Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 72: Verlust ------------------- ~~~~~~~~~~~~Izayoi~~~~~~~~~~~~ Die Zeit verstrich im Flug, während ich auf Sesshomarus Widerkehr wartete. Es war ein halbes Jahr schon vergangen, welches nicht ohne Ereignisse gewesen war. Ich seufzte leise, während ich mich am Morgen aufrichtete und meine Kleidung locker um mich band. Wahrscheinlich hätte ich Kräuter nehmen sollen, doch ich hatte es nicht gekonnt und nun… „Izayoi, warte ich helfe dir.“, meinte Yukiyona und veränderte ein wenig den Knoten, während sie mich verhätschelte, als ob ich nicht selbst lebensfähig werde. Ich schluckte hart und betrachtete ihr langes schwarzes Haar, bevor sie weitersprach: „6 Mondzyklen. In 3 weiteren wird es so weit sein. Isst du gut?“ „Ja.“, meinte ich ernst und schloss noch einmal die Augen, bevor ich meine Hand auf den runden Bauch legte und die Lippen verzog. Warum war er nur nicht da. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass ich ein Kind erwartete und es von ihm war. Meine Lippen pressten sich aufeinander. Auch würde ich gerne wissen, wie es dem Kind ging, dass in mir heranwuchs. Es verunsicherte mich wirklich sehr, diesmal kaum etwas zu wissen. Dann kam auch noch hinzu, dass ich anfangs sehr dünn gewesen war und dieses Kind sehr an mir zehrte. „Izayoi, alles in Ordnung?“, fragte Yukiyona leise, während ich nur vorsichtig nicken konnte. „Ach, es ist nur so, dass ich es ihn gerne wissen lassen würde, aber…“ „Es tobt ein Krieg. Doch glaub mir, er geht siegreich hervor. Sesshomaru würde sich niemals so einfach besiegen lassen. Denk also daran, dass er heimkehren wird und sein eigen Fleisch und Blut erblicken wird.“ „Meinst du, er ist gesund?“ „Ja, wieso?“, fragte sie und ich schloss kurz die Augen. „Er hat seit ein paar Tagen nicht getreten, wie sonst. Aber wahrscheinlich liegt das an anderen Dingen.“, tat ich es ab und grinste leicht. „Bestimmt ist er nicht mehr wütend, weil ich das falsche esse.“ Yukiyona lachte leise. „Tja, der Junge hat wohl seinen eigenen Willen. Stärker, als Inu Yasha.“ Schmunzelnd sah ich zu Inu Yasha, welcher auch die Augen aufschlug und mit einem Schwung auf den Beinen war. Grinsend umarmte er gleich den Bauch, schien aber kurz verwirrt, bevor er wieder lächelte. „Morgen Mama!“, kicherte er und sah mich freudig an. Der kleine wuchs stetig und würde bestimmt ein toller Mann werden. Ich wünschte nur, die Schlossbewohner würden sich auch mehr freuen, doch sie sahen mich nur schief an, dass ich schon wieder ein Kind von einem Monster erwartete. Aber ich wusste, dieses Kind wäre kein Monster. So wie Inu Yasha schienen Hanyous nicht böse zu sein. Bestimmt auch nicht Youkais, wenn ich Sesshomaru so betrachtete. Egal wie kalt er tat, war da immer etwas Platz für Freude und Liebe. Langsam ging ich nach draußen und sah in den Himmel. Ob mir Toga böse war, dass ich ein Kind von seinem Sohn erwartete? Unser nächstes Leben würden wir zusammen verbringen, doch dieses… Es war nicht so, dass ich Sesshomaru so wie ihn liebte, es war eine vorteilhafte Ehe, an die ich mich gewöhnt hatte. Er hatte bestimmt nichts dagegen oder? Im nächsten Leben würde ich mich entschuldigen, aber irgendwie ahnte ich, dass er gewusst hatte, dass ich wieder heiraten müsste und Sesshomaru daran beteiligt wäre. „Spielen!“, kicherte Inu Yasha neben mir und sprang mit einem großen Satz runter in den Rasen, bevor er im Kreis lief und sich immer wieder drehte und ein paar Herbstblättern nachlief. Ich schüttelte ein wenig den Kopf und kicherte, als er immer wieder ein neues Blatt anvisierte, welches herabregnete. Bald hätte er ein kleines Geschwisterchen, dann müsste er nicht mehr alleine spielen. „Hab dich!“, rief er auf einmal und fing immer mehr Blätter, sodass er bald einen Stapel im Arm hatte. Glücklich trabte er auf mich zu und hielt sie mir hin. Freudig bot er mir seine Beute an und wartete, dass ich ihn wie immer lobte. „Bitte Mama!“ „Danke, das hast du fein gemacht. Du musst so schnell werden wie Sesshomaru. Er kann noch viel mehr auf einmal fangen.“ Inu Yasha nickte, während ich sie ihm abgenommen hatte und lief wieder los. Mein Sohn musste lernen, schnell und stark zu werden, damit er einen Platz in dieser Welt bekam. Nie könnte er den Platz eines Menschen einnehmen, doch er würde bestimmt seinen Namen als Krieger machen, so wie Sesshomaru es tat. Selten aber manchmal hörte ich von den Kämpfen. Von dem großen weißen Hund, welcher für Recht und Ordnung sorgte. Schon unglaublich. Doch würde ich nie verstehen, wie es funktionierte mit ihrer Herrschaft. Es war nicht wie bei uns Menschen. Eigentlich hatte es geklungen, wie ein ewiger Kampf. Ob sie wie Tiere ihr Territorium verteidigten? Wahrscheinlich hatte ich Sesshomaru damals auch nur so häufig gesehen, weil sein Vater es besetzte und Sesshomaru nicht gegen ihn gewinnen konnte. Mein Blick wurde etwas trüb, während ich noch einmal über den Bauch streichelte. Warum trittst du nur nicht? Es war so, als wäre nichts da, auch wenn mein Bauch etwas anderes bewies. „Mama, schau!“, kicherte Inu Yasha und hielt mir wieder welche hin. Ich nickte und sah zu, wie er weiter fing. Zumindest bekam er so Bewegung. Ein wenig hatte ich in Trainingsschriften gesehen und auch wenn er erst bald 4 Jahre wurde, schien er doch weiter als normale Menschenkinder. Wahrscheinlich lag es an der Welt der Dämonen, dass Kinder nicht solange Zeit im Nest ihrer Familie verbrachten und schnell kämpfen lernen mussten. Auf Sesshomarus Wunsch, den er mir die Woche geschildert hatte, schnitt ich auch nicht mehr Inu Yashas Nägel. Hatte es ihm wirklich wehgetan? Doch hatte er zumindest Recht damit, dass es die Waffen des Kleinen waren, da bestimmt nicht jeder gute Absichten mit uns hegte. „Du bist ein wunderbarer Junge. Wenn Sesshomaru wiederkommt, wird er bestimmt sehr stolz auf dich sein.“ Inu Yasha grinste noch mal und brachte mir ein paar weitere Blätter, bevor er mich mit großen Augen ansah. „Mama, du blutest…“ „Was?“, fragte ich und war ganz verwirrt, als Yukiyona schon neben mir stand und mich schnell reinzog. Ich spürte einen Schmerz in meinem Unterleib und blickte herab, als ich verstand, welches Blut er meinte. „Yuki…“ „Leg dich hin…“, keuchte Yukiyona und half mir herab. Der Schmerz wurde immer heftig, während sie wohl ihr Bestes tat. Panik erfasste mich und die Erkenntnis, was es bedeuten könnte. Das war keine normale Blutung. Panisch ergriff ich Yukiyona, die mich nur traurig ansah, bevor sie den Raum verließ und mit einem Arzt und Wasser und Tüchern wiederkam. Tränen rollten über meine Wangen, während der Rest des Tages nur noch verschwommen stattfand. Mein Kopf tat gut daran, das Geschehen zu verschließen.   Auch Tage später lag ich noch im Bett, befolgte die Anordnung, aber ich wollte auch nicht aufstehen. Ich presste die Hand auf den flachen Bauch und musste immer wieder weinen. Es war eine Todgeburt gewesen. Die Ärzte wussten nicht wieso. Lag es etwa an mir? Hatte ich dem Kind nicht genug geben können? Man hatte doch gesagt, ich wäre aus der Gefahr? Seufzend schmiegte ich mich in die kühlen Laken und wollte einfach alleine sein. Die Ärzte, die mein Vater beorderte hatten keine beruhigenden Nachrichten. Manche sprachen sogar darüber, dass es vielleicht sogar gefährlich wäre, es noch einmal zu probieren. Mein Herz setzte aus. Was würde Sesshomaru nur sagen oder sollte ich es geheim halten? Wahrscheinlich wäre das die beste Option. Es ihm einfach nicht sagen. Genau. Es war alles nur meine Schuld. Bestimmt wäre es nicht passiert, wenn ich mehr gegessen hätte… Dicke Tränen rollten wieder über meine Wangen, während ich nur den Teller mit Essen ansah. Vorsichtig streckte ich die Hand aus und schob mir etwas Reis in den Mund, nur um zu spüren, wie mein Körper gleich wieder würgte. Ich ließ den Reis wieder auf den Teller fallen und zog die Decke fest um mich. Irgendwie hatte ich einfach keinen Hunger. Dafür trank ich zumindest ab und an etwas, aber… ich seufzte. Ich fühlte mich einfach so leer. 6 Monate war es bei mir gewesen. Weder auf Inu Yasha konnte ich gut achten, noch auf mein ungeborenes Kind, welches für immer jetzt verloren war. Was war ich nur für eine schlechte Mutter…   ~~~~~~~~~~~~~~~Yukiyona~~~~~~~~~~~~~~~~~ An diesen Tag würde ich wohl noch ewig denken. Es war so ein schöner Tag gewesen, welcher in Blut und Trauer geendet hatte. Wieso hatte ich es nicht bemerkt? Aber hätte ich denn überhaupt etwas tun können? Der Schmerz brannte in mir, während ich die weinende Prinzessin jeden Tag sah und mich um Inu Yasha kümmerte, welcher sich nachts fest an mich schmiegte. Seine Mutter war unerreichbar und das würde sich nicht so schnell ändern. Diese Frau konnte mit dem Tod nicht umgeben und ehrlich? Ich musste ihr diese Zeit einräumen. Teils fühlte ich mich schuldig daran, dass ich nicht besser auf sie geachtet hatte. Keiner konnte genaue Gründe nennen, überhaupt, da das Kind 6 Monate gesund gewesen war.  Wer wusste, ob dieser Kindstod überhaupt natürlich war. „Yuki?“ „Was ist denn, mein kleiner?“, fragte ich und streichelte seinen Kopf traurig, bevor ich mit ihm zum Essen ging, wo er sich den Bauch vollstopfen konnte. „Das Kind in Mamas Bauch… das Herz hatte nicht geschlagen…“ „Huch?“ „Ist es deswegen nicht mehr da?“ Ich seufzte und zog ihn an mich. „Ja, mein kleiner.“, murmelte ich. Also war es schon in ihren Bauch gestorben gewesen. Darum hatte es auch tagelang sich nicht bewegt. „Bist du traurig?“ Inu Yasha schüttelte ein wenig den Kopf. Natürlich, er hatte es ja noch nicht gesehen gehabt. Vielleicht war er dafür sowieso zu jung. Wenigstens er würde nicht von dem Tod betroffen sein. „Nur traurig, weil Mama traurig…“ „Sie wird brauchen…“, flüsterte ich leise und sah zu, wie er Reisnudeln aß. „Kann Papa nicht kommen und sie glücklich machen?“, fragte er und starrte mich mit diesen großen Kulleraugen an. Nachdenklich betrachtete ich ihn, bevor ich nickte. „Könnte er, aber er ist im Krieg. Es wird schwer…“ „Bitte such ihn!“, meinte er mit fester Stimme und verzog traurig die Lippen. „Ich mag Mama nicht so!“ Ich lächelte zart und streichelte ihn. „Du hast ein gutes Herz. Aber dann muss ich dich alleine lassen, kannst du denn alleine auf dich aufpassen?“ „Ja!“, meinte er fest und wischte sich schnell über den Mund, um zu zeigen, dass er ordentlich aß. Ob er schon so weit war, weil seine Mutter lange gebraucht hatte, um sich um ihn zu kümmern? „Bitte!“ Ich beugte mich herab und streichelte ihn liebevoll, bevor ich seine Stirn küsste. Seine Haut war etwas blass, was mich etwas sorgte, doch seine kleinen weißen Ohren zuckten und zeigten, dass alles gut war. Sein Haar war schon wirklich lang, würde er zurechtkommen? „Ich kenne eine Person, die ich bitten kann. Aber ich werde ein paar Tage unterwegs sein.“, flüsterte ich und hob sein Kinn an. Er nickte und sah mich fest an, bevor ich nur leise seufzte. „Du bist wirklich tapfer. Das hast du von deinem Vater.“ „Sesshomaru?“ „Nein, deinem richtigen. Aber auch Sesshomaru ist sehr tapfer. Ich werde mich morgen aufmachen und nach ihm suchen. Vielleicht hast du wirklich Recht. Deine Mama kann nicht gut mit dem Tod umgehen und ich verstehe sie ein wenig.“ Inu Yasha sah mich traurig an. Das konnte ich kaum ertragen. Ich schnappte mir etwas Fleisch und aß es in Ruhe. Hoffentlich konnte sie ihn finden, doch ich würde ihm nicht gleich von dem Tod des Kindes erzählen, denn das würde ihn nachher noch durcheinanderbringen. Das konnte er nicht gebrauchen. Sesshomaru würde, egal wie versteinert er manchmal war, um das ungeborene Kind auf seine Art trauern. Wenn ich nur wüsste, was der Grund dafür war. Ich wollte einfach nicht glauben, dass es schlechte Umstände waren. Vielleicht sollte ich vorsichtiger werden, wer wusste, ob nicht jemand ihr schlecht gesinnt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)