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So far away | YoonMin

von

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Moonlight

Stumm lief ich neben ihm her. Momentan waren wir auf dem Weg zu Hoseok und waren bereits spät dran, weshalb wir einen schnellen Gang hatten. Ich war kurz davor zu klingeln, nachdem wir natürlich angekommen waren, als Jimin meine Hand festhielt, mich daran hinderte. Fragend sah ich ihn an, doch er hatte nur ein Grinsen auf den Lippen.

„Danke für heute. Du hast meine Laune echt aus den absoluten Tiefen gerettet.“, erklärte er, ehe er mich auf die Wange küsste und anschließend klingelte. War das gerade wirklich passiert? Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss, wobei die Tür geöffnet wurde und Jin uns fragend ansah, gleich nachdem er uns eine Standpauke darüber gehalten hatte, dass wir zu spät waren. Typisch Jin. Er war und wird auch immer unsere Eomma bleiben. Hoseoks Wohnung war nicht sonderlich groß, jedoch hatte er genug Platz. Doch sobald wir mal bei ihm aufkreuzten wurde es schon ziemlich eng, weshalb wir meistens, wenn wir uns trafen, dies bei Jin und Namjoon taten. Dadurch, dass wir auch so viele Menschen für diese eine Wohnung waren, war die Anzahl der verfügbaren Sitzplätze sehr gering. Und da Jimin und ich nun mal die Letzten waren, die angekommen waren, mussten wir zwischen uns entscheiden, wer den letzten Sitzplatz bekommen würde. Wir lösten das Ganze wie zwei erwachsene Männer. Was? Nein, nicht mit einem epischen Schwertkampf oder sowas. Nein, ganz schlicht mit Schere-Stein-Papier.

Jimin entschied sich für die Schere, ich hingegen hatte den Stein genommen und somit gewonnen. Also ließ ich mich auf der Couch neben Taehyung nieder. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte war, dass Karottenkopf sich auf meinen Schoß setzte. Ich war mir nicht sicher, ob meine Röte inzwischen verschwunden war. Wenn sie das war, so war sie spätestens jetzt wieder da, doch zum Glück schien dies keiner zu bemerken. Alle, inklusive mir, sahen gespannt zu Hoseok, der wie ein Honigkuchenpferd grinste und einen Briefumschlag in der Hand hielt. Wir warteten noch auf unsere Eomma, welche gerade noch ein paar Snacks auf den kleinen Wohnzimmertisch stellte und sich anschließend zu Namjoon setzte, sich an ihn lehnte. Und da sage mir einer nochmal, dass da nichts wäre. Gut, bei mir und Jimin könnte man das im Moment auch denken und irgendwo war es ja auch wahr, aber wir Beide waren nicht zusammen. Zusätzlich wusste ich auch nicht, was genau sich Jimin wünschte. Wollte er eher eine Beziehung mit mir oder nur das wir Beide Freunde blieben? Würde er Letzteres wollen, so hätte er nicht vorgeschlagen, dass wir miteinander ausgehen. Doch war es ihm wirklich Ernst? Ich verstand ihn nicht.

„Also wie ihr Alle wisst habe ich mich bei verschiedenen Agenturen als Tänzer beworben. Nach zahlreichen Absagen habe ich endlich mal eine Einladung zu einem Casting bekommen!“, verkündete Hoseok freudenstrahlend und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich freute mich für ihn, sehr sogar. Dafür hatte er immerhin sehr lange trainiert und nun war er seinem Traum endlich einen Schritt näher gekommen.

Auch wenn es etwas eng war, so verbrachten wir noch einige Zeit bei Hoseok, feierten seinen Erfolg, bis wir nach und nach Alle nach Hause gingen. Jimin und ich liefen dicht beieinander zurück zu unserer Straße. Immer wieder streifte seine Hand, ob unbeabsichtigt oder nicht, meine. Ich unternahm nichts dagegen, da ich ihn nicht vergraulen wollte, doch mit ihm Händchen halten wollte ich jetzt auch nicht unbedingt. Auch wenn es bereits Abend war und die Sonne bereits verschwunden war, so waren immer noch ein paar Menschen unterwegs, die uns sehen könnten und ich wollte auf keinen Fall irgendwelche Blicke auf mich ziehen. Also entzog ich dem Karottenkopf immer wieder unauffällig meine Hand, bis wir in unserer Straße ankamen. Natürlich begleitete ich ihn noch bis zu seiner Haustür, doch bevor ich er wieder irgendetwas anstellen konnte und ich rüber auf die andere Straßenseite ging, zog ich ihn zu mir und gab ihm diesmal einen Kuss auf die Wange. Grinsend ließ ich einen perplex drein schauenden Jimin zurück und verschwand im Haus meiner Eltern. Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte und auf dem Weg in mein Zimmer war, hörte ich meine Eltern mal wieder streiten. Seufzend, da das mittlerweile Standard war, schlich ich die Treppen nach oben, hatten sie mich immerhin noch nicht bemerkt. Ich wollte nicht in ihr Kreuzfeuer geraten! Dafür war der Tag mit Jimin heute einfach zu schön gewesen. Kopf schüttelnd fiel ich in mein Bett. Ich begann so langsam aber wirklich einen Crush auf den Karottenkopf zu haben. Er hatte es wirklich geschafft. Er hatte sich in mein Herz geschlichen.

Der Rest der Woche verlief relativ ereignislos. Wir waren fast jeden Abend spazieren gegangen, sei es durch die Innenstadt oder den Park. Momentan war ich gerade dabei zu Jimin hinüber zu gehen, da wir in der nächsten Woche eine Englischklausur schreiben würden und ich eine absolute Niete in diesem Fach war. Also war ich auf seine Hilfe angewiesen. Er war zwar auch nicht gerade der Beste darin, doch war er immer noch besser als ich.

Erst nachdem ich bei ihm geklingelt hatte fiel mir auf, dass fast im ganzen Haus kein Licht brannte. Nur sein Zimmer war erhellt gewesen. Er öffnete mir die Tür, so dass ich eintreten konnte. Jetzt wusste ich auch warum überall das Licht aus war. Seine Eltern waren nicht da.

„Meine Eltern sind über das Wochenende zu meiner Großmutter gefahren.“, erklärte er mir, so als ob er Gedanken lesen könnte. Ich sah wie er breit anfing zu Grinsen, weshalb ich ihm kurz einen leichten Schlag auf den Hinterkopf gab.

„Denk nicht mal dran! Ich bin wegen Englisch hier und nicht aus irgendeinem anderen Grund.“, keifte ich, musste aber selbst anfangen zu grinsen. Jimins Lächeln war einfach ansteckend.

Mit Snacks bewaffnet machten wir uns es heute ausnahmsweise mal im Wohnzimmer bequem und nach gefühlt 3.000 Stunden hatte ich das gröbste über die Englischen Zeiten drauf. Englische Grammatik war echt beschissen. Wer hatte sich so einen Müll nur ausgedacht? Seufzend lehnte ich mich auf der Couch zurück und machte es mir bequem. Der Karottenkopf tat es mir gleich, lehnte sich allerdings in meine Richtung. Ich ließ es erneut über mich ergehen, selbst als sein Kopf auf meiner Schulter lag. Wir verweilten ein paar Minuten so, bis mein Magen begann zu knurren. Ich hatte schlagartig irgendwie Hunger. Schlagartig entfernte sich Jimin von mir, schnappt sich meine Hand und zog mich mit sich in die Küche. Er wühlte kurz in der Tiefkühltruhe, ehe er mir eine Pizza entgegenhielt. Zum Glück aßen wir Beide die gleiche Sorte total gerne, weshalb wir uns das Essen ohne großartige Probleme teilen konnten. So kam es auch, dass wir circa eine halbe Stunde später wieder auf der Couch saßen und genüßlich unser Abendessen verspeisten. Anschließend lagen wir einfach nur rum und sahen ein wenig fern, doch nicht ein einziger Sender zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die ganze Zeit über sahen wir uns abwechselnd gegenseitig an, doch unsere Blicke trafen sich nicht ein einziges Mal. Ich hatte schon die ganze Woche lang über etwas nachgedacht. Ob es denn so war und wenn ja, wie ich das machen sollte.

„Hey Jiminie. Lust ne Runde spazieren zu gehen?“

Überrascht über meinen plötzlichen Tatendrang, war ich sonst ja eigentlich immer der Faulere von uns Beiden, wurde ich angesehen, doch erhielt ich seine Zustimmung und wenige Minuten später waren wir draußen unterwegs. Dadurch, dass es kein früher Abend mehr war, war es bereits ziemlich kühl und wir Beide hatten die Temperatur unterschätzt. Vorsichtig legte ich einen Arm um Jimin und zog ihn näher an mich. So wurde uns Beiden wenigstens etwas wärmer. Wir gingen gerade durch den Park, als ich mich umsah und feststellte, dass wir die Einzigsten hier waren. Klar, wer sollte denn auch sonst im Dunkeln im Mondschein durch den Park spazieren gehen? Vampire oder sonstige Geschöpfe der Nacht vielleicht, doch das war hier kein verdammter Fantasyroman!

Ich blieb stehen und da ich immer noch meinen Arm um den Karottenkopf gelegt hatte, musste er gezwungenermaßen auch stehen bleiben. Nervös sah ich ihn an und er merkte sofort, dass in mir etwas vorging.

„Alles ok Yoongi?“, wurde ich direkt besorgt gefragt, doch ich winkte nur lächelnd ab.

„Ja, alles in Ordnung. Lass mich nur bitte etwas ausprobieren, ja?“ Zustimmend nickte er und ich machte einfach das, was mein Herz mir gerade sagte. Langsam kam ich seinem Gesicht und damit auch ihm näher und legte zaghaft meine Lippen auf seine, küsste ihn.



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