So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 39: Dream ----------------- „Yah! Hör auf!“, fuhr ich Sunhi an, als sie mir durch die Haare wuschelte. Ich konnte das nicht leiden, egal wer es machte. Außerdem hatte ich eine gefühlte Ewigkeit damit verbracht, mir die Haare zu machen. Und jetzt war meine Cousine dabei, meine ganze Arbeit zunichte zu machen. Wir waren jetzt schon zwei Tage hier in Seoul. Ich hatte gestern meinen Mietvertrag unterschrieben, heißt also ich hatte also nun eine Wohnung inne und würde bald wieder hierher ziehen. „Nicht so fest!“, fuhr ich sie wieder an. Sie band mir gerade meine Krawatte und zog etwas zu fest an ihr. Ich wollte noch Luft bekommen! „Jetzt bist du fertig... Du siehst zum Anbeißen aus!“, betrachtete Sunhi mich stolz und wollte mir schon wieder durch die Haare fahren, doch ich hielt sie auf indem ich ihre Hand festhielt. Daraufhin lachte sie nur leicht. Sie ging kurz zu ihrer Seite des Bettes und drückte mir, als sie wiederkam, eine rote Rose in die Hand. Auf meinen Blick hin erklärte sie mir, dass ich diese doch Jimin geben sollte. „Viel Spaß... Hab einen schönen Abend.“ Damit schob sie mich aus der Tür raus. Wie jetzt? Keine Fotos oder sowas in der Art? Na gut... Mich störte das ja nicht sonderlich und grinsend ging ich den Gang entlang. Ich war auf dem Weg zu dem von mir und Jimin vereinbarten Treffpunkt. Er hatte den Anderen nicht erzählt, dass er mit mir kommen würde. Sie wussten davon nichts und deshalb kam er mit mir etwas später. Der Abschlussabend wurde schon voll und ganz im Gange sein, wenn wir dort eintreffen würden, so dass wir hoffentlich nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf uns zogen. Mehrmals sah ich auf die Uhr meines Handys. Ich war so nervös, dass ich zu schnell gelaufen war und daher etwas zu früh hier war. Ich schaute mir die Gegend an, versank in Erinnerungen. Ich erkannte den Treffpunkt erst jetzt wieder. Ich stand genau da, wo Jimin und ich uns das erste und einzige Mal in der Öffentlichkeit geküsst hatten. Dort, wo ich ihn das erste Mal von mir aus geküsst hatte. In meinen Gedanken fragte ich mich gerade, ob er mit Absicht diesen Ort gewählt hatte, oder ob das hier bloß Zufall war und bekam somit nicht mit, wie er auf einmal vor mir stand. Erst als er mit den Fingern vor meinem Gesicht schnippte, schreckte ich aus meiner Starre hoch. „Hey... Sorry für die Verspätung... Meine Mutter musste mich noch unbedingt fotografieren... Wartest du schon lange?“ Ich schüttelte nur mit dem Kopf und sah ihn mir genau an. Er hatte einen klassischen schwarzen Anzug an und lächelte mich sanft. Ich merkte, wie ich leicht rot wurde und kratzte mich deshalb verlegen am Hinterkopf. Ob auch das jetzt Zufall war oder nicht, unsere Anzüge hatten jeweils die selbe Farbe. Beide waren schlicht gehalten und so würden wir nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Hoffte ich zumindest. „Nein...“, beantwortete ich seine Frage kurz und knapp und hielt ihm dann nervös die Rose, die Sunhi heute gekauft hatte, hin. Erst starrte er sie überrascht an und ich hatte schon Angst, dass das doch zu viel des Guten war. Doch dann nahm er sie lächelnd an und umarmte mich kurz. Ich erstarrte und bewegte mich nicht einen Zentimeter. Auch nicht als er sich wieder von mir löste. „Wollen wir?“ Auffordernd hielt er mir seine Hand hin und ich zögerte kurz, ehe ich meine in seine legte und wir zusammen in Richtung Schule gingen, wobei es mich nicht störte, dass er meine Hand hielt. Im Gegenteil. Ich begrüßte das sogar sehr. Auf dem Weg dorthin brannte mir die ganze Zeit eine Frage auf den Lippen und ich konnte dem Verlangen, sie einfach auszusprechen, nicht ewig widerstehen. Also ging ich das Risiko, mir den ganzen Abend zu versauen, ein. „Sag mal Jimin... Warum hast du mich eigentlich gefragt, ob ich mit dir hingehe?“ „Naja... Ich wüsste nicht, mit wem ich sonst hingehen sollte... Höchstens Hobi noch, aber der is im Moment ziemlich beschäftigt.“ Also war ich doch die letzte Wahl gewesen. Ich seufzte und sah auf den Boden vor mir, ehe Jimin stehen blieb und mich ansah. „Hey... Denk jetzt nicht, dass du meine letzt Wahl warst... Ich hätte mir niemand Besseren dafür vorstellen können...“, versuchte er mich aufzubauen und ich drang mich zu einem leichten Lächeln durch. Ihm konnte ich einfach nichts übel nehmen, egal wie sehr es auch auf meine Kosten ging. Wir kamen vor der Schule an und ich wurde immer nervöser. Sogar so nervös, dass ich mich nicht von der Stelle bewegen konnte. Fragend wurde ich von Jimin angesehen, nachdem er meine Hand losgelassen hatte. Er fragte mich, ob Alles in Ordnung sei, doch ich starrte nur auf die Eingangstür der Schule. „Du hast Angst wegen Taehyung oder?“ Ich war nicht dazu fähig, ihm zu antworten. Deshalb nickte ich nur stumm. „Mach dir keine Sorgen... Er wird es schon irgendwie verstehen... Und ich bin ja bei dir... Sie werden dir nichts tun... Keiner da drin.“ Ich konnte mir nicht erklären warum, aber irgendwie beruhigten mich seine Wort sehr. Meine vorherige Angst war wie weggeblasen und ich wagte den Schritt, legte eine Hand auf die Türklinke. Ich sah noch einmal kurz in Jimins Gesicht, welcher mir zur Bestätigung zu nickte. Ich öffnete die Tür und betrat dicht von ihm gefolgt die Aula. Ich schritt durch die Masse an ehemaligen Schülern. Jimin folgte mir stets dabei. Ich sah viele bekannte Gesichter, welche mich alle überrascht musterten, doch ignorierte ich sie Alle. Ich wollte an den Rand. Dort hatte man Platz und musste nicht aufpassen, wo man hin tritt. Ich kam dort auch nach ein paar endlich an, als ich mich jedoch umdrehte, war Jimin verschwunden. Panisch sah ich mich um, konnte ihn aber nirgends finden. 
Die Musik im Hintergrund änderte sich plötzlich, so dass nun etwas langsames lief. Auf einmal stand Jimin wieder vor mir und lächelte mich sanft an. Das konnte nicht sein Ernst sein! Mit ihm hierher zu gehen und mich somit der Gefahr auszusetzen, Taehyung über den Weg zu laufen war eine Sache. Aber auch noch mit ihm tanzen? Das war zu viel des Guten! Ich wollte gerade schon etwas sagen, als er mich an meiner Hand in die Menge zog und seine Arme um meinen Hals schlang. Ich hielt erst inne und sah ihn unsicher an. Ich konnte eigentlich nicht tanzen, aber Sunhi hatte mir heute morgen noch die Grundschritte gezeigt. Das müsste eigentlich reichen, aber ich war einfach zu unsicher dafür. „Das wird schon… Blende alle Anderen einfach aus… Achte nur auf mich…“, hauchte mir Jimin ins Ohr und jagte mir somit einen Schauer über den Rücken Das würde ich mir nicht zweimal sagen lassen, weshalb ich meine Arme um seine Taille schlang und begann, mit ihm zu tanzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)