So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 24: Nevermind --------------------- Jimin POV Ich wachte auf, schlug meine Augen auf, schloss sie aber direkt wieder als das grelle Licht mich blendete. Ich öffnete sie wieder und mir gelang es, mich in dem Zimmer, in dem ich lag umzusehen. Alles war relativ schlicht gehalten und es roch so stark nach Desinfektionsmitteln. Neben mir stand ein leeres Krankenhausbett, woraus ich schloss, dass ich mich in einem befinden musste. Nach längerem umsehen entdeckte ich meine Mutter, die dösend neben meinem Bett saß. Ich stöhnte kurz vor Schmerz auf. Mein ganzer Oberkörper, insbesondere meine Magengegend, tat sehr weh. Ich wusste nicht mehr, woher dieser Schmerz kam. Was war passiert? Ich wollte meine Mutter ansprechen, doch ich brachte keinen einzigen Ton zu Stande. Der einzige Laut, der meine Kehle verließ, war ein unverständliches Krächzen, wovon sie aber nicht wach wurde. Zusätzlich war mir auch ziemlich kalt, wobei ich erst jetzt merkte, dass ich kein Shirt trug und an meinem Oberkörper sämtliche Kabel befestigt waren. Ich rollte mit meinen Augen, bevor ich den Knopf drückte und eine Schwester zu mir rief. Es dauerte keine Zwei Minuten, bis sie im Zimmer stand und meine Mutter endlich aufwachte. Sie sah mich direkt glücklich an und fiel mir fast um den Hals, hielt sich allerdings zurück, da sie wohl wusste, was genau ich hatte. Ich hoffte sehr, dass man mich mal aufklären würde. Diese Ahnungslosigkeit machte einen noch wahnsinnig. Wenig später stand ein Arzt bei mir und faselte in irgendeinem Fachchinesisch etwas davon, dass ich Glück gehabt hatte und Alles, doch mir reichte das auch nicht als Erklärung. Hilfesuchend sah ich zu meiner Mutter herüber, die danach wartete, bis wir Beide wieder alleine im Raum waren. Seufzend kam sie mir näher und legte ihre Hände auf meine Linke, fuhr zärtlich mit ihren Fingern über diese. „Yoongi hat dich in einer Seitenstraße gefunden und mit zu sich genommen, um dir zu helfen. Irgendjemand hat dich übel zusammengeschlagen und du hattest echt Glück, dass du ohne OP durchgekommen bist. Normalerweise muss ein Hämatoperitoneum dieser Art operiert werden. Aber bei dir können sie es mit Medikamenten behandeln. Du warst auch ein paar Tage lang nicht wach zu bekommen. Du hast deinem Vater und mir einen ziemlich Schrecken eingejagt, aber du bist Gott sei Dank wieder wach.“, begann sie zu erklären, wobei sie mir ansah, dass ich weiterhin kein Wort verstand. „Du hattest starke innere Blutungen, die durch die Schläge verursacht wurden. Yoongi wusste davon nichts, hat aber die Typen in die Flucht geschlagen. Er hatte den Krankenwagen gerufen, als er merkte, dass er dir nicht helfen konnte.“ Jetzt fiel es mir wieder ein. Ich war nur wegen Yoongi im Krankenhaus. Er hatte mich so zugerichtet und mir das angetan. Ich bekam wieder Tränen in die Augen, konnte sie aber noch gerade so vor meiner Mutter verstecken, die sich wenig später von mir verabschiedete, da ich jetzt erst mal eine Zeit lang alleine sein wollte. Ich brauchte Zeit, um das Alles zu verarbeiten. Ich döste auch relativ schnell wieder ein, zerrten die Medikamente doch an meiner Energie und machten mich schläfrig. Zudem wollte sie mir ein paar von meinen Sachen holen. Ein paar Tage später klopfte es an meiner Zimmertür. Ich war gerade erst aus meinem mittlerweile täglichem Mittagsschlaf wach geworden und dementsprechend verstand ich nicht direkt, was hier geschah. Vor mir standen Namjoon, Jin und Hoseok. Die Drei sahen mich besorgt an, wobei ich mich vorsichtig versuchte aufzusetzen, was mir auch nach einer Minute gelang. Ich spürte ihre Blicke, welche auf den blauen Flecken lagen. Hoseok setzte sich zu mir aufs Bett und nahm mich direkt in den Arm, wobei die Anderen Beiden sich neben uns stellten. Mittlerweile tat es auch nicht mehr weh, wenn man mich in den Arm nahm. Abwartend sahen sie mich an, doch ich schwieg sie nur an. Ich wollte nicht darüber sprechen. Sie würden Yoongi sonst fertig machen und das wollte ich ihm ersparen. Ich liebte ihn nach der ganzen Sache immer noch, auch wenn ich mir schon seit ein paar Tagen einzureden versuchte, dass es nicht so wahr. Aber ich war nun mal ein schlechter Lügner. „Jimin… Was genau ist passiert? Wer hat dir das angetan?“, fragte Jin mich ruhig und ließ mir genügend Zeit. Doch anstatt zu antworten brachte ich nichts anderes als ein Schluchzen hervor. Ich hatte die paar Tage über, die ich schon hier war, versucht, nicht an mich und Yoongi zu denken, hatte es verdrängt. Jedoch kam jetzt Alles hoch und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Dadurch war es mir auch egal, ob die Anderen die ganzen blauen Flecken sahen. Sie wussten ja auch nicht, woher sie kamen. Immerhin war das zwischen mir und Yoongi nun vorbei. „Hey, ganz ruhig… Du musst uns nichts erzählen, wenn du nicht willst…“, versuchte Hoseok mich zu beruhigen, während die Tür nochmal aufging und Kookie und Taehyung das Zimmer betraten. Die Beiden gesellten sich zu uns, leisteten uns stumm Gesellschaft, wodurch sie einen skeptischen Blick von Namjoon zugeworfen bekamen, den sie allerdings nicht bemerkten. Ich beruhigte mich wieder einigermaßen, die beiden Neuankömmlinge wurden begrüßt, so dass ich nur noch stumm Tränen vergoß, als Namjoon seine Zweifel einfach aussprach. „Wieso fragt ihr Beide nicht, was hier los ist? Wisst ihr etwa, wer das war? Und wo ist eigentlich Yoongi?“ Stille. Keiner sagte etwas. Jin und Hoseok sahen zwischen Namjoon und den beiden Jüngsten unserer Truppe hin und her, während sie sich ein Blickduell lieferten. „Was wird hier gespielt?“ Nun wurde auch Hoseok stutzig. Es würde also nicht mehr lange dauern, bis Jin auch noch anfing, sich darüber genauer Gedanken zu machen und das wollte ich verhindern. Die Anderen sollten sich keine Sorgen um mich machen. Ich merkte, wie ich wieder mehr Tränen vergoss. Besorgt wurde ich von Taehyung angesehen, welchem ich kurz zu nickte und mir meine Tränen wegwischte. Es brachte nichts mehr unserem Squad die Wahrheit zu verschweigen. Sie mussten es erfahren. Ich konnte Yoongi nicht länger schützen. Dazu fehlte mir die Kraft. Also schob ich Hoseok von mir ein kleines Stück weg und bat Tae zu mir, welcher nun auf meinem Bett saß. Er sah mich an und ich wusste, dass er an meiner Seite war, auch wenn ich ihm die ganze Zeit über Alles verschwiegen hatte. Er war nun mal ein echter Freund, der einen nie im Stich lassen würde, egal welche Scheiße man auch baute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)