Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 1: "Der Aufklärungstrupp" --------------------------------- “Gesprochenes” ~Gedanken~ Wir schreiben das Jahr 835. Mein Name ist Kira Jäger. Ich lebe in Shiganshina, einem abgegrenzten Bezirk der Mauer Maria. Ich bin 10 Jahre alt. Mein Vater ist Grisha Jäger. Er ist beruflich Arzt und daher auch sehr viel unterwegs und kaum zu Hause. Und wenn er mal zu Hause ist, ist er meist in unserem Keller. Ich habe keine Ahnung was sich dort unten befindet. Ich glaube, seit ich hier lebe, war ich noch nie dort unten. Hab ihn oft gefragt was er da unten immer macht, aber ich bekam nie wirklich eine nützliche Antwort. Selbst meine Mutter weiß davon nichts. Meine Mutter, bzw meine Stiefmutter, ist Carla Jäger. Sie ist nicht meine leibliche Mutter. Mein Vater hat mich mit in die Ehe genommen. Wer meine richtige Mutter war, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Aber schlimm ist es nicht. Carla hat mich groß gezogen. Sie hat mich immer wie ihre eigene Tochter behandelt und für mich war sie immer meine Mutter. Ich verstehe mich mit ihr eigentlich sehr gut. Nur… in einer Sache sind wir verschiedener Meinung. Wenn es nach ihr ginge, würde ich später, wenn ich erwachsen bin, Hausfrau und Mutter werden. Ich allerdings habe andere Pläne. Ich möchte sehen was außerhalb der Mauer ist. Abgesehen von den Titanen natürlich. Daher bewundere ich den Aufklärungstrupp. Immer, wenn sie auf Expedition gehen und wiederkommen, stehe ich am Straßenrand und bewundere die ganzen tapferen Soldaten die für die Freiheit der Menschheit kämpfen. Leider denken da viele Stadtbewohner anders. Viele sehen den Aufklärungstrupp als Schmarotzer, die nur unsere Steuergelder verschwenden. Ja, nicht jede Mission verläuft erfolgreich und es gibt jedes Mal ziemlich viele Opfer. Aber sie riskieren jedes gottverdammte Mal ihr Leben für die Menschheit um mehr über die Titanen zu erfahren damit wir nicht ewig hinter diesen Mauern Leben müssen. Auch Heute stehe ich wieder mit strahlenden Augen am Rand der Straße und warte darauf, das der Aufklärungstrupp seine nächste Expedition startet. Ich versuche mich so weit nach vorne zu drängeln wie es nur geht. Bei der Masse an Menschen nur manchmal leider nicht so einfach. Mit ein bisschen schubsen und drücken habe ich es dann doch noch geschaft. Und da stehen sie, der Aufklärungstrupp und warten darauf dass der Kommandant den Befehl zum öffnen des Tores gibt. Keith Shadis, der 12. Kommandant des Aufklärungstrupp. Das ist so ziemlich der einzige Name den ich mir vom Trupp gemerkt habe. Ich bewundere ihn, dass er all die Last auf sich nimmt und so viele Soldaten führen kann. Ich glaube, ich könnte das nicht. Der Kommandant gibt die Befehle, somit ist er auch für Leben und Tod der Soldaten verantwortlich. Das wäre mir eindeutig viel zu viel Verantwortung. Wenn ich mich so umsehe, habe ich manchmal das Gefühl die Einzige zu sein die sich über den Aufklärungstrupp freut. Viele Bewohner sind einfach nur noch genervt und verärgert, dass der Trupp schon lange nicht mehr von einer erfolgreichen Mission zurückkam. Sehr viele Soldaten haben ihr leben gelassen und immer weniger Rekruten trauen sich, nach der Ausbildung, dem Aufklärungstrupp anzuschließen. “Hoffentlich wird die Expedition dieses mal ein Erfolg. Wir verschwenden immer mehr Steuergelder für diese Idioten.” Ich schaue den dreckigen Kerl hinter mir mit einem bösen verachtenden Blick an. Was bildet der sich eigentlich ein so über die zu reden. Jeden Tag riskieren sie ihr Leben für uns. Soll der sich doch mal auf ein Pferd schwingen und gegen die Titanen kämpfen. Mal sehen wie groß seine Klappe dann noch ist. Der würde wahrscheinlich beim ersten Kontakt mit einem Titanen gefressen werden. “Was ist du kleine Göre? Hast du keine Manieren? Man starrt andere Leute nicht an! Also lass das, oder möchtest du unbedingt Ärger haben?!” Der Mann fängt an bedrohlich auf mich zu zugehen. Ich trete erst ein paar Schritte zurück, entschied mich aber dann, mich komplett umzudrehen und das Weite zu suchen. Ich renne etwas weiter Richtung Tor. Vorne angekommen bin ich völlig außer Atem. Meine Ausdauer war noch nie die Beste… Ich drehe mich noch einmal um, um sicher zu gehen das der Kerl mich auch nicht verfolgt hat. Dann schaue ich wieder Richtung Aufklärungstrupp und muss festellen, das der Kommandant mich die ganze Zeit anschaut. Als ich den Blick erwidere, lächelt er mir einmal kurz zu und richtet seinen Blick wieder nach vorne. “Macht euch bereit!” Anscheinend geht es gleich los. “Öffnet das Tor!!” Das war das Signal für die Mauergarnison, das schwere Steintor zu öffnen. Sie warten bis das Tor komplett geöffnet wurde. “VORWÄRTS!” Shadis hat den Befehl zum losreiten gegeben. Und somit ging der Aufklärungstrupp auf die nächste Expedition. Ich hoffe das alle heil wieder zurückkommen. Ich warte noch bis das Tor wieder komplett geschlossen wurde und mache mich dann wieder auf den Weg nach Hause. Kapitel 2: "Erste Begegnung" ---------------------------- Heute musste ich ziemlich früh aufstehen, um meiner Mutter bei der Hausarbeit zu helfen. Mein Vater ist mal wieder unterwegs zu einem Patienten. Sowas kann manchmal Tage dauern wenn der Patient zB innerhalb der Mauer Sina wohnt. Das ist die Innerste der 3 Mauern. Dort Lebt das reiche Volk, die sich da ihre Ärsche platt sitzen und sich fett fressen….. Sie denken sie sind da sicher. Dort hat sich auch natürlich der König breit gemacht. Unter ihm steht die Militärpolizei, die für Recht und Ordnung in den Städten sorgt. Wenn die das denn mal tun würden…. Viele von ihnen sitzen auch nur faul rum und besaufen sich. Da wird man ausgebildet um Titanen zu töten und geht dann zur Militärpolizei nur damit man dann ein Ruhiges und Sicheres Leben führen kann. Es können auch nur die ersten 10 Besten nach der Ausbildung der Militärpolizei beitreten. Natürlich möchte der König nur die Besten um sich herum haben. Bringt nur recht wenig wenn die das Titanen töten verlernt haben, sollte es mal hart auf hart kommen. Wer weiß wie lange diese Mauern wirklich noch halten. Die Mittlere der 3 Mauern ist übrigends Rose… Ich bin gerade draußen und helfe meiner Mutter beim Wäsche aufhängen. “Mama, hör mal, heute findet doch dieses Fest in Quinta statt. Ich würde da gerne hin.” “Ach, stimmt ja. Da hast du mir vor Tagen schon von erzählt.” “Darf ich? Biiiitteeee.” “Aber klar doch.” Sie lächelt mich sehr liebevoll an. “Aber erst wenn wir mit der Wäsche fertig sind.” ~Baaah, war ja klar. Nun gut. Dann wollen wir mal.~ Ich glaube ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so schnell Wäsche aufgehängt. Das war Rekordverdächtig. Quinta ist der westliche Bezirk der an der Mauer Maria grenzt. Man braucht zwar nicht all zu lange hin, aber ich möchte auch nicht erst Abends dort ankommen. Also mache ich mich schnell fertig. Ich ziehe nur ein normales schwarzes Shirt und eine schwarze kurze Hose an. Für Kleider war ich noch nie zu begeistern. Nach ca. einer Stunde reiten, bin ich endlich in Quinta angekommen. Ich weiß gar nicht genau was das für ein Fest sein soll. Aber es ist verdammt viel los hier. Da fällt mir ein,.... ich hasse eigentlich Menschenmengen. Ich weiß garnicht wieso ich überhaupt hierher gekommen bin. Vielleicht brauchte ich einfach mal was anderes. Ich halte mich die meiste Zeit am Rand, abseits der Menschenmassen auf und beobachte alles. Es gab auch ziemlich viele Stände mit den unterschiedlichsten Sachen die man kaufen kann. Alle wirken sehr fröhlich und zufrieden, als wenn Nichts und Niemand sie jemals stören könnten. Doch wusste ich ja nicht, wie falsch man da liegen kann. Auf einmal gab es einen lauten Knall. Eine Druckwelle aus Staub kam genau auf mich zu. Doch ich konnte mich grade noch hinter einer Hauswand davor in Sicherheit bringen. Überall flogen Trümmerteile rum. Große Felsbrocken flogen durch die Luft und zerstörten komplette Häuser. Als sich der Staub einigermaßen wieder gelegt hatte, traute ich mich vorsichtig aus dem Schutz der Wand zu treten, um zu sehen was überhaupt passiert war. Und was ich da sah, nahm mir fast die Luft zum atmen. Das Tor…. Das Tor der Mauer zeigte ein riesiges Loch. “Sie wurde durchbrochen.” ~Wie konnte das nur passieren?~ Ich stand da wie angewurzelt, starrte vor mich hin und konnte mich nicht mehr bewegen. Um mich herum brach Panik aus. Als sich meine Sicht wieder langsam normalisierte, richtete ich meinen Blick wieder Richtung Mauer wo sich das große Loch befand. “Titanen.” konnte ich nur flüsternd von mir geben. Doch mein Körper machte keine Anstalten sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ich konnte einfach nicht fassen was gerade passierte. Die Mauer wurde durchbrochen und Unmengen an Titanen waren gerade dabei durch dieses Loch zu marschieren. Warum musste es denn ausgerechnet heute sein...? Heute, wo dieses Fest stattfindet, und dieser Bezirk mit Massen von Menschen übersät ist. In der Zwischenzeit hat sich mein Blick gen Boden gerichtet. Immer noch wie angewurzelt stehe ich mitten auf der Straße während alle um mich herum panisch das Weite suchen. Wahrscheinlich sind sie auf dem Weg zum nächsten Tor um hinter die Mauer Maria zu kommen. Und ich? Ich stehe wie auf dem Präsentierteller zum fressen bereit. Plötzlich wird es verdächtig dunkel. Ein riesiger Schatten macht sich auf dem Boden unter mir breit. Meine Augen weiten sich und mein Herz schlägt als wenn es mir gleich aus der Brust springen würde. Langsam, aber auch wirklich nur langsam fange ich an meinen Blick nach oben zu richten. Obwohl ich mir in dem Moment gewünscht hätte, ich hätte es nicht getan um mich fressen zu lassen ohne das Gesicht Dessen zu kennen, der es getan hat. Vor mir steht Einer. Einer dieser Titanen. Sie sind noch viel hässlicher und angsteinflößender als ich es gedacht hätte. Mittlerweile bin ich mir mit der Sache mit dem Aufklärungstrupp gar nicht mehr so sicher. Aber was soll’s. Die Chance dazu werde ich eh nicht mehr bekommen. Ich werde ja sowieso gleich gefressen. Da bringt rennen jetzt auch nichts mehr. Der Titan fängt langsam an leicht in die hocke zu gehen und die Hand nach mir auszustrecken. Ich zittere am ganzen Körper, doch bewegen tue ich mich kein Stück. Der Titan kommt mit seiner Hand immer näher. Doch dann…..hielt er plötzlich inne. Der Titan beginnt komplett auf den Boden zu sinken und fängt an zu qualmen. Ich war so auf das dampfende Etwas fixiert, dass ich gar nicht merkte wie eine Gestalt mit Umhang vor mir stand und versuchte mich an zu sprechen. Doch leider vergebens. Ich reagierte nicht. Dann plötzlich, nahm mich der Fremde hoch und flog mit mir davon… Ja, richtig gehört. Er flog mit mir davon. Doch das bekam ich nicht mit. Ich war irgendwie nicht richtig bei mir. Ich musste erstmal das verarbeiten, was gerade geschehen war. Wir waren anscheinend schon innerhalb der Mauer Maria angekommen. Denn ich wurde plötzlich wieder runtergelassen. Ich sank auf die Knie und starrte den Boden unter mir an. Der Fremde machte keine Anstalten zu gehen. Stattdessen kniete er sich vor mich hin und legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich wurde dadurch aus meiner Trance gerissen und richtete meinen Blick schlagartig nach oben und schaute direkt in das Gesicht meines Retters. Ein Moment der Stille umgab mich als ich förmlich in diese wunderschönen blauen Augen starrte. Eine angenehme Wärme durchzog meinen Körper und legte ein Gefühl frei das ich noch nicht richtig einordnen konnte. Doch als mir bewusst wurde was ich tat, und zwar die ganze Zeit den Typen angestarrt habe, senkte ich meinen Blick mit einem knallrotem Kopf wieder Richtung Boden. “Ist alles okay, oder bist du irgendwo verletzt?” “N..nein, alles gut.” Oh mein Gott war mir das peinlich. “Gut. Keine Angst. Hier bist du sicher.” Ein leises und kaum hörbares “Danke” brachte ich noch zustande. Dann bemerkte ich dass er irgendwas von seinem Hals löste, es mir um den hals befestigt hatte und dann aufstand. Ich schaute vorsichtig nach oben und sah, das er mich sehr liebevoll anlächelt. Danach drehte er sich um und ging. Und dann erkannte ich wer uns überhaupt gerettet hat. Er trug einen grünen Umhang. Und auf diesem Umhang befanden sich die Flügel der Freiheit. Das erinnerte mich wieder an mein eigentliches Ziel. Und zwar dem Aufklärungstrupp bei zu treten. Kapitel 3: "Der Abschied" ------------------------- An diesem Morgen bin ich recht spät wach geworden. Ich war gestern noch zu aufgeregt als das ich schlafen konnte. Soldaten der Militärpolizei hatten mich nach Hause gebracht und meiner Mutter alles erklärt. Sie war natürlich krank vor Sorge. Und es versteht sich natürlich von selbst, dass ich nicht mehr alleine so weit reisen darf…. Ich musste auch über eine Sache sehr intensiv nachdenken. Heute beginnen die Einschreibungen für die Ausbildung beim Militär. Ich war am überlegen, ob ich mich heute einschreiben lassen sollte und kam zu dem Schluss, ein Versuch ist es wert. Da gibt es nur ein ganz kleines Problemchen…. Ich bin erst 10 Jahre alt. Und man kann sich erst mit 12 einschreiben lassen. Aber….. ich werde es trotzdem versuchen. Vielleicht kann ich die ja irgendwie überreden. Dann bleibt noch die Frage wie ich es meiner Mutter erzähle…. Und vor allem wann. Soll ich gleich heute Morgen mit ihr Streit anfangen? Die Anmeldung läuft bis heute Nachmittag 15 Uhr. Also Zeit habe ich noch genug. Sachen hatte ich gestern Abend schon gepackt. Da fällt mir wieder ein, das mein Retter mir doch etwas um den Hals befestigt hatte. Ich taste meinen Hals ab, und tatsächlich. Es war eine Kette. Ich machte den Verschluss auf und nahm sie ab. Es war ein schlichtes schwarzes Band mit einem Metallverschluss. An diesem Band hing ein Anhänger “Die Flügel der Freiheit.” Ich schaute mir diesen Anhänger genauer an und drehte ihn einmal um. Auf der Rückseite war eine Gravierung zu sehen. “E.S. …… wofür das wohl stehen mag?” Ich band mir die Kette wieder um, stand auf, zog mich an und machte mich für den Tag fertig. “Na dann wollen wir mal. Auf in den Kampf.” Energiegeladen und voller Elan machte ich mich auf den Weg aus meinem Zimmer in Richtung Küche. “Morgeeeen.” “Guten Morgen Kira. Hast du gut geschlafen?” “Soweit es möglich war ja.” Währenddessen nahm ich am großen Tisch, der in der Küche stand, platz. Meine Mutter kam auf mich zu und stellte mir einen Teller mit Brot und Ei vor die Nase, sowie ein Becher mit Wasser. Dann sah sie mich ganz besorgt an. “Das ist aber auch wirklich schrecklich was gestern geschehen ist. Ich bin so froh das dir nichts passiert ist Kira.” “Ja, das bin ich auch. Aber…. Lass uns darüber bitte nicht mehr reden. Was geschehen ist, ist geschehen und kann auch nicht mehr rückgängig gemacht werden.” “Da hast du recht.” Meine Mutter lacht mich liebevoll an und geht dann wieder an den Tresen um das Essen für heute Mittag vorzubereiten. Eine Weile herrscht Stille, bis ich sie durchbrach. “Sag mal Mama,... wann kommt Papa eigentlich wieder nach Hause?” “Das weiß ich leider nicht. Er musste zur Mauer Sina. Das wird bestimmt noch einige Tage dauern.” ~Ja, was auch sonst.~ Ich starrte traurig auf meinen Teller und dann zu meiner Mutter die mit dem Rücken zu mir stand. Hatte ich schon erwähnt, das sie schwanger ist? Nein? Sie ist im 7. Monat. Es ist zwar etwas egoistisch von mir sie dann ab heute alleine zu lassen, aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, was ich unbedingt möchte, dann ziehe ich das auch durch. Außerdem wird Papa ja auch bald wiederkommen. Ab da wird er sowieso nicht mehr viel unterwegs sein, da das baby auch bald kommen wird. Ich schwieg noch eine Weile, bis ich dann den Satz aus mir raus brachte. “Ich werde mich heute für die Ausbildung beim Militär einschreiben lassen, und danach dem Aufklärungstrupp beitreten.” Stille…. Meine Mutter hatte vor Schreck ein Glas fallen lassen was sie gerade abgewaschen hatte und steht jetzt wie versteinert da und starrt wahrscheinlich gerade aus dem Fenster was direkt vor ihr am Tresen angrenzt. “Ämh…. Mama? Sag doch bitte was.” Immer noch Stille. ~Hat es sie so sehr getroffen?~ Sie dreht sich langsam zu mir um, trat auf den Tisch zu an dem ich sitze und schaut mich mit einem so unheimlichen Blick an, das ich selber ziemlich Angst bekomme. Schwangere können ganz schön gruselig sein. “Wie war das eben? Wiederhole das bitte noch mal.” Ich musste schwer schlucken. Ich hatte echt schiss vor ihr. “Ich….m...möchte dem Aufklärungstrupp beitreten?” Plötzlich knallt sie ihre Hände so doll auf den Tisch, das ich sichtbar zusammenzucke. “Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Willst du dich unbedingt in den Tod stürzen?!” “Nein, das will ich nicht! Ich werde 3 Jahre diese Ausbildung machen, als Jahrgangsbeste abschneiden und dann werde ich die Stärkste Soldatin die die Menschheit je gesehen hat!” Ich habe mich mittlerweile vom Tisch erhoben, stütze mich auf Diesen mit beiden Händen ab und schaue meiner Mutter mit einem entschlossenen Blick tief in die Augen. “Du wirst dem Aufklärungstrupp nicht beitreten!” “Oh doch, das werde ich! Ich habe meine Sachen schon gepackt und werde mich gleich auf den Weg zur Anmeldung machen!” “Kira verdammt noch mal. Du weißt wie viele Verluste die immer haben! Und weist mittlerweile auch wie gefährlich diese Titanen sind! Du darfst ihnen nicht beitreten! Außerdem bist du erst 10. Sie werden dich sowieso nicht nehmen.” “Das werden wir ja noch sehen. Ich werde es trotzdem versuchen und du wirst mich nicht aufhalten können!” “Kira, ich bitte dich.” “Nein!” Ich drehe mich um und marschiere direkt in mein Zimmer, schließe die Tür und setzte mich erstmal auf mein Bett. Dort verharre ich erstmal einige Zeit und starre vor mich hin. Entschlossen stehe ich auf und gehe zu meinen gepackten Sachen. Ich kontrolliere noch einmal ob ich auch nichts vergessen habe, schwinge die Tasche über meine Schulter und gehe aus meinem Zimmer Richtung Küche. Dort sitzt meine Mutter niedergeschlagen am Tisch und lässt ihren Tränen freien lauf. Ich blieb im Türrahmen stehen und guckte meine Mutter mit einem traurigen Blick an. “Du willst es also wirklich durchziehen was?” “Ja….., es tut mir leid.” “Nun gut. Ich kann dich ja sowieso nicht aufhalten. Auch wenn du noch viel zu jung dafür bist. Pass aber bitte gut auf dich auf.” “Das werde ich…” Ich hielt meinen Blick erst gesenkt. “Mama?” Meine Mutter schaute zu mir und ich hob meinen Blick mit einem sanften Lächeln. “Ich hab dich lieb.” Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und brach auf. Kapitel 4: "Kommandant Dot Pixis" --------------------------------- Ich musste eine ganze Weile latschen bis ich endlich an dem Ort ankam, wo auch die Anmeldung statt fand. Völlig fertig ließ ich mich erstmal an einem Baum runterrutschen, um meinen Füßen eine Auszeit zu gönnen. Ich ließ meinen Blick über das Gelände gleiten. “Ziemlich viel los hier. Wollen die wirklich alle dem Militär beitreten?” Es war wirklich viel los. Viele wirkten um einiges älter. Die hatten sich wohl recht spät entschieden beizutreten. Ich stand vom Boden wieder auf und ging erstmal eine Runde, um einen Überblick zu bekommen. Am Ende meines Rundgangs, entdeckte ich eine Menschenschlange die sich wohl für irgendwas anstellen. Als ich dran vorbei schaute, sah ich einen kleinen Tisch an dem ein Mann saß und sich irgendwas notierte. ~Dies schien die Anmeldung zu sein. Dann haben sich die Anderen, die Abseits standen, wohl schon einschreiben lassen. Ich stelle mich dann einfach mal an. Hoffentlich dauert das nicht so lange. Die Schlange ist noch ziemlich lang.~ Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich dann endlich dran. Der Typ nahm seinen Blick nicht mal vom Blatt und stellte mir ein paar Fragen. “Name?” “Kira Jäger, Sir.” “Alter?” “Ämh… 10.” Er schaute ungläubig nach oben direkt in mein Gesicht. “Dir ist schon klar, das du noch zu jung bist um dich einschreiben zu lassen?” “Jiiiaaa, dessen bin ich mir bewusst.” “Und warum bist du dann hier? Tut mir leid. Komm in 2 Jahren noch mal wieder. Der Nächste.” ~Oh nein.~ “Bitte, bitte, können sie nicht eine Ausnahme machen? Ich möchte unbedingt dem Militär beitreten.” “Tut mir leid Kleines, aber wir haben unsere Vorschriften. Und die besagen nun mal eben das man erst mit 12 Jahren eintreten darf. Also, mach dich vom Acker.” “Ich bitte sie, ich halte das zu Hause einfach nicht mehr aus. Ich werde so lange hier stehen bleiben und sie nerven, bis sie mich eingetragen haben!” “Willst du mich verarschen? Zieh endlich leine, oder willst du das ich ungemütlich werde?” “Pah, das trauen sie sich doch eh nicht!” “Na warte du kleine….!” Der Typ erhebt sich plötzlich von seinem Platz und will auf mich zu kommen, als sich auf einmal jemand einmischt. “Na na na na, was ist denn hier los?” Der Kerl der auf mich zukommen wollte, stand plötzlich kerzengerade und salutierte “Kommandant Pixis. W..was machen sie denn hier?” “Ich war neugierig wie viele Rekruten sich dieses Jahr einschreiben lassen wollen und da hörte ich dann diesen Krach. Also, was ist hier los,” “Die kleine Göre da will sich fürs Militär einschreiben lassen.” “Und wo ist das Problem?” “Sie ist erst 10 Jahre alt.” “ Ach, ist das so?” Der Kommandant sah zu mir, kam dann paar Schritte näher und ging dann etwas in die Hocke um mit mir einigermaßen auf Augenhöhe zu sein. “Wie heißt du meine Kleine?” “Kira Jäger, Sir.” Ich versuchte so gut es ging zu salutieren. Ich hoffe, ich mach das richtig. Linker Arm hinterm Rücken und die rechte Hand zur Faust geballt und vorne seitlich aufs Herz. “Also Kira, sag mir, wieso möchtest du denn unbedingt dem Militär beitreten?” “Ich möchte gegen die Titanen kämpfen und der Menschheit zur Freiheit verhelfen!” “Oh, da hast du dir ja was vorgenommen. Hast du denn schon mal einen Titanen gesehen?” Ich richtete meinen Blick Richtung Boden. “Ja… Ich war im Bezirk Quinta als es passierte.” “Hm, verstehe. Ich vermute mal, das du vor hast dem Aufklärungstrupp beizutreten?” Ich richte meinen Blick wieder nach vorne und schaue Dot Pixis, dem Kommandanten der Mauergarnision, entschlossen in die Augen. “Ja, das ist mein Ziel!” “Nun denn..” Pixis erhob sich wieder und richtete sich dann an den Typen von der Anmeldung. “Dann machen wir heute mal eine Ausnahme.” “Was? Aber Kommandant? Das verstößt gegen die Regel.” “Ach papperlapapp. Regeln sind da um gebrochen zu werden. Ich werde die volle Verantwortung übernehmen falls jemand fragen sollte. Also worauf warten sie noch? Tragen sie die Kleine endlich ein!” “Jawohl.” Der Kerl salutiert, setzt sich wieder hin und trägt mich ein. “Sehr gut. Also Kira, enttäusche mich bitte nicht. Ich möchte es nachher nicht bereuen.” “Sie können sich auf mich verlassen Kommandant Pixis. Ich werde sie nicht enttäuschen.” Freudestrahlend stehe ich vor dem Kommandanten und salutiere. Pixis verabschiedet sich und geht. Der Typ von der Anmeldung sitzt mittlerweile genervt am Tisch. “Und, bist du jetzt zufrieden?” “Aber sowas von.” Breit grinsend stehe ich vor ihm. “Oh man, das kann ja was werden. Gut, dann stell dich dahinten zu den Anderen. Die Zeit ist bald um für die Anmeldung. Danach werden Kutschen euch zum Trainingslager bringen.” “Verstanden.” Kapitel 5: "Die Titanen Verrückte" ---------------------------------- Ich sitze mittlerweile in einer Kutsche mit den anderen Kadetten auf dem Weg zum Trainingslager. Ich fühle mich sichtlich unwohl. Ich bin überhaupt kein Gruppenmensch. Freunde? Hab ich nicht. Ich bin eigentlich eher zurückhaltend und der Aufstand bei der Anmeldung fiel mir auch ziemlich schwer. Ich konnte noch nie offen auf Menschen zugehen. Aber ich bin über meinen Schatten gesprungen und sitze jetzt hier, auf dem Weg ins Trainingslager. Einen Schritt näher an meinem Ziel. Es vergingen 2 Stunden bis wir endlich am Lager ankamen. Es war mittlerweile 17:30 Uhr. Einige fielen vor Hunger fast in Ohnmacht. Andere waren der Meinung, während der Fahrt noch unbedingt ein Schläfchen halten zu müssen. Einer der Kandidaten saß direkt neben mir und viel immer wieder in meine Richtung. Glaubt ja nicht das der sich stören ließ, wenn ich ihn jedes mal wieder in die andere Richtung geschoben hatte. Oh nein, als wenn ich einen Magneten an mir kleben hätte, fiel er immer wieder in meine Richtung. Irgendwann hatte ich es aufgegeben. Solange er nicht das Sabbern anfing, habe ich ihm seinen Schlaf gelassen. Als der Wagen hielt, hab ich natürlich zugesehen dass ich schnell wegkam. Musste ich echt nicht haben das er aufwacht und sieht wo er die ganze Zeit gegen lehnte. Und natürlich kam es wie es kommen musste… Der Kerl schlief weiter, auch als der Wagen hielt. Und irgendwann……ist er halt wieder auf die Seite gefallen nur dieses mal etwas härter. Aber, ist ja nun ein Glück nicht mehr mein Problem. Als alle Kadetten ausgestiegen sind, standen wir erstmal planlos in der Gegend rum. Keiner wusste nun so wirklich wo es hingehen sollte. Aus dem Gebäude vor uns kamen dann aber 2 Herrschaften zu uns. Sie teilten uns in 2 Gruppen Auf. Mädchen und Jungen. Wir wurden dann zu den jeweiligen Schlafquartieren geführt. Holzhütten, um es genauer auszudrücken. Ich sah mich erstmal in Ruhe in dem Raum um, während andere sich bereits auf die Betten stürzten und um die besten Plätze kämpften. Ich entschied mich für ein Bett in der hintersten Ecke. Da es hier nur Etagenbetten gab, machte ich es mir auf dem oberen Bett gemütlich. Uns wurde gesagt das wir zum Essen abgeholt werden. Etwas Zeit bleibt daher noch. Ich fing an, einige meiner Sachen auf dem Bett auszupacken. Plötzlich schnellt an der Seite vom Bett ein Kopf hoch und erschreckt mich fast zu Tode. “Waaaaaaah!” “Halluuuuu.” “Um Himmels Willen. Musst du mich so erschrecken?” “Hahaha, tut mir leid, das ich dich so erschreckt habe.” Sie lacht ein wenig irre und zieht ihren Kopf dann wieder ein. Die hat sich wohl eine Etage tiefer unter mir breit gemacht. Die ist irgendwie unheimlich. Ich packte meine Sachen weiter aus und saß mittlerweile im Schneidersitz mitten auf dem Bett. Ein Glück habe ich nicht besonders viel mitgenommen. Das Meiste werde ich wahrscheinlich gar nicht brauchen. Ich war so in das Auspacken vertieft, das ich gar nicht bemerkte wie sich jemand rechts neben mich setzte. Als ich fertig war, merkte ich dass irgendwas anders war. Ich schaute langsam nach rechts und blickte in ein breit grinsendes Gesicht. Ich starrte sie bloß geschockt an. “Wie lange sitzt du bitte schön schon in meinem Bett?” “Ach, schon ne ganze Weile. Ich wollte dich nicht beim Auspacken stören. Daher dachte ich mir, ich warte bis du fertig bist.” “Aaahjia.” Auf einmal hielt sie mir die Hand hin und ich kam auf keine bessere Idee als die Hand anzustarren. “Ömh…” “Ich bin Hanji Zoe. Ich hab das Bett unter dir belegt.” “Ah..ok” Ich streckte ihr ebenfalls die Hand entgegen. “Ich heiße Kira Jäger. Schön dich kennen zu lernen.” “Ich freue mich auch dich kennen zu lernen. Wir werden bestimmt viel Spaß zusammen haben.” “Na, ich weiß ja nicht. Ich glaube nicht das die Ausbildung ein Spaß wird.” Plötzlich fing Hanji an unheimlich zu grinsen. “Alles okay bei dir Hanji?” “Aber natürlich. Ich freue mich nur so unglaublich.” “Und worüber genau?” “Sag mir Kira, freust du dich nicht so unheimlich, irgendwann einen Titanen von nahem sehen zu können?” Sie kam mir mit ihrem unheimlichem Gesicht extrem nahe. “Also wenn ich ehrlich bin, eher nicht ne.” “Ich möchte die Titanen erforschen und alles über sie erfahren. Daher möchte ich dem Aufklärungstrupp beitreten und dort dann zum Forschungsteam gehen.” “Glaub mir Hanji, ich denke nicht das du unbedingt so einem Ding begegnen möchtest.” “Wieso denn nicht? Die sind doch voll interessant.” “Interessant zum abschlachten vielleicht.” “Wäääh, wie kannst du sowas grausames nur sagen.” ~Sie hat sich jetzt nicht wirklich hingelegt und weint wie ein Kleinkind?~ “Oh man…. Ich bin einem Titanen schon begegnet.” Nach dem Satz schnellt Hanji wieder nach oben und tut als wenn sie nie geweint hätte. “Und?” “Was und?” “Wie war der Titan so? Wie hat er sich verhalten? Wie sah er aus? Du musst mir alles erzählen was du weißt.” “Ich...äh...also…” Auf einmal ging unsere Tür zum Schlafraum auf und unsere Abteilungsführerin kommt rein. “So, genug eingelebt. Kommt mit, es gibt jetzt essen.” ~Gott sei Dank. Mein Magen hing mir schon in den Kniekehlen. Und große Lust Hanji jetzt von dem Titanen zu erzählen hab ich auch nicht~ Darum stehe ich jetzt schnell auf und hüpfe vom Bett. “Hey Kira, du wolltest mir doch grade von dem Titanen erzählen.” “Nicht jetzt. Nachdem Essen gerne. Aber ich brauche jetzt erstmal was zu Futtern.” “Na gut.” Hanji springt ebenfalls vom Bett und gemeinsam gehen wir zum Essen. Kapitel 6: "Die Ausbildung" --------------------------- Das Essen hier an sich ist eigentlich gar nicht so schlecht. Mal mehr mal weniger. Kommt immer drauf an was es gibt. Hanji hatte mich gestern, während des Essens vollgequatscht. Und 3 mal dürft ihr raten worum es ging. Titanen natürlich. Wie toll die doch sind und bla und blubb. Wegen dieser Schwärmerei hatte die noch Streit mit einem anderen Rekruten angefangen der einen Tisch weiter saß und Hanji’s gesabbel nicht mehr ertragen konnte. In dem Moment hatte ich noch eine ganz andere Seite von Hanji kennen gelernt. Sie ist nicht nur verrückt, sondern kann auch ganz schön bedrohlich werden wenn ihr Jemand blöd kommt. Dadurch hätte sie beinahe eine Klopperei angefangen. Wäre da nicht zum Glück, durch den Lärm, der Ausbilder durch die Tür gekommen. Beide durften dann gestern Abend noch, nach dem Essen, erstmal an die 50 Runden rennen. Hanji hatte es danach dann gerade noch ins Bett geschafft und schlief dann auch sofort ein. Der nächste Morgen war der Hammer. Man schläft friedlich und ahnt nichts Böses. Plötzlich wird die Tür mit voller Wucht aufgerissen, wird einmal durch die Gegen gebrüllt “AUFSTEHEN! IN 10 MINUTEN AUF DEM TRAININGSPLATZ!” und die Tür wieder zugeknallt. Es war unser Ausbilder….., im Mädchenquartier wohlgemerkt. Wir saßen alle Kerzengerade im Bett. Gut, außer Hanji, die schläft wie ein Stein. Also wenn das jetzt jeden Morgen so abläuft, werden das ja 3 spannende Jahre. Es ist sogar noch dunkel draußen. Ich frage mich was wir so früh auf dem Trainingsplatz sollen. Alle fingen an sich fertig zu machen. Unsere Uniformen hatten wir noch nicht bekommen, daher mussten wir die Kleidung wieder anziehen mit der wir hergekommen sind. Um Hanji wach zu bekommen, musste ich sie aus dem Bett schmeißen. Ist zwar hart, aber ich hatte in diesem Moment kein Mitleid da ich total müde war. Draußen auf dem Trainingsplatz angekommen, wartete unser Ausbilder schon auf uns. Der Platz wurde nur von eine Hand voll Fackeln beleuchtet, das man grade so etwas sehen konnte. “Na wenigstens ist Pünktlichkeit schon mal eure Stärke.” ~Vielleicht hätte ich Hanji einfach schlafen lassen sollen~ Wir stellten uns in Reih und Glied vor unseren Ausbilder auf und salutierten. Es vergingen mehrere Minuten wo er uns bloß anstarrte. “50 Runden laufen!” “Waaaas?” Kam es gleichzeitig von allen. Einige fingen an sich zu beschweren, wieso es unbedingt jetzt vor dem Frühstück sein muss und wir sind doch grade erst angekommen und so weiter. “Wenn ihr euch noch weiter beschwert, werden es gleich 100 Runden und ihr könnt das Frühstück vergessen.” Drohte er uns mit einem sehr finsterem Blick. Bevor es noch schlimmer wurde, setzten wir uns alle in Bewegung und brachten die Runden schnell hinter uns. Danach gingen wir alle ziemlich kaputt und hungrig zum Frühstück. Nach dem Essen, wurden uns dann unsere Uniformen gegeben. Danach hatten wir noch eine Stunde, um diese anzuziehen. Was sich als ziemlich schwierig herausstellte wegen dem Gurtsystem. So einen Gürtel Wirrwarr hatte ich noch nie gesehen. Mit gegenseitigem Helfen wurden alle aber dennoch rechtzeitig fertig. Wieder auf dem Trainingsplatz angekommen, warteten wir noch auf unseren Ausbilder. Da stand ich nun endlich, in der Uniform der Trainingseinheit. Meine hüftlangen blonden Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Meine smaragdgrünen Augen wanderten über den Platz und entdeckten unsere Abteilungsleiter, die direkt auf uns zukamen. “Allemann in Reih und Glied aufstellen! Maximal 10 Leute in einer Reihe!” Und so entstanden ungefähr 6 Reihen a 10 Leute in einer Reihe. In der Zwischenzeit tauchte auch unser Ausbilder auf. Unsere Abteilungsleiter standen jeweils links und rechts von dem Ausbilder. “Salutieren!!” Das ist das Erste was einem hier beigebracht wird, wie man richtig salutiert. Der Ausbilder nickt uns kurz zu, als Zeichen das wir bequem stehen sollen, und ergriff dann das Wort. “Ich bin die nächsten 3 Jahre dafür zuständig, euch das Leben zur Hölle zu machen! Im Moment seid ihr nichts weiter als Titanen Futter! Aber ich verspreche euch, dass ihr am Ende dieser 3 Jahre voll ausgebildete Soldaten sein werdet, die einen Titanen mit links umbringen können.” Dann kam er auf und zu und fing an die Reihen abzugehen. Er fing, von mir aus links, an und schaute sich jeden einzelnen Rekruten genau an. Bei Einigen blieb er stehen und fragte sie nach ihren Namen und warum sie hier sind. Ich stand in der zweiten Reihe mittig und wurde immer nervöser je näher er kam. ~Hoffentlich bleibt er nicht bei mir stehen und geht einfach weiter.~ Mit der ersten Reihe war er fertig und ging über zur Zweiten. “Erste Reihe umdrehen!” Die fertigen Reihen müssen sich um 180 Grad drehen, so das sie die anderen Kadetten anschauen. Dann fing der Ausbilder mit der zweiten Reihe an. Er ging sehr langsam von Rekrut zu Rekrut und beäugte sie genauesten. Einige schrie er schon förmlich an, weil sie, vor Nervosität, auf einmal falsch salutieren oder es sogar ganz vergaßen. Dann kam er langsam bei mir an. ~Bitte geh weiter, bitte geh weiter, bitte geh weiter.~ Schweißperlen rinnen meinem Gesicht hinab. Und dann….kam er vor mir zum Stillstand, drehte sich langsam komplett in meine Richtung und starrte mich an. Ich versuchte seinem Blick stand zu halten, was wirklich nicht einfach war. Er hatte einen so angsteinflößenden und bedrohlichen Blick drauf, das man am liebsten einfach davonrennen möchte. “Name?” Sprach er mich in einem noch ruhigen Ton an. Ich salutiere. “Kira Jäger, Sir!” “Und warum bist du hier?” Ich brauchte einen Moment um meine Gedanken zu sortieren, da ich wirklich extrem nervös war. Das merkte auch der Ausbilder. Denn ihm brauchte ich anscheinend zu lange zum antworten. “Worauf wartest du noch? Antworte mir gefälligst!” Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und antwortete ihm. “Ich bin hier um gegen die Titanen zu kämpfen! Ich werde dem Aufklärungstrupp beitreten und der Menschheit zur Freiheit verhelfen!” Einen Augenblick herrschte Stille. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Einige schauten mich total geschockt an. Andere wieder, so wie Hanji, grinsten vor sich hin. “Na da hast du dir ja etwas vorgenommen. Dann wollen wir mal hoffen, das du nicht nur eine große Klappe hast.” Er ließ von mir ab und ging weiter. Eine riesen Erleichterung machte sich in mir breit. Die 3 Jahre werden der Horror werden. Am nächsten Tag sollten wir uns auf einem Platz versammeln, wo merkwürdig aussehende Geräte standen. Unser Ausbilder war selbstverständlich schon vor uns da. “Also, heute werde ich euch einer kleinen prüfung unterziehen. Solltet ihr Diese bestehen, könnt ihr eure Ausbildung wie gehabt fortsetzen. Diejenigen, die heute versagen, haben morgen die Möglichkeit es zu wiederholen. Solltest ihr morgen auch scheitern, endet die Ausbildung und diejenigen können dann direkt wieder nach Hause gehen. Denn wenn ihr bei dieser Prüfung versagt, werdet ihr auch nicht in der Lage sein die 3D Manöver Ausrüstung zu beherrschen. Denn das ist unsere wichtigste Waffe gegen die Titanen. Dieses Gerät hier, ist dafür da eure Balance zu testen. Körperbeherrschung ist das A und O beim Einsetzen der 3D Manöver Ausrüstung.” Er holt dann eine Liste hervor. “Ich werde jetzt Namen aufrufen und erwarte das ihr dementsprechend schnell reagiert das wir hier zügig fertig werden. …… Dann fangen wir mal an. Kira Jäger!” ~Was zum…. Nach dem Alphabet geht der wohl nicht was?~ Ich setzte mich in Bewegung und stellte mich direkt in die Mitte des Gerätes. Danach wurden 2 Seile links und rechts an meinem Gurtsystem befestigt. Der Ausbilder stand vorne, mir gegenüber und gab dann den Befehl. “Hochziehen!” Die Seile wurden immer strammer und zogen mich somit langsam in die Luft. Ich schloss meine Augen um mich besser konzentrieren zu können da mich alle anstarrten. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in überraschte Gesichter. Ich schaute an mir herunter, und sah das ich in der Luft hing ohne Probleme. Langsam ließen sie mich wieder runter. “Sehr gut. Jetzt wisst ihr wie es auszusehen hat. Nehmt euch ein Beispiel und tut es ihr gleich.” Dann rief er weiter einen nach dem Anderen auf. Es gibt wenige die heute versagt haben, und die Prüfung morgen wiederholen müssen. Der Rest des Tages mussten wir uns mit Nahkampf auseinander setzen. Darauf den Tag wurde für Einige die Prüfung wiederholt. Nur leider mussten uns an dem Tag auch Rekruten verlassen, da sie die Prüfung nicht bestanden. Schon nach wenigen Wochen, verließen uns weitere Rekruten, weil sie dem Druck einfach nicht mehr standhielten und fuhren wieder nach Hause. Die Jahre vergingen schnell. Und so kam es, dass wir jetzt am Ende unserer Ausbildung stehen. Es sind mittlerweile nur noch die Hälfte der Rekruten übergeblieben. Die Jahre waren wirklich hart, aber dennoch habe ich sie überstanden. Und auch Hanji ist immer noch dabei. Wir sind mittlerweile sehr gut Freundinnen geworden. Auch wenn sich an ihrerer Besessenheit zu Titanen nichts geändert hat und sie immer noch ein verrücktes Huhn ist. Wir stehen gerade auf einem Platz, vor uns eine Bühne und darauf unser Ausbilder, der die Abschlussrede hält. Ebenso verkündet er die 10 Besten dieser Trainingseinheit. Hanji ist zu meiner Verwunderung auf Platz 2. Aber was mich doch am allermeisten wundert ist, dass ich es tatsächlich geschafft habe als Jahrgangsbeste hervorzugehen. Ein Teil meines Zieles habe ich jetzt erreicht. Nun ist der nächste Teil dran. Der Aufklärungstrupp. Kapitel 7: "Das Wiedersehen" ---------------------------- “Ich bin so aufgeregt. Bald werden wir einem richtigen Titanen begegnen. Wie die wohl so drauf sind? Vielleicht sind die ja nicht alle so schlimm und fressen Menschen. Ich glaube ja……” ~Oh man, kann mich bitte Jemand erschießen? Die hört überhaupt nicht mehr auf zu sabbeln. Das geht jetzt schon seit Stunden so. Ich dachte wenn ich sie ignoriere und einfach nicht antworte, hört sie vielleicht auf. Aber Fehlanzeige.~ Nachdem Abschluss der Ausbildung wurden die neu ausgebildeten Soldaten in verschiedenen Bereichen eingeteilt. Einige kamen auf die Mauern um da für Ordnung zu sorgen zB. Kanonen putzen, andere laufen Patrouille in den Städten. Ich hab das große Los gezogen mit Hanji Patrouille laufen zu dürfen. Ich mag Hanji wirklich sehr, aber…. sobald sie erstmal im Redefluss ist, redet sie bis einem die Ohren abfallen. Seit Stunden laufen wir nun durch die Stadt und bis jetzt ist noch nichts Spannendes passiert. Hier und da mal eine kleine Rauferei zwischen Kindern. Mehr aber auch nicht. Die Entscheidung, welcher Division wir uns anschließen wollen, findet erst in 2 Tagen statt. Keine Ahnung wieso wir nicht jetzt schon zu der jeweiligen Division dürfen. Ich bin nur froh wenn der Tag heute endlich zu Ende ist, sonst passiert bald ein Unglück. Am nächsten Tag wurden Hanji und ich für die Mauer eingeteilt. Während Hanji im Schneidersitz fröhlich auf einer Kiste hockt und vor sich hin erzählt, gehe ich meinen Pflichten nach und reinige die Kanonen. “Hanji, verdammt noch mal. Könntest du jetzt endlich mal die Klappe halten und mir vielleicht mal helfen? Sonst schmeiße ich dich gleich von der Mauer! Ich mache hier nämlich alles alleine falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte?” “Ist ja gut Kira, beruhige dich. Ich war grade so in Schwung. Außerdem kannst du doch nicht einfach deine beste Freundin die Mauer runterschmeißen. Sowas ist gemein.” “Gemein oder nicht. Ich habe keine Lust hier alles alleine zu machen. Außerdem, wenn die Höheren sehen das du nur faul rumsitzt, bekommen wir leider Beide ärger und nicht nur du alleine und darauf habe ich echt keine Lust.” Ja, man könnte sagen das Hanji meine beste Freundin ist. Allerdings auch die erste die ich jemals hatte. Nachdem Hanji ihren Arsch endlich mal von ihrer ach so tollen Kiste runter bewegt hatte, wurden wir auch schnell fertig und aus unseren Pflichten sogar früher befreit. Das heißt: Feierabend. Darauf den Tag war es endlich soweit. Die neuen Rekruten sollten sich an einem Ort versammeln, wo eine Tribüne aufgebaut wurde. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, halten die jeweiligen Kommandanten der 3 Divisionen eine Rede, um die neuen Rekruten für sich zu gewinnen. Ich hatte mich ja sowieso schon entschieden und hörte den anderen Beiden nicht wirklich zu. Als erstes kam Nile Dawk, Kommandant der Militärpolizei die dem direkten Befehlen des Königs unterlagen. Zu ihnen können nur die 10 Besten der Trainingseinheit. Danach kam Dot Pixis, Kommandant der Mauergarnision. Die sind für die Instandhaltung und Verteidigung der Mauern zuständig. Und zu guter Letzt, Keith Shadis, Kommandant des Aufklärungstrupp. Sie führen außerhalb der Mauern Expeditionen durch um mehr über die Titanen zu erfahren und Außenposten zu errichten. Nach der letzten Rede, spaltete sich die Gruppe der Soldaten dann auf, um zu dem jeweiligen Kommandanten der Divison zu gehen, für die man sich entschieden hat. Die Meisten gingen zur Mauergarnision. Von den 10 Besten gingen nur Hanji und ich zum Aufklärungstrupp, der Rest zur Militärpolizei. Aber es haben sich auch nicht besonders viele für den Aufklärungstrupp entschieden. Neben Hanji und mir, sind es nur noch 5 Andere. Nachdem wir uns entschieden hatten, gingen wir zu den Kutschen die uns zum Hauptquartier des Aufklärungstrupps brachten. Dieses Mal, saß ich ganz am Rand und neben mir Hanji, damit nicht wieder das Selbe passiert wie letzten Mal als ich Kutsche fuhr. Am Hauptquartier angekommen, erstreckte sich vor uns eine Art große Burg. “Das ist also das Hauptquartier des Aufklärungstrupps.” Meine Augen fingen an zu strahlen. Ich habe es tatsächlich geschafft. Nach all den Jahren Quälerei, bin ich endlich ein Mitglied des Aufklärungstrupps. Die Kutsche hielt an und wir stiegen aus. Der Kommandant ging ein Stück voraus und drehte sich dann zu uns um. “Heute habt ihr noch Schonfrist, um euch hier etwas einzuleben. Aber ab Morgen wird euer Training schon beginnen. Die nächste Expedition wird nicht lange auf sich warten lassen. Erst nach der ersten Expedition, seid ihr dann ein vollwertiges Mitglied des Aufklärungstrupps. Folgt mir bitte in den Innenhof. Dort wartet euer Abteilungsführer, der euch zugeteilt wurde.” Shadis ging voran und wir folgten ihm. Im Innenhof angekommen, warteten schon einige Mitglieder des Aufklärungstrupps auf uns. Shadis stellt sich neben unserem Abteilungsführer. “Das ist Abteilungsführer Fragon. Er ist für euer Training erstmal zuständig. In der Zeit werden wir auch sehen was für Qualitäten ihr habt und wo eure Stärken und Schwächen liegen. Danach können wir euch dann in den dementsprechenden Abteilungen einteilen. Na denn, ich überlasse dir den Rest Fragon.” In der Zwischenzeit wurde die Gruppe von zwei Gestalten, die sich weiter weg im Schatten hielten, beobachtet. “Es sind dieses Jahr noch weniger als Letztes. Wenn das so weitergeht, wird bald nicht mehr viel über bleiben vom Aufklärungstrupp.” “Warten wir erstmal ab Mike. Vielleicht sind unter den Neuen ja auch ein paar Ausnahmetalente.” “Vielleicht.” “Komm, wir gehen die neuen Soldaten mal begrüßen.” Die beiden Gestalten machten sich auf den Weg zur Gruppe. “Heee, Abteilungsführer!” Hanji fuchtelt wie wild mit den Armen rum um die Aufmerksamkeit von Fragon zu erhaschen. “Was ist denn?” Er dreht sich genervt zu uns um. “Wann werden wir denn unseren ersten Titanen sehen können?” “Hä? Das wird noch etwas dauern. Die nächste Expedition muss erst gut vorbereitet werden. Ihr werdet schon noch Bescheid bekommen wenn es soweit ist.” “ Aber, aber….” Hanji hüpft gut gelaunt und freudestrahlend zu Fragon und fängt an ihn voll zu labern. Das arme Schwein. Jetzt muss er sie ertragen. Ich stand weiter Abseits von der Gruppe und beobachte Hanji und Fragon nur. Ich bin so in Gedanken, das ich gar nicht merke wie sich zwei Gestalten sich mir von hinten nähern. “Du bist also wirklich dem Aufklärungstrupp beigetreten. Hat mich mein Gespür also doch nicht getäuscht.” Erschrocken fuhr ich herum und sa 2 Männer vor mir stehen. Sie waren beide relativ groß und kräftig gebaut. Der eine schaute mich nur gelangweilt an, hatte blonde Haare und einen 3 Tage Bart. Der Andere hingegen lächelte mich sanft an, hatte ebenfalls blonde Haare, dicke Augenbrauen und blaue Augen. ~Blaue Augen…… die habe ich doch irgendwo schon mal gesehen.~ Plötzlich erinnerte ich mich. Vor 3 Jahren in Quinta. Er war derjenige, der mir mein Leben gerettet hat. Der Blauäugige trat auf mich zu und hielt mir die Hand hin. “Ich hatte damals keine Gelegenheit gehabt mich vorzustellen. Mein Name ist Erwin Smith. Ich bin ebenfalls Abteilungsführer.” Ich reichte Erwin meine Hand und schaute ihm dabei die ganze Zeit in die Augen. “Ich bin Kira Jäger. Danke wegen damals. Sie haben mir mein Leben gerettet. Und auch danke dafür.” Meine Hand wanderte zu der Kette um meinem Hals. “Keine Ursache. Ich konnte dich ja schlecht dort stehen lassen. Du machtest nämlich nicht den Eindruck, als wenn du dich noch Bewegen würdest.” Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. “Ne, das stimmt. Mein Körper wollte mir einfach nicht gehorchen. Aber….weshalb haben sie mir die Kette gegeben?” “Als Erinnerung.” “Als Erinnerung?” “Ich hatte damals dieses Funkeln in deinen Augen gesehen, das mir sagte das wir uns hier wiedersehen werden. Und siehe da, jetzt stehst du hier “ “Dann steht die Gravierung auf dem Anhänger bestimmt….” “....für meinen Namen ja.” Plötzlich kam Hanji von hinten auf mich zu gesprungen. “Hey Kira, willst du mir deine neuen Freunde nicht mal vorstellen?” “Ääääh, doch natürlich. Das da ist Erwin Smith, Abteilungsführer. Und das da ist…. ämh….” “Mike Zacharias.” Stellt er sich monoton vor. “Mike ist in meiner Einheit.” Fügte Erwin noch hinzu. “Ah, freut mich. Ich bin Hanji Zoe. Ich hab mit Kira zusammen die Ausbildung abgeschlossen, als Zweitbeste. Gegen Kira kam ich leider nicht an.” sie tätschelte mir auf dem Kopf rum. Leicht verlegen sah ich zur Seite. Mir war das ganze hier etwas peinlich. So viel Aufmerksamkeit bin ich nicht gewohnt. Erwin lächelt uns nur freundlich an “Freut mich ebenfalls. Ich hoffe ihr werdet euch hier gut einleben.” Auf einmal spürte ich, dass mir irgendetwas extrem dicht auf die Pelle gerückt ist. Es war Mike, der mir von hinten verdammt dicht kam und anfing an mir zu schnüffeln. ~Wann hat der mich denn umkreist? Ich hab das gar nicht gemerkt.~ “Ämh….” Hanji sah nur interessiert zu während Erwin sich dazu äußert. “Denk dir dabei nichts. Beachte es einfach nicht. Das macht er bei jedem den er nicht kennt. Mike hat einen verdammt guten Riecher. Er erkennt Gefahren schon, bevor wir sie überhaupt sehen und wahrnehmen können.” “Ach so?” Ich musste zugeben, ich fühlte mich schon ein klein wenig unwohl. Als Mike fertig war und wieder von mir abließ, grinste er auf einmal ziemlich merkwürdig. “Was zum…? Wieso grinst der jetzt so süffisant?” Hanji konnte sich nicht mehr zurückhalten und fing lauthals an zu lachen. “Mach dir keine Sorgen, das bedeutet nur dass er dich gut leiden kann. Mehr nicht.” “Aha.” Dann fing Mike auch an, an Hanji zu schnüffeln. Hanji war sichtlich überrascht und hielt inne. Als Mike dann auch von ihr abließ, herrschte erst kurz Stille…... bis Mike dann das Gesicht verzog. “Was denn? Magst du mich etwa nicht?” “Du stinkst.” “Was??” Hanji roch an sich selbst. Ich konnt dann selber nicht mehr und fing an zu lachen. Erwin tat es mir gleich. “Ja nu. Ist halt schon etwas länger her seit ich geduscht habe.” Mike nahm einige Meter Abstand. Ich ging ebenfalls ein paar Schritte zurück. “Was denn?” “Hanji, du bist eklig.” “Sag doch sowas nicht Kira.” Auf einmal kam unser Abteilungsführer auf uns zu. “Hey, Jäger, Zoe! Ihr habt euch jetzt genug unterhalten. Ich werde euch jetzt eure Schlafräume zeigen, also folgt mir!” Hanji und ich salutierten und gaben synchron ein “Jawohl!” von uns. Dann wandt Erwin sich noch einmal an uns. “Also dann, Kira, Hanji, wir sehen uns nachher beim Abendessen. Ruht euch jetzt erstmal etwas aus und schaut euch das Quartier in Ruhe an. Bis Später.” Somit verabschiedeten Erwin und Mike sich und verließen uns. Ich sah ihnen noch eine Weile nach. “Komm Kira, wir sollten gehen. Sonst geht unsere Gruppe gleich ohne uns.” “Okay.” Kapitel 8: "Ein alter Freund" ----------------------------- Unser Abteilungsführer Fragon, hatte uns noch durch das gesamte Hauptquartier geführt. Es ist wirklich riesig. Ich vermute, dass eines Tages der Augenblick kommen wird, wo ich mich in diesem Gebäude verlaufen werde. Hanji und ich wurden zusammen in einen Schlafraum gesteckt. Von den neuen Rekruten sind wir die einzigen Mädchen. Am Abend ging es dann zum Speisesaal, wo wir auch den Rest des Aufklärungstrupps kennen lernten. Dadurch dass Hanji eine offene und fröhliche Person ist, hatte sie keine Schwierigkeiten auf Menschen zuzugehen und Freundschaften zu schließen. Das genaue Gegenteil von mir. Wir saßen an einen kleinen Tisch in der Ecke. Hanji unterhielt sich sehr energisch mit unseren Tischnachbarn. Ich saß ihr still gegenüber und hörte nur zu. Auf einmal merkte ich, wie sich jemand rechts neben mich setzte. Ich sah zur Seite und erblickte Shadis der neben mir Platz genommen hatte. “Kommandant…” Ich wollte grade zum salutieren ansetzen, als er abwinkte. “Spar dir das salutieren bitte.” “Ömh...okay.” Ein etwas merkwürdiges Schweigen umgab uns. Er machte mich irgendwie ziemlich nervös. Musste er sich jetzt ausgerechnet neben mich setzten? “Du….bist doch die Tochter von Carla und Grisha Jäger oder?” Ich schaute ihn überrascht an. ~Er kennt meine Eltern?~ “Ja, das stimmt. Woher kennen sie meine Eltern?” “Sie sind alte Freunde von mir.” “Was? Wieso haben die mir nie etwas erzählt?” “Weshalb genau kann ich dir leider nicht sagen, das weiß ich nämlich nicht. Aber deine Eltern halten nun mal eben nicht viel von dem Aufklärungstrupp. Sie wollten dich wohl so gut es ging von uns fern halten.” “Na das hat ja wunderbar geklappt.” Der Kommandant lacht kurz auf. “Was hat dich eigentlich zu uns getrieben Kira?” “Ich habe den Aufklärungstrupp schon immer bewundert, wie sie sich für die Menschheit einsetzen. Daher wollte ich ihnen auch unbedingt beitreten. Und nach dem Vorfall in Quinta erst recht.” “Du warst an dem Tag dort richtig?” “Ja.” Während des Gespräches sahen wir beide die ganze Zeit über nur gerade aus und mieden jeglichen Augenkontakt. “Verstehe… Dann hoffe ich mal, das du auch die richtige Entscheidung getroffen hast.” “Das hoffe ich auch.” Kam es nur leise von mir wieder. “Heeey Kommandant, seit wann sitzen sie denn schon bei uns am Tisch?” Hanji war anscheinend fertig mit ihrem Gespräch und wandte sich nun uns zu. Ich bewundere zwar ihre Lockerheit, aber einem Vorgesetzten gegenüber sollte man etwas mehr Respekt zeigen. “Ich sitze schon eine ganze Weile hier Hanji.” “Ach so? Ich hab sie gar nicht bemerkt.” Hanji fängt an übertrieben doof zu lachen. Die Frau ist unmöglich. Auf einmal erhebt sich der Kommandant. “Ich werde mich dann mal wieder verabschieden.” “Ach, bleiben sich doch noch etwas und trinken mit uns.” “Nein danke Hanji. Ich habe noch einiges zu tun. Die Arbeit erledigt sich leider nicht von selbst. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend.” “Danke, wünschen wir ihnen auch.” Kam es von mir zurück. Hanji und ich standen ebenfalls auf und salutierten noch zum Schluss, bevor Kommandant Shadis uns verließ. “Sag mal Kira, worüber habt ihr euch denn eigentlich unterhalten?” “Hm? Ach…..ich habe habe erfahren das er ein alter Freund meiner Eltern ist.” “Ach so? Und du wusstest davon nichts?” “Nein, sie haben mir nie etwas erzählt.” “Wieso das denn nicht?” Hanji sah mich ganz überrascht an. “Keine Ahnung. Ich wüsste das zwar auch gerne, aber sie werden ihre Gründe gehabt haben. Ist ja nu auch egal.” Ich erhob mich wieder von meinem Platz. “Wo willst du hin?” “Ich gehe in unser Zimmer. Bin müde.” “Okay, ich bleibe noch etwas.” “Gute Nacht Hanji.” “Gute Nacht.” Ich wanderte auf den, nur leicht beleuchteten, Fluren des Hauptquartiers umher und musste feststellen……...ich habe mich verlaufen…. Ich hatte doch gesagt, dass eines Tages der Augenblick kommen wird, wo ich mich hier verlaufen werde. Und der Zeitpunkt war wohl gekommen. Aber musste das ausgerechnet am ersten Abend passieren, wo es dunkel war und dann alle Gänge erst recht alle gleich aussahen? Ich seufzte vor mich hin. ~Ich werde unser Zimmer nie finden. Wahrscheinlich verlaufe ich mich in die hinterste Ecke der Basis, wo nie ein Schwein vorbeikommt, und werde elendig verhungern .~ “Boah, ich bin so müde. Ich habe keine Ahnung wie lange ich hier schon umher geister. Ich lege mich gleich einfach auf den Boden und penne hier.” Ich war so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich gar nicht merkte, wie jemand um die nächste Ecke bog, und ich direkt in denjenigen hinein lief. Der Aufprall war ziemlich hart. Da hätte ich genauso gut gegen eine Wand laufen können. Dieser jemand machte nämlich keine Anstalten nachzugeben, während ich feierlich auf meinen Allerwertesten gelandet bin. “Autsch.” “Oh, tut mir leid. Ich habe wohl nicht aufgepasst.” Die Person streckte mir die Hand entgegen, während meine Augen vor Schmerzen noch zugekniffen waren. “Ach was, wenn sich jemand entschuldigen muss dann bin ich das. Ich war so in Gedanken, das ……” Mein Blick richtete sich nach oben, begegnete erst der hilfreichen Hand und dann noch etwas weiter oben wieder diese blauen Augen die einem in einen magischen Bann ziehen können. “Ich ...ämh…” “Möchtest du lieber auf dem Boden sitzen bleiben?” “Was? Oh. N..nein, ich glaube nicht.” Danken nahm ich seine Hand an. “Tschuldigung.” nuschle ich vor mich hin. “Alles gut, ist ja nichts passiert. Was machst du eigentlich hier? Du weißt schon, dass du auf dem Jungstrakt bist oder?” “WAS??” Ich sah ihn völlig schockiert an während er sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. “Lass mich raten, du hast dich verlaufen.” “Ämh…..j..jia.” ~Oh Gott, wie peinlich.~ Mir war das sichtlich peinlich. Wahrscheinlich mache ich gerade einer Tomate konkurrenz. “Das macht ja nichts. Du bist nicht die erste. Erstens: haben sich über die Jahre immer mal wieder neue Rekruten hier verlaufen. Und zweitens: bist du nicht die Erste die ich hier heute aufgabel.” Ich schaute ihn fragend an. In der Zwischenzeit hatte Erwin mich zu meinem Zimmer gebracht. Ich versuchte mir den Weg so gut es ging einzuprägen. Nur mein Orientierungssinn ist leider nicht der Beste. Auf einmal kam Hanji uns panisch entgegen gelaufen und sprang mir um den Hals. “KIRAAA!” “Hanji?” “Oh Gott, wo warst du die ganze Zeit? Ich hatte mir solche Sorgen gemacht.” “Ämh... ich hatte mich verlaufen?” “Was? Ach du auch?” “Wie jetzt? Du etwa auch?” Sie lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. “Naja, vielleicht ein bisschen.” ~Ach, das meinte Erwin vorin. Also war Hanji diejenige die sich ebenfalls zu den Jungstrakt hin verirrt hatte. Hätte mich auch gewundert wenn sie auf Anhieb ins Zimmer gefunden hätte.~ “Aber nun bist du ja wieder da Kira.” Sie steht vor mir, klopft mir auf beide Schultern und grinst mich an. “Ja, das bin ich.” “Gut, dann komm. Ich muss dir etwas zeigen.” Sie zerrte an meinen Klamotten rum, um mir zu signalisieren dass ich ihr folgen soll. “Ja, ich komme gleich. Geh schon mal vor.” Sie schaut erst mich und dann Erwin an. “Ach, ich verstehe.” Sie fängt an etwas hinterhältig zu grinsen, während ich sie nur fragend ansah. Dann erhellte sich ihre Miene wieder. “Okay. Ich geh dann mal und warte auf dich. Bis gleich.” Und so verschwand sie in unser Zimmer, schloss die Tür und ließ Erwin und mich mit einem verwirrten Blick zurück. Dann drehte ich mich leicht zu Erwin um. “Ämh… tut mir leid für die Unannehmlichkeiten die wir ihnen heute bereitet haben. Ich hoffe das kommt nicht noch mal vor. Danke das sie uns den Weg zu unserem Zimmer noch mal gezeigt haben.” “Ach was, ist schon gut. Dafür machen wir ja die nächtlichen Rundgänge, um sicherzugehen dass sich keine Rekruten mehr auf den Gängen befinden. Mit der Zeit werdet ihr euch auch besser hier auskennen und wissen wo ihr hin müsst.” “Das hoffe ich.” Etwas verlegen und unsicher kratze ich mich am Kopf. “Ich wünsche ihnen dann noch eine Gute Nacht. Hanji wartet auf mich.” “Natürlich. Die wünsche ich dir ebenso Kira.” Ich salutierte noch einmal vor Erwin, bevor ich mich dann umdrehte und auf die Tür zustererte. “Ach ja, Kira?” “Hm?” Ich drehte mich noch einmal, fragend zu ihm um. “Nenn mich bitte Erwin und lass das Siezen. Ich bin zwar dein Vorgesetzter, aber ich fühle dadurch immer so alt.” “Ämh…. Okay...Erwin.” Er nickte mir mit einem liebevollen Lächeln noch zu, bevor er dann auf dem Absatz kehrt machte und ging. ~Ich bin mal gespannt was das verrückte Huhn wieder ausgefressen hat.~ Kapitel 9: "Ein fataler Fehler" ------------------------------- Ich konnte es einfach nicht glauben was ich sah. Mit einem ungläubigen und zugleich wütendem Gesichtsausdruck stand ich in unserem Zimmer. Neben mir eine fröhlich grinsende Hanji und vor mir? Ein Tisch auf dem mehrere Zettel ausgebreitet lagen. Aufzeichnungen mit Informationen über Titanen die anscheinend von verschiedenen Expeditionen stammen. “Toll nicht wahr?” “Wo zum Teufel hast du die her?” gab ich in einem noch beherrschendem Ton von mir und starrte immer noch auf die Zettel vor mir. “Als ich mich auf dem Weg hierher verirrt hatte, kam ich an einer sehr interessanten Tür vorbei. Das schien das Archiv gewesen zu sein. Naja, und da habe ich die her.” “Und wieso bringst du die einfach mit anstatt die einfach vor Ort zu lesen?” “Ich musste sie dir unbedingt zeigen. Und da ich nicht wusste wo du warst, habe ich sie einfach mitgenommen.” Und dann hielt ich es nicht mehr aus und fuhr Hanji an. “Bist du noch von allen guten Geistern verlassen?! Denkst du eigentlich auch mal eine Minute drüber nach was du tust?!” “Manchmal.” “Manchmal?” Ich sah sie ungläubig an. Ich konnte es einfach nicht fassen. Niedergeschlagen setzte ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in den Händen. “Was hast du denn Kira?” “Ist dir eigentlich klar was uns blüht wenn wir damit erwischt werden?” “Nö. Was denn?” “Wir werden bestimmt aus dem Aufklärungstrupp fliegen.” Ich hob meinen Kopf wieder an und und blickte Hanji in die Augen. “War die Tür eigentlich abgeschlossen?” “Aber klar doch.” gab Hanji grinsend von sich und ließ den Schlüssel demonstrativ um ihren Finger kreisen. “Das ist jetzt nicht dein Ernst. Wo hast du….ne, warte, das will ich gar nicht wissen.” Ich erhob mich wieder von meinem Bett, ging auf den Tisch zu und sammelte alle darauf liegende Zettel ordentlich zusammen. “Was hast du vor Kira?” “Wir müssen die wieder zurückbringen, bevor noch jemand merkt das die fehlen.” “Was? Aber ich war noch gar nicht fertig mit lesen.” “Ist mir egal. Du hattest die Chance. Nun komm!” Ich griff Hanji am Arm und zerrte sie aus dem Raum, nachdem ich mich versichert hatte dass sich keiner auf dem Flur befand. Mit leisen Schritten machten wir uns auf den Weg zu dem Archiv. An der Tür angekommen, versuchte Hanji diese aufzuschließen was sich anscheinend als schwierig erwies. Ich stand schmiere und guckte das auch keiner kommt. “Was dauert da denn so lange Hanji?” “Ich bekomme die Tür nicht auf. Sie klemmte beim erstmal schon. Der Schlüssel lässt sich so schwer ins Loch stecken.” “Das kann doch nicht wahr sein. Bist du zu doof einen Schlüssel ins Schlüsselloch zu schieben?” Ich ging zu Hanji, nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und übergab ihr den Stapel an Zetteln den ich hielt. “Hier, halt mal. Ich probiers jetzt.” Währenddessen sah Hanji sich um und passte auf, während ich krampfhaft mit dem Schlüssel kämpfte. Und ich musste leider zugeben, das Hanji nicht zu doof war. Der Schlüssel wollte partout nicht in dieses scheiß Loch. “Das kann doch nicht sein. Wieso geht der da nicht rein?” Auf einmal ertönte eine tiefe Stimme direkt neben meinem Ohr. Anscheinend schaute Hanji nur in eine Richtung ob keiner kam. “Was wird das wenns fertig ist?” “Aaaaaaaaaah!” Hanji und ich erschraken uns dermaßen, dass ich den Schlüssel von mir schmiss und Hanji alle Zettel auf dem Boden verteilte. Wir starrten unseren gegenüber einfach nur schockiert an. Er starrte nur monoton zurück. Es war Mike der uns erwischt hatte. Dann richtete er seinen Blick gen Fußboden wo die Zettel verteilt lagen. Hanji und ich folgten seinem Blick und schauten ihn dann wieder an. Er kniete sich nieder und nahm eines der Blätter in die Hand. Wir mussten schwer schlucken und machten uns auf eine Standpauke gefasst. Er erhob sich wieder und sah uns durchdringlich an. “Euch ist doch bewusst dass die Tür nicht aus Spaß verschlossen ist?” Wir nickten nur panisch synchron. Dann kam er auf uns zu, ging an uns vorbei und hob den Schlüssel auf der hinter uns auf dem Boden lag. Damit ging er zur Tür und schloss diese mit Leichtigkeit auf. Hanji und ich sahen uns nur doof an. “Man muss den Schlüssel in einem bestimmten Winkel reinstecken, sonst klappt es nicht. Hebt die Zettel auf und legt sie dorthin zurück wo ihr sie her habt.” “Jawohl!” gaben wir salutieren von uns und fingen an die Zettel vor uns vom Boden aufzusammeln. Im Anschluss sortierten wir, besser gesagt Hanji, ich wusste ja nicht wo die hin gehörten, die zettel wieder zurück. Mike wartete die ganze Zeit auf dem Flur auf uns bis wir fertig waren und schloss die Tür anschließend wieder ab. Wir standen ängstlich vor ihm und warteten auf das Schlimmste. “Was….wird jetzt mit uns passieren?” fragte ich ihn vorsichtig. Er starrte uns erst eine Weile an, drehte sich dann um und setzte zum gehen an. Hanji und ich schauten uns nur fragend an. Doch dann blieb Mike noch einmal kurz stehen und brach einen Satz heraus, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet hätten. “Ihr solltet jetzt besser wieder schlafen gehen bevor euch noch jemand hier erwischt.” Dann setzte er seinen Weg fort und verschwand hinter der nächsten Ecke. Wir standen da wie bestellt und nicht abgeholt, leicht überfordert mit der Situation. “Was war das denn jetzt Kira?” “Ich kanns nur vermuten.” “Und das wäre?” “Wir sollten uns schnell vom Acker machen und er tut so als hätte er nichts gesehen?” “Hm…. Das könnte auf sein Verhalten zutreffen.” “Dann tun wir das doch mal ganz gepflegt und verziehen uns schnell, bevor wirklich noch jemand kommt.” “Okay.” Hanji und ich verkochen uns schnell wieder in unser Zimmer und legten uns dann schlafen. Wieso Mike uns nicht verpfiffen hat verstehe ich zwar nicht, weil er einen guten Grund gehabt hätte und wir es verdient hätten, aber ich war wirklich froh dass er es nicht tat. So hatte der Aufklärungstrupp noch etwas länger was von uns. Kapitel 10: "Überraschender Wandel" ----------------------------------- Jetzt wird es richtig hart für uns. Nachdem Hanji und ich gestern Abend den Schrecken unseres Lebens machten, beginnt heute für die neuen Soldaten das Training. Wir wurden früh am Morgen, um 6 Uhr, ziemlich ungemütlich geweckt. Eigentlich genauso wie bei der Ausbildung. Tür auf, schreien, Tür zu. Ganz einfach. Dadurch dass wir gestern Abend erst ziemlich spät im Bett waren, sahen wir auch dementsprechend aus. Tiefe, dunkle Augenringe, rote und brennende Augen die uns quälten. Wie ein haufen Elend standen wir auf dem Trainingsplatz und versuchten uns aufrecht zu halten, bis Fragon auf uns zukam. “Was ist denn mit euch passiert? Ihr seht ja mal so richtig beschissen aus.” ~Danke, genau sowas möchten wir jetzt gerade hören.~ “Wart ihr gestern etwa zu lange wach? Aber keine Sorge, ich werde keine Rücksicht darauf nehmen und euch voll und ganz in das Training involvieren. Immerhin ist es eure eigene Schuld.” Wir dösten nur vor uns hin. “Antwortet mir gefälligst!” Wir beide schreckten auf und gaben ein “Jawohl Sir!” von uns. “Schön. Dann wollen wir mal anfangen.” “Das ist alles deine Schuld.” flüsterte ich Hanji unauffällig zu. “Ich konnte ja nicht ahnen dass wir sooo früh aus dem Bett geschmissen werden.” “Ihr werdet jetzt so lange laufen bis es Zeit fürs Frühstück ist. Danach geht es dann mit Muskelaufbau und der 3D Manöver Ausrüstung weiter bis zum Mittagessen. Und danach wird dann noch Nahkampf geübt. So sieht jetzt jeder eurer beschissenen Tage aus!” Alle seufzen auf und Hanji und mir vielen fast die Augen raus. Dass es so hart wird hier, damit hat wohl keiner gerechnet. Und das jeden Tag? Mal sehen wie lange das mein Körper wohl mitmacht. Und so kam es dann, das wir jeden Tag dasselbe taten. Die Tage vergingen. Und ich brauchte jeden Morgen ne halbe Ewigkeit um aus dem Bett zu kommen, da mir mein gesamter Körper einfach nur weh tat. Eine Woche war bereits um, und wir waren gerade mit Nahkampf beschäftigt als Fragon auf uns zu kam mit dem Kommandanten im Schlepptau. “Allemann aufstellen und salutieren!” Schrie der Abteilungsführer uns entgegen. Wir taten wie befohlen und stellten uns in Reih und Glied salutierend vor den Kommandanten. Dieser nickte uns kurz zu und fing dann an zu sprechen. “In 2 Tagen wird eine neue Expedition stattfinden. Ich möchte das ihr euch auf diese sehr gut vorbereitet und es sehr ernst nimmt. Ihr müsst während der Mission hochkonzentriert sein und eure Umgebung immer schön im Blick haben, sonst kann es sehr schnell passieren dass das eure erste und letzte Expedition sein wird. Daher nutzt auch die Pausen und die Nächte zum schlafen…” sein Blick wanderte zu Hanji und mir. “ …..um für die Expedition auch gut ausgeruht zu sein! Das wäre dann erstmal alles.” Wir salutierten alle noch einmal und dann ging der Kommandant davon. “Kira, meinst du er weiß bescheid?” “Gute Frage. Nach diesem Blick, den er uns zugeworfen hat, würde es mich nicht wundern. Ob Mike uns verraten hat?” “Ich hoffe doch nicht.” Die 2 Tage vergingen und Hanji und ich wurden am Morgen vor der Expedition ins Büro des Kommandanten gerufen. Nun standen wir stramm vor seinem großen Schreibtisch an dem er saß und sich irgendwas notierte. Neben ihm stand Mike und beäugte uns. Einige Minuten des Schweigens vergingen, bis Shadis den Stift beiseite legte und den Kopf anhob. Er stierte uns durchdringlich an, bis er dann die Stimme erhob. “Und?” Ich wagte einfach mal nachzufragen. “Und was, Sir?” “Waren die Informationen nützlich für euch, die ihr vor einigen Tagen gelesen hattet?” Wir zuckten erschrocken zusammen und sahen zu Mike. “Mike hat euch nicht verraten. Ich hatte euch an dem Abend durch die Gänge schleichen sehen.” “Also ich fand die sehr interessant.” gab Hanji von sich. Ich sah sie entgeistert an. “Hanji!” “Was denn?” Shadis fing an zu lachen. “Keine Sorge ihr Zwei, euch wird nichts passieren. Ich wäre schön dumm die zwei Besten der letzten Trainingseinheit raus zu schmeißen. Nein, ich habe was anderes mit euch vor.” Wir sahen ihn fragend und verwirrt zugleich an. “Ich möchte, das ihr während der Expedition in meiner Einheit reitet. Das heißt neben Erwin, Mike und mir.” Wir sahen ihn überrascht an. Ist das sein Ernst? Wir sind Anfänger und sollen gleich auf unserer ersten Expedition ganz vorne mitreiten? “Was ist los Kira? Gefällt es dir etwa nicht?” wandt sich Shadis an mich und holte mich somit aus meinen Gedanken. Hanji währenddessen schien ganz hin und weg von der Idee. “Ämh… doch doch. Das kam nur so überraschend.” “Gut, dann wäre das jetzt geklärt. Ach ja, noch etwas. Wenn ihr das nächste mal ins Archiv wollt, fragt doch bitte einfach vorher.” Hanji hüpfte auf seinen Schreibtisch zu und strahlte über beide Ohren. “Oooh dankeee.” Und so kam es dann, dass wir am Mittag unsere erste Expedition starteten. Die ganzen Blicke der Stadtbewohner brannten förmlich auf der Haut. Ich fühlte mich in dem Moment sehr unwohl. Jetzt weiß ich, was für einen Druck auf den Soldaten lastet. Hanji und ich wurden direkt hinter dem Kommandanten positioniert. Ich links, Hanji rechts. Jeweils schräg vorne von uns, rechts Mike, links Erwin. Ich sah mich verunsichert um und sah viele böse Blicke die auf uns gerichtet waren. “Lass dich nicht verunsichern und ignoriere sie einfach.” Erwin hatte sich leicht nach hinten gedreht und versuchte mir Mut zuzureden. Ich nickte ihm zu. Shadis gab den Befehl, das Tor zu öffnen und wir ritten los. Mir wurde ein schwarzer Hengst zugeteilt, der den Namen Saiy trägt. Und so begann unsere erste Expedition die eigentlich nur daraus bestand, einen Versorgungswagen zurück zu bekommen den sie bei der letzten Mission zurücklassen mussten. Hanji flippte natürlich total aus, als sie den ersten Titanen sah. Komischerweise fing sie allerdings auch immer an zu weinen sobald ein Soldat den Titanen niedergestreckt hatte. Ich glaube sie hat eine etwas andere Beziehung zu Titanen als wir. Hanji wurde irgendwann unvorsichtig und ein Titan fing sie in der Luft ab. “Aaah, nicht so fest mein Großer. Du zerquetscht mich sonst noch.” Ich fand Titanen immer unheimlich und gefährlich, aber Hanji schaffte es mit ihrer Art und Weise irgendwie dem ganzen einen Hauch von Albernheit zu geben. Ich saß wie angewurzelt auf meinem Pferd und starrte das Geschehen bloß an, bis Kommandant Shadis mich wieder in die Realität holte. “Jäger, steh da nicht so dumm rum! Helfe Rekrutin Zoe!” “J...jawohl!” Hanji fing schon groß das zappeln an und wurde langsam panisch. “Hilfe Kira, so tu doch was!” Ich schwang mich von meinem Pferd und durchtrennte erst seine Hand, damit meine verrückte Freundin frei war. Dann widmete ich mich dem Nacken des Titanen und brachte ihn zum Fall. Das war mein aller erster Titan, den ich mit Erfolg erlegt hatte. Auch Hanji kam leider nicht drum rum, und musste ebenfalls welche töten. Aber sie hats überlebt. Wir konnten den Karren bergen und ritten am selben Tag abends wieder zurück. Ein Glück ohne Verluste. Kapitel 11: "Geheime Mission" ----------------------------- Die Jahre vergingen. Ich bin mittlerweile 19 und wir haben das Jahr 844. Vor 6 Jahren kam ich in die Einheit des Kommandanten Shadis und ritt seitdem mit Mike und Erwin an seiner Seite. Hanji hatte sich entschieden zur Forschungseinheit zu gehen. Neben Hanji ist Erwin zu einer meiner besten Freunde geworden. Mit ihm und Hanji verbringe ich sehr viel Zeit. Heute hatte ich eigentlich meinen freien Tag. Ich war in meinem Zimmer, weil ich heute in die Stadt wollte, und machte mich fertig. Doch plötzlich klopfte es an meiner Tür. “Herein!” Mike trat ein. “Mike? Was gibt es denn?” “Kommandant Shadis und Erwin möchten dich sehen.” “Hm? Die wissen schon das ich frei habe?” “Es soll wohl sehr wichtig sein.” “Hm….na gut. Eine andere Wahl habe ich wahrscheinlich sowieso nicht.” So machten Mike und ich uns auf den Weg in Shadis Büro, wo er und Erwin bereits auf uns warten. An der Bürotür angekommen, klopfte ich an und trat dann nach dem “herein” ein. “Ah Kira, das bist du ja” Ich ging auf seinem Schreibtisch zu und salutierte. In dem Zimmer befand sich rechts an der Wand noch ein Sofa auf dem Erwin Platz genommen hatte. Er lächelte mir kurz zu und ich erwidere. “Also Kommandant, was gibt es so dringendes das man mich an meinen freien Tag hierher beordert?” “Kira, es tut mir wirklich aufrichtig leid, dich an deinem freien Tag stören zu müssen. Aber wir haben eine wichtige Mission für dich.” “Ach so? Und die wäre?” “Erwin?” Dann ergriff Erwin das Wort. “Es ging schon des öfteren das Gerücht rum dass der Militärpolizei, die im Untergrund Streife hielten, 3D Manöver Apparate geklaut wurden.” Ich sah ihn überrascht. “Das heißt, das jetzt irgendwelche Kriminelle mit den Dingern dort unten unterwegs sind?” “Ja. Und sie sollen sich gar nicht mal so ungeschickt damit anstellen. Ganz im Gegenteil. Ich kam dann auf die Idee, sie für den Aufklärungstrupp zu rekrutieren.” “Ahjia. Und was hat das ganze mit mir zu tun?” “Kira…” Erwin blickte mir tief und die Augen “....wir möchten dass du verdeckt in den Untergrund gehst und Informationen über die Personen sammelst.” Ich konnte nicht anders und schaute ihn einfach nur schockiert an. “Was?? Ich soll in dieses Loch runter und da wahrscheinlich noch einige Tage leben?” Nach all der Zeit, die ich zum Aufklärungstrupp gehörte, habe ich mittlerweile ziemlich an Selbstbewusstsein gewonnen und habe dementsprechend keine Probleme zu sagen was ich denke. Erwin hatte sich vorher mit seinen Ellenbogen auf seinen Knien abgestützt und die Hände ineinander verschränkt. Jetzt richtete er sich komplett auf. “Kira, wir brauchen jeden guten Soldaten. Es treten immer weniger uns bei. Und im Untergrund hat man sowieso keine hohen Überlebenschancen.” “Und warum ausgerechnet ich?” “Du bist eine unserer besten Soldaten. Wenn nicht sogar die beste. Du bist noch relativ unbekannt und fällst wahrscheinlich nicht so auf.” Ich war hin und hergerissen. Erwin hatte verdammt nochmal recht. Wenn das so weitergeht, haben wir irgendwann ein Problem. Ich starrte den Fußboden an und dachte tiefsinnig nach. Der Untergrund ist die unterirdische Stadt innerhalb des Mauerrings Sina. Es gibt zwei unterirdische Städte. Eine unterhalb der Hauptstadt und die andere unterhalb Stohess. Stohess ist der Ostbezirk des Mauerrings Sina. In diese Stadt ist die Militärpolizei stationiert “Ach verdammt! Na gut, ich mach es. Welcher Eingang?” “Stohess.” Ich musste einmal tief seufzen. “Wann geht es los?” Die Frage richtete ich an Shadis “Morgen.” “Na, ganz toll. Dann werde ich den Tag heute wohl damit verbringen mich darauf vorzubereiten.” “Tut mir leid.” gab Shadis lächelnd von sich. Ich salutierte und marschierte dann aus dem Büro direkt in mein Zimmer. Ich musste mir Klamotten raussuchen die nicht so auffällig waren. Ich durchwühlte meinen kompletten Kleiderschrank. Ohne Erfolg. “Ach verdammt.” Ich machte die Türen wieder zu und entdeckte auf einmal ein grinsende Hanji. “Alter, Hanji! Schon mal was von anklopfen gehört?” “Hihi, tut mir leid. Erwin hat mir erzählt was ihr morgen vor habt.” Ich stand mit verschränkten Armen vor ihr. “Ja, und?” “Kira, du musst dort unten wirklich aufpassen. Da wimmelt es von Kriminellen. An jeder Ecke wirst du da beklaut und überfallen.” “Hanji, ich weiß das. Ich bekomm das schon hin.” “Ich mein ja nur. Ich möchte nicht dass dir etwas passiert.” Innerhalb der Mauer Maria leben ja schon die etwas ärmeren Menschen. Aber im Untergrund haust der ganze Abschaum. Kriminelle, Bettler…. Um an der Oberfläche wohnen zu dürfen, braucht man eine Genehmigung. “Sag mal Hanji…” “Hm?” “......hast du alte Klamotten? Ich darf da unten ja nicht auffallen. Und ich habe nichts was dem da unten gleicht.” Hanji grinst mich nur breit an. ~Wieso frage ich eigentlich.~ In Hanjis Zimmer angekommen, was übrigens aussieht wie eine Müllhalde, kramte sie in ihrem Schrank rum und schmiss eine Sache nach der anderen auf den Boden. “Sag mal Hanji, räumst du hier eigentlich auch ab und zu mal auf?” “Hm...selten. Hab wenig Zeit dazu.” “Ah, …..okay.” ~Das ist eigentlich kein Grund aber okay.~ “Hier, probier das mal an.” Sie schmiss mir ein schwarzes Hemd und eine dunkelgrüne dreiviertel Hose zu. Während Hanji noch weiter rum wühlte, probierte ich die Sachen an. “Iiih. Also das Hemd geht ja. Aber die Hose…. Hast du keine andere?” Hanji lacht. “Ich weiß gar nicht was du willst. Jetzt noch ein bisschen Dreck überall und du siehst aus als wenn du da unten schon ewig wohnen würdest.” Hanji bekam sich vor Lachen nicht mehr ein. “Haha, sehr lustig Hanji.” Mit verschränkten Armen seufzte ich lautstark. Ich hatte so gar keine Lust auf diese Mission. Sie hatten mich zwar gefragt ob ich es übernehme, aber hätte ich nein gesagt wäre sowieso ein Befehl daraus geworden. Und dann konnte ich mich ja schlecht widersetzen. Kapitel 12: "Der Untergrund" ---------------------------- Hier stand ich nun, vor dem Eingang des Untergrundes und starrte gedankenverloren in die Schwärze hinab. Eine lange Treppe erstreckte sich vor mir nach Unten. Erwin und Mike hatten mich noch bis zum Eingang begleitet. “Kira…” “Hm?” Erwin riss mich aus meinen Gedanken und kam auf mich zu. “Pass bitte gut auf dich auf da unten. “ “Bist du etwa besorgt um mich? Immerhin war es doch deine Idee mich dort runter zu schicken.” “Dessen bin ich mir bewusst. Ich weiß auch wie gefährlich es dort unten ist, und trotzdem schicke ich dich dort hin. Aber ich vertraue dir auch Kira, und weiß das du es schaffen wirst.” “Wird schon irgendwie schief gehen.” “Dann viel Glück. Wir werden in ein paar Tagen Kontakt mit dir aufnehmen und uns deinen Zwischenbericht anhören.” “Okay. Dann machts mal gut.” Und so stieg ich die Treppe langsam hinab, während Erwin mir besorgt noch hinterher schaute. “Komm Erwin, wir müssen zurück zum Hauptquartier. Sie wird es schon schaffen “ Mike legte seinem Kameraden eine Hand auf die Schulter. “Ja, ….wollen wir es hoffen.” Unten angekommen, verzog ich erst einmal das Gesicht und hielt mir die Hand leicht vor die Nase. Es roch wirklich nicht besonders angenehm hier unten. Wie können die das hier nur aushalten? Aber wahrscheinlich gewöhnt man sich irgendwann daran. Ich ging weiter geradeaus durch die Straßen und sah mich etwas um. Viele Häuser waren heruntergekommen, einige Leute lagen förmlich am Straßenrand und warteten auf ihr Ende. Wie kann man die Menschen hier unten nur so verwahrlosen lassen. Der könig hätte doch genug Geld. Sollten die Menschen sich in der heutigen Zeit nicht lieber gegenseitig helfen? Die Titanen sind doch eigentlich unsere Feinde. Da sollte man doch das Überleben der Menschheit gewährleisten. Aber der König bzw das ganze reiche Pack denken eh nur an sich selbst und ihrer eigenen Sicherheit. Es stimmt mich irgendwie traurig das alles sehen zu müssen. Und hier unten wachsen auch Kinder auf? Einfach nur schrecklich. Plötzlich hörte ich hinter mir Geräusche. “Hey, stehen bleiben!” Ich drehte mich um und lag danach direkt mit dem Rücken auf dem dreckigen Boden. “Ah, verdammt.” Ich richtete mich mit meinem Oberkörper wieder auf, und sah das etwas auf mir drauf lag. Naja, etwas ist das falsche Wort. Eher jemand. “Sag mal, kannst du nicht aufpassen wo du hin rennst?” “Es tut mir leid.” Es war ein Mädchen mit rot braunen schulterlangen Haaren die zu zwei Zöpfen gebunden waren. Sie hielt ihre Arme nach vorne ausgestreckt und die Hände zusammen verschlossen, als wenn sie irgendetwas festhalten würde. “Hm?” Was auch immer sie in den Händen hielt, es gab Geräusche von sich. “Hey, du! Halt dieses kleine Miststück fest!” “Was?” “Oh nein, er hat aufgeholt. Ich muss hier schnell weg.” Das war einer dieser schmierigen Torwachen die am Ende der Treppe wache hielten. Bevor man den Untergrund verlassen darf, muss man noch ordentlich Geld blechen. Ich traf eine Entscheidung. Ich half dem Mädchen hoch und schubste sie nach vorne als Zeichen das sie laufen soll. Ich rannte aus Reflex mit ihr davon. “Warum hilfst du mir? Du bringst dich nur selber in Gefahr.” “Sei ruhig und lauf lieber!” Wir rannten eine ganze Weile nur gerade aus. Bis das Mädchen plötzlich eine kleine Treppe hoch lief die zu einem Hauseingang führte. Anscheinend wollte sie dort Schutz suchen. Wir versuchten die Tür auf zu stoßen. Sie bewegte sich nur leider nicht. Wir holten noch mal Schwung und landeten dann direkt auf dem Boden, da irgendjemand die Tür aufgerissen hatte. Ich blickte mit einem schmerzverzerrtem Gesicht nach oben und schaute in ein paar überraschte stahlgraue Augen. Das Mädchen hatte sich währenddessen aufgerichtet und mit dem Rücken gegen die offene Tür gelehnt. Draußen waren Geräusche zu hören. Der Typ der eben noch vor mir stand, ging zur Tür rüber und lehnte sich an dessen Rahmen, um zu sehen was da vor sich ging. Ich richtete mich auf und drehte mich ebenfalls zur Tür. Auf einmal kam der Typ, der uns verfolgt hatte, die Treppe hinauf. “Ah da seid ihr ja.” Sein siegessicheres Grinsen war wiederlich. Das ging echt gar nicht. Komischerweise interessierte ihn das Mädchen gar nicht mehr. Sein Blick war nur auf mich fixiert. “Scheiß auf dieses kleine Balg. Du bist viel interessanter. Einige Herren werden garantiert großes Interesse an dir haben. Du bringst bestimmt ein hübsches Sümmchen.” “BITTE WAS??” Völlig entsetzt starrte ich den schmierigen Typen an. “Danke, das ihr sie für mich hier festgehalten habt.” Der Kerl wollte über die Türschwelle treten und packte dem Grauäugigen an die Schulter. Dieser aber, in dessen Hand sich vorher schon ein kleines Messer befand, zog dieses blitzschnell nach oben und schlitzte dem Typen die Hand auf. Dieser taumelte zurück und stürzte die Treppen hinab. “Lass deine dreckigen Hände von mir!” Die Person mit den grauen Augen und schwarzen Haaren die zu einem Undercut geschnitten sind wirkte ziemlich angepisst. Dann fiel mir auf, das sich noch eine weitere Person im Raum befand die ebenfalls in der offenen Tür stand. Er hatte hellblonde Haare und hellblaue Augen. “Verschwindet lieber von hier und geht euch die Hände waschen. Mein Kumpel hier hasst Dreck und kann ziemlich ungemütlich werden.” “Das werdet ihr noch büßen!” Und so verschwand der Kerl fürs Erste. Der Schwarzhaarige wandte sich dann an das Mädchen. “He du, drück lieber nicht zu fest zu, sonst zerquetscht du es noch.” “Hö?” Das Mädchen kam aus ihrer Starre wieder zu sich und öffnete ihre Hände. Dort saß ein kleiner Vogel, der so wie es aussah verletzt war. Kapitel 13: "Freunde?" ---------------------- Wir saßen mittlerweile drinne und der Blondhaarige kümmerte sich um das Vögelchen, während das Mädchen und ich ihn dabei beobachteten. Der andere Kerl saß Abseits an einem Tisch und polierte sein Messer. “Woah, beeindruckend wie du dich um den kaputten Flügel kümmerst.” Schwärmte das Mädchen neben mir. “Soa, fertig. Es dauert allerdings seine Zeit bis es wieder fliegen kann.” “Danke.” Das Mädchen nahm den kleinen Vogel wieder in die Hand. “Sagt mal….” wandte der Blonde sich an uns. “....wie heißt ihr Zwei eigentlich?” “Ich heiße Isabel Magnolia. Und das da neben mir ist….. äh….” Sie sah mich fragend an. “Oh. Ich bin Kira.” “Ihr kennt euch gar nicht?” “Nein. Ich bin ausversehen in sie hinein gelaufen, als ich nicht nach vorne geschaut hatte. Sie hatte mir dann geholfen. Danke nochmals Kira” “Kein Problem.” lächelte ich sie verlegen an. “Hm… verstehe. Ich bin Furlan Church. Der Miesepeter da hinten ist Levi.” Dieser Levi starrte uns schon die ganze Zeit durchdringlich an. Irgendwie machte dieser Kerl mich nervös. Er hatte ohne zu zögern das Messer gegen diesen widerlichen Kerl gerichtet. Levi und ich starrten uns eine Weile lang tief in die Augen. Bis er dann die Augen schloss und sich vom Tisch erhob. “Furlan, wir müssen los.” “Ja, ich komme.” Während Levi in einen anderen Raum verschwand und Furlan sich ebenfalls von seinem Platz erhoben hatte, richtete sich Isabel an den Blauäugigen. “Wo wollt ihr denn hin?” “Unser Essen verdienen.” “Ach so?” Dann kam Levi wieder zurück zu uns und ich drehte mich in seine Richtung. Meine Augen weiteten sich. ~Ich glaube ich seh nicht richtig.~ Er kam tatsächlich mit zwei 3D Manöver Apparate um die Ecke. Ich bin genau denen in die Arme gelaufen, über die ich Informationen sammeln sollte. Ich hatte es zwar nicht geplant in direktem Kontakt mit ihnen zu treten, aber nun ist es eh zu spät. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht heraus zu finden was für Charakterzüge sie besitzen. “Oi, du!” “Hm?” Levi stand direkt vor mir und holte mich aus meiner Gedankenwelt. “Hör auf mich so an zu starren!” “Ämh…’tschuldige.” Isabel drehte sich freudestrahlend auf ihrem Sessel um und schaute über die Lehne. “Woah cool. Ihr seid diejenigen die immer mit diesen 3D Dingern rumfliegen. Ich will auch.” Furlan war gerade dabei seine Ausrüstung anzulegen. “Tut mir leid. Wir haben nur die beiden. Aber mal sehen was sich machen lässt. Vielleicht können wir ja noch Zwei von denen besorgen. Nicht wahr Levi?” “Konzentriere dich auf deine Mission Furlan. Wir werden uns nicht unnötig in Gefahr bringen.” Isabel sank enttäuscht in sich zusammen. “Och menno.” Nachdem Levi und Furlan mit dem anlegen der Ausrüstung fertig waren, bewegten sie sich Richtung Tür. Wollen die uns hier jetzt alleine lassen? “Ämh, Jungs?” Sie drehten sich in meine Richtung. “Wollt ihr uns hier jetzt etwa alleine lassen? Wir sind wildfremd für euch und ihr kennt uns vielleicht gerade mal seit einer Stunde.” Schon wieder dieser durchdringliche Blick von diesem Levi. Dann brach er die Stille. “Ihr seht nicht so aus als wenn ihr einer Fliege Leid antun könntet.” ~Ooooh, wenn der wüsste.~ Nach diesem Satz machte er kehrt und öffnete die Tür. Ich saß mit verschränkten Armen auf dem Sessel. “Also Mädels, bis später.” sprach Furlan noch mal zu uns als auch er das Haus verließ. Na, super. Jetzt sitze ich hier mit Isabel alleine und kann nicht weg. Dabei würde es mich zu sehr interessieren was die beiden jetzt vor haben. Plötzlich ertönte ein grummeliges Geräusch aus Isabels Richtung. Ich sah sie fragend an. “Au man, ich hab Hunger.” “Ach herje. Aber jetzt wo du’s sagst, macht sich mein Magen bei mir auch bemerkbar. Wollen wir mal gucken ob wir irgendwas finden?” “Au ja.” Voller Elan sprang Isabel von ihrem Platz auf. Ich erhob mich ebenfalls und wir schlenderten Richtung Küche. Viel hatten wir nicht gefunden. Überwiegend Brot und Gemüse. So standen wir vor den gefundenen Sachen und überlegten uns jetzt was wir damit anstellen könnten. “Hm… können wir aus dem Gemüse irgendwas kochen Kira?” “Äääh….kann man bestimmt. Aber ich kann nicht kochen und du?” “Ich habe es mal versucht.” Sie lächelte verlegen. “Ist wohl nicht viel bei rumgekommen was?” “Naja… es ging. Aber ich werde es trotzdem versuchen.” Isabel krempelt die Ärmel hoch und begab sich in den Kampf mit dem Gemüse. “Lass mich dir wenigstens helfen und weise mich an.” So machten wir uns an die Arbeit und alberten auch ein bisschen rum. Als wir dann fertig waren, setzten wir uns mit den gefüllten Tellern an den Tisch. Wir lächelten uns gegenseitig an. “Guten Appetit.” “Guten Appetit.” Und so aßen wir. Das Essen war an sich…… naja… also….es ging. Man konnte es essen ohne Angst zu haben man stirbt an einer Vergiftung. Vollgefressen lehnten wir uns in den Stühlen zurück. Isabel war die erste, die ihre Stimme wiederfand. “Boah bin ich voll. War zwar nicht so dolle, aber immer noch besser als gar nichts.” “Das stimmt.” Sie sah zu mir rüber, ich saß ihr gegenüber mit dem Rücken zur Küche, und machte dann einen niedergeschlagenen Eindruck. “Was ist?” Ich folgte ihrem Blick und sah dann weshalb sie so niedergeschlagen wirkte. Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. “Moah, keine Lust.” nörgelte Isabel rum. “Ich auch nicht. Wir machen das später. Das läuft uns ja leider nicht davon.” Ich stand auf und schleppte mich zum Sofa wo ich mich dann drauf plumpsen ließ. “Ich brauche erstmal eine Verdauungspause,” Auf einmal legte sich Isabel ans andere Ende aufs Sofa. “Ich auch.” gab sie lachend wieder. Und so geschah es, dass wir beide friedlich auf dem Sofa einschliefen. Wir schlummerten beide, nichts ahnend, vor uns hin, als wir auf einmal am Kragen vom Sofa gezerrt wurden und uns in der Küche wiederfanden. Wir rissen beide die Augen auf. “WAS IST DAS?!” Wir sachen erst uns beide an und danach denjenigen der uns am Kragen gepackt hatte. Es war Levi. Und zwar ein extrem wütender Levi. Er sah aus als wenn er Isabel und mich am liebsten in der Luft zerreißen würde. Anscheinend waren die beiden von ihrer “Mission” wieder zurück. Ich antwortete einfach mal rotzfrech. “Eine Küche.” Er ließ Isabel fallen, packte mich mit beiden Händen an meinem Kragen und kam mir bedrohlich nahe. “Willst du mich verarschen? Warum zum Teufel sieht die aus wie Sau??” “Wir hatten hunger und haben uns was zu essen gekocht.” “Und wieso räumt ihr die dann nicht wieder auf?” “Keine Lust.” Beängstigende Stille durchströmte den Raum. Levi fiel nach dem Satz sämtliche Gesichtszüge aus dem Gesicht. Doch dann fing er sich wieder und setzte einen Blick auf mit dem er mich hätte töten können. “Ihr werdet jetzt diesen beschissenen Schweinestall wieder sauber machen, ansonsten vergesse ich mich!” Ich musste einmal schwer schlucken. Alter war der gruselig. So einem bin ich ja noch nie begegnet. “Okay. Ist ja schon gut. Wir machen das.” Levi ließ langsam von mir ab und wir machten uns an die Arbeit. Levi stand die ganze Zeit hinter uns und beobachtete wie wir das Geschirr abwuschen. “Der Kerl macht mich nervös Isabel. Muss der uns die ganze Zeit dabei zugucken.” gab ich im Flüsterton von mir. “Mich nervt es auch. Aber wir sollten ihn nicht noch mehr reizen.” “Da hast du auch wieder recht.” Auf einmal meldete Levi sich hinter uns und kam auf uns zu. “Ihr macht mich krank. Die Sachen werden gar nicht richtig sauber. Los, geht weg. Ich mach das.” Er schob uns bei Seite und erledigte das Saubermachen selbst. Wir standen mit einem riesigen Fragezeichen über dem Kopf einfach nur da, bis Furlan dann zu uns kam. “Denkt euch nichts dabei. Levi verträgt sich mit Dreck nicht so besonders.” Wir beide schauen Furlan nur an und dann machte es bei mir klick. “Ah, verstehe.” ich linste zu Levi rüber. “Ein kleiner Putzteufel also.” Isabel und Furlan konnten sich ein Kichern nicht verkneifen und Levi schaute bedrohlich über seine Schulter in meine Richtung. Ich ging paar Schritte hinter Furlan und brachte ein kleines “‘tschuldigung” hervor. Dann wandte sich Furlan an Isabel und mich. “Ach ja. Wir konnten doch noch zwei 3D Manöver Apparate aufschnappen. “Yeeaaah.” kam es von Isabel. ~Die armen Schweine der Militärpolizei~ Kapitel 14: "Verzeiht mir" -------------------------- Seit Tagen hause ich nun schon bei den Dreien und Levi hat aus Trotz uns noch nicht erlaubt die 3D Manöver Ausrüstung zu benutzen. Nur wegen dem Vorfall mit der Küche. Man kann sich aber auch anstellen. Vor einiger Zeit hatte ich mich Abends, wo alle schliefen, nach draußen geschlichen und meinen Zwischenbericht abgeliefert. Mündlich natürlich. Würde ein bisschen auffallen wenn ich ständig am schreiben wäre. Ich muss sagen, das ich mich mit ihnen eigentlich sehr gut verstehe. Gut, Levi ist eine Sache für sich. Aber auch daran gewöhnt man sich. Heute schien auch endlich der große Tag gekommen zu sein. Gestern Abend hatte Furlan uns versprochen, das sie uns endlich zeigen werden wie man die 3D Manöver Ausrüstung benutzt. Jiaaaaa, endlich. Pure Freude kam in mir auf…... Kann man die Ironie daraus hören? Ich kenne das Ding in und auswendig. Ich muss zusehen dass ich mich so ahnungslos wie möglich stelle, sonst fliege ich noch auf. Wir sollten erstmal nur zugucken, bevor wir es selber versuchten. Levi legte sich die Ausrüstung an, während Furlan erklärte wo was hingehörte und wie es funktionierte. Ich tat natürlich sehr interessiert. “So, habt ihr alles verstanden?” Isabel und ich schauten uns an. “Ämh….” “Wir versuchen es einfach mal oder Isabel?” “Genau.” gab sie grinsend von sich. Isabel ging zu Furlan der bereits einen anderen Apparat bereit hielt. Ich ging zu dem Zweiten der etwas weiter Abseits lag. Levi währenddessen kontrollierte noch mal seine Ausrüstung. Ich kniete mich vor die Ausrüstung und vergewisserte mich, das die Gastanks auch voll waren. Während ich das tat, beobachtete Levi mich intensiv. “Hey Kira.” “Hm?” Isabel kam auf mich zu gehüpft. “Sehe ich nicht cool aus?” Sie strahlte über beide Ohren. Ich grinste leicht verkniffen zurück. “Steht dir.” In der Zeit kam Levi auf mich zu. “Soll ich dir beim anlegen helfen?” “Äääh… j..ja bitte.” Levi half mir beim Anlegen der 3D Manöver Ausrüstung. Er Kontrollierte auch ob alle Gurte richtig saßen. Bei den Oberen, wo er genau vor mir stand, sah er mir die ganze Zeit in die Augen ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Ich wüsste zu gerne was er denkt. “So, fertig.” “...danke.” “Juhuu, endlich gehts los.” Isabel hüpfte zur Tür, dicht gefolgt von Furlan und Levi. Dann setzte ich mich in Bewegung und folgte den Dreien. Etwas Abseits der Häuser erklärte Furlan uns sie Steuerung. Wie man die Ankerhaken rausschießt, wieder einholt und wie man das Gas einsetzt. Klingen besaß die Militärpolizei anscheinend nicht. Zumindestens befanden sich in den Behältern keine. Nachdem wir endlich den theoretischen Unterricht hinter uns hatten, kam die Praxis dran. Isabel meldete sich als Freiwillige um den Anfang zu machen. Leider verlief das nicht so sauber. Denn kurze Zeit später hing sie Kopfüber baumelnd von der Felswand. “Sehr gut gemacht Isabel, mach weiter so.” gab ich lautstark lachend von mir und kriegte mich gar nicht mehr ein. Plötzlich bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf. Und wer war es natürlich? Unser Levi. “Autsch.” “Hör auf so blöd vor dich hin zu lachen und mach es besser.” Das war mein Stichwort. Ich schoss die Haken in die Wand und ließ mich dann mit rauschender Geschwindigkeit zur Wand ziehen. Zu deren Bewunderung, legte ich eine perfekte Landung hin und sah von oben auf die anderen hinab. Isabel klatschte mir zu, Furlan war völlig überrascht und Levi stand dort mit verschränkten Armen und dem selben gelangweiltem Gesichtsausdruck wie immer. Den kann man aber auch für gar nichts begeistern. Ich ließ mich wieder runter und ging zu den anderen. “Wow Kira, das war der Hammer. Wieso kannst du das so gut?” strahlte mich Isabel mit großen funkelnden Augen an. Ich lachte nervös und kratzte mich am Hinterkopf. “Ömh… Naturtalent?” Während Isabel mich noch weiter anhimmelte, setzte Levi zum Gehen an. “Los kommt. Wir werden jetzt in der Stadt üben.” Und so gingen wir zu den Häusern zurück und machten die Stadt unsicher. Naja, nachdem Isabel ihre Startprobleme in den Griff bekommen hatte. Das klappte am Anfang nämlich nicht so gut bei ihr. Als sie den Dreh dann raus hatte, flogen wir förmlich über die Stadt hinweg. Es macht einfach nur Spaß sich mit diesen Dingern fortzubewegen. Ich erlaubte mir einen kleinen Spaß und bog urplötzlich rechts in eine schmale Seitengasse ab und da dann links, um in dieselbe Richtung wieder zu fliegen. Levi entging das nicht. Und bog einige Abzweigungen später ebenfalls ab. Einige Häuser in dieser Gasse standen leer und die Fenster waren kaputt. Ich war in Gedanken und bemerkte nicht dass Levi plötzlich von der Seite angeschossen kam, mich erwischte und durch ein kaputtes Fenster stieß. Dort nagelte er mich am Boden fest. Er, über mir, durchbohrte mich mit seinem stechendem Blick. Ich fing an sichtlich nervös zu werden. Mein Atem ging immer schwerer und unregelmäßiger. Wieso tat er das? Seitdem ich hier angekommen war, spürte ich ständig seine stechenden Blicke in meinem Nacken. Auf einmal nahmen wir ein zischendes Geräusch wahr. Levi’s Blick wurde wieder klarer und ließ von mir ab. Wir gingen links und rechts vom Fenster in Deckung und sachen mehrere Gestalten an unserem Fenster vorbei huschen. “Die Militärpolizei? Komm Kira, wir müssen zurück zu Furlan und Isabel.” “Okay.” Wir vergewisserten uns dass die Luft rein war und machten uns auf den Weg. Ich flog ein paar Meter hinter Levi und meine Miene verfinsterte sich. ~Militärpolizei? Nein, das war nicht die Militärpolizei. Ich habe die Flügel auf ihrem Rücken erkannt. Der Tag ist anscheinend gekommen.~ Ich ließ mich zurückfallen bis ich Levi nicht mehr sah und verschwand dann in eine andere Richtung. Ich traf mich mit einem Soldaten des Aufklärungstrupps und dieser übergab mir meine Uniform. ~Ernsthaft? Die haben meine Uniform mitgeschleppt? Na fein.~ Also verschwand ich kurz und kam dann komplett umgezogen wieder zurück, inklusive Umhang. Ich zog mir die Kapuze tief ins Gesicht und wir begaben uns zu dem Rest des Trupps. In der Zwischenzeit hatte Erwin es geschafft Isabel, Furlan und Levi festzusetzen. Alle Drei knieten nebeneinander auf dem Boden. Arme hinterm Rücken festgekettet. Ich gesellte mich zu Erwin, natürlich darauf bedacht mein Gesicht nicht zu zeigen. Erwin kniete sich vor Levi hin. “Du siehst mir nach dem Anführer aus. Wie heißt du?” Levi schwieg. Er machte keine Anstalten ihn seinen Namen zu nennen. Erwin erhob sich wieder. “Hm.. du möchtest also lieber schweigen was?” Plötzlich trat Mike hinter Levi und drückte sein Gesicht nach unten in den Dreck. Das muss hart sein. “Antworte gefälligst wenn man dich etwas fragt.” Levi reagierte immer noch nicht. Ich konnte das allerdings nicht mehr mit ansehen. “Mike lass ihn los!” Mike reagierte nicht. Dann ging ich auf ihn zu, riss ihn von Levi weg auf den Boden und setzte mich auf ihn. “Ich hatte gesagt du sollst ihn los lassen!” “Hey schluss jetzt ihr beide. Jäger, geh von ihm runter.” erhob Erwin plötzlich die Stimme. Ich tat wie befohlen, stieg von Mike runter und entfernte mich einige Meter von ihm. Dann wand sich Erwin wieder an Levi. “Also?” “........Levi.” gab der Schwarzhaarige von sich. “Ich mache euch einen Vorschlag. Wir werden von euren Straftaten absehen, wenn ihr euch dem Aufklärungstrupp anschließt.” Die Augen von den Dreien weiteten sich. “Und was wenn wir es nicht tun?” “Dann werden wir euch der Militärpolizei übergeben. Und mit den Straftaten die ihr begangen habt, werden sie euch wahrscheinlich hinrichten.” Levi starrte Erwin eine Zeit lang an. Dann wanderte sein Blick in meine Richtung. “Möchtest du dich nicht langsam mal zu erkennen geben, Kira?” ~Was? Woher….?~ Ich nahm langsam meine Kaputze ab und sah meine drei “Freunde” an. Isabel und Furlan sahen mich geschockt an. Levi hingegen…..seinen Blick konnte ich ganz ehrlich nicht definieren. “Wie lange wusstest du das schon Levi?” “Ich hatte bei dir so ein merkwürdiges Gefühl. Und spätestens beim Anlegen der Manöver Ausrüstung hatte sich mein Verdacht dann bestätigt. Du hattest von dir aus die Gastanks kontrolliert obwohl weder Furlan noch ich es dir gezeigt hatten. ~Oh schitt. Stimmt. Ich hatte sie aus Reflex kontrolliert. Das mache ich immer bevor ich die Ausrüstung anlege.~ “Mist.” knurrte ich vor mich hin. “Und wieso hattest du dann nichts gesagt?” “Ich wollte wissen was du vorhattest. Nur auf den Tag heute war ich nicht vorbereitet.” Er hatte es die ganze Zeit gewusst. Deswegen diese Blicke. Ich sah ihn die ganze Zeit leicht entsetzt an. Erwin beobachtete das alles nur und hielt sich zurück. Dann senkte ich meinen Blick. “Wie lautet dann jetzt deine Entscheidung, Levi?” Ich richtete meinen Blick wieder entschlossen in seine Richtung. Levi schloss kurz seine Augen um anscheinend kurz nachdenken zu müssen. Dann sah er mich wieder an. “Na gut… ich werde dem Aufklärungstrupp beitreten.” Kapitel 15: "Tiefe Wunde" ------------------------- In Reih und Glied standen wir nun vor einer Tribüne. Darauf standen Kommandant Shadis, Isabel, Furlan und Levi. Nachdem wir wieder an der Oberfläche waren und Levi sich, gezwungenermaßen, mit seinem neuen dreckigen Zimmer anfreunden musste, war jetzt der Zeitpunkt gekommen wo sie sich dem Rest des Trupps vorstellen mussten und einem Abteilungsführer zugeteilt werden. Der Kommandant ergriff das Wort. “So, das sind unsere neuen Rekruten. Dann stellt euch doch einmal selbst vor!” Er übergab das das Wort dann an den Dreien weiter. Furlan trat hervor. “Ich bin Furlan Church und werde mein Bestes geben.” Na wenigstens hat er das Salutieren jetzt hinbekommen. Gestern Abend, als Fragon ihnen ihre Zimmer gezeigt hatte, sah das ganze noch anders aus. Dann war Isabel dran. “Mein Name ist Isabel Magnolia, schön euch kennen zu lernen.” Und dann war Levi an der Reihe. Schweigende Stille. “Ey du, stell dich gefälligst vor!” Levi sah Shadis einmal mit einem gelangweiltem Blick an und richtete diesen dann wieder nach vorne. “........Levi.” Alle Soldaten schauten ihn komisch an. ~Na, das kann ja noch was werden.~ “Gut. Fragon? Die werden deiner Einheit zugeteilt!” “Was? Aber Erwin wollte die doch unbedingt bei uns haben soll er doch…..” “Keine Widerrede!” Fragon passte dies gar nicht. Er hielt so schon nicht viel von denen, da es Kriminelle aus dem Untergrund waren, und Levi konnte er schon mal gar nicht ab. Aber Befehl ist Befehl. Und so blieb ihm nichts anderes übrig als zu spuren. Während Isabel und Furlan Mina, einer Soldatin des Aufklärungstrupp, übergeben wurden um das Reiten zu lernen, gingen Fragon, Hanji und ich mit Levi rüber zum Wald um seinen Umgang mit dem 3D Manöver und Klingen zu tests. Ich befand mich im Wald auf einem Ast, vor einem nachgebauten Titanen aus Holz, und wartete darauf das Levi vorbei kam. Und dann kam er auch schon in einer rasenden Geschwindigkeit und durchtrennte den Nacken des Holz Titanen mit einem Hieb. Er sah mir währenddessen in die Augen. Alles begann sich wie in Zeitlupe zu bewegen, als er mich wieder mit diesem stechenden Blick durchbohrte. Ein leichtes Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit. Einige Tage vergingen. Und uns stand die nächste Expedition bevor. Gerade wanderte ich durch die Gänge des Hauptquartiers, da ich nicht schlafen konnte. Das Problem hatte ich in letzter Zeit öfters. Ich ging dann immer nach draußen um frische Luft zu schnappen. Es ist bereits nach 22 Uhr. Um diese Uhrzeit hatte eigentlich niemand mehr etwas auf den Fluren zu suchen. Aber ich ignorierte das gepflegt. Ich entschied mich nach oben auf die Burgmauern zu gehen. Als ich die Tür nach draußen öffnete, sah ich dass ich nicht die einzige war. Ich ging auf die Personen zu. “Ihr wisst schon das ihr um diese Uhrzeit hier nichts mehr zu suchen habt?” Alle Drei drehten sich zu mir um. “Ach Kira, das muss doch keiner wissen oder?” sprach Isabel zu mir. Dann wand sich Furlan an mich. “Und was ist mir dir? Du darfst doch genauso wenig hier sein oder?” Ich hielt meinen Finger an die Lippen. “Psssst, das muss doch keiner wissen.” Isabel, Furlan und ich fingen an zu lachen. Und Levi? Ja…..,das was ein Levi halt so macht. Muffig vor sich hingucken. “Seid ihr nervös wegen Morgen?” “Nö, also ich überhaupt nicht.” gab Isabel mutig von sich. Das ist ganz schön zuversichtlich, dafür das sie noch nie einen Titanen gesehen hatte. Dann gab Levi auch mal was von sich. “Wirst du eigentlich bei uns mit reiten Kira?” “Nein. Mein Platz ist vorne beim Kommandanten, zusammen mit Mike und Erwin.” “Verstehe.” “Ihr solltet jetzt besser schlafen gehen. Ihr müsst für Morgen ausgeruht sein. Ich werde zumindestens jetzt versuchen zu schlafen. Also gute Nacht ihr Drei.” “Gute Nacht Kira.” winkte mir Isabel noch zum Abschied zu. Am nächsten Tag war es dann soweit. Wir standen startbereit vor dem Tor und warteten auf den Befehl. Ich drehte mich noch einmal zu Isabel, Furlan und Levi um, die etwas weiter hinten standen und lächelte ihnen aufmunternd zu. Levi verzog keine Miene. Isabel grinste mich, mit einem Daumen nach oben, an. Und Furlan lächelte verlegen. Hoffentlich wird alles gut gehen. Ich schaute gen Himmel. Das Wetter wirkte nicht gerade vielversprechend. Viele Wolken verdeckten das Blau. Diese Expedition soll ein Testlauf für eine neue Formation sein die Erwin entwickelt hatte. Die Fernaufklärungs-Formation. Bei dieser Formation werden mehrere Einheiten gebildet, die sich dann auf dem Feld über eine größere Fläche verteilen. So hat man einen besseren Überblick und weiß schon früher wann sich ein Titan nähert. Statt danach zu suchen, wie man die Titanen am besten eliminiert, konzentrierte man sich nun darauf Zusammenstöße mit Titanen möglichst zu vermeiden. Kommuniziert wird über Rauchgranaten die, je nach Situation, abgefeuert werden. Rot = bei Sichtkontakt mit einem normalen Titanen Schwarz = bei Sichtkontakt mit einem Abnormen. Das sind Titanen die sich anders verhalten als man erwartet. Grün = wird als Richtungswechsel verwendet. Meist ist der Kommandant derjenige der die Richtung angibt und diese zuerst abfeuert, während die Einheiten diese dann bis an den äußersten Rand der Formation weiter geben. Blau = Rückzug. An sich eine Sinnvolle Strategie um den Kampf mit den Titanen auf offener Fläche zu vermeiden. Nur der Himmel zog sich immer weiter und dunkler zu. Wenn es anfängt zu regnen, dann wird uns das Rauchsignal auch nichts nützen. Das große Tor ging auf und Shadis gab den Befehl zum Losreiten. Außerhalb der Mauer nahmen wir dann die Formation ein. Der Himmel verdunkelte sich immer weiter. Und es kam, wie es kommen musste. Es fing an zu regnen. Und das nicht gerade wenig. Die Sicht war schlecht und wir hatten keine Möglichkeit mehr mit den anderen zu kommunizieren. Auf einmal kam ein Titan von der Seite auf uns zu. Ich wich aus, doch fiel vom Pferd. Schnell richtete ich mich wieder auf. Von meiner Einheit keine Spur mehr. ~Sie scheinen weiter geritten zu sein.~ Der Titan kam auf mich zu und versuchte mich zu greifen. Doch ich reagierte schnell und war kurze Zeit später an seinem Nacken zu gange. Somit war der Titan Geschichte und ich pfiff mein Pferd zu mir zurück. Dann ritt ich weiter. Ich hatte meine Einheit verloren und war somit auf mich allein gestellt. Ich wusste nicht ob sie mittlerweile die Richtung gewechselt hatten und auf dem Weg zurück zur Mauer waren, oder ob sie vielleicht doch nach mir suchten. Warum musste es ausgerechnet heute regnen? ~Wir hätten die Expedition verschieben sollen. Dann wäre das alles jetzt nicht passiert.~ Dann sah ich in der Ferne, auf dem Weg vor mir, plötzlich etwas liegen. Als ich näher heran ritt, erkannte ich das es eine Leiche war. Zumindestens das, was davon noch über war. Dann richtete ich meinen Blick nach oben und sah mich in der Gegend um. Was ich dort sah, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Die gesamte Fläche war übersäht von Toten. ~Was zur Hölle ist hier bloß passiert? War das etwa….ein Abnormer?~ In der Ferne konnte ich Schreie wahrnehmen und lenkte mein Pferd Saiy in diese Richtung. Mir kamen noch mehrere Titanen in die Quere, die ich mit nur einem Schnitt in den Nacken erlegte. Und dann kam ich dem Geschehen näher. Es war Isabel die Probleme mit einem Titanen hatte. Nein, es war nicht irgendein Titan, es war ein Abnormer auf allen Vieren der unserer Formation so zugesetzt hatte. Ich war noch einige Meter entfernt und spang von meinen Pferd um die Manöver Ausrüstung zu verwenden. Doch dann….. erwischte der Titan Isabel und biss ihr den Kopf ab. Furlan stand etwas Abseits und schien in einer Schockstarre festzusitzen. Denn er bewegte sich keinen Millimeter. Ich betätigte den Schalter für das Gas um schneller zu werden. Doch der Titan hatte Furlan bereits in seinen dreckigen Händen und führte ihn zu seinem Maul. Ich versuchte noch rechtzeitig da zu sein. Es war nicht mehr weit. Doch in dem Moment wo ich ankam und zu einem Hieb ausholte um diesem Vieh den Nacken aufzuschneiden, biss der Titan zu und meine letzten Ersatzklingen die ich noch hatte zerbrachen. Ich landete einige Schritte von dem Ungeheuer entfernt und drehte mich zu dem Rest was von Furlan noch übrig geblieben war um. Dann sank ich auf die Knie und starrte regungslos den matschigen Boden vor mir an. Der Titan kam mir währenddessen immer näher und als er vor mir zum stehen kam, machte er sein Maul weit auf um mich zu fressen. “Warum? Warum konnte ich sie nicht retten?” gab ich nur flüsternd von mir. Der Titan wusste anscheinend dass ich mich nicht mehr wehren konnte, denn er kam mir mit seinem weit aufgerissenen Mundwerk nur sehr langsam entgegen. Es ist wie damals. Ich befinde mich vor einem Titanen, nicht mehr in der lage mich zu bewegen. ~Dann ist das heute….~ ich schloss die Augen. …..~wohl mein letzter Tag.~ Doch es geschah nichts. Ich hörte nur das Geräusch von Klingen, die sich durch das dicke Fleisch eines Titanen bohrten. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und erkannte eine Gestalt, die wie ein Besessener auf diesen Titanen einhackte. Mein Blick war trübe. Und ich nahm meine Umgebung nicht richtig war. Und dann war Stille. Ein kurzer Augenblick, wo man sich ausruhen durfte von den ganzen Strapazen die geschehen waren. Aus weiter Ferne ertönten Geräusche die eindeutig immer näher kamen. Es waren Pferde die sich auf uns zu bewegten. Ich machte immer noch keine Anstalten mich zu bewegen. Ich hörte wie jemand leise meinen Namen aussprach. Es waren Erwin und ein paar andere Soldaten. Ich senkte meinen Blick weiter nach unten, so das mein Gesicht von ein paar Haarsträhnen bedeckt wurde. ~Er hat ein Glück überlebt.~ Erwin sah sich die Gegend an und entdeckte die Leichen von Isabel und Furlan. “Sie haben also nicht überlebt.” sagte er mehr zu sich selbst, aber laut genug dass jeder es hören konnte. “Sie waren zu übermütig. Das wurde ihnen zum Verhängnis.” “Das ist alles deine Schuld!” knurrte derjenige, der zuvor den Titanen erlegt hatte. Es war eindeutig Levi der da sprach. Und er war anscheinend extrem sauer. Aber wieso gab er Erwin die Schuld? “Sie waren unvorsichtig Levi. Ihr wurdet vor den Titanen gewarnt und das ist jetzt das Resultat.” “.......ich bring dich um!” Auf einmal setzte sich Levi in Bewegung und griff Erwin an. Erwin schien darauf vorbereitet zu sein. Denn er reagierte schnell und wehrte diesen Angriff ab. Er hielt Levi’s Klinge mit der bloßen Hand fest. “Hättest du uns da nicht mit hineingezogen, wäre das alles nicht passiert!” “Ihr habt euch selbst dafür entschieden. Ich habe euch damals die Wahl gelassen ob ihr uns beitreten wollt oder nicht. Allerdings wäre dein Plan dann nicht aufgegangen mich zu töten nicht wahr?” Levi’s Augen weiteten sich und ich wurde ebenfalls hellhörig. ~Was hatte Erwin eben gesagt? Levi hatte den Plan ihn um zu bringen? Wieso?~ Erwin kramt in seiner Jackentasche herum und schmiss ein Dokument von sich auf den Boden. “Ist es das was ihr in meinem Büro gesucht habt?” Ich sah das Dokument, das einige Meter neben mir lag, fragend an. ~Was hatte das alles zu bedeuten?~ “Das ist übrigends eine Fälschung Levi. Das echte ist bereits auf dem Weg zu Darius Zackly.” Levi sah ihn geschockt an. “Woher…..” “Ich habe auch so meine Beziehungen weißt du. Aber das ist gar nicht mal das Schlimme. Du hast ihr eine sehr tiefe Wunde zugefügt Levi.” Erst verstand er gar nicht was Erwin damit meinte. Doch dann kapierte er es und richtete seinen Blick panisch in meine Richtung. Er hat mich hintergangen und ich habe ihm vertraut. Dabei wollte er hinter meinem Rücken Erwin ermorden, nur wegen einem blöden Dokument. Dieses Stück Papier waren Beweise für irgendwelche Unterschlagungen von Steuergeldern. Levi stand wie versteinert da und starrte immer noch geschockt in meine Richtung. Ich erhob mich langsam ohne auch nur einen Blick in seine Richtung zu verschwenden. Dann drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm und ging auf Saiy zu, den Mike wieder eingefangen hatte, und stieg auf. “Kira….” kam es sehr leise von Levi. “Gefühle haben im Krieg nichts verloren. Und in unserer heutigen Zeit sowieso nicht. Egal ob freundschaftlich oder sonst was. Im Aufklärungstrupp riskiert man sein Leben. Da ist es besser wenn man dann auch alleine stirbt.” Und nach diesem Satz trieb ich mein Pferd an und ritt davon. Erwin sah mir nach. “Sag mir Levi…” und drehte sich noch mal in die Richtung des Schwarzhaarigen. “....wie willst du diese tiefe Wunde in ihrem Herzen wieder schließen?” Levi sah ihn nur ratlos an und somit stieg auch Erwin auf sein Pferd und ritt davon. Kapitel 16: "Schuldgefühle" --------------------------- Niedergeschlagen und mit den größten Verlusten die wir je hatten, kamen wir von der Expedition und ritten durch das Tor zurück ins Innere der Mauer. Meinen Blick ließ ich die ganze Zeit über nach unten gerichtet, als wir langsam durch die Stadt zurück zum Hauptquartier gingen. Böse Blicke lagen auf uns. Die Bewohner warfen wieder mit Beleidigungen um sich. ~Wie gerne würde ich jetzt von meinem Pferd steigen und diesen Idioten mit meiner Faust deren Mäuler stopfen.~ Mein Körper verkrampfte sich und meine Hände fingen an zu zittern. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine. Mein Blick wanderte zur Seite und entdeckte die blauen Augen von Erwin der zu mir aufgeholt hatte und versuchte mir aufmunternd zu zulächeln, was aber eher besorgt aussah. Durch seine Berührung entspannte ich mich wieder. Ich weiß nicht wieso, aber dieser Mann hat eine sehr beruhigende Wirkung auf mich. Ich finde es auch beeindruckend wie ruhig er in den schwersten Situationen sein kann. Dieses Gefühl das er damals in mir, bei unserer ersten Begegnung, hervorgerufen hatte, wurde über die Jahre immer stärker. Auch wenn ich es bis heute noch nicht wirklich zuordnen konnte. Oder wollte ich es nicht? War ich mir meinen Gefühlen doch bewusst und wollte es nur nicht wahrhaben? Erwins Blick lag immer noch auf mir und ich erwischte mich dabei, wie ich ihn die ganze Zeit über anstarrte. Verlegen und mit geröteten Wangen wanderte mein Blick zur Seite. Erwin zog langsam seine Hand zurück. Am Straßenrand standen Kinder, die bewundernd zu uns auf sahen. Wenigstens sind nicht alle gegen uns. Doch ein Kind stach besonders hervor. ~Diese Augen. Dieser Blick. Konnte es sein?~ Dieser Junge hatte braune Haare und smaragdgrüne Augen, wie die meine. ~Oh nein…. Er bewundert den Aufklärungstrupp….~ Ich wandte meinen Blick wieder ab und ritt weiter. Am Hauptquartier angekommen, stieg ich von meinem Pferd, übergab es an einen Soldaten und ging dann rein. Mein Ziel? Mein Zimmer. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe und wollte alleine sein. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und schlief sofort ein. Levi hatte wohl beschlossen beim Aufklärungstrupp zu bleiben, denn ich lief ihm am nächsten Tag paar mal über den Weg. Ich versuchte zwar ihm so gut es ging aus dem Weg zu gehen, aber das klappte leider nicht immer. Ob ich ihm jemals verzeihen kann, weiß ich nicht. Aber wenn, dann braucht es Zeit. Ich war gerade auf dem Weg zu Kommandant Shadis, da er mich in sein Büro bestellt hatte. Ich klopfte an und er bat mich herein. “Ah Kira, da bist du ja. Setz dich doch bitte.” Ich salutierte kurz und setzte mich dann auf einen Stuhl, der sich vor seinem Schreibtisch befand. “Weshalb haben sie mich hergerufen?” “Darf ich dir eine Frage stellen Kira?” “Aber natürlich.” Er machte eine kurze Pause. “Nehmen wir mal an, ich würde auf der nächsten Expedition umkommen….” Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn schockiert hat an. “.....wen…..würdest du an meine Stelle als Kommandanten sehen?” “Ämh…..” Ich war etwas erstaunt das er mich sowas fragte. Hatte es einen Grund? “Also…. Ich….ämh….ich denke das..Erwin sehr gut für diesen Posten geeignet wäre.” Ich sah etwas verlegen nach unten auf meinen Schoß. “Hm...verstehe. Er war auch mein erster Gedanke. Ich möchte ehrlich sein zu dir Kira. Ich will von meinem Amt als Kommandanten zurücktreten.” “Was?” Mein Blick schnellte nach oben und ich sah in mit großen Augen an. “Meine Zeit ist um. Der Druck ist zu groß. Es wird an der Zeit das ein jüngerer und erfahrener Soldat meinen Platz einnimmt.” Ich brachte nicht wirklich ein Wort heraus. Ich konnte nicht glauben was er da sagte. “Kira, ich möchte dich aber bitten, das noch für dich zu behalten.” “Ämh...ja, natürlich. Ich werde es niemanden sagen.” “Danke. Du darfst jetzt gehen.” Ich stand von meinem Platz auf, salutierte noch einmal und verließ das Zimmer. ~Wieso hat er mir das überhaupt erzählt?~ Es ist mittlerweile Abends und da ich nicht schlafen konnte, machte ich mich auf dem Weg zur Burgmauer nach draußen. Ich öffnete die Tür und wollte gerade über die Türschwelle treten, als ich eine Gestalt dort sitzen sah. Es war Levi, der anscheinend die selbe Idee hatte wie ich. Ich wollte schon wieder umdrehen als seine Stimme erklang. “Möchtest du dich nicht setzen?” Ich hielt in meine Bewegung inne und brauchte erstmal einen Moment, um schlussendlich über meinen Schatten zu springen und mich dann zu ihm setzte. Eine Weile schwiegen wir uns nur an, als er dann das Wort ergriff. “Es tut mir leid.” Ich schrak leicht zusammen und schaute ihn aus dem Augenwinkel an. “Ich habe einen Fehler getan. Du hast uns vertraut und das haben wir schamlos ausgenutzt. Es war nicht richtig.” Ich schwieg weiterhin. “Das….was ich dir jetzt sagen werde fällt mir wirklich extrem schwer. Also hör gut zu, denn ich sage es nur ein einziges mal.” Ich schaute ihn neugierig an. “......du bist mir verdammt wichtig Kira. Du hast uns zwar so gesehen in eine Falle gelockt, aber nach all der Zeit die du bei uns warst, sind wir doch gute Freunde geworden. Und ich möchte dich als diese nicht verlieren. Lass uns das bitte alles vergessen und nochmal von vorne anfangen.” Levis Blick war die ganze Zeit starr gen Himmel gerichtet als er dies sagte. Mein Blick wanderte zu meinen Händen. ~Was sollte ich ihm darauf jetzt antworten? Sowas von ihm zu hören ist so……...befremdlich. So kenne ich ihn gar nicht.~ “Levi….” Er zuckte kaum sichtbar zusammen. “.....du hast zwar einen Fehler gemacht, aber wie du schon sagtest, ich hatte euch in eine Falle gelockt und ihr musstet euch gezwungenermaßen uns anschließen. Außerdem habe ich es nicht geschafft Isabel und Furlan zu retten, weil ich zu verschwenderisch mit meinen Klingen war. Seit Tagen konnte ich kaum schlafen, weil ich dir gegenüber deswegen solche Schuldgefühle hatte. Dabei wolltet ihr nur in Ruhe an der Oberfläche leben.” Levi sah mich überrascht an. Mit diesen Worten hatte er wohl nicht gerechnet. Dann fasste er sich aber wieder. “Du bist die Letzte die sich deswegen entschuldigen sollte. Du hast alles getan was du konntest um sie zu retten Kira. Sie waren einfach zu unvorsichtig.” Ein leichtes Lächeln legte sich auf mein Gesicht. Dann schloss ich kurz die Augen, drehte mich mit dem gesamten Körper zu Levi und hielt ihn meine Hand hin. Er hingegen schaute erst nur meine Hand überrascht an und dann zu mir in die Augen. Ich schaute ihn liebevoll an. “Freunde?” Seine Augen weiteten sich. Anscheinend konnte er nicht glauben was er da hörte. Er schaute wieder auf meine Hand und reichte mir dann seine. Und was ich dann sah, verschlug mir fast die Sprache. Seine Mundwinkel waren tatsächlich leicht nach oben gezogen. Der immer mies gelaunte Levi….konnte lächeln? Das war mir neu. Aber ich war froh eine der wenigen zu sein, die es sehen durfte. Levi und ich hatten uns wieder vertragen und haben die Vergangenheit hinter uns gelassen. Shadis ist mittlerweile als Kommandant zurückgetreten und wurde Ausbildungsleiter der Trainingseinheiten. Seinen Platz, als mittlerweile 13. Kommandant des Aufklärungstrupps, hat Erwin Smith eingenommen. Am Abend bestellte mich Erwin in sein Büro und übergab mir einen Brief. Ich öffnete ihn sofort und las ihn. In diesem Brief stand, das Shiganshina, dem Bezirk aus dem ich stamme, von Titanen überfallen wurde und meine Mutter es nicht überlebt hatte. Ebenso hatte Erwin mir noch erzählt das die Mauer Maria gefallen war und die Bewohner hinter die nächste Mauer Rose gebracht wurden. Ich hielt meine Hand vor dem Mund und versuchte meine Tränen zurück zu halten. Nach all den Jahren die ich nun schon beim Aufklärungstrupp war, hatte ich meine Familie kein einziges Mal besucht. Erwin kam langsam auf mich zu, schloss seine Arme um mich und drücke mich an sich. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hemd und ließ meinen Tränen freien lauf. Kapitel 17: "Missverständnis" ----------------------------- Ich saß auf einem Stuhl. Meinen Ellenbogen stützend auf dem Tisch und meinen Kopf auf der Handfläche, und versuchte mich verzweifelt wach zu halten. Immer wieder fielen mir die Augen zu und mein Kopf sackte immer wieder ab. “Kira, du kannst gerne schlafen gehen wenn du möchtest.” “Hm? Was? Nein, es geht schon Erwin. Sonst wird es doch nie weniger.” Seitdem Erwin Kommandant ist, stapelt sich der Papierkram auf seinem Schreibtisch. Ich hatte beschlossen ihm meine Hilfe anzubieten und half ihm immer bis in die Nacht hinein. Das ging jetzt allerdings schon einige Tage so. Ich musste schrecklich aussehen. “Kira, es ist wirklich in Ordnung.” “Nein, nein, ich zieh das durch.” “Na wenn du meinst.” gab Erwin lächelnd von sich. Doch lange hielt ich es nicht aus und schlief irgendwann doch noch ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, streckte ich mich einmal ausgiebig und richtete mich auf. Noch halb verschlafen öffnete ich meine Augen und sah mich um. Es dauerte eine Weile. “Momentmal…..” Ich riss meine Augen auf und musste feststellen….. “Das ist aber nicht mein Bett!!” …..das ich nicht in meinem Zimmer war. Ich kratzte mich am Hinterkopf, um mich zu erinnern was gestern Abend passiert war. Ich schien doch noch eingeschlafen zu sein. Das würde dann ja bedeuten, das das hier Erwins Schlafzimmer ist. Fragt mich nicht wieso, aber ich legte mich noch mal kurz hin und vergrub meine Nase in das Kissen. ~Es riecht so guuuut…… Moment mal, was treibe ich hier eigentlich?? Und wo hat Erwin überhaupt geschlafen?~ Ich versuchte aufzustehen, verhakte mich mit einem Fuß allerdings in der Bettdecke und legte mich erstmal voll auf die Fresse neben das Bett. “Autsch.” Plötzlich ging die Tür zum Zimmer auf. “Kira? Was machst du denn hier?” “Hm?” Ich öffnete schmerzverzerrt meine Augen und musste festellen das Hanji in der Tür stand. “Ämh...Hanji?” Hinter ihr erschien dann auch Erwin. “Ah, du bist wach.” “Sag mal Erwin, was hat Kira denn in deinem Schlafzimmer zu suchen?” fragte sie Erwin und wackelte merkwürdig mit ihren Augenbrauen. “Sie hat mir gestern noch bei dem Papierkram geholfen und ist irgendwann eingeschlafen. Es war schon ziemlich spät und ich wollte sie nicht wecken. Daher habe ich sie in mein Bett gelegt. Ich habe die Nacht auf dem Sofa verbracht.” “Aaaaahjia.” gab Hanji nur von sich. Ich fing dann mal an mich langsam zu erheben und ging auf die beiden zu. “Tut mir leid Erwin, das ich dein Bett blockiert habe.” Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. “Ist schon in Ordnung Kira.” Dann klopfte es an der Bürotür und Erwin öffnete diese, da wir eh quasi dran standen. Sein Schlafzimmer befand sich nur eine Tür weiter, wenn man in seinem Büro stand rechts. Levi trat ein. “Was ist denn das hier für eine Versammlung?” gab dieser monoton von sich. “Kira hat bei Erwin übernachtet.” haute Hanji plötzlich grinsend raus. “Ach, ist das so?” “Hanji, verdammt noch mal!” motzte ich sie an. Doch diese fing nur laut an zu lachen. “Ich bin gestern bei der Arbeit eingepennt und Erwin hatte mich einfach in sein Bett gelegt, mehr nicht.” Mir war das alles ziemlich peinlich. Es würde mich nicht wundern wenn ich mittlerweile rot wie eine Tomate bin. “Naja, soll mir egal sein. Kira, ich bräuchte eben kurz deine Hilfe in meinem Büro. Und zwar am besten jetzt.” wand sich Levi an mich. “Ömh...okay, ich komme.” Dann kam Hanji noch mal auf mich zu. “Ah, Kira. Ich bräuchte dich nachher auch noch mal.” “Wie? Was wollt ihr alle eigentlich von mir? Ich bin gerade erst aufgestanden.” Levi und ich verließen Erwins Büro. Levi hat sich in den Letzten Monaten sehr bewiesen. Er wurde mittlerweile zum Hauptgefreiten ernannt und besitzt eine Spezialeinheit die aus Vier weiteren Mitgliedern bestand. Hanji ist Abteilungsleiterin des Forschungsteams geworden. Mich wollte Erwin ebenfalls befördern, hatte aber abgelehnt. Ich bin zufrieden so wie es jetzt ist. Als Mitglied seiner Einheit immer an seiner Seite zu kämpfen. Er hatte auch versucht mich in Levis Einheit zu stecken. Doch da wehrte ich mich auch gegen. Levi ist zwar einer meiner besten Freunde geworden, allerdings ist er noch viel emotionsloser und kühler als zuvor schon. Und auf Dauer war das nichts für mich. In seinem Büro angekommen, schloss er diese auf und wir traten ein. Hanji hatte währenddessen in ihrem Büro nach irgendwelchen Zetteln gesucht und war wieder auf dem Weg zu Erwin, als sie vor Levis Tür zum Stillstand kam, da sie verdächtige Geräusche von dort wahr nahm. Sie ging mit dem Ohr näher ran um besser hören zu können. “Verdammt noch mal Kira. Jetzt nimm das Teil endlich in die Hand!” “Nun warte doch mal, ich sitze noch nicht richtig.” “Jetzt beeil dich, ich kann langsam nicht mehr!” “Jetzt gib es schon her!” “Na endlich!” “Halt doch mal still Levi, ich bekomme das Ding sonst nicht da rein!” Plötzlich wurde die Tür mit Schwung aufgerissen und wir erschraken. “Ha, erwischt.” Ich landete mit dem Rücken ziemlich hart auf dem Boden. “Scheiße Vierauge, gehts noch? Kannst du nicht klopfen?!” “Oh,... und ich dachte ihr macht was Unanständiges.” In der Zeit hatte ich mich langsam wieder erhoben. “Boah, das mach ich nicht noch einmal. Entweder besorgst du dir ein kleineres Regal oder eine Leiter!” Ich ging Richtung Tür an Hanji vorbei. “Was habt ihr denn hier getrieben?” “Levi wollte unbedingt etwas ganz oben ins Regal stellen und hatte mich deswegen auf die Schultern genommen. Und dann musstest ja unbedingt du reinplatzen. Ich verzieh mich jetzt.” “Du hättest ihn ja auch auf deine Schultern nehmen können, Immerhin ist er 10 cm kleiner als du.” “Mag sein, dafür ist er aber kräftiger.” Und so verließ ich den Raum und ging. “Oi, Vierauge!” “Hm?” Hanji sah Levi fragend an. “Geh mal ein paar Schritte zurück!” “Was? Wieso das denn?” Hanji ging ein paar Schritte zurück und Levi knallte ihr die Tür vor der Nase zu. “Also echt, wie unhöflich. Hey, Kira, warte mal!” Sie rannte mir hinterher und holte mich schnell ein. “Was willst du? Wegen dir habe ich jetzt Rückenschmerzen.” “Du verbringst ziemlich viel Zeit mit Levi kann das sein? Stehst du etwa auf ihn?” grinste sie mich blöd an. “Bitte was? Nein, tu ich nicht. Er ist einer meiner besten Freunde, genauso wie du Hanji. Mehr nicht.” “Sicher?” “Ganz sicher.” “Ich brauche trotzdem noch deine Hilfe.” “Bei was denn?” “Ich möchte Erwin meine neue Erfindung vorstellen, und du musst ihn überzeugen.” Ich sah sie fragend an. “Ich muss was?” Wenn Hanji mich braucht um Erwin zu überzeugen, dann kann es nichts Gutes bedeuten. Hanji hatte mir vorher von ihren Plänen erzählt. Ich war davon nicht begeistert und wollte ihr eigentlich auch nicht helfen. Aber nun stand ich hier, vor Erwin der an seinem Schreibtisch saß und uns durchdringlich ansah. Er hatte seine Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt und seine Hände ineinander gefaltet. Hanji hatte ihm soeben von ihrer ganz tollen Idee erzählt. Dann sah Erwin zu mir und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Was hälst du davon Kira?” “Hm?....Ich… also… e..es ist vielleicht keine so schlechte Idee. Wir wissen zwar wo der Schwachpunkt der Titanen ist, aber dennoch wissen wir viel zu wenig über sie. Ich denke das es dann schon sinnvoll ist, wenn wir Experimente an ihnen durchführen können um mehr über ihr Verhalten zu erfahren.” “Verstehe…. Nun gut. Ich vertraue deiner Aussage Kira. Hanji, du hast meine Erlaubnis. Sag mir bescheid sobald du fertig bist. Dann werde ich die Expedition dafür planen. Ich möchte aber dass du Levi und seine Einheit mit nimmst.” “Aber klar doch. Danke Erwin. Du wirst die Entscheidung nicht bereuen. Komm Kira.” “Was? Wohin?” “ Na, zu Levi. Er muss ja auch Bescheid wissen.” Und so zerrte sie mich aus dem Raum. ~Was habe ich da eigentlich alles mit zu tun?~ Wir standen vor Levi der uns einfach nur mit einem wollt-ihr-mich-verarschen-Blick anstarrte. “Und das hat Erwin wirklich erlaubt?” “Leider ja.” gab ich schnell von mir. Hanji schaute Levi ganz erwartungsvoll an. “Ich denke mal das ich sowieso keine andere Wahl habe. War immerhin eher ein indirekter Befehl von ihm.” “Jippiiiee. Dann werde ich mal anfangen die Falle zu bauen. Wir sehen uns.” Und so ließ Hanji Levi und mich einfach so zurück und rannte freudestrahlend davon. ~Das kann ja noch was werden.~ Kapitel 18: "Der große Fang" ---------------------------- ~Ich könnt kotzen. Ich kann einfach nicht glauben das ich das mache. Wie bin ich da nur hinein geraten? Ich wollte mit der Sache eigentlich nichts zu tun haben. Und nun? Sitze ich auf meinem Pferd, reite über eine offene weite Ebene und hinter mir…… ein Titan.~ Hanji hatte die glorreiche Idee einen Titanen zu fangen. Sie entwarf extra eine Falle dafür. Deswegen schleppte sie mich vor einiger Zeit mit zu Erwin ins Büro. Erst war nur die Rede davon das sie Levi und seine Einheit mitnehmen sollte. Das ich allerdings auch eine Rolle in ihren Plänen spielen sollte wusste ich kurz vorher gar nicht. Sie ging einfach davon aus dass ich mitkam, ohne das ich jemals zugesagt hatte. Und jetzt sollte ich den Lockvogel spielen und dieses Ding in den Wald locken, wo die Falle aufgebaut wurde und Hanji und drei Mitglieder, bestanden aus Petra Ral, Gunther Schultz und Auruo Bossard, aus Levis Einheit auf uns warteten. Die anderen zwei, in dem Fall Eld Jinn und Levi persönlich, ritten mit genügen Abstand hinter mir her und achteten darauf, dass alles nach Plan läuft. Ich schaute einmal gelangweilt über meine Schulter, um zu sehen wie weit der Titan von mir entfernt ist. Seine Augen sind gierig auf mich gerichtet. ~Der macht nicht den Anschein als wenn er mir davon laufen würde.~ Dann richtete ich meinen Blick wieder nach vorne. Vor mir erstreckte sich mittlerweile der große Wald zu dem ich reiten sollte. Zwischendurch erlegten Jin und Levi ab und zu einen Titanen der von der Seite auf uns zukamen. “Wenn ich hier fertig bin, reiche ich bei Erwin erstmal meinen freien Tag ein, den er mir schon seit damals noch schuldet. Auf gehts Saiy, Endspurt!” Ich trieb mein Pferd an zum schneller Laufen und erreichte den Eingang des Waldes. Ich ritt noch eine Weile durch diesen hindurch, als wir dann die Stelle in der Mitte des Waldes erreichten. Hanji saß grinsend auf einem Baum. “Jetzt gehörst du mir mein Süßer.” Sie zog an einem Seil und löste somit die Falle aus. Stahlseile mit Spitzen durchbohrten den Körper des Titanen, nagelten ihn somit an Ort und Stelle fest und machten ihn bewegungsunfähig. Ich hielt an, drehte mein Pferd und ritt zu den anderen zurück die bei dem Titanen standen. “Sehr gut gemacht Kira. Du eignest dich wirklich hervorragend als Lockvogel.” lobte Hanji mich und fing an zu lachen. “Jaja Hanji, du mich auch. Das war das erste und das letzte Mal das ich das gemacht habe.” Levi schoss währenddessen eine grüne Rauchgranate ab, um den anderen, die an einem Außenposten warteten, das Signal zu geben das die Mission erfolgreich war. Die würden sich dann auf den Weg mit einem großen Wagen machen um den Titanen zu transportieren. Irgendwie mussten wir nämlich dieses Ding jetzt hier wegbekommen. “Ach komm schon Kira. Ich hatte gehofft das du mir nachher vielleicht noch ein bisschen zur Hand gehen könntest bei den Experimenten mit dem Titanen.” “Vergiss es Hanji. Das muss ich mir echt nicht antun.” Währenddessen war die Einheit mit dem Transportwagen vor Ort angekommen und ladeten den Titanen auf. Zurück am Quartier nagelte Hanji den Titan persönlich am Boden fest. “So mein Hübscher, dann wollen wir mal.” Plötzlich wollte das Vieh nach Hanji schnappen, doch sie wich extrem knapp noch aus. “Abteilungsführerin! Passen sie doch auf!” “Hups, da hätte er mich beinahe erwischt.” Hanji stand da und lachte ziemlich beknackt. Sie hatte einen Assistenten, sein Name war Moblit Berner. Der Arme hatte das große Pech diese Verrückte aushalten zu müssen. “Hey Kira. Komm doch mal her und sehe dir dieses Prachtexemplar mal genauer an.” “Ne, danke. Kein Bedarf.” Levi und ich standen mit reichlich Abstand weiter hinten. “Ich geh dann mal Hanji. Habe Hunger. Viel Spaß beim gefressen werden.” gab ich von mir und machte dann kehrt um zu gehen. Levi tat es mir gleich. Das konnte man sich ja nicht mit ansehen. Ich saß mittlerweile vor Erwin in seinem Büro und durchbohrte ihn mit einem ich-will-nicht-Blick. Hanji hatte doch tatsächlich darauf bestanden, das ich die ganze Zeit während ihren Experimenten wache stehen sollte mit der 3D Manöver Ausrüstung. Die hatte anscheinend doch Schiss dass sich der Titan befreien könnte. Erwin lächelte mich nervös an. “Ich will nicht.” “Kira, wenn der Titan sich wirklich mal losreißen sollte, dann besteht die Gefahr das sie gefressen wird. Und dann ist die Basis ebenfalls in Gefahr.” “Ja und? Dann lass ihn sie doch fressen. Wieso muss ich das ausgerechnet machen? Ich will bei ihren widerlichen Experimenten nicht dabei sein. Hast du mal gesehen was die da alles macht? Die sticht dem Vieh die Augen aus und was weiß ich. Ne, danke.” “Ich dachte sie wäre deine beste Freundin?” “Ich glaube das muss ich mir nochmal genauer überlegen mit der besten Freundin.” “Kira, Hanji möchte dich aber gerne an ihrer Seite haben. Sie bestand da extra drauf, das ich mit dir rede und dich überzeugen kann.” ~Ach verdammt! Hanji wusste ganz genau dass, sobald sie mich fragen würde, das ich eh nein gesagt hätte. Deswegen ist sie gleich direkt zu Erwin gegangen und hat ihn drum gebeten mich zu fragen. Noch klingt es nach einer Bitte, aber sobald ich nein sage wird er eh einen Befehlt daraus machen. Hanji, ich verfluche dich.~ Ich seufze einmal lang und tief aus. “Na gut, ich mach’s. Aber nicht auf Dauer. Habe keine Lust die ganze Zeit nur Hanjis Leibwache zu spielen und doof in der Gegend rumstehen, in der Hoffnung der befreit sich damit ich ihn abschlachten kann.” “Keine Sorge das musst du nicht. Ich habe Levi bereits vorgewarnt dass er dich ablöst nach einigen Tagen.” Aber soweit kam es gar nicht erst. Denn bereits ein paar Tage später schaffte der Titan es, sich von seinen Fesseln zu befreien und ich konnte meinem Drang dieses Monster zu töten freien Lauf lassen. Hanjis Fesselungskünste sind wohl nicht die besten. Obwohl Hanji fast gefressen wurde, kniete sie völlig niedergeschlagen auf dem Boden und trauerte ihrem “Freund” nach. Kapitel 19: "Levi, der Grausame?" --------------------------------- Heute ist mein Geburtstag. Toll oder? Noch ein Jahr älter…. So richtig Lust zum feiern hatte ich ehrlich gesagt nicht. Immerhin würde ich dann im Mittelpunkt stehen. Und wer weiß was Hanji sich ausgedacht hatte. Ich wanderte durch die leeren Gänge. Es war bereits Abends. Hanji hatte ich den ganzen Tag nicht gesehen. Erwin und Levi nur ab und zu mal und bevor ich die Chance hatte auf ihnen zu zugehen, verschwanden sie auch schnell wieder. Ich wanderte auf den leeren Fluren umher auf dem Weg zum Speisesaal, da ich Hunger hatte. Irgendwie war keine Menschenseele hier. Vor dem Speisesaal angekommen, öffnete ich die Tür. Alles stockfinster. ~Wo sind die alle?~ Als ich die Tür wieder schließen wollte, packte mich auf einmal etwas an meinem Arm und zog mich in die endlose Schwärze des Raumes. Erst als ich komplett drinne stand und die Tür geschlossen wurde, ging das Licht an und alle Soldaten des Aufklärungstrupps standen vor mir. ~Deswegen sind sie mir heute alle aus dem Weg gegangen? Sie wollten mich überraschen?~ Einer nach dem anderen gratulierte mir. Dann kam Erwin auf mich zu und meinte, das er was Besonderes für mich hätte und ich ihm nach draußen folgen sollte. Ich folgte ihm in die Dunkelheit zu einem kleinen See, der im dunkeln aussah als wenn er leuchten würde. Ich stand mit strahlenden Augen vor diesem See und bewunderte diesen. Ich bemerkte gar nicht wie Erwin auf einmal hinter mich trat und meinem Ohr ganz nah kam. “Wunderschön nicht wahr?” wisperte er mir so nah ins Ohr, das ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte, was mir einen angenehmen Schauer durch den Körper jagte. Mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Atmung wurde schwerer. Dann legte er seine Hände an meine Hüfte und fing an mit seinen Lippen leicht über meinen Hals zu fahren. Ich zuckte leicht zusammen. ~Was war mit ihm los? Wieso tat er das?~ Dann ging er einen Schritt weiter und fing an meinen Hals mit Küssen zu übersähen. Seine linke Hand wanderte von meiner Hüfte zu meinem Bauch und verweilte dort, während seine Rechte sich auf meinen Oberschenkel legte. Ich legte meinen Kopf automatisch in den Nacken und konnte mir ein leichtes Stöhnen nicht mehr verkneifen. Er wurde immer fordernder. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr und ich gab mich ihm hin. Seine rechte Hand wanderte von meinem Oberschenkel seitlich immer weiter nach oben, bis diese dann ebenfalls auf meinem Bauch lag. Doch da blieb sie nicht lange. Er fing an immer weiter mit dieser nach unten zu wandern bis er an meinem Hosenbund ankam und diesen schließlich öffnete. Dann glitt seine Rechte immer weiter hinab. “Erwin….” hauchte ich hervor. Ein Schleier legte sich über meine Augen. Ich nahm meine Umgebung nicht mehr wahr. Mein Blick wurde immer trüber. Und dann…… …...wachte ich schweißgebadet in meinem Zimmer auf und saß senkrecht im Bett. “Oh mein Gott!” “Na, hattest einen feuchten Traum?” Ich erschrak und fuhr mit meinem Blick durchs Zimmer. Dort saß Levi lässig auf einem Stuhl, ein paar Meter neben meinem Bett. “L..L..Levi!? W...w..was suchst du in meinem Zimmer??” “Du warst zu spät zum Training. Daher wollte ich dich eigentlich aus dem Bett schmeißen, aber dann fingst du an im Schlaf zu reden. Und da wurde ich neugierig und dachte mir ich warte noch etwas und beobachte es erstmal.” “W..was??” ~Ich glaube ich muss mir angewöhnen mein Zimmer Abends abzuschließen.~ Ich richtete mich noch weiter im Bett auf und sah ihn geschockt und fragend zugleich an. “Was….ha...hab ich denn gesagt?” fragte ich ihn vorsichtig. Levi schaute mich erst einen Moment lang an, stand dann auf und ging zu Tür. Als er diese öffnete und heraus trat, schaute er nochmal über seine Schulter… “Das wüsstest du wohl gerne. Mach dich fertig und komm zum Training.”....und verließ dann, mit einem leichten Grinsen, mein Zimmer. Ich blieb entsetzt auf meinem Bett sitzen und starrte auf die soeben geschlossene Tür. ~Was zum Teufel habe ich gesagt? Und wieso erzählt er mir das nicht? Was hat er vor? Plant er irgendwas oder will er mich nur ärgern? Und dieses Grinsen eben. Ich muss es unbedingt herausfinden. Aber erstmal werde ich das Training hinter mich bringen.~ Ich sprang aus dem Bett und zog mir meine Uniform an. Dann machte ich mich auf dem Weg und rannte durch den Flur. Als ich um die Ecke biegen wollte, krachte ich in jemanden hinein. Ich kniff die Augen zusammen und mein Hintern bereitete sich schon darauf vor, mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. Doch der Boden und der Schmerz blieben aus. Als ich meine Augen öffnete, wäre mein Herz fast stehengeblieben. Vor mir stand natürlich Erwin, der mich vor dem Sturz bewahrt hatte. Ich glaube er sah es schon als normal an, da ich regelmäßig in ihn hinein lief. Mein Körper verkrampfte sich und ich erinnerte mich ausgerechnet jetzt wieder an meinen Traum. Ich glaube so rot wie ich in diesem Augenblick war, war ich noch nie. “Kira ist alles in Ordnung mit dir?” “Was? J..ja, wieso?” Erwin fasste mir plötzlich an die Stirn. “Du bist rot und bist ziemlich warm.” Ich ging ein paar Schritte zurück. “Nein nein, alles gut. Ich hab’s eilig. Muss zum Training. Levi wird mir sonst den Kopf abreißen. Also bis später Erwin.” Ich salutierte noch kurz und machte mich dann schnell vom Acker. Ich weiß nicht wieso. Aber beim Training quälte mich Levi ganz besonders. Selbst im Nahkampf sollte ich gegen ihn persönlich kämpfen. Ich glaube, ich hatte vergessen zu erwähnen das er den Titel Stärkster Soldat der Menschheit trägt? Und das nicht ohne Grund. Am Abend bat mich Levi zu sich ins Büro. Mit flauem Gefühl im Magen machte ich mich auf dem Weg zu ihm. ~Irgendwie habe ich Angst vor dem was mich dort erwarten wird.~ Ich klopfte vorsichtig an und wartete bis ich hinein geboten wurde. Ich machte die Tür auf, betrat sein Zimmer und salutierte vor ihm. Er sah mich mit einem undefinierbaren Ausdruck an. “Setz dich.” Ich nahm vor seinem Schreibtisch auf einen Stuhl platz. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte mich erst einmal durchdringlich an. Dann durchbrach er die Stille. “Möchtest du mir erzählen worum es in deinem Traum ging?” Stille. “........ne, ich glaube nicht.” “Sicher?” “J..ja.” Wieder diese Stille….. “Nun gut. Dann lass mich dir eine Frage stellen.” Ich wurde immer nervöser. “In was für einer Beziehung stehst du eigentlich zu Erwin?” Ich sah ihn überrascht an. “Was? Wie….in was für einer Beziehung? Er ist einer meiner besten Freunde.” “Sicher das das alles ist?” “Ja. Was sollte da denn noch sein?” “Mir ist da über die Jahre etwas aufgefallen Kira.” “Und das wäre?” “Es war damals schon nicht zu übersehen. Aber das wurde mit der Zeit immer schlimmer.” Ich schaute ihn fragend an. “Was denn?” Er machte eine lange Pause und stützte seinen Ellenbogen samt Kopf auf der Stuhllehne ab. “Wenn er nicht dabei ist, verhälst du dich völlig normal.” “Wenn wer nicht dabei ist?” “Aber sobald du dich in seiner Nähe befindest, wirkst du nervös und unkonzentriert.” “Was? Von wem sprichst du Levi?” “Ich spreche von Erwin Kira.” Ich zuckte zusammen und sah ihn mit geweiteten Augen an. “Du hattest im Schlaf immer wieder seinen Namen erwähnt. Und deiner Gesichtsfarbe nach zu urteilen, als du aufgewacht bist, war das glaube ich eher kein Alptraum.” Ich starrte ihn einfach nur fassungslos an. ~Was sollte ich ihm dazu jetzt sagen? Ja, es war ein verdammt heißer Traum und ja ich liebe ihn? ………… Was? Momentmal. Was habe ich gerade Gedacht? Ich….liebe ihn?~ Ich schüttelte meinen Kopf um den Gedanken wieder los zu werden. “Levi, ich glaube du verstehst da etwas falsch.” versuchte ich mich rauszureden. “Das glaube ich kaum.” “Es ist nich so wie du denkst. Ich hab bloß….” “Du bist in Erwin verliebt.” gab er knallhart von sich und schaute mich weiterhin emotionslos an. Ich brach meinen angefangenen Satz ab und erstarrte. Es fühlte sich wie ne Ewigkeit an, in der wir uns bloß anstarrten. ~Hatte er das gerade wirklich gesagt? Was mache ich denn jetzt bloß?~ Ich konnte seinem Blick nicht mehr länger standhalten und senkte meinen nach unten. “Möchtest du dich dazu nicht äußern?” Langsam und unsicher schüttel ich meinen Kopf. “Also habe ich wohl ins Schwarze getroffen?” Meine Hände lagen auf meinem Schoß und krallten sich in meine Hose. Dann stand Levi plötzlich auf, ging um den Tisch zu mir und kniete sich vor mich hin, das er mir in die Augen sehen konnte. Leichte Tränen sammelten sich dort an. “Ich werde es ihm nicht sagen Kira. Aber du solltest irgendwann den Mut aufbringen und es ihm erzählen, sonst wird es dich noch von innen zerfressen.” Wir schauten uns noch eine Weile an. Dann stand Levi wieder auf und ging zu seinem Platz. “Geh jetzt schlafen. Und sei morgen dieses mal Pünktlich beim Training. Sonst werde ich dich dieses Mal nämlich wirklich aus dem Bett schmeißen. Und das wird nicht sehr angenehm, glaub mir.” Ich brauchte noch einen Moment um mich wieder zu fassen. Stand dann aber auf, salutierte… “Danke Levi.” und verließ dann den Raum um mich in mein Zimmer zu begeben. Kapitel 20: "Trost" ------------------- “Aaaah, ich will nich sterben!” “Wir müssen ihm doch irgendwie helfen!” Er wollte gerade los sprinten um seinen Kameraden zu retten. “Jean, bleib stehen! Du kannst ihn nicht mehr retten!” Die Soldaten standen starr da und mussten mit ansehen wie ein Titan ihren Kameraden verschluckte. Es sind einige Jahre vergangen und wir haben das Jahr 850. Die 104. Trainingseinheit hatte vor kurzem ihre Ausbildung bei Keith Shadis abgeschlossen. Allerdings wurden die neuen Soldaten schneller mit der Realität konfrontiert als es ihnen lieb war. Die Mauer zu dem Bezirk Trost wurde von dem Kolossalen Titanen, der damals auch Shiganshina angriff, zerstört. Trost ist ein anliegender Bezirk der Mauer Rose. Und jetzt strömten Massen an Titanen durch dieses Loch. Die Soldaten hatten große Mühe die Bewohner zu evakuieren. Viele Soldaten sind schon gefallen und die neuen Rekruten sind noch unerfahren und wissen mit dieser Situation nicht umzugehen. Der Aufklärungstrupp befand sich an diesem Tag auf einer Expedition außerhalb der Mauer. Und was mich betraf….. Ich lag seit Tagen mit einer Grippe im Bett und durfte eigentlich nicht aufstehen. Aber als bei mir die Nachricht ankam, was gerade in Trost los war, konnte ich nicht anders. Ich zog meine Uniform an, legte meine 3D Manöver Ausrüstung an und meinen grünen Umhang, deren Kapuze ich mir über den Kopf zog. Mir gings zwar schon besser, aber ich wollte auch nichts riskieren. Ich stand oben auf der Mauer um mir erstmal einen Überblick zu verschaffen. Wenn Levi mich hier jetzt sehen würde, dann würde er mich für die restlichen Tage wahrscheinlich ans Bett fesseln. Es befinden sich bereits ziemlich viele Titanen in dem Bezirk. Dann sah ich zum Tor nach unten, das ins Innere der Mauer Rose führt. Dort hatte sich eine Menschenmasse angesammelt. Von vorne kam ein Titan angerannt. Sah aus wie ein Abnormer. Denn die Soldaten hinter ihm, ignorierte er. Ich wollte gerade zum Sprung ansetzten, als es doch noch einem Soldaten gelungen ist, den Titanen kurz vor der Menschenmasse nieder zu strecken. Naja, eher Soldatin, es war eine Frau. Sie ging durch die Menschenmasse hindurch und steuerte eine Person an. Als ich genauer hinsah, sah ich wieso es mit der Evakuierung nicht weiter ging. Etwas versperrte den Durchgang. “Dieses selbstsüchtige Arschloch.” knurrte ich vor mich hin. Es ist Dimo Reeves, ein Händlerboss in Trost, der mit seiner Risenkarre an Waren das Tor versperrte. Der Wagen passte einfach nicht durch. Die Soldatin ging auf ihn zu und hielt, ohne zu zögern, ihm ihre Klinge an die Kehle. Ich ließ mich langsam mit dem 3D Manöver die Mauer runter und landete direkt auf dem Karren. Dimo drohte ihr damit sie degradieren zu lassen wenn sie ihm nicht helfen würde die Waren durch dieses Tor zu bekommen. Sie ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und meinte nur wie er denn als Leiche das anstellen möchte. “Ich glaube da hat sie gar nicht mal so unrecht.” gab ich von oben herab von mir. Ihre Blicke schnellten zu mir nach oben. “K..Kira?” Ich sprang vom Wagen runter und landete genau neben den beiden. “Ich dachte der Aufklärungstrupp ist auf Expedition.” “Ist er ja auch. Ich bin der klägliche Rest der zurückgeblieben ist. Und was dich angeht Reeves, wenn du nicht sofort deine scheiß Karre da wieder rausziehst, wird die Drohung von vorhin gleich wahr.” Reeves wich panisch ein Stück zurück. “Boss, was machen wir jetzt?” “Zieht die Karre wieder raus. Das bringt nichts.” Seine Leute zogen den Wagen wieder raus und die Bewohner konnten weiter evakuiert werden. “Kira!” “Hm?” Ich drehte mich zu der Stimme die mich rief um. “Ian.” “Wieso bist du nicht bei den anderen hinter der Mauer?” “Weil ich Bettruhe verordnet bekommen habe, da ich seit ein paar Tagen krank bin.” Ian sah mich schockiert an. “Und was machst du dann hier?’ “Ja, glaubst du ich kann einfach nur rumliegen, während Menschen in Gefahr sind? Ich bin Soldatin. Und so lange ich noch kämpfen kann werde ich das auch tun. Da kann mich eine dusselige Grippe nicht von abhalten!” Die andere Soldatin setzte zum Gehen an. “Rekrut Ackermann, wo willst du hin? Wir haben den Befehl zum Rückzug bekommen!” “Es befinden sich noch Soldaten von uns in der Stadt. Ich muss wissen ob es Eren gut geht.” Ich beobachtete sie die ganze Zeit. Sie hatte schwarze schulterlange Haare, einen emotionslosen Blick und einen roten Schal um. ~Moment mal.~ Meine Augen weiteten sich. ~Die stand doch damals neben diesem Jungen in Shiganshina als wir von einer Expedition wieder zurückkamen. Ist dieser Eren vielleicht…..?~ Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, da Ian versuchte sie zu überreden dem Rückzugsbefehl zu befolgen. Dann wand ich mich an ihn. “Ian, willst du wirklich Soldaten zurücklassen? Es wird einen Grund haben weshalb sie noch nicht hier sind. Vielleicht ist mit der Versorgung der Gastanks etwas schief gelaufen und sie sitzen jetzt fest da deren Tanks leer sind. Wir müssen ihnen helfen. Zumindestens werde ich Rekrut Ackermann nicht alleine gehen lassen.” Er sah mich nur an und wusste nicht mehr was er sagen sollte. “Komm, wir gehen.” wand ich mich an die Schwarzhaarige. Wir flogen los und hielten Ausschau nach den Überlebenden. Nach einer Weile fanden wir sie auch. Eine kleine Gruppe an Rekruten, saß auf einem hohen Dach fest und sahen sehr niedergeschlagen aus. Als wir dort ankamen, ging die Schwarzhaarige auf einen blonden Soldaten zu, der auf dem Boden saß und den Kopf gesenkt hielt. “Armin, wo ist Eren?” Der Junge zitterte am ganzen Körper und brachte kein Wort hervor. “Armin?” sprach sie ihn noch mal an. “Mikasa….es tut mir so leid. Eren ist….. Eren ist im Kampf gefallen um mich zu retten!” schrie er den letzten Satz schon förmlich raus. ~Er hat es also nicht überlebt…~ Mein Blick fiel in die Richtung der Versorgungsbasis. Es war umzingelt von Titanen. Der Versorgungstrupp hing dort fest und konnte somit die Soldaten nicht mit Gas und Klingen versorgen. Ich sah dann wieder zu der Gruppe. Sie sahen nicht so aus als wenn sie noch den Willen zum Kämpfen hätten. Dann wand ich mich an sie. “Hört zu!” Alle Augen waren jetzt auf mich gerichtet. “Es bringt euch nichts wenn ihr hier herum sitzt und wartet dass ihr gefressen werdet. Wir müssen versuchen die Basis zu erreichen. Ich weiß das ihr nicht mehr viel Gas im Tank habt, aber es sollte reichen um bis dahin zu kommen. Ihr solltet auch wenn möglich Kämpfe mit Titanen vermeiden. Nur wenn es wirklich notwendig ist.” Auf einmal wand sich ein großer blonder mit kurzen Haaren an mich. “Wer bist du überhaupt?” “Mein Name ist Kira. Ich gehöre zur Einheit des Kommandanten des Aufklärungstrupps. Ich wurde zurückgelassen, da ich mit einer Grippe zu kämpfen habe.” “Nun gut, dann werden wir die folgen.” Bevor wir in der Basis angekommen waren, hatten wir unterwegs Mikasa verloren da ihre Gastanks früher leer waren als geplant und sie eine Bruchlandung hinlegte. Armin und ein Rekrut namens Connie kümmerten sich darum während ich mit den anderen weiter zur Versorgungsbasis flog. Als wir dort ankamen trauten wir unseren Augen kaum. Anstatt das der Versorgungstrupp irgendwie versuchte hier raus zu kommen, verkrochen sie sich lieber unter Tischen und hofften auf das Beste. Ich packte einen von denen an den Kragen und zog ihn unter dem Tisch heraus zu mir. “Seid ihr eigentlich völlig bescheuert!? Anstatt hier rumzusitzen und euch in die Hosen zu scheißen, solltest ihr lieber versuchen an die Gastanks ranzukommen!!” “Aber es befinden sich ungefähr 6 Titanen unten im Lager.” “Das ist kein Grund! Wollt ihr lieber sterben, ohne es jemals versucht zu haben? Das lässt sich natürlich einrichten.” Ich schmiss den Soldaten von mir und richtete meine Klinge auf diesen, als plötzlich die Wand hinter uns eingebrochen wurde und ein Titan zum Vorschein kam. Wir starrten das Monster alle entsetzt an. Doch dann erschien eine große Faust die ebenfalls zu einem Titanen gehörte und schleuderte somit den anderen von eben zur Seite. “Was zum…?” Dann kamen Mikasa, Armin und Connie durch das Fenster gesprungen. Ich ging auf sie zu. “Da seid ihr ja wieder. Was ist da draußen los?” Armin antwortete mir als erster. “Der eine Abnorme kämpft gegen andere Titanen. Er hatte Mikasa vorhin gerettet, als ein Titan auf sie zukam. Wir wissen nicht genau wieso er uns hilft, aber wir sollten diese Chance nutzen.” “Du hast recht. Wir müssen irgendwie unten im Lager die Titanen los werden. Schaut euch hier oben um und guckt ob ihr irgendwas Brauchbares findet!” Es gab oben noch ein hinteres Lager wo allerdings nur Gewehre gelagert wurden. Armin kam da allerdings auf eine gute Idee. Wir fingen an alle Gewehre zu laden. Der Plan war das einige mit Klingen sich versteckt bereit hielten und der Rest mit den Gewehren im Lift nach unten ins Lager fuhren, auf halber Höhe hielten und die Gewehre auf die Titanen richteten. Dann warteten sie bis die Titanen nah genug dran waren, das auch ja keiner verfehlt werden konnte und schossen ihnen dann direkt in die Augen. Den Rest erledigten dann die Soldaten mit den Klingen. Zwei versagten allerdings und Mikasa und ich mussten nachsetzen. Somit schafften wir es wenigstens die Tanks wieder zu befüllen um uns auf den Weg zur Mauer machen zu können. Kapitel 21: "Letzte Rettung" ---------------------------- Wir standen alle auf einem Dach und schauten alle gebannt nach unten. Dem Titan, der uns geholfen hatte, ging anscheinend die Puste aus. Er lag dampfend auf dem Boden und brachte etwas zum Vorschein was uns die Sprache verschlug. Aus seinem Nacken ragte ein menschlicher Körper hinaus. Ich stand wie angewurzelt da und starrte auf diesen Körper einige Meter unter mir. Ich konnte es einfach nicht glauben. ~Ein Mensch im Nacken eines Titanen? Wie ist das möglich?~ Plötzlich sprang Mikasa nach unten zu dem dampfenden Körper. “Eren!!” Ich beobachtete das ganze erstmal nur, bis ich mich entschied ebenfalls runter zu springen, und ihr half Eren aus dem Körper des Titanen zu ziehen. Wir zogen uns dann auf die Mauer zurück, wo sich Mikasa und Armin sich erstmal um Eren kümmerten. “Ich werde mich dann wieder zurückziehen. Den Rest schafft ihr alleine. Es sind ja jetzt alle in Sicherheit.” Und so machte ich kehrt und ging erstmal wieder. Ich ging durch die Stadt und sah viele niedergeschlagene und ängstliche Soldaten am Rand sitzen. Kaum aus der Ausbildung draußen und dann gleich sowas. Nach diesem Vorfall wird dem Aufklärungstrupp wohl eher niemand beitreten. Plötzlich ertönte ein lauter Knall und rauch stieg in der Nähe der Mauer auf. Ich drehte mich sofort in diese Richtung und rannte los. Ich benutzte mein 3D Manöver um schneller dort zu sein. Oben auf der Mauer schaute ich dann nach unten um zu sehen was los war. Die Mauergarnision stand dort unten und zielten mit Kanonen und Gewehren auf irgendwas. Der Platz war von Rauch überzogen. Auf einmal trat eine Gestalt aus dieser weißen Wolke. Es war Armin. Er salutierte und versuchte Kitts, Hauptmann der Mauergarnision, verzweifelt von etwas zu überzeugen. ~Waren Eren und Mikasa auch dort unten?~ Kitts war an sich ein guter Hauptmann, nur manchmal ist er seelisch etwas instabil was schwierige Entscheidungen anbelangt. So wie in diesem Fall auch. Man sah ihm an, dass er vor irgendetwas Angst hatte. Und ich vermute mal das es Eren war, vor dem er Angst hatte. Kitts hob seinen Arm als Zeichen dass die Soldaten sich feuerbereit machen sollen. ~Der wird doch wohl nicht wirklich den Befehl zum schießen geben?!~ Ich sprang von der Mauer hinab und ließ mich mit der 3D Manöver Ausrüstung direkt neben Armin nach unten. “Kira!” kam es erschrocken vom Hauptmann. “Lass den Mist Kitts! Willst du wirklich unschuldige Soldaten erschießen?” “Unschuldig? Einer von denen kann sich in einen Titanen verwandeln. Er ist eine Bedrohung für uns!” “Er hat den restlichen Soldaten geholfen den Bezirk lebendig zu verlassen. Dank ihm stehen wir jetzt hier!” Eine beängstigende Stille herrschte und man sah Kitts an, das er immer nervöser und unsicherer wurde. Wird er die richtige Entscheidung treffen und uns verschonen? Oder gibt er sich seiner Angst lieber hin? “Tut mit leid Kira, aber das kann ich nicht verantworten.” Meine Augen weiteten sich. Er fing an, langsam seinen Arm zu senken. Ich schloss meine Augen während Armin neben mir leicht panisch wurde. Doch auf einmal wurde Kitts Arm festgehalten. “Nun ist aber mal Schluss hier!” Ich öffnete wieder meine Augen und atmete erleichtert aus, als ich sah wer vor uns stand. Es war Kommandant Pixis. “A..aber Kommandant!” “Sie müssen mal lernen in solchen Situationen ruhiger zu werden. Sie können doch nicht einfach Soldaten von uns erschießen. Sehen sie sich mal die Haltung des Jungen an. Er salutiert vor uns und stellt sich tapfer seinem Schicksal. Außerdem hatten sie nicht ernsthaft vorgehabt auf Kira zu schießen oder? Erwin würde uns den Kopf abreißen. Ich würde mir gerne anhören was sie uns zu sagen haben.” lächelte er uns zu. Kommandant Pixis hatte uns davor bewahrt erschossen zu werden und zog sich mit Eren, Armin, Mikasa und mir auf die Mauer zurück. Ich stand angelehnt gegen eine Kiste. Eren und Armin knieten sich auf den Boden, während Mikasa neben ihnen stand. Pixis stand am Mauerrand mit dem Rücken zu uns und schaute auf den Bezirk Trost hinab. Es herrschte eine Weile schweigende Stille. Ich beobachtete Eren die ganz Zeit von der Seite. Doch dann überkam mich plötzlich einen Hustenanfall und brach somit die Stille. Alle Augenpaare richteten sich auf mich. “Alles in Ordnung?” stellte Eren die Frage an mich gerichtet. Der Kommandant drehte sich in meine Richtung. “Das hört sich aber gar nicht gut an. Bist du immer noch nicht wieder fit?” Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, konnte ich ihm auch antworten. “Ich dürfte normalerweise gar nicht hier sein. Erwin hatte mir sogar befohlen im Bett zu bleiben.” “Du hast es in letzter Zeit nicht so mit Befehlen folgen kann es sein Kira? Ich habe da schon einiges von Erwin gehört.” lachte er mich an. “Hm….mag sein.” drehte ich mich leicht verlegen weg. “Nun gut.” Dann kam der Kommandant auf Eren und Armin zu. “Dann erzählt mir doch mal, wie ihr euch das vorgestellt habt.” Armin hatte die Idee, mit Hilfe von Erens Titanenkräften, das Loch in der Mauer zu dem Bezirk Trost zu schließen. In einem Teil der Stadt befand sich ein ziemlich großer Felsbrocken, den Eren als Titan dorthin tragen soll. Somit wäre das Loch dann wieder versiegelt. Doch das war leichter gesagt als getan. Pixis musste erstmal die Soldaten überreden überhaupt mitzumachen. Sie hatten nämlich schon die Hoffnung aufgegeben. Einige wollten sogar nach Hause gehen. Doch die Flucht vor dem Feind, wird mit dem Tod bestraft. Doch Pixis umging diese Strafe. Sie durften gehen, wenn sie wollten. Brauchten dann aber auch nie wieder zukommen. Doch Pixis konnte sie alle überzeugen zu bleiben, und dieses Vorhaben durch zu ziehen. Drei Elitesoldaten von Pixis, Mikasa und Eren machten sich auf den Weg zum Felsbrocken, während der Rest auf der Mauer zurückblieb. Unsere Aufgabe war es, die Titanen in der Stadt in eine Ecke des Bezirks zu locken, damit sie nicht auf Eren aufmerksam wurden. Doch es lief nicht ganz nach Plan. Eren verwandelte sich zwar, doch er war nicht auf dem Felsen fixiert, sondern auf Mikasa die er dann auch Angriff. Rico, eine der Elitesoldaten von Pixis, schoss ein Rauchsignal ab als Zeichen das die Mission gescheitert war. Doch so schnell gaben wir nicht auf. Armin machte sich auf dem Weg zu Eren um ihn irgendwie noch zur Vernunft zu bringen. Er hatte sich mit seiner Faust selbst getroffen und saß nun regungslos gegen den Felsen gelehnt. Einige Titanen lösten sich von der Gruppe, da sie auf Eren aufmerksam wurden und sich zu ihm bewegten. Armin stand auf dem Nacken des Titanen und versuchte auf Eren einzureden. Doch er rührte sich immer noch nicht. “Armin aus dem Weg!!!” Armin sah erschrocken hinter sich nach oben und entdeckte mich, wie ich mit beiden gezogenen Klingen genau auf ihn zu kam. Er sprang rechtzeitig zur Seite und ich rammte beide Klingen links und rechts an Eren vorbei in seinen Titanenkörper und erwischte leicht seine Arme, wodurch der Titan kurz aufschrie. “Eren verdammt noch mal, komm zu dir! Du musst dieses Loch verschließen. Du bist unsere einzige Hoffnung, sonst können wir diesen Bezirk nicht zurückerobern!!” Ich starrte eine Zeit lang auf seinem Nacken unter mir. ~Komm schon Eren. Gib doch nicht so schnell auf. Ich konnte dir doch noch nicht sagen das du eine Schwester hast….~ Auf einmal rührte der Körper unter mir sich und erhob sich langsam wieder. Ich zog meine Klingen raus und sprang ab. Der Titan brüllte auf, schnappte sich den Felsen und machte sie auf den Weg zu dem Loch. An uns lag es jetzt, die Titanen von Eren fern zu halten. Es gab viele Opfer. Aber Eren war es gelungen das Loch zu verschließen und so ist es uns gelungen, den Bezirk wieder für uns zu gewinnen. Armin und ich zogen Eren aus dem Körper des Titanen wieder raus, als mehrere Titanen sich uns von hinten näherten. Sie kamen allerdings nicht weit. Denn ein einziger Soldat, erlegte diese in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Dieser landete auf einen dieser niedergestreckten Titanen und sah in unsere Richtung. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Denn ich sah in emotionslose, stahlgraue Augen, die zu niemand anderem gehörten, als zum Hauptgefreiten Levi, der uns soeben das Leben gerettet hatte. Kapitel 22: "Das Gericht" ------------------------- “Ist das euer Ernst?! Was soll der Mist, Nile?” “Es tut mir leid, aber Befehl ist Befehl.” “Lass mich wenigstens mit Erwin sprechen!” “Das ist dir leider nicht erlaubt.” “Was? Wieso nicht?” Er seufzte einmal. “Kira… ich führe die Befehle nur aus. Ich weiß nicht, wieso du nicht mit ihm reden darfst. Nehme es bitte erstmal so hin und warte das Tribunal ab.” Niedergeschlagen saß ich angekettet auf einem Bett, in einer Gefängniszelle zu der mich Nile Dawk, Kommandant der Militärpolizei, geführt hatte. Ich mochte die Militärpolizei nicht, doch mit Nile verstand ich mich ganz gut und hatte mich über die Jahre mit ihm angefreundet. Nachdem die Mission, Rückeroberung von Trost, erfolgreich war, verhaftete die Militärpolizei Eren und steckten ihn in eine Zelle. Nur leider taten sie dies auch mit mir. Sie wussten das er mein Bruder war und hatten Angst, ich könnte auch ein Titan sein. Ich glaube nur dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering war, da über all die Jahre nichts in dieser Richtung geschehen war. Aber nun gut. Jetzt sollte das Gericht über uns entscheiden. Dieses wird durch niemand anderem als Darius Zackly entschieden. Er hat das Kommando über alle Divisionen. Hier saß ich nun und wartete auf mein Urteil. Eren wurde als erster hineingeführt. Ich sollte erst etwas später dazu geführt werden. Und dann war es auch schon soweit. Zwei Wachen holten mich aus der Zelle, ketteten meine Hände hinter meinem Rücken fest und führten mich einen langen Flur entlang, zu einer großen Doppeltür die in die Gerichtshalle führte. Die Tür öffnete sich und alle Augen waren auf mich gerichtet, als ich mit langsamen Schritten nach vorne ging und neben Eren zum Stillstand kam. Eren kniete auf dem Boden, seine Hände hinter dem Rücken an einer Eisenstange festgekettet und seinen Blick auf dem Boden gerichtet. Ich sah kurz zu Erwin und Levi, und bemerkte den besorgten Blick des Blonden. Dann aber, richtete ich meinen Blick stur nach vorne und sach Generalissimo Zackly direkt in die Augen. Dieser rückte kurz seine Brille zurecht und fing dann an zu sprechen. “Kira Jäger….” Als mein Name fiel, schnellte Erens Blick zu mir nach oben und er sah mich ziemlich überrascht an. Ich hielt meinen Blick weiter nach vorne gerichtet. “......dir wird vorgeworfen, dass du dich ebenfalls in einen Titanen verwandeln kannst. Möchtest du dich dazu äußern.” Mir war klar, wer dafür verantwortlich war das ich nun hier stand. Mein Blick wanderte kurz abwertend in Richtung des Schuldigen. Es war Pastor Nick vom Mauerkult, die die Mauern als eine Art Gottheit ansehen. Sie fürchteten die Titanen sehr. Dann ging mein Blick wieder nach vorne. “Natürlich möchte ich mich dazu äußern. Mir ist es nicht bekannt, das ich ebenfalls ein Titan sein soll. Über all die Jahre, die ich schon beim Aufklärungstrupp bin, ist nie irgendetwas in diese Richtung vorgefallen.” “Das ist doch Schwachsinn!” meldete sich Nick auf einmal. “Sie ist immerhin die Schwester von diesem Titanjungen! Die sind eine Bedrohung für uns alle!” “Du grunzt ja ganz schön laut du blödes Schwein.” Mein Blick wanderte überrascht und geschockt zugleich in Richtung Levi. Der hatte manchmal ein dermaßen loses Mundwerk, das man einfach nur den Kopf schütteln konnte. “Du kannst hier nicht einfach jemanden verurteilen ohne irgendwelche Beweise dafür zu haben. Bei Eren ist es anders. Bei ihm gibt es Zeugen.” Die Mitglieder des Mauerkults wollten gerade wieder zum reden ansetzen, als Darius paar Mal auf den Tisch klopfte und um Ruhe bat. “Ruhe jetzt! Kira, da uns die Beweise dazu fehlen, die belegen dass du ebenfalls ein Titan bist, wird das Urteil über dich fallen gelassen und du bleibst weiterhin beim Aufklärungstrupp. Was dich angeht Eren, möchte ich dir gerne eine Frage stellen. Bist du fähig, wie bisher als Soldat deinen Dienst an der Menschheit zu leisten, während du Gebrauch von deiner Kraft als Titan machst?“ “Ja, das bin ich!” Doch die Militärpolizei und der Mauerkult hatten etwas dagegen. Sie gingen Eren an und beschuldigten Mikasa, ebenfalls ein Titan zu sein. Eren passte dies gar nicht und wurde sauer. Daraufhin gab Nile den Befehl die Waffen auf ihn zu richten. Dann sah ich jemanden an mir vorbeigehen, auf Eren zu, und fing an diesen zu verprügeln. Levi wollte beweisen dass er harmlos ist und das er Eren auf jeden Fall unter Kontrolle hat. Ich hingegen bekam schon nichts mehr mit. Mein Atem ging schwer, der Schweiß lief mir die Stirn hinab und mein Körper fing an zu zittern. Meine Sicht schwand langsam immer mehr. “Gut, meine Entscheidung ist gefallen. Eren du wirst…..” Darius brach mitten im Satz ab, als sein Blick in meine Richtung ging. Ich konnte mich nicht mehr halten und brach schlussendlich zusammen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem anderen Zimmer. Ich öffnete langsam meine Augen und nahm eine Gestalt neben meinem Bett wahr. “Na endlich, du bist wach.” Ich musste paar mal blinzeln, damit ich erkennen konnte wer da saß. “E..eren?” “Wie geht es dir?” Ich richtete mich vorsichtig auf und lehnte mit dem Rücken am Kopfende an der Wand. “Ich schätze ganz gut. Was ist passiert?” “Du bist ohnmächtig geworden, als Zackly gerade das Urteil verkünden wollte. Der Hauptgefreite hatte dir sofort die Fesseln abgenommen, während der Kommandant dich hierher getragen hatte.” Ich sah ihn etwas überrumpelt an. “Und… wie lange war ich weggetreten?” “Einen ganzen Tag.” “Was??” Ich sah ihn fassungslos an. Na super. Levi wird mich köpfen und von Erwin darf ich mir bestimmt wieder einen Vortrag anhören. “Sag mal Kira….” Ich sah ihn fragend an. “....ist es wahr, dass du meine Schwester bist?” Dieser erwartungsvolle Blick mit dem er mich ansah, überraschte mich ein wenig. Würde er sich freuen eine große Schwester zu haben? “Ja, ist es.” “Aber wieso haben meine…..ich meinte unsere Eltern mir nichts von dir erzählt?” “Hm…. Vielleicht weil Mutter der Meinung war, das ich kein gutes Vorbild für dich sei? Genau weiß ich es aber nicht. Sie hielten nichts vom Aufklärungstrupp. Aber ich hatte ihn bewundert. Ich wollte ihnen unbedingt beitreten. Mit 10 hatte ich bereits meine Ausbildung begonnen und bin danach dem Aufklärungstrupp beigetreten. Das ist mittlerweile 15 Jahre her.” Eren sah mich mit einem irritierten und zugleich fassungslosen Blick an. “Aber… vor 15 Jahren..” “Ich hatte unsere Eltern verlassen wo Mutter hochschwanger mit dir war. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen. Sie wollte dich anscheinend davor bewahren, nicht dem selben nach zu streben wie ich. Aber das hat wohl nichts gebracht. Vor 6 Jahren hatte ich dich nämlich am straßenrand gesehen, als wir von einer Expedition kamen. Wenn man es genau nimmt, sind wir auch nur Halbgeschwister. Wir haben den selben Vater, aber nicht die selbe Mutter. Ich wurde mit in die Ehe gebracht.” Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand. Eren brachte die ganze Zeit kein Wort mehr heraus. Ich sah ihn fragend an. ~War das zu viel Info auf einmal?~ “Eren? Alles klar?” fragte ich ihn vorsichtig. Doch es kam keine Antwort. “Eren?” “Ämh..was?” Ich lachte ihn unsicher an. “Ist alles in Ordnung?” “Ja…., entschuldige. Ich musste das erstmal verarbeiten. Das war alles ziemlich viel in letzter Zeit. Erst die Verwandlung in einen Titanen und jetzt habe ich auch noch eine Halbschwester.” kratze er sich verlegen am Kopf. Plötzlich klopfte es an der Tür und ging direkt auf. Eine bekannte Brillenträgerin lugte hindurch. “Ah, sie ist wach.” Dann stieß sie die Tür ganz auf und kam rein. Doch Hanji war natürlich nicht alleine, denn sie hatte Levi und Erwin im Schlepptau. Und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich mittlerweile mehr als tot. Levi hatte einen so finsteren Blick drauf, das ich mir schnell die Decke über den Kopf zog. “Du brauchst dich gar nicht zu verstecken Kira! Wenn du wieder gesund bist, dann gnade dir Gott. Ich werde dir das Training dann zur Hölle machen!” Ich zog mir seufzend die Decke vom Kopf. “Levi, sei nicht so gemein zu ihr.” verteidigte Hanji mich. “Ich soll nicht so gemein sein? Sie hat schon wieder einen Befehl missachtet und dazu noch ihre Gesundheit auf’s Spiel gesetzt!” “Tjia, so ist sie nun mal eben. Wie geht’s dir denn Kira? Hast du noch Fieber?” Hanji legte mir ihre Hand auf meine Stirn. “Hm..scheint nicht so. Das ist super. Dann bist du bald wieder fit.” grinste sie mich an. “Ääääh...eine Frage. Wie ist das Urteil eigentlich ausgefallen? Hab’s nämlich nicht mehr mitbekommen. Das Letzte was ich noch weiß ist, das Levi Eren verprügelt hat.” Ich warf Levi einen stechenden Blick zu. Er gab nur ein “Tz.” von sich. Dann trat Erwin ein mein Bett heran. “Eren ist jetzt Mitglied des Aufklärungstrupps. Er wurde erstmal in die Obhut von Levi gegeben. Eren soll lernen seine Titanenkräfte zu kontrollieren. Unser Ziel wird der Keller eures Hauses sein in Shiganshina. Angeblich sollen wir dann mehr über die Titanen erfahren.” Dann wand sich Eren an mich. “Weißt du was in dem Keller ist Kira?” “Nein, tut mir leid. Ich durfte nie dorthin.” “Wie dem auch sei…” sprach Erwin weiter. “.... wir wollen vom Bezirk Karanes aus nach Shiganshina gelangen.” “Verstehe. “Aber vorher wollen wir natürlich die neuen Rekruten einsammeln.” grinst Hanji breit. Stimmt, die neu ausgebildeten Soldaten müssen sich noch für ihre Divisionen entscheiden. Eine Weile herrschte Schweigen. “Könntet ihr Kira und mich bitte kurz alleine lassen.” meldete sich Erwin dann auf einmal. Levi und Hanji gingen vor, während Eren aufstand, mir noch kurz einen aufmunternden Blick zuwarf und dann ebenfalls den Raum verließ. Erwin setzte sich dann auf dem Stuhl, auf dem Eren zuvor gesessen hatte, beugte sich nach vorne mit den Ellenbogen auf die Knie und sah mich mit einem leichten Lächeln an. Ich schau ihn skeptisch an. “Was ist?” “Was soll ich bloß mit dir machen Kira.. Ich kann dieses Missachten von Befehlen nicht ewig durchgehen lassen. Es waren zwar bis jetzt immer nur Kleinigkeiten, aber es ist nur eine Frage der Zeit bevor du einen fatalen Fehler machst. Wenn du dein Leben im Kampf gegen die Titanen im gesunden Zustand riskierst ist es was anderes, aber nicht in deinem jetzigen.” Mein Blick wanderte zu meinen Händen die vor mir auf der Decke lagen. “Ich gehöre zwar zu deiner Einheit, aber ich bin eine Soldatin wie alle anderen auch. Also ziehe doch endlich Konsequenzen, sonst werde ich es wahrscheinlich immer wieder tun und nie etwas daraus lernen.” “Du bist nicht….” doch er brach den Satz ab, verkrampfte sich leicht und stand schlussendlich auf. “Du solltest jetzt noch ein bisschen schlafen, damit du morgen fit bist wenn wir die neuen Rekruten in Empfang nehmen. Ich möchte dich nämlich dabei haben. Hanji wird mitkommen, falls du einen Rückschlag erleiden solltest.” Ich nickte nur ohne meinen Blick von der Decke zu nehmen. “Gut. Dann bis morgen Kira.” Und so drehte er sich um, öffnete die Tür und ließ mich zurück. Mein Blick wanderte dann zu der geschlossenen Tür und verweilte dort. ~Wieso konnte ich dir bis heute nicht meine Gefühle gestehen…~ Kapitel 23: "Hanjis Plan" ------------------------- Am nächsten Tag bin ich relativ früh aufgestanden, da ich einfach nicht mehr liegen konnte. Levi und Eren wollten heute Mittag zu einer abgelegten Basis reiten, um seine Kräfte unter die Lupe zu nehmen. Levis Einheit war bereits dort. Daher machte ich mich auf dem Weg zu den Pferden, wo Eren bereits sein sollte. “Seit wann bist du eigentlich mein persönlicher Wachhund?” Auf einmal schnellte eine Hand von hinten nach oben und klatschte mir ein paar auf den Hinterkopf. “Aua!” “Halt den Rand! Du hast in letzter Zeit nur Mist gebaut!” Levi war der Meinung, mir den ganzen Vormittag schon am Arsch kleben zu müssen. Ich hatte noch keine ruhige Minute, außer auf dem Klo. Das wär’s ja noch…. Wir gingen also zusammen zu den Pferden wo Eren bereits stand und auf den Hauptgefreiten wartete. Er drehte sich zu uns um und salutierte als er Levi sah. “Hauptgefreiter!” dann sah er zu mir “Kira.” “Vor mir musst du nicht salutieren. Ich bin nämlich…..” ich musste kurz überlegen. “....Nichts.” Levi sah mich aus dem Augenwinkel an, packte mich fest am Nacken und drückte mich ein Stück vorne über. “Au au au!” So hielt er mich eine Weile und wand sich dann an Eren. “Bist du bereit?” “Ja.” sagte Eren entschlossen und sah dann mitleidig zu mir. Dann ließ Levi mich wieder los und ging zu seinem eigenen Pferd, während ich mich wieder aufrichten konnte. Als er dann drauf saß, sah er noch mal zu mir. Ich erwidere stur seinen Blick. Dann richtete ich mich wieder an Eren. “Lass dich von dem Zwerg da drüben nicht ärgern. Er ist zwar ziemlich streng, aber du kannst ihm voll und ganz vertrauen. Egal was auch passieren mag.” “Okay.” nickte er mir zu. Dann stieg er ebenfalls auf sein Pferd und beide ritten davon. Ich wanderte dann Richtung Erwin. Er, Hanji, Mike, ich und ein paar andere Soldaten machten uns dann auf den Weg, mit Kutschen und Pferden, zu dem Sammelpunkt der Rekruten. Dort stand eine große Tribüne, vor der sich die Rekruten alle in Reihe aufgestellten hatten. Erwin betrat die Bühne und begann mit seiner Rede und erzählte auch von der nächsten Expedition. Hanji und ich standen am Rand und sahen dem ganzen zu. Als er dann fertig war, ließ er die Rekruten wählen. Die, die sich für eine andere Division entschieden hatten durften gehen, der Rest sollte bleiben. Ich stand völlig verträumt da und starrte Erwin die ganze Zeit an. Ich bewundere ihn, wie er es immer wieder schafft die Soldaten mit seinen bloßen Worten zu motivieren. Hanji stand neben mir und sah mich aus dem augenwinkel an, während sie ziemlich fies grinste. Es sind nicht besonders viele Soldaten übrig geblieben. Eigentlich größtenteils die, denen ich in Trost geholfen hatte. Sie alle standen jetzt mutig salutierend vor dem Kommandanten und stellten sich tapfer ihrem Schicksal. Obwohl man ihnen ihre Angst in den Augen sehen konnte, haben sie sich für den Aufklärungstrupp entschieden. Sie sind wahrhaftig mutige Soldaten. Wir gingen dann mit den neuen Soldaten zu den Kutschen und Pferden, um wieder zurück zum Quartier zur reiten. Als dann alle Neuen ihren Platz gefunden hatten, wollte ich mein Pferd zu mir pfeifen, doch es kam nicht. “Wo zum Henker ist mein Pferd?” Ich sah mich suchend um, konnte es aber nirgends entdecken. Dann kam Mike angeritten. “Ich hatte Hanji vorhin damit vorbei reiten sehen. Sie hatte ein ziemlich merkwürdiges Grinsen drauf gehabt.” Ich sah ihn an, als wenn er mich verarschen wollen würde. ~Das war jetzt nicht ihr scheiß Ernst!~ Ich ballte meine Hände zu Fäusten. ~Wenn ich die in die Finger bekomme, kann sie sich auf etwas gefasst machen.~ “Ich frage mich wirklich manchmal was in Hanjis Kopf vor sich geht.” hörte ich die Stimme Erwins, der seitlich angeritten kam. “Ich glaube, das möchte ich gar nicht so genau wissen.” Seufzend lasse ich meine Schultern hängen. “Wie stellt die sich das vor? Soll ich jetzt zu Fuß gehen?” “Komm.” “Hm?” Plötzlich reichte Erwin mir seine Hand und lächelt mir zu. “Dann wirst du eben bei mir mitreiten.” Ich sah seine Hand erst einmal etwas unsicher an. Entschied mich aber seiner Einladung nachzukommen. Ich packte seine Hand und schwang mich hinter ihm auf’s Pferd. “Gut festhalten.” Ich umklammerte, mit leicht zittrigen Händen, fest seine Taille. Als wir uns dann auf den Weg machten, fühlte ich mich die ganze Zeit so beobachtet. Dies bestätigte sich dann auch, als ich einen Blick zur Seite warf. Wir ritten neben den Karren wo Mikasa und Co drinne saßen. Sie sah mich die ganze Zeit mit einem undefinierbaren Blick an. Armin saß ihr gegenüber, mit dem Rücken zu mir. Dann drehte er sich zu mir um. “Du bist also Erens Schwester. Nachdem er gestern Abend noch bei dir war, hat er uns noch ein bisschen über dich erzählt.” “Ach, hat er das?” lächelte ich ihm etwas unsicher zu. “Ja. Ich bin übrigends Armin Arlert, Erens Kindheitsfreund.” Ich sah dann zu Mikasa. Armin folgte meinem Blick und ihm engang es nicht, das sie mich die ganze Zeit beobachtet hatte. “Ämh...das ist Mikasa Ackermann. Sie hatte als Kind ihre Eltern verloren und seitdem lebte sie bei Eren.” “Ah, verstehe. Dann ist Eren für dich bestimmt so etwas wie ein Bruder nicht wahr, Mikasa?” Sie nickte mir nur kurz zu und vergrub ihr Gesicht dann in ihrem Schal. “Ich möchte euer Gespräch ja ungerne unterbrechen, aber wir müssen weiter nach vorne reiten Kira.” meldete sich Erwin. “Ja, ist gut.” Wir ritten weiter nach vorne an die Spitze. Mir fielen nach einiger Zeit immer wieder die Augen zu, bis ich mich schlussendlich nicht mehr wach halten konnte. Ich lehnte an Erwins Rücken und mein Körper entspannte sich immer mehr, bis mein Griff sich vorne lockerte und immer weiter nach unten rutschte. Dies bemerkte auch Erwin, als er sah wo plötzlich meine Hände lagen. Er griff mit einem Arm nach hinten um mich oben zu halten. “Hey Kira, wach auf. Sonst rutscht du mir noch vom Pferd.” Nach dieser Aussage wurde ich langsam wieder wach. Als mir bewusst wurde dass ich eingeschlafen war, realisierte ich erst jetzt das Erwin mich festhielt und meine Hände zwischen seinem Schritt lagen. “.........waaah.” Ruckartig zog ich meine Arme zurück und krallte mich hinten in seine Jacke fest. “Entschuldige.” Vor Scham drückte ich mein Gesicht gegen seinen Rücken. “Alles gut. Es dauert nicht mehr lange, dann sind wir da.” Den Rest des Weges über saß ich die ganze Zeit stocksteif auf dem Pferd. Kapitel 24: "Die nächtliche Runde" ---------------------------------- Als wir wieder beim Hauptquartier waren, kamen am nächsten Tag Eren, Hanji und Levi mit seinem Trupp zurück. Hanji war am selben Abend noch zu Eren und den anderen geritten. Saiy hat sie auf halbem Wege losgelassen, so konnte er nach Hause laufen und wartete brav vor seiner Box, wo ich ihn an dem Abend dann auch fand. Hanji hatte ich, nachdem sie wieder da war, versucht zu erwürgen. Nur leider kam Levi mir dazwischen. Den Rest des Tages hatte ich mich kaum blicken lassen. Höchstens zum Essen. Es war schon relativ spät als ich gerade das Licht in meinem Zimmer ausgemacht hatte und die Nachtwache antreten wollte. Ich sah noch kurz aus dem Fenster, als mir zwei Gestalten auffielen die Richtung Wald gingen. Um diese Uhrzeit hatte, bis auf die Nachtwache, niemand mehr draußen was zu suchen. Ich war von Natur aus sehr neugierig und konnte nicht anders, als nach zu schauen was da vor sich ging. Ich also raus aus meinem Zimmer und mit leisen Schritten durch die Flure geschlichen. Draußen angekommen, steuerte ich sofort den kleinen Wald an. Nach einigen Metern nahm ich Geräusche wahr und sah eine kleine Lichtung die wohl durch ein Lagerfeuer erhellt wurde. Ich stellte mich hinter einem Baum im Schatten verborgen und beobachtete das Geschehen erst einmal. Plötzlich legte sich eine Hand auf meinem Mund und ich erschrak mich zu tode. Als ich meinen Kopf dann ein Stück zur Seite drehte, sah ich einen Hellbraunhaarigen der mich frech angrinste. Er nahm langsam seine Hand weg, in der Hoffnung ich würde nicht aufschreien. “Alter, erschreck mich doch nicht so.” pflaumte in ihn an. “Tut mir leid, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen. Möchtest du uns nicht Gesellschaft leisten, oder bist du so eine die jetzt zum Kommandanten rennt und uns verpetzt?” “Was macht ihr hier denn eigentlich?” “Na Spaß haben vor unserer ersten und vielleicht auch letzten Mission.” sagte er grinsend und zog mich mit sich zu den anderen. “Hey, seht mal wen ich aufgegabelt habe.” Alle schauten in meine Richtung. “Kira, was machst du denn hier?” kam es überrascht von Eren. Ich kratzte mich am Hinterkopf. “Ich hatte euch zufällig gesehen und da war ich neugierig.” Dann stand dieser andere Typ von eben hinter mir, legte beide Hände auf meinen Schultern und schob mich nach vorne. “Komm, setz dich.” Ich setzte mich neben Armin der rechts von mir saß und links pflanzte sich dieser Kerl hin. Dann begann Armin zu sprechen. “Ich glaube du hast uns alle ja noch gar nicht so richtig kennengelernt. Naja, bis auf Mikasa, Eren und mich. Die anderen kennst du ja nur flüchtig aus Trost.” Ich nickte ihm zu. “Stimmt. “ “Dann stelle ich dir einfach mal den Rest hier kurz vor.” Armin fing links neben mir mit dem Hellbraunen von eben an dessen Name Jean Kirschstein war. Neben ihm saß ein kleinerer mit einer Stoppelfrisur oder sowas. Zumindestens sehr kurz. Er hieß Connie Springer. Dann ging er über zu einer Braunhaarigen mit einem Pferdeschwanz, die schon die ganze Zeit an einer Kartoffel rum kaute. Ihr Name war Sasha Braus. Daneben saß ein Großer Schwarzhaariger dessen Name Bertholdt Fubar lautete. Dann kam ein kräftig gebauter, blonder junger Mann. Sein Name war Reiner Braun. Daneben Saßen Ymir und Christa Renz. Ymir hatte braune haare und anscheinend keinen Nachnamen. Christa war recht klein. Wahrscheinlich noch kleiner als Levi und hatte lange, blonde Haare. Und den Rest kannte ich ja. Dann sprach Armin zu den anderen. “Und das hier…” er zeigte in meine Richtung. “.... ist Kira Jäger, Erens Halbschwester.” Alle sahen mich überrascht an. Ihnen hatte Eren wohl noch nichts gesagt. Dann klopfte Jean mir auf den Rücken. “Na denn, willkommen in unserer kleinen Runde. Möchtest du was trinken?” fragte er mich mit einem etwas dreckigem Grinsen im Gesicht. Ich sah ihn sehr skeptisch an. Doch bejahte seine Frage. Dann holte er einen Becher, kippte mir eine rote Flüssigkeit hinein und hielt es mir dann hin. “Hier, bitte schön.” “Jean, muss das sein?!” keifte Eren ihn an. “Halt dich da raus! Sie ist alt genug um selbst zu entscheiden!” Ich nahm den Becher entgegen und sah Jean und Eren skeptisch an. Bevor ich einen Schluck nahm, roch ich natürlich vorher dran. “Hm… das hätte ich mir ja denken können.” Dann nahm ich einen großen Schluck. “Wo habt ihr den her?” warf ich die Frage in die Runde. Die Antwort kam natürlich von Jean. “Das verfressene Etwas da..” er zeigte auf Sasha. “..... hatte die Vorratskammer geplündert und den Wein dort entdeckt.” “Und ihr meint das fällt nicht auf ja?” “Hm.. vielleicht schon. Aber das ist es uns wert, wenn wir übermorgen eh sterben müssen.” “Jean, das werdet ihr schon nicht. Haltet euch einfach an die Formation, dann wird euch auch nichts geschehen.” Wenn die so denken, wieso sind sie dem Aufklärungstrupp dann beigetreten? Plötzlich raschelte es hinter mir im Gebüsch und alle schreckten auf, außer ich. Ich trank gemütlich meinen Becher leer. “Wa...was war das?” kam es ängstlich von Armin. Als ich fertig war mit trinken, stellte ich den Becher vor mir ab. “Hanji, hör auf mit den Blättern zu kuscheln und komm raus!” Plötzlich sprang die Brillenträgerin aus dem Busch und klopfte sich erst einmal ihre Klamotten ab. “Hallöchen alle miteinander.” warf sie fröhlich in die Runde. “Kira woher wusstest du….?” “Hab dich schon vor geraumer Zeit bemerkt.” gab ich schnell von mir. Dann wollten plötzlich alle aufstehen und vor ihr salutieren, da sie ja Abteilungsführerin ist und somit unsere Vorgesetzte. “Leute, entspannt euch. Lasst das salutieren.” Sie kam auf uns zu und setzte sich zwischen Armin und mir. “Ihr hättet mir auch ruhig bescheid sagen können das hier eine kleine Feier statt findet.” Hanji grinste mal wieder wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin. “Ich bin auch nur zufällig hier reingestolpert Hanji.” Hanji klatscht einmal in die Hände. “Und, was machen wir jetzt?” gab Hanji hände reiben von sich. Dieser Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes bei ihr. Die anderen zuckten nur mit den Schultern. “Nun gut. Was haltet ihr denn von einem kleinen Spielchen? Ich hab auch was feines mitgebracht “ Sie griff einmal hinter sich und stellte eine Flasche direkt vor uns auf den Boden mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. “Ämh… Hanji?” unterbrach ich sie. “Die sind alle eigentlich ja noch zu jung für Wein, wo ich mal ein Auge zudrücke, aber das…” ich zeigte auf ihre mitgebrachte Flasche. “.....dafür sind die eindeutig noch viel zu jung.” “Beruhig dich Kira. Die ist doch nur für uns Zwei.” “Was?” “Also hört gut zu…” begann sie in die Runde zu sprechen. “.... jeder von euch kennt sicherlich Wahrheit oder Pflicht. ~Oh Gott, nein….~ “Wir ändern eine Sache an den regeln. Man hat die Möglichkeit, wenn einem die Frage oder die Pflicht nicht gefällt, diese zu umgehen. Als Strafe muss derjenige allerdings, in eurem Fall, ein halben Becher Wein und bei Kira und mir einen Kurzen trinken. Na, was haltet ihr davon?” “Hm.. also ich bin dabei.” gab Reiner von sich. Jean grinste selbstsicher. “Ich auch.” Der Rest war ebenfalls dafür. Auch wenn einige sich etwas unsicher waren und ich mich gar nicht zu geäußert habe. Aber mich fragt Hanji ja auch erst gar nicht. Die macht einfach. “Super. Dann wollen wir mal.” Und so begannen wir dann. Nachdem wir schon einige peinliche Situationen hinter uns hatten und bei einigen schon ihre Hemmungen verloren gegangen waren, war ich bereits bei meinem x-ten Kurzen. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mitgezählt. “Kira, du bist langweilig. Du hast noch überhaupt nichts getan oder beantwortet.” gab Hanji angetrunken von sich. “Dann sag deiner Flasche mal das sie auf jemand anderen zeigen soll wenn du sie drehst und nicht auf mich. Deine Pflichten und Fragen tue ich mir nämlich nicht an.” bekam ich noch einigermaßen gerade raus. Nachdem wir noch einige Spielrunden hinter uns hatten, gaben einige vor geraumer Zeit schon auf und schliefen. Ich wusste leider auch nicht mehr so wirklich was ich tat, da ich irgendwann über Jean und Connie kroch, um Sasha ihr Essen zu klauen, da ich selber Hunger hatte. Als ich gerade dabei war an einer Kartoffel rum zu knabbern und mich währenddessen fragte was daran eigentlich so lecker sein soll, umarmte Hanji mich von hinten und meinte das wir jetzt langsam mal schlafen gehen sollten, bevor es wirklich noch auffällt das wir weg waren. Unser Levi ist nämlich eine Nachteule, die gerne mal auf Wanderschaft ging. Wir machten uns also auf den Weg nach drinnen, nachdem wir uns so gut es ging von den anderen verabschiedet hatten, und schlichen leise auf den Fluren entlang. Was sich als ziemlich schwierig erwies, da Hanji immer wieder das kichern anfing und ich dann mit einsteigen musste. Dann kamen wir an einer Tür vorbei unter der noch Licht brannte. Vor der kamen wir dann automatisch zum Stillstand und kicherten doof vor uns hin. Nachdem wir den Plan verfolgten einmal anzuklopfen und dann wegzurennen, schlug dieser leider fehl, da Hanji über ihre eigenen Füßen gestolpert war und ich leider dann über sie. Nun lagen wir da auf dem Boden und kugelten uns vor Lachen. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und eine ziemlich muffige Person trat auf den Gang. Es war selbstverständlich unser Shorty, wie Hanji ihn gerne nannte. Und glaubt ja nicht es sei sein Zimmer. Neeiiin. Es war das Büro von Erwin der dann ebenfalls aus der Tür schaute. “Ah, na sieh mal einer an. Unser kleiner Levi ist hier.” Hanji sprang auf und hatte ernsthaft vorgehabt Levi wie einen Teddybären zu knuddeln. Doch dieser spielte natürlich nicht mit. Nachdem er Hanjis Fahne gerochen hatte, stieß er sie schnell wieder von sich. “Igitt, was habt ihr denn jetzt schon wieder ausgefressen?! Und Kira, steh von dem dreckigen Boden auf, das ist ja ekelhaft!” gab Levi angewidert von sich. Ich stand kichernd wieder auf, während Hanji mich am Arm packte und einfach an Erwin vorbei in sein Büro ging und anfing von unserem netten Abend zu erzählen. “Ihr seid ja nicht mehr ganz dicht!” gab Levi von sich. “Du bist ja nur neidisch, weil du nicht so viel Spaß haben kannst wie wir.” nuschelte ich ihn voll. Levi packte darauf hin Hanji am Kragen und zerrte sie aus dem Büro, um sie in ihr Zimmer zu bringen. “Hey, wieso ich alleine? Was ist mit Kira?” “Ich habe keine Lust euch beide wie ein Kindermädchen ins Bett zu bringen. Außerdem liegen eure Zimmer in verschiedenen Richtungen. Erwin, ich überlasse dir Kira.” Und so verschwand er mit Hanji und ließ mich bei Erwin zurück. Ich hingegen kicherte immer noch doof vor mich hin und wand mich dann an Erwin. “Ich werde dann mal gehen. In mein Zimmer schaffe ich es schon alleine.” Doch daraus wurde nichts. Als ich aufstand und einige Meter ging, begann ich an zu wanken und musste mich abstützen, da ich nicht mehr gerade gehen konnte. Erwin kam und half mir. “Du wirst heute nirgendwo mehr hingehen.” Er lenkte mich in Richtung seines Schlafzimmers und setzte mich auf sein Bett. Nachdem er mich von meinen Stiefeln, meiner Jacke und dem Gurtsystem befreit hatte, wollte ich gerade anfangen meine Bluse aufknöpfen, als Erwin mich davon abhielt. “Die musst du nicht ausziehen.” “Hä? Ich kann doch nicht so zu Bett gehen.” “Doch, das kannst du für eine Nacht.” “Na gut. Wenn du meinst.” Ich wollte mich gerade hinlegen, als ich mich dazu entschied, Erwin am Hemd zu packen und ihn zu mir ins Bett zog. Wir drehten uns einmal, so das ich nun auf ihm saß und ihn verführerisch in die Augen blickte. Seine beiden Hände legten sich automatisch an meine Hüfte. Ich legte eine Hand auf seine Brust und fing langsam an, mit einem Finger über seinen Oberkörper immer weiter nach unten zu streichen. “Du kannst…..die Nacht auch gerne….. hier verbringen, ….bei mir.” Die letzten beiden Wörter hauchte ich ihm entgegen und wanderte mit meiner Hand immer tiefer. Er hielt die ganze Zeit über Blickkontakt. Doch dann ergriff er die Initiative und drehte den Spieß um, so das ich nun unter ihm lag und er über mir zwischen meinen Beinen. Mit seiner linken Hand stützte er sich neben meinem Kopf ab, mit der rechten griff er mir unterhalb des Oberschenkels und sah mir tief in die Augen. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne. Meine Gedanken waren vernebelt von dem Alkohol und mein Körper tat was er wollte. Da lag ich nun, mit geröteten Wangen, hilflos unter ihm und mein Körper schrie nur nach einer Sache. …...Nach ihm. Doch auch bei Erwin stach dieses Verlangen nach mehr in seinen Augen hervor. Schwer atmend kniete er nun über mir und wusste wohl selber nicht mehr was er nun tun sollte. Doch so einer war er nicht, der diese Gelegenheit einfach ausgenutzt hätte. Wahrscheinlich würde ich mich am nächsten Tag eh nicht mehr daran erinnern. Als ihm bewusst wurde was er tat, schloss Erwin einmal kurz seine Augen um sich wieder zu fangen, bevor er dann von mir abließ und sich mit dem Rücken zu mir wandte, damit ich nicht sehen konnte dass sich, im Bereich unterhalb der Gürtellinie, etwas geregt hatte. “Du solltest deinen Rausch ausschlafen. Ihr könnt froh sein, dass die Expedition noch nicht morgen stattfindet.” “Och menno.” gab ich schmollend von mir. “Schlaf gut Kira.” Und so verließ er den Raum und ich verkroch mich beleidigt unter die Decke. “Spielverderber.” Als ich am nächsten Morgen dann aus meinem “Koma” erwachte, schien mir die Sonne, durch das große Fenster, direkt ins Gesicht. Ich zog mir die Decke über den Kopf und drehte mich dann in die andere Richtung. Ich richtete mich ganz langsam auf, und hielt mir meinen Kopf dabei, weil er sich anfühlte als würde er mir gleich abfallen. “Ah, es lebt ja noch.” nahm ich eine Stimme neben mir wahr. Ich öffnete verkniffen meine Augen und schaute neben das Bett. “Levi?” “Ja, wer denn sonst?!” “Bitte nicht so laut.” “Ach, hat Madame etwa einen Kater?” Plötzlich fing er an mit seinem Stuhl, auf dem er saß, über den Boden zu kratzen was ein ziemlich lautes und unangenehmes Geräusch von sich gab. “Oh mein Gott.” Ich legte mich wieder hin und hielt mir die Ohren zu. “Oh, tut mir leid. War ich etwa zu laut?” brachte er ziemlich sarkastisch raus. “Quäl mich bitte doch nicht so.” “Du hast selber Schuld! Steh lieber endlich auf, wir haben bereits Mittag!” Ich richtete mich wieder auf und sah mich erst einmal um. “Wo….?” “Ja, was glaubst du denn?” “Sag mir nicht das ist….?” “Oh doch. Erwin hatte sich wohl entschlossen dich lieber hier zu behalten.” “Was….ist gestern eigentlich noch passiert?” Er sah mich durchdringlich an. “Willst du das wirklich wissen?” “Ämh….ich werde es wahrscheinlich bereuen, aber ja, ich will es wissen.” “Nun gut. Hanji und du sind gestern sturzbetrunken auf den Fluren rumgelaufen. Nachdem ihr uns dann überfallen habt und Hanji uns ein Ohr abgekaut hatte, was ihr denn alles so getrieben habt draußen, brachte ich sie in ihr Zimmer und dich ließ ich bei Erwin.” Ich musste einmal schwer schlucken. “Soll ich weiter erzählen?” “J..ja, bitte.” “Nachdem dein Versuch alleine zu laufen gescheitert war, brachte Erwin dich in sein Bett. Als er dich dann von deiner Uniform befreit hatte, fielst du wohl über ihn her wie eine läufige Hündin.” Ich sah Levi entsetzt an und brachte kein Wort heraus. Meine Augen waren geweitet und ich konnte nicht glauben was Levi gerade erzählt hatte. “Aber wie du siehst, ist gestern Abend nicht viel passiert, da du deine Klamotten ja noch an hast.” Dann fasste ich mir mit beiden Händen an den Kopf und wurde panisch. “Oh nein, oh nein, oh nein. Was mach ich denn jetzt nur? Ich kann ihm nie wieder unter die Augen treten. Was denkt er denn jetzt von mir. Vielleicht sollte ich einfach auf die Mauer gehen und mich dort hinab stürzen, damit die Titanen mich fressen können.” “Hör auf so einen Müll von dir zu geben. Ich rate dir dich völlig normal ihm gegenüber zu verhalten. Denn wie ich ihn kenne, wird er dasselbe auch bei dir tun. Er wird wissen dass es dir unangenehm ist und es dann Vergangenheit sein lassen.” Levi stand auf und ging zur Tür. “Ich habe dir etwas gegen die Kopfschmerzen auf den Tisch gelegt. Mach was draus.” “Warte. W..wo ist Erwin denn gerade?” fragte ich ganz vorsichtig. “Du hast Glück. Er ist im Moment nicht da, wegen der Vorbereitung der morgigen Expedition.” Und dann ging Levi. Ich sah zum Tisch und schluckte das Zeug erstmal. Dann nahm ich mir meine Uniform und ging in mein Zimmer um neue Klamotten anzuziehen. Ich entschied mich dann Hanji einen Besuch abzustatten. Immerhin war es ihre Schuld. Ich schlug mit Schwung die Tür auf, so dass Hanji erschrocken zusammen zuckte. “Jo Hanji, alles klar?” rief ich förmlich. “Boah Kira, gehts noch lauter?” Sie lag auf einem Sofa in ihrem Büro und döste anscheinend vor sich hin. Ich fing an die Tür extrem langsam zu zumachen. Und da Hanji ihre Tür bis heute nicht geölt hatte, quietschte diese natürlich richtig schön. Das Medikament was Levi mir gegeben hatte, wirkte ein Glück ziemlich schnell. “Kira, du bist grausam.” “Ja, manchmal bin ich genauso grausam wie Levi.” Hanji und ich verbrachten den Rest des Tages nur mit rumliegen. Neben uns hatten es noch Reiner, Jean, Connie, Sasha und Ymir schlimm erwischt. Der Rest hatte nicht so viel in sich hinein gekippt. Und dann rückte der Tag der Expedition immer näher. Kapitel 25: "Sorgen" -------------------- Nach dem mega peinlichen Tag gestern, versuchte ich Erwin so gut es ging doch aus dem Weg zu gehen. Levi entschied sich auf Qual Kurs zu gehen, und hatte die Rekruten gestern tatsächlich noch zum Training aus dem Bett geholt. Hanji und mich hatte er zum Glück in Ruhe gelassen. Meiner Meinung nach wurde ich eh schon genug gequält. Heute war auch der Tag gekommen, an dem die Expedition nach Shiganshina stattfand. Eren würde in Levis Einheit mitreiten und eine Position in der Formation bekommen, die jedem bis auf Erwins Einheit unbekannt war. So ritten wir also los und nahmen die bekannte Fernaufklärungs-Formation ein, in dem wissen dass wir nur dieses eine Ziel hatten. Doch dem war nicht so. Denn eine uns unbekannte Bedrohung hatte es auf Eren abgesehen und Erwin wusste es aus irgendeinem Grund. Bevor die Expedition begann, rief er Hanji, Mike und mich noch einmal zu sich um uns über sein eigentliches Vorhaben aufzuklären. Er hat vor, dieser Bedrohung im Baumriesenwald eine Falle zu stellen. Selbst Levi und seiner Einheit blieb es geheim. Doch Levi vertraute Erwin blind und hinterfragte keinen seiner Befehle. Und ich? Stellte ich seine Befehle in frage? ….nein…. Ich hatte nur andere Ansichten und hörte auf meinen Gefühlen, die leider oft anderer Meinung waren. Wir erlitten viele Verluste und die Bedrohung, die sich als weiblicher Titan herausstellte, durchbrach die Formation und war verzweifelt auf der Suche nach Eren. Die Vermutung war nahe, das sich auch in diesem Titanen ein Mensch befand. Unsere Einheit erreichte den Wald. Ich sah hinter mich und entdeckte mehrere schwarze Rauchsignale, die signalisierten, dass der weibliche Titan auf dem Weg in unsere Richtung ist. “Erwin!” Er sah über die Schulter zu mir. “Verstanden!” Meine Aufgabe war es kurz vor dem Wald mich zurück zu Levis Einheit fallen zu lassen. Dort angekommen ritt ich direkt neben Levi. “Kurs weiter Richtung Baumriesenwald halten.” Levi nickte mir kurz zu und ich ließ mich noch weiter nach hinten fallen und wollte kehrt machen um zur hinteren Formation zu reiten. Levi sah mir geschockt nach. “Kira, wo willst du hin? Du hattest den Befehl sofort zu Erwin zurück zu reiten wenn du bei mir warst!” Ich stutze etwas, doch traf meine Entscheidung. “Tut mir leid Levi, ich muss wissen wie es den anderen geht.” Und somit machte ich kehrt und ritt los während Levis Einheit weiter auf den Wald zuhielt. Ich ritt eine ganze Weile ohne das mir auch nur irgendjemand entgegen kam. Doch dann entdeckte ich jemanden mit blonden Haaren, die ich als Christa identifizieren konnte. Sie war gerade dabei ein anderes Pferd einzufangen. “Christa!!” Sie drehte sich in meine Richtung und sah ziemlich erleichtert aus. “Kira, was machst du denn hier?” “Ich wollte wissen, wie es hinten aussieht. Aber anscheinend nicht so gut. Die gesamte Formation ist auseinander gebrochen.” Dann sah ich mir das zweite Pferd genauer an. “Ist das nicht Jeans Pferd?” “Ja. Wir müssen die anderen suchen.” So machten wir uns auf den Weg um den Rest zu suchen. Wir nahmen dann aus der Ferne ein Pfeifen war. Das schien Jean gewesen zu sein, der nach seinem Pferd rief. Wir ritten in die Richtung und machten einen kleinen Waldstück aus, der wirklich nur aus ein paar Bäumen bestand. Wir kamen vor ihnen zum Halt. “Ein Glück, ihr habt mein Pferd gefunden.” kam Jean erleichtert auf uns zu. “Alles okay bei euch?” wand ich mich an ihnen. “Armin hat ein bisschen was abbekommen, ansonsten sind wir okay.” antwortete Reiner mir. Wir machten uns dann wieder auf den Weg zum Baumriesenwald. Dort angekommen, schwangen wir uns mit den 3D Manöver Geräten auf die Bäume. Die Aufgabe der restlichen Soldaten bestand jetzt darin, Titanen von dem Wald fernzuhalten. Ich nahm diese Aufgabe ebenfalls entgegen. Denn jetzt kam es eh nicht mehr darauf an ob ich zu Erwin zurückkehrte oder nicht. Dann nahmen wir einen ohrenbetäubenden Schrei wahr, der direkt aus dem Wald kam. Unmengen an Titanen reagierten darauf und strömten massenweise in den Wald hinein. Es stellte sich heraus, das die Titanen, die in den Wald liefen, durch den Schrei des weiblichen Titanen gerufen wurden, um den Körper des weiblichen Titanen zu vernichten, den der Aufklärungstrupp mit Hanjis Falle zuvor gefangen hatte. Die Person, die sich in dem Körper befand, konnte anscheinend mit einem 3D Manöver Apparat fliehen. Eren und die 4 Mitglieder von Levis Einheit, sollten weiter durch den wald reiten. Doch der unbekannte Angreifer konnte zu ihnen aufholen und griff sie an. Nachdem sie sich wieder in den weiblich Titanen verwandelt hatte, musste Levis Einheit mit dem Leben büßen. Eren stellte sich ihr dann in seiner Titanengestalt entgegen und verlor leider diesen Kampf. Der weibliche Titan biss Eren aus dem Nacken seines dampfenden Körpers und wollte mit ihm fliehen. Doch Mikasa und der Hauptgefreite Levi konnten Eren aus den Fängen des Monsters befreien. Erwin gab den Befehl zum Rückzug und zündete die dementsprechende Rauchgranate. Unterwegs machten wir noch einmal Halt, um die Verletzten versorgen zu können. Ich war gerade dabei mich um einen verletzten Soldaten zu kümmern, als ich jemanden nach mir rufen hörte. “KIRA!!!” Ich drehte mich um und sah einen extrem wütenden Kommandanten auf mich zu kommen. Ich richtete mich auf und salutierte stramm vor ihm. “Wo warst du?! Dein Befehl lautete, sofort zu mir zurück zu kommen sobald du Levi unser weiteres Vorhaben mitgeteilt hast!” “E..es tut mit mir leid.” “Wir sprechen später darüber. Das wird noch Folgen haben!” Und so ging er, wütend auf mich, seines Weges und nach kürzester Zeit machten wir uns wieder auf dem Weg zum Hauptquartier. Dort angekommen stiegen wir von unseren Pferden. Als ich gerade wieder Boden unter den Füßen hatte, ging Erwin schon an mir vorbei. “Kira, in mein Büro!” “Jawohl.” gab ich kleinlaut von mir. Ich überreichte Saiy einen anderen Soldaten und folgte meinem Kommandanten dann in sein Zimmer. Ich saß nervös und mit schwitzigen Händen auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch. Erwin saß an diesem mir gegenüber und las erstmal irgendetwas durch. Eine angespannte Stimmung herrschte in dem Raum und eine unangenehme Stille, das ich angst hatte mich überhaupt zu bewegen. Doch dann richtete Erwin sich auf und sah mich mit einem enttäuschend Blick durchdringlich an. Ich versuchte seinem Blick standzuhalten und brachte nur einen entschuldigen und unsicheren Blick zustande. Dann schloss er kurz die Augen…., “Kira…” …beugte sich nach vorne, stützte seine Ellenbogen auf den Tisch ab und verschränkte seine Hände ineinander. Ich zuckte leicht zusammen, vor Angst was gleich auf mich zukommen würde. Er öffnete dann wieder seine Augen. “...dir ist doch bewusst dass die Befehle eines Kommandanten absolut sind oder?” “J..ja.” “Und dennoch hast du mal wieder einen meiner Befehle missachtet. Und dann auch noch auf einer so großen und wichtigen Expedition.” Mein Blick wanderte auf meinen Schoß. Meine Hände zitterten und verkrampften sich in meine Hose. “Das wird jetzt meine letzte Verwarnung an dich sein. Wenn es nochmal vorkommen sollte, bin ich gezwungen konsequent zu handeln. Ich möchte das du mir versprichst dass sowas in Zukunft nicht mehr vorkommt.” Ich war nicht in der Lage meinen Blick zu heben und gab nur ein kleinlautes “Ja, ich verspreche es.” von mir. “Gut.” Dann richtete Erwin sich in seinem Stuhl auf und widmete sich seinen Dokumenten die vor ihm lagen. “Du darfst jetzt gehen.” Ich stand auf, salutierte noch einmal vor ihm und verließ den Raum. Erwin würdigte mich keines weiteren Blickes als ich salutierte und ging. Ich steuerte mein Zimmer an und schloss mich dort ein. Ich wollte jetzt einmal meine Ruhe haben. Ich legte mich in das Bett auf die Seite und starrte die Wand vor mir an. Ich hatte ihm zwar gesagt das er doch endlich handeln sollte, aber jetzt wo er es tat, brannte mein Herz und ich wünschte mir die Zeit zurückdrehen zu können, um meine Fehler wieder gut zu machen. Auf einmal klopfte es an der Tür und die Stimme meiner besten Freundin erklang. “Kira, es gibt gleich essen.” “Ich hab keinen Hunger.” “Aber du musst doch etwas essen.” “Hanji, ich möchte aber nicht! Lass mich bitte alleine!” Dann war Ruhe. Hanji schien es aufgegeben zu haben und war anschließend gegangen. Ich schloss meine Augen und wollte eigentlich ein bisschen schlafen, als schon wieder ein Klopfen ertönte. “Ich habe doch gesagt, ich habe keinen Hunger.” Doch das Klopfen hörte nicht auf. “Boah Hanji…” Ich stand genervt auf und ging zur Tür. “....Ich hatte doch gesagt das du….” Doch als ich die Tür öffnete stand nicht Hanji dort, sondern Kommandant Erwin der mir liebevoll zu lächelte. Ich sah ihn nur überfordert an. “Komm, lass uns etwas essen gehen.” Ich brauchte einen Moment um seine Frage zu verarbeiten, als ich mich dann in Bewegung setzte. “Ja, einen Moment bitte.” Ich ging noch mal zu meinem Bett, um meine Stiefel wieder anzuziehen und ging dann schließlich mit Erwin Richtung Essenssaal. Dort angekommen saßen Levi, Mike und Hanji an unserem Tisch. Hanji drehte sich in unsere Richtung als wir ankamen. “Ah, da bist du ja Kira. Hast dich doch noch entschieden?” grinste sie mich an. Ich gab nur ein “Hm.” von mir und setzte mich neben ihr und Erwin. Erwin war als erster mit dem Essen fertig und stand auf. Hanji sah ihn überrascht an. “Bist du etwa schon fertig?” “Ich habe noch einiges zu tun. Entschuldigt mich bitte.” Bevor er ging, beugte er sich noch einmal ganz nah zu mir an’s Ohr. “Komm bitte, wenn du fertig bist, noch einmal zu mir in’s Büro.” Ein leichter Schauer durchzog meinen Körper als er mir wieder so nah war. Ich nickte ihm nur still zu, als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte. Als ich dann fertig mit Essen war, machte ich mich auf den Weg zu Erwins Büro. Ich stand vor seiner Tür und zögerte noch einen Moment lang, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann klopfte ich an und trat selbstbewusst ein. Er sah von seinem Schreibtisch auf und lächelte mir zu. Er war das komplette Gegenteil, als vor ein paar Stunden. “Setz dich doch bitte Kira.” Ich nahm vor seinem Schreibtisch platz und sah ihn erwartungsvoll an. “Hör mal, ich wollte dich vorhin nicht so anfahren. Es tut mir leid.” Ich sah ihn sehr überrascht an und brachte dann auch was über die Lippen. “Wieso entschuldigst du dich? Du hattest allen Recht dazu. Ich habe einen Fehler gemacht und deinen Befehl missachtet. Und das nicht nur einmal. Es ist deine Pflicht als Kommandant so zu handeln.” Es herrschte kurz Stille, bis er sie brach. “Sag mir Kira, wieso bist du nicht wieder zurück zu mir gekommen?” Voller Erwartung schaute er mich an. “Ich…” mein Blick senkte sich. “.....hatte mir Sorgen gemacht. Ich kenne sie alle zwar noch nicht so lange, aber ich zähle sie trotzdem zu meinen Freunden.” Ich blickte Erwin jetzt direkt in die Augen. “Ich weiß das ich einen Fehler gemacht habe. Levi hatte auch noch versucht mich aufzuhalten. Und ich hatte ihn ignoriert.” Ich senkte meinen Blick wieder und schloss die Augen. “Es tut mir so leid.” gab ich im Flüsterton von mir. “Kira…. Im Normalfall wäre das ja kein Problem gewesen. Aber ich wusste nicht wo du warst und ob es dir gut ging. Du hattest einen klaren Befehl. Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht. Ich könnte mir niemals verzeihen wenn dir irgendetwas passieren würde.” Mein Blick war immer noch gen Schoß gerichtet und meine Hände zu Fäusten geballt, die auf meinen Beinen ruhten. ~Sag ich es ihm jetzt?~ Ich kniff die Augen zusammen und setzte zum Reden an…., “Erwin ich….” ….doch weiter kam ich nicht. Denn es klopfte plötzlich an der Tür. Erwin sah zur Tür und bat den jenigen herein. Es war Eren. “Ämh…, entschuldigen sie die Störung Kommandant.” “Alles gut Eren. Was gibt es denn?” “Ich wollte Kira abholen. Der Hauptgefreite hat Kira und mich zur Nachtwache eingeteilt.” “Hö?” Ich sah Eren fragend an und richtete mich dann an ihn. “Wieso weiß ich davon nichts?” “Weil er es erst kurz vorher entschieden hat.” Ich stieß einen ich ich-habe-keine-Lust-Seufzer aus. Dann richtete Erwin sich an Eren. “Du bekommst sie gleich Eren. Gib uns bitte noch einen Moment” Dieser trat dann wieder auf den Flur hinaus und wartete dort, das Erwin mich frei ließ. Dann sah er mich wieder an. “Kira, ich vertraue dir. Bitte enttäusche mich nicht.” Ich zögerte und blickte ihn dann liebevoll in die Augen. “Ich werde es versuchen.” Mit diesen Worten erhob ich mich dann langsam und salutierte vor ihm bevor ich dann zusammen mit Eren meinen Nachtdienst antrat. Da hatte ich endlich den Mut aufbringen wollen es ihm zu sagen und dann störte uns mein eigener Bruder. Kapitel 26: "Verbotene Berührung" --------------------------------- Nach all den ganzen Qualen der letzten Tage, kam Erwin auf mich zu, und erlaubte mir endlich meinen freien Tag. Ich war in dem Augenblick sogar mal mutig genug um ausgerechnet ihn, den Kommandanten, zu fragen ob er mit mir in die Stadt möchte. Die Frage rutschte mir eigentlich eher so raus. Als ich gepeilt hatte was ich da eigentlich von mir gegeben hatte, lief ich knallrot an und schlug mir die Hand vor dem Mund. Erwin hingegen lachte dann nur kurz auf und musste leider abwinken, da er noch viel zu tun hatte. Er wirkte in dem Moment auch leicht nervös, was ich zuvor bei ihm noch nicht erlebt hatte. Ich wollte erst, alleine gehen. Doch dann entschloss ich mich, meinen Bruder mitzuschleppen. Doch wo Eren war, da war auch Mikasa. Und da sie eh schon mitkam, da dachte ich mir, dann nehmen wir Armin auch gleich noch mit. Wir hatten es uns auf einer kleinen Grünfläche gemütlich gemacht und Eren erzählte mir ein bisschen aus seiner Kindheit und wie es damals dazu kam, das Mikasa jetzt bei ihm wohnte. Dazu noch von dem Traum den er und Armin hatten, einmal in ihrem Leben das Meer zu sehen. Ich selbst hatte auch nur aus Büchern von dem großen weiten Meer gehört, das sich irgendwo außerhalb der Mauer befinden sollte. Danach war ich dran ihnen etwas mehr von mir zu erzählen, was alles so passiert war. Den Part mit Levi, wie er zu uns kam, ließ ich aus. Das war eine Sache die nur Levi und wenige Soldaten angingen. Dann kam ich noch zu dem Punkt wo Erwin Kommandant wurde. Mein Gesichtsausdruck wurde weicher und ich bekam nicht mit, wie ich auf einmal das Schwärmen anfing. Doch leider entging dass einer Person nicht. “Bist du in den Kommandanten verliebt?” kam es von Mikasa wie aus der Pistole geschossen. Wir sahen sie alle geschockt an. Während ich sie weiter mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, legten sich die Augenpaare von Eren und Armin auf mich und schauten mich mit fragenden Blicke an. Dann wurde ich leicht nervös und versuchte mich aus dieser Situation irgendwie zu retten. “Wi...wie kommst du denn da drauf?” “Du schwärmst ganz schön von ihm.” “Ich...also...so’n Quatsch. Nein, bin ich nicht. Da irrt ihr euch.” Ich stand dann einfach auf, in der Hoffnung sie würden nicht mehr weiter darauf eingehen. “Wir sollten jetzt besser wieder zurückgehen. Es dämmert schon.” Während ich schon vorausging, warfen die Drei sich nochmal fragende Blicke zu und erhoben sich dann ebenfalls, um mir schlussendlich zu folgen. Als wir wieder zurück waren, war es bereits dunkel. Mikasa, Armin und Eren gingen in ihre Zimmer, während ich mal wieder auf den dunklen Fluren rummaschierte. Ich bog um eine Ecke und sah etwas weiter weg von mir Levi, der sich an der Wand abstütze. Er versuchte einige Meter zu gehen, stockte allerdings als er merkte, das es nicht ging. Ich kam auf ihn zu. “Levi…” Er drehte sich erschrocken zu mir um und starrte mich an. Ich sah besorgt zu ihm. “Dein Fuß….was ist passiert?” Bevor er anfing zu erzählen, gingen wir in einen Gemeinschaftsraum, wo Levi sich auf einen Stuhl setzte, während ich in einem Schrank rum wühlte und Salbe und einen Verband holte. In dieser Zeit erzählte er mir wie es dazu kam. Als er Eren aus dem Maul des weiblichen Titanen befreien wollte, musste er Mikasa davon abhalten unüberlegt den Titanen anzugreifen und kam dann ungünstig mit dem Fuß auf. Als ich dann auf ihn zu kam, hatte Levi sich bereits von seinem Schuh befreit. Er trank nebenbei eine Tasse Tee auf seine eigene merkwürdigen Art und Weise indem er die Tasse nicht an dem Henkel anfässt, sondern oben an dem Rand. Ich kniete mich vor ihm hin, um mich um seinen verletzten Fuß zu kümmern. “Du hättest aber auch vorher etwas sagen können, anstatt mit dem kaputten Fuß weiterlaufen zu wollen.” Levi schaute zur Seite und gab nur ein “Tz.” von sich. Als ich seinen Fuß schließlich einreiben wollte, zuckte dieser kurz zusammen und hielt in seiner Bewegung inne. Mit seinen geweiteten, stahlgrauen Augen beobachtete er jeder meiner Bewegungen. Aus irgendeinem Grund durchstieß, unter den sanften Berührungen von mir, ein angenehmer Stromschlag seinen Körper und er wurde gänzlich nervös. Dieses eigentlich angenehme Gefühl gefiel ihm ganz und gar nicht. Denn es waren verbotene Gefühle die hätten niemals zum Vorschein kommen dürfen. Er wusste nämlich, dass das nur Ärger bedeuten würde, wenn diese jemals hervortreten sollten. Als ich ihm dann noch den Verband umlegen wollte, umfasste er plötzlich mein Handgelenk und hielt mich von meinem Vorhaben ab. Ich richtete meinen Blick nach oben zu ihm und versuchte seine Augen ausfindig zu machen. Doch diese wurden durch ein paar Strähnen seines schwarzen Haares, die ihm ins Gesicht fielen, verdeckt. “Ich mach den Rest.” kam es dann recht leise von ihm. Ich schaute ihn nur überrascht an. ~Was hatte er denn jetzt?~ Doch ich gab keine Widerworte, zog meine Hand vorsichtig zurück und übergab ihn den Verband. Dann machte Levi sich an die Arbeit und verband seinen Fuß alleine. Ich stand nur vor ihm und schaute zu. “Du solltest jetzt besser schlafen gehen. Erwin will uns morgen verkünden wie wir weiter vorgehen werden gegen diesen Dreckstitanen. Angeblich weiß Armin wer dahinter steckt.” Ich sah Levi überrascht an. “Ach so? Und wer soll es gewesen sein?” “Das wollte er uns noch nicht sagen. Nur Erwin weiß bescheid. Wir werden es morgen ja gewahr.” “Na gut. Wir sehen uns dann morgen Levi. Gute Nacht.” Und so ging ich, mit Levis stechendem Blick im Rücken und verließ den Raum. Am nächsten Tag hatten sich nur ein paar ausgewählte Soldaten zusammengefunden, um den Plan von Armin durchzusprechen. Armin hatte herausgefunden, das Annie Leonhardt der weiblichen Titan ist. Sie hatten vor ihr eine Falle zu stellen, indem sie Annie in den Untergrund Eingang von Stohess locken wollten. Eren sollte von der Militärpolizei in einer Kutsche in die Hauptstadt geführt werden. Doch seinen Platz wird Jean als Doubl einnehmen. Denn Mikasa, Eren und Armin sollen Annie überzeugen ihnen zu Helfen, Eren aus die Stadt zu bringen damit er untertauchen kann. In einer zweiten Kutsche sollten sich dann Levi, Erwin und ich befinden, da wir Eren begleiten sollten. Das Vorhaben ist sehr riskant, weil Stohess ein Bezirk der Mauer Sina ist. Der sichersten Mauer. Wenn etwas schief gehen sollte, werden viele Menschenleben geopfert. Aber dieses Risiko müssen wir eingehen, wenn wir ihr Treiben ein Ende setzen wollen. Kapitel 27: "Das Geheimniss der Mauer" -------------------------------------- “Na los,... schieß wenn du dich traust.” Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen stand er vor uns und konnte nicht glauben was sich gerade vor ihm abspielte. “Verdammt Kira, geh aus dem Weg!” “Nun drück schon endlich ab Nile, wenn du das Gewehr schon gegen ihn richtest. Ich bin Mitglied seiner Einheit! Du glaubst doch nicht das ich dann einfach nur zusehe wie du ihn erschießt!” Da stand ich nun, vor mir der Lauf eines Gewehres, in dieses ich hinein blickte, und hinter mir mein Kommandant, vor dem ich mich schützend gestellt hatte. Ich sah ihn herausfordernd an und wartete darauf, dass er endlich den Abzug betätigte. Doch er zögerte. Schweißperlen rannten seiner Stirn hinab und er schien zu überlegen was er tun sollte. Doch dann gab er nach und nahm das Gewehr langsam runter. “Legt ihm Handschellen an!” Ich sah hinter mich und musste widerwillig mit ansehen, wie sie Erwin in Ketten legten. “Tut mir leid Kira, aber das muss sein.” Dann erklang ein lauter Knall und ein Blitz der vom Himmel hinab rauschte. Allemann drehten sich zu dem Geschehen. ~Eren.~ Nachdem der Plan Annie in den Untergrund zu locken gescheitert war, wütete sie nun als Titan im Bezirk Stohess. Darauf waren wir natürlich auch vorbereitet und ließen uns für diesen Fall unsere 3D Manöver Ausrüstung bereitlegen. Doch Nile Dawk wollte Erwin nicht gehen lassen, da er schuld daran war das es jetzt viele Opfer geben würde. Zudem war der Titan dabei die Stadt komplett zu verwüsten. Als Erwin trotzdem gehen wollte, richtete Nile sein Gewehr gegen ihn. Daraufhin stellte ich mich mutig zwischen ihnen, allzeit bereit für meinen Kommandanten zu sterben. Doch Nile war vernünftig genug um dies nicht zu tun. Eren ließ lange auf sich warten, schaffte es aber dann doch noch sich in einen Titanen zu verwandeln und stellte sich Annie entgegen. Allerdings versuchte sie anscheinend zu fliehen. Sie wollte immer wieder Richtung Mauer rennen, doch Eren hielt sie davon ab. “Nun geh schon.” “Hm?” Ich sah Nile fragend an, während er seinen Blick noch immer Richtung der Titanen hielt. “Geh und hilf deinem Bruder und den anderen.” Ungläubig sah ich ihn von der Seite an. Dann drehte ich mich ein Stück nach hinten und sah blaue Augen die mich begutachteten. Erwin nickte mir kurz zu, als Zeichen das ich ruhig gehen soll, was ich dann auch tat. “Danke Nile.” gab ich dann noch von mir, bevor ich mich komplett aus dem Staub machte. “Du kannst dich echt glücklich schätzen, so eine tolle Frau an deiner Seite zu haben.” wandte sich Nile an Erwin, weiterhin den Blick nach vorne gerichtet. Erwin erwiderte darauf nichts. “Sie würde alles für dich tun, Erwin. Und du ignorierst einfach ihre Gefühle.” “Glaub mir Nile, ich habe meine Gründe. Und es fällt mir wirklich nicht leicht, aber es ist besser für sie.” “So ungeschickt wie sie sich in letzter Zeit verhalten hat, würde es mich gar nicht wundern wenn bald das gesamte Hauptquartier davon weiß.” äußerte sich Levi auf einmal. Dann drehte sich Nile zu den beiden um. “Das stimmt. Es fällt wirklich langsam auf.” Erwin steht nur da und blickte immer noch in die Richtung, in der ich geflogen war und verlor sich in seinen Gedanken. Ich machte es ihm wahrhaftig nicht einfach. Wie lange würde er diesen Gefühlen noch widerstehen können? Der weibliche Titan ist währenddessen schon bei der Mauer angelangt und versuchte diese nach oben zu kraxeln. Doch Eren hielt sie am Bein fest und versuchte diese wieder nach unten zu ziehen. Annie krallte sich mit ihren Fingern in die Steinmauer, um den Halt nicht zu verlieren. Doch Mikasa und ich trennten dem weiblichen Titanen ihre Finger ab und so stürzte sie zusammen mit Eren hinab. Eren schien richtig in rage zu sein und hatte sich anscheinend nicht mehr wirklich unter Kontrolle. Er fiel über sie her und es bestand die Gefahr das er Annie aus dem Nacken beißen und verschlucken könnte. Doch wir mussten dies verhindern, denn sie war eine wichtige Zeugin wenn wir mehr über die Titanen erfahren wollten. Ich hielt mit dem 3D Manöver Gerät genau auf Eren zu und wollte ihn aufhalten. Doch er holte plötzlich mit seiner Hand aus und traf mich, wenn auch unbeabsichtigt. “KIRAAAAAAA!!!” nahm ich eine nur allzu vertraute Stimme wahr. Erwin, Nile und ein paar Soldaten der Militärpolizei standen auf einer Brücke und beobachteten das ganze Geschehen. Ich wurde einige Meter weggeschleudert und blieb regungslos liegen. “Nile mach mich los, ich muss zu ihr!” “Was? Das….das kann ich nicht.” Nile sah Erwin erschrocken an und wich einige Schritte zurück, als er Erwins wütenden Gesichtsausdruck entdeckte. Doch bevor einer von ihnen auch nur reagieren konnten, war Levi bereits zur Stelle und hielt Eren auf. Er schlitzte seinen Nacken auf und holte ihn dort raus. Danach ging er langsamen Schrittes auf mich zu, in der Hoffnung ich würde noch Leben. Seine Hoffnung war nicht umsonst, als er bei mir ankam und nach meinem Puls fühlte, den er dann auch fand. Er atmete erleichtert aus und gab Erwin ein Zeichen das ich noch am Leben war. Annie hatte sich hingegen in einen Kristall eingeschlossen, der unzerstörbar erschien. Egal mit was man darauf ein hämmerte, er ließ einfach nicht nach. Levi hatte mich in der Zeit auf den Rücken gedreht und kniete neben mir. Langsam und unsicher kam ich wieder zu mir und sah in die besorgten Augen Levi’s. Er sah mich ohne Worte einfach nur an. Mein Blick ging dann unbewusst an ihm vorbei und fixierte die große Mauer hinter ihm. Meine Augen weiteten sich. Ich konnte nicht glauben was ich dort sah. Levi bemerkte es und folge meinem Blick. Dann hielt auch er inne und starrte die Mauer an. Der weibliche Titan hatte einige Felsbrocken aus der Mauer gerissen und nun war dort ein großes Loch. Und in diesem Loch, kam das Gesicht eines Titanen zum Vorschein. Kapitel 28: "Familientreffen" ----------------------------- Ich stand oben am Rand der Mauer und blickte genervt in die Ferne. “Nun schmeiß ihn doch einfach runter! Dieses Gelaber von dem geht mir auf den Sack!” Hanji stand auf der anderen Seite am Rand, fest in ihrem Griff Pastor Nick, den sie über den Abgrund hielt. “Glaub mir Kira, das würde ich nur zu gerne. Nur leider hat er Informationen die wir brauchen, wenn wir mehr über die Mauer wissen wollen.” Ob man es glaubt oder nicht. Aber als Eren mich traf, kam ich nur mit ein paar Prellungen davon. Erwin konnte die Obersten zum Glück von seinem Vorhaben überzeugen, das wir nach Shiganshina mussten, um in unseren Keller zu gelangen. Daher wurde er dann wieder freigelassen. Nachdem wir den Titanen in der Mauer entdeckt hatten, wurde dieser schnell mit einer Plane abgedeckt. Einmal damit die Bewohner nicht unruhig wurden und zweitens da Titanen im Dunkeln nicht aktiv waren. Da der Mauerkult die Mauern wie eine Gottheit anbeteten und man diese unberührt lassen sollte, kamen wir zu dem Schluss, dass die irgendwas wissen mussten. Und so war es auch. Nur dass Nick sich strikt weigerte uns etwas zu erzählen. Daher hatten wir ihn mit auf die Mauer genommen, um ihm den Ausmaß der Zerstörung zu zeigen, den die beiden Titanenwandler verursacht hatten. Aber selbst dann blieb er noch standhaft. Als Hanji dann die Schnauze voll hatte, packte sie Nick am Kragen und hielt ihn über die Mauer, mit der Drohung ihn fallen zu lassen wenn er nicht endlich das Maul auf macht. Aber er würde lieber sterben, anstatt uns irgendetwas zu erzählen. Ich wandte mich dann den beiden zu und ging zu ihnen rüber. Am Rand angekommen, ging ich in die Hocke und schaute nach unten. “Dann lass ihn wieder los Hanji. Der will lieber sterben als uns irgendetwas zu sagen.” Hanji tat was ich sagte und schmiss ihn mit Schwung seitlich an ihr vorbei auf die Mauer. Dann setzte sie sich neben mich und sah ebenfalls nach unten. “Ist ganz schön tief. Was meinst du Kira, wie lange würde er brauchen bis er unten aufschlägt?” “Hm…” ich dachte nach, aber eine Antwort hatte ich leider nicht. Dazu müsste man es ausprobieren. “Gute Frage. Das sollten wir irgendwann mal herausfinden, wenn wir ihn vielleicht nicht mehr brauchen. Aber er wird zumindestens einen richtig dicken Fleck da unten hinterlassen.” Während wir beide uns unterhielten, saß Pastor Nick auf allen Vieren hinter uns und machte sich bei dem Gespräch wahrscheinlich fast in die Hosen. Dann stand ich wieder auf und Hanji sah mich verwirrt an. “Hast du was vor?” “Ja. Erwin wollte mich noch mal sehen. Keine Ahnung worum es geht.” “Ah, verstehe.” gab sie pervers grinsend von sich. “Hanji? Dein doofes Grinsen kannst du dir echt sonst wohin stecken. Wenn Erwin was von mir wollen würde, dann hätte er bestimmt schon was gesagt. Außerdem bist du Schuld, das ich immer in irgendwelche peinlichen Situationen mit ihm komme.” Hanji fängt an unschuldig zu grinsen. “Ach quatsch, wie kommst du denn darauf.?” “Jaja, du mich auch. Ich bin dann mal weg.” Und so ließ ich mich von der Mauer fallen und machte mich mit meiner 3D Manöver Ausrüstung wieder auf den Weg zum Hauptquartier. Ja, Hanji hatte es damals schon geahnt, als wir neu beim Aufklärungstrupp waren und heute versucht sie alles, damit Erwin und ich uns näher kamen. Am peinlichsten war der Abend am Lagerfeuer. Die blöde Kuh hatte das doch alles geplant. Bei Levi war ich mir aber auch nicht so sicher, ob er da vielleicht nicht doch einen Hintergedanken hatte als er mich bei Erwin im Büro zurück ließ. In Erwins Büro angekommen, erwarteten er und Mike mich bereits. “Ah Kira, da bist du ja.” lächelte mir Erwin entgegen. “Wie lief es mit Pastor Nick?” schmiss er mir die Frage dann gegen den Kopf. Ich ließ mich erst einmal auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen. “Leider ist er noch in einem Stück. Und wir konnten nichts aus ihm herausbekommen.” Erwin stützte sich auf seinen Schreibtisch ab und faltete die Finger ineinander. “Verstehe.” “Weshalb hast du mich jetzt hergerufen Erwin?” “Kira, wir möchten die Rekruten der 104. Einheit erstmal in einen Außenposten versetzen. Mike und seine Einheit werden sie begleiten und ich möchte das du mit ihnen gehst.” Er sah mich durchdringlich an. Anscheinend wartete er auf meine Reaktion. Mich stellte sich allerdings nur eine Frage… Wieso sollte ich da mit hin? “Hat es einen Grund wieso ich mit soll?” “Ich wusste das du mich das fragen würdest Kira.” kam es gleich direkt im Anschluss von ihm. Ich sah ihn nur etwas verwirrt an und wartete auf seine Erklärung. Er schloss seine Augen und zögerte einen Moment. Schließlich öffnete er diese wieder und gab mir die Antwort. “Nein, es gibt keinen bestimmten Grund. Es ist eine Bitte an dich. Und ich hoffe du kommst dieser nach.” Ich sah ihn skeptisch an. ~Mike und seine Einheit würden doch reichen. Also wieso ich auch noch?~ Aber ich nahm es einfach so hin. “Na gut. Ich werde Mike begleiten.” “Danke Kira. Dann geh und bereite die Pferde schon mal vor.” Somit stand ich auf, salutierte und machte mich auf den Weg zu den Stallungen. Mike blieb hingegen noch mal kurz bei Erwin. “Bist du dir sicher das du sie nicht doch lieber hier behalten möchtest?” “Nein Mike. Ich glaube ein bisschen Abstand würde ihr ganz gut tun. Ich schätze es wirklich sehr das sie immer an meiner Seite ist. Aber…..” Erwin hielt inne und blickte gedankenverloren auf seinem Schreibtisch, um die richtigen Worte zu finden. Mike setzte zum Gehen, Richtung Tür, an. “Du kommst in Bedrängnis was? Dir fällt es immer schwerer, dich in ihrer Nähe zurück zu halten. So blöd es auch klingen mag, aber vielleicht solltest du aufhören so viel darüber nachzudenken und lieber darauf hören was dein Körper dir sagt. Und der verlangt eindeutig nach ihr.” Mit diesem Satz verließ Mike das Zimmer und ließ einen sprachlosen Kommandanten zurück. Was meinte Mike damit sein Körper verlangte nach ihr? War es so offensichtlich? Nach dem Vorfall mit Eren lag ich einige Tage im Bett. Erwin war ziemlich oft bei mir und suchte meine Nähe, bis es mir wieder besser ging. Danach musste er sich notgedrungen wieder seiner Arbeit widmen, die sich auf seinem Schreibtisch immer weiter gestapelt hatte. Mittlerweile saßen wir auf unseren Pferden und ritten zum Außenposten. Ich hatte mich zuvor noch mit den Rekruten unterhalten und erfahren, das die Dörfer von Sasha und Connie sich dort in der Nähe befanden. Nur leider hatten sie keine Erlaubnis mal nach Hause zu reiten um ihre Familien besuchen zu dürfen. Eigentlich weiß ich auch gar nicht was wir an diesem Posten eigentlich so genau sollten. Ich hatte nur gehört, das wir warten mussten bis sich neue Arbeit für die Rekruten fant. Aber die ganze Zeit nur zu warten bis jemand Arbeit für die hat? Klingt sehr langweilig. Dort angekommen saß ich zusammen mit den Rekruten in einen Raum mit mehreren Tischen. Der Unterschied war nur, das ich die komplette Ausrüstung an hatte und die Rekruten nicht. Wieso auch immer. Da waren wir nun, und saßen uns die Ärsche platt, nur damit uns eines Tages mal ein Befehl erreichen würde. “Boah, wie öde.” meckerte Jean rum. Dann nahm ich ein Gegrummel links neben mir wahr. Connie sackte auf dem Stuhl zusammen und hielt sich den Bauch. “Ich hab Hunger.” Wie aufs Stichwort meldete sich noch ein zweiter Magen und Sasha ließ ihren Kopf auf den Tisch fallen. “Was würde ich jetzt für ein schönes Stück Fleisch geben.” Ich sah ungläubig in die Runde. “Ihr habt vielleicht Probleme. Ich kann mich erinneren, das es erst vor einer Stunde etwas gab.” Beide ließen synchron einen Seufzer von sich. Auf einmal horchte Sasha auf und legte einen panischen Ausdruck auf ihr Gesicht. Wir sahen fragend zu ihr. “Was ist los?” kam es verwirrt von Jean. “Ich höre Schritte.” gab Sasha ängstlich von sich. Unsere Blicke waren noch verwirrter, als sie es ohnehin schon waren. ~Schritte? Was meinte sie damit?~ Plötzlich kam ein Soldat in den Raum reingestürmt. “Los, sattelt eure Pferde! Wir müssen den Stützpunkt verlassen! Es sind Titanen auf dem Weg hierher!” Wir sahen den Soldaten ungläubig an. ~Titanen waren auf dem Weg? Wie konnte das sein? Wurde die Mauer Rose durchbrochen? Meinte Sasha etwa das mit Schritte? War ihr Gehör wirklich so gut, dass sie die Schritte eines Titanen aus weiter Entfernung wahrnehmen konnte?~ Darüber nachzudenken war jetzt keine Zeit. Wir mussten uns beeilen, bevor die Titanen uns erreichten. Wir machten also unsere Pferde startklar und ritten davon. Vorher wurden wir noch in Teams eingeteilt, um später die herumliegenden Dörfer zu warnen. Mike hingegen blieb zurück und kämpfte gegen die Titanen. Seine Fähigkeiten reichten fast an die von Levi heran. Doch ich fühlte mich nicht wohl ihn einfach so zurück zu lassen. Irgendwas machte mich nervös. Mein Gefühl sagte mir, dass ich umkehren sollte. Ich rang eine ganze Weile mit mir selbst. Es würde bedeuten, dass ich wieder einen Befehl missachten würde. Aber ich konnte nicht anders. Irgendetwas störte mich tierisch. Ich riss an den Zügeln meines Pferdes, um es zum Umdrehen zu bewegen. Die anderen riefen mir noch hinterher, doch das war mir in diesem Augenblick egal. Ich musste einfach zu Mike zurück. Als ich dann wieder dort ankam, traf mich fast der Schock. Mike kämpfte um sein Leben. Denn er war mit beiden Beinen im Maul eines kleinen 4 Meter Titanen eingeklemmt. Ich ritt so schnell es ging auf ihn zu, aktivierte meine 3D Manöver Ausrüstung und erlegte den Titanen noch rechtzeitig, bevor er Mike seine Beine durchtrennen konnte. Schwer verletzt saß er nun auf dem Boden, nicht mehr in der lage sich zu bewegen. Ich landete vor ihm und kniete mich hin. “Mike, wie konnte das passieren?” “Ich wollte mein Pferd rufen, doch irgendetwas hat es mir entgegen geworfen.” gab er unter schrecklichen Schmerzen von sich.” “Entgegen geworfen? Wie meinst du das?” Plötzlich legte sich ein riesiger dunkler Schatten über uns. Mikes Augen weiteten sich. Er fixierte etwas hinter meinem Rücken an. Ich konnte Mike nur anstarren, denn ich hatte Angst hinter mich zu blicken. Doch als eine Weile nichts passierte, warf ich einen Blick über meine Schulter. Ich hatte ja schon einige Titanen gesehen, aber das…….., das war eindeutig zu viel. Vor mir hockte ein ziemlich großer, mit fellüberzogener Titan, der einem Affen ähnelte. Er hatte uns fest mit seinen Augen fixiert und starrte uns einfach nur an. Um uns herum sammelten sich andere Titanen, die nur darauf warteten uns zu fressen. ~Warteten?~ Ich sah mich um. ~Wieso greifen sie uns nicht sofort an?~ “Hm, das sind also diese 3D Apparate. Wirklich interessante Dinger die ihr da habt.” Mike und ich schauten den Titanen entsetzt an. ~Hat…..hat der eben tatsächlich mit uns gesprochen?~ “Ihr seid wohl nicht sehr gesprächig was? Macht nichts. Ich möcht nur eines dieser Geräte haben.” Er fing an seine Hand auf uns zuzubewegen. Als ich meine Schwerter auf ihn richtete, hielt er in seiner Bewegung inne. “Lass deine widerlichen Griffel bei dir, oder ich hacke sie dir ab!” knurrte ich ihn an. “Oh, da ist aber jemand ganz mutig.” Dann bewegte er seine Hand weiter. Ich wollte auf ihn losgehen, doch meine Schwerter brachen an seiner dicken Haut und er bekam mich zu fassen. Er umfasste meinen Körper und hob mich an. Mit der freien Hand machte er sich an Mikes Ausrüstung zu schaffen. Dann stand der affenartige Titan auf. “Lass mich runter du Scheißvieh!” zappelte ich in seiner großen Hand rum. Doch wie auf Kommando, fingen die anderen Titanen an sich auf Mike zuzubewegen. Er war nicht mehr in der Lage sich zu wehren und ich konnte nichts weiter tun als zuzusehen, wie sie ihn in Stücke rissen. “NEIN, MIIIIIIIKE!!” Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich konnte den Blick nicht abwenden. Unendliche Wut stieg in mir auf. “Oh, er war wohl ein guter Freund von dir.” “DAFÜR WIRST DU BÜßEN!! ICH BRING DICH UM!!” schrie ich ihm entgegen. “Na na na, nun beruhig dich mal.” Der Titan fing an auf ein nahe liegendes Haus zuzusteuern, um mich schlussendlich auf dieses abzusetzen. “Was zum….?!” Verwirrt blickte ich ihn an. ~Was wird das denn jetzt?~ “Noch ist der Zeitpunkt nicht gekommen. Aber wir werden uns wiedersehen, Schwesterchen.” Und somit machte der Titan kehrt und ließ mich verwirrt, auf dem Haus stehend, zurück. Kapitel 29: "Titanenwandler" ---------------------------- ~Noch ist der Zeitpunkt nicht gekommen. Aber wir werden uns wiedersehen, Schwesterchen.~ Diese Worte hallten immer wieder in meinem Kopf herum. Was meinte dieser Titan damit? Und wieso ließ er mich verschont? Ich war gerade auf dem Weg zur Mauer. In die Richtung, wohin auch die Rekruten letztendlich hinreiten sollten. Doch als ich dort ankam, war nichts so wie es schien. Die Mauer war oben leicht zerstört worden. Ich schwang mich mit meinem 3D Manöver Apparat auf die Mauer und frierte in meiner Bewegung ein, als ich sah was sich vor mir erstreckte. Viele Soldaten lagen verletzt und bewusstlos auf dem Boden. Sie wiesen starke Verbrennungen auf. Unter ihnen war auch Hanji. Ich trat auf sie zu und schaute geschockt von oben auf sie hinab. ~Was war hier bloß geschehen?~ Dann nahm ich Bewegungen hinter mir wahr und drehte mich ruckartig um. Es waren Mikasa, Armin und Hannes, ein Soldat der Mauergarnison, die auf mich zukamen. “Kira..” sprach Armin mich besorgt an. Doch ich gab keinen Ton von mir. Wie angewurzelt stand ich da und starrte vor mich hin. Ich konnte einfach nicht glauben was in letzter Zeit alles passiert war. Und eigentlich wollte ich es auch nicht glauben. Doch es war leider die Realität, die man nicht mehr zurückdrehen konnte. Dann nahm ich Hufgeräusche von Pferden wahr. Mein Blick richtete sich langsam nach oben und ich sah den Aufklärungstrupp, der genau auf uns zu kam. Und an der Spitze vorne war niemand anderes als Kommandant Erwin Smith. ~Wie soll ich ihm das bloß mit Mike beibringen?~ Ich richtete meinen Blick wieder gen Boden und versank in meinen Gedanken. Die Umgebung um mich herum schwand und ich nahm kaum noch etwas wahr. Dann traten Schuhe in meinem Blickfeld. Langsam und unsicher wanderte mein Blick immer weiter nach oben, bis sie die blauen Weiten des Kommandanten trafen. Wie festgefroren stand ich vor ihm und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich versuchte es zu unterdrücken, aber Tränen sammelten sich in meinen Augen und bahnten sich den Weg nach Außen über meine Wangen. Und die Reaktion des Kommandanten? Er kam einige Schritte auf mich zu, legte die eine Hand auf meinen Rücken und die andere auf meinen Hinterkopf, und zog mich somit in eine feste und tröstende Umarmung. Es brauchte keine Worte um zu verstehen was mit Mike passiert war. Meine Reaktion war genug. Wir verharrten einige Zeit in dieser Pose, bis ich plötzlich etwas an meinem Bein spürte und mich ruckartig zu dieses hin drehte. Meine Augen weiteten sich, als ich Hanji liegend auf dem Boden sah, die anscheinend krampfhaft zu mir rüber gekrochen war. Alle versammelten sich um Hanji herum, die uns eine Karte zeigte. Außer ich. Ich stand alleine Abseits und beobachtete es aus der Ferne. Während meine Abwesenheit kam heraus, dass Reiner, Bertholdt und Ymir ebenfalls Titanen waren und zusammen mit Eren verschwanden. Mein Bruder war allerdings nicht freiwillig mitgegangen, sondern wurde entführt. Ich wand meinen Blick von der Versammlung ab und richtete diesen auf die Weite der Landschaft vor mir. Dann legte sich eine kräftige Hand auf meine Schulter und ein warmes, angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. “Bist du bereit?” erklang die sanfte Stimme meines Kommandanten neben mir. Ich brauchte noch einen Moment, bis ich ihm schließlich mit einem selbstbewussten “Ja.” zu nickte. Wir mussten sie aufhalten und Hanji hatte uns auf der Karte den Wald gezeigt, zu dem sie unterwegs waren. Da sie durch den vorherigen Kampf an der Mauer angeschlagen waren, würden die wohl zeitlich eine Pause einlegen müssen. Das ist dann unsere Chance sie einzuholen, um Eren zu befreien. Das wird nicht einfach werden. Es würden viele Soldaten von nöten sein. Daher wird nicht nur der Aufklärungstrupp das übernehmen, sondern auch Soldaten aus der Militärpolizei und der Mauergarnision werden uns auf dieser Mission begleiten. Wir ließen unsere Pferde mit einem Seilzug die Mauer wieder runter, was einige Zeit in anspruch nahm. In der Zeit kümmerten wir uns noch um die Verletzten, um sie Transportbereit zu machen und sie zum Hauptquartier zurückbringen zu lassen. Als ich mit Hanji gerade fertig war, packte sie mich plötzlich am Arm und zog mich nah an sich heran. “Hab endlich…den Mut...dazu.” waren die letzten Worte von ihr, bevor sie das Bewusstsein wieder verlor. Ich wusste was sie mit diesem Satz meinte. Aber war ich bereit? Könnte ich diesen Mut wirklich aufbringen? Oder werde ich am Ende doch noch versagen… Kapitel 30: "Das Geständnis" ---------------------------- Während wir die Pferde runter ließen, war auch die Verstärkung der Militärpolizei und der Mauergarnision eingetroffen. Unten angekommen, stiegen wir alle auf unsere Pferde und die Mission “Eren retten” konnte beginnen. Natürlich nahmen wir unsere Formation ein, um so gegen wenige Titanen wie möglich kämpfen zu müssen. Ein Soldat nach dem anderen fiel. Am schwersten traf es die Militärpolizei. Sie waren einen Kampf gegen Titanen nicht mehr gewohnt, da es im inneren der Mauer Sina zu sowas nie kam. Ich erlegte auch einen Titanen nach dem anderen, aber es wurden einfach nicht weniger. Wo kamen sie bloß alle her? Mein Blick wanderte umher und ich schaute mich immer wieder nach dem Kommandanten und meinen Freunden um. Dann richtete sich mein Blick gen Wald auf dem wir zusteuerten. Doch auf einmal ging ein Blitz auf die Erde hinab und kurze Zeit später kam ein gepanzerter Titan aus den Bäumen zum Vorschein, der genau in unsere Richtung hielt. Anscheinend wollte er versuchen uns so zu entkommen, denn er lief direkt an uns vorbei. Ich konnte ihm nur knapp ausweichen und sah Eren, Ymir und Bertholdt auf diesem Titanen sitzen. Das heißt, dass der gepanzerte Titan Reiner sein musste. Erwin und eine Gruppe hielten genau auf Reiner zu, wichen aber ebenfalls rechtzeitig aus und versuchten diesen zu Fall zu bringen, indem einige Soldaten versuchten seine Fersen auf zuschlitzen, was leider nicht gelang durch seine gepanzerte Haut. Dazu machten uns noch die anderen normalen Titanen ziemlich zu schaffen. Viele Soldaten waren schon am verzweifeln oder hatten den Kampf schon aufgegeben und ließen sich mehr oder weniger freiwillig fressen um dieser Hölle zu entrinnen. Ich hielt mein Pferd an und sah mich nur um. Es war das reinste Schlachtfeld. Ich wusste nicht ob wir aus diesem Krieg als Sieger hervorgehen würden, oder ob das hier jetzt unser Grab werden würde. Armin und Co ritten in meine Richtung und kamen neben mir zum Stehen. “Wie sollen wir das nur schaffen? Das ist doch unmöglich!” kam es leise von Jean, der sich in einem geschockten Zustand befand. Die anderen sahen nicht besser aus. Man sah es ihnen an, dass sie es für unmöglich hielten noch zu gewinnen. Doch wir durften Eren nicht aufgeben. Er ist unsere einzige Hoffnung die Menschheit noch zu retten und diese aus der Gefangenschaft der Mauern zu befreien. Meine Hände verkrampften sich fest um die Zügel die ich hielt. ~Ist das wirklich unser Ende? Ich kann doch nicht einfach zulassen das sie meinen Bruder mitnehmen.~ “Noch haben wir nicht verloren.” Erwin kam neben uns zum Halt und ich sah ihn überrascht von der Seite an. “Solange wir noch stehen, können wir auch kämpfen. Wir müssen Eren um jeden Preis daraus holen.” Er ritt einige Schritte voraus. “Also Opfert eure Herzen und folgt mir in die letzte Schlacht um die Hoffnung der Menschheit aus der Gefangenschaft zu befreien!” Er schaffte es immer wieder den Soldaten neue Hoffnung zu geben, damit sie niemals einfach so aufgaben. Mit neuem Mut und folgten wir unserem Kommandanten und ritten zusammen mit ihm in den Kampf um Eren zu befreien. Und wenn es unser Tod bedeuten sollte, so haben wir es wenigstens versucht. Mit gezogener Klinge ritt Erwin voraus und sprach uns immer wieder Mut zu. Doch wir wurden von etwas unvorhersehbarem überrascht. Als unser Kommandant den rechten Arm, mit der Klinge, seitlich von sich streckte, lauerte dort ein Titan. Er erwischte Erwin seinen Arm und riss ihn mit sich. Diese Szene spielte sich wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab. Und dennoch rief Erwin uns noch den Befehl zu, dass wir weiter kämpfen sollen um Eren zu retten. Ich sah Erwin hinterher, wie der Titan ihn an seinem Arm von uns fort riss. Doch dann legte sich ein Schalter in mir um. Ich riss die Zügel zur Seite und somit machte auch mein Pferd kehrt. “Kira, wo willst du hin?!” rief Jean mir noch hinterher. “Befolgt den Befehl und rettet Eren!!” Ich ritt währenddessen wie eine Besessene dem Titanen hinterher, in der Hoffnung ihn noch rechtzeitig einholen zu können. ~Dieses Scheißvieh wird ihn mir nicht nehmen!”~ Ich sprang von meinem Pferd ab, aktivierte meine 3D Manöver Ausrüstung und gab alles an Gas frei was ich besaß. Ich hakte mich hinten an den Titanen ran und holte so viel Schwung, dass ich nun seitlich von dem Ding war. Dann schoss ich den nächsten Haken in seinen Nacken und holte alles an Geschwindigkeit raus die ich konnte und durchtrennte mit voller Wucht seinen Nacken. Während ich noch in der Luft war, musste ich mit ansehen wie der Titan durch seinen eigenen Aufprall Erwin den Arm komplett abtrennte. Als ich wieder auf dem Boden aufkam, rannte ich so schnell ich konnte zu ihm. “ERWIN!!” Ich kniete mich neben ihm und war schockiert von diesem Anblick. Er blutete heftig. Ich musste irgendwas unternehmen um die Blutung zu stoppen. Da viel mir das Abzeichen um seinen Hals ein, das an einem Band befestigt war. Jeder Kommandant trägt einen farbigen Stein um den Hals, der ihn als Kommandanten zu erkennen gab. Ich trennte diesen von seinem Hals. Der Stein wanderte in seine Jackentasche, während ich anfing das Band um seinen übriggebliebenen Arm zu befestigen. Als ich ein letztes mal den Knoten enger zog, schrie Erwin einmal kurz auf. Als ich fertig war, fing er an sich langsam wieder aufzurichten. “Er.. Erwin?!” “Wir dürfen nicht aufgeben, Kira! Wir müssen deinen Bruder retten, oder sonst ist die ganze Menschheit verloren.” Mit zittrigen Beinen stand er wieder auf und stellte sich gerade hin. Ich kniete weiterhin neben ihm und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. ~Wie kann er mit dieser Verletzung immer noch weiterkämpfen wollen? Er geht wirklich bis zum bittersten Ende. Er tut alles für die Freiheit der Menschheit.~ Ich ballte die Händen zu Fäusten, stand auf und pfiff dann nach meinem Pferd, was kurze Zeit später auch kam. Erwin hatte seins ebenfalls gerufen. Wir stiegen dann beide wieder auf, um zu den anderen aufzuschließen. Während Erwin einen Überraschungsangriff auf den gepanzerten Titanen ausübte, versuchte ich jeden einzelnen der anderen Titanen nieder zu strecken und ließ meine gesamte Wut an ihnen aus. Als Erwin dann wieder auf seinem Pferd saß und fliehen wollte, kam ein Titan direkt auf ihn zu. Doch Ymir griff dieses Vieh in ihrer Titanengestalt an und rettete so den Kommandanten. Er jedoch konnte sich nicht mehr auf seinem Pferd halten und ging zu boden, wo er dann auch kniend blieb. Ich gab mein Bestes um die Titanen, die sich in der Nähe befanden nieder zu mähen. Doch mir gingen die Klingen aus und ich kam direkt vor Erwin auf dem Boden zum Stillstand. Er richtete seinen Blick hoch zu mir. Seine Haare lagen durcheinander, seine Augen waren schwer und sein Körper hatte keine Kraft mehr. Dann fielen mir seine letzten zwei Ersatzklingen in den Behältern auf. Ich sah ihm noch eine Zeit lang tief in die Augen, bis ich meinen Blick senkte und einige Schritte auf ihn zuging. Vor ihm ließ ich mich auf die Knie fallen, beugte mich nach vorne und legte meinen Kopf auf seine schulter ab. “Erwin…” gab ich kaum hörbar von mir. Ich hakte die Klingen an meinen Griffen ein…. “.....ich liebe dich.” ….und zog diese mit Schwung aus den Behältern raus. Ich erhob mich wieder und ging einige Schritte rückwärts. Erwin sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich legte dann ein leichtes, liebevolles Lächeln auf die Lippen und salutierte so gut es mit den Klingen in der Hand ging vor meinem Kommandanten. Dieser brachte kein Wort über seinen Lippen. Ich machte dann auf den Absatz kehrt und stellte mich meinem letzten Kampf gegen die Titanen. Denn eins war mir bewusst, sollten diese Klingen brechen, war meine Zeit gekommen diese Welt zu verlassen. Und dieser Zeitpunkt ließ nicht lange auf sich warten. Ich stand einige Meter von Erwin entfernt, der mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatte. Hinter mir stand ein Titan, der mich mit seiner riesigen Hand umfasste und langsam nach oben in Richtung seines Rachens schob. Ich warf Erwin noch einmal einen liebevollen Blick zu, bevor ich dann meine Augen schloss und mich meinem Schicksal fügte. Doch dann ertönte ein erschreckender Schrei. Alle Blicke legten sich in diese Richtung aus der er kam. Ebenso auch meiner. Auf einmal ließ der Titan von mir ab und setzte mich wieder auf den Boden zurück. Alle Titanen um uns herum waren nur noch auf ein Ziel fixiert. Der gepanzerte Titan. Der Schrei von eben gehörte zu Eren, der mittlerweile befreit wurde. Als wenn es ein Hilferuf war, eilten die Titanen alle in seine Richtung um ihn zu helfen. Dann fiel mir etwas ein. “Das ist unsere Chance.” Ich krallte mir meine Signalpistole, holte die dementsprechende blaue Patrone raus, schoss diese in die Luft und setzte somit ein Zeichen des Rückzuges. Dann ging mein Blick in Richtung des Kommandanten. “ERWIN!!” wandte ich mich an ihn und holte diesen somit aus seiner Schockstarre. Als er wieder bei Besinnung war, gab er noch den Befehl dazu. “ALLEMANN RÜCKZUG!!” Die Soldaten taten wie ihnen befohlen und schwangen sich auf ihre Pferde, um sich auf den Weg Richtung Quartier zu machen. Den Titanwandlern überließen wir ihrem Schicksal. Am Hauptquartier angekommen, ritten wir langsamen Schrittes in den Vorhof. Sie waren alle mit ihren Kräften am Ende und waren froh endlich wieder in Sicherheit zu sein. Ich ritt einige Meter hinter Erwin, als mir auffiel dass dieser langsam von seinem Pferd rutschte. Ich sprang von Saiy ab und sprintete zu Erwin nach vorne um ihn vor seinem Sturz mit dem harten Steinboden zu bewahren. Ich hingegen konnte mir ein schmerzhaftes Keuchen nicht verkneifen. Denn Erwin war ein großer, kräftig gebauter Mann der auch dementsprechend wog. Er hatte mittlerweile sein Bewusstsein verloren und lag nun auf mir. Die anderen Soldaten kamen mir sofort zur Hilfe, um ihn von mir runter zu nehmen. Es wurde auch ebenfalls schon eine Trage organisiert um Erwin in ein Krankenzimmer zu schaffen. Jean kniete sich zu mir runter, während ich mich auf die Seite rollte, auf allen Vieren aufrichtete und so erst einmal blieb. “Alles okay, Kira?” sprach er mich besorgt an. “Ja, alles gut. Geh und hilf den anderen.” Dies tat Jean dann auch. Ich hingegen kniete noch auf dem Boden und starrte meinen rechten blutverschmierten Arm an. Es war das Blut von Erwin, das seinen Weg dorthin fand, als ich ihn vor dem Sturz bewahrt hatte. Ich verweilte eine ganze Weile dort und blendete alles um mich herum aus. Doch plötzlich nahm ich Schritte wahr, die sich näherten und genau vor mir zum Stillstand kamen. Dieser Jemand ging dann ebenfalls in die Knie, um auf Augenhöhe mit mir zu sein. Ich richtete meinen Blick von meinem Arm langsam auf in das Gesicht meines Gegenüber. Dort kniete er nun vor mir, im Dreck den er über alles hasste und sah mich mit seinen stahlgrauen Augen mitleidig an. All die Gefühle, die sich in den letzten Stunden angesammelt hatten, brachen jetzt auf einmal aus mir raus. “Ich….konnte ihn nicht rechtzeitig retten.” Unendlich viele Tränen rannten meinem Gesicht hinab und ich gab mir die Schuld das es Erwin jetzt so erging. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten, fiel Levi um den Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, was er auch zu ließ. Er umschloss ebenfalls meinen Körper und nahm mich tröstend in den Arm. Ich brauchte jetzt einfach nur Halt. Und den fand ich bei Levi. Wir hockten einfach nur ruhig dort und ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Kapitel 31: "Liebe" ------------------- Nachdem Levi und ich uns wieder voneinander getrennt hatten, half er mir auf die Beine und brachte mich in ein Zimmer, damit ich mich ausruhen konnte. Ich saß einfach nur doof auf meinem Bett dar und starrte vor mich hin. Levi währenddessen war mir dabei behilflich die Uniform loszuwerden. Sprich: Jacke, Schuhe und Gurtsystem. Dann kam er noch mit anderen Klamotten zu mir und legte diese neben mich auf das Bett. Auch wenn ich keine Lust hatte, musste ich mich notgedrungen umziehen. Denn meine Uniform war total verdreckt und voller Blut…….Erwins Blut. Meine Mimik wurde trauriger und einzelne Tränen fanden den Weg in die Freiheit. Levi kniete sich vor mir nieder und legte eine Hand auf mein Knie. Er scheuchte mich dadurch auf, dass ich ihm dann in die Augen schaute. “Den Rest wirst du wohl selber schaffen, oder muss ich dich jetzt auch noch umziehen?” sagte er zwar bestimmend, aber dennoch recht sanft. Ich schüttelte nur den Kopf und gab ihm zu verstehen, dass ich es schon alleine schaffen würde. Dann erhob sich Levi, trat zur Tür und bevor er ging, warf er mir noch einen kurzen Blick zu. Nachdem die Tür geschlossen wurde, fing ich an mich umzuziehen. Mein Körper konnte nicht mehr. Ich fing an zu zittern und schaffte es gerade so in die Klamotten und in das Bett, bevor ich sofort in einen tiefen Schlaf gefunden hatte. Einige Tage später saß ich im Schneidersitz auf dem Bett und starrte die neue Kleidung, die vor mir lag, an. Meine Uniform wurde anscheinend zum waschen geholt, was ich nicht mitbekam. Das Problem ist nur,......ich kann mich mit dieser Kleidung nicht wirklich anfreunden. Ich wusste ganz genau, wer die mir rausgesucht hatte und welches Zimmer ich mit den Sachen als erstes ansteuern sollte. Die weiße, kurzärmlige Bluse ging ja noch, trug ich unter meiner Uniform auch immer. Aber das Ding da. Das vielleicht gerade über den Po reichte, ging echt nicht. Es war ein schwarzer, kurzer Faltenrock. Und das sollte ich nun anziehen? Wir waren erst vor kurzem von der Expedition wieder da und dann fällt Hanji nichts besseres ein, als mir gleich mit sowas anzukommen. Ich hatte es bis jetzt noch nicht über’s Herz gebracht Erwin zu besuchen. Mir wurde zwar gesagt das es ihm gut ginge, aber Angst hatte ich trotzdem. Denn ich wusste nicht wie er auf mich reagieren würde. Die drei magischen Worte hatte ich ihm gesagt, mit dem Gedanken das ich eh sterben würde. Und jetzt sitze ich hier, lebendig und habe Angst vor seiner Reaktion. Auf einmal klopfte es an der Tür und meine bescheuerte Freundin kam rein. “Hab ich herein gesagt?” sah ich sie etwas muffig an. “Ach komm schon Kira. Bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?” “Ich will meine Uniform wieder haben!” “Tut mir leid, das geht nicht. Die muss gewaschen werden und Ersatz haben wir nicht.” Sie setzte sich auf einen Stuhl, der sich neben mein Bett befand. “Was gefällt dir an den Sachen denn nicht.” “Dein Ernst?” Ich hielt ihr den Rock entgegen. “Ach Kira, der ist doch ganz niedlich. Außerdem wird Erwin das bestimmt gefallen.” gab sie blöd kichernd von sich. “Apropo Erwin, willst du nicht langsam mal zu ihm gehen?” Ich sah etwas verlegen zur Seite. “Ich…..ich kann nicht.” “Hm? Wieso das denn nicht?” kam es fragend von ihr. “Weil….weil ich es ihm gesagt habe.” Sie machte eine kurze Pause und sah mich fragend an. “Was hast du ihm gesagt?” “Das…..das ich ihn liebe.” gab ich kleinlaut von mir. “Was? Echt jetzt? Wann das denn?” “Auf dem Schlachtfeld. Ich habe es ihm gesagt, mit dem Gedanken ich würde sterben.” Sie klopfte mir auf die Schulter. “Ach Kiralein, mach dir nicht so viele Gedanken. Ich glaube kaum das er dich zurückweisen wird. Denn er fragt schon andauernd nach dir und erwartet dich bereits ungeduldig.” Sie saß grinsend vor mir “Bist du dir da sicher oder verarscht du mich, damit ich endlich aufstehe?” “Glaub mir Kira, ich verarsch dich nicht.” Dann stand die Braunhaarige auf und ging zur Tür. “Nun komm, mach dich fertig.” Und dann war sie auch schon verschwunden. Ich seufzte einmal tief, stand dann notgedrungen auf und zog mich an. Nun stand ich vor seiner Tür und traute mich einfach nicht zu klopfen. Die Klamotten machten das ganze auch nicht gerade einfacher. Ich hob meine Hand und setzte zum Klopfen an, zögerte aber wieder. Als ich dann endlich klopfen wollte, riss jemand die Tür einfach auf. “Willst du nicht endlich reinkommen?” Steif stand ich da und schaute in die gelangweilten Augen Levis. “Ämh..” Er trat dann zur Seite und gab mir den Weg frei. Doch ich zögerte. Denn direkt geradeaus im Zimmer saß er. In einem Bett, unter der Decke und hatte normale Alltagskleidung an. Sein Haar war immer noch durcheinander und er hatte mittlerweile einen Dreitagebart, der ihm wirklich mehr als gut stand. https://vignette.wikia.nocookie.net/shingekinokyojin/images/c/c0/Erwin%27s_missing_arm.jpg/revision/latest?cb=20170921140057 “Oi Kira, ich halte dir nicht ewig die Tür auf.” drängte Levi mich. “Oh...entschuldige.” Ich trat daraufhin ein, ging auf Erwins Bett zu und blieb vor diesem stehen. Dann bemerkte ich, das sich Pixis ebenfalls im Raum befand. Daraufhin salutierte ich noch kurz und er nickte mir bloß zu. Dann wand ich mich endlich Erwin zu. Mein Blick ging kurz zu seiner Verletzung und dann auf sein Bett. Ich konnte mich nicht überwinden ihm in die Augen zu schauen. “Wie…..geht es dir denn Erwin?” brachte ich gerade eben so heraus. “Den Umständen entsprechend. Ich muss mich erstmal daran gewöhnen,.....” Er fasste sich an die Verletzung. “....aber ich habe zumindestens keine Schmerzen mehr.” lächelte er mich an. “Das freut mich.” Dann herrschte eine ganze Weile Stille, bis Erwin sie durchbrach. “Levi, Kommandant Pixis? Könntet ihr Kira und mich bitte für einen Augenblick alleine lassen?” Daraufhin erhoben sich die beiden Angesprochenen und verließen den Raum. Ich stand immer noch wie angewurzelt da und wurde plötzlich extrem nervös. Als die Türe dann geschlossen wurde und wir alleine waren, wurde sein Gesichtsausdruck auf einmal ernster. In mir stieg leichte Panik auf. Dann setzte Erwin zum reden an. “Dir ist doch bewusst, dass du schon wieder einen meiner Befehle missachtet hast, oder Kira?” Meine Augen weiteten sich und waren immer noch nach unten gerichtet. “Der Befehl lautete, deinen Bruder Eren zu retten. Aber anstatt dies zu tun, machtest du lieber kehrt um mich zu retten. Ich hatte dir letztes mal schon gesagt, das ich sowas nicht mehr dulden werde.” Er sah mich durchdringlich an. “Dennoch….” Er machte eine erschreckend lange Pause. “.....hast du mir mein Leben gerettet Kira. Und ich bin dir dafür unendlich dankbar. Ohne dich, würde mir wahrscheinlich um einiges mehr fehlen als nur mein Arm.” Mein Blick richtete sich automatisch nach oben und ich traute mich endlich in seine wunderschönen blauen Augen zu schauen. Sämtliche Verklemmtheit löste sich in meinem Körper als ich den liebevollen Blick von Erwin begegnete. “Und außerdem….” Er schlug seine Decke zur Seite, stand auf und kam auf mich zu, bis er direkt vor mir zum Stehen kam. “.....habe ich dir noch keine Antwort geben können.” Ich sah ihn fragend an. ~Antwort? Antwort auf was?~ Und dann fiel es mir wieder ein. Mit geröteten Wangen richtete sich mein Blick wieder gen Boden. Doch da verweilte er nicht lange. Denn Erwin nahm plötzlich mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und hob meinen Kopf wieder an. Er bückte sich leicht zu mir runter. “Ich glaube Taten sagen mehr als Tausend Worte.” kam es leise von ihm und schließte die restliche Lücke die sich zwischen uns befand, indem er seine Lippen auf meine legte. Der Kuss war noch sanft und zurückhaltend. Doch als er bemerkte dass ich erwiderte, wurde er verlangender. Seine Hand hatte sich währenddessen an meine Hüfte gelegt und er wollte noch einen Schritt weitergehen. Denn ich bemerkte plötzlich, das etwas leicht meine Unterlippe streifte. Es war seine Zunge, die um Einlass bat und die ich ihm natürlich auch gewährte. Der Kuss wurde immer wilder, doch dann musste ich ihn unterbrechen, da ein leises Stöhnen meine Lippen verließ. Er sah mich mit geweiteten Augen an und hielt in seiner Bewegung inne. Sein Körper gehorchte ihm anscheinend nicht mehr, denn seine Hand, die zuvor noch an meiner Hüfte lag, hatte den Weg unter meinen Rock gefunden. Als ihm bewusst wurde was er tat, wollte er diese wieder zurückziehen. Doch ich hielt ihn von seinem Vorhaben ab, indem ich seine Hand festhielt und sie dort wieder platzierte. Wir sahen uns einfach nur tief in die Augen. Meine Arme hatte ich mittlerweile um seinen Nacken geschlungen und wir wollten gerade wieder zum Kuss ansetzen, als wir verdächtige Geräusche vor der Tür wahr nahmen. Wir sahen beide fragend Richtung Tür, als ich dann auf diese zuging und sie öffnete. Mit einem lauten gepolter landete etwas direkt vor meinen Füßen. Und ich hätte dieses etwas am liebsten umgebracht. Denn ihr könnt euch schon vorstellen, wer wohl vor meinen Füßen lag. Es war natürlich Hanji, die ihre Neugier einfach nicht in den Griff hatte. “Du bist einfach zu dämlich Vierauge.” Ich sah überraschend auf den Flur hinaus. “Was? Ihr seid auch noch da?” Auf dem Flur standen doch tatsächlich noch Levi und Kommandant Pixis, die anscheinend doch neugieriger waren als ich erwartet hätte. Levi stieß sich von der Wand gegenüber ab, an der er eben noch lehnte, und trat ein. Hanji, die immer noch auf den Boden lag, ignorierte er gepflegt. Dann trat Pixis ebenfalls noch ein. “Nun gut. Erwin, ich werde dann mal zu meinem Bruder und die anderen gehen. Habe sie auch ewig nicht gesehen, nachdem ich mein Zimmer kaum verlassen hatte.” “Okay.” nickte er mir zu. Ich ging noch einmal zu ihm hin, gab ihm einen liebevollen Kuss und verschwand dann aus dem Raum. Hanji sprang dann auch endlich von ihrem Boden auf. “Uuuuuh, ihr seid so süüüüß.” schwärmte Hanji vor sich hin. “Halt die klappe, Hanji! Hast du eigentlich nichts zu tun?” fragte Levi sie pissig. “Hmm….” überlegte sie. “.....doch, jetzt wo du es sagst… Ich bin dann mal weg.” Und so verschwand sie ebenfalls. Erwin setzte sich dann wieder in sein Bett. “Und, wie fühlst du dich?” fragte Levi seinen Kommandanten “Wenn ich ehrlich bin, schon recht erleichtert.” “Das wurde aber auch endlich mal Zeit. Das konnte man ja schon gar nicht mehr mit ansehen.” warf Pixis noch dazwischen. Dann sah Erwin gedankenverloren auf seine Decke. “Alles klar Erwin?” fragte Levi ihn. “Ich habe mich entschlossen einen zweiten Kommandanten für die Außenmissionen zu wählen.” Levi und Pixis sahen ihn überrascht an “Mit einem Arm bin ich nicht mehr in der Lage die 3D Manöver Ausrüstung zu benutzen, daher muss mich jemand dort vertreten. “Und hast du da an jemand bestimmtes gedacht?” kam es seitlich von Levi. “Ja. Dieser jemand hatte bisher alle Beförderungen abgelehnt. Aber dieses mal wird es anders sein.” “Verstehe.” gab Kommandant Pixis hinzu und erhob sich. “Ich werde mich dann um das Abzeichen kümmern.” Erwin nickte ihm einmal kurz zu. “Danke.” Dann verließ Pixis den Raum und wandte sich an Levi. “Dich möchte ich auch um einen Gefallen bitten, Levi.” Erwin sah ihn selbstsicher an, während Levis Blick nur Fragen aufwarf. Einige Tage später, wurden sämtliche Soldaten des Aufklärungstrupps auf einem Platz versammelt, wo sich eine Tribüne befand. Uns wurde vorher schon gesagt das Erwin eine Rede halten möchte, wie es jetzt weitergehen sollte. Da ahnte ich ja noch nicht was alles auf mich zukam. Alle standen nun in Reih und Glied, und salutierten als Erwin die Bühne betrat. Und nicht nur er, auch Levi stand ein Stückchen hinter ihm. “Die letzten Tage waren wirklich nicht einfach für uns. Wir haben viele Verluste gemacht und beinahe hätte die Menschheit verloren. Doch wir gingen siegreich aus dem Kampf hervor und konnten Eren aus den Fängen der Titanen befreien. Wie ihr sicherlich wisst, bin ich, durch meine Verletzung, nicht mehr in der Lage Expeditionen außerhalb der Mauern durchzuführen. Daher habe ich beschlossen, einen zweiten Kommandanten zu ernennen, der mich auf den Expeditionen vertreten wird. Natürlich werde ich weiterhin der Kommandant des Aufklärungstrupps bleiben. Ich brauchte mir auch nicht besonders viele Gedanken darüber zu machen, wen ich für diesen Posten haben möchte.” Sein Blick ging über die Soldaten und blieb bei mir stehen. “Kira?! Komm doch bitte zu mir.” Mein Herz rutschte mir ganz tief in die Hose. War das sein Ernst? Er wusste dass ich keinen hohen Posten wollte und ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen. Und das tat ich ja nun. Und dann auch noch vor so vielen Leuten. Aber es gab wohl keinen Weg zurück. Ich sprang über meinen Schatten und machte mich selbstbewusst auf den Weg zu Erwin, bis ich dann vor ihm zum Stehen kam. Er wandte sich dann an mich und auch Levi trat einen Schritt näher heran und holte eine längliche Schachtel zum Vorschein. “Kira,.... ich weiß, du mochtest es noch nie, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ebenso hattest du immer jede Beförderung abgelehnt. Aber ich weiß, das du eine gute Führungskraft bist. Das hast du schon mehrmals bewiesen. Außerdem vertraue ich dir aus tiefstem Herzen.” Levi öffnete die schachtel und es kam das Abzeichen eines Kommandanten zum Vorschein. “Kira Jäger,... hiermit ernenne ich dich zur 14. Kommandantin des Aufklärungstrupp. Ich hoffe du wirst mich würdig auf den Expeditionen vertreten.” Levi befestigte das Abzeichen um meinen Hals. Es war genau das gleiche, wie Erwin trug. Levi fing dann an vor mir zu salutieren und die restlichen Soldaten taten es ihm gleich. Ich fühlte mich schon irgendwie unwohl, doch es freute mich, das Erwin so ein tiefes Vertrauen in mich hatte. Aus Respekt salutierte ich ebenfalls und gab sogar ein paar Worte von mir. “Ich werde versuchen mein Bestes zu geben, um den Kommandanten würdig vertreten zu können.” Dann erhob Erwin noch einmal die Stimme und wand sich an mich. “Kira, da gibt es noch eine Sache. Es ist zwar noch ziemlich früh, aber ich habe es mir ganz genau überlegt.” Ich drehte mich zu ihm und sah ihn fragend an. Levi drückte Erwin etwas in die Hand, während ich meine Augen nicht mehr traute. Erwin fing an langsam in die Knie zu gehen und hielt mir eine kleine Schachtel entgegen, in der mir etwas entgegen funkelte. Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen welche Frage er mir danach gestellt hatte. Und auch wenn es noch nicht so lange war, habe ich ja gesagt und war ihm um den Hals gefallen. Einige Tage später, unterschrieben wir auch schon den Vertrag, mit den folgenden Unterschriften: Kira und Erwin Smith Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)