Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 26: Der Verdacht (Sesshomaru) -------------------------------------   Wie immer war ich Nebensache, wo mein Vater und Izayoi sich wiedersahen, aber ich vermasselte ihm den Abend. Wenn er schon nicht da war, sollte er das Leid mit mir teilen und sein würgender Blick war perfekt gewesen. Später hatte ich sie alleine gelassen, bis sie rauskamen und sich verabschiedeten. Anscheinend wollten sie ausfliegen. Wurde das zur Gewohnheit? Izayoi war schon etwas sehr Besonderes, so naiv und unwissend, wie sie mit uns hantierte. Nie zerbrach sie sich den Kopf, doch als sie da rauskamen, schien sie schon besorgt und nachdenklich. Wieso sah sie Vater so durchdringend an? Warum teilte er seine Gedanken nur mit ihr und nicht mit mir? Leicht beleidigt wandte ich mich ab, während sie im Himmel verschwanden. Tief durchatmend verzog ich die Lippen. „Willst du trinken?“ Takemaru. Ich hatte ihn von Weitem schon gehört. Ach was soll‘s. „Gut.“, meinte ich und folgte ihm in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer. Ich setzte mich an den Tisch und verfolgte seine Bewegungen. Er holte zwei Schalen und den Sake, welchen er in die Schalen goss. Eine stellte er vor mir ab, die ich sofort ergriff. An diesen Geschmack konnte man sich wirklich gewöhnen. Durstig nippte ich an dem Sake. Er schmeckte wirklich gut. „Gut, nicht wahr? Ich habe ihn mitgebracht.“, erzählte mir Takemaru. „Er kommt aus meiner Heimat.“ „Darum warst du so lange fort?“ „Ja. Wo ich wieder genesen bin, wollte ich ihnen mitteilen, dass es mir gut ging. Meine Eltern machten sich sorgen, da eigentlich alle gefallen waren in der Schlacht.“ Ich nickte. „Verstehe.“ „Wirklich? Mir scheint es nicht so, als ob Dämonen etwas wie eine familiäre Beziehung führen.“ Ich schluckte den Sake runte. „Nun, familiär… es geht eher um die Blutlinie.“ „Der Erhaltungstrieb? Auch wir Menschen wollen unsere Linie erhalten, das verstehe ich.“, meinte er salopp und trank auch einen. „Aber ich meine eher die Sorge und Angst um den anderen.“ Ich lächelte leicht, was Takemaru dazu veranlasste das Gesicht zu verziehen. „Dieses Lächeln… Lass es. Bitte. Du lächelst wie eine Frau. Ich will keine Dummheiten im Suff machen.“ Ich sah ihn schockiert an und schloss die Lippen. „So schlimm?“ „Ja, hat es dir noch keiner gesagt?“ „Bis auf einmal im Freudenhaus, als die Hausherrin meinte ich hätte feminine Züge….“ Takemaru lachte leicht. „Da hat sie nicht Unrecht. Ich hoffe das sind die mütterlichen Gene.“ Schnaubend hob ich die Schale wieder an meine Lippen. „Leider ja.“ „Nun, du könntest deine Gegner hinters Licht führen und dich als hübsche Frau verkleiden.“, grunzte Takemaru. Er machte sich über mich lustig, das wusste ich, aber ich wollte kein Blutbad anrichten. „Aber zurück zum Thema. Deine Mutter, sorgt sie sich um dein Wohl?“ „Eher weniger würde ich sagen und Vater? Du kennst ihn.“ „Er hat nur Augen für die Prinzessin, was? Ärgert dich das nicht? Das ein Mensch mehr Wert ist als du?“ Wütend schluckte ich wieder etwas und genoss die Verneblung meiner Gedanken. Würde Vater wütend werden, sollte ich ihn betrunken töten? Bestimmt. Ich knurrte. „Ein wenig stört es. Seiner Meinung nach, sollte man Menschen schätzen und ihnen nicht nur Verachtung schenken. Erst aus diesem Grund, bin ich bei Izayoi gelandet. Naja, es lag daran, dass wir sie in einem Schneesturm retteten.“ „Dein Vater hat sie gerettet und sie verliebte sich unsterblich in ihn?“, hakte er locker nach, was mich kochen ließ vor Wut. „Nun, ich habe sie gerettet, aber ich hatte keine ehrenwerten Gedanken. Mein Vater hat sie mir entrissen, als eine Lehre, dass ich nicht einfach jeden umbringen kann.“, murmelte ich und trank noch mehr. Es war, als wäre noch etwas anderes in dem Getränk, warum wirrte mein Kopf so sehr? „Er war nur bei ihr, als sie wach wurde, denn ich musste die Drecksarbeit machen. Sie weiß natürlich nichts davon. Wer weiß, ob sie ihn noch lieben würde, wenn sie wüsste, dass es nur wegen mir war.“ „Das klingt wirklich unschön. Aber danach war es doch anders oder?“ „Da ich mich nicht benehmen wollte, fiel ihm Izayoi ein. Es war ein Experiment. Einen mordlustigen Buben zu einen Menschen zusetzen und drohen, dass ich sonst zu Mutter muss. Es ist gut gegangen, aber Menschen sind zerbrechlich. Sie hat mich über Vater ausgefragt, aber Zeit hat sie nur mit mir verbracht.“ „Liebst du sie?“ „Pah… vielleicht… Aber mein Vater ist der Herrscher.“, meinte ich verdrießlich. Was redete ich nur da? „Muss schwer sein, immer dem Vater zu gehorchen. Hast du es ihr gesagt?“ „Mein Vater hat dazwischengefunkt. Er hat sie für sich beansprucht und Izayoi musste natürlich ihm den Antrag machen.“ Der Mann mir gegenüber erstarrte. „Sie hat?“ „Ja, sie hat. Hicks.“ Ich hielt die Hand vor dem Mund, während er mir nachschenkte. „Es war als wäre sie verhext. Sie hat mich gar nicht gesehen. Jetzt nennt sie mich Bruder.“ „Welch Schmach. Bist du nicht wütend?“ „Wütend? Hicks… Natürlich. Ich muss auf seine schwangere Frau achtgeben. Er erzählte mir, ich will nur mit ihr schlafen, doch jemand sagte mir, dass es nicht das ist…“ „Ja, es gibt da Unterschiede. Leider zieht die Prinzessin alle in ihren Bann…“ „Sie ist naiv…“ „Das ist doch der Reiz an ihr. Sie beurteilt einen nicht nach dem Einband. Mich rettete sie, dabei hätte ich auch ein Räuber sein können, der ihr etwas antun wollte.“ „Das aus dem Munde eines Prinzen.“ Überrascht riss Takemaru den Mund kurz auf, bevor er ihn wieder schloss. „Woher willst du das wissen?“ „Deine Art. Deine Arroganz. Ein normaler Samurai wäre nicht so unverschämt, aber ein Prinz schon. Andere hätten Angst, aber wir hochwohlgeborenen werden so erzogen, dass wir stark auftreten und keinen Rückzieher machen. Eher sterben wir, als das unser Stolz bricht.“ „Sesshomaru, seit wann weißt du das?“ „Ich ahnte es schon von Anfang an. Die Rüstung war zu edel und dein Auftreten. Aber dann warst du weg und brachtest Reichtümer mit. Dinge, die ein normaler Samurai sich nicht leisten könnte. Du liebst sie auch oder?“ „Ja, ich habe mich in die Prinzessin verliebt.“ „Doch wird sie uns nie lieben. Du solltest einen anderen Weg einschlagen, denn du wirst meinen Vater nicht töten können und wenn müsstest du mich auch töten. Am Ende würde Izayoi an gebrochenen Herzen sterben. Du kennst sie. Sie hasst Krieg und Streit. Nicht mal, als ich ihr sagte, dass wir grauenhafte Monster sind, verschreckte sie. Nein sie meinte nur, es ist ihr egal, was wir da draußen sind.“ „Du hast was?“, stöhnte Takemaru und presste die Schale fest in seine Faust. „Wolltest du sie damit auseinanderbringen? Tut mir leid. Es hat sie noch mehr zusammengebracht.“, knurrte ich leicht angetrunken. „Ihre Liebe ist echt, auch wenn du es nicht glaubst. Mein Vater würde alles tun.“ Takemaru seufzte: „Es ist also ausweglos ihn zu töten?“ „Ja. Ist es. Er ist ein Großdämon. Glaub nicht, dass diese Hundegestalt das größte ist. Ich habe ihn erst einmal kurz in der Gestalt gesehen. Wir sind Flöhe für ihn.“ „Bist du nicht genauso stark?“ „Nein. Kraft wird teilweise vererbt. Damals war er noch nicht so mächtig. Ihr Kind könnte mich an Macht übertreffen, wenn ich nicht aufpasse.“ „also würde er dir dein Reich wegnehmen?“ „Nicht doch, ein Hanyou? Niemals.“, meinte ich und winkte ab. „Aber trotzdem. Du solltest ihr zu Liebe abziehen, wenn es so weit ist. Lass ihr ihren Traum von der heilen Welt.“ „So edel von einem Monster.“ Schmollend trank ich weiter. „Es ist nur ein Rat. Ich bin nicht blind und ich schmecke auch, dass du deine Tricks an mir ausprobierst. Du musst mir das Geheimnis verraten, denn als Dämon ist es meist schwer, schnell betrunken zu werden.“ „Wirklich. Interessant.“ „Vergiss nur nicht, dass ich über Gifte herrsche, ich könnte es neutralisieren.“ „Und dein Vater?“ „Puh… Frag‘ mich nicht, was er alles kann. Du kannst es an ihm ja testen, aber er ist so mächtig… auch wenn es lustig wäre…“ Takemaru hob eine Braue. „Du würdest deinen eigenen Vater vergiften?“ „Nun, erst wenn er mir die Macht seiner Waffen zeigt und ich sein Land besitze. Aber er wird bei Izayoi sein, sie wird ihn genug strafen. Aber so ist es unter Dämonen. Sie leben dafür ihren Vater zu übertreffen. Tust du das nicht?“ „Ich habe meinen Vater längst übertroffen. Und ich gebe ungern auf. Genauso ungern wie du.“ „Dann halt dich ran, Sie werden diesen Hort verlassen und dann gibt es keinen Platz mehr für dich.“ „Und du?“ „Ich werde ein Land regieren und sie manchmal besuchen gehen.“ „Interessant.“, murmelte Takemaru. Ich hasste mich fast selbst, dass ich so redselig war. Aber das würde schon gut gehen. Was konnte schlimmes passieren? Er würde ja keine Szene machen….   Wir tranken noch lange weiter, bevor wir uns in unsere Gemächer verzogen. Jedoch schlief ich nicht. Ich lag auf der Hut und versuchte das Gift zu neutralisieren. Es setzte mir mehr zu, als ich zugab. Zu spät hatte ich erkannt, dass der Sake gesegnet worden war. Takemaru hatte mich geschwächt, was mir ein wenig Angst bereitete. Er hatte mich benutzt. Ich würde aufpassen müssen, dass Vater nicht davon trank, wobei vielleicht konnte er sich dagegen wehren. Ob man gegen so etwas resistent werden konnte? Gegen heilige Kräfte? Ich musste es ausprobieren. Bis heute hatte ich es noch nie mit solcher Macht zu tun gehabt. Aber wenn ich es lernte, würde mich kein Menschenbann aufhalten können. Ich lachte innerlich. Das war doch ein Plan. Gegen heilige Kräfte resistent werden. Ich grinste kurz, bevor ich meine Lippen zum Strich zog. Aber als erstes würde ich morgen nachsehen, ob ich wie eine Frau beim Lächeln aussah…     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)