So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 19: Monster ------------------- Am nächsten Morgen lief ich alleine zur Schule. Jimin konnte ich nach dem Vorfall gestern erst recht nicht mehr in die Augen sehen, so dass ich ihn nun meiden würde. Dass ich damit unsere Beziehung, wenn es denn noch eine war, noch weiter zerstören würde, war mir bewusst, doch das wäre besser für ihn. Am Besten wäre es, wenn ich aus seinem Leben verschwinden würde. Nachdem ich an dem großen Gebäude, welches unsere Schule war, angekommen war, machte ich mich auf direktem Weg ins Klassenzimmer, allerdings nicht ohne vorher von Taehyung aufgehalten zu werden. Grinsend hielt er mir einen Muffin hin, welchen ich perplex anstarrte. Das war ungewöhnlich für ihn. Normalerweise aß er solche Köstlichkeiten alleine und teilte sie nicht mit Anderen. Stutzig nahm ich das Gebäck und beschloss, noch etwas bei ihm zu bleiben. Alleine sein war ja immerhin auch irgendwie blöd. Ich lehnte mich an die Wand und nahm einen Bissen, beobachtete den Jüngeren dabei skeptisch, da er nach wie vor blöd grinste. Während ich kaute, kam Jungkook zu uns, begrüßte uns und blieb stehen. Warum konnte er nicht einfach weitergehen? Ich tauschte mit ihm nur kurz einen Blick aus, bis ich Taehyung den Muffin ins Gesicht drückte. Was auch immer es war, aber lecker war es definitiv nicht. Die beiden Jüngeren brachen in Gelächter aus. Kookie schien wohl zu wissen, was hier lief. „April April!“, bekam ich von ihnen zu gerufen und da fiel es mir ein. Stimmt ja, heute war der Erste April. Leicht verärgert wollte ich den Beiden schon eine Standpauke halten, als ihre Blicke auf Jimin fielen, welcher gerade die Schule betreten hatte. Er sah erschöpft aus, überhaupt nicht wach. Man könnte meinen, dass er jede Sekunde zusammenklappen würde. War aber auch kein Wunder, so wie ich ihn zurichtete. 
Besorgt gingen sie direkt zu ihm, so dass er sie bemerkte. Schwach lächelte er sie an, bis sein Blick zu mir hinüber wanderte. Ich hatte mich im Hintergrund gehalten und beobachtete das Ganze. Wir sahen uns kurz an und ich wunderte mich, warum er mich, genau wie die Anderen, einfach anlächelte. Nach all dem, was ich getan hatte, sollte er das nicht tun. Ich könnte es verstehen, wenn er mich nun hasste. „Alles ok bei dir? Du siehst irgendwie fertig aus…“ Besorgt legte Taehyung einen Arm um Jimins Schulter, doch da dieser schmerzhaft zischte, zog er ihn direkt wieder weg. Die Beiden wollten ihn zur Rede stellen. Er blockte allerdings ab, meinte, dass er sich die Schulter gestoßen hatte und setzte sein typisches Grinsen auf. Auf Jungkooks Frage, warum seine Lippe aufgeplatzt war, antwortete er nur, dass er sich aus Versehen selbst darauf gebissen hatte. Für ihn war es wirklich eine Erlösung, als es endlich zum Unterricht klingelte und wenigstens der Jüngste von uns verschwinden musste. Gut, das freute mich natürlich auch. So war wenigstens eins meiner Probleme verschwunden. Jetzt musste Jimin nur noch den neugierigen Taehyung aushalten. „Wie hast du das eigentlich geschafft dir die Schulter zu stoßen? Vor allem so, dass sie so stark weh tut?“ Er konnte es einfach nicht lassen. Auch nicht als wir Unterricht hatten. Er löcherte den Kleinsten von uns weiterhin mit Fragen, die er allerdings alle ins Nichts führen ließ, so dass Tae irgendwann aufgab. Endlich hatten wir Pause und fast Jeder aus unserer Klasse war schon in die Pause gestürmt, wobei ich mir sicher war, dass Einige nicht von irgendwelchen Streichen verschont bleiben würden. Lediglich wir Drei waren noch im Raum. Grinsend packte das Alien etwas aus, wobei er uns erzählte, dass Jungkook nun sein nächstes Opfer werden würde, er dabei aber Hilfe brauchen würde. Fragend sah er uns also an, doch ich passte. Lediglich Jimin schien noch zu überlegen, entschied sich dann aber dagegen, so dass Taehyung den Streich nun alleine spielen musste. Lächelnd sah er mich anschließend an und zog mich an meinem Handgelenk hinter ihm her, als ich realisierte, dass Taehyung schon vorausgegangen war. Wenn ich ehrlich war wollte ich mir Kookies Blick nicht entgehen lassen und ließ es also zu, dass mein Freund mich zu diesem Idioten schleifte. In der Pausenhalle war die Hölle los. Von überall war Gelächter zu vernehmen und ständig wurde irgendwer herein gelegt. Ich hingegen hielt vom Ersten April nicht viel. Für mich war es ein Tag wie jeder Andere auch. Dennoch freute ich mich immer, wenn wieder wer reingelegt wurde. Ich riss mich irgendwann los und hielt mich wieder im Hintergrund. Jimin lächelte mich nur schwach an und wieder bewunderte ich ihn. Es war schon erstaunlich, dass er so ein krasses Durchhaltevermögen hatte. Ich an seiner Stelle hätte wahrscheinlich schon längst aufgegeben. Er war gerade auf dem Weg zu den anderen Beiden, als plötzlich Yuta aus unserer Parallelklasse angerannt kam und ein paar von ihm Ausgewählte mit Wasserbomben bewarf. Leider war unter diesen paar Leuten auch mein Freund. Langsam lief ihm das Wasser sein Gesicht hinunter und spülte etwas fort. Schockiert wurde er von Vielen angesehen, auch von mir. Das Wasser hatte Einiges an Make Up aus seinem Gesicht gespült und Jeder, wirklich Jeder, könnte sein blaues Auge sehen. Sofort kamen unsere beiden Freunde auf ihn zu, bombardierten ihn direkt mit Fragen. Dabei bemerkte Jimin erst, was genau gerade passiert war und brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Ich glaubte, ich war der Einzige, der sah, dass er anfing zu zittern. Er wollte hier nicht sein. Nicht, wenn jeder sein Auge sah. Ich tat das einzig Richtige und ergriff ihm am Handgelenk, zog ihn hinter mir aus der Pausenhalle heraus. Natürlich wurde ich von Taehyung mit Jungkook als Anhängsel verfolgt, bis wir an einer ruhigen Ecke ankamen. Eins musste man mir schon lassen, wenn ich austeilte, dann richtig. Nicht nur sein Auge war blau, sondern auch die Haut drum herum, so dass nahe zu ein Drittel seines Gesicht bläulich verfärbt war. Ich sagte überhaupt nichts, da ich genau wusste, wo es herkam. Jungkook war sprachlos und sah meinen Freund nur schockiert an, während Taehyung einmal tief durchatmete. „Was ist passiert Jimin?“, fragte er dieses Mal ruhig und ließ ihm genug Zeit zu antworten. „Ich bin gestürzt…“, murmelte er und erklärte, dass er es abgedeckt hatte, da es ihm peinlich war. Ungläubig wurde er von Beiden angesehen und aufgefordert, die Wahrheit zu sagen. Sie glaubten ihm nicht. „Yoongi jetzt sag du doch auch mal was. Du bist hier immerhin der Älteste von uns.“, forderte Taehyung, da unser Nesthäkchen immer noch kein Wort zu Stande brachte. Nur weil ich der Älteste hier war, hieß es noch lange nichts. Und außerdem wollte ich mich dazu nicht äußern, da die Gefahr zu hoch war, dass ich mich verplapperte. Ich schüttelte bloß meinen Kopf und deutete ihm an, es jetzt gut sein zu lassen. „Wenn er nicht darüber reden will, dann ist es so. Das solltest du als sein Freund akzeptieren.“ „Weißt du etwa, was los ist? Du kannst mir nicht erzählen, dass Jimin momentan nur vomPech verfolgt wird.“ Oh doch. Und wie er verfolgt wurde. Nur das ich sein Pech war und wir Beide etwas gemeinsam hatten. Wir waren Beide schlechte Lügner. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)