sein Haar schwarz und wieso roch er so anders? „Sesshomaru, du bist hier?“, fragte eine weibliche Stimme überrascht. Da war sie. Ich hatte sie auf der Rückreise überholt, was wohl daran lag, dass sie Zick zack geritten war. Ich sah sie an und musste erkennen, wie erschöpft sie war, bevor sie noch einmal durchatmete, zu Inu Yasha ging und ihn mir fast aus den Armen riss und ihn fest an seine Brust presste. „Warst du ein braver Junge?“ „Ja!“, sagte er schnell und knuddelte sie kurz, bevor sie ihn wieder absetzte und er kurz hin und her sah, bevor er aber dann doch wieder zu mir angedackelt kam… konnte er nicht bei ihr bleiben? „Warum ist sein Haar schwarz? Und seine Ohren…“ „Sesshomaru, du weißt das nicht?“, fragte sie und kam näher heran, bevor sie sich neben mich kniete und ihre Lippen an mein Ohr legte. „Er ist ein Hanyou, einmal im Monat verliert er seine dämonische Macht. Es ist jeden Neumond.“ Ich sah nach oben. Verstehe. Auch wenn der Mond noch nicht da war, spürte ich schon, dass der Mond nicht zugegen war. Mein Blick glitt wieder zu Inu Yasha, bevor ich Yukiyona etwas wütend anblickte. „Sollte er dann nicht es geheim halten?“ Sie seufzte. „schon… Aber er ist noch jung…“ „Das macht es nur schlimmer.“, fluchte ich und sah den Jungen an. „Ist das bei jedem… Hanyou?“ „Ja.“, sagte sie leise und streichelte Inus Kopf, welcher sich in meinem Schoß nach hinten warf und über meine Beine nach unten baumelte mit seinem Kopf. War er wirklich ein Hund und war ich auch so schlimm gewesen? Yukiyona streichelte kurz seinen Bauch, in dem sie sich vor ihn kniete und sah mich besorgt an. „Weißt du…“ „Ja. Inu Yasha hat es mir gesagt.“, meinte ich nur und sah zu, wie Inu Yasha von mir runter kullerte und Yukiyona zu fangen versuchte, die ihm immer wieder auswich. Seufzend sah ich etwas zu. Eigentlich hatte doch Izayoi so sein wollen… Vielleicht konnte ich die Mutter in ihr noch wecken, aber das… Ich stand auf und schritt zu Yukiyona und Inu Yasha, bevor ich ihn packte, unter meinen Arm klemmte und ihn mit mir schleppte. Yukiyona sah mich besorgt an, doch ich schüttelte nur den Kopf, als sie folgen wollte. Anscheinend würde ich doch gut daran tun, öfters vorbeizusehen.   Ich brachte den kleinen zappelnden Welpen in die kleine Bibliothek, wo ich ihn absetzte und mich vor ihn hinsetzte. Er wollte erst zu mir kommen, doch ich hob die Hand. „Sitz.“ Er zuckte kurz und schmollte ein wenig, bevor er sich brav, so wie ich, auf den Boden setzte und mich schüchtern anblickte. Dabei wollte ich nicht wirklich mit ihm schimpfen. „Inu Yasha, hör mir zu.“ „Mach ich.“, meinte er piepsig und sah mich ernst an, doch es war so unschuldig. Wie sollte der Junge nur später überleben, wenn er so … putzig war…. „Du darfst niemanden deine menschliche Seite zeigen.“ „Meine was?“ „Das was du gerade bist.“, meinte ich und zog sein Haar so weit nach vorne, dass er es ansehen konnte. „Hast du nicht bemerkt, dass dein Haar dunkel und deine Ohren weg sind?“ Er sah mich verdutzt an und griff an seinen Kopf, wo er verwirrt und leicht panisch nach seinen Ohren suchte. Mein Kopf schmerzte bei dieser unschuldigen aber auch dummen Geste. Ich schnappte seine kleinen Hände und legte sie auf die Ohrmuscheln, die jetzt weiter unten waren. Verdutzt zog er daran. „Au…“, machte er und sah mich wieder an. Anscheinend hatte er es bisher noch nicht bemerkt… wie konnten sie nur so unvorsichtig sein? Es war egal, ob es ein Schloss war, das ihrem Vater gehörte, aber wenn rauskam, dass der Junge ein Mensch wurde, könnten sie ihm etwas antun. Auch später wäre es so, wenn er nicht früh genug lernte, wie man auf sich Acht gab. Vater, was hattest du nur angestellt? „Das sind deine Ohren an diesem Tag. Auch bist du verwundbar. Es gibt böse Menschen oder Dämonen, die so etwas ausnutzen werden, darum musst du dich verstecken, bis du wieder normal bist.“ Er nickte und grapschte noch ein wenig an seine Ohren. „Wann bin ich wieder normal?“ Ich überlegte und schloss die Augen. „Ich bleibe wach, bis du es bist und sage es dir dann. Merkst du eigentlich nichts?“ „Hm… ich fühl mich ein wenig komisch.“, meinte er kindlich und robbte immer mehr auf mich zu. „Merk dir das Gefühl, das zeigt dir, das etwas nicht stimmt. Ein Mann zeigt seine Schwächen nicht.“, meinte ich streng und sah, wie sein Mund ein wenig sich öffnete. „Bin ich ein Mann?“ „Wenn du viel lernst und befolgst, was ich dir sage.“ Er nickte und stand auf. „Bin ich dann so stark wie du?“ Gute Frage. Konnte er so stark werden, wie ich es war? Ich war mir nicht sicher. Was verlangte er auch von mir? Bisher hatte ich keinen Gedanken an Kinder verschwendet und hatte auch kaum Erklärungen für seine Gestaltwechslung oder darüber, was für ein Potential in ihm steckte. „Wir werden sehen. Wenn du nicht aufgibst und dir Mühe gibst, wirst du einen Weg finden, deine Schwäche zu beseitigen.“, meinte ich dann aber und setzte mich bequemer hin, als er schon wieder auf meinem Schoß war. Warum war er bei mir nur so anhänglich? Er kannte mich doch kaum und trotzdem… war es ein wenig tröstlich. Ich streichelte sein Haar und sah zu, wie er sich auf meinen Schoß einrollte. „Danke, dass du Mama hilfst… hab dich soooo lieeeeb.“, murmelte er und schien schon zu Dösen. Was war das denn bitte? Ich strich sein Haar zurecht und zog ein Papier aus dem Regal, um es zu lesen. Wie verwirrt musste dieses Kind sein, dass es bei mir Zuflucht suchte? Lag es daran, dass ich der einzige Mann in seinem Leben war und die Frauen ihn verweichlichten?     ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Yukiyona~~~~~~~~~~~~~~~~~ So schnell es ging, war ich heimgekehrt, nur um zu bemerken, dass heute Neumond sein würde. Am Schloss angekommen, vernahm ich dann aber noch viel mehr. Sesshomaru war schon hier? Aber wie war er hierhergekommen? Doch noch schlimmer war, dass der kleine Inu Yasha wieder bei ihm war. Er hing an ihm. Schnell schnappte ich den kleinen Menschenjungen und drückte ihn, bevor Sesshomaru mich tadelte, dass ich ihn nicht verhätscheln durfte, aber irgendwie… konnte ich nicht streng sein, da ich oft versuchte, die Abwesenheit seiner Mutter auszugleichen. Sesshomaru nahm es mir aber dann ab und schleppte ihn mit, als ich ein wenig mit dem Kind spielen wollte. Frustriert sah ich ihm nach. Er passte wirklich in die Vaterfigur, nur wusste ich nicht, wie gut es war, dass er seine Schulung übernahm, da Sesshomaru nicht unbedingt das gesündeste Vertrauen in andere hatte. Inu Yasha könnte wie er werden, wenn er nicht aufpasste und das wäre nicht wirklich gut. Jemand, der nach Macht strebte und Hals über Kopf sich in Kämpfe stürzte… nein, so würde er nie werden. Es wäre idiotisch, sich dieses brave Kind als Kämpfer vorzustellen. Auch wenn er fleißig übte, würde der kleine doch nie in Sesshomarus Fußstapfen treten.   Als sie weg waren, sah ich dann erst einmal nach Izayoi, welche anscheinend sehr ruhig schlief. Langsam schlich ich mich heran und bemerkte, dass sie gebadet worden war und ihr Haar gebürstet. Insgesamt machte sie einen ganz anderen Anschein, als bevor ich gegangen war. Ich hatte recht gehabt. Ich legte traurig meine Hand auf meine Brust. Sie brauchten einander und er liebte sie, egal was er behauptete. Ob es ihn sehr getroffen hatte oder hatte er es als Nichts abgetan?  Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob er überhaupt Kinder wollte oder man es zumindest ab jetzt verhindern sollte, dass sie schwanger wurde. Sowieso wäre es in diesem Zustand lebensgefährlich, wenn sie kaum aß. Am Ende würde sie nur das Kind verlieren und das wäre genauso schlimm…   Einige Zeit blieb ich noch bei ihr, bevor ich nach Sesshomaru und Inu Yasha sah und sie in der Bibliothek entdeckte, wie er entspannt etwas las und der kleine schwarzhaarige Junge auf seinem Schoß kauerte. Interessiert beobachtete ich ihn, bis er mich entdeckte und aufsah. „Sesshomaru…“ „Yukiyona.“, meinte er nur und legte das Papier zur Seite. „Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“ Ich atmete tief durch und kam zu ihm, nur um in seinen Augen etwas Merkwürdiges zu erkennen. „Worum geht es?“ „Sie isst anscheinend nur, wenn ich da bin. Ich versuche häufiger zu kommen, doch wenn es nicht geht, nimm meine Gestalt an.“ Schockiert riss ich die Augen auf und schüttelte mich. „Sesshomaru, aber… das ist grausam…“ „Tu nicht so. Du nimmst Izayois Gestalt an und der Junge ist auf deinen Geruch geprägt. Ich bin nicht dumm.“, meinte er ernst zu mir und ich verstand. Ich verstand es, dass mein Schicksal wirklich schlecht war. „Aber… muss ich wirklich?“ Er seufzte und streichelte den kleinen Bengel. „Nur im Notfall. Ich werde häufiger sie besuchen, doch du weißt, wie zermürbend die Kämpfe sind.“   Am Ende nahm ich seine Aufgabe an. Es ging um Izayoi, das verstand ich, doch konnten wir es denn wirklich schaffen? Ich meine, ich als Sesshomaru? Wo ich nicht mal wusste, wie er zu ihr war? Würde es sie nicht noch mehr verletzten? Notfälle… was wohl ein Notfall bei der instabilen Prinzessin war? Wie schrecklich war mein Schicksal nur, dass ich jetzt aktiv ihre Beziehung zueinander stabilisieren musste? Nichts von alledem gehörte mir und doch war ich ein Teil da drin, welches zwischen den Puzzleteilen gefangen war. Ich schloss ein wenig die Augen, bevor ich hinaustrat und in den Fluss sah. Wie Recht sie gehabt hatte, dass es bei mir nichts zu holen gab, denn ich gab alles auf. Ich gab mich auf. Mein Gesicht wandelte zwischen meinen vielen Gesichtern hin und her. War ich nicht deswegen zu einem Dämon geworden, um meinem wahren Sein zu entfliehen? Jetzt bekam ich, was ich gewollte hatte, auch wenn es mir nicht mehr gefiel. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken. Vielleicht hätte ich damals sterben sollen… Aus etwas in Finsternis geborenen konnte kein leuchtender Stern werden. Das sah ich nun ein, doch die Göttin hatte mir angeboten, meine Schuld zu mindern, sollte ich eines Tages von dieser Welt gehen… Ich würde mich darauf einlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)