Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 74: Trost ----------------- ~~~~~~~~~~~~Izayoi~~~~~~~~~~~~   Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, während ich mich in die Laken schmiegte und mir wünschte, dass mich nie einer hier finden würde. Warum geschah mir nur so viel Schreckliches, wo ich doch kein böser Mensch war? War es, weil ich mich auf ein Monster einließ? Aber sie waren doch eigentlich wie wir oder? Wieso nur… wieso? Sollte der Traum von den glücklichen Kindern hier enden?   „Guten Morgen, Mama.“, flüsterte eine süße junge Stimme, bevor ich sah, wie sich ein Tablett vor das Bett stellte. Traurig schob ich die Decke etwas weg und sah in die freundlichen Augen meines Kindes. „Ich habe Frühstück!“, meinte er und deutete drauf. „Essen gut!“ Ich seufzte leise und hob meine Hand, die ich nur zögerlich auf seinen Kopf legte und ihn anfing zu streicheln. Er war wirklich ein guter Junge. Doch so wirklich Hunger hatte ich nicht. Seufzend ließ ich mich jedoch etwas von ihm füttern und schluckte es so gut es ging runter. Am liebsten wollte das Essen hochkommen, aber ich kämpfte es weiter runter. Mein Sohn… „Wo ist sie denn?“ „Yuki?“ „Ist sie unterwegs?“ „Ja.“, meinte Inu Yasha und lächelte zaghaft, bevor er sich neben mich plumpsen ließ und sich ein wenig an mich schmiegte. „Sie holt Papa, damit es Mama wieder gut geht!“ Erschrocken starrte ich in sein Gesicht und musste erstmal verarbeiten, was er das sagte? Sesshomaru herholen? Hier her? Wo ich so… Ich seufzte und schloss die Augen. Bestimmt wäre er wütend und ich wollte ihm doch nichts erzählen… „Aber wieso…“ „Mama so schwach…“ Ich schluckte und schüttelte mich ein wenig, bevor ich mich im Bett aufsetzte und Inu Yasha traurig an meine Brust zog. Ob er sich so sehr um mich sorgte? „Wieso tut ihr das nur…“ Er sah mich wie so meist so lieb an, dass ich nichts mehr dagegen sagen konnte. Natürlich liebte mich mein Kind und wusste, dass ich Hilfe brauchte, aber Sesshomaru? Er wäre nicht wirklich erfreut über die Nachrichten. Ich hatte sein Kind getötet… Es war in mir gestorben… Ich schluckte und spürte den Schmerz in meinem Herzen. Egal wie sehr er mir helfen könnte, ich wollte ihm es nicht sagen, dass ich es nicht hatte schützen können. Traurig presste ich mein Gesicht auf Inu Yashas Schulter, der mich sanft tätschelte in seiner Unbefangenheit. Wie ich mir wünschte, so viel rückgängig machen zu können, aber das wäre nicht möglich. Es war unmöglich. „Weißt du auch, wann er kommen wird?“ Mein Sohn schloss die Augen und lächelte plötzlich wie aus heiterem Himmel und sah zur Tür zum Garten. „Papa ist da!“, freute er sich und sprang aus meinen Armen. „Alles wird gut, Mama!“   Mein Sohn rannte schon zur Tür und zog sie auf, während ich erst ein wenig brauchte, um zu verstehen, dass er Sesshomaru meinte, der da war. War er sofort gekommen? Aber was war mit dem Krieg? Ich war unwichtig… unbrauchbar… Etwas wackelig auf den Beinen, kam ich zum Stehen und ging aus der Tür, mein Kimono war notdürftig gebunden, aber das störte mich nicht, während ich zu Sesshomaru stierte, welcher dort stand unter dem Baum. Er betrachtete mich still und forschend. Sein Blick schien etwas müde… Ich brauchte nicht lange, um den Grund zu finden. Er war verwundet und nicht gerade schwach. Bestimmt hatte es ihn viel gekostet, her zukommen… Sesshomaru…   Ungeschickt krabbelte ich vom Steg in den Garten und ging erst gar nicht zu den Treppen. Schnell torkelte ich durch den Rasen, bis ich endlich bei ihm war und ihn umarmte. Sein Körper verkrampfte sich ein wenig, doch er legte einfach stillschweigend einen Arm um mich. Dicke Tränen liefen über meine Wangen. Es bedeutete mir viel, dass er da war. „Sesshomaru…“ „Izayoi… du siehst schrecklich aus…“, meinte er grollend und beugte sich hinab, bevor er mich noch dichter an seine Rüstung zog, welche an vielen Stellen zerbrochen war. „Das sagst gerade du…“, murmelte ich und fuhr mit meinen Händen zu seinem Gesicht, bevor ich ein sanftes Lächeln über die Lippen brachte. „Ich behandle erst einmal deine Wunden…“ „Das heilt.“ „Sesshomaru, bitte.“, meinte ich und sah, wie er endlich darauf einging. Vorsichtig nahm ich seine Hand und zog ihn langsam hinter mir her in unser Gemach, wo er sich leicht erschöpft von seiner Rüstung trennte. Ich sah ihn besorgt an und strich über sein Oberteil, welches er gelöst hatte. Es kamen viele Wunden zum Vorschein, während dieses neuartige Kleidungsstück mit den Gänseblümchen über seine Schultern den Weg zum Boden fand. „Izayoi, was ist passiert…“ „Später.“, meinte ich und betrachtete seinen Körper. „Ich wasch die Wunden aus.“, meinte ich und stürmte fast schon aus dem Zimmer. Ich brauchte einfach Zeit um die richtigen Worte zu finden. Es war sein erstes Kind gewesen… Was würde er von mir halten? Ich schüttelte mich. Erst einmal würde ich ihn versorgen und dann… würde ich hoffentlich den Mut dazu finden, es ihm zu erzählen und auch davon, dass es sein könnte, dass ich auch keine mehr bekommen könnte…   Nach kurzer Zeit kehrte ich wieder mit Tüchern und einem Eimer Wasser. Sesshomaru lehnte an seinem weichen Fell an der Wand, weit weg von unserem Schlafgemach. Ob er etwas bemerkte? Besorgt ging ich zu ihm und starrte auf die Wunden, bevor ich mich niederließ und mit dem Lappen vorsichtig und sanft die verkrusteten Wunden säuberte. „Du siehst so schlimm aus…“ „Das ist nichts.“, meinte er leicht fern von mir. Ich blickte auf und musste zusehen, wie er anscheinend träumte. Ob er nachdachte, was mit mir war? „Hat Yukiyona dich geschickt?“ „Indirekt. Ich hörte, dass sie nach mir sucht.“, meinte er und betrachtete mich. „Isst du genug?“ Ich zuckte zusammen und schüttelte den Kopf, was ihn zum Schnauben brachte. „Izayoi.“, meinte er streng und hob die Hand. Er umfasste mein Haar und zog ganz sanft und besitzergreifend daran, bis ich noch näherkam. Er schnupperte etwas und verzog die Lippen angeekelt. „Was ist los.“ „Es ist… nichts…“, sagte ich schnell und lächelte traurig. „Ich habe dich nur vermisst.“ Sein Gesicht war fast wie versteinert, während er mich aufmerksam musterte. Ob er wusste, dass es eine Lüge war? Hatte mein Herz mich verraten? Nachdenklich stierte ich ihn an und drückte anscheinend ein wenig zu fest auf eine Wunde, da er schnaubend zusammenzuckte, doch er sagte nichts und drehte seinen Kopf einfach zur Seite. Wie sollte ich es dir denn bitte nur sagen? Sesshomaru… Du warst mein Mann und ich war eine herbe Enttäuschung.   Ich versorge ihn noch einige Zeit, bis sein Oberkörper von dem ganzen Blut befreit war. Erstaunt stellte ich fest, dass seine Wunden fast alle komplett darunter verheilt waren. „Das ging schnell…“ „So sind wir Dämonen.“, meinte er leicht kühl, bevor er mich ansah. „Du solltest ein Bad nehmen.“ Hitze stieg mir ins Gesicht, bevor ich ein wenig an mir schnupperte. Ich stank wirklich und seine Hundenase belästigte es. „Natürlich.“, meinte ich und stand auf, doch er zog mich noch einmal zu sich und rieb über meine Wange mit seinem Daumen. „Rede danach mit mir, deswegen bin ich hier. Glaube nicht, dass ich dir abkaufe, dass du so am Ende bist, weil du mich vermisst hast.“ Ich nickte und legte schnell meine Hand auf das pumpende Herz, bevor ich mich umdrehte und den Raum verließ. Wie nur… wie nur!     ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Da war ich endlich angekommen und musste dieses desaströse Schauspiel ansehen. Inu Yasha hatte sich am Rand aufgehalten, nachdem er mich kurz begrüßt hatte. Er sah besorgt aus, während seine Mutter wohl alles runterspielte. Sie vergaß wohl, dass sie jetzt meine Frau war und ich zu ihrem Leben gehörte, aber nein. Anstatt mir zu sagen, was war, wollte sie meine Wunden verarzten. Am Ende ließ ich es auch zu, denn mir blieb nichts anderes übrig. Sie konnte anscheinend ihren Blick nicht von meinen Wunden abwenden und vergaß über dies, dass ich wegen ihr doch eigentlich gekommen war. Izayoi. Was beschäftigt dich nur so sehr?   Was sie wahrscheinlich nicht wusste, war, dass ich riechen konnte, dass etwas in diesem Zimmer geschehen war. Es roch nach sehr viel Blut und es kam von unserem Schlafgemach. Ich wusste, dass menschliche Frauen eine Blutung einmal im Monat hatten, aber das war einfach zu viel. Es war ihr Blut, aber sie stand noch. Was war hier nur geschehen und warum sagte sie es mir nicht? Es machte mich fast verrückt, als sie wiederkam und meine Wunden wusch, die doch längst verheilt waren, während sie eine viel tiefere Wunde quälte. Was war nur mit ihr los? Izayoi. Vertraust du mir immer noch nicht? Sie schien sogar so sehr in ihrer Welt befangen, dass sie mich anstarrte und zu fest zu drückte und genau eine Wunde erwischen musste, die wohl doch nicht ganz heile war. Zum Glück blutete es kaum merklich. Izayoi…   Auch als sie fertig war, wollte sie nichts machen, sodass ich sie dann einfach baden schickte. Sie stank wirklich grässlich, aber es störte mich nicht unbedingt, aber vielleicht half es ihr, mit dieser Zeit, richtig umzugehen. Ich wollte sie nicht zwingen und ihr noch etwas Zeit einräumen. So sah ich ihr nach, wie sie sich aufmachte. Meine Nasenflügel bebten, während ich versuchte mir auszumalen, was hier vorgefallen war.   Eine Weile schloss ich die Augen, als auf einmal jemand auf meinen Schoß krabbelte. Ich musste meine Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass der kleine Inu Yasha es sich gerade auf mir bequem machte. Er war wirklich zu zutraulich und sollte froh sein, dass ich ihn am Leben ließ, auch wenn er nicht mein eigenes Fleisch und Blut war. „Inu Yasha…“ „Wo ist Mama?“ „Sie badet sich.“, meinte ich heiser und streichelte seinen kleinen Kopf. Ich überlegte kurz, bevor ich fragte. „Wieso sollte ich herkommen?“ Er sah mich an und dann in die Richtung, in die seine Mutter gegangen war, als er seinen kleinen weißen Schopf aufrichtete und mich tief durchatmend ansah. „Mein kleiner Bruder, sein Herz hat nicht mehr geschlagen und jetzt ist er weg… Mama ist sehr traurig deswegen…“ Ich erstarrte und musste erst einmal diese Wörter sortieren. Egal wie gut ich auf dem Schlachtfeld funktionierte, war es schwer zu begreifen, was er sagte. Kleiner Bruder? Tod? Ich sog die Luft ein und sah noch einmal zum Bett. Meine Augen weiteten sich wahrscheinlich sehr unnatürlich, zumindest versteckte sich Inu Yasha dabei an meiner Brust. Verstehe… Daher kam das viele Blut und darum… Ich schloss die Augen und verzog die Lippen. Meine Hand strich ein wenig über Inu Yashas Kopf, während ich langsam begriff, was sie dabei ritt. Dabei… musste sie sich keine Gedanken machen. „Wollte sie es nicht?“ „Mama wollte es!“, meinte er schnell und zog an meinen Sachen. „Sie hat sich ganz dolle gefreut!“ „Wann war es?“, fragte ich und sah, wie er kurz nachdachte. „Ich habe Blätter gefangen und Mama gebracht, die kamen alle herunter!“ Ich verstand. Es war nicht lange her, dass die Bäume ihre Blätter verloren. Also hatte sie es wirklich gewollt. Izayoi… Warum brachte es mich dazu, daran zu denken, dass du dir vorgestellt hattest, viele Kinder zu haben? Aber verbesserte es deine Lage, wenn du dein eigenes Kind dafür jetzt im Stich lässt? Seufzend hob ich ihn hoch und warf ihn über meine bloße Schulter, bevor ich die Gänge abschritt zum Bad und die Tür aufriss. Izayoi saß dort und wusch sich, doch es behagte mir nicht, als ich die dicken Tränen auf ihrem Gesicht entdeckte. Sie schluckte und versuchte ihr Gesicht zu verbergen. Ob sie vergaß, dass ich die Tränen riechen konnte? Izayoi… Ich setzte Inu Yasha ab und löste meine Kleidung, was er neben mir auch versuchte. Seufzend half ich ihm. Er gehörte wohl einfach dazu und das musste ich akzeptieren. Vater, das würdest du noch bereuen. Izayoi schniefte leise, während ich mit Inu Yasha ins Wasser stieg. Er fing gleich an zu spielen, während ich mich bequem hinsetzte und sie mit einem Ruck auf meinen Schoß zog, ihr Gesicht zu mir drehte und ihr tief in die Augen blickte. „Izayoi. Gräme dich nicht.“, meinte ich und küsste sie. „Fürchtest du mich?“ Sie schüttelte den Kopf und rieb sich über die Augen. „Es tut mir so leid… ich bin eine schlechte Mutter.“ „Dummerchen.“, knurrte ich und rieb über ihren Kopf und sah dann zu Inu Yasha. „Du b ist vielleicht nicht die beste, aber sieh dir den kleinen an. Er sorgt sich so sehr um dich und Yukiyona tut alles für ihn. Also kannst du nicht schlecht sein.“ „Aber ich habe es verloren…“ „Izayoi, das ist nicht deine Schuld.“, meinte ich ernst und streichelte die Tränen fort. „Achte einfach mehr auf dich.“ Sie seufzte. „Aber vielleicht kann ich…“ „Rede nicht weiter, wenn du es nicht probierst.“, meinte ich und zog sie eng an mich, während Inu Yasha zu uns kam und seine nackte Mutter umarmte. „Mama, lachst du wieder? Ich habe Papa geholt!“ Sie lächelte zart und zog ihn eng an sich. „Werde gesund, meine kleine Prinzessin. Wir haben viel Zeit.“, meinte ich und spürte etwas in meinem Herzen schmelzen. Es war mir egal, solange sie wieder lächelte. Ich ertrug nicht ihr tränenüberströmtes Gesicht. Sie sollte sich keine Schuld geben. Irgendwie musste ich einen Weg finden, damit sie mehr aß.  Vielleicht sollte ich doch öfters zu ihr kommen und sie besuchen? Was wollte ich eigentlich? Ein Dämon sein oder… ich schüttelte den Kopf. Izayoi, warum warst du manchmal so blind, du bist nicht alleine.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)