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So far away | YoonMin

von

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Affection

„Wer hat dir denn das Tanzen beigebracht? Sunhi?“, wollte Jimin wissen, während wir schon seit knapp Fünfzehn Minuten mindestens zusammen tanzten. War es wirklich so verwunderlich, dass ich mich nicht wie der letzte Idiot anstellte und ihm nicht dauernd auf die Füße trat?

Einige hatten uns erst verwirrt gemustert, da aber die Meisten davon wussten, dass Jimin nicht hetero war, ließen sie uns direkt wieder in Ruhe. Für sie musste es wohl eher ein minimaler Schock gewesen sein, dass ich derjenige war, mit dem Jimin tanzte. Ich hatte mich immerhin ja nie geoutet.

So war es auch nicht verwunderlich, dass ich schlagartig von ihm weggedrängt und zum Rande der Halle gezogen wurde. Erschrocken sah ich ihm in die Augen, denn genau das wollte ich vermeiden. Darüber hatte ich mir am meisten den Kopf zerbrochen.

„Was machst du hier?!“ Wütend sah Taehyung mich an und baute sich vor mir auf. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten, doch ich konnte sehen, dass Jimin, dicht gefolgt von Jungkook, zu uns kam. Er zog an Taes Schulter, doch der dachte gar nicht erst daran, mich loszulassen.

„Tae! Lass ihn los! Sofort!“, zischte der Kleinste von uns und erntete dafür einen verwirrten Blick von seinen Freunden.

„Warum? Jimin vergiss nicht, was er getan hat! Was er dir angetan hat! Zwingt er dich dazu, mit ihm hier zu sein? Hat er dir irgendetwas getan?“, kam es von Taehyung, wobei ich merkte, wie sich sein Griff immer weiter lockerte, je mehr er sich da reinsteigerte.

„Wir wollen dich doch nur vor ihm beschützen...“, meldete sich nun auch der Jüngste, was Jimin nur mit einem Augenrollen quittierte.

„Braucht ihr aber nicht. Ich habe ihn darum gebeten mich zu begleiten und jetzt lasst es bitte gut sein. Ich möchte den Abend gemießen...“ Dadurch, dass Jimin mich vor seinen Freunden verteidigte, merkte ich, dass er mir wirklich noch eine Chance hab, die ich auf keinen Fall versauen durfte. Das würde meine letzte Möglichkeit sein, mich ihm wieder anzunähern.

Er zog mich von ihnen weg zurück in die Menge und somit auch wieder zurück auf die Tanzfläche. Mir war diese kleine Pause eigentlich ganz recht gewesen. Ich war für körperliche Aktivitäten nicht wirklich geschaffen, doch das hielt ihn nicht davon ab, wieder seine Arme um mich zu schlingen und wieder mit mir zu tanzen.

„Ignorier die Beiden... Ich bin froh, dass du mit mir hier bist... Egal was auch zwischen uns war...“ Ich wurde leicht rot, war aber glücklich darum, dass er es so sah.

„Also soll ich auch ignorieren, dass Taehyung gerade wahrscheinlich einem der Anderen geschrieben hat und wir eventuell Gesellschaft bekommen?“ Erschrocken hielt er inne und sah zu seinem Freund. Noch bevor ich irgendetwas hätte sagen können, zog er mich an meinem Handgelenk aus der Halle, die Gänge der Schule entlang, bis wir vor unserem ehemaligen Klassenraum zum Stehen kamen. Auch hier konnte man die Musik noch deutlich hören. Nur mit dem Unterschied, dass man sich hier mit normaler Lautstärke unterhalten konnte und seine Ruhe hatte.

„Es tut mir leid...“, begann ich urplötzlich, wofür ich fragend angesehen wurde.

„Ich errege zu viel Aufsehen. Du kannst wegen mir deinen Abschlussball nicht richtig genießen...“ Auf meine Aussage hin schüttelte er nur den Kopf und umarmte mich zaghaft. Ich legte vorsichtig meine Arme um ihn und flüsterte ihm zu, dass es mir so leid tue. Er bat mich darum, damit aufzuhören so etwas zu sagen, da er den Ball dennoch genießen würde. Und er bestand darauf, dass ich es nicht nur als seinen Abend sehen sollte, sondern auch als meinen. Ich schmunzelte nur und hielt ihm meine Hand hin, bat um den Tanz. Lächelnd kam er mir wieder näher und wir tanzten erneut zusammen, sahen uns tief in die Augen.

Mir kam es so vor, als ob die Zeit stehen bleiben würde und es nur noch uns Beide gab. Als ob wir der Mittelpunkt des Universums wären. Meine Gedanken wurden aber je unterbrochen als ich Schritte und dazu noch Namjoons Stimme vernahm. Meine Augen weiteten sich und ich ließ Jimin los, bevor ich automatisch ein Stück zurückwich. Allerdings fing ich mich schnell wieder, schnappte seine Hand und floh mit ihm nach draußen. Sie durften uns nicht finden, gerade Namjoon nicht. Der würde mich fertig machen! Und das wollte ich Jimin heute ersparen.

Wir flohen aus dem Gebäude und fanden uns am Rande des Schulgeländes wieder. Ich sah ihn entschuldigend an, doch er nahm nur wieder mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Wir verließen das Gelände und gingen zusammen durch den Park spazieren.

„Die Anderen wissen nicht, dass du bei mir in Daegu warst oder? Und auch nichts von meinem Aufenthalt in der...“ Wie ich es mir schon gedacht hatte schüttelte er nur stumm den Kopf, woraufhin ich seufzte. Das erklärte zumindest Taes Ausraster. Sie wussten also nicht, wie es mir letztens ging. Angekommen bei einer Bank blieb ich stehen und setzte mich wenige Sekunden später, was mir Jimin danach auch nachmachte.

„Hast du eigentlich schon Pläne, was du jetzt machen wirst?“ Wieder verneinte er und fragte mich dann, was ich nun machen würde. Ich erzählte ihm von den ganzen Bewerbungen und das ich hier in Seoul einen Job gefunden hatte, somit wieder hierher ziehen werde. Seine Augen wurden groß, bis er breit lächelte und mich somit zum Schmunzeln brachte.

„Das freut mich für dich. Dann können wir ja wieder mehr Zeit miteinander verbringen.“

„Du willst wieder mehr Zeit mit mir verbringen?“ Überrascht musterte ich ihn. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Es überforderte mich!

„Klar… Wie sollen wir sonst wieder Freunde werden?“ Er lächelte mich an und zerstörte damit die sehr kleine Hoffnung in mir, dass wir wieder ein Paar werden würden. Klar sagte man, was nicht ist kann ja noch werden. Aber bei all dem ganzen Mist, denn ich gebaut habe… Bezweifelte ich das.

Jimin stand auf und sah mich auffordernd an. Da ich nicht direkt aufstand zog er mich an meinem Handgelenk, welches er heute schon ziemlich oft umfasst hatte, auf die Beine. Er meinte er würde gerne so langsam nach Hause gehen, allerdings nicht ohne noch ein Selfie mit mir zu machen. Ich hasste Bilder von mir. Ich war einfach nicht fotogen und sollte nicht auf Bildern festgehalten werden. Ihm zu Liebe ließ ich mich dennoch mit ihm zusammen ablichten, woraufhin wir uns auf den Weg in mittlerweile nur noch seine Straße machten. 
„Yoongi… Denk bitte nicht mehr an früher… Lass uns bitte von vorne anfangen und All das, was passiert ist, vergessen…“, meinte er und ich blieb kurz stehen, folgte ihm dann aber wieder ohne darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Ich musste grinsen. Ich würde meine Chance nutzen und es nicht verkacken. Ich wollte ihm zeigen, wie wichtig er mir war. Egal was ich dafür tun musste. 
Vor seiner Haustür blieben wir dann stehen und sahen uns stumm an. Es war eine bedrückende Stille, da keiner von uns Beiden so recht wusste, was er sagen sollte.

„War schön heute…“, brachte ich dann irgendwann heraus, nachdem ich diese Ruhe nicht mehr aushielt und wurde dabei leicht rot, so dass er kichern musste.

„Ja war es… Es ist schön, dass du noch ganz der Alte bist…“ Und damit umarmte er mich wieder. Ich zögerte nicht und schloss ihn direkt in meine Arme. Nachdem wir uns nach ein paar Minuten wieder lösten sahen wir uns an, wobei ich als Einziger bemerkte, dass im Flur das Licht anging.

„Äh Jimin…“ Ich deutete auf den Lichtschein, was ihn leicht rot werden ließ, bevor er breit grinste.

„Danke für heute… Ich schick dir das Bild später noch.“, meinte er, beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange, ehe er die Tür öffnete und mich stehen ließ. Perplex starrte ich ihm hinterher und hielt mir dann die gerade von ihm geküsste Wange, ging glücklich zurück zum Hotel.



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