Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 1: Perfekte Welt ------------------------ Seit mehr als fünf Jahren war Sasuke schon verschwunden und diesmal schien wirklich keiner zu wissen, wohin es ihn verschlagen hatte. Wie jeden Morgen saß Sakura mit ihrem blonden Kameraden auf dem Trainingsplatz und dachte an den jungen Uchiha. Wo er wohl steckte? Anscheinend wusste nicht mal Tsunade, wo er abgeblieben war. Die junge Frau seufzte in einer Tour, während Naruto vor sich hinmeckerte, was sie doch für einen dummen, unpünktlichen und unzuverlässigen Sensei hätten. "Du stimmst mir doch zu, oder Sakura?" "Hm?", die Genannte sah auf zu dem blonden jungen Mann. "Du hörst mir gar nicht zu!", stellte er fest und sah beleidigt weg. "Entschuldige, ich hab nachgedacht!", sie lächelte Naruto an und er grinste zurück: "Wollen wir was essen gehen? Der kommt heute eh nicht mehr!" "Okay!", sie stand auf und zusammen gingen sie in die Stadt. Das Ziel war natürlich klar; die Ramenbar. Auf dem Weg dahin schaute Sakura immer wieder in den Himmel. Ganz blau war er, kein einziges Wölkchen war zu sehen und die Sonne schien mit voller Kraft auf Konoha herunter. Überall um sie herum schien es perfekt zu sein, alle hatten gute Laune und strahlten an diesem Sommertag. Als die zwei die Ramenbar betraten wurden sie sofort freundlich vom Besitzer begrüßt, auch die Frau des Barbesitzers lächelte freundlich zu Sakura: "Hallo meine Liebe!" "Hallo!", gab sie lächelt zurück und setzte sich mit Naruto an die Theke, der sich erstmal in die Speisekarte vertiefte, die er eh auswenig konnte. Wahrscheinlich könnte er sie auch rückwärts aufsagen, wenn er die Konzentration dazu gehabt hätte. "Sakura, wie gehts dir? Du siehst etwas traurig aus.", die Frau lehnte sich mit den Unterarmen auf die Theke und schaute die Rosahaarige etwas besorgt an. "Es ist nichts, mir gehts gut, alles perfekt, die Sonne scheint und es scheint auch allen sehr gut zu gehen!" "Nur weil die Sonne scheint, muss es dir aber noch nicht gut gehen." "Es ist aber wirklich nichts, mir gehts gut, ich gehöre mit zu der perfekten, gutgelaunten Welt!", sie grinste die Frau an, die sich dann mit Narutos Bestellung beschäftigte. >Aber er gehört nicht zu der perfekten Welt. Er hat nie dazu gehört.<, dachte Sakura traurig und starrte leicht depressiv auf das Holz der Theke. Draußen lief das perfekte Leben, nirgends war ein dunkler Fleck zu erkennen. >Wie auch, Sasuke ist nicht da...< "Sakura!", Naruto winkte mit einem paar Stäbchen vor ihren Augen, "Hier, deine Stäbchen, ich hab für dich mitbestellt!" Wieder grinste er. Auf der ganzen Welt gab es wohl kein ehrlicheres Grinsen als das von Naruto Uzumaki. Diese Grinsebacke munterte jeden ein Stück weit auf, doch bei seiner Kameradin reichte das nicht komplett, um ihre Gedanken von dem Uchiha abzulenken. Dankend nahm sie die Stäbchen an: "Was hast du denn für mich bestellt?" "Ähm...", er dachte angestrengt nach, "Entschuldige, ich habs wohl vergessen!" Verlegen kratze er sich am Hinterkopf. "Oh man Naruto... Was, wenn die dir viel mehr Geld abziehen würden, weil du vergessen hast, was du bekommen hast?" "Die sind doch nett, ich vertraue denen!", konterte der Blonde. Sie seufzte ergeben: "Und wenn du jetzt irgendwo in einer fremden Gegend bist und die dich auch nicht kennen?" "Das passiert schon nicht, ich bin ja nicht blöd!" "Ach Naruto... Du denkst echt immer nur positiv!", die junge Frau stützte sich mit ihren Ellenbogen auf den Tisch. "Hier sind eure Ramen!", der Besitzer stellte zwei große Schalen vor den zweien ab, "Lasst es euch schmecken!" "Danke!", sagte Sakura für sich und Naruto, der sich sofort auf die Nudelsuppe gestürzt hatte und schlürfend zu essen began. Auch die Rosahaarige widmete sich ihrer Nudelsuppe. Es war fast wie immer. Fast. Der Platz neben dem Blonden Chaoten war leer. Sonst saß dort immer Sasuke, wenn er mit ihnen hier her kam, was sowieso schon sehr selten gewesen war. "Hier steckt ihr also!" Dem blonden Ramenliebhaber blieb augenblicklich ein Habs Nudeln im Halse stecken und so bekam er einen Hust- und Würgeanfall. "Hallo Sensei!", begrüßte Sakura ihren Lehrer, der ganz plötzlich hinter ihren Stühlen aufgetaucht war, "Wir hatten auf sie gewartet, aber-" "Ich wollte nur testen, ob ihr auch alleine anfangt zu trainieren!" "Ja klar und ich bin Hokage!", Naruto drehte sich sauer um. "Gott sei Dank ist bis dahin noch sehr viel Zeit.", entgegnete der Ältere. "Wissen sie eigentlich, das wir weniger lernen und trainieren als alle anderen?" "Das kommt auf euch an, wie schnell ihr lernt.", meinte Kakashi und grinste. "Von wegen! Das liegt daran, das sie entweder gar nicht kommen oder viel zu spät da sind!", moserte der Jüngere rum. "Vielleicht solltest du öfter auch mal alleine trainieren.", schlug der Maskierte vor. "Sie sind-" "Naruto wird sich das bestimmt zu Herzen nehmen!", die junge Frau hatte ihrem Kameraden den Mund zugehalten, "Ähm, trainieren wir denn heute noch?" Kakashi räusperte sich: "Ihr werdet beide eine Woche alleine trainieren, nächsten Mittwoch will Tsunade euch mit etwas sehr Wichtigem beauftragen." "Und was machen sie?!", fragte sein blonder Schüler, der sich von Sakuras Hand befreit hatte. "Ich habe heute einen Auftrag bekommen und werde mich jetzt auf den Weg machen, ich sollte euch nur noch Bescheid sagen." "Ach wie großzügig, damit wir nicht ahnungslos rumtappen...", meinte der Blonde und widmete sich seinen Ramen wieder. "Bis dann!", Kakashi verschwand so spurlos, wie er gekommen war. "Ey!", schrie der junge Mann nach draußen. Bockig wandt er sich wieder zur Theke um: "Ich wollt ihn doch noch fragen, was das für ein Auftrag ist!" "Werden wir ja nächste Woche erfahren! Jetzt komm, damit wir mit dem Training anfangen können!", Sakura bezahlte die Ramen, verabschiedete sich kurz und zog den Vielfraß mit aus der Ramenbar. "Ey Sakura! Warte doch mal, ich hab meine Ramen noch nicht aufgegessen!", der Blonde war kurz vorm Heulen, "Die leckere Nudelsuppe!" "Jetzt trauer den doofen Nudeln nicht hinterher! Ich hab schließlich auch bezahlt!" "Aber- Aber- Sakura!" Doch es gab keine Chance für Naruto, seine Kameradin zog ihn erbarmungslos mit zum Übungsplatz. Irgendwie tat es ihr gut, zu wissen, das sie bald einen Auftrag hatten und die Rosahaarige hoffte so sehr, das dieser sie von ihren Gedanken ablenken würde. Und bis dahin musste halt ein hartes Training her halten! Kapitel 2: unruhige Gedanken ---------------------------- Wie Besessen trainierte Sakura jeden Tag und spannte Naruto mit ein, welcher schon nach den zweiten Tag meinte, das sie total irre wäre. "Sakura, du lebst ja für nichts anderes, du stehst morgens um fünf auf trainierst den ganzen Tag und gehst abends irgendwann um zwölf ins Bett!" "Wir müssen fit sein, wenn uns Tsunade den Auftrag gibt! Vielleicht ist es etwas sehr Wichtiges! Und was jammerst du denn hier so rum?!", meckerte die junge Frau und streckte sich einmal, "Ich lauf jetzt noch und du machst mit!" Ganz nach ihrer Art zog sie ihren Kameraden hinter sich her, bis er aufgab und mitlief. Ja, vielleicht war es etwas Wichtiges, was Tsunade ihnen übergab, doch mochte der Blonde daran keine Gedanken verschwenden. Er war fest der Überzeugung, das sie beide es schon packen würden, schließlich hatten sie bis jetzt doch alles geschafft, also wieso nicht? "Sakura?" "Was ist?" "Können wir für heute nicht Schluss machen? Es reicht doch, es ist schon 22 Uhr.", Naruto blieb stehen und auch die Rosahaarige stoppte. "Aber-" Der junge Mann legte einen Arm um ihre Schultern und sprach bestimmend: "Lass uns zu den anderen in die Ramenbar gehen, für heut haben wir genug!" Seufzend verließ Sakura die Ramenbar. Es war schon weit nach Mitternacht, aber schließlich war auch Samstag. Naruto und die anderen waren geblieben, bestimmt würden sie erst ein oder zwei Stunden später den Weg nach Hause einschlagen. Müde schaute sie in den Himmel. Jeder noch so kleine Stern war zu sehen und der Mond strahlte so stark, das er den Schatten des Mädchens auf den Boden deutlich zeigte. "Noch drei Tage zum trainieren...", sagte sie vor sich selbst hin. Ob der Auftrag vielleicht etwas mit Sasuke zu tun hatte? Erschöpft schloss Sakura die Tür von ihrer Wohnung auf und trat ein, die Tür ließ sie leise in Schloss fallen. Müde stieg sie unter die Dusche, mit all ihren Gedanken immer noch bei dem, den sie so vermisste. Wieso war er nur so ein Einzelgänger? Das Wasser wurde immer kälter, während Sakura ihr Gedanken nicht von dem Uchiha abwenden konnte. Ob es ihm gut ging? "Wo bist du nur...", sie spürte, wie sich ihre warmen Tränen mit dem Wasser vermischten. Traurig stellte sie das Wasser ab: "Ich gehör ins Bett!" Schnell trocknete sie sich ab und schlüpfte in Panty und Top, ihr Handtuch warf sie achtlos über den Badenwannenrand. Mit letzter Kraft warf sie sich ins Bett und kuschelte sich in ihre Decke. "Wie schön es wäre, dich einmal mit hier drunter zu haben...", flüsterte die junge Frau leise zu sich selbst und wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. Irgendwann schlief sie vor Erschöpfung ein, doch ihr letzter Gedanke galt immer noch dem jungen Uchiha. "Sakura?" >Oh Gott ey... Bin ich müde...< "Sakura Haruno!" Irgendwer klopfte wie von Sinnen gegen ihre Wohnungstür und Sakura wusste ganz genau, wer das war. "Naruto, du Arsch...", müde drehte sich die Gerufene auf die Seite und versuchte ihren Kollegen zu überhören. Ja, eigentlich war sie diejenige, die so scharf auf trainieren war, doch im Moment wollte sie nur eins, schlafen. "Sakura!", schrie der blonde Mann und klopfte gegen die Wohnungstür, "Hmm, seltsam... Ob sie wohl schon los zum Trainingsplatz ist?" Kein bisschen schlauer lief der Blondling los, in der Hoffnung, das er viel zu spät dran war und seine Teamkameradin schon längst ihre Runden auf dem Trainingsplatz drehte. "Zum Glück ist er weg...", Sakura drehte sich auf die andere Seite und seufzte, "Bestimmt steht er in einer halben Stunde wieder vor der Tür!" Genervt stand sie auf und gähnte herzhaft. Da gabs nur eine Möglichkeit: selber im Wald trainieren, da hatte sie ihre Ruhe vor ihm und konnte sich gleichzeitig den Kopf zerbrechen. Schnell zog sie sich an, machte sich noch etwas zu Essen und packte sich auch etwas fürs Mittag ein. Die nächsten Tage trainierte Sakura allein, sie brauchte dringend Zeit zum Nachdenken, ein bestimmtes Gefühl ließ sie nicht los und je näher der Mittwoch kam, desto extremer wurde es. Naruto hatte sie Bescheid gesagt, das sie allein trainieren wollte, was er zum Glück ohne Fragen akzeptierte. Ihr Kamerad ging so blauäugig durch die Welt. Er glaubte ihr, das es ihr gut ging, wenn sie ihn anlächelte, doch war dies kein ehrliches Lächeln. Wie hätte sie auch ehrlich lächeln können, ihr Herz schmerzte und ihre Gedanken ließen ihr keine Ruhe. Schließlich war Mittwoch Morgen und Sakura stand zusammen mit dem Blonden Chaoten vor Tsunades Büro und wartete. Man hörte, das sie grad irgendjemanden zusammenfaltete, den Grund hatten sie nicht mitbekommen, aber es ging verdammt heiß her. "Hoffentlich is die nicht so stinkig, wenn wir dann reingehen.", flüsterte der Blonde und zupfte einen Fussel von seiner orangenen Jacke ab. "Wird schon nicht so schlimm werden!", munterte seine Kameradin ihn auf, die ganz andere Sorgen hatte. Die Frage, worum es in diesem Auftrag ging und wieso er so wichtig war, zermürbte sie. Auch dieses Gefühl ließ sie nicht los. Irgendein Gedanke in ihr sagte, das es mit Sasuke zu tun hatte. Konnte das sein? Innständig betete die junge Frau, das es stimmte, vielleicht würde sie endlich erfahren, wo der Uchiha war! Die Tür ging auf und zwei Anbus traten hinaus, die aussahen, als könnten sie ein Jahr Urlaub gebrauchen. "Ähm...", Shizune trat raus und schaute auf Sakura und Naruto, "Ihr könnt jetzt reinkommen!" Etwas unsicher betraten die zwei das Zimmer, Naruto mit der Hoffnung, das Zimmer auch heile wieder zu verlassen und Sakura, das sie endlich etwas über das Verschwinden des Uchihas erfuhr. Kapitel 3: Leise Waldnacht -------------------------- "Ah, das seid ihr zwei ja!", Tsunade schenkte Naruto und Sakura ein Lächeln, "Seit ihr fit genug für den Auftrag? Ihr habt doch wohl trainiert, oder?" "Ich ja!", antwortete die Rosahaarige sofort strahlend. "Ähm...ich auch!", gab der junge Mann verlegen zurück und kratzte sich am Hinterkopf. Tsunade hob eine Augenbraue: "Du bist wirklich ausgesprochen schlecht im Lügen, Uzumaki." "Beachten sie ihn bitte nicht weiter, was ist denn jetzt unser Auftrag?", fragte die jüngere Frau neugierig. Tsunade seufzte: "Ihr zwei werdet uns Informationen beschaffen und vielleicht auch mehr besorgen." "Wie meinen sie das?", fragte der Blonde verwundert. "Das werdet ihr sehen, sobald ihr etwas sieht, was uns gehört oder von Nutzen ist, werdet ihr es mitbringen, ganz einfach." "Jetzt bin ich verwirrt, das hört sich nicht grad einfach an.." "Stell dich nicht so an, du tust ja so, als ob wir kleine Kinder wären!", seine Kollegin verpasste ihm eine Kopfnuss und wandt sich dann wieder an die Hokage, "Wo genau soll es denn hingehen?" "In die tieferen Wälder im Osten, ich gebe euch gleich eine Karte mit, ihr werdet länger unterwegs sein, packt also alles ein, was ihr für zirka zwei Wochen braucht." "Zwei Wochen?!", der Blonde starrte Tsunade ungläubig an. "Ja, zwei Wochen! Zwei Wochen Natur, zwei Wochen kein Fernsehen, zwei Wochen kein weiches Bett, zwei Wochen keine Ramen!", zählte die Ältere mit einem Grinsen auf den Lippen auf. "Na toll! So ein Mist, das ist unfair, wie soll ich das denn überleben?!" "Jetzt zeter hier nicht rum wie ein siebenjähriges Kind!", Sakura warf ihm einen bösen Blick zu. "Also, nachdem wir das geklärt hätten, kann es ja losgehen.", die Hokage ging an ihren Tisch und wühlte unter den ganzen Papieren, die sich auf ihrem Tisch stapelten, eine Karte hervor und überreichte diese an Sakura. "Passt bitte auf, in den tiefen Wäldern ist es sehr gefährlich und wir werden nicht so schnell mitkriegen, ob euch etwas passiert ist." "Okay.", antwortete die jüngere Frau und besah sich die Karte. Naruto schaute ihr über die Schulter: "Wir müssen da hin, oder?" Er zeigte auf ein rotes Kreuz auf der Karte. "Korrekt!" "Das ist ja wie eine Schatzsuche!", meinte der Blonde hibbelig. "Es ist aber keine.", bemerkte Tsunade gelangweilt, "Leider wissen wir nicht genau, wo das Hauptquatier ist, es muss irgendwo da in der Nähe sein, schaut euch einfach um." "Das Hauptquatier von wem?" "Das werdet ihr rausfinden müssen, wir wissen es nicht, genau deswegen sollt ihr Informationen beschaffen, aber wie gesagt, seit äußerst vorsichtig, dort ist es sehr gefährlich und wir wissen nicht, mit wem wir es zu tun haben." "Okay, dann starten wir jetzt!", Sakura zog ihren Kameraden hinter sich her aus Tsunades Büro. "Viel Erfolg, enttäuscht mich nicht!", rief die Hokage ihnen noch hinterher. "Sakura, warte mal!" "Was denn?! Ich will mich fertig machen, das wir los können!", die Rosahaarige stand unruhig zur Einbiegung in ihre Straße. "Können wir nicht erst morgen früh los?" "Nein! Du wirst jetzt nach Hause gehen und packen! Und komm ja nicht auf die bescheuerte Idee, nochmal in der Ramenbar vorbei zu schauen!", meckerte sie und stapfte schließlich zu ihrer Wohnung. Naruto rief ihr verzweifelt hinterher: "Aber Sakura-" "Kein Aber!", die junge Frau verschwand in ihrem Wohnhaus. "Ach menno...", schmollend lief auch er nach Hause und packte seine Tasche. Eine halbe Stunde später stand Sakura bereits am Osttor von Konoha und wartete auf ihren Kameraden. Als Naruto endlich auftauchte, warf sie ihm einen finsteren Blick zu: "Wie lange brauchst du eigentlich? Bist du ein Mädchen? Konntest du dich nicht entscheiden, was du mitnimmst, oder was?" "Entschuldige, mein Zelt war kaputt, ich wollte noch ein Neues kaufen aber die hatten keine mehr..." Seine Kameradin seufzte: "Sowas bringst auch nur du... Dann müssen wir uns halt mein Zelt teilen, ich denke, das ist dort eh sicherer, als wenn wir einzelnd sind, sonst bekommen wir ja nicht mit, ob dem anderen was passiert." "Okay. Wollen wir dann los?", der junge Mann grinste wieder. "Jep!", Sakura lächelte wieder. Zusammen liefen sie Richtung Osten los und schon bald wurde der Wald immer dichter und die Bäume größer. "Was glaubst du wer sind die?", fragte Naruto irgendwann. "Weiß nicht... Akastukis können es wohl nicht sein, vielleicht gehören die zu Orochimaru oder es sind ganz andere." "Naja, hoffentlich wirds interessant!" Ein Seufzen entfuhr seiner Kollegin: "Du denkst aber auch immer positiv, wie? Was, wenn es verdammt gefährlich wird?" "Ach, das wird schon nicht so schlimm!", meinte der Blonde selbstsicher. "Na klar, wenn du das sagst...", entgegnete Sakura und gähnte. Es wurde langsam dunkel und mittlerweile auch immer kälter. "Wir sollten unser Lager aufschlagen." "Ja.", stimmte Naruto zu. Nicht nur der Rosahaarigen kam es ein wenig unheimlich in diesem großen düsteren Wald vor. Schnell bauten sie das Zelt auf und machten ein kleines Feuer, auf dem sie sich eine einfache Suppe machten. "Ich könnt bei dem Gedanken kotzen, dass wir das jetzt fast zwei Wochen am Stück essen sollen!" "Wir können doch zwischendurch fischen gehen.", schlug Sakura vor und löffelte den Rest ihrer Suppe auf. Etwas Abwechslung auf der Speisekarte fand sie auch wünschenswert. "Gleich morgen Mittag?", bettelte ihr Kamerad mit einem Hundeblick. "Mal gucken...", die junge Frau stellte ihre Schüssel an die Seite und streckte sich kurz, "Ich bau noch ein paar Sicherheitsfallen auf und dann sollten wir schlafen. Gehst du zum Bach und wäschst das Geschirr ab?" "Okay...", müde schleppte sich der Blonde mit dem wenigen Geschirr zum Bach, während Sakura sich den Sicherheitsfallen widmete. Irgendwie fühlte sie sich die ganze Zeit beobachtet. Immer wieder drehte sich sich um, doch sie fand niemandem im Dickicht des Waldes. Ob man sie schon gefunden hatte? Sie hatten nicht mal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, ob hier schon Spitzel waren? Der kalte Schauer ließ Sakura nicht los, erst als Naruto wieder mit dem sauberen Geschirr auftauchte, ging es ihr besser. "Hast du auch so das Gefühl, das wir beobachtet werden?", flüsterte der blonde Mann ihr zu und stellte das Geschirr vor das Zelt. "Ja, ziemlich." "Lass uns lieber das Feuer löschen und im Zelt verschwinden, vielleicht sind es auch nur Tiere, die vom Feuer angelockt werden.", Naruto hielt ihr das Zelt auf und Sakura setzte sich in ihren Schlafsack. Schnell löschte er das Feuer mit Sand und krabbelte zu ihr ins Zelt. Schnell verschloss er es und schlüpfte ebenfalls in seinen Schlafsack. "Wir sollten uns jederzeit bereit halten.", flüsterte seine Kameradin zu ihm und umklammerte ein Kunai. "Ja, aber wir müssen auch etwas schlafen. Hast du genug Fallen aufgestellt?" "Natürlich, rundrum, auch in den Bäumen.", sie kuschelte sich in ihren Schlafsack und lauschte. Es war nichts zu hören, nur das Rauschen der Blätter erklang. "Unheimlich, wo sind denn hier die Tiere?" Der Blondling hatte recht. Eigentlich waren in der Nacht viele Tiere im Wald unterwegs, hier hörte man nichts, kein Mäusepiepen, keine Nachtvögel oder sonstige Tiere. "Morgen sehen wir uns im Wald mal genauer um.", flüsterte Sakura ein letztes Mal, bevor sie erschöpft einschlief. Kapitel 4: Was zum..? --------------------- Als Sakura aufwachte, lag Naruto nicht mehr neben ihr. Immer noch Müde stand sie auf und verließ vorsichtig das Zelt. "Naruto..?", die junge Frau sah sich um, doch fand sie ihren Kameraden nirgends. Leise schlich sie durch das Unterholz und schaute sich in der Umgebung um. "Seltsam...", flüsterte sie, als ihr auffiel, das sämtliche Sicherheitsfallen fehlten. >Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht!<, schnell stürzte sie zurück zum Zelt und packte alles zusammen. Erst jetzt bemerkte sie, das alle Sachen von Naruto weg waren, selbst sein Schlafsack. Was war hier nur los?! "Verdammt!", mit zitterigen Beinen machte sich die Rosahaarige auf dem Weg zum Fluss, es war ihre letzte Hoffnung, Naruto dort zu finden, doch am Fluss war niemand. "Das kann doch nicht sein!", sie schaute in das klare Wasser. Nichts war im Fluss. Kein Fisch oder Frosch, keine Insekten. Sakura lief langsam die Angst den Rücken hoch. Das hatte sie noch nie erlebt, seit gestern Nacht hatte sie kein Tier gehört oder gesehen, wie konnte das sein? Mit jeder Minute fühlte sich die junge Frau hilfloser und verzweifelter. Was sollte sie bloß tun? Zurück nach Konoha ohne Naruto? Nein, das konnte sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, Naruto würde sie auch nicht alleine lassen. Doch wo dann hin? Ob diese neue Gefahr von einer fremden Organisation ihn geholt hatte? Wer steckte bloß dahinter? Schließlich fasste Sakura einen Entschluss: sie würde weitergehen, auch ohne Naruto, sie war sich sicher, das diese Fremden etwas mit seinem Verschwinden zu tun hatten. Schnell machte sie sich weiter auf den Weg in den Osten und hoffte, das man ihrem Kameraden nichts angetan hatte. Lange huschte sie von Baum zu Baum, bis sie ihr Tempo nicht mehr halten konnte. Der Wald schien nicht nur sehr groß gewachsen, sondern auch unendlich zu sein. Irgendwann lief sie nur noch erschöpft vor sich her. Ob sie sich verlaufen hatte? Die junge Frau wusste es nicht. Immer mehr verschwamen ihre Gedanken und ihr Blick, bis sie schließlich ins Schwarze viel. "Sakura?" Jemand strich ihr sanft über die Wange. "Hey, alles okay?" Langsam öffnete Sakura die Augen und blickte direkt in ein blaues paar Augen. "Naruto!", glücklich viel sie ihm um den Hals, "Dir gehts gut!" "Ja na klar, so schnell wird man mich nicht los!", er grinste sie an, doch dann wurde seine Miene wieder ernst, "Wie bist du hier her gekommen?" "Ähm..", Sakura faste sich an die Stirn, "Ich.. ich bin gelaufen, ich hab dich gesucht, du warst nicht da..." Naruto nickte: "Sie haben mich in der Nacht geholt, als ich kurz draußen war." "Wer sind die?", fragte Sakura und sah sich um. Beide saßen in einer Art Höhlenkerker fest, indem eine Fackel brannte. "Ich weiß es nicht, ich bin auch hier drin aufgewacht und die Tür kriegt man einfach nicht auf, der kann man nicht mal einen Kratzer verpassen." Sakura ließ den Kopf hängen: "Und jetzt?" "Jetzt kommt ihr beide mit." "Wah!", Naruto sprang erschrocken an die Wand, "Wo kommt die Alte denn her?!" Er zeigte mit dem Finger auf eine alte buckelige Frau, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Sakura sah die Frau argwöhnisch an: "Wo sind wir hier?" "Ihr seit in meinem Versteck.", die Alte schnippte gegen die Tür, die aufsprang. "Ihr Versteck?! Wer sind sie?", harkte der blonde Mann nach und stellte sich zu Sakura. Die alte Frau drehte sich um und blickte Naruto mit einem eiskalten Blick an: "Schweig, du ungezogener Bengel!" "Ich rede wann ich-" "Scht!", die Alte wischte mit einem Handfuchteln Narutos Sprache davon. Dieser schaute Sakura entsetzt an und versuchte irgendetwas zu sagen, doch es kam kein Ton über seine Lippen. "Was haben sie mit ihm gemacht?!", fragte seine Kollegin entsetzt. Die bucklige Frau sah sie mit gelassenkühler Miene an: "Ihn zum Schweigen gebracht, das hat ihm wohl keiner beigebracht und wenn du nicht auch noch verschlossene Lippen haben willst, dann kommst du jetzt brav mit.", Die Alte verließ den Kerker und wartete im Gang dahinter auf die beiden Ninja. "Naruto, lass uns erstmal mitgehen." Der junge Mann nickte und folgte der alten Frau in den Gang. Als Sakura den Kerker verließ, sprang die Tür auf ein Fingerschnippen der Alten wieder zu. >Wie macht sie das bloß?< Nervös folgten die beiden der Alten weiter den Gang entlang, wo immer wieder Türen zu anderen Zellen waren. Als sie an einer vergitterten Zelle vorbei liefen, ließ die Rosahaarige ihren Blick in die Zelle schweifen und blieb sofort stehen. Diese Person die da lag... Es kam ihr so vertraut vor. "Wer ist das?", fragte sie die alte Frau. Die Alte seufzte genervt, worauf ein Vorhang vor die Gitter fiel: "Unwichtiger Abschaum, geh weiter." "Aber-" "Geh weiter!" Naruto fasste seine Kameradin am Handgelenk und zog sie weiter, ihm war die Alte schon längst nicht mehr geheuer und er wollte nicht, das sie Sakura etwas antat. Schließlich erreichten sie das Ende des Ganges und betraten mit der Alten einen großen wölbigen Raum, indem Regale vollgestopft mit Büchern und vieles mehr rumstand, was bei den beiden jungen Ninja nur Fragen aufwarf. Alles sah so seltsam aus, auf zwei Tischen standen verschiedene Flüssigkeiten in seltsamen Flaschen rum. Die Buckelige kippte einen Inhalt der Flasche in eine größere Flasche zu etwas anderem hinzu: "Ihr wolltet mich also ausspionieren." "Ähm...", Sakura sah hilfesuchend zu Naruto. "Guck nicht ihn an, er kann dir nicht helfen und >ähm< sagt man nicht, das ist unhöflich.", sagte die Frau, die mit dem Rücken zu den beiden stand. "Wie haben sie gesehen, das ich ihn angeschaut habe?" Die Alte lachte: "Kindchen, ich sehe alles und ich höre alles, doch Augen und Ohren brauche ich dafür nicht." "Wer sind sie und was wollen sie hier?" "Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden.", die Alte schnippte mit der Hand und Naruto und Sakura saßen plötzlich auf Stühlen, "Ich wurde hier her gerufen um einen Vertrag zu schließen und ihr stört dabei." "Einen Vertrag mit wem?", fragte die Rosahaarige neugierig. "Das ist egal, er wird seinen Teil des Vertrags eh nicht schaffen. Also, warum spioniert ihr hier rum?" Kapitel 5: Sasuke ----------------- "Wir suchen etwas.", antwortete die jüngere Frau nach einer längeren Pause. Naruto stieß ihr leicht in die Seite und flüsterte: "Sakura, du kannst doch nicht-" "So so, ihr sucht also etwas.", die alte Frau hatte wieder mit einer kurzen Handbewegung dafür gesorgt, das der Blonde nicht sprechen konnte, "Und ihr denkt ihr findet dieses >Etwas< bei mir?" Unsicher nickte Sakura. "Und wer schickt euch?", die Frau füllte wieder ein paar Flüssigkeiten um. Jetzt schwieg das Mädchen. "Du kannst reden, ich kann deine Gedanken eh lesen." "Unser Dorf." "Konoha, nicht wahr? Und eure Hokage macht sich also Sorgen, das ich eine Bedrohung sein könnte?", die Alte schmunzelte, "Keine Sorge, ich verschwinde eh gleich, meine Aufgabe habe ich hier erfüllt." Sie schnippte mit den Fingern, worauf sämtliche Bücher, Flaschen und anderes verschwanden. "Aber wer sind sie?", fragte Sakura energisch und tat einen Schritt auf sie zu. Die Alte schippte wieder, worauf sie verschwand. "Die Hexe aus dem Süden bin ich!", lachend verstummte die Stimme der alten Dame, bis um die beiden jungen Ninja Stille herrschte. "Was war das denn für eine alte Schachtel?!", meckerte Naruto los und fasste sich an seinen wieder offenem Mund. "Die Hexe aus dem Süden, hat sie doch gesagt, du Idiot!", Sakura lief zurück zu dem einem Kerker und schob den Vorhang etwas zur Seite. Hinten an der Wand lag immer noch eine kleine Person in zerschlissenen und viel zu großen Klamotten am Boden. Der blonde Mann folgte ihr und schaute ebenfalls in die Zelle: "Lass uns reingehen." Seine Kameradin nickte stumm. Schnell hatten die beiden die Tür zur Zelle aufgebrochen und traten näher an die Person. "Oh mein Gott!", die Rosahaarige kniete sich auf den Boden zu der Person und zog sie in die Arme, "Es ist noch ein Kind!" Vorsichtig strich sie dem Kind die Haare aus dem Gesicht, die pechschwarz waren. Das Gesicht war markellos und die Haut sehr hell. "Sakura-", stotternd klappte dem Blonden der Mund auf, "Das- das ist-" "Sasuke!", die junge Frau schüttelte den Kleineren leicht, "Wach auf, hey!" Der Junge reagierte nicht. "Sasuke!" "Sakura,", Naruto legte ihr eine Hand auf die Schulter, "Lass ihn schlafen, er muss sehr erschöpft sein." Leicht zitternd blickte die jungw Frau zu ihrem blonden Kameraden hoch und nickte: "Wir sollten ihn sofort zu Tsunade bringen." "Ja, lass uns gehen!" Sie nahm den vermeintlich kleinen Sasuke auf den Arm und verließ mit Naruto das dunkle Gewölbe. "Sakura, hier guck mal, unsere Taschen!", Naruto fand ihre Rucksäcke am Eingang der Höhle. "Nimmst du meinen? Ich möchte ihn tragen." "Ist okay, kein Problem." "Warum ist er nur so klein? Er sieht aus wie ein fünfjähriges Kind!" "Tsunade kann uns bestimmt weiterhelfen.", er warf einen Blick auf den kleinen schwarzhaarigen Jungen, "Vielleicht ist er es ja auch gar nicht." "Er ist es, auf jedenfall, ich erkenne sein Gesicht.", sie seufzte, "Aber wie ist das passiert?" "Lass uns erstmal nach Hause gehen." Sie liefen bis spät in die Nacht hinein, als sie endlich die Lichter von Konoha sahen. Der Junge hatte noch keinen Mucks von sich gegeben. Sofort brachten Sakura und Naruto ihn zu Tsunade, die selbst sehr überrascht war. "Legt ihn dort auf die Liege!", sie untersuchte den Kleinen, "Es ist wirklich Sasuke Uchiha, aber warum er so klein ist, kann ich nicht sagen." "Und warum wird er nicht wach?" Die Hokage untersuchte ihn kurz. "Man hat ihm ein Schlafkraut verabreicht.", Tsunade machte eine Spritze fertig und gab Sasuke das Medikament über den Arm, "Er müsste in einer Stunde wieder wach werden." "Und was passiert jetzt mit ihm?", fragte Naruto. "Im Krankenhaus kann er nicht bleiben, das ist zu gefährlich für ihn, dort kann jeder ein und aus gehen.", Tsunade wandt sich an Sakura, "Du nimmst ihn mit zu dir, du hast medizinische Kenntnisse und kannst dich um ihn kümmern, pass auf, das ihm nichts passiert." "Ähm..", etwas nervös warf die junge Frau einen Blick auf den kleinen Uchiha, "Und wenn er dann wach ist und abhauen will?" Tsunade grinste: "Dann hälst du ihn auf und wenn du ihn ans Bett fesselst!" "Aber-" "Kein Aber! Nehm dir den Kurzen und seh zu das du nach Hause kommst.", die Hokage drückte ihr noch einen kleinen Beutel in die Hand: "Und nimm diese Medikamente für den Notfall mit." "Okay.", Sakura packte den kleinen Beutel in ihren Rucksack, setzte diesen auf und nahm Sasuke auf den Arm, "Ich melde mich dann morgen im Laufe des Tages." Tsunade nickte: "Bis morgen." Müde und erschöpft kam Sakura endlich in ihrer Wohnung an. Naruto war sie zum Glück schon bei Tsunade losgeworden. Sasuke legte sie erstmal auf dem Sofa ab. Eigentlich müsste sie ihn waschen, so dreckig wie er war. "Oh Gott im Himmel, bitte nicht!", flehte die junge Frau verzweifelt, "Muss das denn sein?" Seufzend gab sie sich geschlagen, es musste sein und er war ja momentan ein kleines Kind. "Vielleicht hab ich auch Glück und er wird wach, bevor ich anfange.", Sakura packte ihre Tasche aus und suchte alles in Ruhe zusammen. Als sie aus dem Bad wieder kam, regte sich die kleine Gestalt. "Sasuke..", wisperte sie und hockte sich zu ihm vors Sofa. Der Kleine setzte sich auf und rieb sich die Augen, ehe er diese öffnete. Verwirrt sah er sich um, bis er in Sakuras grüne Augen sah. Kapitel 6: Warum? ----------------- Sasuke sah Sakura direkt in die Augen. Was zum Teufel machte er denn hier bei ihr? Er müsste doch bei dieser Hexe sein, die ihn stärker machen sollte. "Was mach ich-", er brach ab. Warum klang er so anders? So jung? Wie ein kleines Kind. Sasuke hob seine Hände und schaute sie an. Sie waren so klein... Zitternd schlug Sasuke die Decke zurück, die halb über ihm lang. Auch seine Beine, sein ganzer Körper war klein. Sakura wollte ihm vorsichtig eine Haarsträhne zurück streichen, als er die Hand wegschlug: "Warum bin ich ein kleines Kind?!" "Ich weiß es nicht..", antwortete die junge Frau wahrheitsgemäß. Der Junge stand zitternd auf, er war irgendwie so schwach, das er beim ersten Schritt zu Boden ging. "Sasuke, du solltest dich ausruhen, wirklich." "Spinnst du?! Nenn mich nicht so, das hier bin niemals ich! Ich bin 17 Jahre alt, groß-" "Hey!", die Rosahaarige packte ihn an den Schultern, "Jetzt beruhig dich mal! Ich weiß nicht was passiert ist, aber vielleicht weißt du etwas darüber." Sasuke sah sie sauer mit seinen pechschwarzen Augen an: "Ich weiß gar nichts!" Sakura seufzte. Natürlich würde er nicht sagen, wie er in diese Situation gekommen ist, in der sie ihn fanden. "Du musst baden gehen.", die Größere zog ihn ohne zu Fragen auf die Beine und hielt seine Hand, damit er nicht wieder zu Boden sackte. "Bist du bescheuert?! Du hast mir nichts zu sagen! Ich bin kein kleines Kind!", Sasuke versuchte seine Hand von ihr los zureißen, doch die junge Frau ließ nicht locker. "Hör auf dich so zu benehmen wie du aussiehst und sei vernünftig!", belehrte sie ihn, "Sie dich doch an.. Deine Sachen sind total kaputt und du bist voll Dreck und angetrocknetem Blut." Sasuke sah an sich runter. Okay, sie hatte recht, er war wirklich total verdreckt. Aber er war doch so schwach, wie sollte er sich waschen? Er lief rot an: "Nein, nicht jetzt." "Doch, du musst jetzt, denn du musst dringend schlafen aber so dreckig kommst du mir nicht ins Bett.", Sakura hob ihn hoch und trug ihn ins Bad. Sasuke zappelte schwach: "Lass das! Lass mich sofort runter!" "Aber natürlich.", sie setzte ihn in der Badewanne ab und zog ihm gleich das zerschlissene Shirt dabei aus. "Hey!", der Schwarzhaarige versuchte verzweifelt das kaputte Shirt fest zuhalten, aber Sakura zog es weg und warf es direkt in den Müll. "Stell dich nicht so an, ich mach dir ein Handtuch um.", Sakura legte ein dünnes kleines Handtuch auf den Badewannenrand, "Jetzt helf mir und stell dich hin, du musst jetzt baden, Sasuke." Der Junge wusste es. Sie hatte recht, auch wenn ihm diese ganze Situation mehr als nur ankotzte. Zitternd stand er auf und nahm das Handtuch, doch wirklich festknoten konnte er es nicht. "Warte..", die junge Frau machte es fest und zog ihm dabei gleich die Hose aus. Über Sasukes Nase legte sich ein Hauch rot. Beschämt setzte er sich wieder hin, während Sakura auch die Hose in den Müll tat. Mit aller Kraft versuchte der Kleinere das Wasser aufzudrehen, doch selbst dazu war er zu schwach. Die Rosahaarige drehte das Wasser auf und kippte ordentlich Duschgel ins steigende Wasser. Als dem Jungen das Wasser bis zur Brust reichte, stellte sie es aus. "Kommst du soweit alleine klar? Ich wasch dir dann nachher den Rücken.", sie legte ihm noch zwei Waschlappen auf den Badewannenrand und verließ das Bad. Sasuke sah auf die Wasseroberfläche. Wie war es nur dazu gekommen? Und wieso war er ausgerechnet hier gelandet? Langsam fing er an sich zu waschen. Das Wasser wurde immer dunkler, er war voll mit Erde und Asche. >Wie bin ich nur wieder hier her gekommen.. Ich wollte doch nicht zurück..<, in seinen Gedanken versunken ließ er auch seinen Körper ins Wasser sinken. Gleichgültig starrte er zur Decke, bis er seine Augen schloss und untertauchte. Entfernt hörte er seinen Namen, aber es klang irgendwie so dumpf. "Sasuke!", Sakura packte ihn an den Oberarmen und zog ihn aus den Wasser: "Sag mal spinnst du?!" Sakura riss den Stöpsel raus, wusch schnell über Sasukes Rücken und zog ihn aus der Wanne. "Fass mich nicht an!", meckerte Sasuke, doch die Größere ignorierte sein Gezeter. Wütend wickelte sie ihn in ein großes Handtuch und zog ihm an der Hüfte das nasse Handtuch weg: "Was fällt dir ein solange unter Wasser zu bleiben?! Deine Lippen sind schon blau und du bist noch blasser als sonst!" "Na und?!", gab er trozig zurück. Sakura hatte genug, es reichte ihr mit seiner Meckerei. Sauer verpasste sie ihm eine leichte Ohrfeige: "Es reicht jetzt! Entgültig, Sasuke! Nur weil du plötzlich klein bist, musst du nicht meinen dir zu schaden!" Sasuke schaute beschämt zu Boden. Das alles kam ihm so unwirklich vor. Seine Wange wurde leicht rot, doch hatte es nicht sehr weh getan. Die junge Frau nahm ein weiteres Handtuch und rubelte seine Haare etwas trocken: "Hast du Hunger?" Der Schwarzhaarige nickte leicht, doch sackte er dann auf den Boden. Sakura musste lächeln, er sah schon süß aus, wie er da so saß und sofort verflog ihr Ärger über sein Verhalten. Langsam zog sie ihn auf die Beine und nahm ihn auf den Arm. Noch etwas schüchtern legte Sasuke die Arme auf ihre Schultern und hielt sich fest. Er fühlte sich so jämmerlich, wertlos, er konnte so nichts. "So..", sie setzte ihn in der Küche auf den Tisch ab, "Ich hol eben Sachen für dich." Während Sakura wieder verschwand, schaute Sasuke sich um. Es hatte sich nicht wirklich viel in den Jahren verändert, inden er weg war. Sakura hatte sogar noch diese kleine Palme, die Naruto und er ihr mal geschenkt hatten. Das letzte Mal, als er hier war, war die Pflanze noch klein und stand auf der Fensterbank. Jetzt stand sie davor auf dem Boden und reichte fast bis zur Decke. Langsam ließ sich Sasuke von Tisch rutschen, er wollte sich umsehen, doch kaum landete er auf den Füßen, viel er schon auf seinen Hintern. "Hn..", das hatte echt weh getan, zudem war er mit dem Kopf noch an das Tischbein gestoßen. "Sasuke?" "Hier..", er hielt sich den Hinterkopf. Seufzend hockte sich die Größere zu ihm: "Du bist ja echt ein unruhiges Kind." Am liebsten hätte er ihr einen bissigen Kommentar entgegen gebracht, doch dieser blieb ihm im Halse stecken. Sie zog ihm ein Shirt über den Kopf. Es war ihm zu groß, doch vorerst würde es reichen. "Hier, schaffst du das alleine?", sie hielt ihm eine Shorts und eine Hose hin. Sasuke schlüpfte ganz in das Shirt und nickte. "Ich komm gleich wieder, dann koch ich was.", sie lächelte ihn kurz an und ging zurück ins Wohnzimmer, um aufzuräumen. Sasuke zog sich komplett an und stand auf. Langsam ging es. Er war so klein.. Er konnte nur auf Zehenspitzen auf die Arbeitsplatte gucken. Wie alt war er jetzt vom Körper her? Vier oder fünf? >Wie soll das nur werden..<, dachte er verzweifelt. Kapitel 7: Kälte ---------------- "Bist du angezogen?", Sakura kam wieder in die Küche unnd lächelte, als sie ihn sah, "Wenigstens die Hosen passen, ich hab sie auf gut Glück kaufen müssen." Sasuke blickte kurz an sich runter und dann wieder zu ihr: "Hn.." "Morgen gehen wir los und kaufen noch ein paar Sachen. Aber jetzt koch ich erstmal was.", sie stellte einen kleinen Topf auf die Herdplatte und suchte ein paar Sachen raus, "Ist eine Nudelsuppe okay für dich?" "Ja.", Sasuke stellte sich zu ihr und kam sich wieder so dumm vor. Eigentlich wollte er ihr grade helfen, nun sah er wieder, das er nicht mal auf den Herd schauen konnte. Die junge Frau lächelte wehleidig. Ja, er war süß, aber das war ja kein Normalzustand für Sasuke. Sakura zog einem Stuhl ran, fasste den Kleineren kurzerhand unter den Armen und stellte ihn darauf: "So, rührst du bitte um?" Sie füllte den Topf mit etwas Wasser, kippte eine Tütensuppe hinein und drückte Sasuke einen Schneebesen in die Hand. Erst noch perplex sah der Schwarzhaarige in den Topf, dann rührte er eine Runde mit dem Schneebesen darin um. Langsam drehten die kleinen Sternchennudeln ihre Runden in dem gelben Brühewasser. Einen Schrank höher holte Sakura zwei tiefe Teller raus und deckte den Tisch: "Du wirst vorerst bei mir wohnen müssen, bis du wieder deine richtige Größe hast." "Was?!", Sasuke ließ den Schneebesen im Topf und drehte sich zu ihr, "Spinnst du?! Mir reicht ein Tag bei dir schon!" Hörbar ausatmend drehte sich die Größere zu Sasuke und stellte sich vor ihn: "Es hat schon alles seine Gründe, Herr Uchiha!" Sie tippte ihn gegen die Stirn und schubste ihn so leicht, das er mit dem Po auf dem Stuhl landete. "Und diesen Gründen hast du dich zu fügen! Du willst nicht sagen was passiert ist, schön, dann behalte es für dich, aber die Konsequenzen musst du dann auch ganz alleine tragen!" Sie schob ihn samt Stuhl an den Tisch: "Ich kann dich auch gern so behandeln wie du grade aussiehst, wenn du dich nicht benehmen kannst!" Grummelnd ging sie an den Herd und rührte selbst die Suppe um. Warum konnte er nicht einmal alles so akzeptieren wie es war und sich auch helfen lassen? Sakura hatte das Gefühl, das Sasuke zu hüten viel schwieriger war, als ein normales Kind in dem Alter. Schweigend tat sie ihm schließlich auf und legte noch ein halbes Brötchen neben seinen Teller. Sie selbst aß kaum etwas, die ganze Zeit zerbrach sich die Rosahaarige über ihren kleineren Gast den Kopf. "Sakura?", fragte Sasuke, längst nachdem er fertig war mit essen. "Ja?" Etwas unruhig rutsche der kleine Uchiha auf dem Stuhl rum und schaute trüb in seinen leeren Teller: "Es.. tut mir leid." Überrascht sah Sakura auf. Hatte er es etwa gelernt? Langsam rutschte er vom Stuhl, nahm seinen Teller und wollte ihn auf die Arbeitsblatte stellen, was grade so noch klappte, ehe er müde auf die Knie sackte. >Er ist so süß..<, dachte die junge Frau lächelnd bestimmt schon zum 100sten mal. Sasuke ließ leise den Kopf gegen den Schrank knallen und verfluchte sich selbst. Er war so schwach und unbeholfen... "Komm her Sasuke!", Sakura hockte sich neben ihn und reichte ihm ihre Hände, "Du musst jetzt echt schlafen gehen, ich bin auch totmüde." Seufzend ließ der Schwarzhaarige sich in ihre Arme sinken und legte seine Hände auf ihre Schultern. Langsam stand sie auf und zog Sasuke auf den Arm: "Schlaf ruhig aus, wir haben Zeit." Sie legte ihn im Wohnzimmer auf das weiche Sofa und zog eine dickere Decke über ihn: "Schlaf gut und bis morgen." Er sah Sakura nur nochmal kurz in die Augen, murmelte gute Nacht und schlief sofort ein. Erleichtert ging auch sie zu Bett. Für heute reichte ihr das ganze Theater, müde warf sie ihre Klamotten einfach vors Bett und schlüpfte in Top und Unterhose ins Bett. Unruhig drehte sich Sasuke im Schlaf hin und her. Er fand einfach keine Ruhe im Schlaf. "Nein!", rief er plötzlich und mit einem kräftigen Dreher beförderte er sich auf den harten Boden. "Aua..", aus dem Schlaf gerissen hielt sich Sasuke seine schmerzenden Hinterkopf, "Scheiße.." Müde sah er sich um. Irgendwie spürte der Schwarzhaarige immernoch diese Unruhe in sich und ihm war klar, das es die ganze Nacht so weitergehen würde. In seinem Kopf schwirrten so viele Gedanken umher, er verstand einfach nicht, wie er in diese Situation geraten war. Er hatte noch immer das Gefühl, dass all das nicht echt war. Was sollte er jetzt machen? Zitternd stand der Schwarzhaarige auf, ihm war eiskalt. Sollte er zu Sakura gehen? "Nein!", er schüttelte den Kopf. Seit wann war er nur so unselbstständig? Lag das auch an diesem kleinen Körper? Und was sollte er ihr denn dann sagen? Langsam krabbelte er wieder aufs Sofa unter die Decke, doch es wurde einfach nicht besser, er zitterte am ganzen Körper und hatte das Gefühl, in eiskaltem Wasser zu liegen. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, trotz das er so eingemurmelt war, fror er, als würde er nackt am Nordpol liegen. Zitternd stand er auf und tapste zu Sakura. Die Zimmertür der Rosahaarigen stand ein Spalt offen. Ob das extra wegen ihm war? Zaghaft betrat er das Zimmer und ging zu ihr ans Bett. Sie schlief tief und fest. Er kam sich höchst seltsam dabei vor, hier in ihrem Schlafzimmer vor ihrem Bett zu stehen. "Sakura?". flüsterte Sasuke leise. Natürlich reagierte sie nicht, er selbst hörte sich kaum. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihr Schulter und rüttelte leicht an ihr: "Sakura..?" Murmelnd öffnete die Benannte ihre grünen Augen: "Hm? Was ist denn los? Sasuke?" Sie schaute ihm in die Augen und merkte plötzlich etwas Kaltes an der Schulter. Sie griff danach und fasste seine Hand. Sofort saß die junge Frau senkrecht im Bett: "Du bist ja eiskalt!" Zitternd nickte Sasuke: "Es wird nicht besser, auch wenn ich unter der Decke liege." "Komm her!", sie hob ihre Decke etwas an. "Was?!", entgeistert blickte er sie mit seinen schwarzen Augen an. "Na mach schon, du bist jetzt schon unterkühlt!", ohne auf seine Reaktion zu warten, zog sie ihn ins Bett und nahm den Kleineren in die Arme, "Irgendwie muss deine Temperatur ja wieder steigen." Sie legte sich seitlich hin, drückte Sasuke an sich und zog die Decke bis über seinen Kopf: "Versuch zu schlafen." Sasuke war knallrot. Das war ihm doch ziemlich peinlich, immerhin war er.. Er wollte es gedanklich nicht mal aussprechen! Schnell schloss er die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Er spürte Sakuras Wärme, die ihm unglaublich gut tat. Langsam hörte er auf zu zittern und ihm wurde wieder warm. Die Größere merkte, wie langsam die Anspannung vom Kleineren absplitterte und seine Temperatur wieder stieg. Sanft strich sie ihm durch das rabenschwarze Haar, als sie seinen leisen, gleichmäßigen Atem vernahm. Endlich war er eingeschlafen. Aber normal war dieser Temperaturfall nicht. Ob es damit zusammen hing, das er so klein war? Etwas später schlief auch Sakura wieder ein und kuschelte sich leicht an den Kleineren. Ach wäre es schön, wenn er doch nur der Alte wäre. In ihrem Traum war er wieder normal groß und kam zurück zu ihr, um mit ihr zusammen zu sein. >Was für ein obskuser Wunschtraum<, dachte sie selber im Traum, >So unrealistisch..< "Hmm....", leicht regte sich der kleine Uchiha, die Sonne schien ihm direkt ins Gesicht. Noch müde zog er die Decke etwas höher und schmiegte sich an die Wärmequelle. "Sasuke..", flüsterte eine sanfte Stimme nah an seinem Ohr. Jetzt war er hellwach und realisierte, wo er war. "Sakura..", wisperte er leise, schaute auf und somit ihr direkt ins Gesicht. Sie war noch am Schlafen und träumte ganz offensichtlich. Von Sasuke? Verlegen rückte er von ihr weg, doch weit kam er nicht, da sie einen Arm um ihn gelegt hatte. "Verdammt!", fluchte er leise und versuchte sich zu befreien, ohne sie zu wecken. "Sasuke, alles okay?", Sakuras grüne Augen musterten ihn und sie lächelte. Überrascht nickte der Schwarzhaarige: "Alles okay!" "Schön~", sie setzte sich auf und streckte sich kurz, "Wir müssen heute mal zu Tsunade wegen dem Temperaturabfall, nicht das du das jetzt andauernd hast." Sasuke nickte und verkroch sich nochmal unter der Decke. Zum einen wegen seine Schamesröte, zum anderen war ihm die Sonne grad noch zu hell und seine Augen zu müde. Das Mädchen lächelte. Anscheinend war Sasuke doch ein kleiner Morgenmuffel. Wenn sie gewusst hätte, warum er so rot wurde, wäre sie wohl ebenfalls rot angelaufen. Denn sie gab ihm einen Ausblick auf ihren Körper, wie er es nicht von ihr kannte. Wie er es auch bis heute bei keinem Mädchen gesehen hatte. Mädchen? >Junge Frau...<, dachte er sich und vergrub das Gesicht im Kissen. Was war nur los mit ihm? Er musste seine Gedanken besser unter Kontrolle bekommen, bevor er in eine Lage kam, die ihm nicht gefiel. Kapitel 8: ein anderes Leben ---------------------------- "Sasuke, bist du jetzt mal aufgestanden?", rief Sakura aus dem Bad und zog sich an. Der Kleinere hatte sich grade fertig angezogen und versuchte sich in der Küche was zu trinken zu nehmen. "Ja!", rief er leicht genervt und schob sich einen Stuhl an die Küchenzeile. Warum war er auch nur so klein? Die Rosahaarige kam in die Küche und musste mal wieder grinsen: "Kannst du nicht warten und einfach fragen?" "Weil ich alleine klar komme!", Sasuke kletterte auf den Stuhl und versuchte einen Küchenschrank zu öffnen, was ihm auch gelang, an die Gläser, die darin standen, kam er jedoch nicht. Seufzend reichte die junge Frau ihm eines: "Das wird schon wieder, du musst uns nur sagen, was passiert ist, dann können wir auch eher etwas unternehmen." "Ich weiß nichts!", zickte der Junge sauer und setzte sich auf den Stuhl. Sakura rollte mit den Augen: "Natürlich nicht, wie komm ich auch auf diesen Gedanken!" Sauer kippte sie ihm Orangensaft in das Glas, sehr wohl wissend, das der Schwarzhaarige diesen Saft gar nicht leiden konnte. Grummelnd nahm er einen sehr kleinen Schluck und schob dann das Glas eingeschnappt von sich. "Wir gehen jetzt zu Tsunade.", sagte Sakura forsch und trank Sasukes Glas leer. Dieser sah sie sauer an. Er hatte totalen Durst und sie schikanierte ihn hier rum! "Erst wenn ich was getrunken habe!", sagte er sauer und schaute die Größere auch dem entsprechend an. Die junge Frau ließ sich nicht beeindrucken. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie Sasuke auf den Arm und verließ mit ihm die Wohnung. "Du egoistische Gans!", meckerte er rum und versuchte sich zappelnd zu befreien, "Kein Wunder das du keinen Kerl abkriegst, so wie du dich benimmst!" Sakura ließ ihn über Kopf zu Boden hängen: "So wie du dich benimmst, ist es auch kein Wunder, das du noch Jungfrau bist!" Der Junge wurde rot: "Spinnst du total?!" Woher wollte sie das denn bitte wissen? Sie ließ ihn runter und zog ihn an der Hand mit sich. "Du hast doch keine Ahnung! Dich wird in 20 Jahren noch keiner haben wollen!", blaffte der Junge und grinste. Er wusste nicht einmal warum er mit diesem Thema angefangen hatte und wieso er sie verletzte. Die junge Frau blieb stehen und hockte sich zu ihm, das sie ihm in die schwarzen Augen schauen konnte: "Lieber bin ich mein Leben lang alleine, als mit einem Kerl zusammen zu sein, der nicht mal seine Gefühle zeigen kann!" Sauer zog sie ihn weiter. Was sollte diese Streiterei nur.. Beide wussten, das sie Sasuke liebte, sie hatte es schon immer getan und würde es wohl auch ihr restliches Leben tun. Und Sasuke? Er würde wohl nie seine Gefühle zeigen können, auch das wussten beide. Beide tief verletzt kamen sie bei Tsunade an, die sie sofort empfing. "Na, wie siehts heute aus mit dem kleinen Uchiha?", neckte sie den Jungen und grinste breit. "Mir gehts gut, ich hätte nur gerne wieder meine richtige Körpergröße!", zischte er angepisst. "Ja ja, das ist wohl jedem hier klar.", gab die Hokage leicht gelangweilt zurück, "Wie kam es denn dazu, das du so geschrumpft bist?" "Ich weiß nichts!", meckerte er wie auch schon zuvor bei Sakura rum und verschränkte die Arme. Die Hokage musterte ihn: "Du lügst, das weiß doch jeder. Natürlich weißt du was passiert ist und irgendwie kann ich mir leicht denken, was passiert ist." Sie stand auf und lief um Sasuke rum. Sakura zog sich ein Stück zurück, damit sie nicht noch von Tsunade eine rüber bekam, wer wusste schon was die Hokage gleich tat. "Du hast ein Geschäft mit dieser Hexe gemacht, nicht wahr? Ich habe mit Naruto gesprochen und er hat mir sogar zitieren können, das die Hexe sagte, sie sei hergerufen worden, um ein Vertrag ab zu schließen.", Tsunade umrundete den Jungen weiter, der starr zu Boden schaute und schwieg. "Und so wie wir dich kennen, hat es bestimmt etwas mit Stärke zu tun. Was für einen Deal hast du mit der Alten abgemacht?", sie blieb vor ihm stehen und schaute ihm direkt in die Augen. "Nichts hab ich abgemacht.", zischte Sasuke und schaute seitlich weg, um ihren Blick zu entkommen. Sakura grub in ihren Erinnerungen. Es stimmte, die Alte hatte tatsächlich gesagt, das sie für einen Vertrag gerufen wurde. "Na los, sag schon oder willst du auf ewig so ein kleiner Zwerg bleiben? Ich mein, wir wissen nicht mal ob du überhaupt wieder wächst. Ist das nicht nervig im Körper eines Kindes gefangen zu sein? Nicht das machen zu können was du willst muss ziemlich scheiße sein, vor allem immer und überall Hilfe bei den banalsten Dingen zu brauchen.", die Hokage genoss es sichtlich den Uchiha damit zu ärgern, "Und was wenn du, so unglaublich es klingen mag, irgendwann doch mal eine Familie gründen willst?" Sie lachte: "Als Zwerg kommst du nie und nimmer weiter in diesem Leben!" Sasuke ging zur Tür: "Ich kann gut auf mich selber aufpassen, was mit mir ist, geht euch alle nichts an!" Er wollte gehen, doch ehe er einen Schritt getan hatte, schob Sakura ihn zurück vor Tsunades Schreibtisch: "Du bleibst hier! Denk mal an deinen Temperaturabsturz letzte Nacht!" Tsunade horchte auf: "Was war da?" Sakura schaute zu ihr auf: "Seine Temperatur fiel ganz plötzlich ab, er war eiskalt." "Hm..", Tsunade dachte nach, "Das ist seltsam. Wir müssen wissen was die Alte mit dir angestellt hat, verstehst du das nicht?!" Sie warf Sasuke einen wütenden Blick zu, der aber nur schwieg. Grummelnd gestikulierte Tsunade mit der Hand, das sie gehen konnten: "Meld ihn in der Grundschule an unter irgendeinen Namen, mir egal, sorg dafür das er seinem Alter entsprechend behandelt wird, sein Familienerbe wird für Kosten aufkommen, die er anhäuft." "Ich geh doch nicht in die Grundschule!", brüllte Sasuke widerspenstig auf. "Solang du meinst nicht nicht deinem richtigen Alter entsprechend zu handeln, wirst du so behandelt wie du aussiehst! Sei froh das ich dich nicht in den Kindergarten stecken lasse! Und sei gewarnt Uchiha, wenn irgendjemand raus kriegt, wer du bist und was mit dir passiert ist, dann bleibst du dein restliches Leben so, dafür sorge ich persönlich!" Der Uchiha öffnete den Mund und wollte wieder etwas sagen, doch Sakuras Hände, die sich in seine Schultern krallten, brachten ihn zum verstummen. Gedemütigt schloss er den Mund wieder und schaute zu Boden. Wenn er nur ansatzweise einen Teil seiner Kräfte zur Verfügung hätte, würde er sich das nicht bieten lassen. "Fein.", Tsunade winkte kurz mit der Hand, "Ihr könnt gehen." Sakura verbeugte sich leicht und schob Sasuke vor sich aus dem Büro der Hokage. Wortlos liefen sie zurück nach Hause, bis Sakura stehen blieb. Reflexartig blieb auch Sasuke stehen und schaut zu ihr. "Du brauchst Klamotten.", sagte sie und schob ihn in einen Laden, "Außerdem müssen wir dir Schulkram kaufen." Sasuke sagte nichts dazu. Klamotten brauchte er ja eh und gegen die Schule konnte er nichts sagen. Stumm ließ er Sakura Sachen für ihn raus suchen. "Hm.. Bei deiem alten Stil können wir nicht ganz bleiben, du wärst zu leicht wieder zu erkennen.", sie hielt ihm ein paar Hosen hin, "Welche?" Sasuke deutete auf eine graue lange Hose mit Taschen an den Seiten. Sakura nickte und suchte ein paar ähnliche Hosen zusammen, dann ging sie mit ihm zu den Shirts und Pullovern über. Sasuke bekam Oberteile mit Kapuzen, kein Kragen mehr hinter dem er sich verstecken konnte, außerdem kaufte sie ihm tatsächlich viele weiße Oberteile. "Damit würde bei dir keiner mit rechnen.", meinte sie und lächelte, "Außerdem stehts dir." Leicht verlegen schaute Sasuke zu Boden. Irgendwas lief hier doch falsch, diese ganze Situation war doch ziemlich abstrakt. "Wir bringen die Sachen gleich nach Hause und danach gehen wir los Schulzeug kaufen. Und Essen brauchen wir auch.", sagte das Mädchen und ging mit dem Stapel Klamotten zur Kasse. "Ja..", gab Sasuke leise zur Antwort. Das hier war irgendwie nicht mehr sein Leben, das war nicht mehr er. Noch immer versuchte der Schwarzhaarige zu verstehen, wieso er sich das alles gefallen ließ. Wirklich nur, weil er sich nicht wehren konnte? Während die junge Frau bei der Kasse anstand, schaute er gedankenversunken durch den Laden. Und zum ersten Mal, seitdem er bei ihr aufgewacht war, reflektierte er das Erlebte. Er war wieder hier, in Konoha. Gefangen in einem Kindskörper. Unter ihrer Obhut, gezwungenermaßen. Bei Sakura. Und nun schaute er sie an, wie sie da mit seinen Klamotten an der Kasse stand. Erst jetzt sah er sie genauer an. Wie sehr hatte sie sich verändert. Sie war wirklich kein Mädchen mehr. Kapitel 9: Sturer Esel ---------------------- BOOOM es geht endlich weiter! Bitte seid so gut und sagt mir, ob ich die anderen Kapitel doch nochmal neu schreiben soll... Ich bin mir grade etwas unsicher, ob ich das machen soll. Man merkt halt doch deutlich am Stil, das ein paar Jahre dazwischen liegen. Viel Spaß beim Lesen! :) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wieder bei Sakura in der Wohnung angekommen, stand Sasuke ratlos im Flur, nachdem die junge Frau mit den Einkäufen bereits in der Küche verschwunden war. Wie lange würde sich diese Situation hinziehen? Hätte er die Kraft, würde er sofort das Weite suchen. Doch so dumm war er nicht, in seinem Zustand wäre das mehr als töricht. "Sasuke?", seine ehemalige Teamkameradin schaute aus der Küchentür zu ihm, "Hast du Hunger?" Leise seufzte der Schwarzhaarige. Er musste dieses Problem so schnell wie möglich lösen. Gemächlich zog er sich seine Schuhe aus und ging zu Sakura in die Küche: "Kann ich dir helfen?" Wenn er auf eines zusätzlich keinen Bock hatte, dann war es anderen eine Last zu sein. Wenn er irgendetwas machen konnte, dann würde er das auch tun. Die Rosahaarige betrachtete ihn kurz, ehe sie etwas Gemüse auf den Tisch legte und ihm noch eine Schüssel, Brettchen und ein Messer hinlegte: "Du kannst das schon mal klein schneiden." Ohne einen Ton von sich zu geben, setzte sich der kleine Uchiha auf Knien auf den Stuhl und fing mit der Arbeit an. Es war ein ungewöhnliches Bild, was sich der Haruno bot. Zum einen der eh kleine Junge, zum anderen die Tatsache, das Sasuke Küchenarbeit verrichtete. Ihm entging nicht, das sie ihm zusah und so hob er kurz seinen Blick zu ihr. Ertappt drehte sich die Größere zu den restlichen Einkäufen, um sich um diese zu kümmern. Schnell waren die neuen Klamotten von ihm in der Waschmaschine und die anderen Sachen verstaut. Dann sortierte sie seine, gezwungenermaßen, neue Schultasche zurecht. "Du willst mir das nicht wirklich antun, oder?", fragte Sasuke sie dabei. Die junge Frau drehte sich wieder zu ihm. Das Gemüse lag fertig geschnitten in der Schüssel, er hatte akkurate Arbeit geleistet. "Wenn Tsunade es verlangt, wirst du dich dem fügen müssen. Außerdem kann ich nicht den ganzen Tag auf dich aufpassen, ich habe Schichtdienst im Krankenhaus." "Ich brauche keinen Babysitter." "Sasuke...", Sakura hob kurz die Hand an die Stirn und atmete einmal durch, sie hatte keine Lust, sich mit ihm auf eine Diskussion einzulassen, "Du stehst rund um die Uhr unter Beobachtung, ob du das willst oder nicht, ist herzlichst egal. Und da ich auch noch einen Job habe, passt das sehr gut, das du vormittags in die Schule gehst." "Soll Tsunade dir frei geben... Was soll ich zwischen all den Kindern?", blaffte der Kleinere. "Hör ja auf mit mir zu diskutieren!", sie hatte sich bei diesem Satz vorgelehnt und die Hände auf den Tisch geschlagen, der gefährlich ächzte, "Bring mich nicht auf die Palme, ich brauche mein Mobiliar noch, und zwar heile!" Sie schnappte sich die Schüssel mit dem Gemüse und ging an den Herd, das Thema war für sie erledigt. Der Uchiha starrte erstaunt auf ihren Rücken. Solches Verhalten kannte er gar nicht von ihr. Sein Problem jedoch blieb, aber es machte keinen Sinn, sich weiter dagegen zu wehren. Sakura hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, das sie nichts anderes duldete. Und da sie im Moment am längerem Hebel saß, fügte er sich. Seufzend lehnte er sich zurück und verlor kein Wort mehr, bis die Rosahaarige das Essen auf den Tisch stellte. Sie aßen schweigend. Anschließend kümmerte sich Sakura um das Geschirr. Ihr kleiner Gast rutschte vom Stuhl und begab sich ins Wohnzimmer. Er kam sich so deplatziert vor und wusste irgendwie nichts mit seiner Zeit anzufangen. Gedankenverloren streifte Sasuke an Sakuras Bücherregal vorbei, blieb dann aber abrupt stehen. Es waren viele verschiedene medizinische Bücher dazwischen. Vielleicht fand er in einem dieser Werke eine Lösung? Ohne zu fragen, zog er ein Buch heraus und setzte sich mit diesem aufs Sofa. Sakura stellte grade den letzten Topf zurück in den Schrank, als sie stutzig wurde. Warum war es so still? War das dieser berühmte Moment, von dem Eltern immer gerne berichteten? Wenn es leise wäre, taten die meisten Kinder Unfug. Erst jetzt bemerkte sie, das der Uchiha nicht mehr am Tisch saß. Neugierig lugte sie ins Wohnzimmer. Sasuke saß zwischen einigen Büchern auf dem Sofa und blätterte vor sich hin. Eine Weile betrachtete sie dieses Bild, bis sich die junge Frau schließlich räusperte: "Ich will dir ja nur ungern die Laune verderben, aber du wirst nichts Hilfreiches darin finden." Seine schwarzen Augen schnellten hoch und fixierten sie: "Was macht dich so sicher?" "Ganz einfach, ich kenne jedes Buch praktisch auswendig. Tsunade ist eine strenge Lehrerin.", sie nahm ein paar Bücher hoch, legte sie auf den niedrigen Wohnzimmertisch und setzte sich zu ihm gewandt hin, "Was ist in dieser Höhle passiert, Sasuke?" Genervt schloss der Angesprochene die Augen: "Wie oft noch, ich weiß es nicht." "Du erzählst nicht die ganze Wahrheit. Warum warst du da? Wolltest du wirklich, das sie dich stärker macht?" Wieder einmal kam kein Wort über die Lippen des Schwarzhaarigen. "Fein.", angesäuert stand die junge Frau auf, es enttäuschte sie, das er ihr kein bisschen vertraute, "Dein jetziges Äußeres passt hervorragend zu dir, du sturer Esel!" Etwas baff blinzelte er kurz. Sturer Esel? Das hatte sie nicht wirklich zu ihm gesagt, oder? Sie nahm alle Bücher und entriss ihm auch das Letzte, welches der Uchiha in den Händen hielt, um sie dann wieder ins Regal zu stellen. Danach ging sie kommentarlos in ihr Schlafzimmer. Sollte er doch versauern, vielleicht wurde er dann mit der Zeit einsichtiger, das er so nicht weiter kam. Es war bereits dunkel, als Sakura auf ihrem Bett erwachte. Sie hatte sich vorhin einfach hingelegt und war kurz darauf eingeschlafen. Was Sasuke wohl tat? Gähnend erhob sie sich und streckte die Glieder durch. Ein Blick zum Wecker verriet ihr, das es schon fast zehn Uhr war. Ohne Umschweife ging sie zurück ins Wohnzimmer. Sasuke war nicht da. Mit hochgezogener Augenbraue betrat sie die Küche. Da saß er auf dem Boden, angelehnt an einem Küchenschrank und seufzte schwer. "Sasuke? Was ist los?" Der Kleinere öffnete die Augen. Er zitterte schon wieder am ganzen Leib. Als der Uchiha ihre Stimme hörte, öffnete er seine Augen: "Ich wollte mir einen Tee machen, aber..." Sakura beugte sich zu ihm runter und legte eine Hand auf seine Stirn: "Du bist schon wieder so kalt..." Sollte sie sich wieder mit ihm ins Bett legen? Beide dachten über diese Situation der letzten Nacht nach. Schließlich richtete sich die Rosahaarige wieder auf und zog ihn auf die Beine: "Wie wäre es mit einem heißen Bad?" Lieber das, als neben einer halbnackten Sakura im Bett liegen, dachte sich Sasuke, das war ihm einfach unangenehm. Aber in seinem Zustand in die Wanne zu steigen, war nun auch nicht so leicht. Doch sie erwartete gar keine Antwort von ihm und schleifte ihn hinter sich her ins Bad, wo sie direkt das Wasser aufdrehte. "Zieh dich aus." "Bitte?!", Sasuke lief knallrot an. Das Ganze kam ihm etwas zu vulgär rüber: "Würde ich das zu dir sagen, würdest du mir eine knallen!" "Stell dich nicht so an, das Thema hatten wir doch schon.", sie reichte ihm wieder ein kleines Handtuch zum umbinden. "Ich erinnere dich daran, wenn ich das mal zu dir sage.", murrte er und riss ihr das Tuch aus der Hand. Nun wurde sie etwas rot. Er wollte das mal zu ihr sagen? Schnell drehte sie sich wieder zur Wanne, um die Hand mit der Hand im Wasser die Temperatur zu überprüfen. Nur nicht drüber nachdenken, schallte sie sich im Kopf, das konnte er nicht ernst meinen. Der Kleinere band sich mehr schlecht als recht das Handtuch um und begann sich auszuziehen. Wie konnte er nur so tief gesunken sein? Was hatte diese verdammte Hexe mit ihm angestellt? Von alledem hatte sie ihm nichts erzählt. Natürlich, sie hatte ihn gewarnt, das es nicht einfach werden würde, durch diesen Trank stärker zu werden. Doch hatte sich der Uchiha das anders vorgestellt. Er hatte mit Schmerzen gerechnet, nachdem er das widerliche Zeug getrunken hatte. Oder das sich die Wirkung erst mit der Zeit während seines weiteren Trainings zeigte. Aber doch nicht das er ein Kind wurde! Ein erneuter Kälteschauer riss ihn aus seinen Gedanken. Verdammt war ihm kalt! Vor allem nur mit einem Handtuch bekleidet. Zitternd warf er einen Blick in die Wanne. Halb gefüllt, das sollte doch erst einmal reichen, damit ihm warm wurde. Langsam kletterte Sasuke in die Wanne. Es kostete ihn einiges an Kraft, die Kälte schwächte ihn noch zusätzlich. Grade seufzte er erleichtert auf, wie seine Beine von dem warmen Wasser umschlossen wurden, als er wegrutschte. Das Wasser schwappte hoch, er war sofort komplett nass, Sakura erhielt zusätzlich auch noch eine Dusche. Leicht erschrocken hatten beide kurz die Augen zugekniffen. "Besten Dank auch...", mit der linken Hand wischte sich die junge Frau das Wasser aus dem Gesicht, "Ich wollte nicht baden." Sasuke sagte dazu nichts. Viel mehr starrte er sie kurz an, eher er sich mit leichter Röte abwandte. Warum trug sie bitte ein weißes Shirt, das nun durch die Nässe ihren rosa BH darunter Preis gab? Die Rosahaarige verwirrte seine Reaktion kurz, ehe sie an sich runter schaute. Erstaunlicherweise machte sie sich nicht viel daraus. Er hatte sie auch schon in Top und Panty gesehen. Und irgendwie war es anders in dieser Situation, war er schließlich ein kleiner Junge. "Ich zieh mich eben um.", gab sie von sich und stand auf. Der junge Uchiha nickte nur stumm und schaute auf die Wasseroberfläche. Wenigstens wärmte ihn das Wasser. Sakura verschwand kurz und kam in ihrem Schlaftop und einer etwas längeren gemütlichen Hose wieder. "Gehts dir besser?", fragte die junge Frau und drehte das Wasser ab. Wieder kam ein wortloses Nicken von ihm. Er konnte sie nicht anschauen. "Ich mach mal Abendbrot, sag Bescheid, wenn etwas ist.", sie legte noch ein größeres Handtuch auf den Badewannenrand ab und lief dann in die Küche. Seufzend suchte sie in der Küche ein paar Sachen zusammen und deckte den Tisch. Sasuke hing unterdessen wieder seinen Gedanken nach. Seine alte Teamkameradin so zu erleben, war seltsam. Er war es nicht gewohnt, das sich jemand um ihn sorgte. Auch wenn es ihm widerstrebte. Und diese gewisse Distanzlosigkeit, die sich zwischen ihnen einstellte, machte den Uchiha unruhig. Kurz schüttelte er den Kopf und tauchte das Gesicht unter Wasser. Er sollte sich lieber den Kopf darüber zerbrechen, wie er wieder zu seinem alten Körper kam. Vielleicht konnte er diese Hexe nochmal aufsuchen? Aber was dann? Um Hilfe bitten? Am liebsten würde der Schwarzhaarige ihr sonst etwas antun für dieses Dilemma, in dem er sich befand. Er spürte, wie langsam die Kälte zurück in seine Arme und Beine kroch. Wie lange saß er wohl in der Wanne? Zehn Minuten? So schnell konnte das Wasser doch nicht abgekühlt sein. "Sasuke, was für einen Tee willst du trinken?", die Rosahaarige stand in der Badezimmertür, eine Hand an der Taille liegend. "Ist mir egal.", entgegnete der Kleinere und sah zu ihr auf. Sie bemerkte es sofort, ihr Gespür war einfach zu gut: "Es wird wieder schlimmer, stimmts?" Dabei hatte Sasuke sich so zusammen gerissen, nicht zu zittern. Jetzt jedoch legte er sich selbst die Arme um die Schultern und zog die Beine näher. "Wie kannst du das so schnell merken?", fragte der Schwarzhaarige gradewegs. "Tsunades Training.", war ihre knappe Antwort, "Komm besser raus, bevor es noch schlimmer wird." "Ich bezweifle das es besser wird, wenn ich rauskomme." "Jammer nicht rum, wir probieren es einfach.", sie zog den Stöpsel und griff nach dem großen Handtuch. Vorsichtig erhob sich Sasuke, wobei er sich am Badewannenrand festhielt. Die Rosahaarige entfaltete grade das Handtuch, als ihn die Kräfte immer mehr verließen. Er fiel vorne über und landete in ihrem Armen, eingefangen im großen Handtuch. Wie warm sie war, dachte er sich. Und so weich. Bei seinem zweiten Gedanken stutzte er. Weich? Während er realisierte, worauf sein Kopf grade gebettet war, legte sie das Handtuch komplett um ihn und zupfte darunter das kleinere Handtuch von ihm ab, welches in der Wanne liegen blieb. Ohne Umschweife packte sie ihn unter den Kniekehlen und am Rücken und trug ihn ins Wohnzimmer. Das lief alles so völlig falsch ab, fand der Uchiha. Er spürte sein vor Scham schnell schlagendes Herz, welches ihm einen warmen Schauer über den Rücken jagte. "Ich hol mal eben deine Sachen.", mit diesen Worten setzte sie ihn auf das Sofa und kam einen Moment später mit seinen Klamotten wieder, "Ich warte in der Küche." Vorsorglich nahm sie direkt eine Wolldecke mit, damit er sich auf dem Stuhl darin einmurmeln konnte. Kapitel 10: Naives Schaf ------------------------ Später lag er, eingekuschelt in zwei Decken, auf dem Sofa und starrte durch die Dunkelheit an die Decke. Sakura hatte sich ebenfalls hingelegt, sie musste morgen wieder zur Arbeit ins Krankenhaus. Ihm graute es vor der Grundschule, darauf hatte er wirklich überhaupt keine Lust! Er war doch kein kleines Kind, er war 18 Jahre alt! Aber wie sollte er sich davor drücken? Seufzend drehte er sich auf die Seite und zog die Decken enger um sich. Der Uchiha wollte er verdrängen, aber er merkte es. Da war sie wieder, die Kälte, und sie kroch unaufhörlich seine Beine hoch. Nein, er wollte nicht klein bei geben! Mit eiserner Konzentration versuchte der Schwarzhaarige die Kälte zu verdrängen, aber es nützte nichts. Ihm wurde immer kälter, eine Gänsehaut überzog seinen Körper. Bibbernd stand er auf, vielleicht half ja Bewegung. Doch bevor Sasuke nur annähernd sich bewegen konnte, verließ ihn seine Kraft und er sank auf seine Knie. Scheiße, was sollte er jetzt tun? Das Letzte, was er wollte, war nach Sakura zu rufen. Wie jämmerlich war das denn bitteschön? Okay, seine Situation war eh mehr als erbärmlich. Vielleicht schaffte er es ja wenigstens eigenständig zu ihr. Doch der Versuch aufzustehen lehrte ihn eines besseren. "Sakura...", rief er in die Dunkelheit und hoffte, das sie ihn hörte. Keine Reaktion. Ob er zu leise war? Grade wollte der Schwarzhaarige wieder rufen, als in ihrem Zimmer ein schwaches Licht anging und bis in den Flur strahlte. Leise Schritte auf dem Holzboden waren zu vernehmen, dann erschien ihre Silhouette in der Tür: "Alles in Ordnung?" "Nein.", gab Sasuke knapp zurück, "Es... wird wieder schlimmer." Sie knipste das Licht an und musterte ihn: "Das Bad hat nicht wirklich lange geholfen..." Er schaute zu ihr auf, wie die Nacht zuvor trug sie nur ein Top und eine Panty. Hatte sie denn gar kein Schamgefühl vor ihm? "Du willst das wahrscheinlich nicht, aber dir bleibt nichts anderes übrig. Am besten schläfst du mit bei mir im Bett." Schwarze Augen starrten sie stumm an. "Ich meine es ernst.", beantwortete die Rosahaarige seine stumme Frage. "Ich werde nicht schon wieder bei dir schlafen." "Und wie soll dir wärmer werden?" Unruhig fuhr er sich durch die Haare: "Ich geh nochmal in die Wanne." "Nein das tust du nicht. Es hat nichts gebracht, du hast nach weniger als zehn Minuten trotz heißem Wassers wieder gefroren! Und ich habe weder Zeit noch Lust, dich die halbe Nacht in der Wanne zu bewachen. Am Ende ertrinkst du mir noch oder erfrierst darin.", und wieder einmal zerrte sie ihn hinter sich her, ohne auf seine Antwort zu warten. Mit einer schnellen Handbewegung im Vorbeigehen knipste sie das Licht im Wohnzimmer wieder aus und zog ihn mit in ihr Zimmer ins Bett. "Sakura-" "Hör auf!", sie stoppte kurz und lächelte ihn an, "Du brauchst dich nicht schämen." Sie saß bereits unter der Decke, welche sie für ihn anhob. "Komm her und lass uns schlafen. Morgen haben wir viel zu tun. Und vielleicht hat Tsunade ja mittlerweile eine Idee wegen der Kälte." Ergeben seufzte Sasuke und stieg zu ihr ins Bett. Sie griff über ihm hinweg und machte ihre kleine Nachttischlampe aus, anschließend zog sie die Decke enger um sich und Sasuke und legte einen Arm um ihn. Die Kälte wich aus seinem Körper und eine wohlige Wärme stellte sich zusammen mit einem entspannten Schlaf ein. Am nächsten Morgen wachte der Schwarzhaarige erholt auf. Langsam drehte er sich auf die Seite und setzte sich hin. Sakuras Arm rutschte auf seinen Schoß. Er war wirklich winzig, stellte er wieder verbittert fest und schaute zu seiner Wärmequelle. Die junge Frau lag noch ruhig da und schlief. Hoffentlich musste er nächste Nacht nicht wieder bei ihr schlafen, das sollte kein Dauerzustand werden! Es war ihm unangenehm, in diesem kindlichen Körper neben ihr zu schlafen. Viel lieber wäre er wieder erwachsen... Von seinen eigenen Gedanken entgeistert starrte er an die Wand. Was dachte er da? Kurz schüttelte Sasuke den Kopf, er musste klar bleiben, um diese verzwickte Situation zu überleben! Hilflos sah er zu Sakuras Wecker. Kurz vor acht. Oh nein, sie hatten verschlafen! "Sakura!", unwirsch schüttelte er an ihrer Schulter, "Sakura, wir haben verschlafen!" "Hm, was...?", müde gähnte sie und zog Sasuke mit dem Arm näher zu sich ran. Ganz wach war sie noch nicht. "Hörst du mir zu?! Es ist kurz vor acht!" Da riss sie ihre grünen Augen auf: "Was?!" Grob drückte sie ihn zurück in die Kissen, um über ihn auf den Wecker zu schauen: "Scheiße!" Und mit einem galanten Sprung über ihn stand sie auf und stürzte zum Schrank. Überrascht von ihrer plötzlichen Energie sah er ihr zu. Sie riss den Schrank auf und zog eine kurze Hose raus, in die sie stieg. Das zweite Kleidungsstück war ein weißer BH. Und Sasuke dachte, er guckte nicht richtig, aber sie zog sich das Top so über den Kopf, warf es auf das Bett neben ihn und zog sich den BH an, darauf folgte ein rotes Shirt. Hatte sie vergessen das er ihr zusehen konnte? Sie stand zwar halb mit dem Rücken zu ihm, aber was er gesehen hatte, ließ ihn schlucken. Was zum Teufel lief hier grade so verkehrt?! Wieso entblößte sich seine ehemalige Kameradin so schamlos vor ihm? Der Uchiha spürte leichte Röte um seine Nase. "Was starrst du so? Geh dich anziehen!", donnerte Sakura und eilte ins Bad. Am besten tat er, was sie sagte. Er traute ihr zu, ihn auch in Schlafklamotten bei der Schule abzuliefern. Ebenso schnell stand er auf und lief ins Wohnzimmer, zog sich ein Shirt und eine kurze Hose an, ehe er sich kurz durchs Haar fuhr und dieses leicht sortierte. Sasuke griff grade nach seinem zwangsweise neuen Rucksack, als er ihre Hand auch schon an seinem anderen Handgelenk spürte: "Los geht’s!" "Aber-" "Kein aber!" Und schon waren sie unterwegs, in einem sehr schnellen Tempo. Die Grundschule war nur ein paar Minuten entfernt, doch Sasuke konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: "Du wärst eine lausige Mutter. Kein Zähne putzen und kein Frühstück." Doch er musste auch grinsen. Die Rosahaarige hatte ein stürmisches Temperament entwickelt. "Halt die Klappe!", Sakura stoppte vor der Grundschule, "Benimm dich, ich erfahre alles!" Mit erhobenem Zeigefinger zur Mahnung drohte sie ihm, bevor sie sich umdrehte und über die Dächer weiter zum Krankenhaus hetzte. Diese Haruno war echt unglaublich. Der Unterricht deprimierte Sasuke wirklich sehr. Innerlich fragte er sich ständig, ob er und seine damaligen Klassenkameraden genauso dämlich waren. War das Niveau so stark gesunken in den letzten zehn Jahren? Die einfachsten Aufgaben konnten diese Kinder nicht lösen. Und dann auch noch die Lehrer... Sie behandelten die Kinder wie kleine Könige und Prinzessinnen! Es war völlig egal, ob sie etwas falsch schrieben, niemand sagte ihnen was sie falsch machten, kein Kind wurde beauftragt etwas zu machen... Nein, es wurde gefragt, ob das Kind denn diese oder jene Aufgabe machen wollen würde. Und ständig wurden sie gelobt, für falsche Antworten, Aufgaben, die sie nicht beendet oder nur murrend gemacht gemacht hatten. Als die letzte Stunde endlich vorbei war, verließ Sasuke Kopf schüttelt das Gebäude und wartete vorne am Schultor. "Du siehst aber deprimiert aus, hast du eine schlechte Note bekommen?", Sakura stand plötzlich vor ihm und grinste. Mürrisch hob er den Blick und zog zeitgleich eine Augenbraue hoch: "Du hast keine Ahnung was für ein jämmerliches Schauspiel sich da drinnen abgespielt hat." "Klingt ja dramatisch! Du kannst es mir ja auf dem Heimweg erzählen!" "Vergiss es. Da gibt es nichts zu erzählen." Ohne sich umzuschauen, ging er los, die Rosahaarige folgte ihm. Der Heimweg verlief wesentlich ruhiger, als der Hinweg am Morgen. In Sakuras Wohnung angekommen, stellte der Kleinere die Tasche achtlos neben die Wohnungstür, schlüpfte aus seinen Schuhen und ging mit ausdrucksloser Miene in die Küche. Das alles reichte ihm jetzt schon. Erst drei Tage in diesem Körper gefangen, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. "Wie wäre es mit Tee?", die Rosahaarige kam ebenfalls in die Küche und setzte Wasser auf. "Wie wäre es mit Sake?", gab der Uchiha verbittert zurück. Die Größere schnaubte verächtlich: "Erstens würde ich dir mit diesem Körper keinen Alkohol geben und zweitens, habe ich nicht mal welchen zuhaus." Genervt stützte er den Kopf mit dem Ellenbogen auf dem Tisch. Er war gewiss nicht dem Alkohol verfallen, aber die Vorstellung sich grade die Kante zu geben, war irgendwie verlockend. "Was soll schon passieren... Außerdem bin ich erwachsen." Ein hämisches Lachen kam von Sakura. Seine schwarzen Augen fixierten sie. Ihre grünen schauten herausfordernd zurück: "Du bist grade ein kleiner, fünfjähriger Gnom, der nicht mal über den Tischrand gucken kann! Du kannst froh sein, das Tsunade dich nicht in den Kindergarten gesteckt hat." "Vielen Dank, ich freue mich ja so sehr darüber!", gab er sarkastisch zurück. "Du könntest ja einfach mal mit der Sprache rausrücken, dann könnte man dir vielleicht helfen.", sie wandt sich wieder dem Wasser zu und goss zwei Tassen Tee auf, "Merkst du denn nicht, das du so nicht weiter kommst?" Ein schweres Seufzen verließ ihn: "Glaubst du ernsthaft, das es etwas bringen würde, wenn ich dir das erzählen würde? Ich weiß doch selber, das es nichts nützt. Es gibt einfach nichts, keinen Hinweis, keine Möglichkeit, gar nichts!" Seine Antwort war ehrlich, das merkte die junge Frau. Schweigend setzte sie sich zu ihm und stellte ihm eine Tasse vor die Nase. "Nun... Dann müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir dir weiterhelfen können. Ich frage mich halt, was diese Hexe mit dir gemacht hat. Ich glaube nicht an irgendwelche Hokuspokuszaubersprüche, also was hat sie gemacht?", interessiert schaute sie ihn an und stützte dabei ebenfalls den Kopf auf die Ellenbogen. Genervt seufzte er wieder. Es hatte keinen Sinn ihr es zu verheimlichen, es war im Grunde genommen eh eine nutzlose Information: "Ich habe einen von ihr gebrauten Trank geschluckt." Sakura blinzelte kurz. "Bitte was?", kam es monoton von ihr. Er blickte auf: "Es war ein Trank zum Lösen von Kraftblockaden." Ihre linke Augenbraue begann zu zucken und sie holte leise Luft. Dann donnerte Sakura los: "Wie kann man nur so dämlich sein und irgendein Gesöff von so einer schrumpeligen Hexe runterkippen?!" Überrascht starrte der Kleinere sie an. Ja, sie hatte recht. Das wusste er aber erst jetzt. "Du kannst froh sein das du überhaupt noch lebst! Die hätte dich damit doch direkt vergiften können!" Sasuke wollte um jeden Preis mit seinem Training vorankommen, er hatte eindeutig zu hoch gepokert. Die junge Frau schüttelte energisch den Kopf: "Und du betitelst Naruto als kindisch. Du bist hier das naive Schaf!" "Ich bin nicht naiv!", konterte der Uchiha, "Ich hab mich zu weit aus dem Fenster gebeugt, das wars auch schon!" "Gut das du grade ein kleines dummes Kind bist, sonst würde ich mich glatt vergessen...", geschlagen lehnte sie sich zurück und seufzte. Was sollte das denn heißen? Fragend blickte er sie an, doch sie machte keine Anstalten, ihm irgendwas zu sagen oder sich zu erklären. "Hast du Hausaufgaben auf?" "Sakura..." "Ich hab dich was gefragt." Diese Frau brachte ihn zur Weißglut! "Wenn hier einer von uns beiden naiv ist, dann bist das du!" Sie sprang von ihrem Stuhl auf und schlug wieder ihre Hände auf den Tisch: "Ach ja?!" "Ich bin doch kein Kleinkind!" "Das weiß ich!" "Warum erwartest du dann, das ich mich wie ein Kleinkind benehme?! Du hast einen Mann vor dir sitzen, den du betüdelst wie ein Grundschulkind!" "Oh grundgütiger, erinnere mich da dran wenn du wieder deine normale Größe hast, dann behandle ich dich wie einen Mann! Aber wehe du benimmst dich dann nicht wie einer!" Sauer hüpfte er vom Stuhl: "Ich komm drauf zurück!" Der Schwarzhaarige verschwand im Wohnzimmer und warf bockig die Tür hinter sich zu. Zum Teufel nochmal seit wann konnte sie ihn so in Rage bringen? Wenn er grade könnte, würde er ihr zeigen, wo der Hammer hing. Kapitel 11: Mann's genug? ------------------------- Sakura blieb in der Küche zurück und blickte zornig aus dem Fenster. Wie konnte man nur so arrogant sein? Sauer stellte sie die Tassen in das Spülbecken. Sie musste sich dringend beruhigen. Immerhin wusste sie jetzt, wie er in diese Lage gekommen war. Aber wie konnte man das rückgängig machen? Und wieso sollte ihm der kleinere Körper helfen, Blockaden zu überwinden? Wenn der Trank überhaupt wirklich dafür gedacht war. Für Sakura war kein Sinn dahinter zu erkennen. Was, wenn er sich dem ganz normalem Wachstum unterlegen geben und warten musste, bis er wieder erwachsen war? Aber was hatte es dann mit diesem Kälteschüben auf sich? Während sie vor sich hin grübelte, ging sie in ihr Schlafzimmer und suchte sich frische Sachen aus dem Schrank. Eine Dusche würde sicherlich gut tun. Gedankenversunken betrat sie das Bad und zog sich aus. Wie er wohl als Mann aussah? Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war er zwölf. Nackt stieg sie in die Dusche und stellte das Wasser an. Bestimmt hatte er breite Schultern. Ein etwas kantigeres Gesicht garantiert auch. Sie streckte sich und fuhr mit den Händen durch ihr nass werdendes Haar. Und er war sicherlich größer als sie. Immer mehr träumte die junge Frau vor sich hin. Diese Vorstellung gefiel ihr sehr gut. Ihr Herz pochte aufgeregt. Wenn er nur wirklich in diesem Zustand in ihrer Wohnung wäre... Sie wäre ihm sofort verfallen, das war ihr klar. Der Uchiha war nach wie vor ihre Schwäche. Könnte sie sich nur in seine starken Arme legen... Was er wohl mit ihr machen würde? Ihre Traumvorstellung, gefangen im Miniformat, stand unterdessen vom Sofa auf. Sakura hatte ihm gar nicht erzählt, ob sie von Tsunade etwas Neues erfahren hatte. Deutlich entspannter als vor einigen Minuten betrat er den Flur und schaute Richtung Bad, aus dem stetiges Wasserrauschen drang. Und ihm klappte der Kiefer runter. Da stand sie, splitterfasernackt unter der Dusche, bei offener Badezimmertür! Und als wäre der Anblick nicht schon heftig genug für ihn, fiel ihm auch noch ihre Hand zwischen ihren Schenkeln auf. „Sakura-“, gab er nur noch stotternd von sich, eher Sasuke sich beschämt wegdrehte. Benannte hörte ihn und drehte sich zur Tür. Sie lief knallrot an. Wie konnte sie nur die Tür vergessen? Ja, sie duschte sonst auch immer bei offener Tür, aber sie beherbergte doch den Uchiha, sie war nicht alleine in ihrer Wohnung! Der Schwarzhaarige hingegen wandt sich mit ebenso hochrotem Kopf ab und sank auf die Knie. Er spürte, wie sein Herz immer schneller raste und hörte hinter seinem Ohr sein Blut durch den Körper rauschen. Dieser Anblick würde sich in sein Gedächtnis brennen, so viel war sicher. Sakura wollte grade irgendetwas schreien, als sie merkte, wie er sich zu krümmen begann. „Sasuke..?“ Was hatte er denn jetzt? Sasuke sank immer weiter zusammen auf den Boden, bis seine Stirn den Holzfußboden berührte. Sein Herz hörte nicht mehr auf zu rasen, es wurde immer schneller. Und dann setzten unglaubliche Schmerzen ein, ihm tat der ganze Körper weh. Die junge Frau stieg aus der Dusche, wickelte sich grob ein Handtuch um und hockte sich zu ihm: „Was ist los?“ Tröstend legte sie ihm eine Hand auf den Rücken. Er glühte nahezu. Was sollte sie jetzt tun? Ihn in ein kaltes Bad legen? Grade als sie wieder aufstehen wollte, krallte er sich in ihren Unterarm fest. Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann spürte er ein Brennen in den Knochen. Die Rosahaarige starrte ihn unterdessen überrascht an. Er wuchs. Und zwar rasant schnell. Die Kleidung schnürte ihn langsam ein und so ergriff sie schnell ein Kunai aus ihrem Stiefel, der neben ihr im Regal stand und schnitt die Kleidung an seinen Seiten auf. Stoßweise atmete der Schwarzhaarige leicht keuchend, die Schmerzen machten ihn verrückt und so knallte er sich selbst die Stirn auf den Boden. „Sasuke!“, sie packte ihn mit der freien Hand an der Schulter, um ihn davon abzuhalten, dies nochmals zu tun, als er abrupt inne hielt. Der Schmerz war weg. Urplötzlich kehrte Ruhe in seinen Körper ein. Noch leicht keuchend richtete er den Oberkörper auf. Um ihn herum und auf seinem Schoß lagen die Fetzen seiner Kleidung. Ungläubig starrte er auf seine Hände. Nicht minder überrascht war die junge Frau neben ihm: „Du bist wieder...“ Seine schwarzen Augen huschten zu ihr. Es war definitiv ein andere Blickwinkel. Er war größer als sie. Sein Blick wanderte an ihr herab. Das Handtuch hatte sich gelockert und gab einen äußerst pikanten Einblick auf ihren Busen frei. Sie folgte seinem Blick und lief rot an. Sofort verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper und schnürte das Handtuch enger um sich. Sasuke unterdrückte sein süffisantes Grinsen erst gar nicht. Seine Überlegenheit beflügelte ihn regelrecht. Ungeniert packte er eine Ecke des Handtuchs und zog daran. „Lass das!“, fiepste Sakura erschrocken und krallte sich daran fest. „Wie war das mit deiner Erwartung? Wenn ich wieder ein Mann bin, soll ich mich auch wie einer verhalten?“ Ihr blieb das Wort im Halse stecken. Er war ein Bild von einem Mann, viel besser als in ihrer Vorstellung. Aber deswegen war sie doch kein Freiwild! „Was hast du da grade gemacht?“, noch immer hielt er ihr Handtuch fest, zudem kam er ihr immer näher. Was hatte sie denn grade gemacht? In ihrem Kopf ratterte es. Sie hatte vor sich hin geträumt. Und dabei ging ihre Hand auf Wanderschaft in ihre untere Region. Oh mein Gott, Sasuke hatte es gesehen! Er hatte gesehen, wie sie... Sie wollte es gar nicht zu Ende denken! „Nichts!“, gab sie zurück und starrte gebannt in seine schwarzen Augen. „Du bist doch nicht so naiv zu glauben, das ich nicht wüsste, was du da grade angefangen hast?“, seine Stimme war mehr ein Raunen und er war ihr so nahe, das sie seinen Atem auf ihrer nassen Haut spüren konnte, „Lass mich... für dich weitermachen.“ „Ah!“, überrascht entfloh ihr ein kleiner Aufschrei, der Schwarzhaarige hatte an ihrem Handtuch gezogen, wodurch sie nach hinten fiel und auf dem Rücken liegen blieb. Ungeniert deckte Sasuke ihren Körper von Handtuch auf und ließ seinen Blick über sie wandern. Jetzt konnte er sich für ihre Schikane rächen. Aber es war ihm auch ein pures Vergnügen. Hatte sie ihn mehr als genug gereizt. Die junge Frau sah leicht zitternd zurück, dann, als käme sie wieder zur Besinnung, erhob sie sich, drehte ihm ihre nackte Kehrseite zu und wollte zurück ins Bad flüchten, als er ihren Knöchel griff. Mit einem kleinen Ausfallschritt landete Sakura auf ihren Knien und Händen, ihre nassen Haare hingen ihr leicht ins Gesicht. „Du bleibst hier.“, sagte der Uchiha bestimmt und beugte sich über sie an ihr Ohr, „Du hast doch wohl keine Angst vor mir, oder?“ In diesem Moment kam er ihr so überlegen vor. Aber es betörte sie, dieses Gefühl nahm sie ganz ein. Und dann spürte sie seine Hand zwischen ihren Schenkeln. Ihr zitterten die Arme und Beine, bei dem, was er tat. In kreisenden Bewegungen teilte er ihre Scham und strich über ihren Kitzler. Nie hätte Sakura gedacht, sowas mit ihm zu erleben. Immer tiefer drangen seine Finger vor, bis er einen in sie versenkte. „Uh..“, leise keuchte sie auf, „Sasuke..“ Als er seinen Namen hörte, wie sie ihn lasziv über die Lippen brachte, war es um ihn geschehen. Ruckartig drehte er die Rosahaarige um und drückte sie zu Boden auf das Handtuch. Stürmisch küsste er sie und leckte über ihre zarten Lippen. Sakura stöhnte fasziniert in den Kuss. Das überstieg ihre kühnsten Träume! An ihren Schenkeln reibend, spürte sie seine Erregung. Himmel, was für ein Gefühl! Was hatte er bloß vor? Wollte er wirklich mitten in ihrem Flur auf dem Boden mit ihr schlafen? Und überhaupt, war sie dafür bereit? Es würde ihr erstes Mal werden. „Sasuke-“, stöhnte sie ungehalten, seine Hand vergnügte sich noch immer zwischen ihren Beinen. „Sei still, du wolltest einen Mann, jetzt kriegst du einen.“, war seine Antwort. Er ließ von ihren Lippen ab und knabberte an ihrem Hals. Seine Hand an ihrer pochenden Hitze legte sich auf eine ihrer Brüste und massierte diese. Immer weiter küsste er sich an ihr hinab, über ihr Schlüsselbein, von einer Brust zur anderen, zu ihrem Bauchnabel. Wieder stöhnte sie, diesmal eindringlicher: „Sasuke!“ Er wollte sich grade tiefer küssen, als sie sich aufsetzte und zu ihm runter sah. Er schaute zu ihren grünen Augen fragend auf. „Das.. das.. ist..“, stotternd und rot um die Nase versuchte sie dem Schwarzhaarigen zu verstehen zu geben, was ihr auf dem Herzen lag. „Dein erstes Mal?“ Er hätte es sich ja denken können. Mit wem hätte sie auch ins Bett steigen sollen? Garantiert nicht mit Naruto. Er grinste sie schelmisch an: „Ich tu dir nicht weh. Genieß es.“ Mit diesen Worten tauchte er zwischen ihre Beine und leckte über ihre empfindlichste Stelle. Erschrocken warf sie sich zurück. Jede seiner Berührungen mit der Zunge ließ sie aufstöhnen, beschämt legte sich die junge Frau eine Hand auf den Mund. Doch kaum hatte sie das getan, zog Sasuke ihr die Hand weg: „Lass das, ich will dich hören.“ Ihr Herz klopfte wie verrückt. Wann hatte er diese Seite an sich entwickelt? Immer schneller entflohen ihr Töne, bis der Uchiha stoppte. Zitternd schaute sie auf. Er beugte sich über sie mit einem Grinsen, als wüsste er ganz genau, was er mit ihr tat. Lasziv leckte er sich wieder über die Lippen, ehe er mit der einen Hand an ihrer Außenseite bis runter in ihre Kniekehle fuhr und sie so leicht hoch zog. Mit der anderen Hand stützte er sich neben ihrem Kopf ab. Ganz langsam und zärtlich kam er ihr immer näher, sie spürte, wie seine Erregung durch ihre Lippen fuhr und gegen ihre heiße Tiefe drückte. Sanft drückte er sich hinein, ohne ihre grünen Augen aus den Blick seiner schwarzen Augen zu verlieren. Ihr Gesicht war gerötet, ihr Mund leicht geöffnet. Ihre Hände lagen neben ihrem Kopf, doch die eine Hand krallte sich nun in sein Handgelenk, was auf Höhe ihres Gesichts lag. Sie nahm seine Spitze in sich wahr, dann merkte sie das gewisse kleine Häutchen, was in seinem Weg war. Ohne mit der Wimper zu zucken, stieß er sachte durch ihr Jungfernhäutchen, was ihr ein scharfes Keuchen entlockte. Das war es jetzt also. Tschüss Jungfräulichkeit. Der Schmerz war kurz und Sasuke ließ ihr Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Schließlich atmete sie entspannt durch und ein Lächeln legte sich auf ihr gerötetes Gesicht. Sanft legte sie ihm die freie Hand auf die Wange, strich darüber, bis sie in seinem Nacken landete und ihn näher zog: „Mach weiter.. bitte..“ Ihr warmes Lächeln berührte sein Herz und so erwiderte er es. Mit einem weiteren Stoß versenkte er sich gänzlich in ihr, was ihr ein kehliges Stöhnen entlockte. Nun bewegte er sich immer schneller in ihr. Seine Stöße waren alles andere als schüchtern, doch auf der anderen Seite auch sehr sanft. Sakura klammerte sich immer mehr um ihn, drückte sich an ihm. Ganz leise entwich ihm hin und wieder ein Keuchen, welches ihr eine Gänsehaut verpasste. Nie hätte sie gedacht, solche Geräusche von ihm zu hören. Ihr Liebesspiel wurde immer wilder, bis sich Sakura abrupt aufbäumte und laut stöhnend kam. Sasuke konnte nicht mehr an sich halten, als sich ihre Enge noch mehr um ihn zusammen zog, war es ebenfalls um ihn geschehen und er ergoss sich tief in ihr. Keuchend und leicht außer Atem blieben sie eng umschlungen liegen. „Oh mein Gott...“, gab sie leise von sich und strich sich ein paar Haarsträhnen zurück. Sasuke lag noch immer auf ihr, grinsend erhob er sich leicht und schaute ihr verspielt ins Gesicht: „War das Mann's genug?“ Errötet zwickte sie ihm in die Wange: „Du...!“ „Ich?“ „Lüstling!“ Zufrieden löste er sich von ihr und stand auf. Peinlich berührt sah sie weg, jetzt wo sie ihn komplett nackt sehen konnte. „Du klangst sehr glücklich.“, arrogant zwinkerte der Uchiha ihr zu und ging ins Bad, wo er vorm Spiegel stehen blieb. Er war wieder vollkommen normal! Und verdammt, er fühlte sich richtig gut! Noch nie hatte er so viel Vergnügen beim Sex gehabt. Sakura setzte sich auf und sah ihm nach. Was hatte er jetzt vor, wo er wieder seine richtige Körpergröße hatte? Unbekümmert stieg Sasuke nun unter die Dusche und ließ das Wasser über sich laufen. Anschließend nahm er sich ein Handtuch aus den Regal und wickelte es sich um die Hüfte. Sakura hatte ihn die ganze Zeit dabei beobachtet. „Kannst du dich nicht satt sehen?“, fragte er neckisch und lehnte sich am Rahmen der Badezimmertür an. „Ähm...“, sie setzte sich auf und zog das Handtuch um sich, „Was hast du jetzt vor?“ „Ich werde mich wieder auf den Weg machen.“, war seine simple Antwort. „Hm...“, Sakura sah zu Boden, „So ist das.“ Der junge Mann legte den Kopf leicht schief und musterte sie: „Das ist nicht das, was du hören wolltest.“ Ein bitteres Lächeln zierte ihren Mund: „Das war dir doch auch klar.“ Kommentarlos nickte er. Sie wussten beide, das nichts ihn hier in Konoha halten würde, wenn er wieder vollkommen hergestellt war. „Lass mich dir neue Sachen bringen, so kannst du ja schlecht raus.“ Das sie so widerstandslos für ihn Kleidung organisieren wollte, überraschte den Uchiha leicht. Er hätte mit einem Donnerwetter gerechnet, Zurechtweisungen, Gezeter. Aber es kam nichts dergleichen. Fragend beobachtete er sie, wie sie an ihm vorbei ging und ebenfalls in die Dusche stieg. War sie denn gar nicht sauer auf ihn? Immerhin hatte er grade mit ihr geschlafen. Ihr die Jungfräulichkeit geraubt. Und wollte sie jetzt einfach so verlassen. Dieses Verhalten machte Sasuke neugierig. Sie hatte sich wirklich verändert. Er hätte sie so eingeschätzt, das sie sich ihr erstes Mal romantischer vorstellte, mit Kerzen und einem richtigen Verehrer, anstatt auf dem Boden spontan mit jemandem Sex zu haben, von dem sie nicht wusste, ob er sie liebte. „Sasuke?“ Als er seinen Namen hörte, tauchte er aus seinen Gedanken wieder auf: „Hm?“ „Würdest.. du mich ab und zu.. besuchen?“, leicht rot sah die junge Frau von ihm weg und kämmte sich ihr nasses Haar. Besuchen? „Warum?“, fragte er und musterte sie. Ihre grünen Augen sahen auf, blickten in den Spiegel und somit zu Sasuke, der hinter ihr stand. „Dir hat es doch auch gefallen...“ Herrje. Bot sie ihm da grade eine rein körperliche Beziehung an? Was war denn in sie gefahren? „Ernsthaft?“, fragte er, in seiner Stimme schwang Unglaube mit. „Ernsthaft.“, gab Sakura fest zurück. War das der Moment, in dem sie ihn köpfen würde, wenn er nicken würde? Der Uchiha war sich nicht sicher, konnte sie nicht einschätzen. Vielleicht sollte er es drauf ankommen lassen. Langsam nickte er. „Okay.“, kam von ihr und sie drehte sich grinsend um. Ohne weiter etwas zu sagen, legte sie ihr Handtuch ab und begann sich vor ihm anzuziehen. Es war irgendwie seltsam, diese frische Vertrautheit und doch kannten sie sich schon von klein auf an. „Ich schätze mal deine Kleidung soll so schwarz wie möglich sein.“, kommentierte sie und trat in den Flur zu ihrem kleinen Schlachtfeld. Sie hob das Handtuch auf und sammelte darin die Stofffetzen ein. Der Schwarzhaarige sah ihr weiterhin zu. „Weiß, schwarz... Ist mir egal. Hauptsache nicht bunt.“ „Schon klar.“, Sakura schüttelte die Stofffetzen vom Handtuch aus in den Mülleimer in der Küche und warf das Handtuch in die Waschmaschine. Danach nahm sie ihre kleine Tasche und gefestigte sie an der kurzen Hose, die sie trug: „Es wird nicht lange dauern.“ Damit verließ sie die Wohnung. Etwas verwirrt schaute der junge Mann zur geschlossenen Wohnungstür. Das war doch alles abstrus. Erst kommandierte sie ihn rum, kaum war er wieder erwachsen, war sie wie Eis in seinen Händen geschmolzen und ihm hörig. Wie sagte sie doch gleich? Wenn er kein Kind mehr wäre, würde sie sich vergessen? Entspannt setzte er sich aufs Sofa und schaute nach draußen. Seine Gedanken kreisten um Sakura. Sie hatte sich definitiv verändert. Aber sie war ihm noch immer hilflos verfallen, das war dem Schwarzhaarigen nun klar. Kapitel 12: Mann's geung? *zensiert* ------------------------------------ Sakura blieb in der Küche zurück und blickte zornig aus dem Fenster. Wie konnte man nur so arrogant sein? Sauer stellte sie die Tassen in das Spülbecken. Sie musste sich dringend beruhigen. Immerhin wusste sie jetzt, wie er in diese Lage gekommen war. Aber wie konnte man das rückgängig machen? Und wieso sollte ihm der kleinere Körper helfen, Blockaden zu überwinden? Wenn der Trank überhaupt wirklich dafür gedacht war. Für Sakura war kein Sinn dahinter zu erkennen. Was, wenn er sich dem ganz normalem Wachstum unterlegen geben und warten musste, bis er wieder erwachsen war? Aber was hatte es dann mit diesem Kälteschüben auf sich? Während sie vor sich hin grübelte, ging sie in ihr Schlafzimmer und suchte sich frische Sachen aus dem Schrank. Eine Dusche würde sicherlich gut tun. Gedankenversunken betrat sie das Bad und zog sich aus. Wie er wohl als Mann aussah? Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war er zwölf. Nackt stieg sie in die Dusche und stellte das Wasser an. Bestimmt hatte er breite Schultern. Ein etwas kantigeres Gesicht garantiert auch. Sie streckte sich und fuhr mit den Händen durch ihr nass werdendes Haar. Und er war sicherlich größer als sie. Immer mehr träumte die junge Frau vor sich hin. Diese Vorstellung gefiel ihr sehr gut. Ihr Herz pochte aufgeregt. Wenn er nur wirklich in diesem Zustand in ihrer Wohnung wäre... Sie wäre ihm sofort verfallen, das war ihr klar. Der Uchiha war nach wie vor ihre Schwäche. Könnte sie sich nur in seine starken Arme legen... Was er wohl mit ihr machen würde? Ihre Traumvorstellung, gefangen im Miniformat, stand unterdessen vom Sofa auf. Sakura hatte ihm gar nicht erzählt, ob sie von Tsunade etwas Neues erfahren hatte. Deutlich entspannter als vor einigen Minuten betrat er den Flur und schaute Richtung Bad, aus dem stetiges Wasserrauschen drang. Und ihm klappte der Kiefer runter. Da stand sie, splitterfasernackt unter der Dusche, bei offener Badezimmertür! Und als wäre der Anblick nicht schon heftig genug für ihn, fiel ihm auch noch ihre Hand zwischen ihren Schenkeln auf. „Sakura-“, gab er nur noch stotternd von sich, eher Sasuke sich beschämt wegdrehte. Benannte hörte ihn und drehte sich zur Tür. Sie lief knallrot an. Wie konnte sie nur die Tür vergessen? Ja, sie duschte sonst auch immer bei offener Tür, aber sie beherbergte doch den Uchiha, sie war nicht alleine in ihrer Wohnung! Der Schwarzhaarige hingegen wandt sich mit ebenso hochrotem Kopf ab und sank auf die Knie. Er spürte, wie sein Herz immer schneller raste und hörte hinter seinem Ohr sein Blut durch den Körper rauschen. Dieser Anblick würde sich in sein Gedächtnis brennen, so viel war sicher. Sakura wollte grade irgendetwas schreien, als sie merkte, wie er sich zu krümmen begann. „Sasuke..?“ Was hatte er denn jetzt? Sasuke sank immer weiter zusammen auf den Boden, bis seine Stirn den Holzfußboden berührte. Sein Herz hörte nicht mehr auf zu rasen, es wurde immer schneller. Und dann setzten unglaubliche Schmerzen ein, ihm tat der ganze Körper weh. Die junge Frau stieg aus der Dusche, wickelte sich grob ein Handtuch um und hockte sich zu ihm: „Was ist los?“ Tröstend legte sie ihm eine Hand auf den Rücken. Er glühte nahezu. Was sollte sie jetzt tun? Ihn in ein kaltes Bad legen? Grade als sie wieder aufstehen wollte, krallte er sich in ihren Unterarm fest. Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann spürte er ein Brennen in den Knochen. Die Rosahaarige starrte ihn unterdessen überrascht an. Er wuchs. Und zwar rasant schnell. Die Kleidung schnürte ihn langsam ein und so ergriff sie schnell ein Kunai aus ihrem Stiefel, der neben ihr im Regal stand und schnitt die Kleidung an seinen Seiten auf. Stoßweise atmete der Schwarzhaarige leicht keuchend, die Schmerzen machten ihn verrückt und so knallte er sich selbst die Stirn auf den Boden. „Sasuke!“, sie packte ihn mit der freien Hand an der Schulter, um ihn davon abzuhalten, dies nochmals zu tun, als er abrupt inne hielt. Der Schmerz war weg. Urplötzlich kehrte Ruhe in seinen Körper ein. Noch leicht keuchend richtete er den Oberkörper auf. Um ihn herum und auf seinem Schoß lagen die Fetzen seiner Kleidung. Ungläubig starrte er auf seine Hände. Nicht minder überrascht war die junge Frau neben ihm: „Du bist wieder...“ Seine schwarzen Augen huschten zu ihr. Es war definitiv ein andere Blickwinkel. Er war größer als sie. Sein Blick wanderte an ihr herab. Das Handtuch hatte sich gelockert und gab einen äußerst pikanten Einblick auf ihren Busen frei. Sie folgte seinem Blick und lief rot an. Sofort verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper und schnürte das Handtuch enger um sich. Sasuke unterdrückte sein süffisantes Grinsen erst gar nicht. Seine Überlegenheit beflügelte ihn regelrecht. Ungeniert packte er eine Ecke des Handtuchs und zog daran. „Lass das!“, fiepste Sakura erschrocken und krallte sich daran fest. „Wie war das mit deiner Erwartung? Wenn ich wieder ein Mann bin, soll ich mich auch wie einer verhalten?“ Ihr blieb das Wort im Halse stecken. Er war ein Bild von einem Mann, viel besser als in ihrer Vorstellung. Aber deswegen war sie doch kein Freiwild! „Was hast du da grade gemacht?“, noch immer hielt er ihr Handtuch fest, zudem kam er ihr immer näher. Was hatte sie denn grade gemacht? In ihrem Kopf ratterte es. Sie hatte vor sich hin geträumt. Und dabei ging ihre Hand auf Wanderschaft in ihre untere Region. Oh mein Gott, Sasuke hatte es gesehen! Er hatte gesehen, wie sie... Sie wollte es gar nicht zu Ende denken! „Nichts!“, gab sie zurück und starrte gebannt in seine schwarzen Augen. „Du bist doch nicht so naiv zu glauben, das ich nicht wüsste, was du da grade angefangen hast?“, seine Stimme war mehr ein Raunen und er war ihr so nahe, das sie seinen Atem auf ihrer nassen Haut spüren konnte, „Lass mich... für dich weitermachen.“ Der Uchiha begann ein Spiel mit ihr, dem sie nicht entfliehen konnte. Und er beherrschte es sehr gut. Und obwohl er ihr die Jungfräulichkeit nahm, ohne sie zu lieben, bereute Sakura es nicht. Wie groß war sein Vertrauen in ihr, das er sich so fallen ließ und mit ihr schlief? Allein das zog sie in seinen Bann. „Oh mein Gott...“, gab sie leise von sich und strich sich ein paar Haarsträhnen zurück. Sasuke lag noch immer auf ihr, grinsend erhob er sich leicht und schaute ihr verspielt ins Gesicht: „War das Mann's genug?“ Errötet zwickte sie ihm in die Wange: „Du...!“ „Ich?“ „Lüstling!“ Zufrieden löste er sich von ihr und stand auf. Peinlich berührt sah sie weg, jetzt wo sie ihn komplett nackt sehen konnte. „Du klangst sehr glücklich.“, arrogant zwinkerte der Uchiha ihr zu und ging ins Bad, wo er vorm Spiegel stehen blieb. Er war wieder vollkommen normal! Und verdammt, er fühlte sich richtig gut! Noch nie hatte er so viel Vergnügen beim Sex gehabt. Sakura setzte sich auf und sah ihm nach. Was hatte er jetzt vor, wo er wieder seine richtige Körpergröße hatte? Unbekümmert stieg Sasuke nun unter die Dusche und ließ das Wasser über sich laufen. Anschließend nahm er sich ein Handtuch aus den Regal und wickelte es sich um die Hüfte. Sakura hatte ihn die ganze Zeit dabei beobachtet. „Kannst du dich nicht satt sehen?“, fragte er neckisch und lehnte sich am Rahmen der Badezimmertür an. „Ähm...“, sie setzte sich auf und zog das Handtuch um sich, „Was hast du jetzt vor?“ „Ich werde mich wieder auf den Weg machen.“, war seine simple Antwort. „Hm...“, Sakura sah zu Boden, „So ist das.“ Der junge Mann legte den Kopf leicht schief und musterte sie: „Das ist nicht das, was du hören wolltest.“ Ein bitteres Lächeln zierte ihren Mund: „Das war dir doch auch klar.“ Kommentarlos nickte er. Sie wussten beide, das nichts ihn hier in Konoha halten würde, wenn er wieder vollkommen hergestellt war. „Lass mich dir neue Sachen bringen, so kannst du ja schlecht raus.“ Das sie so widerstandslos für ihn Kleidung organisieren wollte, überraschte den Uchiha leicht. Er hätte mit einem Donnerwetter gerechnet, Zurechtweisungen, Gezeter. Aber es kam nichts dergleichen. Fragend beobachtete er sie, wie sie an ihm vorbei ging und ebenfalls in die Dusche stieg. War sie denn gar nicht sauer auf ihn? Immerhin hatte er grade mit ihr geschlafen. Ihr die Jungfräulichkeit geraubt. Und wollte sie jetzt einfach so verlassen. Dieses Verhalten machte Sasuke neugierig. Sie hatte sich wirklich verändert. Er hätte sie so eingeschätzt, das sie sich ihr erstes Mal romantischer vorstellte, mit Kerzen und einem richtigen Verehrer, anstatt auf dem Boden spontan mit jemandem Sex zu haben, von dem sie nicht wusste, ob er sie liebte. „Sasuke?“ Als er seinen Namen hörte, tauchte er aus seinen Gedanken wieder auf: „Hm?“ „Würdest.. du mich ab und zu.. besuchen?“, leicht rot sah die junge Frau von ihm weg und kämmte sich ihr nasses Haar. Besuchen? „Warum?“, fragte er und musterte sie. Ihre grünen Augen sahen auf, blickten in den Spiegel und somit zu Sasuke, der hinter ihr stand. „Dir hat es doch auch gefallen...“ Herrje. Bot sie ihm da grade eine rein körperliche Beziehung an? Was war denn in sie gefahren? „Ernsthaft?“, fragte er, in seiner Stimme schwang Unglaube mit. „Ernsthaft.“, gab Sakura fest zurück. War das der Moment, in dem sie ihn köpfen würde, wenn er nicken würde? Der Uchiha war sich nicht sicher, konnte sie nicht einschätzen. Vielleicht sollte er es drauf ankommen lassen. Langsam nickte er. „Okay.“, kam von ihr und sie drehte sich grinsend um. Ohne weiter etwas zu sagen, legte sie ihr Handtuch ab und begann sich vor ihm anzuziehen. Es war irgendwie seltsam, diese frische Vertrautheit und doch kannten sie sich schon von klein auf an. „Ich schätze mal deine Kleidung soll so schwarz wie möglich sein.“, kommentierte sie und trat in den Flur zu ihrem kleinen Schlachtfeld. Sie hob das Handtuch auf und sammelte darin die Stofffetzen ein. Der Schwarzhaarige sah ihr weiterhin zu. „Weiß, schwarz... Ist mir egal. Hauptsache nicht bunt.“ „Schon klar.“, Sakura schüttelte die Stofffetzen vom Handtuch aus in den Mülleimer in der Küche und warf das Handtuch in die Waschmaschine. Danach nahm sie ihre kleine Tasche und gefestigte sie an der kurzen Hose, die sie trug: „Es wird nicht lange dauern.“ Damit verließ sie die Wohnung. Etwas verwirrt schaute der junge Mann zur geschlossenen Wohnungstür. Das war doch alles abstrus. Erst kommandierte sie ihn rum, kaum war er wieder erwachsen, war sie wie Eis in seinen Händen geschmolzen und ihm hörig. Wie sagte sie doch gleich? Wenn er kein Kind mehr wäre, würde sie sich vergessen? Entspannt setzte er sich aufs Sofa und schaute nach draußen. Seine Gedanken kreisten um Sakura. Sie hatte sich definitiv verändert. Aber sie war ihm noch immer hilflos verfallen, das war dem Schwarzhaarigen nun klar. Kapitel 13: Zieh dich aus ------------------------- „Sakura, was machst du da?“ Überrascht drehte sich Sakura in die Richtung, aus der sie angesprochen wurde. Niemand anderes als ihre Lehrmeisterin stand nun vor ihr und beäugte ihren Einkauf. „Ah, sag bloß er ist wieder erwachsen.“ Die jüngere Frau schnaubte: „Zumindest körperlich.“ Tsunade lachte: „In den drei Tagen hattet ihr wohl viel Spaß.“ „Ja, mag sein...“, eine leichte Röte legte sich auf Sakuras Gesicht, die sich vor der Blonden verbarg, in dem sie sich zum Kassierer drehte und bezahlte. Sie konzentrierte sich und spürte, wie die Wärme in ihrem Gesicht nach ließ. „Wie habt ihr das geschafft?“, fragte die Hokage interessiert und begleitete ihre Schülerin ein Stück. „Hm... Ich weiß es nicht. Er brach urplötzlich im Flur zusammen.“, das war wirklich eine gute Frage, über die sie noch gar nicht nachgedacht hatte, „Er schien Schmerzen gehabt zu haben. Er krümmte sich und er hat geglüht, als hätte er hohes Fieber.“ „Interessant...“ „Jedenfalls wuchs er auf einmal zu seiner natürlichen Größe wieder heran, das ganze hat vielleicht eine Minute gedauert.“, die Rosahaarige blieb stehen und schaute Tsunade an, „Ich weiß jetzt auch, was bei der Hexe passiert ist.“ Grinsend beäugte die andere Frau sie: „Das hat er dir gesagt?“ „Irgendwann hielt er es wohl für sinnlos, es weiter zu verheimlichen... Er hat bei der Alten einen Trank zu sich genommen, mit dem er angeblich Kraftblockaden lösen wollte.“ „Es ging also doch um Stärke. Dieser Narr.“, Kopf schüttelnd blieb Tsunade stehen , „Die hätte ihm doch auch sonst was geben können. Wie blauäugig kann man eigentlich sein?“ „Das hab ich ihm auch an den Kopf geworfen.“, entgegnete Sakura und machte ebenfalls Halt. „Sakura, bevor er sich vom Acker macht, möchte ich das du ihn zu mir bringst. Ich glaube nicht, dass er endgültig aus der Nummer raus ist. Solange nicht klar ist, wieso er plötzlich wieder seine ursprüngliche Größe hat, läuft er Gefahr, das ihm etwas passiert.“ „Sie meinen er könnte wieder klein werden?“, fragte die Jüngere überrascht. „Oder Schlimmeres. Tatsache ist ja, das er nicht mal selbst genau weiß, was er da getrunken hat.“, seufzend drehte sie sich um, damit sie den Weg zum Krankenhaus einschlagen konnte, „Bring ihn in zwei Stunden in mein Büro im Krankenhaus.“ „Aye Aye!“, gab Sakura grinsend zurück und machte sich auf den Weg nach hause. Das würde dem Uchiha überhaupt nicht schmecken. Als sie die Wohnung betrat, war kein Mucks zu hören. Leise schlich sie ins Wohnzimmer und sah ihren Gast auf dem Sofa liegen, die Arme hinterm Kopf verschränkt. Schlief er? Eine kleine Weile blieb die junge Frau einfach stehen und betrachtete ihn. Der Schwarzhaarige sah wirklich verboten gut aus. „Wie unhöflich jemand Nackten anzustarren.“, kam es plötzlich von Sasuke und ein Grinsen zog sich über seine Lippen. „Du bist nicht nackt, du hast ein Handtuch um!“, blaffte sie beleidigt und warf ihm die neuen Klamotten auf den Schoß. Er öffnete die Augen und musterte sie. „Zieh dich aus.“ „Spinnst du?!“, Sakura ballte die Fäuste, was fiel ihm ein sie zu befehligen? Amüsiert stand er auf und kam ihr ganz nahe: „Erinnerst du dich? Das war genau der gleiche Satz, den ich mir anhören durfte.“ Die junge Frau schluckte. Er hatte recht. „Tsunade will dich in zwei Stunden sehen, bevor du gehst. Sie glaubt nicht, das es schon vorbei ist.“ „Lenk nicht vom Thema ab. Zieh dich aus.“ Sie blinzelte und versuchte ihre Fassung zu wahren: „Hast du mir zugehört? Sie glaubt nicht, das du schon sicher bist.“ Der junge Mann beugte sich leicht zu ihr runter: „Zieh dich aus.“ In ihr stieg die Schamesröte auf. Wollte er etwa jetzt mit ihr schlafen? Sie hatten doch erst... Oder gehörte das mit zu seinem Spiel? „Sasuke, hör auf mich zu verarschen, machst du dir keine Sorgen?!“, verwirrt starrten ihre grünen Augen ihn an. Doch der Uchiha war die Ruhe selbst: „Nein ich mache mir keine Sorgen. Aber du solltest dir welche um deine Kleidung machen.“ Ruckartig drehte er sie um und drückte sie mit ihrem Oberkörper gegen die geöffnete Wohnzimmertür. Dann spürte sie seine Hände am Saumen ihres Shirts. „Du hast es vorhin ja gesagt... Mir hat es auch gefallen.“, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte eines seiner Beine bestimmend zwischen ihre. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Er machte sie auf eine Art an, die ihr sehr gefiel. Und sie war ihm mit Haut und Haar verfallen. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog sie sich das Shirt aus und warf den BH hinterher. Er wollte sie nackt? Das konnte der Schönling gerne haben! Sie drängte ihn etwas zurück und schlüpfte auch aus ihren restlichen Sachen. In diesem Moment wurde sie auch schon wieder gepackt und mit der Brust an die Tür gedrückt. Genüsslich begann Sasuke an ihrem Hals zu saugen und strich mit einer Hand ihren Rücken hinunter, nach vorne zu ihrem Bauchnabel und dann direkt zwischen ihre Lippen. Wieso war sie so schnell willenlos in seinen Händen? Er begann sie zärtlich zu necken, umkreiste ihre Perle und fuhr schließlich tiefer. Leicht keuchend ließ sie ihren Kopf zurück an seine Schulter sinken. Sie wollte gar nicht wissen, woher er das so gut konnte. Nicht einmal wenn sie es selber tat, fühlte es sich so intensiv an. Oder lag es an ihm? „Sasuke...“, stöhnend stieß sich Sakura von der Tür ab, drehte sich um und warf sich ihm regelrecht an den Hals. Ein bisschen überrascht schaute er schon, als seine ehemalige Teamkameradin nun an seinem Hals knabberte und ihn zurück zum Sofa drängte. Jetzt wollte sie ihn dominieren. Er ließ es sich gefallen und nahm wieder Platz, die Rosahaarige folgte und setzte sich auf seinen Schoß. Gierig küsste sie ihn und strich mit ihren Händen über seinen Oberkörper. Sie spürte die feinen Muskelstränge unter der Haut. Immer tiefer ließ Sakura ihre Hände wandern, ehe sie unter dem Handtuch verschwanden. Seine Hände ruhten jeweils links und rechts auf ihren Oberschenkeln. Noch wirkte der Uchiha auf sie gelassen, doch sie wollte ihn herausfordern. Alles andere als schüchtern umschloss sie sein bestes Stück mit einer Hand und massierte es. Kleine Seufzer kamen über seine Lippen und zeigten ihr, das es ihm gefiel. Recht schnell war er sehr hart und erst jetzt im Vergleich mit ihren Händen an seiner Erektion merkte sie, wie groß er eigentlich war. Beruhte etwa darauf sein Ego? Er konnte verdammt arrogant sein. Unter ihren Berührungen begann er immer mehr zu zittern, schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Schneller als die junge Frau reagieren konnte, hatte er das Handtuch zwischen ihnen weggezogen, sich an ihrem Eingang platziert und sie bestimmend auf sich gedrückt. Erschrocken stöhnte Sakura auf, ihn so schnell komplett und tief in sich zu spüren, war schon beinahe etwas schmerzlich. Fordernd bewegte sich der Schwarzhaarige, er war wesentlich tiefer als beim ersten Mal in ihr. Ob es daran lag, das sie auf ihm saß? Sie klammerte sich an seinen Schultern fest und versuchte sich zu sammeln. Ihr Atem ging stoßweise, doch Sasuke ließ ihr keine Pause. Seine Hände wanderten zu ihrem wohl geformten Hintern, er packte zu und dirigierte sie zu einem schnellen Rhythmus. Sakura wurde immer heißer, sie spürte ihn in ihrer Tiefe, nahm wahr, wie er pulsierte. Es jagte ihr wieder eine Gänsehaut über den Körper. Sie bereute es keinesfalls, ihm dieses ungewöhnliche Angebot unterbreitet zu haben. Ihr Spiel wurde immer zügelloser, bis er sie fest auf sich presste und tief stöhnend in ihr kam. Das Gefühl, wie er in ihr kam, gab ihr wiederum den Rest. Sie krallte sich an ihn und schrie leise auf. Danach folgte ein noch immer hektisches ein- und ausatmen. Als ihre Blicke sich trafen, stahl sich wieder ein Grinsen auf seine Lippen. Und dieses Mal musste auch sie grinsen. Dieses Spiel mit ihm gefiel ihr sehr. „Wisst ihr eigentlich das ihr eine halbe Stunde zu spät seid?!“, meckerte Tsunade leicht angesäuert, „Ich habe noch mehr zu tun, als mich um die Gesundheit eines arroganten Uchihas zu kümmern!“ Der Besagte hob nur desinteressiert eine Augenbraue: „Du wolltest mich sehen, ich wäre auch so gegangen.“ „Das heißt Sie, du vorlauter Bengel!“ Ein genervtes Seufzen entrann ihm. Warum war er überhaupt hier? Sakura sagte nichts dazu. Beide standen in Tsunades Büro vor ihrem Schreibtisch. „Seid ihr mittlerweile dahinter gekommen, wieso du wieder deine natürliche Größe hast?“ Die Rosahaarige schüttelte den Kopf: „Uns fällt nichts ein.“ Die Ältere lehnte sich zurück. „Ich bezweifle, das die Sache damit erledigt ist. Das wäre zu einfach. Und das sollte dir klar sein, Sasuke.“, sie stand auf und suchte ein paar Sachen aus den Schränken zusammen, „Setz dich, ich werde dir Blut abnehmen. Was auch immer du geschluckt hast, muss ja in deinem Blut nachzuweisen sein.“ Der junge Mann rollte kurz mit den Augen, ehe er sich auf der Behandlungsliege hinsetzte und ihr seinen Arm reichte: „Viel Vergnügen.“ Alles andere als zimperlich stach sie ihm die Nadel in den Arm und füllte drei kleine Ampullen mit seinem Blut. Anschließend zog sie die Nadel und drückte ihm einen Tupfer auf die Einstichstelle. „Die Untersuchung kann etwas dauern, solange bleibst du hier.“, befahl sie und beschriftete die kleinen Fläschchen, „Das ist doch auch in deinem Interesse, zu wissen, das du gesund bist und keinen Schund getrunken hast, oder?“ Jetzt war er es, der säuerlich aus der Wäsche guckte: „Meinetwegen. Aber ich warte bestimmt nicht hier.“ Kommentarlos verließ der Uchiha ihr Büro. „Sakura, hab ein Auge auf ihn.“ „Natürlich.“, die Rosahaarige folgte ihm postwendend. Stumm traten sie Seite an Seite aus dem Krankenhaus. Es war Abend geworden und eine kühle Brise zog durch die Straßen Konohas. „Wie wäre es mit Ramen?“, schlug Sakura vor und schaute zu ihm. Er blickte zurück: „Ich dachte ich hab Sakura neben mir stehen und nicht Naruto.“ „Ich hab Hunger auf etwas Warmes, aber keine Lust zu kochen. Und Naruto würde sich bestimmt freuen, dich auf Augenhöhe begrüßen zu können.“ Wie kam sie jetzt auf den Trip? „Sei es drum... Aber nur eine Schüssel.“, wenn er auf eines verzichten konnte, dann war es ein Ramen-Marathon mit Naruto. Da kam man stundenlang nicht aus der Ramenbar! „Dann lass uns mal, er ist eh da.“ „Noch einmal das gleiche, bitte!“, rief der blonde Jüngling und hob seine leere Schüssel, „Ich verhungere!“ „Du bist noch nie verhungert, Dobe.“ „Teme!“, reflexartig rutschte es Naruto raus und er drehte sich sauer um. Zu seiner Überraschung stand ein erwachsener Sasuke hinter ihm. „Sasuke! Du bist ja wieder groß!“, Naruto stand auf, um sich mit ihm zu vergleichen, „Okay... Wir sind gleich groß.“ „Nein, ich bin zwei Zentimeter größer.“ Sakura konnte es nicht fassen: „Ist das nicht ein bisschen kleinkarierte Kinderkacke?“ Der Schwarzhaarige grinste: „Nicht für Naruto.“ „Ich bin doch nicht kleiner!“, regte dieser sich auf, anscheinend hatte er Sakura gar nicht wahrgenommen. Die Frau seufzte: „Bitte, macht euch gegenseitig fertig, ich bestelle mir mein Essen.“ „Nicht nötig, Naruto kann sich auch ohne mich aufregen.“, Sasuke setzte sich neben Sakura, der Blonde schaute ihm entgeistert nach. Keine Diskussion? „Ist das auch wirklich der echte Sasuke?“, fragte der Blondschopf und setzte sich auf die andere Seite von Sakura. „Ja, ich hab es selbst gesehen, wie er aus dem Mini-Sasuke entsprungen ist.“ „Ach...“, plötzlich grinste Naruto, „Du hast es gesehen?“ Sasuke entging sein Unterton dabei nicht: „Was läuft da jetzt schon wieder in deinen Gehirnwindungen ab?“ „Sie hat dich nackt gesehen!“ Fast rutschten Sakura und Sasuke von ihren Stühlen bei seiner intellektuellen Bemerkung. „Sonst fällt dir wohl auch nichts Gescheites ein, was?!“, keifte die junge Frau ihn an und verpasste ihm eine Kopfnuss. Der Uchiha hielt sich unterdessen eine Hand an die Schläfe. Warum betitelte er diesen blonden Idioten nochmal als besten Freund? Wie es sich Sasuke gedacht hatte, kamen sie nicht vor Mitternacht aus dem Lokal. Es lief keine Menschenseele mehr durch die Straßen, als sich die beiden auf den Rückweg zu Sakuras Wohnung machten. „Das war wohl nichts mit nur einer Schüssel...“, lachte sie leise und zog ihre dünne Strickjacke enger um sich. Es war doch recht frisch geworden, der Herbst stand vor der Tür. „War ja klar.“, kam es knapp von dem Schwarzhaarigen. Das er sich dazu auch hatte breit schlagen lassen. So schnell bekamen sie ihn da nicht wieder hin. „Endlich ins Warme!“, die junge Frau zog ihren Schlüssel hervor, während sie die Treppe zum ersten Stock hoch gingen. Zufrieden schloss sie ihre Tür auf und streifte ihre Schuhe ab, den Schlüsselbund legte sie auf ein kleines Regal in ihrem Flur. Sasuke ließ seine Schuhe ebenfalls im Flur zurück und betrat das Wohnzimmer. Langsam überkam ihn doch die Müdigkeit. Sein Blick fiel auf das Sofa. Ein Gähner entwich ihm, während er sich bis auf seine Shorts auszog und sich mit einer Decke bewaffnet auf dem Sofa lang machte. Sakura warf einen Blick auf ihn, als sie aus dem Bad kam. „Gute Nacht..“, murmelte sie und machte das Licht aus. „Hm.“, murrte er leise und schlief direkt ein, während Sakuras Blick noch auf ihm ruhte. Sie war gespannt, ob er heute Nacht auch wieder den Weg in ihr Bett fand. Kapitel 14: Zieh dich aus *zensiert* ------------------------------------ „Sakura, was machst du da?“ Überrascht drehte sich Sakura in die Richtung, aus der sie angesprochen wurde. Niemand anderes als ihre Lehrmeisterin stand nun vor ihr und beäugte ihren Einkauf. „Ah, sag bloß er ist wieder erwachsen.“ Die jüngere Frau schnaubte: „Zumindest körperlich.“ Tsunade lachte: „In den drei Tagen hattet ihr wohl viel Spaß.“ „Ja, mag sein...“, eine leichte Röte legte sich auf Sakuras Gesicht, die sich vor der Blonden verbarg, in dem sie sich zum Kassierer drehte und bezahlte. Sie konzentrierte sich und spürte, wie die Wärme in ihrem Gesicht nach ließ. „Wie habt ihr das geschafft?“, fragte die Hokage interessiert und begleitete ihre Schülerin ein Stück. „Hm... Ich weiß es nicht. Er brach urplötzlich im Flur zusammen.“, das war wirklich eine gute Frage, über die sie noch gar nicht nachgedacht hatte, „Er schien Schmerzen gehabt zu haben. Er krümmte sich und er hat geglüht, als hätte er hohes Fieber.“ „Interessant...“ „Jedenfalls wuchs er auf einmal zu seiner natürlichen Größe wieder heran, das ganze hat vielleicht eine Minute gedauert.“, die Rosahaarige blieb stehen und schaute Tsunade an, „Ich weiß jetzt auch, was bei der Hexe passiert ist.“ Grinsend beäugte die andere Frau sie: „Das hat er dir gesagt?“ „Irgendwann hielt er es wohl für sinnlos, es weiter zu verheimlichen... Er hat bei der Alten einen Trank zu sich genommen, mit dem er angeblich Kraftblockaden lösen wollte.“ „Es ging also doch um Stärke. Dieser Narr.“, Kopf schüttelnd blieb Tsunade stehen , „Die hätte ihm doch auch sonst was geben können. Wie blauäugig kann man eigentlich sein?“ „Das hab ich ihm auch an den Kopf geworfen.“, entgegnete Sakura und machte ebenfalls Halt. „Sakura, bevor er sich vom Acker macht, möchte ich das du ihn zu mir bringst. Ich glaube nicht, dass er endgültig aus der Nummer raus ist. Solange nicht klar ist, wieso er plötzlich wieder seine ursprüngliche Größe hat, läuft er Gefahr, das ihm etwas passiert.“ „Sie meinen er könnte wieder klein werden?“, fragte die Jüngere überrascht. „Oder Schlimmeres. Tatsache ist ja, das er nicht mal selbst genau weiß, was er da getrunken hat.“, seufzend drehte sie sich um, damit sie den Weg zum Krankenhaus einschlagen konnte, „Bring ihn in zwei Stunden in mein Büro im Krankenhaus.“ „Aye Aye!“, gab Sakura grinsend zurück und machte sich auf den Weg nach hause. Das würde dem Uchiha überhaupt nicht schmecken. Als sie die Wohnung betrat, war kein Mucks zu hören. Leise schlich sie ins Wohnzimmer und sah ihren Gast auf dem Sofa liegen, die Arme hinterm Kopf verschränkt. Schlief er? Eine kleine Weile blieb die junge Frau einfach stehen und betrachtete ihn. Der Schwarzhaarige sah wirklich verboten gut aus. „Wie unhöflich jemand Nackten anzustarren.“, kam es plötzlich von Sasuke und ein Grinsen zog sich über seine Lippen. „Du bist nicht nackt, du hast ein Handtuch um!“, blaffte sie beleidigt und warf ihm die neuen Klamotten auf den Schoß. Er öffnete die Augen und musterte sie. „Zieh dich aus.“ „Spinnst du?!“, Sakura ballte die Fäuste, was fiel ihm ein sie zu befehligen? Amüsiert stand er auf und kam ihr ganz nahe: „Erinnerst du dich? Das war genau der gleiche Satz, den ich mir anhören durfte.“ Die junge Frau schluckte. Er hatte recht. „Tsunade will dich in zwei Stunden sehen, bevor du gehst. Sie glaubt nicht, das es schon vorbei ist.“ „Lenk nicht vom Thema ab. Zieh dich aus.“ Sie blinzelte und versuchte ihre Fassung zu wahren: „Hast du mir zugehört? Sie glaubt nicht, das du schon sicher bist.“ Der junge Mann beugte sich leicht zu ihr runter: „Zieh dich aus.“ In ihr stieg die Schamesröte auf. Wollte er etwa jetzt mit ihr schlafen? Sie hatten doch erst... Oder gehörte das mit zu seinem Spiel? „Sasuke, hör auf mich zu verarschen, machst du dir keine Sorgen?!“, verwirrt starrten ihre grünen Augen ihn an. Doch der Uchiha war die Ruhe selbst: „Nein ich mache mir keine Sorgen. Aber du solltest dir welche um deine Kleidung machen.“ Ruckartig drehte er sie um und drückte sie mit ihrem Oberkörper gegen die geöffnete Wohnzimmertür. Dann spürte sie seine Hände am Saumen ihres Shirts. „Du hast es vorhin ja gesagt... Mir hat es auch gefallen.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Ihr Spiel begann an der Tür, doch endete es auf dem Sofa. Er konnte so arrogant und von sich selbst überzeugt sein, da war Sakura sich sicher. Aber ein Stück weit war es ihrer Meinung nach gerechtfertigt. Da saß sie also leicht außer Atem auf seinem Schoß und als ihre Blicke sich trafen, stahl sich wieder ein Grinsen auf seine Lippen. Und dieses Mal musste auch sie grinsen. Dieses Spiel mit ihm gefiel ihr sehr. „Wisst ihr eigentlich das ihr eine halbe Stunde zu spät seid?!“, meckerte Tsunade leicht angesäuert, „Ich habe noch mehr zu tun, als mich um die Gesundheit eines arroganten Uchihas zu kümmern!“ Der Besagte hob nur desinteressiert eine Augenbraue: „Du wolltest mich sehen, ich wäre auch so gegangen.“ „Das heißt Sie, du vorlauter Bengel!“ Ein genervtes Seufzen entrann ihm. Warum war er überhaupt hier? Sakura sagte nichts dazu. Beide standen in Tsunades Büro vor ihrem Schreibtisch. „Seid ihr mittlerweile dahinter gekommen, wieso du wieder deine natürliche Größe hast?“ Die Rosahaarige schüttelte den Kopf: „Uns fällt nichts ein.“ Die Ältere lehnte sich zurück. „Ich bezweifle, das die Sache damit erledigt ist. Das wäre zu einfach. Und das sollte dir klar sein, Sasuke.“, sie stand auf und suchte ein paar Sachen aus den Schränken zusammen, „Setz dich, ich werde dir Blut abnehmen. Was auch immer du geschluckt hast, muss ja in deinem Blut nachzuweisen sein.“ Der junge Mann rollte kurz mit den Augen, ehe er sich auf der Behandlungsliege hinsetzte und ihr seinen Arm reichte: „Viel Vergnügen.“ Alles andere als zimperlich stach sie ihm die Nadel in den Arm und füllte drei kleine Ampullen mit seinem Blut. Anschließend zog sie die Nadel und drückte ihm einen Tupfer auf die Einstichstelle. „Die Untersuchung kann etwas dauern, solange bleibst du hier.“, befahl sie und beschriftete die kleinen Fläschchen, „Das ist doch auch in deinem Interesse, zu wissen, das du gesund bist und keinen Schund getrunken hast, oder?“ Jetzt war er es, der säuerlich aus der Wäsche guckte: „Meinetwegen. Aber ich warte bestimmt nicht hier.“ Kommentarlos verließ der Uchiha ihr Büro. „Sakura, hab ein Auge auf ihn.“ „Natürlich.“, die Rosahaarige folgte ihm postwendend. Stumm traten sie Seite an Seite aus dem Krankenhaus. Es war Abend geworden und eine kühle Brise zog durch die Straßen Konohas. „Wie wäre es mit Ramen?“, schlug Sakura vor und schaute zu ihm. Er blickte zurück: „Ich dachte ich hab Sakura neben mir stehen und nicht Naruto.“ „Ich hab Hunger auf etwas Warmes, aber keine Lust zu kochen. Und Naruto würde sich bestimmt freuen, dich auf Augenhöhe begrüßen zu können.“ Wie kam sie jetzt auf den Trip? „Sei es drum... Aber nur eine Schüssel.“, wenn er auf eines verzichten konnte, dann war es ein Ramen-Marathon mit Naruto. Da kam man stundenlang nicht aus der Ramenbar! „Dann lass uns mal, er ist eh da.“ „Noch einmal das gleiche, bitte!“, rief der blonde Jüngling und hob seine leere Schüssel, „Ich verhungere!“ „Du bist noch nie verhungert, Dobe.“ „Teme!“, reflexartig rutschte es Naruto raus und er drehte sich sauer um. Zu seiner Überraschung stand ein erwachsener Sasuke hinter ihm. „Sasuke! Du bist ja wieder groß!“, Naruto stand auf, um sich mit ihm zu vergleichen, „Okay... Wir sind gleich groß.“ „Nein, ich bin zwei Zentimeter größer.“ Sakura konnte es nicht fassen: „Ist das nicht ein bisschen kleinkarierte Kinderkacke?“ Der Schwarzhaarige grinste: „Nicht für Naruto.“ „Ich bin doch nicht kleiner!“, regte dieser sich auf, anscheinend hatte er Sakura gar nicht wahrgenommen. Die Frau seufzte: „Bitte, macht euch gegenseitig fertig, ich bestelle mir mein Essen.“ „Nicht nötig, Naruto kann sich auch ohne mich aufregen.“, Sasuke setzte sich neben Sakura, der Blonde schaute ihm entgeistert nach. Keine Diskussion? „Ist das auch wirklich der echte Sasuke?“, fragte der Blondschopf und setzte sich auf die andere Seite von Sakura. „Ja, ich hab es selbst gesehen, wie er aus dem Mini-Sasuke entsprungen ist.“ „Ach...“, plötzlich grinste Naruto, „Du hast es gesehen?“ Sasuke entging sein Unterton dabei nicht: „Was läuft da jetzt schon wieder in deinen Gehirnwindungen ab?“ „Sie hat dich nackt gesehen!“ Fast rutschten Sakura und Sasuke von ihren Stühlen bei seiner intellektuellen Bemerkung. „Sonst fällt dir wohl auch nichts Gescheites ein, was?!“, keifte die junge Frau ihn an und verpasste ihm eine Kopfnuss. Der Uchiha hielt sich unterdessen eine Hand an die Schläfe. Warum betitelte er diesen blonden Idioten nochmal als besten Freund? Wie es sich Sasuke gedacht hatte, kamen sie nicht vor Mitternacht aus dem Lokal. Es lief keine Menschenseele mehr durch die Straßen, als sich die beiden auf den Rückweg zu Sakuras Wohnung machten. „Das war wohl nichts mit nur einer Schüssel...“, lachte sie leise und zog ihre dünne Strickjacke enger um sich. Es war doch recht frisch geworden, der Herbst stand vor der Tür. „War ja klar.“, kam es knapp von dem Schwarzhaarigen. Das er sich dazu auch hatte breit schlagen lassen. So schnell bekamen sie ihn da nicht wieder hin. „Endlich ins Warme!“, die junge Frau zog ihren Schlüssel hervor, während sie die Treppe zum ersten Stock hoch gingen. Zufrieden schloss sie ihre Tür auf und streifte ihre Schuhe ab, den Schlüsselbund legte sie auf ein kleines Regal in ihrem Flur. Sasuke ließ seine Schuhe ebenfalls im Flur zurück und betrat das Wohnzimmer. Langsam überkam ihn doch die Müdigkeit. Sein Blick fiel auf das Sofa. Ein Gähner entwich ihm, während er sich bis auf seine Shorts auszog und sich mit einer Decke bewaffnet auf dem Sofa lang machte. Sakura warf einen Blick auf ihn, als sie aus dem Bad kam. „Gute Nacht..“, murmelte sie und machte das Licht aus. „Hm.“, murrte er leise und schlief direkt ein, während Sakuras Blick noch auf ihm ruhte. Sie war gespannt, ob er heute Nacht auch wieder den Weg in ihr Bett fand. Kapitel 15: Testosteron ----------------------- An nächsten Morgen stellte die junge Frau enttäuscht fest, das sie alleine in ihrem Bett lag. Sie hätte sich sehr über frierenden Besuch gefreut... Aber das Thema hatte sich wohl erledigt, weil er wieder seine ursprüngliche Form besaß. Wie gut das heute Samstag war, so konnte sie entspannt ausschlafen. Kurz streckte sie sich unter ihrer warmen Decke, ehe sie sich auf die Seite drehte und ihr Gesicht unter der Bettdecke verbarg. Es war alles so herrlich weich und warm. Der Duft von frisch aufgebrühtem Tee stieg ihr in die Nase. Unmöglich, das konnte nicht wahr sein. Sofort saß die Rosahaarige senkrecht im Bett. Klasse, jetzt hatte sie nicht nur Durst, sondern auch Hunger. Murrend stand sie auf und tapste Augen reibend in die Küche. Dort stand ein vollständig angezogener Sasuke am Fenster, schaute nach draußen und nippte an einer Teetasse. „Ich hätte nicht gedacht, das du mich hörst.“, entgegnete der Uchiha überrascht. „Ich hab dich nicht gehört. Ich hab den Tee gerochen.“, erklärte sie müde und gähnte. Vielleicht konnte sie ihm einen Schluck stibitzen und dann zurück ins Bett huschen? Sie ließ es auf einen Versuch ankommen und trat zu ihm. Ohne zu fragen griff sie nach seiner Tasse, die er noch immer festhielt und trank einen Schluck. Wie gut das warme Getränk ihr tat. Ein entspannter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. „Ich hab gehört, das anziehen auch hilft, wenn man friert.“, ein amüsiertes Grinsen zierte seinen Mund. „Ach wirklich? Ich hörte das Tee trinken auch hilft.“, konterte Sakura. „Weißt du was ich noch gehört habe? Das hemmungslos wilder Sex richtig aufheizt.“ Die Rosahaarige blinzelte. Wie konnte er so etwas so nüchtern sagen?! Ihr krabbelte die Röte die Wangen hinauf. Würde sie sich je an diese nicht jugendfreie Seite von Sasuke gewöhnen? „Ich geh zurück ins Bett.“, sagte sie so monoton wie möglich, machte kehrt und lief zurück in ihr Schlafzimmer, um sich unter ihrer Decke zu verkriechen. Kaum lag sie wieder zufrieden in ihrem molligen Nest, klingelte ihr Telefon. „Nein!“, grummelte sie zornig. Sie wollte es ignorieren, aber es klingelte immer weiter. Resignierend stand Sakura wieder auf und schleifte zum Telefon, welches im Flur auf dem kleinen Regal stand. „Haruno..“, antwortete sie wenig begeistert und schaute nebenbei zur Uhr. Kurz nach neun. „Tsunade hier. Ich hab etwas äußerst Interessantes entdeckt...“ Sakura wurde hellhörig: „Also ist es noch nicht vorbei?“ „Keineswegs. Das kannst du ihm auch direkt sagen. Alles weitere erfahrt ihr, wenn ihr hier seid.“ Die Hokage legte auf und die Jüngere tat es ihr gleich. „Was ist los?“, Sasuke stand im Türrahmen zur Küche. Die Rosahaarige fixierte ihn mit ihren grünen Augen: „Es ist noch nicht vorbei, Sasuke.“ Ungeduldig standen beide vor Tsunades Büro. Die Hokage war grade im Krankenhaus unterwegs, bereits seit eine halben Stunde warteten sie auf die Blondine, die älter war, als sie aussah. Wie Sasuke so über ihren Zustand nachdachte, kam er zu dem Entschluss, das ihr dieser Trank von der Hexe sicher gefallen hätte. „Da seid ihr ja. Kommt rein.“, ohne sie anzuschauen, betrat Tsunade ihr Büro und winkte die beiden hinterher, „Schließt die Tür.“ Da Sasuke sich dafür zu fein war, übernahm Sakura diese Aufgabe. „Was hast du entdeckt?“, wollte der Uchiha wissen. „Das heißt noch immer Sie, du Rotzbengel.“, sie holte ein paar Zettel hervor, „Also... Zunächst bin ich auf eine Substanz in deinem Blut gestoßen, die dich wohl jünger macht, als du in Wirklichkeit bist.“ „Ich bin aber wieder erwachsen.“, stellte er unnötigerweise fest. „Im Moment.“, gab sie zu bedenken. „Im Moment?“, fragte er dann nach, jetzt war er doch neugierig. Die Hokage stand auf und stellte sich hinter ihren Schreibtischstuhl: „Das einzige, was dich grade erwachsen hält, ist dein Hormonspiegel.“ Ungläubig starrte Sasuke sie an. „Ich musste auch erst einmal darüber nachdenken, aber es ergibt einen Sinn. Dein Testosteronspiegel ist so hoch, das es dein kindlicher Körper nicht verarbeiten kann. Das kannst du nur als Erwachsener. Wenn du welches verarbeitest, wird auch direkt wieder neues ausgeschüttet, ein Kreislauf also, der dazu führen kann, dass du das Dilemma mit dem kindlichen Körper verdrängen kannst. Es ist keine endgültige Lösung, aber es bewahrt dich im Moment davor, als Fünfjähriger durch die Weltgeschichte zu gehen.“ Sasuke war nicht dumm, aber mit tieferer Biologie kannte er sich nun doch nicht aus. Was sollte ihm das sagen? Sakura hingegen schien angestrengt nachzudenken. Tsunade schürzte die Lippen: „Das ist... eine wirklich äußerst pikante Sache.“ Bei Sakura fiel der Groschen. Plötzlich fügte sich alles vor ihrem inneren Auge zusammen und sie wurde rot im Gesicht. „Tsunade, das- das hat ganz anders-“, stotternd hob Sakura eine Hand und hielt sie sich beschämt vor ihr Gesicht. „Ich weiß. Ich gehe davon aus, das dieser Temperaturabsturz damit auch zusammen hängt.“ Wieder dachte die jüngere Frau nach. Ja, auch das passte. Sasuke hingegen riss der Geduldsfaden: „Ich erwecke ja nur äußerst ungerne den Eindruck, ungeduldig zu sein, aber eine Erklärung würde ich durchaus begrüßen!“ Ein Lachen hallte durch das Büro. Die Hokage lachte herzhaft über Sasukes Aussage. „Ach wie herrlich, das ist wie der Aufklärungsunterricht in der sechsten Klasse!“ „Komm zum Punkt.“ Die Blonde grinste wissend: „Es ist ganz einfach. Dein Körper scheint durch das Mittel in eine Schockstarre zu fallen. Aber wenn dein Hormonhaushalt in Wallung gerät, wird diese Starre zurück gedrängt. Bei deinem Temperaturabsturz hat dir nur Sakuras Körperwärme geholfen. Aber es war nicht ihre Wärme, die du gebraucht hast, sondern ihre Nähe.“ „Das macht keinen Sinn, jedenfalls nicht gänzlich. Vorgestern Abend war es wieder so, und immerhin für ein paar Minuten hat ein heißes Bad geholfen.“, gab Sasuke zurück. „Ich wette, Sakura war nicht weit weg. Und du hattest bestimmt den einen oder anderen Gedanken.“ Der Schwarzhaarige dachte zurück. Sakura mit ihrem nassen Shirt und dem durchblitzenden BH. Die Hokage räusperte sich: „Jedenfalls war das jedes Mal der Moment, an dem du an der Grenze zur Schockstarre standest. Und in Sakuras Nähe hat dein Körper dann fleißig Hormone produziert, welches das Zeug in dir in Schach hält. Und gestern ist dann irgendwas passiert, das dein Körper besonders viel auf einmal ausgeschüttet hat. Es war so viel auf einmal, dass der Trank deine kindliche Form nicht mehr Aufrecht erhalten konnte und du wieder zu deiner natürlichen Größe gewachsen bist.“ Jetzt verstand er. Der Auslöser war die nackte Sakura unter der Dusche gewesen. Und danach war es schlicht und ergreifend der Sex mit ihr, der seinen Hormonspiegel mehr als konstant hielt. „Ähm...“, Sakura hatte das Gefühl, sich irgendwie erklären zu müssen, um kein falsches Bild von sich in den Raum zu stellen. Doch Sasuke war pietätlos und schneller, es scherte ihn nicht, was diese Alte von ihm oder Sakura wusste: „Ja, so eine nackte Sakura kann einem durchaus gut Hormone durch die Adern jagen.“ Am liebsten wäre die junge Frau im Boden versunken. Ihr war es mehr als peinlich vor der Hokage. „Wenn du sie so ansprechend findest, wird es wohl so sein.“, antwortete Tsunade, wohl wissend, das die Rosahaarige sich bis auf die Knochen blamiert fühlte, „Das Problem wird nur sein, diesen Hormonspiegel konstant zu halten, bis du ein komplettes Heilmittel gefunden hast.“ „Um meine Größe mache ich mir vorerst keine Sorgen.“, entspannt legte er eine Hand auf die Hüfte, wie gut das Sakura ihm ein passendes Angebot unterbreitet hatte. Dieser riss jetzt jedoch der Geduldsfaden: „Das solltest du dir aber vielleicht!“ Okay, anscheinend war sie nicht so ganz begeistert davon. „Tsunade, gibt es die Möglichkeit, das Hormon intravenös zuzuführen?“ Wäre das machbar, könnte der Schwarzhaarige sofort los und sich wieder seinem Training widmen. Zeitgleich könnte er die alte Hexe aufstöbern und sich das Gegenmittel organisieren. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Zwar können wir dieses Hormon spritzen, aber wir wissen weder, wie viel du brauchst, noch wann du es brauchst. Diese Blutuntersuchung war nur eine Momentaufnahme, aber es dauert seine Zeit, bis die Ergebnisse da sind. Bis dahin könnte dein Körper schon unterversorgt sein und sich zurück verwandeln.“ „Wie soll ich dann überhaupt wissen, wann der Spiegel sinkt?“ Wieder zogen sich die Mundwinkel der Blonden zu einem süffisanten Grinsen hoch: „Du warst in Biologie nicht die hellste Leuchte, was?“ „Ich würde eher sagen tiefere Biologie war nie Bestandteil des normalen Unterrichts.“, war seine patzige Antwort. „Wie gut das Sakura sich sogar mit der medizinischen Biologie auskennt, da kann sie dir das ganz genau erklären.“ Die Erwähnte wünschte sich nichts mehr, als sich in Luft aufzulösen. Ihr wurde klar, das ihre Lehrerin ganz genau wusste, was da zwischen ihr und dem Uchiha passiert war. Seufzend drehte sich die junge Frau zu ihm: „Es ist ganz einfach... Testosteron ist das männliche Hormon... Ab der Pubertät wird es benötigt, damit diese überhaupt in Gang kommt und sich der Junge zum Mann entwickeln kann.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch: „Du gibst mir nicht grade wirklich Nachhilfe in Biologie?“ Sie überhörte seine Bemerkung. „Ich denke du weißt was alles tolles in der Pubertät passiert. Das volle Programm wird durch Testosteron ausgelöst. Es ist ein Kreislauf, der sich die ganze Zeit fast von selbst am Laufen hält. Testosteron führt ab einem bestimmten Spiegel zu gesteigerter Libido, was wiederum dafür sorgt, das mehr Testosteron produziert wird. Ich würde mal behaupten, wenn du das Verlangen hast, dann ist dein Hormonspiegel dabei zu sinken.“ Dieses Gespräch nahm absurde Ausmaße an. Drehte sich jetzt alles um seine sexuellen Bedürfnisse? „Das ist es!“, Tsunade schlug mit der einen geballten Hand in die andere offene, „Testosteron ist auch für den Muskelaufbau zuständig, mehr Testosteron führt zu mehr Muskelmasse, also mehr Kraft.“ Sakura starrte die Hokage an: „Stimmt! Hält er die ganze Maschinerie am laufen, könnte er dadurch stärker werden.“ Der Uchiha hielt sich kurz eine Hand vor die Augen: „Ihr macht mich verrückt.“ Die blonde Frau hob eine Augenbraue: „Wer hat denn hier den Scheiß getrunken? Und so übel hat es dich jetzt ja auch nicht getroffen, es ist ja nicht so, als wenn es super schlimm wäre, den Hormonspiegel hoch zu halten!“ Da schwieg er wieder. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Es hätte ganz anders ausgehen können. „Sakura...“, die Hokage räusperte sich und ließ sich wieder auf ihren Stuhl nieder, „Du rechnest deinen Zyklus nach, oder?“ „Ehm..“ Betretendes Schweigen. „Versuch es gar nicht erst abzustreiten, mir war spätestens nach der Blutuntersuchung klar, warum ihr gestern zu spät gewesen seid. Daher gehe ich davon aus, das du dich in Sicherheit gewogen hast.“ Sasuke schüttelte kurz den Kopf. Was für ein Zyklus zum Teufel noch einmal? „Ja, ich zähle immer nach.“ „Wie dem auch sei, das kann auch nach hinten losgehen. Egal wie gerne du ihm helfen willst, die Entscheidung liegt bei dir.“ Wieder schämte sich du junge Frau. Das war eigentlich ein Thema, was man nicht mit seiner Lehrmeisterin besprechen wollte. Erst recht nicht in diesen komplexen Kontext. Die Ältere seufzte noch einmal und blätterte durch eine Liste: „In den nächsten Tagen sind Naruto und Kakashi ohne Mission, ihr solltet so schnell wie möglich aufbrechen und diese Hexe finden, damit sie dir ein Gegenmittel gibt.“ „Ich kann die Alte auch alleine finden.“ „Natürlich, Mister Superego. Ohne Sakura?“ Er grummelte. „Und ich lass Sakura garantiert nicht mit dir alleine auf eine Mission, anschließend verliere ich meine Schülerin noch.“ „Ich soll mit ihm auf Mission? Mit Naruto und Kakashi zusammen?“, fragte die Rosahaarige ungläubig. „Real life Flirtparadise für Kakashi!“, diesen Kommentar konnte sich Tsunade nicht verkneifen. Geschockt blickte die jüngere Frau sie an: „Sie wollen ihm das doch nicht erzählen!“ „Wo denkst du hin, Sakura! Dieser Lustmolch soll sich mit seinen blöden Heftchen zufrieden geben, was ihr treibt geht ihn nichts an. Und jetzt seht zu, das ihr euch vorbereitet. Sagt Naruto und Kakashi Bescheid, meldet euch beim Tor ab, ich erfahre dann ja, wann ihr gestartet seid.“, damit war die Unterhaltung für sie beendet und sie wandt sich wieder ihren Papieren zu. Sakura nickte nur und verließ das Büro. Der Schwarzhaarige folgte ihr aus dem Krankenhaus durch die Straßen Konohas. Sie konnte es nicht fassen. Diese Mission war doch schon direkt zu Beginn zum Scheitern verurteilt. Oder sie gab sich die komplette Blöße. Kakashi bekam alles in seinem größeren Umfeld mit und Naruto war ein unberechenbarer Faktor. Und dann war da noch Sasuke... Es war purer Wahnsinn. „Was meinte sie mit Zyklus?“, kam es ruhig von ihm. „Nicht jetzt Sasuke, ich versuche nicht durchzudrehen...“ Ein leichtes Murren kam von dem Uchiha. Zu warten gefiel ihm gar nicht. Sakura reizte das noch mehr: „Du Trottel, damit meinte sie, wann ich meinen Eisprung habe und wann meine Tage! Denn falls es dir in der Schule nicht entgangen ist, hat Sex eigentlich den Zweck zu Fortpflanzung!“ Wie gut das sie vollkommen alleine in dieser Gasse standen, denn er wurde doch tatsächlich rot. Er war wirklich ein Idiot. Daran hatte er keinen Gedanken verschwendet. Nun wesentlich umgänglicher räusperte sich der Schwarzhaarige: „Entschuldige.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du das außer Acht gelassen hast. Ich hatte vermutet, das du weißt, das ich darauf achte und du darauf vertraust. Aber das du so sorglos mit mir schläfst, ohne darüber nachzudenken, was passieren könnte, ist wirklich enttäuschend.“ Sasuke fuhr sich kurz durch die Haare: „Vielleicht sind die Pferde etwas mit mir durchgegangen...“ „Etwas? Das müssen ziemlich viele gewesen sein! Aber zum Glück kann ich meinen Fehler ja korrigieren: ich nehme mein Angebot zurück. Seh zu wo du dein Testosteronschub herbekommst!“ Im entglitten sämtliche Gesichtszüge. Ihre grünen Augen musterten ihn. Andererseits gefiel es ihr, ihn so in der Hand zu haben. Er brauchte sie. „Das meinst du nicht ernst?“, erkundigte sich Sasuke unsicher. Sie stieß ihm mit den Zeigefinger vor die Brust: „Das du so schon nur aus Vergnügen mit mir schläfst, ist ja eine Sache, das konnte ich akzeptieren. Aber das du jetzt nur noch mit mir schlafen willst, damit du deinen Zustand erhalten kannst, diese Schmach geb ich mir nicht!“ Empört starrte er zurück: „Wer sagt denn, das ich deswegen mit dir schlafen will? Erstens könnte ich gar nicht ohne Lust auf dich mit dir schlafen, also hat sich daran nichts geändert! Und zweitens, wenn du nicht willst, werde ich dich bestimmt nicht dazu zwingen, ich hab auch noch zwei gesunde Hände!“ Als wäre seine Aussage nicht provokativ genug, streckte der Uchiha ihr mit erhobenen Händen auch noch kurz die Zunge raus. Jetzt war Sakura es, die grummelte und leicht wütend weiter stapfte. Die Vorstellung, wie Sasuke selbst Hand an sich legte... Nein! „Unglaublich!“, zischte sie. Sasuke folgte ihr grinsend. Kapitel 16: Männergespräche --------------------------- „Naruto?!“, ungehalten hämmerte die Rosahaarige an die Wohnungstür des Chaoten, „Der muss um diese Uhrzeit doch zuhause sein!“ Sasuke verdrehte die Augen: „Vielleicht hat er in der Ramenbar übernachtet...“ „Ach verdammt...“, die junge Frau wandt sich ab von der Tür, „Gehen wir halt erst Kakashi Bescheid sagen...“ „Hoffentlich ist der wenigstens zuhause. Ich hab keine Lust die beiden zu suchen.“, entgegnete der Uchiha und folgte der Rosahaarigen wieder durch die Gassen. Sie zuckte mit den Schultern: „All zu schwer wird es bei den beiden ja nicht sein. Naruto kann eigentlich nur in der Ramenbar sein, Kakashi im Buchladen.“ Sasuke verschränkte die Arme hinter dem Kopf: „Allerdings.“ „Aber vielleicht haben wir ja Glück und Kakashi ist zuhause.“, sie blieb vor einem Wohnungskomplex stehen und drückte die Haustür auf. Eine Etage weiter oben klingelten sie an seiner Tür. „Moment!“, kam es von innen von ihrem ehemaligen Sensei. Ein Rumpeln war zu hören, schließlich öffnete er die Tür und schaute durch einen handbreiten Spalt: „Ach, was verschafft mir die Ehre?“ Sein Blick musterte Sasuke: „Ah, kein Kind mehr?“ Der Schwarzhaarige wollte grade etwas sagen, als Sakura ihn maßregelte: „Spar dir deine Luft!“ Der Ältere war etwas überrascht. „Was gibt es, Sakura?“ „Wie sie ja sehen, ist Sasuke wieder erwachsen. Jedoch ist er noch nicht wieder frei von seinem... Problem.“, bloß nicht zu viel erzählen, mahnte sie sich, „Die Hokage möchte, das wir ihn auf der Suche nach der Hexe begleiten, bis er das Gegenmittel hat.“ Der Grauhaarige schmunzelte: „Unser Uchiha braucht also Hilfe.“ „Tze.“, entglitt es dem Benannten, „Als wenn ich das nötig hätte.“ Die junge Frau neben ihm legte sich kurz die Hand über die Augen, um sich mental zu beruhigen. Wieso regte er sich plötzlich so leicht auf? Das wurde ja immer schlimmer! „Wann soll es losgehen?“, der Halbmaskierte ignorierte seinen ehemaligen Schüler gekonnt. Sakura ließ die Hand sinken und lächelte zu ihm auf: „Wir müssen Naruto noch Bescheid geben, er soll ebenfalls mit. Danach stehen nur noch die Vorbereitungen an.“ „Das sollte ja bis um drei Uhr zu schaffen sein. Welche Richtung darf es dann sein? Bei welchem Tor treffen wir uns?“ „Da es die Hexe aus dem Süden war, würde ich den Süden vorschlagen.“ „Ich werde um drei da sein.“, mit diesen Worten schloss er wieder die Tür. Mit einem Seufzen verließ Sakura zusammen mit Sasuke das Haus. „Also auf zur Ramenbar...“, wenig begeistert schlug die junge Frau den Weg dahin ein. „Ich kann mir nicht vorstellen, das er noch immer da ist. Oder schon wieder.“, meinte der Schwarzhaarige. Seine Begleiterin zuckte mit den Schultern: „Wer weiß, wen er noch getroffen hat.“ Als sie bei dem Lokal ankamen, staunten sie nicht schlecht. Kein Naruto. „Wo zum Teufel steckt der Idiot?“ Die Rosahaarige wunderte sich nun doch und so fragte sie beim Koch nach. „Nachdem ihr gestern Nacht weg seit, sind ein paar andere grade von einer Mission zurück gekommen. Sie saßen hier noch länger zusammen mit ihm rum, ich konnte den Laden erst um fünf Uhr wegen ihnen schließen.“ „Fünf Uhr morgens?!“, ungläubig zuckte Sakuras Augenbraue. Der Koch grinste: „Naruto hatte so viel gebechert, das ihn die Hyuuga nach hause begleiten musste, er konnte ja kaum geradeaus gehen.“ Jetzt wurde auch Sasuke hellhörig. Naruto trank Alkohol? „Hinata hat ihn nach hause gebracht...?“, Sakura konnte es nicht glauben und fragte nochmal nach. Nickend ging der Koch wieder an die Arbeit. „Also liegt er zuhause und schläft seinen Rausch aus...“, kommentierte Sasuke, „Gehen wir über seinen Balkon rein.“ Ein paar Minuten später landeten die zwei auf dem Balkon ihres blonden Kameraden. Die Balkontür war offen und die Gardine wehte leicht im Windzug hin und her. Wortlos betraten sie das Wohnzimmer. Es war wie immer unaufgeräumt, chaotisch stapelten sich all mögliche Dinge auf dem Tisch und den Boden. „Hier hat sich nichts verändert.“, stellte der Schwarzhaarige fest und ging weiter zu Narutos Schlafzimmer. Dort blieb er abrupt in der Tür stehen. „Was ist?“, fragte Sakura verwundert, weil er sich nicht rührte. Der Uchiha trat zur Seite, damit sie sehen konnte, was er sah: „Wie mir scheint, hatte nicht nur Naruto einen im Tee sitzen.“ „Oh mein Gott...“, peinlich berührt wendete Sakura ihren Blick ab und zog Sasuke mit sich. Sie musste die Situation erst einmal verarbeiten. Da lag also Naruto in seinem Bett. Scheinbar nackt. Es war nur seine Kehrseite zu sehen, sein Hintern grade so von einem Zipfel der Bettdecke verborgen. Vor dem Bett auf dem Boden lagen nicht nur seine, sondern auch Hinatas Klamotten wild verteilt rum. Und genau diese lag unter dem schlafenden Naruto, ebenfalls tief schlafend. Seit wann trank sie so viel, das sie sich traute, mit Naruto ins Bett zu steigen? Überhaupt ihn nach hause zu begleiten? Und verdammt, sie wollte nicht wissen, wie das Sexleben ihrer Freunde aussah! Hätten sie nicht wenigstens normal angekuschelt komplett unter der Decke liegen können? Nein... Hinata lag auf dem Bauch auf dem Bett und Naruto halb obendrauf. Nein, nein, nein... Sie wollte die Gedanken am liebsten verscheuchen und verbrennen. Sasuke schien ihre Gedanken zu lesen und amüsierte sich darüber: „Schockiert, das Dobe ein Liebesleben hat?“ „Mich interessiert es nicht im Geringsten, das ist eher mein Problem!“, ratlos fuhr sie sich eine Strähne hinters Ohr, bis sie einen Entschluss fasste. Aus dem Chaos im Wohnzimmer fischte sie einen Zettel und einen Stift hervor und schrieb Naruto eine Nachricht. Diese heftete sie in der Küche an den Wasserkocher. Wenn er Ramen zum Frühstück essen wollte, kam er nicht um ihre Notiz um zu. „Lass uns bloß gehen!“, murrte sie und trat auf den Balkon. Es war bereits kurz vor zwei Uhr, als endlich ihr Telefon klingelte und ein verschlafener Naruto in der Leitung hing. „Unfassbar, wurde ja auch mal Zeit das du aufstehst!“, brüllte die Haruno ungehalten in den Hörer. „Sakura, es tut mir leid, ich hab so tief geschlafen.“ „Ich will überhaupt nicht wissen, wie tief du wo geschlafen hast.“ Sasuke konnte sich im Hintergrund ein Grinsen nicht verkneifen. Er saß wieder entspannt auf dem Sofa und lauschte dem Gespräch seiner Freunde. Der Blonde lief bei ihrem Kommentar rot an: „Du... ähm... weißt...“ Er brachte es nicht über die Lippen. Aber sie verstand seine Frage auch so. „Was glaubst du wohl, wie die Nachricht in deine Küche kam?“ „Oh man...“ Das war ihm peinlich. Da hatte er sich zum ersten Mal betrunken, Kiba hatte ihn herausgefordert. Und wie er halt so war, nahm er jede Herausforderung an. Und dann hatten die beiden Hinata noch irgendwie in ihr Spiel mit eingebracht. Kiba war so betrunken, das er nicht mehr alleine stehen konnte, sodass Shino ihn mehr nach hause schleppte, als das er selbst ging. Naruto wankte zwar, aber konnte wenigstens noch einen Fuß vor den anderen setzen. Und Hinata wollte ihn eigentlich nur begleiten, damit er sicher zuhause ankam. Was war sie doch für eine gute Seele, hatte sie sich doch nur Sorgen um ihn gemacht. Und dann hatte er auch noch sein erstes Mal mit ihr erlebt. Was für eine irre Nacht. „Entschuldige, ich wollte das nicht, es-“ „Wehe du erzählst jetzt weiter. Ich will nichts davon wissen.“, zischte sie kalt, „Und wenn du Hinata das Herz brichst, dann brech ich dir alle Knochen drei Mal.“ Der junge Mann am anderen Ende schluckte. Das war eine durchaus ernstzunehmende Drohung. „Warum warst du da?“, fragte Naruto nun, wenn auch noch mit unsicherer Stimme. Sakura atmete einmal durch: „Sasuke ist ja wieder erwachsen. Allerdings kann er wohl jederzeit wieder schrumpfen, weshalb er nun von dieser Hexe ein Gegenmittel braucht. Und Tsunade will, das wir ihn begleiten, zusammen mit Kakashi. Wir treffen uns um drei Uhr am Südtor. Pack genug Sachen ein. Und wehe, wenn du schon wieder kein eigenes Zelt hast!“ „Ich mach mich dann wohl besser fertig!“, lachte er verhalten in den Hörer und legte schließlich auf. „Oh Gott macht der mich wahnsinnig...“, genervt legte sie den Hörer ab und ging zurück ins Wohnzimmer. Ihre Tasche stand bereits gepackt im Flur. „Er hatte bei eurer letzten Mission kein eigenes Zelt?“, Sasuke musterte sie. Unwirsch blickte die Rosahaarige zurück: „Spar dir deine krummen Gedanken, das ist vergeudete Zeit. Oder wirst du eifersüchtig?“ „Da sein nackter Anblick dich so schockiert hat, definitiv nein.“ „Wie kann man nur so von sich überzeugt sein?“ Der Uchiha zuckte mit den Schultern, stand auf und kam ihr ziemlich nahe: „Ist in deinem Zelt noch Platz für mich?“ „Lass das, Sasuke, ich hab keine Lust.“ Oh Gott war sie abweisend, da verging ihm wirklich die Lust. Mürrisch setzte sich der Schwarzhaarige wieder und verschränkte mit geschlossenen Augen die Arme hinterm Kopf. Gegen drei Uhr warteten Sakura und Sasuke bereits auf die anderen beiden am Südtor. Aber die Zeit verging und weder der Blonde, noch ihr ehemaliger Sensei tauchten auf. „Das ist...“, die Rosahaarige war einfach zu geplättet von der Verlässlichkeit ihrer Kollegen, nicht verlässlich zu sein. „Vorhersehbar gewesen.“, beendete der junge Mann neben ihr ihren Satz, „Ich glaube nicht das wir vor Einbruch der Dunkelheit loskommen.“ Es war bereits kurz vor vier, als Naruto und Kakashi endlich zusammen auftauchten. „Wo zum Teufel habt ihr gesteckt?!“, herrschte die junge Frau sie sauer an. Naruto kratzte sich beschämt am Hinterkopf: „Naja, weißt du... Ich musste Hinata noch nach hause bringen, als wir telefoniert haben, war sie noch nicht einmal wach...“ Er lächelte leicht beschämt. Kakashi grinste unter seiner Maske, er konnte sich gut vorstellen, wie Hinata beim Erwachen direkt wieder ohnmächtig wurde und ihre Zeit brauchte, das Erlebte zu verarbeiten. „Hoffentlich hat sie sich das gut mit dir überlegt, Dobe.“, entgegnete Sasuke mit einem bittersüßen Grinsen, „Oder hat sie es schon bereut?“ „Was soll das denn heißen?“, nun regte sich den Blondschopf auf, „Sie war voll und ganz zufrieden!“ „Das will ich überhaupt nicht wissen, verdammt nochmal! Führt eure Männergespräche, wenn ich nicht dabei bin!“, beschwerte sich Sakura und lief los. Naruto war für sie ein enger Freund, wie ein Bruder, aber sie wollte bitte nichts über sein Sexleben wissen! „Na dann lasst uns mal los, sonst läuft uns unsere gute Dame noch davon!“, ihr ehemaliger Sensei folgte der jungen Frau und die beiden anderen Männer taten es ihm gleich. „Du bist doch nur neidisch, Teme!“, sprach Naruto und grinste breit, „Du geisterst durch die Weltgeschichte und rennst deine Rache nach, ich wette du hast ein Mädchen noch nicht einmal nackt gesehen!“ „Tse.“, der Schwarzhaarige konnte nicht anders als grinsen, „Glaub doch was du willst. Aber im Gegensatz zu dir ist mir schon vor fünf Jahren nicht entgangen, das Hinata auf dich steht.“ „Was?!“, brüllte Naruto und blieb abrupt stehen, „Wie vor fünf Jahren?“ Sasuke hielt ebenfalls an und schaute auf seinen einzigen Freund: „Das hat doch wirklich jeder gesehen. Aber du hast ja nur Ramen im Kopf.“ Der andere junge Mann schnaubte: „Und du nur deine Rache! Ich bleibe dabei, du wirst wohl bis zu deiner Rache Jungfrau bleiben!“ Ohne mit der Wimper zu zucken, stemmte Sasuke, wie es seine Art war, seine Hand ans Becken und antwortete unbekümmert: „Ich bin schon lange keine Jungfrau mehr.“ „Was?!“, kam es wieder von dem Blonden, „Wann und mit wem?!“ Er konnte das nicht verstehen. Sasuke war doch nur unterwegs! Wo lernte er da bitte ein Mädchen kennen? In seinem Schädel ratterte es, dann grinste er hämisch. Er schloss zu dem Schwarzhaarigen auf und stieß ihm den Ellenbogen in die Seite: „Sag bloß du musstest dafür bezahlen!“ „Als wenn ich sowas nötig hätte!“, blaffte der andere ihn entrüstet an. Sie liefen weiter und schwiegen für einen Moment. „Du, Teme. Warst du aufgeregt?“, fragte Naruto nachdenklich. Der andere zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“ „Wie keine Ahnung?“ „Es ging zu schnell. Es war unbedeutend.“, er schloss die Augen und erinnerte sich nur wage zurück. Er war grade 15 gewesen, es war ein Mädchen im gleichen Alter gewesen, die wie er unterwegs war und bei starkem Regen Unterschlupf in einer Höhle gesucht hatte. Wenn der Uchiha so drüber nachdachte, war das eine mit der dämlichsten Sachen, die er je getan hatte. Sie kannten sich nicht, es war aus Reflex passiert, er war dabei nicht einmal gekommen. Und er wusste nicht einmal, wie sie hieß. Gut daran war nur, das er sicher sein konnte, nicht unbewusst ein Kind in die Welt gesetzt zu haben. „Klingt deprimierend.“, kommentierte der Blondschopf, „Gut das es bei mir nicht so war.“ Wieder liefen sie ein Stück schweigend nebenher. Naruto schaute auf Sakuras Rücken, die ein kleines Stückchen vor ihnen war. Wieder wandt er sich zu Sasuke, diesmal flüsternd, mit halb vorgehaltener Hand: „Glaubst du, Sakura hat-“ „Dobe!“, Sasuke wusste nicht einmal warum, aber es war ihm ziemlich laut und aggressiv rausgerutscht. Überrascht zog Naruto eine Augenbraue hoch: „Was denn?“ Mit der Hand einmal durchs Haar fahrend, antwortete der Uchiha bissig: „Das geht dich nichts an.“ Erneut vergingen einige Momente, ehe Naruto wieder seinen Freund traktierte: „Sag mal... Warum regt dich das auf? Ist da was zwischen euch am Laufen?“ Grimmig starrten schwarze Augen auf die Nervensäge: „Das geht dich einen Scheißdreck an.“ Schallendes Gelächter war die Folge: „Oh man! Ernsthaft?!“ Sakura blieb stehen. Vom Gespräch hatte sie nichts gehört, dafür waren die beiden weit genug entfernt gewesen. Aber Narutos lautes Lachen ließ sie stoppen. Neugierig schaute sie zurück auf die beiden Freunde. Auch Kakashi musterte das Schauspiel. Sasuke sah alles andere als begeistert aus. Die Hände zu Fäusten geballt, schloss er genervt die Augen und versuchte sich wohl zu beruhigen, während der Blondschopf gehässig ihn in die Seite piekste: „Sag schon!“ „Dobe. Wenn du nicht willst, dass dein erstes Mal dein letztes Mal gewesen ist, dann hörst du jetzt besser auf mich zu nerven.“, sein Ton war äußerst aggressiv und brachte den anderen zum verstummen. Doch Naruto interessierte das nicht wirklich. Entspannt verschränkte er die Arme am Hinterkopf und lief unbeirrt weiter: „Du bist ja prüde.“ Warum zum Teufel hatte er sich nur auf dieses Gespräch mit dem Uzumaki eingelassen?! Sakura sah fragend zu Sasuke. Der hingegen schaute beleidigt zur Seite. Er würde kein Wort mehr über dieses Thema gegenüber dem Blonden verlieren. Ihr ehemaliger Sensei grinste einfach stumm in sich hinein. Ja, seine ehemaligen Schüler waren nun definitiv im Erwachsenenleben angekommen, mit allem, was dazu gehörte. Kapitel 17: Feuer vor dem Feuer ------------------------------- Es war bereits dunkel, als sie einen Platz für ihr Nachtlager fanden. Sakura hatte schnell ihr Zelt aufgebaut, Kakashi ebenso. Naruto hatte sich behelfsmäßig eine Plane eingepackt, da sein Zelt ja noch immer kaputt und nicht ersetzt war, baute er sich aus diese und einigen Ästen ein Zelt. „Sasuke, wo willst du eigentlich schlafen?“, grinsend spickte der Blonde bei dieser Frage zu Sakura, die in dem Moment mit dem Rücken zu ihm das Lagerfeuer anzündete. „Nicht bei dir, Dobe.“, war Sasukes monotone Antwort, „Ich stelle Fallen auf.“ Und bevor Naruto ihn weiter auf den Geist gehen konnte, war er auf und davon. Grimmig schaute der andere ihm nach. Einen Augenblick später aber setzte er sich wieder lächelnd neben seine Teamkameradin. „Was wollen wir zum Abendbrot essen, Sakura?“ Die Rosahaarige seufzte und lehnte sich auf ihre Arme zurück: „Ich weiß nicht. Was meinen sie, Sensei?“ Obwohl er nicht mehr ihr Lehrer war, sprach sie Kakashi weiterhin so an. „Wir könnten ein paar Fische fangen. Naruto?“, auffordernd zeigte der Grauhaarige in eine Richtung. Der Angesprochene nickte: „Ja! Ist ja nicht weit bis zum Fluss!“ Einen Moment später saß Sakura alleine vor dem Feuer. „Endlich Ruhe...“, murmelte sie und schloss die Augen, während sie dem Knistern der Flammen lauschte. Doch dann legte sich eine Hand von hinten auf ihre Schulter. Es folgte ein paar Lippen an ihrem Hals auf der anderen Seite. „Sasuke, was tust du da?“, argwöhnisch öffnete sie die Augen und schaute zur Seite auf den Uchiha, der hinter ihr hockte. „Die beiden brauchen locker eine halbe Stunde, bis sie wieder da sind.“, wisperte er und knabberte weiter an ihrem Hals. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr das gefiel. Aber hier mit ihm zu schlafen, empfand sie als zu gewagt. „Ich werde mich jetzt bestimmt nicht auf dich einlassen.“ „Bist du dir sicher?“, hakte der Schwarzhaarige nach und wanderte mit einer Hand um ihre Taille, direkt runter in ihren Schritt. Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht: „Sasuke!“ Seine Finger strichen sanft über die kurze dünne Hose, die sie unter ihrem Rock trug. Schließlich wanderte seine Hand wieder hoch zum Bündchen. „Wenn du dir sicher bist, sollte dir das doch egal sein...“, flüsterte der Uchiha ihr ins Ohr und fuhr zielsicher mit der Hand in ihre Hose, direkt unter ihr Höschen. Ein Seufzer entfloh ihren Lippen und sie ließ ihren Kopf nach unten sinken, wobei ihr die Haare ins Gesicht fielen. Er sollte nicht sehen, das es ihr gefiel. Aber der Zug war bereits abgefahren... Seinen Fingern entging nicht, wie feucht sie bereits war. „Ts, du kleiner Dummkopf...“, hörte sie ihn leise sagend, doch sie wollte eisern an ihrem Willen festhalten. Seine Finger umkreisten ihre empfindliche Stelle zwischen den Lippen und entlockten ihr immer deutlichere Töne. Immer mehr begann sie sich in seinem Griff zu rekeln und genoss seine Berührungen. „Sakura... wir haben nicht mehr viel Zeit...“, raunte Sasuke ihr wieder ins Ohr und um seine Forderung zu unterstreichen, drang er mit zwei Fingern in sie ein. „Hn... Nein...“, keuchte sie schwer, „Vergiss es!“ Doch so leicht gab sich der Uchiha nicht geschlagen. Seine Finger verstanden es, sie bis aufs Äußerste zu reizen, aber kurz vor ihrem Höhepunkt von ihr abzulassen. Mehrmals war sie kurz davor zu kommen, doch jedes Mal stoppte er. „Verdammt nochmal!“, die Rosahaarige befreite sich aus seiner Umarmung und drückte ihn ungeduldig zu Boden. Achtlos zog sie sich unter ihrem Rock die Hosen aus und setzte sich auf den grinsenden Sasuke, der ihr siegreich dabei zuschaute, wie sie hektisch seine Hose öffnete. Er stützte sich auf den Händen ab und ließ sie gewähren. Schnell hatte die junge Frau sein bestes Stück frei gelegt, um sich ebenso zügig wie gierig darauf niederzulassen. Beide stöhnten auf. Das war verrückt, sie saßen mitten auf dem Präsentierteller! Schnell und hart war ihr Spiel, was ihnen immer deutlichere Töne entlockte. Sakura hatte ihre Arme auf seinen Schulten abgelegt und drückte sich an den Schwarzhaarigen, welcher eine Hand an ihren Hintern gelegt hatte. Sie hatte das Gefühl, ihn noch tiefer als zuvor in sich zu spüren, was sie aber durchaus auch der Schnelligkeit und der Härte zuschreiben konnte. Dennoch machte es die junge Frau unglaublich an. Mit einem lauten Stöhner bäumte sie sich auf und drückte sich ein letztes Mal auf seine pochende Erektion, nur um eine Sekunde später zu fühlen, wie er in ihr kam. Erleichtertes Keuchen drang an ihr Ohr. Sasukes Atem verpasste ihr eine Gänsehaut, er konnte sie so leicht um den Finger wickeln, sie war ihm hoffnungslos verfallen. Sanft küsste er ihre Halsbeuge und drückte sie sachte von sich. Ihr Blick suchte seinen. Was fühlte er eigentlich, wenn er mit ihr schlief? „Wir sollten uns wieder herrichten...“, sagte der Uchiha leise und strich ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Seine Berührung bescherte ihr ein Kribbeln im Bauch. Diese Zärtlichkeit war so ungewohnt von ihm. Sie nickte leicht, doch konnte sie ihre Augen nicht von seinem Gesicht abwenden. Als Sasuke das bemerkte, schaute er fragend in ihre grünen Augen. Unsicher kam sie ihm näher und legte ihre Lippen auf seine. Der Kuss war anders als die, die sie während ihrer Spielereien ausgetauscht hatten. Der Uchiha wusste nicht, was er davon halten sollte. Leicht erwiderte er den Druck gegen ihre weichen Lippen, beendete den Kuss dann aber schnell. Dem Schwarzhaarigen war klar, das dieser Kuss Sakura mehr bedeutete, als ihm. Ihre Augen sprachen Bände, auch wenn ihre restliche Mimik nichts verriet. Langsam stand sie auf und sammelte ihre Sachen ein. „Ich... mach mich mal eben frisch.“, meinte sie und verschwand in ihrem Zelt. Gedankenversunken schloss er seine Hose und sah ihr nach. Das könnte doch komplizierter werden, als er anfangs gedacht hatte. „Essen!“, brüllte Naruto und landete genau neben Sasuke. Überrascht schaute er zu dem Blonden hoch. Das war verdammt knapp gewesen. Kakashi landete auf der anderen Seite vom Feuer: „Und zwar mehr als genug für alle.“ Doch dann starrte er seinen ehemaligen Schüler an, der vor den Feuer saß. Und als dieser bemerkte, das der Halbmaskierte ihn anschaute, blickte er zurück. Es bildete sich ein wissendes Grinsen unter seiner Maske. In Sasukes Kopf machte es klick und leicht beschämt ertappt worden zu sein, schaute er mit einem Hauch rot um die Nase zur Seite. Hola die Waldfee, während er mit Naruto Fische fangen war, hatten die anderen zwei also Zeit für eine kleine Nummer vor dem Feuer? Er hatte einen sehr guten Geruchsinn und Sakuras Geruch hing deutlich an Sasuke. „Ah, da seid ihr ja wieder!“, Sakura kam aus ihrem Zelt und brachte eine kleine Teekanne mit. „Na Sakura, war es angenehm am Feuer?“, neckte Kakashi die Rosahaarige. „Eh...“, kam es verwirrt von ihr. Was wollte er denn? Und wieso grinste ihr Sensei? Fragend schaute sie zurück und ließ ihren Blick auch über Naruto und Sasuke schweifen. Der Blonde spießte die Fische bereits auf Stöcker und versenkte diese am Feuer, sodass die Fische gebraten wurden. Der Uchiha hingegen schien wegen irgendwas peinlich berührt zu sein. Kakashi gab Naruto die restlichen Fische, der auch diese ans Feuer brachte. „Das nächste Mal können Naruto und ich ja noch Obst oder sowas suchen... Dann habt ihr mehr Zeit.“ Um Gottes Willen, dachte sich die junge Frau. Jetzt verstand sie die ganze Situation. Wie dumm sie doch war, sie hatte es doch selbst schon vor Beginn der Mission gedacht: Kakashi hörte alles und sein Geruchssinn war wie der von Akamaru. Er wusste sofort, was Sasuke und sie am Feuer von nur wenigen Minuten getrieben hatten. Und Sasukes Anblick zufolge war es selbst diesem unangenehm. Es fühlte sich an, wie von den eigenen Eltern beim Sex erwischt worden zu sein. Sakura umklammerte die Teekanne. Es war ihr so peinlich. Ihr Sensei hingegen sah das ziemlich locker. Entspannt setzte er sich neben Naruto ans Feuer und holte sein geliebtes Flirtparadies raus. Schwer seufzend ließ auch Sakura sich nieder und stellte die Teekanne am Rand des Feuers hin, um das darin enthaltene Wasser aufzuheizen. Es hatte keinen Sinn mehr, sich vor Kakashi zu schämen. Und urplötzlich kam sie sich verdorben vor wie ihr Sensei mit seinem Schmuddelheft. „Sag mal Sasuke... Wie hast du diese Hexe überhaupt aufgetrieben?“, durchbrach Naruto die Gedankenwelt aller. Der Schwarzhaarige legte leicht den Kopf schief: „Die Alte hat eher mich gefunden und mir einen Deal vorgeschlagen.“ „Was für ein Deal?“, auch Kakashi war neugierig. „Sie würde mich stärker machen, wenn ich ihr dafür einen neuen Körper organisiere.“ Ungläubig starrten ihn alle an. „Bitte was? Was soll das heißen?“, hakte die Rosahaarige nach. Der Uchiha sah den Flammen beim Tanzen zu, während er weiter erklärte: „Scheinbar wechselt die Schabracke alle paar Jahre ihren Körper. Und da es schon lange nicht mehr ihr richtiger ist, altert sie rasant schnell. Aber der jeweils neue Körper muss stärker sein als der, den sie zuvor übernommen hat. Und mittlerweile ist es für sie wohl kaum noch möglich, jemand so starkes zu finden, geschweige denn sich zu eigen zu machen.“ „Wen wolltest du ihr denn bringen im Tausch für deine Kraft?“, der Halbmaskierte legte sein Buch zur Seite. „Gar keinen.“ „Schon mal überlegt, das ihr klar war, das du deinen Teil der Vereinbarung nicht einhalten wolltest? Und sie dir deswegen diesen Mist untergejubelt hat?“, entgegnete Sakura. Der junge Mann schnaubte verächtlich: „Woher hätte sie das wissen sollen.“ „Hast du mal überlegt in was für eine Situation sie dich gebracht hat?! Mich würde bei der Alten gar nichts mehr wundern!“, meckerte wiederum die junge Frau und verschränkte ihre Arme, „Wie kannst du nur so blind von dir überzeugt sein? Deine Arroganz ist wirklich grenzenlos!“ Verblüfft musterte Naruto seine Teamkameradin: „Seit wann ist Sasuke denn so tief bei dir gesunken?“ „Komm schon Naruto, ich bin keine zwölf mehr. Ich bin weder blind, noch blöd. Ich hab Besseres verdient als einen arroganten Typen, der nur Rache im Kopf hat.“ Bevor der Blonde sie verwirrt anschauen könnte, packte Sasuke seine Sprache aus und er war wieder extrem gereizt: „Spinnst du?! Das klang vorhin-“ „Halt ja die Klappe und pass auf deine Hormone auf!“, brüllte Sakura sauer und stand auf. Wütend stapfte sie ein Stück vom Feuer weg. Der Blondschopf blinzelte: „Was zum Kuckuck ist los mit euch? Werdet ihr verrückt?“ „Der Fisch ist fertig!“, unterbrach ihr ehemaliger Sensei das Gespräch und hoffte so, das Thema erstmal begraben zu haben. Es gab Dinge, die sollten erst einmal ruhen. Sie aßen still nebeneinander um das Feuer sitzend und tranken grünen Tee, den Sakura aufgebrüht hatte. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um den kurzen Streit. Sasuke brachte sie einfach in Rage, wie konnte er nur so sorglos mit seinem Leben umgehen? War er sich denn gar nichts wert? Dafür reagierte er so zornig darauf, wenn sie ihn schlecht behandelte. Früher war er wesentlich ruhiger, entspannter. Er wirkte auf sie so aggressiv, seitdem er wieder seine normale Größe hatte. Aber warum war das so? Er geriet so leicht aus der Fassung, wie es eigentlich gar nicht seine Art war. Wie sollte sie den Schwarzhaarigen je verstehen. „Macht was ihr wollt, ich leg mich hin.“, gähnend schlurfte Naruto zu seinem improvisierten Zelt und murmelte sich in seinen Schlafsack. „Keine schlechte Idee. Ich denke, diese Nacht kommen wir noch ohne Wache aus, in diesem Wald sind wir sicher. Schlaft gut ihr beiden!“, und mit einem kurzen Grinsen verabschiedete sich auch der Grauhaarige vom Feuer. Nun saßen die beiden alleine vor den flackernden Flammen. Die Zeit verging, ohne das einer der beiden etwas sagte. Doch die junge Frau wurde auch müde. „Wo willst du schlafen, Sasuke?“, flüsterte sie zaghaft. Seine schwarzen Augen wanderten zu ihr: „Ich bleibe hier am Feuer.“ Nickend stand sie auf, hockte sich dann aber nochmal zu ihm runter. Fragend blickte er sie an. „Wenn dir wieder kalt wird...“ „Ich weiß. Es ist alles ok, Sakura. Leg dich schlafen.“, antwortete der Schwarzhaarige leise. Zaghaft strich sie ihm kurz über die Wange. Sie hoffte inständig, das er hier nicht den Harten markieren wollte und sie ihn morgen bewusstlos vor dem Feuer fand. Mit einem leicht mulmigen Gefühl schälte auch sie sich in ihren Schlafsack und dämmerte schnell in einen tiefen Schlaf. Kapitel 18: Feuer vor dem Feuer *zensiert* ------------------------------------------ Es war bereits dunkel, als sie einen Platz für ihr Nachtlager fanden. Sakura hatte schnell ihr Zelt aufgebaut, Kakashi ebenso. Naruto hatte sich behelfsmäßig eine Plane eingepackt, da sein Zelt ja noch immer kaputt und nicht ersetzt war, baute er sich aus diese und einigen Ästen ein Zelt. „Sasuke, wo willst du eigentlich schlafen?“, grinsend spickte der Blonde bei dieser Frage zu Sakura, die in dem Moment mit dem Rücken zu ihm das Lagerfeuer anzündete. „Nicht bei dir, Dobe.“, war Sasukes monotone Antwort, „Ich stelle Fallen auf.“ Und bevor Naruto ihn weiter auf den Geist gehen konnte, war er auf und davon. Grimmig schaute der andere ihm nach. Einen Augenblick später aber setzte er sich wieder lächelnd neben seine Teamkameradin. „Was wollen wir zum Abendbrot essen, Sakura?“ Die Rosahaarige seufzte und lehnte sich auf ihre Arme zurück: „Ich weiß nicht. Was meinen sie, Sensei?“ Obwohl er nicht mehr ihr Lehrer war, sprach sie Kakashi weiterhin so an. „Wir könnten ein paar Fische fangen. Naruto?“, auffordernd zeigte der Grauhaarige in eine Richtung. Der Angesprochene nickte: „Ja! Ist ja nicht weit bis zum Fluss!“ Einen Moment später saß Sakura alleine vor dem Feuer. „Endlich Ruhe...“, murmelte sie und schloss die Augen, während sie dem Knistern der Flammen lauschte. Doch dann legte sich eine Hand von hinten auf ihre Schulter. Es folgte ein paar Lippen an ihrem Hals auf der anderen Seite. „Sasuke, was tust du da?“, argwöhnisch öffnete sie die Augen und schaute zur Seite auf den Uchiha, der hinter ihr hockte. „Die beiden brauchen locker eine halbe Stunde, bis sie wieder da sind.“, wisperte er und knabberte weiter an ihrem Hals. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr es gefiel. Aber hier mit ihm zu schlafen, empfand sie als zu gewagt. „Ich werde mich jetzt bestimmt nicht auf dich einlassen.“ „Bist du dir sicher?“, hakte der Schwarzhaarige nach und wanderte mit einer Hand um ihre Taille, direkt runter in ihren Schritt. Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht: „Sasuke!“ Seine Finger strichen sanft über die kurze dünne Hose, die sie unter ihrem Rock trug. Schließlich wanderte seine Hand wieder hoch zum Bündchen. „Wenn du dir sicher bist, sollte dir das doch egal sein...“, flüsterte der Uchiha ihr ins Ohr. Er sollte nicht sehen, nicht spüren, das es ihr gefiel. Aber der Zug war bereits abgefahren... Sasuke spielte mit ihr sein Spiel, so sehr sie sich auch wehrte, am Ende gab sie sich geschlagen und überfiel ihn regelrecht. Sasukes Atem verpasste ihr eine Gänsehaut, er konnte sie so leicht um den Finger wickeln, sie war ihm hoffnungslos verfallen. Sanft küsste er ihre Halsbeuge und drückte sie sachte von sich. Ihr Blick suchte seinen. Was fühlte er eigentlich, wenn er mit ihr schlief? „Wir sollten uns wieder herrichten...“, sagte der Uchiha leise und strich ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Seine Berührung bescherte ihr ein Kribbeln im Bauch. Diese Zärtlichkeit war so ungewohnt von ihm. Sie nickte leicht, doch konnte sie ihre Augen nicht von seinem Gesicht abwenden. Als Sasuke das bemerkte, schaute er fragend in ihre grünen Augen. Unsicher kam sie ihm näher und legte ihre Lippen auf seine. Der Kuss war anders als die, die sie während ihrer Spielereien ausgetauscht hatten. Der Uchiha wusste nicht, was er davon halten sollte. Leicht erwiderte er den Druck gegen ihre weichen Lippen, beendete den Kuss dann aber schnell. Dem Schwarzhaarigen war klar, das dieser Kuss Sakura mehr bedeutete, als ihm. Ihre Augen sprachen Bände, auch wenn ihre restliche Mimik nichts verriet. Langsam stand sie auf und sammelte ihre Sachen ein. „Ich... mach mich mal eben frisch.“, meinte sie und verschwand in ihrem Zelt. Gedankenversunken schloss er seine Hose und sah ihr nach. Das könnte doch komplizierter werden, als er anfangs gedacht hatte. „Essen!“, brüllte Naruto und landete genau neben Sasuke. Überrascht schaute er zu dem Blonden hoch. Das war verdammt knapp gewesen. Kakashi landete auf der anderen Seite vom Feuer: „Und zwar mehr als genug für alle.“ Doch dann starrte er seinen ehemaligen Schüler an, der vor den Feuer saß. Und als dieser bemerkte, das der Halbmaskierte ihn anschaute, blickte er zurück. Es bildete sich ein wissendes Grinsen unter seiner Maske. In Sasukes Kopf machte es klick und leicht beschämt ertappt worden zu sein, schaute er mit einem Hauch rot um die Nase zur Seite. Hola die Waldfee, während er mit Naruto Fische fangen war, hatten die anderen zwei also Zeit für eine kleine Nummer vor dem Feuer? Er hatte einen sehr guten Geruchsinn und Sakuras Geruch hing deutlich an Sasuke. „Ah, da seid ihr ja wieder!“, Sakura kam aus ihrem Zelt und brachte eine kleine Teekanne mit. „Na Sakura, war es angenehm am Feuer?“, neckte Kakashi die Rosahaarige. „Eh...“, kam es verwirrt von ihr. Was wollte er denn? Und wieso grinste ihr Sensei? Fragend schaute sie zurück und ließ ihren Blick auch über Naruto und Sasuke schweifen. Der Blonde spießte die Fische bereits auf Stöcker und versenkte diese am Feuer, sodass die Fische gebraten wurden. Der Uchiha hingegen schien wegen irgendwas peinlich berührt zu sein. Kakashi gab Naruto die restlichen Fische, der auch diese ans Feuer brachte. „Das nächste Mal können Naruto und ich ja noch Obst oder sowas suchen... Dann habt ihr mehr Zeit.“ Um Gottes Willen, dachte sich die junge Frau. Jetzt verstand sie die ganze Situation. Wie dumm sie doch war, sie hatte es doch selbst schon vor Beginn der Mission gedacht: Kakashi hörte alles und sein Geruchssinn war wie der von Akamaru. Er wusste sofort, was Sasuke und sie am Feuer von nur wenigen Minuten getrieben hatten. Und Sasukes Anblick zufolge war es selbst diesem unangenehm. Es fühlte sich an, wie von den eigenen Eltern beim Sex erwischt worden zu sein. Sakura umklammerte die Teekanne. Es war ihr so peinlich. Ihr Sensei hingegen sah das ziemlich locker. Entspannt setzte er sich neben Naruto ans Feuer und holte sein geliebtes Flirtparadies raus. Schwer seufzend ließ auch Sakura sich nieder und stellte die Teekanne am Rand des Feuers hin, um das darin enthaltene Wasser aufzuheizen. Es hatte keinen Sinn mehr, sich vor Kakashi zu schämen. Und urplötzlich kam sie sich verdorben vor wie ihr Sensei mit seinem Schmuddelheft. „Sag mal Sasuke... Wie hast du diese Hexe überhaupt aufgetrieben?“, durchbrach Naruto die Gedankenwelt aller. Der Schwarzhaarige legte leicht den Kopf schief: „Die Alte hat eher mich gefunden und mir einen Deal vorgeschlagen.“ „Was für ein Deal?“, auch Kakashi war neugierig. „Sie würde mich stärker machen, wenn ich ihr dafür einen neuen Körper organisiere.“ Ungläubig starrten ihn alle an. „Bitte was? Was soll das heißen?“, hakte die Rosahaarige nach. Der Uchiha sah den Flammen beim Tanzen zu, während er weiter erklärte: „Scheinbar wechselt die Schabracke alle paar Jahre ihren Körper. Und da es schon lange nicht mehr ihr richtiger ist, altert sie rasant schnell. Aber der jeweils neue Körper muss stärker sein als der, den sie zuvor übernommen hat. Und mittlerweile ist es für sie wohl kaum noch möglich, jemand so starkes zu finden, geschweige denn sich zu eigen zu machen.“ „Wen wolltest du ihr denn bringen im Tausch für deine Kraft?“, der Halbmaskierte legte sein Buch zur Seite. „Gar keinen.“ „Schon mal überlegt, das ihr klar war, das du deinen Teil der Vereinbarung nicht einhalten wolltest? Und sie dir deswegen diesen Mist untergejubelt hat?“, entgegnete Sakura. Der junge Mann schnaubte verächtlich: „Woher hätte sie das wissen sollen.“ „Hast du mal überlegt in was für eine Situation sie dich gebracht hat?! Mich würde bei der Alten gar nichts mehr wundern!“, meckerte wiederum die junge Frau und verschränkte ihre Arme, „Wie kannst du nur so blind von dir überzeugt sein? Deine Arroganz ist wirklich grenzenlos!“ Verblüfft musterte Naruto seine Teamkameradin: „Seit wann ist Sasuke denn so tief bei dir gesunken?“ „Komm schon Naruto, ich bin keine zwölf mehr. Ich bin weder blind, noch blöd. Ich hab Besseres verdient als einen arroganten Typen, der nur Rache im Kopf hat.“ Bevor der Blonde sie verwirrt anschauen könnte, packte Sasuke seine Sprache aus und er war wieder extrem gereizt: „Spinnst du?! Das klang vorhin-“ „Halt ja die Klappe und pass auf deine Hormone auf!“, brüllte Sakura sauer und stand auf. Wütend stapfte sie ein Stück vom Feuer weg. Der Blondschopf blinzelte: „Was zum Kuckuck ist los mit euch? Werdet ihr verrückt?“ „Der Fisch ist fertig!“, unterbrach ihr ehemaliger Sensei das Gespräch und hoffte so, das Thema erstmal begraben zu haben. Es gab Dinge, die sollten erst einmal ruhen. Sie aßen still nebeneinander um das Feuer sitzend und tranken grünen Tee, den Sakura aufgebrüht hatte. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um den kurzen Streit. Sasuke brachte sie einfach in Rage, wie konnte er nur so sorglos mit seinem Leben umgehen? War er sich denn gar nichts wert? Dafür reagierte er so zornig darauf, wenn sie ihn schlecht behandelte. Früher war er wesentlich ruhiger, entspannter. Er wirkte auf sie so aggressiv, seitdem er wieder seine normale Größe hatte. Aber warum war das so? Er geriet so leicht aus der Fassung, wie es eigentlich gar nicht seine Art war. Wie sollte sie den Schwarzhaarigen je verstehen. „Macht was ihr wollt, ich leg mich hin.“, gähnend schlurfte Naruto zu seinem improvisierten Zelt und murmelte sich in seinen Schlafsack. „Keine schlechte Idee. Ich denke, diese Nacht kommen wir noch ohne Wache aus, in diesem Wald sind wir sicher. Schlaft gut ihr beiden!“, und mit einem kurzen Grinsen verabschiedete sich auch der Grauhaarige vom Feuer. Nun saßen die beiden alleine vor den flackernden Flammen. Die Zeit verging, ohne das einer der beiden etwas sagte. Doch die junge Frau wurde auch müde. „Wo willst du schlafen, Sasuke?“, flüsterte sie zaghaft. Seine schwarzen Augen wanderten zu ihr: „Ich bleibe hier am Feuer.“ Nickend stand sie auf, hockte sich dann aber nochmal zu ihm runter. Fragend blickte er sie an. „Wenn dir wieder kalt wird...“ „Ich weiß. Es ist alles ok, Sakura. Leg dich schlafen.“, antwortete der Schwarzhaarige leise. Zaghaft strich sie ihm kurz über die Wange. Sie hoffte inständig, das er hier nicht den Harten markieren wollte und sie ihn morgen bewusstlos vor dem Feuer fand. Mit einem leicht mulmigen Gefühl schälte auch sie sich in ihren Schlafsack und dämmerte schnell in einen tiefen Schlaf. Kapitel 19: Ein unpassender Moment ---------------------------------- Als die Sonne aufging, wurden die Schlafenden von den singenden Vögeln geweckt. Sasuke saß vor der restlichen Glut des Lagerfeuers und streckte sich. Er fühlte sich miserabel. Natürlich hatte er kaum geschlafen und das hatte ihn einiges an Energie geraubt. Ausgiebig gähnte der Uchiha und merkte erst danach, das Kakashi ihn dabei beobachtete: „Das war wohl keine erholsame Nacht für dich.“ Grummelnd stand der Jüngere auf. „Hatte unsere Dame kein Platz mehr für dich in ihrem Zelt?“, er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, ehe er sein Zelt abbaute und alles in seinem Rucksack verstaute. Sasuke ärgerte sich weiterhin. Nächste Nacht sollte er sich wirklich bei Sakura einquartieren, sonst ging er noch am Stock. „Guten Morgen!“, frisch wie aus dem Ei gepellt kam die Rosahaarige aus ihrem Zelt und baute ihres ebenso flink ab, wie ihr ehemaliger Sensei, „Können wir gleich los?“ „Ich wecke mal Naruto...“, gnadenlos ging er auf das Möchte-Gern-Zelt des Blonden zu und packte den Schlafenden am Knöchel, „Aufstehen, Dobe!“ Mit einem Ruck hatte er den anderen jungen Mann aus seinem Zelt und somit seinem Schlafsack ins Freie gezogen. Jammernd öffnete dieser seine blauen Augen: „Teme, lass mich in Frieden...“ „Steh schon auf, wir müssen weiter.“, gelassen drehte er sich wieder zu den anderen, „Ich geh die Fallen abbauen.“ Und schon war er wieder weg, ehe jemand etwas sagen konnte. Naruto packte sein Zeug ebenfalls zusammen und streckte sich ausgiebig. „Sakura, weißt du mittlerweile eigentlich, weswegen Sasuke so klein war?“, interessiert schaute Naruto zu ihr. „Sasuke war so schlau und hat ein Gebräu von der Hexe getrunken. Zu seinem Pech aber macht es ihn klein.“, erklärte sie, ohne weiter darüber nachzudenken. „Und wieso ist er jetzt wieder groß?“ Nun ärgerte sich die junge Frau innerlich über sich selbst. War doch klar das eins das andere nach sich zog. Sie hielt sich kurz die Hand über die Augen: „Es ist etwas komplizierter zu erklären, Naruto. Auf jeden Fall ist es nur eine Lösung auf Zeit und daher müssen wir diese Alte finden.“ „So dumm bin ich nun auch nicht, das du mir das nicht erklären könntest.“, missmutig beäugte er die Rosahaarige. „Es ist etwas tiefere Biologie. Und bevor du weiter meckerst, Sasuke hab ich das auch genauer erklären müssen, aber darauf hab ich grade keine Lust.“ „Zudem geht es ihn nichts an.“, der Uchiha tauchte wieder zwischen ihnen auf, „Du kannst ja selbst das Zeug von der Hexe probieren und dir dein eigenes Bild machen.“ „Bitte verschone mich mit dem Drama...“, Sakura schüttelte heftig den Kopf. Die Vorstellung, das Naruto dann irgendwie durch Hinata versorgt werden müsste... Nein, sie schoss ihre Gedanken ab. „Können wir?“, Kakashi gab das Tempo vor und sie drangen weiter voran durch den Wald, immer weiter gen Süden. „Ist ja wie in alten Zeiten!“, gluckste der Blondschopf und grinste glücklich. Auf Sakuras Lippen stahl sich ebenfalls ein kleines Lächeln. Er hatte recht. Und es tat irgendwie gut. Gegen Mittag erreichten sie die Grenze des halbwegs sicheren Gebietes. Nun mussten sie auf der Hut sein. „Sollten wir uns vielleicht weiter oben durch die Bäume bewegen?“, fragte die junge Frau unsicher den Grauhaarigen. Dieser überlegte und schien abzuwägen: „Es ist sicher nicht verkehrt. Verschaffen wir uns einen Überblick.“ Der Wald war auch oben in den Baumkronen ziemlich dicht und nicht sehr weit einsehbar. Sie lauschten und achteten auf jedes Geräusch, jede Bewegung. „Wie sollen wir die Hexe denn jetzt finden? Als wir dich gefunden haben, war die Alte ja auch nicht hier im Süden unterwegs. Wer weiß ob sie wirklich hier ist.“, gab Naruto zu bedenken. Der Uchiha wusste es auch nicht. Er sah keinen anderen Weg, als altmodisch die Gegend abzusuchen. „Naruto, erinnerst du dich an die Stille?“, Sakura hatte eine Idee. Der Blonde nickte: „Stimmt.“ „Erzählt mir davon.“, forderte Kakashi nebenbei. „In dem Wald, wo wir Sasuke gefunden hatten, beziehungsweise, wo sie uns gefunden und in ihr Versteck gebracht hatte, waren keine Tiere zu hören oder zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie alle weg waren... Aber es war so extrem still im Wald.“, erzählte Sakura und bekam eine Gänsehaut. Eigentlich konnte sie darauf verzichten, nochmal solch einen stummen Wald zu erleben. Seufzend schaute sie sich nach Sasuke um, der ein bisschen hinter ihr war. Irgendwie sah er nicht gut aus, das fiel ihr sofort auf. „Alles ok?“, rief sie ihm besorgt zu. „Ja, nerv nicht...“, doch kaum hatte er das gesagt, rutschte er bei der nächsten Landung weg. Zu seinem Glück reagierte Naruto schnell, packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück auf den dicken Stamm: „Also wenn du jemanden wegen deinem Zustand nicht belügen solltest, dann ist es unsere Sanitäterin.“ Der Blonde ließ ihn los, doch er spürte die Kälte an Sasukes Arm: „Du bist eiskalt!“ Die junge Frau wurde unruhig. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein! Ausgerechnet jetzt sank sein verdammter Hormonspiegel ab? „Warum hast du nicht eher was gesagt!“, beschwerte sie sich und landete bei den beiden jungen Männern, gefolgt vom Halbmaskierten. Sasuke sank auf die Knie und schnaufte leicht. „Ich sagte doch du sollst zu mir kommen, wenn was ist!“, sie legte ihm eine Hand auf die Stirn. Was sollte sie jetzt machen? Was zum Teufel sollte sie nur machen?! „Sakura...“, Sasuke krallte sich an ihre Hand, die auf seiner Stirn lag. Wenn er eines nicht wollte, dann war es wieder in diesem kleinen Körper gefangen zu sein! Warum mussten sie ausgerechnet mit den anderen beiden losziehen? Das machte es so unglaublich kompliziert! „Sensei, Naruto... Könnt ihr bitte die Umgebung sichern, während ich mich um ihn kümmere?“, sie hoffte, die beiden würden keine Fragen stellen. „Natürlich.“, antwortete Kakashi sofort und wollte schon los, als Sakura noch etwas murmelte. „Lasst euch Zeit.“ Nickend verschwanden beide. In diesem Moment sackte Sasuke in ihre Arme: „Scheiße...“ „Du hättest viel früher was sagen sollen, wir können die beiden doch nicht jedes Mal an der Nase herum führen, erst recht nicht Kakashi!“, wisperte sie ihm ins Ohr und schloss ihn sanft in die Arme. „Ich will gar nicht sein dummes Grinsen sehen, wenn er wieder da ist.“, grummelte der junge Mann und genoss ihre Nähe. Er spürte, wie die Wärme zurück durch seine Glieder fuhr und so setzte er sich leicht auf. Sakura hockte noch immer vor ihm und beobachtete ihn genau. Ein Hauch rot legte sich auf seine Wangen. Doch nun grinste sie: „Ist der große Sasuke Uchiha etwa ausgerechnet jetzt verlegen?“ „Tse, du spinnst wohl...“, grinste er zurück, doch seine Röte blieb. „Komm mit.“, sagte sie und zog ihn auf die Beine. Mit ein paar Sprüngen waren sie wieder auf dem Boden und sie führte ihn weiter in dichtes Unterholz. In einer kleinen Grube machte sie Halt und stellte ihre Tasche ab. Ratlos musterte er sie. Die ganze Situation war seltsam und verunsicherte ihn. Er hätte eher was sagen können, doch innerlich gefiel es ihm nicht, sie als seine Medizin zu betrachten. „Sasuke.“, sie kam ihm näher und blieb dicht vor ihm stehen, sodass er jede einzelne Wimper erkennen konnte, „Zieh mich aus.“ Ein Ruck durchfuhr ihn. Langsam legte er die Hand an den Reißverschluss ihres Oberteils und zog ihn langsam runter. Er verstand nicht warum, aber er war nervös. Sie trug, passend zum Oberteil, einen dunkelroten BH, der nun hervor blitzte. „Du denkst zu viel nach, Sasuke. Wir haben leider keine Zeit.“, ohne Umschweife und etwas grob drückte sie ihn gegen den nächsten Baum und begann einen wilden Kuss. Der Uchiha fühlte sich etwas überrumpelt, doch er ließ es sich gefallen. Es kribbelte immer mehr in ihm, sie heizte ihn regelrecht an. Abrupt drehte er sich mit ihr, fasste ihr unter den Rock und zog ihr die Hosen runter. Flink strampelte Sakura diese von den Füßen, im nächsten Moment war ihre Hand schon in seiner Hose zu Gange. Überrascht stöhnte der Schwarzhaarige gegen ihre weichen Lippen. Schnell packte er sie an der Hüfte und hob sie auf seine. Problemlos glitt er in ihre Tiefe und keuchte gegen ihre Halsbeuge. Sie machte ihn wahnsinnig! Wie am Abend zuvor legte Sakura ihre Arme auf seine Schultern ab, seine Hände ruhten an ihrem Po. Erst bewegte er sich langsam, dann aber immer fordernder. In diesem Moment war Sakura froh, das sie ihr Oberteil noch anhatte, sonst würde er ihr am Baum den Rücken wund scheuern. Immer tiefer wurden sein Stöhnen, seine Stöße schneller. Sie spürte, das sie gleich kam, auch wenn das in ihren Augen grade wirklich nebensächlich war. Für ihn tat sie es gerne, opferte sich für sein Wohl. Und wenn sie dabei auch auf ihre Kosten kam, war die junge Frau mehr als zufrieden. Sasuke wurde gröber und zitterte leicht, schließlich erwischte er ihren inneren empfindlichsten Punkt und die Welle brach über sie herein. Laut keuchend kam Sakura und klammerte sich an den jungen Mann. Die Enge, die durch ihren Höhepunkt entstand, riss ihn mit und um einen lauten Stöhner zu unterdrücken, biss er ihr sachte in die Schulter. „Sasuke!“, mit erhitztem Gesicht blickte sie zur Seite in seine Augen. Noch immer keuchte sie und ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, das konnte der Uchiha spüren. „Entschuldige...“, zärtlich küsste er ihre leicht geschundene Schulter und ließ sie hinab auf ihre eigenen Füße. Sie zogen sich wieder an und zupften sich kurz zurecht. „Passt?“, fragte die Rosahaarige den jungen Mann und hob ihre Tasche auf. Er nickte. Grade wollte sie wieder los, als er sie an der Hand fasste und zurück hielt. „Sakura?“ „Hm?“ „Danke...“, er gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen, was ihr Herz hüpfen ließ. Oh Gott, sie spürte wie sie wieder dahin schmolz wie Butter in der Sonne. „Lass uns schnell zurück, bevor sie uns noch suchen.“, Sakura sprang voraus und kletterte nach oben, zurück auf den Ast, an den die anderen sie vorhin zurück gelassen hatten. Sasuke folgte ihr und setzte sich neben sie entspannt auf den Ast. Er fühlte sich wieder vollkommen normal. „Sakura! Sasuke!“, Naruto kam ein paar Minuten später auch zurück, „Geht es dir besser?“ Neugierig schaute er runter auf den Schwarzhaarigen, der die Beine vom Ast baumeln ließ. Dieser nickte gemächlich. Ein leichtes Grinsen zierte seine Mundwinkel. Dieses Geheimnis hatte schon was. Im nächsten Moment jedoch verging ihm das Grinsen. Kakashi landete zwischen ihm und Sakura. Mit hochgezogener Augenbraue schaute er kurz zu Sasuke: „Ziemlich wunderliche Medizin...“ Oh man, wie oft würde ihnen das während dieser Mission noch passieren? „Können wir denn weiter?“, fragte der Blondschopf und streckte sich. Der Uchiha stand auf und sprang los. Im Gegensatz zu vorher strotzte er nur so vor Kraft. Verblüfft schaute Kakashi ihm nach: „Irgendwie verstehe ich das ja...“ „Sensei!“, beschämt trat Sakura ihrem ehemaligen Lehrer auf den Fuß und folgte dem Schwarzhaarigen. Konnte er seine Kommentare nicht für sich behalten? Die Angelegenheit war schon kompliziert genug. Gegen Abend fanden sie eine Höhle, die sich perfekt für ihr nächtliches Lager anbot. Schnell standen ihre drei Zelte und ein großzügiges Feuer prasselte in der Mitte. „Das wird eine entspannte Nacht, so geschützt wie wir sind!“, freute sich Naruto, streckte sich und ließ sich vor dem Feuer nieder. Sakura nickte zustimmend: „Allerdings. Aber ich hab Hunger. Ich würde sagen, diesmal gehen Sasuke und ich Essen besorgen.“ Der Halbmaskierte musste grinsen: „Na dann viel Erfolg.“ Grummelnd starrte sie zurück: „Danke, wir werden garantiert was finden und direkt zurück kommen!“ Der Uchiha sagte nichts. Stumm folgte er ihr in die Nacht hinaus durch den Wald, immer auf der Hut von plötzlichen Angreifern. Sie fanden zufällig eine kleine Scharr Waldhühner und fingen drei davon. Die Vögel waren zwar wesentlich kleiner als ein typisches Haushuhn, aber es würde für sie reichen und so machten sie kehrt. Naruto strahlte wie ein kleines Kind bei ihrer Beute und half Sakura beim zubereiten. Erst zupfte er ungeduldig eine Feder nach der anderen, bis er sah, wie Sakura das ganze anging. Sie hielt sich nicht mit den Federn auf und zog dem Huhn einfach die Haut samt Federn ab. Ebenso flott ging das Ausnehmen bei ihr. Erstaunt tat er es ihr gleich und stellte fest, das man mit Sakura in der Wildnis wohl nicht verhungern konnte. Während die beiden am Feuer saßen, standen Kakashi und Sasuke am Eingang der Höhle und schauten in den dunklen Wald, der sich vor ihnen erstreckte. „Sasuke, mir ist zwar klar, das du nicht darauf erpicht bist, mir das zu sagen, aber neugierig bin ich dennoch.“, begann der Ältere ruhig. Oh nein, nicht schon wieder solch ein Gespräch! „Frag erst gar nicht.“, brachte der Schwarzhaarige knirschend hervor. „Ich war vor der Abreise noch einmal kurz bei Tsunade, sie gab mir ein kleines Päckchen für den Notfall mit. Sie sagte, das du es nur im absoluten Notfall nehmen dürftest, wenn wirklich gar nichts mehr geht. Und das wir bei der Gabe des Medikaments sehr vorsichtig sein müssten. Natürlich war ich da schon neugierig, aber sie wollte mir nichts sagen.“ Medizin für den Notfall? Was hatte die Alte dem Grauhaarigen gegeben? „Sasuke... Ich hab das Päckchen vorhin aufgemacht. Und nun bin ich doch etwas verwirrt.“ Er hielt dem Jüngeren eine kleine Ampulle hin. Dieser nahm sie und las die Beschreibung auf dem Fläschchen. Künstliches Testosteron. Es war doch alles hinüber. Gereizt gab er dem anderen die Ampulle zurück: „Wenn ich nicht genug Zeug davon in mir habe, werde ich wieder ein Kind.“ Mehr als erstaunt schaute er seinen ehemaligen Schüler an. Daher wehte also der Wind. „Da hast du mit Sakura natürlich die passende Medizin zur Hand.“ Der Uchiha hielt sich kurz die Stirn. Wieso musste er in den letzten Tagen so viel von sich und seinen Intimitäten preis geben? „Dann solltest du so schlau sein und dich nachts um deine Medizin kümmern, damit es keiner mitkriegt.“, Kakashi zwinkerte ihm kurz zu und ging dann zu den anderen beiden ans Feuer. Recht hatte er allerdings. Wenigstens vor Naruto wollte er sich seine Ehre bewahren, wenn sein ehemaliger Sensei schon alles wusste. So mussten Sakura und er sich ihm gegenüber nicht mehr raus reden, das machte das ganze einfacher. Und Kakashi traute er wesentlich mehr Diskretion zu, als dem blonden Chaoten. Kapitel 20: Ein unpassender Moment *zensiert* --------------------------------------------- Als die Sonne aufging, wurden die Schlafenden von den singenden Vögeln geweckt. Sasuke saß vor der restlichen Glut des Lagerfeuers und streckte sich. Er fühlte sich miserabel. Natürlich hatte er kaum geschlafen und das hatte ihn einiges an Energie geraubt. Ausgiebig gähnte der Uchiha und merkte erst danach, das Kakashi ihn dabei beobachtete: „Das war wohl keine erholsame Nacht für dich.“ Grummelnd stand der Jüngere auf. „Hatte unsere Dame kein Platz mehr für dich in ihrem Zelt?“, er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, ehe er sein Zelt abbaute und alles in seinem Rucksack verstaute. Sasuke ärgerte sich weiterhin. Nächste Nacht sollte er sich wirklich bei Sakura einquartieren, sonst ging er noch am Stock. „Guten Morgen!“, frisch wie aus dem Ei gepellt kam die Rosahaarige aus ihrem Zelt und baute ihres ebenso flink ab, wie ihr ehemaliger Sensei, „Können wir gleich los?“ „Ich wecke mal Naruto...“, gnadenlos ging er auf das Möchte-Gern-Zelt des Blonden zu und packte den Schlafenden am Knöchel, „Aufstehen, Dobe!“ Mit einem Ruck hatte er den anderen jungen Mann aus seinem Zelt und somit seinem Schlafsack ins Freie gezogen. Jammernd öffnete dieser seine blauen Augen: „Teme, lass mich in Frieden...“ „Steh schon auf, wir müssen weiter.“, gelassen drehte er sich wieder zu den anderen, „Ich geh die Fallen abbauen.“ Und schon war er wieder weg, ehe jemand etwas sagen konnte. Naruto packte sein Zeug ebenfalls zusammen und streckte sich ausgiebig. „Sakura, weißt du mittlerweile eigentlich, weswegen Sasuke so klein war?“, interessiert schaute Naruto zu ihr. „Sasuke war so schlau und hat ein Gebräu von der Hexe getrunken. Zu seinem Pech aber macht es ihn klein.“, erklärte sie, ohne weiter darüber nachzudenken. „Und wieso ist er jetzt wieder groß?“ Nun ärgerte sich die junge Frau innerlich über sich selbst. War doch klar das eins das andere nach sich zog. Sie hielt sich kurz die Hand über die Augen: „Es ist etwas komplizierter zu erklären, Naruto. Auf jeden Fall ist es nur eine Lösung auf Zeit und daher müssen wir diese Alte finden.“ „So dumm bin ich nun auch nicht, das du mir das nicht erklären könntest.“, missmutig beäugte er die Rosahaarige. „Es ist etwas tiefere Biologie. Und bevor du weiter meckerst, Sasuke hab ich das auch genauer erklären müssen, aber darauf hab ich grade keine Lust.“ „Zudem geht es ihn nichts an.“, der Uchiha tauchte wieder zwischen ihnen auf, „Du kannst ja selbst das Zeug von der Hexe probieren und dir dein eigenes Bild machen.“ „Bitte verschone mich mit dem Drama...“, Sakura schüttelte heftig den Kopf. Die Vorstellung, das Naruto dann irgendwie durch Hinata versorgt werden müsste... Nein, sie schoss ihre Gedanken ab. „Können wir?“, Kakashi gab das Tempo vor und sie drangen weiter voran durch den Wald, immer weiter gen Süden. „Ist ja wie in alten Zeiten!“, gluckste der Blondschopf und grinste glücklich. Auf Sakuras Lippen stahl sich ebenfalls ein kleines Lächeln. Er hatte recht. Und es tat irgendwie gut. Gegen Mittag erreichten sie die Grenze des halbwegs sicheren Gebietes. Nun mussten sie auf der Hut sein. „Sollten wir uns vielleicht weiter oben durch die Bäume bewegen?“, fragte die junge Frau unsicher den Grauhaarigen. Dieser überlegte und schien abzuwägen: „Es ist sicher nicht verkehrt. Verschaffen wir uns einen Überblick.“ Der Wald war auch oben in den Baumkronen ziemlich dicht und nicht sehr weit einsehbar. Sie lauschten und achteten auf jedes Geräusch, jede Bewegung. „Wie sollen wir die Hexe denn jetzt finden? Als wir dich gefunden haben, war die Alte ja auch nicht hier im Süden unterwegs. Wer weiß ob sie wirklich hier ist.“, gab Naruto zu bedenken. Der Uchiha wusste es auch nicht. Er sah keinen anderen Weg, als altmodisch die Gegend abzusuchen. „Naruto, erinnerst du dich an die Stille?“, Sakura hatte eine Idee. Der Blonde nickte: „Stimmt.“ „Erzählt mir davon.“, forderte Kakashi nebenbei. „In dem Wald, wo wir Sasuke gefunden hatten, beziehungsweise, wo sie uns gefunden und in ihr Versteck gebracht hatte, waren keine Tiere zu hören oder zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie alle weg waren... Aber es war so extrem still im Wald.“, erzählte Sakura und bekam eine Gänsehaut. Eigentlich konnte sie darauf verzichten, nochmal solch einen stummen Wald zu erleben. Seufzend schaute sie sich nach Sasuke um, der ein bisschen hinter ihr war. Irgendwie sah er nicht gut aus, das fiel ihr sofort auf. „Alles ok?“, rief sie ihm besorgt zu. „Ja, nerv nicht...“, doch kaum hatte er das gesagt, rutschte er bei der nächsten Landung weg. Zu seinem Glück reagierte Naruto schnell, packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück auf den dicken Stamm: „Also wenn du jemanden wegen deinem Zustand nicht belügen solltest, dann ist es unsere Sanitäterin.“ Der Blonde ließ ihn los, doch er spürte die Kälte an Sasukes Arm: „Du bist eiskalt!“ Die junge Frau wurde unruhig. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein! Ausgerechnet jetzt sank sein verdammter Hormonspiegel ab? „Warum hast du nicht eher was gesagt!“, beschwerte sie sich und landete bei den beiden jungen Männern, gefolgt vom Halbmaskierten. Sasuke sank auf die Knie und schnaufte leicht. „Ich sagte doch du sollst zu mir kommen, wenn was ist!“, sie legte ihm eine Hand auf die Stirn. Was sollte sie jetzt machen? Was zum Teufel sollte sie nur machen?! „Sakura...“, Sasuke krallte sich an ihre Hand, die auf seiner Stirn lag. Wenn er eines nicht wollte, dann war es wieder in diesem kleinen Körper gefangen zu sein! Warum mussten sie ausgerechnet mit den anderen beiden losziehen? Das machte es so unglaublich kompliziert! „Sensei, Naruto... Könnt ihr bitte die Umgebung sichern, während ich mich um ihn kümmere?“, sie hoffte, die beiden würden keine Fragen stellen. „Natürlich.“, antwortete Kakashi sofort und wollte schon los, als Sakura noch etwas murmelte. „Lasst euch Zeit.“ Nickend verschwanden beide. In diesem Moment sackte Sasuke in ihre Arme: „Scheiße...“ „Du hättest viel früher was sagen sollen, wir können die beiden doch nicht jedes Mal an der Nase herum führen, erst recht nicht Kakashi!“, wisperte sie ihm ins Ohr und schloss ihn sanft in die Arme. „Ich will gar nicht sein dummes Grinsen sehen, wenn er wieder da ist.“, grummelte der junge Mann und genoss ihre Nähe. Er spürte, wie die Wärme zurück durch seine Glieder fuhr und so setzte er sich leicht auf. Sakura hockte noch immer vor ihm und beobachtete ihn genau. Ein Hauch rot legte sich auf seine Wangen. Doch nun grinste sie: „Ist der große Sasuke Uchiha etwa ausgerechnet jetzt verlegen?“ „Tse, du spinnst wohl...“, grinste er zurück, doch seine Röte blieb. „Komm mit.“, sagte sie und zog ihn auf die Beine. Mit ein paar Sprüngen waren sie wieder auf dem Boden und sie führte ihn weiter in dichtes Unterholz. In einer kleinen Grube machte sie Halt und stellte ihre Tasche ab. Ratlos musterte er sie. Die ganze Situation war seltsam und verunsicherte ihn. Er hätte eher was sagen können, doch innerlich gefiel es ihm nicht, sie als seine Medizin zu betrachten. „Sasuke.“, sie kam ihm näher und blieb dicht vor ihm stehen, sodass er jede einzelne Wimper erkennen konnte, „Zieh mich aus.“ Ein Ruck durchfuhr ihn. Langsam legte er die Hand an den Reißverschluss ihres Oberteils und zog ihn langsam runter. Er verstand nicht warum, aber er war nervös. Sie trug, passend zum Oberteil, einen dunkelroten BH, der nun hervor blitzte. „Du denkst zu viel nach, Sasuke. Wir haben leider keine Zeit.“, ohne Umschweife und etwas grob drückte sie ihn gegen den nächsten Baum und begann einen wilden Kuss. Es war ein schnelles, raues Techtelmechtel. Zum Schluss konnte Sasuke nicht anders, als Sakura sachte in die Schulter zubeißen. Sie hatte ihn in Rage betrieben. „Sasuke!“, mit erhitztem Gesicht blickte sie zur Seite in seine Augen. Noch immer keuchte sie und ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, das konnte der Uchiha spüren. „Entschuldige...“, zärtlich küsste er ihre leicht geschundene Schulter. Sie zogen sich wieder an und zupften sich kurz zurecht. „Passt?“, fragte die Rosahaarige den jungen Mann und hob ihre Tasche auf. Er nickte. Grade wollte sie wieder los, als er sie an der Hand fasste und zurück hielt. „Sakura?“ „Hm?“ „Danke...“, er gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen, was ihr Herz hüpfen ließ. Oh Gott, sie spürte wie sie wieder dahin schmolz wie Butter in der Sonne. „Lass uns schnell zurück, bevor sie uns noch suchen.“, Sakura sprang voraus und kletterte nach oben, zurück auf den Ast, an den die anderen sie vorhin zurück gelassen hatten. Sasuke folgte ihr und setzte sich neben sie entspannt auf den Ast. Er fühlte sich wieder vollkommen normal. „Sakura! Sasuke!“, Naruto kam ein paar Minuten später auch zurück, „Geht es dir besser?“ Neugierig schaute er runter auf den Schwarzhaarigen, der die Beine vom Ast baumeln ließ. Dieser nickte gemächlich. Ein leichtes Grinsen zierte seine Mundwinkel. Dieses Geheimnis hatte schon was. Im nächsten Moment jedoch verging ihm das Grinsen. Kakashi landete zwischen ihm und Sakura. Mit hochgezogener Augenbraue schaute er kurz zu Sasuke: „Ziemlich wunderliche Medizin...“ Oh man, wie oft würde ihnen das während dieser Mission noch passieren? „Können wir denn weiter?“, fragte der Blondschopf und streckte sich. Der Uchiha stand auf und sprang los. Im Gegensatz zu vorher strotzte er nur so vor Kraft. Verblüfft schaute Kakashi ihm nach: „Irgendwie verstehe ich das ja...“ „Sensei!“, beschämt trat Sakura ihrem ehemaligen Lehrer auf den Fuß und folgte dem Schwarzhaarigen. Konnte er seine Kommentare nicht für sich behalten? Die Angelegenheit war schon kompliziert genug. Gegen Abend fanden sie eine Höhle, die sich perfekt für ihr nächtliches Lager anbot. Schnell standen ihre drei Zelte und ein großzügiges Feuer prasselte in der Mitte. „Das wird eine entspannte Nacht, so geschützt wie wir sind!“, freute sich Naruto, streckte sich und ließ sich vor dem Feuer nieder. Sakura nickte zustimmend: „Allerdings. Aber ich hab Hunger. Ich würde sagen, diesmal gehen Sasuke und ich Essen besorgen.“ Der Halbmaskierte musste grinsen: „Na dann viel Erfolg.“ Grummelnd starrte sie zurück: „Danke, wir werden garantiert was finden und direkt zurück kommen!“ Der Uchiha sagte nichts. Stumm folgte er ihr in die Nacht hinaus durch den Wald, immer auf der Hut von plötzlichen Angreifern. Sie fanden zufällig eine kleine Scharr Waldhühner und fingen drei davon. Die Vögel waren zwar wesentlich kleiner als ein typisches Haushuhn, aber es würde für sie reichen und so machten sie kehrt. Naruto strahlte wie ein kleines Kind bei ihrer Beute und half Sakura beim zubereiten. Erst zupfte er ungeduldig eine Feder nach der anderen, bis er sah, wie Sakura das ganze anging. Sie hielt sich nicht mit den Federn auf und zog dem Huhn einfach die Haut samt Federn ab. Ebenso flott ging das Ausnehmen bei ihr. Erstaunt tat er es ihr gleich und stellte fest, das man mit Sakura in der Wildnis wohl nicht verhungern konnte. Während die beiden am Feuer saßen, standen Kakashi und Sasuke am Eingang der Höhle und schauten in den dunklen Wald, der sich vor ihnen erstreckte. „Sasuke, mir ist zwar klar, das du nicht darauf erpicht bist, mir das zu sagen, aber neugierig bin ich dennoch.“, begann der Ältere ruhig. Oh nein, nicht schon wieder solch ein Gespräch! „Frag erst gar nicht.“, brachte der Schwarzhaarige knirschend hervor. „Ich war vor der Abreise noch einmal kurz bei Tsunade, sie gab mir ein kleines Päckchen für den Notfall mit. Sie sagte, das du es nur im absoluten Notfall nehmen dürftest, wenn wirklich gar nichts mehr geht. Und das wir bei der Gabe des Medikaments sehr vorsichtig sein müssten. Natürlich war ich da schon neugierig, aber sie wollte mir nichts sagen.“ Medizin für den Notfall? Was hatte die Alte dem Grauhaarigen gegeben? „Sasuke... Ich hab das Päckchen vorhin aufgemacht. Und nun bin ich doch etwas verwirrt.“ Er hielt dem Jüngeren eine kleine Ampulle hin. Dieser nahm sie und las die Beschreibung auf dem Fläschchen. Künstliches Testosteron. Es war doch alles hinüber. Gereizt gab er dem anderen die Ampulle zurück: „Wenn ich nicht genug Zeug davon in mir habe, werde ich wieder ein Kind.“ Mehr als erstaunt schaute er seinen ehemaligen Schüler an. Daher wehte also der Wind. „Da hast du mit Sakura natürlich die passende Medizin zur Hand.“ Der Uchiha hielt sich kurz die Stirn. Wieso musste er in den letzten Tagen so viel von sich und seinen Intimitäten preis geben? „Dann solltest du so schlau sein und dich nachts um deine Medizin kümmern, damit es keiner mitkriegt.“, Kakashi zwinkerte ihm kurz zu und ging dann zu den anderen beiden ans Feuer. Recht hatte er allerdings. Wenigstens vor Naruto wollte er sich seine Ehre bewahren, wenn sein ehemaliger Sensei schon alles wusste. So mussten Sakura und er sich ihm gegenüber nicht mehr raus reden, das machte das ganze einfacher. Und Kakashi traute er wesentlich mehr Diskretion zu, als dem blonden Chaoten. Kapitel 21: Ein Kompliment -------------------------- Nach dem Essen hatte sich Naruto schnell in sein Zelt verzogen, er war todmüde und zu vollgefressen, um mit den anderen am Feuer zu entspannen. Kakashi blätterte zufrieden in seinem Buch rum, während Sakura sich eine Karte genauer anschaute. „Wo könnte sich die Hexe nur rumtreiben?“ Ihre Frage riss Sasuke aus seinen Gedanken. Die ganze Zeit hatte er ins Feuer gestarrt. Nun blickte er sie an und zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“ „Ich denke wir müssen auf altmodische Art alles absuchen. Vielleicht hilft uns ja das Wissen über den stummen Wald. Gut möglich das es um sie herum immer so ist und wir sie so entdecken.“, der Grauhaarige las gelassen weiter und schaute nicht von seinem Flirtparadies auf. „Es ist blöd, wenn man nichts planen kann...“, murrte Sakura und faltete die Karte zusammen, „Verdonnert zum nichts tun.“ „Ihr könnt ja die Zeit nutzen und euch ein stilles Plätzchen suchen.“, schlug ihr ehemaliger Sensei vor. Die Rosahaarige dachte sich verhört zu haben: „Ein stilles Plätzchen suchen?!“ Nun sah der Ältere doch auf und grinste locker: „Ja, nicht das Sasuke morgen wieder auf halbem Wege schlapp macht.“ Entgeistert starrte sie ihn an. Wieso wusste er es? Der Uchiha stand leicht gereizt auf und hielt sich die Stirn: „Und so jemand liest massenhaft Flirtparadiese. Noch beschissener hätte man es nicht ausdrücken können!“ „Wie hättest du es denn gerne? Soll ich es romantischer oder erotischer verpacken?“, das Grinsen von Kakashi wurde breiter, „Ich dachte du machst dir aus beiden nichts.“ „Hört auf!“, die junge Frau stand ebenfalls beschämt auf, „Ihr... seid beide echt das Letzte.“ Sie fühlte sich besudelt. Wütend stapfte Sakura zu ihrem Zelt und verschwand darin. Es war eine Sache, das sie Sasuke auf diese pikante Weise versorgte, aber das ihr Sensei das nun wusste und sich darüber amüsierte, kränkte sie. Als wäre sie nur ein Mittel, was Sasuke regelmäßig benötigte. Im Inneren verletzt schlüpfte sie aus ihren Schuhen und stieg in ihren Schlafsack. Alles war nur Sasukes Schuld. Hätte er dieses Zeug nicht getrunken, dann wäre sie jetzt nicht hier. Ein paar Tränen rollten ihre Wangen hinunter. Aber hätte er es nicht getan, hätte sie ihn wohl nicht wiedergesehen. Und erst recht nicht solch eine Bindung aufgebaut, auch wenn sie anders war, als sich die junge Frau es wünschte. Die Plane ihres Zeltes raschelte kurz und fragend sah sie zum Eingang. Schwarze Augen musterten sie eindringlich. Sakura wendete den Blick wieder ab und drehte ihm den Rücken zu: „Lass mich allein, ich will nicht mit dir schlafen.“ Sasuke aber blieb. Er ließ hinter sich die Plane wieder zufallen und legte sich langsam neben die Rosahaarige. „Das hatte ich gar nicht vor, Sakura.“, flüsterte er und legte eine Hand auf ihre Schulter. Der junge Mann wusste, was in ihr vor ging, aber wie sollte er mit ihr darüber reden? Es dauerte, bis er wieder sprach. „Denk nicht so über dich, Sakura.“ Sie spürte seinen Atem in ihren Nacken. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Doch umdrehen oder etwas sagen wollte die junge Frau nicht. Ein kleines Seufzen kam von ihm. „Ich weiß, das ich dir nicht das sagen kann, was du gerne hören würdest. Das wissen wir beide.“, während er erzählte, strich er mit seinem Daumen auf ihrer Schulter sanft hin und her, „Aber du bist mir nicht egal. Und das zwischen uns ist nicht bedeutungslos.“ Hörbar atmete Sakura aus, schließlich drehte sie sich doch langsam zu dem Uchiha um: „Und was ist dann zwischen uns?“ Nachdenklich legte er seine Hand, die vorher auf ihrer Schulter ruhte, auf ihre Wange: „Ich weiß es nicht...“ Verloren schaute sie ihm in die Augen und sah in ihnen, das er ehrlich ihr gegenüber war. „Tu mir nicht weh, Sasuke.“, wisperte Sakura und griff nach seiner Hand. Selbstsicher grinste er: „Ich sagte doch, ich tu dir nicht weh.“ Sie wurde leicht rot: „Aber das meintest du doch anders...“ „Ich werde dir nicht weh tun, Sakura. Genieß mich einfach als dein Spielzeug.“ Jetzt wurde sie erst recht knallrot: „Spielzeug?!“ „Natürlich. Du bist gewiss nicht meins. Ich höchstens deins.“, langsam beugte er sich zu ihr, „Und du entscheidest wann wir spielen.“ Fasziniert sah sie Sasuke an. Er hatte es geschafft. Er hatte ihr dieses Gefühl genommen, ein wertloser Gegenstand zu sein. Und sich dafür selbst zu einen gemacht. Der Rosahaarigen war klar, das er es mit Absicht getan hatte und das ihm bewusst war, was ihr schwer im Magen lag, freute sie noch mehr. Sasuke verstand sie. Und das bedeutete der jungen Frau viel. „Küss mich.“, forderte sie und der junge Mann ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Sanft legten sich seine Lippen auf ihre und sachte nippte er daran. In ihrem Körper kribbelte es. Es war unglaublich, was für eine Wirkung er auf sie hatte. Sakura öffnete ihren Schlafsack und zog ihn näher zu sich, um sich anzukuscheln. Der Uchiha folgte ihrer Einladung. Zwar lagen sie nun zusammen im offenen Schlafsack, aber kalt war ihnen gewiss nicht. Zufrieden schlief die junge Frau im Arm des Schwarzhaarigen ein. Als Sakura wieder aufwachte, dämmerte es bereits und erste Vögel waren zu hören. Glücklich schmiegte sie sich an Sasuke und strich ihm über die Wange. Dabei entging ihr allerdings nicht, das er sich etwas kälter anfühlte. Langsam richtete sie sich auf und musterte ihn. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Sanft strich sie mit ihrem Daumen über seine Nasenspitze: „Sasuke?“ „Hm...“, er kniff die Augen zusammen, ehe er sie langsam öffnete und direkt die Kälte spürte. Doch bevor der junge Mann etwas sagen konnte, spürte er ihre warmen Lippen auf seinen. Der Schlaf wich ihm aus dem Körper, dafür überkam ihn Sakuras Wärme. Seine rechte Hand wanderte in ihren Schopf und kraulte sie im Nacken. So geweckt zu werden war nicht schlecht. Die junge Frau löste sich von ihm und setzte sich mit einem Lächeln auf seinen Schoß. Verblüfft schaute er zu ihr nach oben. „Wirklich?“, fragte Sasuke ungläubig nach. War ihr das nicht zu gewagt? Statt zu antworten, zog sie sich das Shirt aus und streifte ihren BH ab. Herrje... Sie konnte ihn gut verführen! „Du willst doch wohl nicht kneifen?“, grinsend beugte sie sich runter und küsste ihn fordernd. Schmunzelnd erwiderte der junge Mann ihre Zuwendung, fasste ihr in den Nacken und drehte sich geschickt mit ihr. Überrascht schaute sie zu ihm hoch. Sie mochte sein erhabenes Grinsen einfach, er sah dabei so verdammt gut aus. Nun war er es, der sich das Oberteil auszog und sie genoss es, ihm dabei zuzusehen. Ohne Umschweife machte der Uchiha an ihr weiter und griff nach dem Bündchen ihres Hosenrocks. Leicht hob sie ihren Po an und er streifte ihr alles samt Höschen von den Beinen. Schnell hatte er sich auch von seiner Hose befreit und stemmte sich über die Rosahaarige: „Wir müssen verdammt leise sein, kannst du das?“ „Halt die Klappe und mach weiter!“, befahl sie mit süßer Stimme und zerrte ihn mit ihrer Hand im Nacken näher an sich. Doch ganz so einfach wollte er es ihr nicht machen, dafür machte ihm das Spiel mit ihr viel zu viel Spaß. Sanft küsste er ihr Ohrläppchen, dann flüsterte er bestimmend: „Dreh dich um.“ Sie blinzelte. Umdrehen? Langsam zog sie das eine Bein zu sich hoch, um es an ihm vorbei auf die andere Seite zu führen. Nochmals schaute sie ihm in die schwarzen Augen. Sie war sich unsicher, aber sie vertraute ihm. Während sie sich hinlegte, kam er über sie und leckte leicht über ihr Ohr. Auf ihm zu sitzen oder unter ihm zu liegen war für sie normal, aber so fühlte es sich doch schon jetzt schon anders an. Erotischer? Das Wort benutzte sie selten. Seine Hände fassten ihre Hüfte und zogen sie auf ihre Knie. Zielsicher wanderte eine Hand von ihm über ihren Bauch zwischen ihre Schenkel. Fasziniert stellte Sasuke fest, das sie bereits ziemlich feucht war. Das unterstrich sein Ego ungemein. Geräuschlos hockte er sich zwischen ihre Beine, führte seine Erregung durch ihre Lippen und versank in ihrer Scham. Oh man, keinen Mucks von sich zu geben war die Hölle! Sakura stützte ihren Oberkörper mit den Unterarmen ab, doch als er in ihr eindrang, drückte sie ihr Gesicht in ihren Schlafsack, um darin ihr Keuchen zu ersticken. Er bewegte sich langsam und intensiv in ihr, was die junge Frau fast um den Verstand brachte. Sie wagte es nicht, ihr Gesicht aus dem weichen Stoff zu heben, aus Angst, ihr könnte ein Stöhner raus rutschen. Je schneller seine Stöße wurden, desto heftiger krallte sich Sakura in ihren Schlafsack. Wie konnte er so stumm dabei bleiben? Viel schneller als erwartet kam sie und drückte ihm ihren Hintern entgegen. Seine Bewegungen wurden unkontrollierter und wilder, bis der Uchiha sich an ihr krallend in sie ergoss. Erschöpft ließ er sich auf ihren Rücken sinken und küsste sie zärtlich im Nacken. „Oh man...“, schnaufte die Rosahaarige unter ihm und grinste leicht. Sasuke konnte auch nicht anders als breit zu grinsen. Was auch immer das zwischen ihnen war, es machte beiden großen Spaß und so wie es grade war, war es okay. Sakura öffnete die Augen, das Gefühl des Orgasmus war verebbt. Jetzt fiel ihr auf, das Sasuke so auf ihr lag, wie sie Naruto und Hinata vorgefunden hatten. Allerdings drückte das Gewicht vom Uchiha ihr langsam aber gemächlich die Luft aus den Lungen. „Du bist schwer, Sasuke...“, japste sie und drückte sich hoch. Zufrieden erhob er sich von der Rosahaarigen und setzte sich neben sie. Als sie sich umdrehte, sah sie auch schon seinen entspannten Gesichtsausdruck, als er sie musterte. „Du bist wunderschön, weißt du das?“, flüsterte er und strich mit seinen Fingern um ihren Bauchnabel im Kreis. Röte stieg ihr ins Gesicht. Hatte er ihr jemals ein Kompliment gemacht? Sie konnte sich grade nicht erinnern. Sakura lächelte dankbar zu ihm auf und genoss seine Streicheleinheiten. Fast wäre sie wieder eingeschlafen, doch dann regte sich draußen etwas. Sasuke griff nach seinen Sachen und zog sich wieder an. Wie gerne hätte sie jetzt mit ihm noch länger hier gelegen, doch es ging nicht. Enttäuscht schlüpfte auch sie wieder in ihre Sachen und kämmte sich ihr Haar. Der Schwarzhaarige stieg in seine Schuhe und verließ ihr Zelt. „Teme, warum kommst du aus Sakuras Zelt?“ Mit überraschten Blick wandte er sich Naruto zu. Wieso war er als Erster aufgestanden? „Geht dich nichts an.“, gab der Uchiha unwirsch zurück und ging zum erloschenen Feuer, um sich dort mit geschlossenen Augen niederzulassen. Der Blondschopf hob fragend eine Augenbraue. Zu gerne wüsste er, was da zwischen den beiden lief, denn selbst ihm war klar, irgendwas musste da sein! Aber das Benehmen beider verwirrte ihn. „Guten Morgen!“, der Grauhaarige tauchte ebenfalls auf und baute direkt sein Zelt ab, „Gute geschlafen die Herren?“ „Logo!“, kam es vom Blonden. Sasuke nickte stumm. Ja, er konnte sich wirklich nicht beklagen. Auch Sakura kam nun aus ihrem Zelt und streckte sich ausgiebig: „Ich hoffe, wir finden heute wenigstens einen Hinweis auf diese Hexe!“ Doch der Tag verging ohne nennenswerte Fortschritte, auch wenn sie sehr weit voran gekommen waren. Demotiviert ließ sich Naruto an einem Fluss nieder: „Das ist doch zum kotzen. Hätte er nicht alleine losgehen können? Ich kann mir grade echt etwas Besseres vorstellen, als sinnlos durch die Gegend zu laufen!“ „Ich hab nicht um deine Hilfe gebeten, Dobe.“, murrte der andere junge Mann bissig, „Du hättest dir Hinata ja einpacken können!“ „Sasuke!“, tadelte ihn sofort die Rosahaarige. Sie hatte es schon den ganzen Tag gespürt, bei jeder Gelegenheit stachelte er Naruto auf, wenn dieser etwas zu mosern hatte. Der Uchiha war geladen, total aggressiv, aber sie konnte es nicht nachvollziehen. „Lass Hinata da raus, Teme!“, beschwerte sich der Blondschopf und ballte die Faust. Sasuke grinste: „Sonst was?“ Sakuras Mahnung hatte er ignoriert. Es juckte ihn in den Fingern, er spürte in sich eine wogende Kraft, die verbraucht werden wollte. Brüllend stürzte Naruto auf Sasuke zu, der sich bereit stellte. „Hört auf verdammt!“, die junge Frau stellte sich zwischen ihnen und hob beiden eine Hand entgegen, „Lasst den Scheiß!“ „Soll er doch aufhören mit seinen blöden Kommentaren!“, meckerte Naruto und ließ von seinem Vorhaben ab. Wütend stapfte er ans Ufer, um nach Fischen zu schauen. Essen würde ihn vielleicht beruhigen. Seufzend sah die Rosahaarige zum anderen: „Was ist nur los mit dir?“ „Ich habe da eine Vermutung.“ Beide schauten zu ihrem ehemaligen Sensei, der seinen Rucksack abgestellt hatte und sich auf den Boden niederließ. „Er hat zu viel Testosteron im Blut. Und das macht aggressiv.“ Das ergab auch in Augen der Rosahaarigen Sinn. Doch bevor sie weiter darüber reden konnten, wollte die junge Frau etwas anderes wissen: „Von wem wissen sie davon, Sensei?“ Ihre Stimme klang ernst. Kakashi zeigte auf Sasuke. „Was?!“, sie holte grade aus, um dem Uchiha eine überzubraten, als der Grauhaarige schnell sagte: „Allerdings hat er nur bestätigt, was ich vermutet hatte.“ Sie hielt inne: „Vermutet? Wie kann man so etwas vermuten?!“ „Ganz einfach. Ich war vor unserer Abreise noch einmal bei Tsunade, weil sie mir für den Notfall noch etwas für Sasuke mitgeben wollte. Aber sie sagte mir nicht, was es ist oder was er überhaupt hat. Bei eurem ersten Techtelmechtel hab ich mich nur gewundert, aber bei eurem zweiten Mal wurde ich stutzig.“ Sakura hielt sich beschämt die Stirn. „Also habe ich das Päckchen von Tsunade geöffnet und erblickte zwei Ampullen Testosteron.“, er grinste, „Und da Sasuke wohl keinen Sinn mehr darin sah, es irgendwie zu verstecken, hat er mir die Puzzleteile zusammen gesetzt.“ „Als wäre das ganze nicht schon peinlich genug...“, murmelte sie. „Es hätte doch eh nichts mehr gebracht es geheim zu halten.“, der Schwarzhaarige warf einen genervten Blick auf den Älteren, „Wenn er uns nicht hört, dann riecht er es.“ Der Halbmaskierte grinste: „Allerdings. Vielleicht war es heute früh ein bisschen zu viel des Guten bei deinen jetzigen Kraftwallungen?“ „Herr Gott mir reichts!“, sauer marschierte Sakura flussaufwärts, „Ich geh baden und wehe mich nervt irgendjemand!“ Beide Männer sahen sie ihr nach. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kleinen OneShot gefällig? ;) https://ssl.animexx.de/fanfiction/autor/166591/381951/ Kapitel 22: Ein Kompliment *zensiert* ------------------------------------- Nach dem Essen hatte sich Naruto schnell in sein Zelt verzogen, er war todmüde und zu vollgefressen, um mit den anderen am Feuer zu entspannen. Kakashi blätterte zufrieden in seinem Buch rum, während Sakura sich eine Karte genauer anschaute. „Wo könnte sich die Hexe nur rumtreiben?“ Ihre Frage riss Sasuke aus seinen Gedanken. Die ganze Zeit hatte er ins Feuer gestarrt. Nun blickte er sie an und zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“ „Ich denke wir müssen auf altmodische Art alles absuchen. Vielleicht hilft uns ja das Wissen über den stummen Wald. Gut möglich das es um sie herum immer so ist und wir sie so entdecken.“, der Grauhaarige las gelassen weiter und schaute nicht von seinem Flirtparadies auf. „Es ist blöd, wenn man nichts planen kann...“, murrte Sakura und faltete die Karte zusammen, „Verdonnert zum nichts tun.“ „Ihr könnt ja die Zeit nutzen und euch ein stilles Plätzchen suchen.“, schlug ihr ehemaliger Sensei vor. Die Rosahaarige dachte sich verhört zu haben: „Ein stilles Plätzchen suchen?!“ Nun sah der Ältere doch auf und grinste locker: „Ja, nicht das Sasuke morgen wieder auf halbem Wege schlapp macht.“ Entgeistert starrte sie ihn an. Wieso wusste er es? Der Uchiha stand leicht gereizt auf und hielt sich die Stirn: „Und so jemand liest massenhaft Flirtparadiese. Noch beschissener hätte man es nicht ausdrücken können!“ „Wie hättest du es denn gerne? Soll ich es romantischer oder erotischer verpacken?“, das Grinsen von Kakashi wurde breiter, „Ich dachte du machst dir aus beiden nichts.“ „Hört auf!“, die junge Frau stand ebenfalls beschämt auf, „Ihr... seid beide echt das Letzte.“ Sie fühlte sich besudelt. Wütend stapfte Sakura zu ihrem Zelt und verschwand darin. Es war eine Sache, das sie Sasuke auf diese pikante Weise versorgte, aber das ihr Sensei das nun wusste und sich darüber amüsierte, kränkte sie. Als wäre sie nur ein Mittel, was Sasuke regelmäßig benötigte. Im Inneren verletzt schlüpfte sie aus ihren Schuhen und stieg in ihren Schlafsack. Alles war nur Sasukes Schuld. Hätte er dieses Zeug nicht getrunken, dann wäre sie jetzt nicht hier. Ein paar Tränen rollten ihre Wangen hinunter. Aber hätte er es nicht getan, hätte sie ihn wohl nicht wiedergesehen. Und erst recht nicht solch eine Bindung aufgebaut, auch wenn sie anders war, als sich die junge Frau es wünschte. Die Plane ihres Zeltes raschelte kurz und fragend sah sie zum Eingang. Schwarze Augen musterten sie eindringlich. Sakura wendete den Blick wieder ab und drehte ihm den Rücken zu: „Lass mich allein, ich will nicht mit dir schlafen.“ Sasuke aber blieb. Er ließ hinter sich die Plane wieder zufallen und legte sich langsam neben die Rosahaarige. „Das hatte ich gar nicht vor, Sakura.“, flüsterte er und legte eine Hand auf ihre Schulter. Der junge Mann wusste, was in ihr vor ging, aber wie sollte er mit ihr darüber reden? Es dauerte, bis er wieder sprach. „Denk nicht so über dich, Sakura.“ Sie spürte seinen Atem in ihren Nacken. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Doch umdrehen oder etwas sagen wollte die junge Frau nicht. Ein kleines Seufzen kam von ihm. „Ich weiß, das ich dir nicht das sagen kann, was du gerne hören würdest. Das wissen wir beide.“, während er erzählte, strich er mit seinem Daumen auf ihrer Schulter sanft hin und her, „Aber du bist mir nicht egal. Und das zwischen uns ist nicht bedeutungslos.“ Hörbar atmete Sakura aus, schließlich drehte sie sich doch langsam zu dem Uchiha um: „Und was ist dann zwischen uns?“ Nachdenklich legte er seine Hand, die vorher auf ihrer Schulter ruhte, auf ihre Wange: „Ich weiß es nicht...“ Verloren schaute sie ihm in die Augen und sah in ihnen, das er ehrlich ihr gegenüber war. „Tu mir nicht weh, Sasuke.“, wisperte Sakura und griff nach seiner Hand. Selbstsicher grinste er: „Ich sagte doch, ich tu dir nicht weh.“ Sie wurde leicht rot: „Aber das meintest du doch anders...“ „Ich werde dir nicht weh tun, Sakura. Genieß mich einfach als dein Spielzeug.“ Jetzt wurde sie erst recht knallrot: „Spielzeug?!“ „Natürlich. Du bist gewiss nicht meins. Ich höchstens deins.“, langsam beugte er sich zu ihr, „Und du entscheidest wann wir spielen.“ Fasziniert sah sie Sasuke an. Er hatte es geschafft. Er hatte ihr dieses Gefühl genommen, ein wertloser Gegenstand zu sein. Und sich dafür selbst zu einen gemacht. Der Rosahaarigen war klar, das er es mit Absicht getan hatte und das ihm bewusst war, was ihr schwer im Magen lag, freute sie noch mehr. Sasuke verstand sie. Und das bedeutete der jungen Frau viel. „Küss mich.“, forderte sie und der junge Mann ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Sanft legten sich seine Lippen auf ihre und sachte nippte er daran. In ihrem Körper kribbelte es. Es war unglaublich, was für eine Wirkung er auf sie hatte. Sakura öffnete ihren Schlafsack und zog ihn näher zu sich, um sich anzukuscheln. Der Uchiha folgte ihrer Einladung. Zwar lagen sie nun zusammen im offenen Schlafsack, aber kalt war ihnen gewiss nicht. Zufrieden schlief die junge Frau im Arm des Schwarzhaarigen ein. Als Sakura wieder aufwachte, dämmerte es bereits und erste Vögel waren zu hören. Glücklich schmiegte sie sich an Sasuke und strich ihm über die Wange. Dabei entging ihr allerdings nicht, das er sich etwas kälter anfühlte. Langsam richtete sie sich auf und musterte ihn. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Sanft strich sie mit ihrem Daumen über seine Nasenspitze: „Sasuke?“ „Hm...“, er kniff die Augen zusammen, ehe er sie langsam öffnete und direkt die Kälte spürte. Doch bevor der junge Mann etwas sagen konnte, spürte er ihre warmen Lippen auf seinen. Der Schlaf wich ihm aus dem Körper, dafür überkam ihn Sakuras Wärme. Seine rechte Hand wanderte in ihren Schopf und kraulte sie im Nacken. So geweckt zu werden war nicht schlecht. Die junge Frau löste sich von ihm und setzte sich mit einem Lächeln auf seinen Schoß. Verblüfft schaute er zu ihr nach oben. „Wirklich?“, fragte Sasuke ungläubig nach. War ihr das nicht zu gewagt? Statt zu antworten, zog sie sich das Shirt aus und streifte ihren BH ab. Herrje... Sie konnte ihn gut verführen! „Du willst doch wohl nicht kneifen?“, grinsend beugte sie sich runter und küsste ihn fordernd. Schmunzelnd erwiderte der junge Mann ihre Zuwendung, fasste ihr in den Nacken und drehte sich geschickt mit ihr. Überrascht schaute sie zu ihm hoch. Sie mochte sein erhabenes Grinsen einfach, er sah dabei so verdammt gut aus. Nun war er es, der sich das Oberteil auszog und sie genoss es, ihm dabei zuzusehen. Ohne Umschweife machte der Uchiha an ihr weiter und griff nach dem Bündchen ihres Hosenrocks. Leicht hob sie ihren Po an und er streifte ihr alles samt Höschen von den Beinen. Schnell hatte er sich auch von seiner Hose befreit und stemmte sich über die Rosahaarige: „Wir müssen verdammt leise sein, kannst du das?“ „Halt die Klappe und mach weiter!“, befahl sie mit süßer Stimme und zerrte ihn mit ihrer Hand im Nacken näher an sich. Erschöpft ließ sich der Uchiha auf ihren Rücken sinken und küsste sie zärtlich im Nacken. „Oh man...“, schnaufte die Rosahaarige unter ihm und grinste leicht. Sasuke konnte auch nicht anders als breit zu grinsen. Was auch immer das zwischen ihnen war, es machte beiden großen Spaß und so wie es grade war, war es okay. Sakura öffnete die Augen, das Gefühl des Orgasmus war verebbt. Jetzt fiel ihr auf, das Sasuke so auf ihr lag, wie sie Naruto und Hinata vorgefunden hatten. Allerdings drückte das Gewicht vom Uchiha ihr langsam aber gemächlich die Luft aus den Lungen. „Du bist schwer, Sasuke...“, japste sie und drückte sich hoch. Zufrieden erhob er sich von der Rosahaarigen und setzte sich neben sie. Als sie sich umdrehte, sah sie auch schon seinen entspannten Gesichtsausdruck, als er sie musterte. „Du bist wunderschön, weißt du das?“, flüsterte er und strich mit seinen Fingern um ihren Bauchnabel im Kreis. Röte stieg ihr ins Gesicht. Hatte er ihr jemals ein Kompliment gemacht? Sie konnte sich grade nicht erinnern. Sakura lächelte dankbar zu ihm auf und genoss seine Streicheleinheiten. Fast wäre sie wieder eingeschlafen, doch dann regte sich draußen etwas. Sasuke griff nach seinen Sachen und zog sich wieder an. Wie gerne hätte sie jetzt mit ihm noch länger hier gelegen, doch es ging nicht. Enttäuscht schlüpfte auch sie wieder in ihre Sachen und kämmte sich ihr Haar. Der Schwarzhaarige stieg in seine Schuhe und verließ ihr Zelt. „Teme, warum kommst du aus Sakuras Zelt?“ Mit überraschten Blick wandte er sich Naruto zu. Wieso war er als Erster aufgestanden? „Geht dich nichts an.“, gab der Uchiha unwirsch zurück und ging zum erloschenen Feuer, um sich dort mit geschlossenen Augen niederzulassen. Der Blondschopf hob fragend eine Augenbraue. Zu gerne wüsste er, was da zwischen den beiden lief, denn selbst ihm war klar, irgendwas musste da sein! Aber das Benehmen beider verwirrte ihn. „Guten Morgen!“, der Grauhaarige tauchte ebenfalls auf und baute direkt sein Zelt ab, „Gute geschlafen die Herren?“ „Logo!“, kam es vom Blonden. Sasuke nickte stumm. Ja, er konnte sich wirklich nicht beklagen. Auch Sakura kam nun aus ihrem Zelt und streckte sich ausgiebig: „Ich hoffe, wir finden heute wenigstens einen Hinweis auf diese Hexe!“ Doch der Tag verging ohne nennenswerte Fortschritte, auch wenn sie sehr weit voran gekommen waren. Demotiviert ließ sich Naruto an einem Fluss nieder: „Das ist doch zum kotzen. Hätte er nicht alleine losgehen können? Ich kann mir grade echt etwas Besseres vorstellen, als sinnlos durch die Gegend zu laufen!“ „Ich hab nicht um deine Hilfe gebeten, Dobe.“, murrte der andere junge Mann bissig, „Du hättest dir Hinata ja einpacken können!“ „Sasuke!“, tadelte ihn sofort die Rosahaarige. Sie hatte es schon den ganzen Tag gespürt, bei jeder Gelegenheit stachelte er Naruto auf, wenn dieser etwas zu mosern hatte. Der Uchiha war geladen, total aggressiv, aber sie konnte es nicht nachvollziehen. „Lass Hinata da raus, Teme!“, beschwerte sich der Blondschopf und ballte die Faust. Sasuke grinste: „Sonst was?“ Sakuras Mahnung hatte er ignoriert. Es juckte ihn in den Fingern, er spürte in sich eine wogende Kraft, die verbraucht werden wollte. Brüllend stürzte Naruto auf Sasuke zu, der sich bereit stellte. „Hört auf verdammt!“, die junge Frau stellte sich zwischen ihnen und hob beiden eine Hand entgegen, „Lasst den Scheiß!“ „Soll er doch aufhören mit seinen blöden Kommentaren!“, meckerte Naruto und ließ von seinem Vorhaben ab. Wütend stapfte er ans Ufer, um nach Fischen zu schauen. Essen würde ihn vielleicht beruhigen. Seufzend sah die Rosahaarige zum anderen: „Was ist nur los mit dir?“ „Ich habe da eine Vermutung.“ Beide schauten zu ihrem ehemaligen Sensei, der seinen Rucksack abgestellt hatte und sich auf den Boden niederließ. „Er hat zu viel Testosteron im Blut. Und das macht aggressiv.“ Das ergab auch in Augen der Rosahaarigen Sinn. Doch bevor sie weiter darüber reden konnten, wollte die junge Frau etwas anderes wissen: „Von wem wissen sie davon, Sensei?“ Ihre Stimme klang ernst. Kakashi zeigte auf Sasuke. „Was?!“, sie holte grade aus, um dem Uchiha eine überzubraten, als der Grauhaarige schnell sagte: „Allerdings hat er nur bestätigt, was ich vermutet hatte.“ Sie hielt inne: „Vermutet? Wie kann man so etwas vermuten?!“ „Ganz einfach. Ich war vor unserer Abreise noch einmal bei Tsunade, weil sie mir für den Notfall noch etwas für Sasuke mitgeben wollte. Aber sie sagte mir nicht, was es ist oder was er überhaupt hat. Bei eurem ersten Techtelmechtel hab ich mich nur gewundert, aber bei eurem zweiten Mal wurde ich stutzig.“ Sakura hielt sich beschämt die Stirn. „Also habe ich das Päckchen von Tsunade geöffnet und erblickte zwei Ampullen Testosteron.“, er grinste, „Und da Sasuke wohl keinen Sinn mehr darin sah, es irgendwie zu verstecken, hat er mir die Puzzleteile zusammen gesetzt.“ „Als wäre das ganze nicht schon peinlich genug...“, murmelte sie. „Es hätte doch eh nichts mehr gebracht es geheim zu halten.“, der Schwarzhaarige warf einen genervten Blick auf den Älteren, „Wenn er uns nicht hört, dann riecht er es.“ Der Halbmaskierte grinste: „Allerdings. Vielleicht war es heute früh ein bisschen zu viel des Guten bei deinen jetzigen Kraftwallungen?“ „Herr Gott mir reichts!“, sauer marschierte Sakura flussaufwärts, „Ich geh baden und wehe mich nervt irgendjemand!“ Beide Männer sahen sie ihr nach. Kapitel 23: Zu spät ------------------- Kakashi wandte sich wieder dem Uchiha zu: „Ich hoffe dir ist bewusst, wie nah ihr diese ganze Situation geht.“ „Oh Kakashi, lass bitte dieses Thema.“, Sasuke fasste sich genervt an den Kopf, „Ich hatte in den letzten Tagen genug beschissene Gespräche über Themen, die niemanden oder höchstens Sakura etwas angehen.“ „Dann solltest du mittlerweile abgehärtet sein.“, der Grauhaarige grinste kurz, schaute dann aber eher ernst, „Pass auf das du sie nicht verletzt.“ „Ich geh Naruto mit dem Fischen helfen...“, angepisst ging er zum Blonden. Nein, er wollte garantiert nicht mit Kakashi über sein Liebesleben reden. Bei dem Gedanken stoppte er innerlich. War es denn ein Liebesleben? Immer weiter driftete er in in seine Gedanken ab, während er zu Naruto auf den Fluss ging. Nachdenklich schlug er ein paar Fische aus dem Fluss, die am Ufer landeten. Wieder war er bei der Frage, was das zwischen ihm und Sakura eigentlich war. Mit ihr zu schlafen war aufregend und er tat es gewiss nicht nur, um erwachsen zu bleiben. In erster Linie machte es mit ihr unglaublich viel Spaß und es fühlte sich viel besser und intensiver an als mit anderen Frauen. Er hatte jetzt auch nicht die große Vergleichsmöglichkeit, er konnte die Vorigen an einer Hand locker abzählen, doch Sakura war anders. Die Rosahaarige stieg unterdessen entkleidet in den doch zugegebenermaßen kalten Fluss. Doch egal wie kalt es war und wenn Eisschollen an ihr vorbei getrieben wären, nach dem sie drei Mal mit Sasuke geschlafen hatte, brauchte sie einfach dringend ein Bad, um sich den Schweiß ihrer Spielereien vom Körper zu waschen. Seufzend und leicht bibbernd tauchte sie unter. Wo das wohl noch hinführte? Als sie wieder durch die Wasseroberfläche brach und die Haare zurück strich, ließ sie ihren Blick wandern. Die Sonne ging langsam unter und färbte den Himmel in ein angenehmes orange. Zitternd bewegte sie sich zum Ufer. Sie hatte genug und musste dringend an ein molliges Feuer. Sie angelte ein kleines Handtuch aus ihrem Rucksack und trocknete sich schnell ab, um dann in frische Klamotten zu steigen. Mit noch leicht nassen Füßen und ihren Sachen ging sie flussabwärts, zurück zu den Männern, in der Hoffnung, das ein prasselndes Feuer sie erwartete. Tatsächlich sah sie schon von weitem ein großzügiges Feuer, vor dem Naruto saß und einige Fische bewachte, die knisternd vor sich hin schmorten. „Ah, Sakura!“, als der Blonde sie bemerkte, grinste er sie verschmitzt an, „Hast du auch Hunger?“ Sie nickte und ließ sich neben ihm nieder: „Sag mal, wo sind Kakashi und Sasuke?“ Beunruhigt schaute sie sich um. „Die wollten Fallen aufstellen. Aber ich glaube, es wird eher auf einen Übungskampf hinaus laufen, Sasuke ist irgendwie geladen gewesen.“ Testosterongeladen, dachte sich die junge Frau und schmunzelte. „Ach so.“ „Ach so? Du machst dir keine Sorgen?“, kam es überrascht von dem jungen Mann neben ihr. Sie machte eine abwertende Bewegung mit der Hand: „Bei den beiden muss ich mir nun wirklich keine Sorgen machen.“ In genau diesem Moment flog Sasuke mit einer enormen Geschwindigkeit neben ihnen in den Fluss ein und verursachte eine Wasserfontäne. „Heilige scheiße, die übertreiben es aber!“, kommentierte Naruto und sah gespannt auf. Sasuke tauchte wieder auf und wischte sich fahrig die Haare aus dem Gesicht, mit den Augen die Umgebung absuchend. „Völlig bescheuert.“, war Sakuras Bemerkung, „So finden wir vielleicht nicht die Hexe, aber sie ganz bestimmt uns.“ Der Blondschopf nickte: „Ja, noch auffälliger geht’s nicht.“ Der Schwarzhaarige wollte grade zum Gegenschlag ansetzen, als sie ihn anbrüllte: „Schwing deinen Arsch ans Feuer und lass den Mist!“ Regelrecht erschrocken hatte er die Hände gehoben und in ihre Richtung gestarrt. Sein bester Freund lachte leise. „Warum?“, fragte Sasuke, als er sich wieder gefasst hatte. Die junge Frau zog eine Augenbraue hoch: „Das fragst du noch?! Häng dir doch gleich ein Schild um für die Hexe, wo Opfer draufsteht! Und jetzt komm aus dem kalten Wasser, eine Erkältung kannst du dir nicht leisten!“ „So fürsorglich, unsere Sakura!“, Kakashi kam zwischen den Bäumen hervor, in der Hand sein geliebtes Flirtparadies. „Sensei, das war eine bescheuerte Idee! Was wenn jemand uns bemerkt und angreift?“, schimpfte sie den Älteren aus. „Es ist keiner in der Nähe, sonst hätte ich unseren Wilden nicht in den Fluss befördert.“, entspannt machte er es sich ebenfalls am Feuer bequem. Der benannte Wilde trottete nun aus dem Wasser zum Feuer: „Besten Dank auch!“ Grummelnd zog er sich das Shirt über den Kopf und wrang es aus, anschließend legte er es auf einen Stein, nahe am Feuer und setzte sich. Sakura blinzelte ihn an: „Das wars?“ Fragend blickte er zurück. Eine Augenbraue von ihr zog sich wieder ungläubig nach oben: „Zieh dich aus!“ Angespannt atmete der Schwarzhaarige kurz ein und aus, ehe er sich die Hand an die Stirn legte: „Nicht schon wieder, Sakura...“ „Nicht schon wieder?!“, schrie Naruto spitz, sprang auf und zeigte mit dem Finger auf die beiden, „Mir reichts, ich will sofort wissen, was da zwischen euch läuft! Ihr macht mich verrückt!“ „Es geht dich einen Scheißdreck an, was zwischen uns läuft!“, blaffte der andere junge Mann zurück. „Es geht mich sehr wohl was an, wenn du Sakura schon wieder das Herz brichst!“, meckerte der Blonde zurück. „Er bricht mir doch nicht das Herz.“, warf die Rosahaarige ein, doch ihr Satz ging zwischen den beiden Streithähnen unter. „Ich frag dich doch auch nicht, was du mit Hinata machst!“ „Mein Sexleben geht dich ja auch nichts an!“ „Meines dich ebenso wenig!“ „Ha!“, siegessicher reckte der Blonde die Faust in die Höhe, „Wusste ich es doch!“ Unglaublich, hatte der Idiot ihn grade mit Absicht in Rage gebracht, damit er seine Vermutung bestätigte? Kakashi nickte anerkennend: „Schlau gelöst, Naruto.“ Der Uchiha schloss die Augen. Er war so wütend, er könnte einen ganzen Wald abfackeln. Doch bevor er wieder etwas sagen konnte, schritt Sakura ein: „Jetzt, wo ja jeder hier weiß das wir Sex hatten, würdest du mir jetzt als Sanitäterin die Ehre erweisen und dich selbst vor einer Erkältung retten? Zieh die nassen Sachen aus!“ Sie hatte ihre Scham aufgegeben. Ihr Sensei wusste es. Naruto wusste es. Es war ihr plötzlich scheiß egal. Auffordernd hielt sie Sasuke eine frische Shorts hin, die sie aus ihrem Rucksack gekramt hatte. Er hatte ja großzügig auf Gepäck verzichtet, also hatte sie sich die Freiheit herausgenommen, ihm wenigstens ein paar Shorts und ein Shirt einzupacken, auch wenn er meinte, er könne seine Wäsche ja regelmäßig im Fluss waschen. Pustekuchen, darauf hatte sie keine Lust. Naruto lachte zufrieden: „Hör lieber auf sie, wer weiß wann sie dich sonst wieder ran lässt!“ „Naruto!“, sie verpasste ihm eine gehörige Kopfnuss, „Wie Sasuke schon sagte, das geht dich einen Scheißdreck an! Kümmer du dich lieber um deinen Kram!“ Der Blonde nahm sich unbeeindruckt einen Fisch und biss hinein: „Ich kann mich nicht beschweren!“ „Ja ich würde sagen, ihr seid alle drei mehr oder weniger erwachsen geworden.“, der Grauhaarige klappte kurz sein Schmuddelheft zu, „Allerdings, meine lieben Herren, liegt mir dabei was im Magen.“ Verwirrt schauten ihn seine drei ehemaligen Schüler an. Sasuke hatte sich inzwischen umgezogen und sich noch ein trockenes Shirt genommen: „Was kommt jetzt?“ Der Halbmaskierte fasste sich nachdenklich ans Kinn: „Nun, wie sage ich es euch am ehesten...“ „Sensei?“, auch die junge Frau war neugierig. „Also ich bin mir sicher, das Sakura gut aufgeklärt ist, aber hat man euch beide auf aufgeklärt?“, er musterte Naruto und Sasuke. Dem Schwarzhaarigen entglitten fast alle Gesichtszüge: „Das ist nicht ihr ernst?“ „Doch, vollkommen. Da ihr ja ohne Eltern seid, sehe ich mich als euer ehemaliger Sensei ein bisschen in der Pflicht, das nachzuholen.“ „Ein bisschen spät, oder?“, gab der Uchiha sarkastisch zu bedenken, „Und im Übrigen bin ich aufgeklärt, keinen Bedarf!“ Kakashis Blick wanderte zu Naruto, der ihn fragend anschaute. Sakura und Sasuke wandten sich ebenfalls zum Chaoten. Dieser schien nicht zu verstehen. „Was ist denn jetzt?“ „Oh mein Gott!“, japste Sakura, unsicher, ob sie nun lachen oder weinen sollte. Der arme Tropf konnte ja nichts dafür, die Schule hatte das Thema zwar mal kurz angeschnitten, aber Naruto hatte so oft die Schule geschwänzt... „Du hast doch mit Hinata geschlafen?“, auch Sasuke war ein wenig bestürzt. Klar, er hatte beim ersten Mal mit Sakura auch nicht darauf geachtet, aber er wusste, worum es hier grade ging. Verlegen nickte der Blonde: „Ja und?“ Sakuras Augenbrauen wanderten immer höher vor Unglaube: „Du weißt es nicht?“ Der Schwarzhaarige hielt sich die Stirn: „Hinata ist ja nicht dumm, aber ich habe irgendwie nicht das Gefühl, als wenn sie in der Nacht darauf geachtet hat.“ „Was denn zum Teufel nochmal?!“, ungeduldig fuchtelte Naruto mit dem aufgespießten Fisch herum. Kakashi ließ den Kopf hängen. Warum kam er ständig zu spät? „Naruto. Hast du dir nie darüber Gedanken gemacht, wie ein Kind entsteht?“ Der Angesprochene blinzelte kurz: „Was? Ein Kind?“ Peinlich berührt knabberte er weiter an seinem Fisch: „Ehm...“ „Okay, hast du nicht...“, der Ältere seufzte ergeben, „Hat Jiraiya nicht genug in dem Bereich erzählt?“ Mit voranschreiten des Gesprächs wurde der Uzumaki immer röter: „Danke, ich weiß Dank dem Eremiten glaube ich zu viel.“ „Der hat ihm wahrscheinlich von zich verschiedenen Stellungen und anderen Kram erzählt, aber nicht das beim Sex durchaus ein Kind entstehen kann.“, warf Sasuke ein. Punkt. Treffer und versenkt. „Was?!“, panisch sprang der Blonde auf die Füße und ließ seinen Spieß fallen. Seufzend stand Sakura auf und zog ihn mit ans Ufer, ein paar Meter weg vom Feuer: „Komm mal mit, ich erkläre dir das ganze mal...“ Die anderen beiden sahen ihnen nach. Es war schon traurig, das da ein entscheidendes Thema gänzlich an dem Blonden vorbei gegangen war, ohne das er dafür etwas konnte. „Ich hoffe ihr passt besser auf.“, seufzend ließ Kakashi den Kopf hängen, er fühlte sich ein bisschen schuldig und hoffte inständig, das die Hyuuga nicht schwanger von seinem ehemaligen Schüler war. „Bitte vergleich mich nicht mit diesem Idioten...“, murrte der Schwarzhaarige, doch innerlich wusste er es besser: er war genauso dämlich gewesen. Sakura saß lange mit Naruto da und redete. Zwischendurch holte sie ein paar Spieße, um nebenbei etwas zu essen. Es tat ihr leid, das er so unwissend war und so wollte sie sich besonders viel Zeit nehmen, um alle seine Fragen zu beantworten. Es waren fast zwei Stunden vergangen, als sich die beiden zurück ans Feuer gesellten. „Schlauer?“, fragte Kakashi. Der Blondschopf nickte. Der Ältere nickte dankend zur jungen Frau. Doch das neue Wissen brachte Naruto auch Sorgen. Was, wenn Hinata nicht wie Sakura ihren Zyklus abgezählt hatte? Und dann war da ja noch die Gefahr, das es dennoch passieren konnte! „Sakura... Hast du keine Angst, das du doch schwanger werden könntest?“, erkundigte sich Naruto ruhig. Es war eine recht intime Frage und auch Sasuke schaute interessiert zu ihr, immerhin schliefen sie fast täglich miteinander. Ihr Sensei stand auf: „Redet ihr mal weiter, ich muss schlafen.“ Er verließ die kleine Runde und verschwand in seinem Zelt, das ein Stück weit entfernt am Waldrand stand. „Hm...“, sie dachte nach. Ohne Kakashi war es ihr nicht ganz so peinlich. „Ich kann eigentlich sehr gut auf meinen Zyklus vertrauen, von daher hab ich kaum Angst.“ Sasuke seufzte erleichtert auf. Er wäre garantiert noch nicht bereit für solch eine einschneidende Veränderung in seinem Leben. Er ließ sich nach hinten ins Gras fallen und legte die Hände über den Kopf ab. „Und du, Sasuke?“ „Dobe, ich will meinen Bruder töten, ich wäre wohl der Letzte, den sich ein Kind als Vater wünscht.“ Sakura schaute zu ihm: „Das beantwortet aber nicht die Frage.“ Der Uchiha schaute hoch zu den Sternen. Hatte er Angst davor? Wovor hatte er überhaupt Angst? „Ich glaube Angst ist das falsche Wort.“, antwortete der Liegende ehrlich, „Nicht bereit schon eher.“ Auch Naruto warf sich nun ins Grüne und starrte mit verschränkten Armen am Hinterkopf nach oben: „Ich hab schon Angst. Hinata würde mich umbringen.“ Die Rosahaarige lächelte. Es war eine entspannte, sehr innige Atmosphäre zwischen den dreien und so legte sie sich zwischen die beiden: „Hinata würde dich nicht umbringen, dafür liebt sie dich viel zu sehr.“ „Okay, dann wird es ihr Vater tun.“ „Das kann ich mir auch gut vorstellen.“, bestätigte der Schwarzhaarige den anderen, „Der dürfte nicht erfreut sein über ein uneheliches Kind von einem, der nicht ins Bild des perfekten Schwiegersohns passt.“ „Du bist auch nicht viel besser.“ Die junge Frau lachte kurz: „Ihr habt ja keine hohe Meinung von euch beiden. Sieht euch gar nicht ähnlich, wo ihr doch sonst so von euch überzeugt seid.“ „Aber es stimmt doch, Sakura...“, meinte der Blonde wehleidig. „Ihr seid beide verdammt stark und überrascht einen immer wieder. Naruto, du vergisst, was dein Opfer für Konoha bedeutet. Nur weil dich viele so mies behandelt haben, heißt das noch lange nicht, das du das mit dir selbst auch tun musst.“, sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und drehte ihren Kopf dann zur anderen Seite, „Und du, Sasuke, bist das Opfer deiner Familiengeschichte, für die du nichts kannst. Ich denke, im Herzen kann jeder deinen Schmerz und deine Wut nachempfinden. Das wäscht deine Weste nicht wieder rein von dem, was du getan hast oder was du noch planst zu tun. Aber ich bin mir sicher, wenn du es zulässt und ernst nimmst, würde dir jeder in Konoha sofort sein Vertrauen schenken.“ Schweigen umhüllte sie. „Wir sind ganz schön kaputt, was Naruto?“, sagte Sasuke monoton und schaute noch immer nach oben. „Du sagst es.“, stimmte dieser zu und stand auf, „Ich leg mich hin... Eine gute Nacht euch.“ Er trottete davon und verkroch sich in sein Provisorium. „Sakura?“ „Hm?“ „Warum liebst du mich eigentlich?“ Die junge Frau setzte sich auf und beugte sich über ihn: „Ich weiß es nicht. Aber so ist Liebe nun mal.“ Seine schwarzen Augen suchten die ihren. „Ich schlaf mit dir, ohne das du weißt, was ich für dich empfinde. Ist dir das nicht wichtig?“ „Schon, aber es ist für mich grade okay so, wie es ist.“, sie zuckte mit den Schultern. „Was, wenn du es bereust? Ich dachte du würdest ein kitschiges erstes Mal haben wollen, das hab ich dir vollends versaut.“ Auf ihren Lippen bildete sich ein süffisantes Grinsen: „Ja, das war in der Tat versaut. Aber es hat mir sehr gefallen, so wie auch jedes weitere Mal mit dir. Ich weiß, das du meine Gefühle nicht erwiderst. Aber so, wie es grade ist, fühlt es sich an, als wenn ich mit meinem besten Freund etwas besonderes teile, wofür viel Vertrauen erforderlich ist.“ Er musterte sie. Zaghaft kam sie ihm näher: „Du glaubst doch nicht, das ich mich jedem aus Vergnügen einfach so hingebe? Oder mich einfach so überall am Körper küssen lassen würde?“ Wie die Rosahaarige das so sagte, fand der junge Mann endlich eine Antwort auf seine Frage. Sie hatte recht. Das zwischen ihnen war wie eine sehr enge Freundschaft. Mit dem Zusatz Sex. „Ich... hab dich noch gar nicht... überall geküsst.“, stellte sie fest und spürte das Bedürfnis, diese Neugierde zu stillen. Sasuke setzte sich auf. Das war seltsam, so mit ihr darüber zu sprechen. Und die Vorstellung jagte ihm einige Schauer über den Rücken. Denn das wäre auch für ihn etwas Neues. „Sakura...“ Die junge Frau kam ihm immer näher, doch kurz bevor sie ihn küssen konnte, stoppte er sie. „Ich... ich glaube, das ist im Moment keine gute Idee...“ Ganz überrascht musterte sie ihn. Das war das erste Mal, das er sie abwies. „Warum?“, fragte sie und legte den Kopf leicht schief, um in seine Augen gucken zu können. Der Uchiha versuchte ihren Blick auszuweichen. „Ich weiß nicht, wie ich danach drauf wäre.“, versuchte er zaghaft zu erklären. Rückblickend hatte er mittlerweile das Gefühl, das wenn sie viel intensiver und länger miteinander schliefen, sein Hormonspiegel extrem anstieg. Was wenn er nach solch einer ihm grade dargebotenen Runde so viel Testosteron im Blut hätte, das ihn keiner der anderen dreien mehr stoppen konnte? Sakura verstand ihn und lächelte sanft: „Mach dir keine Sorgen, Sasuke.“ Er spürte ihre Lippen an seiner Wange: „Wir heben es uns für das nächste Mal auf.“ Entspannt lehnte er die Stirn gegen ihre Schulter. Es tat so gut, sich bei jemandem fallen zu lassen: „An Lust mangelt es mir mit dir garantiert nicht.“ Der jungen Frau wurde warm ums Herz. Es freute sie, das sie so eine enorme Wirkung auf ihn hatte. „Wir sollten uns auch hinlegen.“ Sasuke nickte: „Dann gute Nacht.“ Nun war die Rosahaarige empört: „Du kommst mit in mein Zelt! Jetzt ist es eh egal, ob du bei mir bist und wenn sie uns beim Sex erwischen würden!“ „Alles nur das bitte nicht.“, er gab sich geschlagen, stand auf und zog die Frau mit auf die Beine. Kapitel 24: Umwege ------------------ Mit dem Aufgehen der Sonne schlug auch Sakura die Augen auf. Sie fühlte sich, trotz das sie auf dem Waldboden in ihrem Schlafsack lag, gut erholt. Es war so angenehm warm und so kuschelte sie sich näher an den Uchiha. Was würde er wohl tun, wenn sie die Mission erfolgreich beendet hätten? Würde Sasuke sie sitzen lassen? Oder würde er zurück kommen? Sie seufzte schwer. Es hatte keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, er war einfach nicht einschätzbar. Da sich ihre Blase meldete, stand sie gezwungenermaßen auf und stieg in ihre Schuhe. Sie wollte ihn nicht wecken, noch hatten sie Zeit und die Rosahaarige konnte sich gut vorstellen, das er im Normalfall wenig Schlaf abbekam, wenn er trainierte. Draußen auf dem Rasen lag noch ein wenig Tau, es würde nicht mehr lange dauern, und der Herbst würde Einzug halten. Sie streckte sich und suchte sich einen Busch. Als sie zum Fluss ging, um sich etwas zu waschen, wurde sie stutzig. Es war still. Totenstill. Nicht ein Vogel war zu hören. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Hatte die Hexe sie bereits entdeckt? Höchst nervös steckte Sakura kurz ihre Hände ins Wasser, um sich dabei unauffällig umzusehen. Es war niemand zu entdecken. Nur das Plätschern des Flusses war zu hören. Bedacht darauf, nicht gehetzt zu wirken, ging sie gemächlich zurück zu ihrem Zelt. Als die Plane hinter ihr zufiel, atmete sie erleichtert auf. „Sasuke!“, flüsterte Sakura und rüttelte energisch an seiner Schulter. Verschlafen öffnete er die Augen: „Was ist?“ Doch bevor sie antworten konnte, hatte er es selbst bemerkt. Abrupt setzte er sich auf und lauschte in die Stille. Nichts. Schnell schlüpfte auch er in seine Schuhe. Die Hexe musste in der Nähe sein! Das war seine Chance, diesen Mist loszuwerden! Der Uchiha trat aus dem Zelt hervor und sah sich um. Rein gar nichts war zu erkennen. Nur eine stumme Umgebung ohne jegliches Getier, egal ob groß oder winzig klein. Ihm folgte Sakura: „Ich wecke die anderen beiden.“ Zuerst ging sie zu Naruto, der ihr am nähesten war. Wie immer lag er halb aus dem Schlafsack und schnarchte leise. „Naruto, wach auf!“, auch ihn packte sie an der Schulter, um ihn zu wecken. Nur langsam öffneten sich seine Augen. Mit einem herzhaften Gähner begrüßte er sie: „Was ist?“ „Hör doch mal...“ Wie zuvor Sasuke war auch er sofort hellwach: „Sie muss hier sein!“ Die junge Frau nickte: „Pass auf das Sasuke nicht abhaut, ich wecke Kakashi.“ Schnell ging sie zum Waldrand, um auch ihren ehemaligen Sensei zu wecken. Doch als sie die Plane des Zeltes zur Seite hob, fiel ihr Blick auf einen leeren Schlafsack. Wo war er? Ratlos ging sie zu den Männern zurück, die weiterhin die Umgebung mit den Augen kontrollierten. Doch es war nichts Außergewöhnliches zu erkennen. „Kakashi ist nicht da.“, wisperte sie und zog ihre Handschuhe an. Lieber war sie vorbereitet, falls sie überraschend angegriffen wurden. „Wo steckt der?“, der Blonde wurde unruhig. Er wollte nicht wie das letzte Mal die Kontrolle verlieren und irgendwo aufwachen, ohne zu wissen, wie er da hingekommen war. „Lasst uns gehen, wir können die Zelte später einsammeln!“, Sakura fühlte sich auch immer unwohler, ihr Bauch sagte ihr, das sie hier schleunigst verschwinden sollte. Der Schwarzhaarige gab die Richtung vor, die anderen beiden folgten ihm. Schnell waren sie wieder tief im Wald, doch es war kein Mucks zu hören, weder Vogel, noch Biene, geschweige denn ein Reh. „Warum ist das so?“, fragte Naruto, während sie von einem Baum zum nächsten sprangen, „Irgendwo müssen die ganzen Tiere doch sein! Und erst die Insekten! Ich sehe nicht mal eine Fliege!“ Für Sasuke war das ebenfalls schleierhaft. Was steckte dahinter? Sakura, die das Schlusslicht bildete, schaute sich auch um. Sie konnte auch kein anderes Lebewesen entdecken, nicht einmal eine Ameise. Als sie ihren Blick wieder nach vorne zu den Männern wandte, passierte etwas Seltsames. Es schien, als wenn sie nicht von der Stelle käme. Dafür aber entfernten sich ihre Freunde immer mehr. Sie wollte schreien, doch über ihre Lippen kam kein Ton. Dann wurde alles schwarz. Sasuke und Naruto merkten erst ein paar Augenblicke später, das Sakura fehlte. „Sasuke, warte!“, der Blonde blickte sich um, doch er konnte die junge Frau weder sehen, noch ihr Chakra spüren. Der Uchiha landete neben ihm: „Wo ist sie?“ „Keine Ahnung.“ Wie schon zuvor lag der Wald stumm da, zudem schien es auch Windstill zu sein. „Scheiße.“, fluchte der Schwarzhaarige. Das war das Letzte, was hätte passieren dürfen! Ausgerechnet sie! Warum nur hatte er nicht besser auf sie aufgepasst? „Wir müssen sie finden!“, der andere junge Mann vergrub eine Hand in seinen Schopf und dachte angestrengt nach, „Wie können wir die Alte finden?!“ „Komm raus du schrullige, hässliche, alte Schabracke!“, brüllte Sasuke sauer. Mit hochgezogener Augenbraue schaute Naruto ihn an. „Meinst du das bringt was?“, fragte der Uzumaki unsicher. Der andere ballte die Fäuste: „Alle Frauen sind eitel und die ist so alt, das geht ihr bestimmt gegen den Strich!“ Der Blondschopf grinste: „Stimmt!“ Und so schrien sie den ganzen Wald mit wüsten Beschimpfungen zusammen, das die Hexe es nicht ignorieren konnte. Ganz plötzlich zog sich das Licht zurück und es wurde immer dunkler. „Die Sonne ist doch erst aufgegangen!“ „Das ist sie.“, Sasuke behielt die Umgebung ganz genau im Auge, doch selbst er konnte einfach nichts entdecken. Immer dunkler wurde es, Naruto zweifelte langsam an ihrer Aktion, ob es wirklich schlau gewesen war. Rücken an Rücken standen sie, als sie in kompletter Dunkelheit gehüllt wurden. „Sasuke?“ „Hm?“ „Kannst du irgendwas sehen?“ Der Uchiha schüttelte den Kopf: „Nichts.“ Es war schon unheimlich, die Stille und nun diese Schwärze um sie. Vorsichtig trat Naruto einen Schritt nach vorne, das Holz unter seinen Füßen fühlte sich merkwürdig an. Verwirrt ging er in die Hocke und legte eine Hand auf den Boden. „Was machst du Idiot da?! Stell dich wieder hin!“, fuhr Sasuke ihn an, doch wie er sprach, hörte er einen Unterschied. Seine Stimme kam leicht zurück gehallt wieder. „Das ist Steinboden, mit Moos bewachsen.“, der Blonde war überrascht, „Wir sind nicht mehr auf dem Baum!“ „Es klingt auch eher wie ein Raum...“, der Schwarzhaarige tastete sich mit den Füßen langsam voran und hielt eine Hand auf Brusthöhe vor sich ausgestreckt. Da war auch schon eine kalte Steinwand, etwas nass. In die andere Richtung, wieder eine Wand, auch mit Moos bewachsen. In die dritte Richtung erreichten seine Hände kalte Gitterstäbe: „Verdammt!“ „Die Alte hat uns eingesperrt.“, stellte Naruto unnötigerweise fest, war aber doch recht perplex, „Wie kann die das so einfach machen?!“ Der andere junge Mann griff mit der zweiten Hand an die Gitterstäbe und ruckelte an dem kalten Eisen, doch es bewegte sich nicht. Genervt seufzte er auf und ließ kurz den Kopf gegen das Gitter sinken. Als er den Blick wieder hob, ließ die Dunkelheit nach. Langsam kam etwas flackerndes Licht zu ihnen durch und warf verschwommene Schatten in ihre Zelle. „Oh man wie modrig...“, kommentierte Naruto ihr Gefängnis, ehe er sich zu Sasuke stellte und durch das Gitter lugte. Nach links und nach rechts erstreckte sich ein langer Gang, ihnen gegenüber war ebenfalls eine Zelle, allerdings leer. „Euch beiden hat man auch keine Manieren gegenüber einer Dame beigebracht, was?“, kam eine krächzende, alte Stimme von links. Die Hexe kam in gebückter Haltung vor ihrer Zelle zum stehen. „Schwer, wenn man keine Familie hat, die einem sowas beibringen kann!“, gab der Blonde patzig von sich. Sasuke nickte: „Da gebe ich ihm recht.“ Die Alte verengte ihre Augen zu Schlitzen: „Wartet's nur ab ihr Bürschchen. Und du, Uchiha, verrate mir doch mal, wie du so schnell meine Tinktur umgehen konntest?“ Sie starrte ihn durchdringend an, doch das bekümmerte ihn nicht weiter: „Das wüsstest du wohl gerne!“ „Allerdings. Es gibt nämlich nichts, was die Wirkung aufhebt.“ Stille. In Sasukes Kopf ratterte es. Es gab kein endgültiges Mittel?! „Wieso hast du mir diesen Mist gegeben? Von wegen es nimmt Kraftblockaden!“, keifte er sie an. Die Bucklige hingegen lachte leise: „Doch, man kann diese Tinktur nutzen, um stärker zu werden. Du startest mit deinen jetzigen Fähigkeiten mit einem Körper, der wesentlich jünger ist, der einfach formbarer und deswegen leichter zu trainieren ist. Wachstum ist dabei eine enorme Unterstützung. Aber aus irgendeinem Grund hast du nicht richtig darauf angesprochen. Nachdem du es getrunken hast, lagst du ja nur bewusstlos rum!“ „Hat überhaupt irgendjemand dieses verdammte Zeug jemals erfolgreich nutzen können?!“ meckerte der Schwarzhaarige weiter. Wieder zog sich ein Grinsen in ihr faltiges Gesicht: „Ja, ein paar wenige. Viele andere sind gestorben. Aber du bist der Erste, der das Mittelfeld belegt.“ „Oh wie toll!“, gab er ironisch von sich, bevor seine Miene noch finsterer wurde, „Was war in dem Gebräu drin?“ „Viele Pflanzen und Pilze, Mineralien... Willst du eine Liste? Soll ich dir das Rezept aufschreiben oder möchtest du direkt ein Kochbuch haben?“, kam es spitz und übertrieben von ihr zurück. Der Uchiha sagte nichts und biss die Kiefer zusammen. Da lachte sie hämisch: „Es würde dir eh nichts bringen, Junge! Es gibt nichts, was die Wirkung aufhebt. Du kannst höchstens abwarten, bis sie nachlässt. Aber das dürfte gut drei Jahre dauern.“ Wieder lachte sie ungehalten. Naruto entglitten sämtliche Gesichtszüge. Entgeistert schaute er Sasuke an, der keinen Mucks über die Lippen brachte. Da stand er, gestraft von seiner eigenen Naivität. Wie unglaublich dumm es von ihm gewesen war, dieses Zeug zu trinken, ohne überhaupt zu hinterfragen, ob es funktionierte. Er ging für sein Vorankommen über Leichen. Diesmal war es seine eigene. „Bitter, nicht war? Da fällt dir scheinbar nichts mehr ein.“, die Hexe war sichtlich zufrieden, „Auch wenn du mir nicht sagst, wie du so schnell wieder zu deinem ursprünglichen Körper gekommen bist, muss ich dir dennoch danken.“ Verwirrt sah der Schwarzhaarige auf. Danken? Wofür? „Gut das du dich an den Deal gehalten hast und mir einen Körper gebracht hast. Und auch noch so einen starken. Einfach perfekt!“, die Alte klang hoch begeistert, „Und die Heilfähigkeiten kann ich auch noch übernehmen, etwas Besseres hättest du nicht finden können.“ „Lass die Finger von Sakura!“, brüllte Naruto wütend und rüttelte an den Gitterstäben, doch es brachte nichts. Sasuke beugte sich auf ihre Augenhöhe: „Wenn du sie anfässt, wirst du sterben.“ „Das will ich sehen.“, sagte sie ebenso ruhig, wie er seine Drohung ausgesprochen hatte, „Du kommst nicht mal aus diesem Verlies.“ Damit wandt sie sich von ihnen ab und schritt weiter den Gang entlang, aus ihrem Blickfeld. „Sasuke! Scheiße man, was machen wir jetzt?!“, hysterisch randalierte der Blonde weiter am Metall, doch es rührte sich nicht. Der Uchiha dachte angestrengt nach, doch ihm fiel nichts ein. Die Zelle hatte nur diese eine offene Seite, aber die war vergittert. Die Streben waren zu eng für ihn oder für Naruto, dafür waren sie zu groß. „Zu groß...“, es machte klick in seinem Kopf. Ohne abzuwarten, holte er aus und schlug nach Naruto, der wich grade so noch aus. „Spinnst du?! Was soll das?!“, schrie der zornig, doch Sasuke machte weiter. „Wenn wir hier raus wollen, dann muss ich wieder ein Kind werden, dann pass ich durch das Gitter!“ Der Blonde fing seine Fäuste ab und drehte seine Hände nach unten: „Und warum prügelst du dann auf mich ein?!“ „Weil ich dieses verdammte Hormon abbauen muss, um klein zu werden!“, brüllte er ungehalten und setzte mit dem Knie zum Schlag an. Pausenlos hetzten die beiden durch die kleine Zelle, die nicht viel Raum gab, um schnell viel Kraft zu verschwenden. Eine gefühlte Ewigkeit gaben sie sich diesen Schlagabtausch, Sasuke zweifelte schon an seiner Idee, als endlich das eintrat, worauf er gewartet hatte. Ihm wurde kalt, immer kälter. Und auch der Blonde merkte, wie er langsamer wurde, bis er schließlich stehen blieb und auf den Boden sackte. „Hat es funktioniert?“, fragte Naruto und hockte sich zu seinem besten Freund. Der zitterte am ganzen Körper, er krallte sich in das feuchte Moos unter seinen Händen und spürte, wie ein unglaublicher Schmerz zunahm. Stumm bis er die Zähne zusammen und keuchte leise, bis er es nicht mehr aushielt und vor Schmerz schrie. Es war ein solch entsetzlicher Schmerz, als wenn man ihm immer und immer wieder die Knochen brechen würde und er konnte kaum Luft holen, so eingeengt fühlte er sich. Der andere hatte sich schockiert auf den Hintern fallen lassen und schaute dem Drama zu. Ihm war klar, das es wirklich schlimm sein musste, wenn der Uchiha so schrie. Doch es passierte, was Sasuke geplant hatte. Er wurde kleiner, schmächtiger. Sein Shirt rutschte ihm halb von der Schulter, seine Füße rutschten aus den Schuhen. Und dann war es vorbei. Kapitel 25: Zorn ---------------- „Sasuke?“, vorsichtig legte Naruto eine Hand auf die Schulter des Kleineren, er fühlte sich eiskalt an. Der Uchiha keuchte noch immer. Es hatte ihn sehr viel Kraft gekostet und wie zu Beginn in Sakuras Wohnung, fühlte er sich ziemlich schlapp und ausgezehrt. Langsam stand er auf, es verlangte einiges an Willensstärke, sich jetzt nicht einfach der Erschöpfung hinzugeben und zu schlafen. Das Shirt war so groß, das es wie ein Nachthemd an ihm hin. Seine restlichen Klamotten lagen auf dem Boden. Doch es war ihm scheiß egal. Sasuke stieg aus seinen Hosen und tapste barfuß zum Gitter. „Ich sollte durchpassen...“, der Schwarzhaarige setzte einen Fuß nach draußen und schlängelte seinen Körper hinterher. „Super!“, Naruto war begeistert, „Aber was jetzt?“ Der Kleinere sah jeweils nach links und nach rechts. Er musste irgendwie einen Schlüssel finden, um den Uzumaki da rauszuholen, in seinem Zustand konnte er gar nichts bewirken: „Ich komm gleich wieder.“ Es war so anstrengend, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Am liebsten wäre er umgekippt und auf dem harten Boden eingeschlafen. Ein paar Zellen weiter kam eine Nische, in der ein alter Holztisch und drei Stühle standen. Einige leere Flaschen standen darauf, außerdem lag ein Kartenspiel verteilt herum. Vielleicht hatte er ja Glück und es lag noch mehr auf dem Tisch. Sasuke kletterte auf einen Stuhl, doch zu seiner Enttäuschung fand er nur einen Teller mit abgekauten Knochen und ein paar Würfel. Ganz fabelhaft. Frustriert ließ er sich auf den Stuhl sinken und schaute sich um. Überrascht entdeckte er doch noch etwas! An der Wand hing ein Haken und daran ein Schlüsselbund. Sofort sprang er vom Stuhl, überschätzte sich aber und landete alle Viere von sich gestreckt auf dem Steinboden. „Scheiße...“ Das tat richtig weh. Er spürte, wie seine Knie bluteten, doch er ignorierte es. So gut es ging, schob und zerrte er einen Stuhl an die Wand, um wieder hinaufzuklettern und dann die Hand nach dem Schlüsselbund auszustrecken. Warum war er als Fünfjähriger eigentlich so klein gewesen? Mit 17 war er doch auch ein bisschen größer als der Durchschnitt! Ungeduldig stieg er mit einem Fuß auf die Lehne des Stuhls, der nun verdächtig kippelte. Aber es half, Sasuke erreichte endlich die Schlüssel und rupfte sie von der Wand. Dieses Mal stieg er umsichtiger vom Stuhl herunter, um dann zurück zu Naruto zu laufen. Als er dort wieder ankam, war er völlig erschöpft. Keuchend ließ sich der Schwarzhaarige am Gitter nieder und hielt dem Größeren die Schlüssel hin. „Perfekt!“, Naruto nahm sie und schloss die Tür auf. Sasukes Sachen hatte er bereits eingesammelt, nun stand er unschlüssig vor dem Kleineren. „Ich weiß, das wird dir überhaupt nicht gefallen, aber ich muss dich wohl oder übel tragen.“, erklärte der Blonde. „Ja schon klar...“, murmelte der Uchiha, dem die Augen zufielen. Naruto hockte sich vor ihn und blindlings stieg Sasuke auf seinen Rücken. Was für eine Schmach! „Vergiss die Schlüssel nicht. Vielleicht brauchen wir sie noch.“, wisperte Sasuke leise, ehe er tatsächlich am Rücken des Blonden eingeschlafen war. Der nickte nur und packte den Bund ein. Er setzte seinen Weg in die Richtung fort, in der die Alte verschwunden war. Es schien ein unendlich langer Gang zu sein, gesäumt von unzähligen Zellen. Bei einer hielt der Blonde jedoch ungläubig: „Sensei?!“ Der Angesprochene saß angelehnt an der kalten Steinwand und las entspannt in seinem Schmuddelheft. Ebenso überrascht schaute Kakashi über sein Flirtparadies zu Naruto zurück. Sofort zückte er den Schlüsselbund und probierte einige Schlüssel aus. Der Grauhaarige war bereits aufgestanden und zur Tür geeilt: „Wie seid ihr hier reingekommen?“ „Die Hexe hat uns im Wald gefangen, als wir unterwegs waren. Und sie?“, fragte der Jüngere nach. „Bin hier aufgewacht.“, war seine frustrierte Antwort. Sein Blick fiel auf Sasuke: „Was ist passiert?“ „Sakura fiel die Stille auf, als sie aufgestanden war und weckte uns. Da waren sie schon verschwunden. Als wir durch den Wald sind, hat die Alte sich Sakura geschnappt und kurz danach uns.“ Der Halbmaskierte nickte verstehend: „Und Sasuke?“ Naruto warf einen Blick über seine Schulter, ins Gesicht des Kleineren: „Es war seine Idee. So konnte er zwischen die Gitterstäbe durch und hat die Schlüssel gefunden.“ Kakashi tastete seine Taschen seiner Weste ab: „Warte mal...“ Er holte eine Ampulle und eine kleine Spritze hervor: „Ich wüsste keinen besseren Zeitpunkt für dieses Zeug.“ „Was ist das denn?“, der Blonde sah zu, wie Kakashi ein Viertel der Ampulle aufzog und die Spritze in die Höhe hielt, um eine kleine Luftblase aus dieser zu drücken. „Damit sollte Sasuke hoffentlich wieder wachsen. Leg ihn besser hin.“ Vorsichtig ließ Naruto den Uchiha zu Boden gleiten. Jetzt war er gespannt. Doch er machte sich auch Sorgen. Was, wenn es wieder so schmerzhaft für ihn war? Der Ältere setzte die Spritze an Sasukes Oberarm an und drückte die klare Flüssigkeit in den Muskel. Nun war auch er gespannt. Abrupt schlug Sasuke die Augen auf und begann sich zu krümmen. Was war denn jetzt los? Er verstand nicht, was da mit ihm passierte. Sein Herz pochte so stark, als wenn es ihm gleich aus der Brust springen würde. „Fuck!“, zwängte er zwischen den Zähnen hervor und fing an hektisch zu atmen. „Ich hab dir eine kleine Dosis von dem Zeug verpasst, Sasuke.“, erklärte Kakashi und packte die Spritze und die Ampulle wieder ein. Hoffentlich reichte es, das er wieder erwachsen wurde. Der Schwarzhaarige hätte am liebsten in den Steinboden gebissen, er hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen. Ihm war so verdammt heiß, dass ihm das Wasser auf der Stirn stand. Das künstliche Testosteron hatte seine Wirkung nicht verfehlt, sein Körper wuchs. Gebannt schauten die anderen beiden zu, wie ein paar Momente später ein erwachsener Sasuke auf dem Boden hockte, nach Atem ringend zu Boden schauend. Diesmal hatte er nicht geschrien, es war nicht ganz so schmerzhaft wie das kleiner werden. Der Blonde hielt ihm seine Sachen hin: „Zieh dich bloß schnell an Alter, damit wir Sakura retten können!“ Sofort entriss ihm der Uchiha die Klamotten und stieg in diese. Er fühlte eine unbändige Wut in sich, er war so sauer. Ohne auf die anderen beiden zu achten, rannte er los, weiter den Gang entlang. Naruto und Kakashi folgten ihm. Sie kamen an eine steinerne Wendeltreppe, die nach unten führte. Sie rannten und rannten, als wenn die Treppe nie ein Ende hätte, doch schließlich fanden sie sich in einer großen Halle wieder. Von der Decke hingen Wurzeln, irgendwo brodelte es und die groben Wände waren in ein flackerndes Licht getaucht. Weiter hinten lag Sakura in einem auf dem Boden gezeichneten Kreis aus Schriftzeichen. Die Hexe war nicht zu sehen. Ohne zu Zögern stürzte Naruto auf die junge Frau zu, doch als er über die Linie der Schriftzeichen trat, wurde er zurück zu den anderen beiden geschleudert. „Wie töricht von dir!“, gackerte die Stimme der Hexe amüsiert. Dann erschien sie am anderen Ende der Halle. „Hast du wirklich geglaubt, du könntest sie mir einfach so wegnehmen?“ Naruto rieb sich den Hinterkopf, er war ziemlich hart aufgeschlagen. Grummelnd stand er wieder auf. Was sollten sie tun? Aus dem Augenwinkel sah er etwas flackern und hörte ein bekanntes Knistern. Sasukes Hand leuchtete bereits, dann stürzte er auf die Hexe los. Diese hob unbekümmert die Hand, worauf aus dem Boden nach und nach Menschen erschienen. Menschen. Naruto stockte der Atem. Sie sahen eher aus wie halb verwest. Sie griffen Sasuke an, doch dieser kämpfte sich wie von Sinnen durch die Mengen. Die anderen beiden Männer folgten ihm, mussten aber während des Gefechtes auch immer wieder Sasukes Massenangriffen ausweichen, er schien kein Maß zu haben. „War wohl etwas zu viel von dem Zeug.“, schnaufte Kakashi mehr zu sich, als er erneut einem gigantischen Feuerball auswich, der ihn zum Schwitzen brachte. Selbst dem Blonden entging nicht, das der Uchiha regelrecht auf einem Trip zu sein schien. Doch so viel sie von diesen toten Körpern auch beseitigten, es kamen immer wieder welche nach. Die Hexe erfreute sich an dem Spektakel, ihr gehässiges Lachen kam als Echo von den Wänden wieder. Während die drei Männer beschäftigt waren, ging sie in aller Seelenruhe durch das Gemetzel hindurch, auf Sakura zu. So sehr sie sich auch bemühten, sie kamen nicht an die Alte heran. Sasuke raste vor Wut, er spürte diesen unbändigen Zorn in sich, der sein Herz unerbittlich antrieb. „So, gleich bist du mein!“, die Hexe betrat den Kreis und zückte einen Dolch. Sie griff nach Sakuras Hand und verpasste ihr einen Schnitt in die Handfläche, ehe sie ihre Hand los ließ und diese kraftlos zurück auf den Boden fiel. „Lass deine Pfoten von ihr!“, schrie Sasuke in diesem Moment und katapultiere einen Schwung Gegner an die Wand. Er rannte auf sie zu, doch das hinderte sie Bucklige nicht daran, weiterzumachen. Sie zog mit Sakuras Blut an der Klinge einen Kreis auf dem Boden, direkt zu den Füßen der jungen Frau. Unbeirrt betrat die Alte diesen und hob triumphierend die Hände: „Es ist vollbracht!“ Sie packte den Dolch mit beiden Händen, rief etwas Unverständliches und stach sich selbst die Klinge in den Bauch. Die Männer blieben abrupt stehen, als ein enormer Windwirbel aufkam und einige größere Steinbrocken und Wurzelteile mit sich schleuderte. Sasuke versuchte sich hindurch zu kämpfen, kam aber nicht allzu weit. Als der Wind nachließ, schauten die drei entsetzt zu der Hexe und Sakura, die noch immer am Boden lag. Die Alte sackte in sich zusammen und röchelte. „Was zum Teufel...?“, keuchte sie schmerzerfüllt und schaute zu Sakura, „Warum bin ich noch in diesem alten Körper gefangen?“ Als er das hörte, sprang der Schwarzhaarige sofort zwischen Sakura und der am Boden Liegenden. Gehässig trat er auf die blutende Alte zu: „Du wirst nie wieder einen neuen Körper bekommen.“ Gnadenlos ließ er sein Chidori zucken und bevor Kakashi und Naruto sich bewegt hatten, hatte er der Alten den Garaus gemacht. Noch immer tobte in ihm der unbändige Zorn. „Sakura!“, der Blonde setzte sich in Bewegung und rannte zu der jungen Frau. Doch Sasuke war schneller. Er hob sich die Rosahaarige auf die Arme und begutachtete ihr Gesicht. Sie sah aus, als wenn sie schlafen würde. „Was hat die Alte ihr nur angetan?“, der Blonde stoppte vor Sasuke und musterte ebenfalls ihr Gesicht. Kakashi ließ unterdessen sein Blick durch die Höhle wandern. Einige größere Steine bröckelten in den Ecken von der Decke. „Wir müssen hier raus, so schnell wie möglich.“ Das ließen sich die jungen Männer kein zweites Mal sagen. Sofort brachen sie auf und rannten die Treppe wieder hoch, zurück in den Gang voller Zellen. Die Erde erzitterte und man hörte ein Grollen aus der Halle unter ihnen. Da sie keine Wahl hatten, folgten sie dem Gang, vorbei an den Zellen, in denen sie gefangen waren, vorbei an der Nische, wo Sasuke die Schlüssel fand. „Wo ist das Ende von diesem scheiß Drecksloch?!“, schrie Naruto, der immer wieder einen Blick nach hinten warf und somit feststellte, das dort in einiger Entfernung alles zusammen brach. Wenn sie nicht lebendig begraben werden wollten, mussten sie hier endlich rauskommen. Der Grauhaarige hatte das Dilemma hinter ihnen auch bemerkt, er fragte sich schon, ob es nun vorbei war und er niemals das Ende seines aktuellen Flirtparadieses erfahren würde, als der Gang an einem zerstörten Tor aus Holz endete und sich dahinter ein Höhlenaufgang erstreckte. Außer Atem sprangen sie die letzten Meter und verließen so den Gang, der hinter ihnen vollkommen einstürzte. Das Beben der Erde ließ nach und ruhe kehrte ein. „Das war ziemlich knapp.“, schnaufte Naruto und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie sahen sich um. Gedämpftes Tageslicht schien herein und wies ihnen den Weg nach oben. Aber es zeigte noch etwas anderes. Tausende tote Körper lagen in dieser Höhle. Vögel, Hasen, Rehe, Fische, ja sogar bergeweise Insekten waren dazwischen. Kakashi begutachtete ein paar Tiere. Sie waren nur noch Haut und Knochen. „Bestimmt hat die Hexe sie zum Überleben gebraucht. Ein Glück das sie uns nicht verspeist hat.“ Der Uzumaki schluckte: „Oh man... Dafür hätte ich keine Zeit gehabt, ich hab noch was vor in meinem Leben.“ „Hör auf zu jammern, Dobe!“, Sasuke schritt an ihm vorbei, der Sonne entgegen. Naruto drehte sich beleidigt zu ihm: „Was ist dein Problem?! Wir sind frei, verdammt nochmal und wir leben!“ „Halt die Klappe oder ich ändere das gleich!“, schrie der Schwarzhaarige zurück. Der Grauhaarige legte dem Blondschopf die Hand auf die Schulter: „Lass ihn... Er steht noch unter der Wirkung des Medikaments.“ Der Jüngere atmete tief durch und antwortete Zähne knirschend: „Okay.“ Kapitel 26: Ventil ------------------ Es dauerte nicht lange, da hatten sie ihr Lager wiedergefunden. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es früher Abend. Sasuke legte die Rosahaarige in ihr Zelt auf ihren Schlafsack und strich ihr über die Wange. Er hätte es sich niemals verzeihen können, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Gehetzt stand er auf und ballte die Fäuste. Noch immer lag dieser Druck auf ihm und er war sich sicher, das es an dem künstlichen Testosteron lag. Kakashi hatte ihm eindeutig zu viel gespritzt. Geladen trat er aus dem Zelt und stürzte sich auf den nächsten Baum, den er mit einem Fußtritt entwurzelte. Schließlich stellte er sich vor einen besonders dicken Baum und prügelte ohne Chakra mit den blanken Fäusten abwechselnd auf diesen ein, in der Hoffnung, diese überschüssige Kraft loszuwerden. Kakashi und Naruto sahen ihm von Weitem zu. „Der ist vollkommen wahnsinnig.“, kommentierte der Blonde und ließ sich am erloschenen Lagerfeuer nieder. Der Ältere fuhr sich kurz durch die Haare: „Das könnte eine lange Nacht für ihn werden.“ „Hm... Wie wäre es mit Abendbrot, Sensei?“ „Du die Fische, ich das Holz?“, fragte der Grauhaarige. Beide nickten und machten sich ihrer Wege. Sasuke schlug unterdessen unbeirrt weiter. Aber er hatte nicht ansatzweise das Gefühl, das es half. Und mit Naruto oder Kakashi wollte er sich nicht anlegen, das endete nur in der totalen Zerstörung. Es war bereits dunkel, als der Uzumaki zu ihm trat: „Willst du vielleicht eine kleine Pause machen und was essen?“ „Du nervst, Dobe!“, der Uchiha starrte unverwandt den Baum an, der schon eine kleine Kuhle hatte. Seufzend ging der Blonde wieder zurück zum flackernden Lagerfeuer. „Sensei, wir essen alleine.“ Der Halbmaskierte nickte nur. Ihm war das klar gewesen. Sie aßen und sprachen gedämpft, um ja den Schwarzhaarigen nicht von seinem Baum abzubringen. Später schaute Naruto nach Sakura, doch sie schlief tief und fest. Schließlich legten sie sich schlafen. Sasuke hingegen wurde den Zorn einfach nicht los. Es war zum verrückt werden! Und dann gab es nicht mal ein Gegenmittel gegen diesen Mist! Rasend vor Wut knallte er mit der Stirn gegen den Baum. Ihm war klar, das es ewig dauern könnte. Er brauchte sie. Aber der Schwarzhaarige wollte sie nicht als Hilfsmittel ansehen. Nein, da schlug er sich lieber weiter die Hände blutig! Irgendwann ging die Sonne auf und zeigte ihm das, was er eh spürte: die Mulde im Baum war blutrot und seine Hände geschunden. „Oh man Sasuke... Noch immer?“, gähnend tauchte Naruto aus seinem Möchte-Gern-Zelt auf, „Sakura wird nicht begeistert sein, wenn sie deine Hände sieht.“ Wütend drehte sich der andere junge Mann um und schrie ihn an: „Das geht dich einen Scheißdreck an, Dobe!“ Von dem Gebrüll wurde auch Kakashi wach: „Lass gut sein, Naruto.“ „Was ist denn hier los?“ Die Männer hielten inne und drehten sich zu der Stimme. Sakura saß im Eingang ihres Zeltes und hielt die Plane zur Seite, während sie sich verschlafen die Augen rieb. „Sakura, du bist wach!“, der Blonde sprang zu ihr und grinste sie an, „Geht es dir gut?“ „Ja. Aber was ist passiert? Sind wir nicht durch den Wald gelaufen und haben die Hexe gesucht?“, verwirrt schaute sie auf, dann kam ein Stück ihrer Erinnerung zurück. Nachdenklich hielt sie sich die Stirn: „Ich konnte mich nicht mehr bewegen... Und dann war alles schwarz.“ Kakashi stellte sich neben Naruto: „Die Hexe hat dich entführt. Sie hätte gerne deinen Körper übernommen...“ „Das haben wir aber verhindert!“, der Uzumaki grinste breit. Während die beiden ihr erzählten, was geschehen war, musterte Sakura den Uchiha. Als der Grauhaarige dann erzählte, das er Sasuke etwas von dem künstlichen Testosteron gespritzt hatte, verstand sie plötzlich die Situation, in der sie den Schwarzhaarigen sah. Blutige Fäuste, malträtierter Baum und ein unglaublicher Zorn in den Augen. Ganz eindeutig, der Uchiha versuchte krampfhaft den Hormonspiegel zu senken und schlug dabei wie von Sinnen auf einen Baum ein. „So war das also.“, beendete sie die Erklärung der vor ihr stehenden Männer, „Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich wieder reisen kann. Ich fühl mich noch sehr schlapp.“ „Mach dir keinen Stress, Sakura.“, beschwichtigte ihr ehemaliger Sensei sie, „Lass dir Zeit.“ Ein nachdenklicher Laut kam von ihr: „Würdet ihr schon zurückkehren und Tsunade davon berichten? Vielleicht hat sie doch noch eine Idee, wie man Sasuke helfen kann.“ „Wir lassen dich nicht zurück!“, kam es sofort von dem Blonden und er zeigte auf Sasuke, „Erst recht nicht mit dem Irren!“ „Naruto!“, tadelte sie ihn und warf ihm einen bösen Blick zu, ehe sie seufzte und ihre Züge wieder weicher wurden, „Sasuke tut mir nichts. Bitte geht vor und sagt Bescheid. Wir kommen nach.“ Dem Blonden hatte es noch immer nicht gepasst, die junge Frau mit dem höchst aggressiven Uchiha zurückzulassen, doch er wusste, wenn er nicht spurte, wäre sie für ihn viel gefährlicher, als der Zorn des Schwarzhaarigen. Sakura atmete erleichtert auf, als die beiden außer Reichweite waren. Sasuke prügelte noch immer auf den Baum ein. Barfuß lief sie zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter: „Hör endlich auf, du tust dir weh.“ Doch er stoppte nicht. „Leg dich wieder hin und erhol dich.“, befahl der junge Mann. Jetzt wurde sie sauer. Mit der geballten Faust holte sie aus und schlug ihm den Baum vor der Nase weg. Dieser landete viele Meter weiter zwischen anderen Bäumen, auf dem Weg dahin hatte er noch anderes Gehölz entwurzelt und zerstört. Verblüfft hielt er inne. Hatte sie nicht gesagt, sie sei schlapp? „Mir geht’s verdammt gut! Hör jetzt auf mit dem Scheiß und gib mir deine Hände!“, ihr Ton machte deutlich, das sie nichts anderes duldete. Widerstandslos ließ sich Sasuke von ihr zum Zelt ziehen, in dessen Eingang sie sich setzten. Ihre weichen Hände ergriffen seine, dann spürte er ihre Heilung. Das Brennen an den Knöcheln verschwand. Die Rosahaarige sah nicht auf, als sie wieder anfing zu reden: „Du weißt genauso gut wie ich, dass das überhaupt nichts bringt. Also ruinier nicht deinen Körper.“ Der Uchiha schüttelte leicht den Kopf: „Ich will das nicht.“ „Wir sind alleine und haben Zeit.“ „Ich werde das nicht mit dir machen, Sakura.“ Sie strich mit beiden Daumen jeweils über seine Handinnenfläche: „Doch, das wirst du.“ Sie klang so selbstsicher, das es ihn schauderte. Er wollte sie nicht für diesen Zweck 'gebrauchen'. So tief würde er nicht sinken. Die junge Frau ließ seine Hände los und fing an sich auszuziehen. „Was? Hör auf, Sakura!“, wütend hielt er ihre Hände fest, „Lass es!“ Ihre grünen Augen schauten keck in seine schwarzen: „Ich kann mich ausziehen, wann und wo ich will. Und ich kann es mir auch selber machen. Aber lieber wäre mir, wenn du mich nimmst.“ Da musste der Uchiha schlucken. Was war das denn für eine Seite an ihr? Die Rosahaarige beugte sich zu ihm vor: „Sasuke, du willst es doch auch. Lass uns Spaß haben.“ Noch immer rührte sich der Schwarzhaarige nicht. Innerlich kochte die junge Frau schon vor Scham. Es war überhaupt nicht ihre Art und Weise, so zu reden. Aber sie war sich sicher, irgendwann damit das Gehirn des Mannes auszuknipsen. Wie sagten Männer doch immer so schön, wenn ihnen die Sicherungen durchbrannten? Sie wären ja auch nur Männer! Also schaltete sie noch einen Gang höher, stand auf und schob sich den Hosenrock hinunter. Ihr Shirt lag bereits auf dem Boden. Nun stand sie nur in Unterwäsche vor ihm. Und er saß vor ihr und starrte gebannt zu ihr hoch. „Sasuke...“, sie ließ ihre Hand auf seinen Schopf nieder und fuhr ihm durch das schwarze Haar. Genüsslich setzte sie sich breitbeinig auf seinen Schoß und küsste ihn kurz: „Wenn du dich nicht sofort ausziehst und mich nimmst, dann mach ich es mir selbst.“ Sakura sah das Zucken seiner Augenbraue. „Und zwar direkt hier, vor deinen Augen.“ Stieg da etwa Röte in seinem Gesicht auf? „Das machst du nicht.“, kam es ruhig von ihm. Er glaubte ihr nicht. Aber in ihm tobte noch immer diese unbändige Kraft, die sein Herz rasen ließ. Der junge Mann wünschte sich dringend zurück an den Baum! Sakura schrie innerlich schon, es war ihr wirklich peinlich, aber sie wollte ihn auflockern, damit er endlich etwas unternahm, um von diesem Trip runterzukommen. Nach außen hin gab sie sich selbstbewusst, aber es fiel ihr verdammt schwer. Flink hatte sie sich genau vor ihm ins Zelt gelegt, so das er ihren Körper von der ganzen Seite sehen konnte. Sie streifte ihren BH ab und ließ dann eine Hand in ihr Höschen wandern. Bitte lass ihn nicht zu lange warten, bat Sakura innerlich und schloss ihre Augen. Sachte begann sie, sich selbst zu streicheln und seufzte wohlig auf. Sie würde es ihm schon noch zeigen! Dieses Spiel wollte die junge Frau gewinnen! Die Feuchtigkeit zwischen ihren Lippen nahm zu. Fast vergaß sie schon, wieso sie das hier tat, als sie kurz ihre Augen öffnete und zu Sasuke hinüber sah. Dem Stand der Mund leicht offen. „Sasuke...“, keuchte sie und leckte sich lasziv über die Lippen. Das war der Moment, in dem ihm die Sicherungen durchbrannten. Er zerrte sich das Oberteil vom Leib und fiel über die Rosahaarige her. Überrascht fiepte sie auf, als er sie gierig küsste und ihr Höschen kurzerhand zerriss. Damit würde er sich jetzt garantiert nicht aufhalten! Sakura konnte gar nicht so schnell ihre Gedanken sortieren, wie er schon seine Hose öffnete und direkt tief in sie eindrang. Ein lauter Stöhner entwich ihrem Mund. Es war eine sehr schnelle Runde und er nahm kein bisschen Rücksicht auf sie. Die Rosahaarige war gefangen zwischen Lust, Begierde, Schmerz und Unglaube. Viel zu schnell kam er tief in ihr, ohne das sie ihren Höhepunkt erreicht hatte. Sie spürte schon den Anflug von Enttäuschung, als sich der Uchiha einfach weiter in ihr bewegte. Da wurde ihr bewusst, das er noch nicht genug hatte. Er stieß weiter grob in sie und krallte sich an ihr fest. Ihr Orgasmus kam so schnell über sie, das sie sich beim Aufstöhnen fast verschluckte. Ihr Herz raste, doch das war nichts gegen das Pochen in seiner Brust. Wieder ergoss sich der junge Mann in ihr. Sakura keuchte und war erleichtert. Doch dann stellte sie wiederum fest, das Sasuke noch lange nicht fertig war. Nun wurde ihr bewusst, warum er sich so vehement gegen sie gewehrt hatte. Es würde dauern, bis er all diese Kraft verbraucht hatte. Um das ganze abwechslungsreicher zu gestalten und ihn auch etwas zu lenken, drückte sie ihn bestimmend nach unten und setzte sich auf ihn. Wenn das hier schon ausartete, dann wollte sie ebenso ihren Spaß daran haben. Breit grinsend verschloss sie ihre Lippen mit seinen und bewegte sich nur gemächlich auf dem Uchiha, was diesen wahnsinnig machte. Er hatte das Gefühl zu verbrennen, sie folterte ihn regelrecht. Schließlich wurde er ungeduldig und packte sie an der Hüfte, um den Rhythmus mitzubestimmen. Sie stöhnte gegen seine Lippen: „Wir haben Zeit, Sasuke.“ Der junge Mann schien sie nicht zu hören oder nicht hören zu wollen. Sie wälzten sich hin und her durch das Zelt und Sakura vergaß die Zeit um sie herum. Es gab nur Sasuke und sie und dieser Moment dauerte eine kleine Ewigkeit an. Irgendwann hockte sie vor ihm und lag halb mit dem Oberkörper auf ihrem Schlafsack. Sie wusste, nach dieser Runde war sie erledigt, dann konnte sie definitiv nicht mehr. In dem Augenblick, als sie dies in Gedanken für sich feststellte, spürte sie, wie der Schwarzhaarige sich an sie schmiegte und langsamer in seinen Bewegungen wurde. Bis sie schließlich sein Gewicht auf sich spürte. „Sasuke?“, keuchte Sakura fragend und streckte eine Hand nach ihm aus. Sie drehte sich zur Seite und er rutschte von ihr. Überrascht blickte sie in sein Gesicht, das vollkommene Entspannung zeigte. Er war eingeschlafen. Mitten beim Sex. Die junge Frau grinste. Wäre das unter normalen Umständen passiert, wäre sie extrem beleidigt gewesen, das er einfach so mittendrin einschlief. Aber jetzt war sie einfach nur froh und glücklich, das er endlich zur Ruhe gekommen war. Erschöpft atmete sie tief durch. Sie musste dringend in den Fluss springen. Ihre Beine zitterten leicht, als Sakura aufstand und zum Fluss tapste. So was würde sie garantiert nicht so schnell wieder erleben. Oder erleben wollen. Irgendwann war es auch vom Guten mal zu viel. Das merkte sie, als etwas an der Innenseite ihrer Schenkel hinunter lief. Etwas peinlich berührt stieg sie in das kühle Nass. Was tat man nicht alles für den Menschen, den man liebte. Zumal sie ja auch ihre Freude daran hatte. Als Sasuke aufwachte, strahlte die Sonne ins Zelt hinein. Er blinzelte leicht, rieb sich kurz über die Augen und strich sich dann die Haare aus dem Gesicht. Was war passiert? Er sah zur Seite und erblickte eine grinsende Sakura. „Na, wach?“ Sie war komplett angezogen und hatte ein Buch in der Hand. „Was...“, verwirrt setzte sich der junge Mann auf. Er saß in ihrem Schlafsack und spürte, das er nichts anhatte. „Du hast ziemlich lange geschlafen...“, erklärte die Rosahaarige und legte ihr Buch zur Seite, „Über 16 Stunden.“ Das verstand er nicht. „Und warum bin ich nackt?“ Sie prustete los: „Oh Sasuke...“ Ein Kichern entfuhr ihr. Anscheinend hatte er so etwas wie einen Filmriss. „Also ich glaub ab deinem siebten Orgasmus hab ich aufgehört zu zählen...“, Sakura fand das ganze amüsant, „Du bist auf mir eingeschlafen.“ Die absolute Schamesröte stieg in sein Gesicht auf. Jetzt erinnerte er sich. Und es war dem Uchiha so unglaublich unangenehm. Er war alles andere als sanft mit ihr umgegangen und nun sah er auch die Spuren an ihrem Hals. Er hatte sie nicht einfach nur zu stark geküsst, er hatte sie hin und wieder leicht gebissen. Sakura folgte seinem Blick und legte sich eine Hand an den Hals: „Ich weiß... Meine Schultern sehen auch so aus. Mach dir nichts draus.“ Doch, er machte sich was draus. Beschämt vergrub er das Gesicht in den Händen und murmelte vor sich hin: „Oh mein Gott...“ Sie hingegen lächelte sanft: „Dein Rücken sieht auch nicht viel besser aus.“ Etwas grob klatschte sie eine Hand auf seinen Rücken, was ihn aufzucken ließ. Hola brannte das! Sasuke ließ die Hände in seinen Schoß fallen und starrte auf diese, während sich leise seine Stimme erhob: „Tut mir leid, Sakura.“ Verblüfft starrte sie ihn an. Es tat ihm allen Anschein nach wirklich sehr leid. „Genau deswegen wollte ich das nicht tun...“, er drehte das Gesicht von ihr weg, „Das hast du nicht verdient.“ „Du machst dir zu viele Gedanken. Ich hab es ja drauf angelegt. Auch wenn ich da noch nicht wusste, was genau auf mich zukommt.“, sie fasste ihn am Kinn und zwang ihn, ihr ins Gesicht zu schauen. Gewitzt streckte sie ihm die Zunge raus: „Ich bin noch heile und mir geht’s gut! Im Gegensatz zu dir bin ich schon ein paar Stunden wach. Und ich war nach dem ganzen Spaß direkt baden, du hingegen solltest das dringend mal nachholen!“ Der Schwarzhaarige blinzelte: „Ja.“ Ohne das kleinste Wiederwort stand er auf und lief zum Fluss. Fasziniert schaute sie ihm nach. Seit wann hörte er einfach so auf sie? Ihre Augen blieben an seinem Hintern hängen. Oh ja, Sasuke musste sich nicht verstecken. Dem Uchiha war ihr Blick nicht entgangen, und so sah er über die Schulter zu ihr. Statt ertappt wegzuschauen, grinste sie breit. Und das ließ ihn leicht grinsen. Kapitel 27: Ventil *zensiert* ----------------------------- Es dauerte nicht lange, da hatten sie ihr Lager wiedergefunden. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es früher Abend. Sasuke legte die Rosahaarige in ihr Zelt auf ihren Schlafsack und strich ihr über die Wange. Er hätte es sich niemals verzeihen können, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Gehetzt stand er auf und ballte die Fäuste. Noch immer lag dieser Druck auf ihm und er war sich sicher, das es an dem künstlichen Testosteron lag. Kakashi hatte ihm eindeutig zu viel gespritzt. Geladen trat er aus dem Zelt und stürzte sich auf den nächsten Baum, den er mit einem Fußtritt entwurzelte. Schließlich stellte er sich vor einen besonders dicken Baum und prügelte ohne Chakra mit den blanken Fäusten abwechselnd auf diesen ein, in der Hoffnung, diese überschüssige Kraft loszuwerden. Kakashi und Naruto sahen ihm von Weitem zu. „Der ist vollkommen wahnsinnig.“, kommentierte der Blonde und ließ sich am erloschenen Lagerfeuer nieder. Der Ältere fuhr sich kurz durch die Haare: „Das könnte eine lange Nacht für ihn werden.“ „Hm... Wie wäre es mit Abendbrot, Sensei?“ „Du die Fische, ich das Holz?“, fragte der Grauhaarige. Beide nickten und machten sich ihrer Wege. Sasuke schlug unterdessen unbeirrt weiter. Aber er hatte nicht ansatzweise das Gefühl, das es half. Und mit Naruto oder Kakashi wollte er sich nicht anlegen, das endete nur in der totalen Zerstörung. Es war bereits dunkel, als der Uzumaki zu ihm trat: „Willst du vielleicht eine kleine Pause machen und was essen?“ „Du nervst, Dobe!“, der Uchiha starrte unverwandt den Baum an, der schon eine kleine Kuhle hatte. Seufzend ging der Blonde wieder zurück zum flackernden Lagerfeuer. „Sensei, wir essen alleine.“ Der Halbmaskierte nickte nur. Ihm war das klar gewesen. Sie aßen und sprachen gedämpft, um ja den Schwarzhaarigen nicht von seinem Baum abzubringen. Später schaute Naruto nach Sakura, doch sie schlief tief und fest. Schließlich legten sie sich schlafen. Sasuke hingegen wurde den Zorn einfach nicht los. Es war zum verrückt werden! Und dann gab es nicht mal ein Gegenmittel gegen diesen Mist! Rasend vor Wut knallte er mit der Stirn gegen den Baum. Ihm war klar, das es ewig dauern könnte. Er brauchte sie. Aber der Schwarzhaarige wollte sie nicht als Hilfsmittel ansehen. Nein, da schlug er sich lieber weiter die Hände blutig! Irgendwann ging die Sonne auf und zeigte ihm das, was er eh spürte: die Mulde im Baum war blutrot und seine Hände geschunden. „Oh man Sasuke... Noch immer?“, gähnend tauchte Naruto aus seinem Möchte-Gern-Zelt auf, „Sakura wird nicht begeistert sein, wenn sie deine Hände sieht.“ Wütend drehte sich der andere junge Mann um und schrie ihn an: „Das geht dich einen Scheißdreck an, Dobe!“ Von dem Gebrüll wurde auch Kakashi wach: „Lass gut sein, Naruto.“ „Was ist denn hier los?“ Die Männer hielten inne und drehten sich zu der Stimme. Sakura saß im Eingang ihres Zeltes und hielt die Plane zur Seite, während sie sich verschlafen die Augen rieb. „Sakura, du bist wach!“, der Blonde sprang zu ihr und grinste sie an, „Geht es dir gut?“ „Ja. Aber was ist passiert? Sind wir nicht durch den Wald gelaufen und haben die Hexe gesucht?“, verwirrt schaute sie auf, dann kam ein Stück ihrer Erinnerung zurück. Nachdenklich hielt sie sich die Stirn: „Ich konnte mich nicht mehr bewegen... Und dann war alles schwarz.“ Kakashi stellte sich neben Naruto: „Die Hexe hat dich entführt. Sie hätte gerne deinen Körper übernommen...“ „Das haben wir aber verhindert!“, der Uzumaki grinste breit. Während die beiden ihr erzählten, was geschehen war, musterte Sakura den Uchiha. Als der Grauhaarige dann erzählte, das er Sasuke etwas von dem künstlichen Testosteron gespritzt hatte, verstand sie plötzlich die Situation, in der sie den Schwarzhaarigen sah. Blutige Fäuste, malträtierter Baum und ein unglaublicher Zorn in den Augen. Ganz eindeutig, der Uchiha versuchte krampfhaft den Hormonspiegel zu senken und schlug dabei wie von Sinnen auf einen Baum ein. „So war das also.“, beendete sie die Erklärung der vor ihr stehenden Männer, „Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich wieder reisen kann. Ich fühl mich noch sehr schlapp.“ „Mach dir keinen Stress, Sakura.“, beschwichtigte ihr ehemaliger Sensei sie, „Lass dir Zeit.“ Ein nachdenklicher Laut kam von ihr: „Würdet ihr schon zurückkehren und Tsunade davon berichten? Vielleicht hat sie doch noch eine Idee, wie man Sasuke helfen kann.“ „Wir lassen dich nicht zurück!“, kam es sofort von dem Blonden und er zeigte auf Sasuke, „Erst recht nicht mit dem Irren!“ „Naruto!“, tadelte sie ihn und warf ihm einen bösen Blick zu, ehe sie seufzte und ihre Züge wieder weicher wurden, „Sasuke tut mir nichts. Bitte geht vor und sagt Bescheid. Wir kommen nach.“ Dem Blonden hatte es noch immer nicht gepasst, die junge Frau mit dem höchst aggressiven Uchiha zurückzulassen, doch er wusste, wenn er nicht spurte, wäre sie für ihn viel gefährlicher, als der Zorn des Schwarzhaarigen. Sakura atmete erleichtert auf, als die beiden außer Reichweite waren. Sasuke prügelte noch immer auf den Baum ein. Barfuß lief sie zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter: „Hör endlich auf, du tust dir weh.“ Doch er stoppte nicht. „Leg dich wieder hin und erhol dich.“, befahl der junge Mann. Jetzt wurde sie sauer. Mit der geballten Faust holte sie aus und schlug ihm den Baum vor der Nase weg. Dieser landete viele Meter weiter zwischen anderen Bäumen, auf dem Weg dahin hatte er noch anderes Gehölz entwurzelt und zerstört. Verblüfft hielt er inne. Hatte sie nicht gesagt, sie sei schlapp? „Mir geht’s verdammt gut! Hör jetzt auf mit dem Scheiß und gib mir deine Hände!“, ihr Ton machte deutlich, das sie nichts anderes duldete. Widerstandslos ließ sich Sasuke von ihr zum Zelt ziehen, in dessen Eingang sie sich setzten. Ihre weichen Hände ergriffen seine, dann spürte er ihre Heilung. Das Brennen an den Knöcheln verschwand. Die Rosahaarige sah nicht auf, als sie wieder anfing zu reden: „Du weißt genauso gut wie ich, dass das überhaupt nichts bringt. Also ruinier nicht deinen Körper.“ Der Uchiha schüttelte leicht den Kopf: „Ich will das nicht.“ „Wir sind alleine und haben Zeit.“ „Ich werde das nicht mit dir machen, Sakura.“ Sie strich mit beiden Daumen jeweils über seine Handinnenfläche: „Doch, das wirst du.“ Sie klang so selbstsicher, das es ihn schauderte. Er wollte sie nicht für diesen Zweck 'gebrauchen'. So tief würde er nicht sinken. Die junge Frau ließ seine Hände los und fing an sich auszuziehen. „Was? Hör auf, Sakura!“, wütend hielt er ihre Hände fest, „Lass es!“ Ihre grünen Augen schauten keck in seine schwarzen: „Ich kann mich ausziehen, wann und wo ich will. Und ich kann es mir auch selber machen. Aber lieber wäre mir, wenn du mich nimmst.“ Da musste der Uchiha schlucken. Was war das denn für eine Seite an ihr? Die Rosahaarige beugte sich zu ihm vor: „Sasuke, du willst es doch auch. Lass uns Spaß haben.“ Noch immer rührte sich der Schwarzhaarige nicht. Innerlich kochte die junge Frau schon vor Scham. Es war überhaupt nicht ihre Art und Weise, so zu reden. Aber sie war sich sicher, irgendwann damit das Gehirn des Mannes auszuknipsen. Wie sagten Männer doch immer so schön, wenn ihnen die Sicherungen durchbrannten? Sie wären ja auch nur Männer! Also schaltete sie noch einen Gang höher, stand auf und schob sich den Hosenrock hinunter. Ihr Shirt lag bereits auf dem Boden. Nun stand sie nur in Unterwäsche vor ihm. Und er saß vor ihr und starrte gebannt zu ihr hoch. „Sasuke...“, sie ließ ihre Hand auf seinen Schopf nieder und fuhr ihm durch das schwarze Haar. Genüsslich setzte sie sich breitbeinig auf seinen Schoß und küsste ihn kurz: „Wenn du dich nicht sofort ausziehst und mich nimmst, dann mach ich es mir selbst.“ Sakura sah das Zucken seiner Augenbraue. „Und zwar direkt hier, vor deinen Augen.“ Stieg da etwa Röte in seinem Gesicht auf? „Das machst du nicht.“, kam es ruhig von ihm. Er glaubte ihr nicht. Aber in ihm tobte noch immer diese unbändige Kraft, die sein Herz rasen ließ. Der junge Mann wünschte sich dringend zurück an den Baum! Sakura schrie innerlich schon, es war ihr wirklich peinlich, aber sie wollte ihn auflockern, damit er endlich etwas unternahm, um von diesem Trip runterzukommen. Nach außen hin gab sie sich selbstbewusst, aber es fiel ihr verdammt schwer. Würde sie jemals an diese Situation zurück denken, würde sie vor Scham wohl im Boden versinken. Doch sie schaffte es, ihn endlich aus der Reserve zu locken. Es entbrannte ein wildes, nicht enden wollendes Spiel zwischen ihnen. Sie wälzten sich hin und her durch das Zelt und Sakura vergaß die Zeit um sie herum. Es gab nur Sasuke und sie und dieser Moment dauerte eine kleine Ewigkeit an. Irgendwann hockte sie vor ihm und lag halb mit dem Oberkörper auf ihrem Schlafsack. Sie wusste, nach dieser Runde war sie erledigt, dann konnte sie definitiv nicht mehr. In dem Augenblick, als sie dies in Gedanken für sich feststellte, spürte sie, wie der Schwarzhaarige sich an sie schmiegte und langsamer in seinen Bewegungen wurde. Bis sie schließlich sein Gewicht auf sich spürte. „Sasuke?“, keuchte Sakura fragend und streckte eine Hand nach ihm aus. Sie drehte sich zur Seite und er rutschte von ihr. Überrascht blickte sie in sein Gesicht, das vollkommene Entspannung zeigte. Er war eingeschlafen. Mitten beim Sex. Die junge Frau grinste. Wäre das unter normalen Umständen passiert, wäre sie extrem beleidigt gewesen, das er einfach so mittendrin einschlief. Aber jetzt war sie einfach nur froh und glücklich, das er endlich zur Ruhe gekommen war. Erschöpft atmete sie tief durch. Sie musste dringend in den Fluss springen. Ihre Beine zitterten leicht, als Sakura aufstand und zum Fluss tapste. So was würde sie garantiert nicht so schnell wieder erleben. Oder erleben wollen. Irgendwann war es auch vom Guten mal zu viel. Das merkte sie, als etwas an der Innenseite ihrer Schenkel hinunter lief. Etwas peinlich berührt stieg sie in das kühle Nass. Was tat man nicht alles für den Menschen, den man liebte. Zumal sie ja auch ihre Freude daran hatte. Als Sasuke aufwachte, strahlte die Sonne ins Zelt hinein. Er blinzelte leicht, rieb sich kurz über die Augen und strich sich dann die Haare aus dem Gesicht. Was war passiert? Er sah zur Seite und erblickte eine grinsende Sakura. „Na, wach?“ Sie war komplett angezogen und hatte ein Buch in der Hand. „Was...“, verwirrt setzte sich der junge Mann auf. Er saß in ihrem Schlafsack und spürte, das er nichts anhatte. „Du hast ziemlich lange geschlafen...“, erklärte die Rosahaarige und legte ihr Buch zur Seite, „Über 16 Stunden.“ Das verstand er nicht. „Und warum bin ich nackt?“ Sie prustete los: „Oh Sasuke...“ Ein Kichern entfuhr ihr. Anscheinend hatte er so etwas wie einen Filmriss. „Also ich glaub ab deinem siebten Orgasmus hab ich aufgehört zu zählen...“, Sakura fand das ganze amüsant, „Du bist auf mir eingeschlafen.“ Die absolute Schamesröte stieg in sein Gesicht auf. Jetzt erinnerte er sich. Und es war dem Uchiha so unglaublich unangenehm. Er war alles andere als sanft mit ihr umgegangen und nun sah er auch die Spuren an ihrem Hals. Er hatte sie nicht einfach nur zu stark geküsst, er hatte sie hin und wieder leicht gebissen. Sakura folgte seinem Blick und legte sich eine Hand an den Hals: „Ich weiß... Meine Schultern sehen auch so aus. Mach dir nichts draus.“ Doch, er machte sich was draus. Beschämt vergrub er das Gesicht in den Händen und murmelte vor sich hin: „Oh mein Gott...“ Sie hingegen lächelte sanft: „Dein Rücken sieht auch nicht viel besser aus.“ Etwas grob klatschte sie eine Hand auf seinen Rücken, was ihn aufzucken ließ. Hola brannte das! Sasuke ließ die Hände in seinen Schoß fallen und starrte auf diese, während sich leise seine Stimme erhob: „Tut mir leid, Sakura.“ Verblüfft starrte sie ihn an. Es tat ihm allen Anschein nach wirklich sehr leid. „Genau deswegen wollte ich das nicht tun...“, er drehte das Gesicht von ihr weg, „Das hast du nicht verdient.“ „Du machst dir zu viele Gedanken. Ich hab es ja drauf angelegt. Auch wenn ich da noch nicht wusste, was genau auf mich zukommt.“, sie fasste ihn am Kinn und zwang ihn, ihr ins Gesicht zu schauen. Gewitzt streckte sie ihm die Zunge raus: „Ich bin noch heile und mir geht’s gut! Im Gegensatz zu dir bin ich schon ein paar Stunden wach. Und ich war nach dem ganzen Spaß direkt baden, du hingegen solltest das dringend mal nachholen!“ Der Schwarzhaarige blinzelte: „Ja.“ Ohne das kleinste Wiederwort stand er auf und lief zum Fluss. Fasziniert schaute sie ihm nach. Seit wann hörte er einfach so auf sie? Ihre Augen blieben an seinem Hintern hängen. Oh ja, Sasuke musste sich nicht verstecken. Dem Uchiha war ihr Blick nicht entgangen, und so sah er über die Schulter zu ihr. Statt ertappt wegzuschauen, grinste sie breit. Und das ließ ihn leicht grinsen. Kapitel 28: Wärme ----------------- Als Sasuke wieder aus dem Fluss kam, reichte ihm die Rosahaarige ein Handtuch. Dankend nahm er es an. „Wir sollten langsam los. Wenn es kein Gegenmittel gibt, müssen wir uns was anderes einfallen lassen.“, sachte legte sie ihre Hände auf seinen zerkratzen Rücken. Das hatte sie wirklich gut gemacht. Sasuke hielt inne, ihm war klar, was sie vorhatte. Er spürte ihr warmes Chakra auf seiner Haut und wie das Brennen nachließ. „Fast wie neu.“, kommentierte sie und legte sich nun selbst die Hände an den Hals. Zurück blieben an ihrem Hals nur wenige halbmondförmige Flecken. Dem jungen Mann war es noch immer peinlich. Wie konnte er nur so rücksichtslos über sie herfallen? Er trat zu ihr und küsste sie sanft auf jedes Seite des Halses: „Entschuldige.“ „Es ist gut, Sasuke. Hör auf dich zu entschuldigen, sonst mach ich mir noch Sorgen um dich.“, entspannt grinste sie ihn an, „Außerdem war es ja nicht so, als wenn ich nichts davon gehabt hätte.“ Etwas verlegen blickte sie zur Seite: „Auch wenn wir solche Aktionen nicht so oft machen sollten... Irgendwann brennts.“ Nun presste er die Lippen aufeinander. Musste sie das so sagen? Er wandt sich ab und ging zum Zelt, um sich anzuziehen. Die Rosahaarige schmunzelte. Damit würde sie ihn noch länger aufziehen können und sie genoss es schon jetzt! Ob er noch einen Seitenhieb ertrug? „Ein Glück das ich nicht an dir kleben geblieben bin.“ Sasuke klatschte sich die Hand ins Gesicht: „Bitte Sakura, bitte...“ Da lachte sie: „Ich ärger dich doch nur! Zieh dich endlich an, sonst überfall ich dich gleich!“ In Windeseile hatte sich der Uchiha angezogen und direkt das Zelt mit abgebaut. Sakura staunte nicht schlecht. Da steckte durchaus ein Gentleman in dem Schwarzhaarigen. Ihre Rückreise verlief recht schweigsam. Der junge Mann sagte eigentlich gar nichts und auf wenigen Fragen antwortete er mehr als mit einem Hm. Am Abend hatten sie sich ein kleines Plätzchen nahe eines kleinen Baches ausgesucht und das Zelt aufgeschlagen. Konoha war noch gute zwei Tage entfernt. „Auf was hast du Hunger, Sasuke?“, fragte die Rosahaarige, während sie in ihrem Rucksack nach Essen schaute. Die Auswahl war schwindend gering. „Ist überhaupt noch etwas da?“, er stellte sich hinter sie und schaute ihr über die Schulter. Leicht rümpfte er die Nase: „Ramen ess ich bestimmt nicht.“ Sakura schob die zwei Packungen Ramen zur Seite: „Dann hätten wir nur noch Reis...“ „Ich hol Wasser.“, der Uchiha schnappte sich ihren kleinen Topf und machte sich auf zum Bach. Für die junge Frau war es noch immer seltsam, das der Schwarzhaarige sich so sozial verhielt. Sie schaute ihm nach und ließ ihre Gedanken schweifen. Wie würde es wohl weitergehen mit ihnen? Sie seufzte leise und stand auf. Ein Feuer fehlte definitiv noch, ohne konnten sie keinen Reis kochen. Die junge Frau ging los und sammelte einen ganzen Arm voller trockener Zweige und Stöcker. Doch ihre Gedanken konnten nicht vom Uchiha lassen, was sich auch in ihrem Gesicht wieder spiegelte. Und so kam sie mit einem betrübten Ausdruck zurück. Sasuke nahm ihr das Holz direkt ab, stapelte es und mit einem kleinen Hauch Feuer knisterten die Flammen schon. Sakura empfand es als so unglaublich angenehm, das er so hilfsbereit war. Aber es machte ihr auch Angst. Der Fall konnte schneller kommen, als sie damit rechnen konnte. Denn wenn bei Sasuke eines klar war, dann das sein Handeln immer unvorhersehbar war. „Willst du noch etwas dazu essen?“, er stellte den Topf am Rand des Feuers in die Flammen auf drei gleich hohe Steine. Die junge Frau kippte den Reis dazu: „Weiß nicht. Ist hier denn in der Nähe überhaupt etwas zum jagen?“ „Ich finde schon was.“, und mit diesem Worten war er auch schon verschwunden. „Typisch...“, murmelte sie zu sich selbst und rührte im Topf. Eine Viertelstunde später tauchte der junge Mann wieder auf, mit einem etwas selbstgefälligem Grinsen brachte er einen ziemlich großen Fisch mit zurück. „Nicht dein Ernst?! Ein Lachs?!“, Sakura hörte sofort ihren Magen knurren. Das wurde ja ein Festmahl! Während Sasuke einen passenden Stock zum Aufspießen organisierte, bereitete sie fix den Fisch vor. Der Uchiha war zufrieden mit seinem Werk. So wollte er sie sehen, glücklich, vorallem nach dem, was er mit ihr veranstaltet hatte. Nach dem Essen lag die junge Frau mehr als gesättigt am Feuer und schaute in den Himmel. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und die Sterne zeigten sich. Sasuke saß neben ihr und hatte sich mit den Armen nach hinten abgestützt, um ebenfalls nach oben zu schauen. „Was wirst du tun, wenn wir wieder in Konoha sind?“, kam es leise von der Liegenden. Er zuckte mit den Schultern: „Ich würde am liebsten wieder los. Ich habe genug Zeit vergeudet.“ Er fand also, das er seine Zeit verschwendet hatte? Mit ihr? Ein Seufzen entrann ihr und sie wandt ihr Gesicht von ihm ab zur anderen Seite. Es tat ihr weh. Obwohl sie wusste, das er sie nicht liebte, war sie mit ihm diese Art von Beziehung eingegangen. Aber sie hatte ihren Schmerz unterschätzt. Es war nicht so leicht wegzustecken, das er sie einfach sitzen lassen würde, auch wenn sie ihn für einen Moment in ihrem Leben hatte. „Sakura.“, sie spürte seine Hand an ihrer Schulter, „Das hat nichts mit dir zu tun.“ „Irgendwie schon... Ich gehöre mit zu der Zeit, die du nicht trainieren konntest.“ entgegnete sie und schaute weiterhin von ihm weg. Er zog die Hand weg und fuhr sich mit dieser durchs Haar. Wieder so ein dummer, unüberlegter Satz von ihm. Dabei wollte er sie nicht verletzen. „Sakura...“, setzte der Uchiha wieder an, „Die Zeit mit dir war nicht verschwendet.“ „Schon okay, Sasuke.“, abrupt setzte sie sich auf und lächelte ihn an. Doch ihre Augen erreichte das Lächeln nicht. Ihm war bewusst, das sie ihre Trauer in sich verschloss. „Wie geht es dir? Was macht deine Temperatur?“, wechselte sie das Thema und legte eine Hand auf seine Stirn. Er fühlte sich nur leicht kalt an, doch er würde einen Teufel tun und jetzt mit ihr schlafen. „Lass das, mir geht’s gut.“, er zog ihre Hand runter, hielt sie jedoch fest, „Ich meine es ernst.“ „Was meinst du ernst?“, fragte die Rosahaarige unbekümmert zurück. Nun beförderte der Uchiha sie mit einem Ruck an ihrer Hand in seine Arme: „Ich habe gerne meine Zeit mit dir verschwendet.“ Sakura schloss die Augen und lehnte sich gegen ihn. Wenn er sie doch nur lieben würde. Aber es war ihr klar, dass das einfältiges Wunschdenken war. Sie waren keine Kinder mehr und erwachsen genug, um zu verstehen, das eine sexuelle Beziehung nicht gleichbedeutend mit Liebe war. „Wir sollten schlafen gehen.“, sie erhob sich und ging ins Zelt, „Kommst du?“ Die Stimmung zwischen ihnen war eindeutig im Keller. Sasuke lag ewig lange neben der jungen Frau wach und zerbrach sich den Kopf über sie. Es machte ihn verrückt, das Sakura ihm so viel gab und er nur nahm. Es gefiel ihm nicht, jemandem etwas schuldig zu sein und die Rosahaarige war nicht einfach irgendwer. Das brachte ihn mal wieder zurück auf die Frage, was das zwischen ihnen war. Und wie es mit ihnen weitergehen sollte. Der Uchiha wünschte sich einfach nur eine klare Antwort auf all diese Fragen. Er war ja nicht unbedingt der Freund von einfachen Lösungen, Herausforderungen gefielen ihm. Aber diese ganze Sache mit Sakura lag ihm immer schwerer im Magen, sodass Sasuke sich schon fast wünschte, jemand würde ihm dieses ganze Chaos abnehmen und ihm sagen, wie es weitergehen sollte. Seufzend drehte er sich auf die Seite, mit dem Rücken zu Sakura. Er brauchte dringend Schlaf, morgen würden sie schließlich wieder den ganzen Tag unterwegs sein. „Sasuke?“ Der junge Mann spürte eine warme Hand auf seiner Schulter. War es schon Morgen? „Zeit zum Aufstehen. Wir sollten das Zelt schnell einpacken, es sieht nach Regen aus.“, Sakura hatte sich eine dünne Jacke übergeworfen und schlüpfte in ihre Schuhe. Gerädert setzte er sich auf und fuhr sich durchs Haar: „Vielleicht finden wir für die nächste Nacht eine Höhle.“ „Hm... So wie du dich anfühlst, sollten wir vorher ein Päuschen einlegen.“, sie lächelte verschmitzt. Überrascht hob er eine Augenbraue. Wie kam sie nur dazu, sich um ihn zu sorgen? Und auch noch mit ihm schlafen zu wollen, damit es ihm gut ging? Diese Gutmütigkeit nervte ihn ein wenig. Nie war die Rosahaarige wirklich sauer auf ihn. „Mir geht’s gut. Wir laufen durch.“, sagte er bestimmend und half ihr anschließend beim Zeltabbau. Sakura seufzte: „Wehe dir, du brichst mir unterwegs zusammen.“ „Ich komm schon klar.“ Es machte sie innerlich traurig, das der Uchiha wieder so abweisend wurde. Würde sie ihn je verstehen? Der Tag war ebenso trüb wie die Laune der beiden Reisenden. Sasuke kam mit seinem innerlichen Chaos nicht weiter und Sakura war deprimiert, weil er sich ihr gegenüber verschloss. Es war zum Haare raufen. Doch als hätte das nicht gereicht, kam noch ein Platzregen dazu. Die Tropfen waren groß und kalt, schnell waren sie bis auf die Haut durchnässt. „Wir müssen dringend aus dem Regen raus!“, beklagte sich die junge Frau und wischte sich zum wiederholten Male ihre rosa Strähnen aus dem Gesicht. Der Uchiha nickte stumm. Ihn kotzte der Regen ebenso an, zumal ihm immer kälter wurde. Doch er wollte auf Biegen und Brechen Sakura nicht darüber in Kenntnis setzen. „Da!“, rief sie plötzlich und änderte ihre Richtung leicht. Sasuke sah ihr nach und erkannte die Höhle unter einem Felsvorsprung, die sie entdeckt hatte. Wortlos folgte er ihr. „Endlich!“, erleichtert setzte sie ihren Rucksack ab und schälte sich aus den Klamotten, „Ist ja widerlich!“ Der junge Mann sah ihr fasziniert dabei zu, bis sie nur noch in Unterwäsche da stand. Erst jetzt fiel ihr auf, das der Schwarzhaarige ihr die ganze Zeit zugesehen hatte. Verlegen schaute sie zurück und wartete. Eine stumme Aufforderung lag in ihrem Blick und er verstand sie. Langsam entledigte er sich auch seiner Sachen. Sakura hatte in der Zwischenzeit ihren Rucksack geöffnet und holte zwei trockene Shirts raus. In eines schlüpfte sie, das andere reichte sie Sasuke. Dieser nahm es dankend an und zog es sich ebenfalls über. Anschließend sammelte er die wenigen trockenen Äste und Sträucher zusammen, die er unter dem Felsvorsprung fand und entzündete ein kleines Feuer. Schweigend saßen sie da und schauten auf ihre nassen Klamotten, die auf einem Stein neben dem Feuer lagen, um im Wärmeschein des Feuers zu trocknen. Gerne wollte die junge Frau wissen, ob es ihm gut ging. Aber sie hatte die Befürchtung, das er abblocken würde. Unentwegt starrte sie ins Feuer, doch ihr war einfach nur kalt. Das Feuer war nicht sonderlich groß, der Wind zog in die Höhle und viel an hatte sie auch nicht. Bibbernd stand sie auf und baute das Zelt auf. Wenigstens war ihr Rucksack wasserabweisend, sodass alles darin trocken geblieben war. Sie wollte einfach nur noch in ihren Schlafsack, bevor sie noch krank wurde. „Sasuke?“, mit ihrem Schlafsack in den Armen stand sie vor ihm, „Mir ist kalt, ich leg mich hin... Willst du mit?“ Es klang zaghaft und unsicher, was sofort etwas ihn ihm weckte. Beschützerinstinkt? Der Uchiha wusste es nicht. Er nickte stumm und folgte ihr ins Zelt. Zitternd stieg sie in den Schlafsack und ließ ihn offen, sodass der junge Mann sich zu ihr legen konnte. Blöd nur, das sie sich nicht wirklich zudecken konnten, da der Schlafsack dafür zu klein war. Ihm entging nicht, wie sehr sie fröstelte und so legte er seine Arme um sie. Sakura genoss die Wärme an ihrem Rücken, die er ihr spendete und schloss die Augen. Vielleicht war es das letzte Mal, das sie ihm so nahe sein konnte. Bei dieser Erkenntnis öffnete sie die Augen wieder. Wenn es schon das letzte Mal war, dann wollte sie es auch genießen und auskosten. Vorsichtig drehte sie sich zu dem Schwarzhaarigen um und sah ihm in die Augen: „Schlaf mit mir.“ „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte er zurück und musterte ihre grünen Augen. „Mir ist kalt. Jetzt darfst du mich mal wärmen.“, sagte Sakura bestimmend und legte ihre Hände an seine Brust, „Mach, das mir heiß wird und ich die Kälte vergesse.“ Sie küsste ihn fordernd und drückte sich an ihn. Unschlüssig darüber, was er davon halten sollte, gab er sich ihren weichen Lippen hin und ließ sie gewähren. Für die junge Frau war dies wie eine Einladung, auch wenn ihr Kopf sie innerlich anschrie, was zum Teufel sie denn da tat. Sie schaltete ihre Gedanken ab und küsste sich zu seinem Hals, während sie ihn auf den Rücken dirigierte und sich auf ihn setzte. Nebenbei schob die Rosahaarige sein Shirt hoch, welches er sich von ihr ausziehen ließ. Ihre Hände fassten seine und legten sie über seinen Kopf, wo Sakura sie festhielt. Es reizte sie herauszufinden, wie weit er sich dominieren ließ. Für Sasuke war das schon ein ungewöhnliches Gefühl, doch wollte er sie dieses Mal einfach machen lassen. Wieder küsste sie ihn gierig und zwickte ihn dabei leicht in die Unterlippe. So langsam fühlte er sich doch ausgeliefert. Unbeirrt küsste die junge Frau sich an ihm runter, wobei ihre Hände langsam von seinen Handgelenken zu den Schultern wanderten. Als sie mit ihren Lippen an seinem Bauchnabel ankam, hob er die Hände und wollte selbst tätig werden, doch das entsprach nicht ihrer Vorstellung. Flink hatte Sakura seine Hände wieder an den Gelenken gepackt und über seinen Kopf in den Schlafsack gedrückt: „Deine Hände bleiben da.“ Verblüfft schaute der Uchiha bei ihrem Befehl in ihre grünen Augen. Er durfte also nichts machen? Mit einem zufriedenen Grinsen hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen und widmete sich wieder seinem straffen Bauch. Oh ja, ihr gefiel dieses Spiel immer besser! Ihre Lippen wanderten tiefer, wobei sie seine Shorts hinunter zog. Sasuke zog scharf die Luft ein, als das passierte, wovon sie erst vor kurzem gesprochen hatten. Zaghaft leckte sie über seine Erregung, ehe sie ihn leicht in den Mund nahm und ihn verwöhnte. Der junge Mann spürte, wie seine Selbstbeherrschung dahinschmolz. Er krallte sich in den Saumen des Schlafsacks und entließ immer deutlichere Stöhner aus seinem Mund. Für die Rosahaarige war das Musik in den Ohren. Ihr entging nicht, wie er den Rücken durchbog und sich ihr entgegen drückte. Doch sie stoppte immer mal wieder für einen Moment, sodass er sich beruhigte, nur um ihn erneut wahnsinnig zu machen. „Sakura-“, kam es brüchig von ihm. Wenn sie ihm nicht langsam ein Ende bereitete, könnte er für nichts mehr garantieren. Eine seiner Hände legte sich auf ihren Schopf, doch zu seiner Überraschung schlug sie seine Hand weg: „Zurück!“ Leicht überfordert mit seinem inneren Rausch legte Sasuke die Hand zurück über seinen Kopf, wie sie es ihm aufgetragen hatte. Sakura setzte sich auf und zog sich ihr Shirt und den BH aus. Leicht außer Atem schaute der Schwarzhaarige ihr zu. Sie bemerkte seinen Blick und schenkte ihm ein Schmunzeln. „Gefällt's dir?“, fragte die junge Frau neckend und beugte sich über ihn, ihre Hände landeten wieder an seinen Handgelenken, wobei ihre Brüste seinen Oberkörper streiften. Es bescherte ihm einen wohligen Schauer durch den ganzen Körper. „Mach endlich weiter!“, forderte der junge Mann ungeduldig und haschte nach ihren Lippen, um einen Kuss zu ergattern. Mit Leichtigkeit wich sie ihm aus und drückte ihn zurück in den Schlafsack: „Du wartest solange, wie ich es will.“ Überrascht schaute er zu ihr hoch. Da zeigte sich eine ganz neue Seite an der Haruno. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihr sehr. „Du kannst ja lieb fragen.“, die Rosahaarige streckte ihm eine Zunge raus. Er sollte sie bitten? Für einen Moment glaubte Sasuke, sich verhört zu haben. Sie machte ihn so heiß und saß nun auf seiner pochenden Erregung, nur um ihm jetzt zu sagen, das er für den Rest betteln musste? Nein, das kam für ihn nicht in die Tüte. Sakura war klar, das der Uchiha sich nicht so einfach diese Blöße gab, doch sie wollte nicht aufgeben. Gemächlich zog sie sich das Höschen runter und stieg erst mit dem einen, dann mit dem anderen Bein hinaus. Dabei streifte sie immer wieder sein steifes Glied, wobei ihm leise Seufzer entflohen. Sie legte ihre Hände auf seinen Oberkörper und vergewisserte sich, das er ihr ins Gesicht schaute, während sie sich wieder zu seiner Erektion hinunter beugte und die Lippen darauf legte. Ihm war klar, das Sakura das alles ganz bewusst tat und mit seiner Unruhe spielte, doch er konnte nicht leugnen, das es ihn unglaublich anmachte. Es war doch etwas ganz anderes, als wenn er die Zügel in der Hand hielt. Es kostete den Schwarzhaarigen viel Durchhaltevermögen, seine Hände dort zu lassen, wo Sakura sie abgelegt hatte. Am liebsten hätte er sie auf den Rücken geworfen und sie hemmungslos genommen. Aber es ging nach ihren Spielregeln. Als sie stärker saugte, zuckte seine linke Hand in die Höhe und er stöhnte laut auf. Er war so knapp vor dem Höhepunkt und doch ließ sie es einfach nicht zu. Ungeduldig legte er sich die linke Hand über die Augen und fuhr sich dann in die Haare: „Sakura...“ Grinsend stoppte sie in ihrem Tun. „Ja?“, hauchte sie gegen sein Glied und bedachte es mit einem Kuss. Die junge Frau spürte, wie sein Körper leicht zitterte und nach mehr verlangte. In seinem Kopf ratterte es. Wie zum Teufel sollte er fragen? Sakura amüsierte das ganze sehr, auch wenn sie selbst merkte, wie feucht sie schon war und wie gerne sie ihn in sich spüren wollte. Es kam kein Wort über seine Lippen, er blieb stumm liegen und so fuhr sie fort, über seine Spitze zu lecken. Wieder kam der Uchiha zu dem Punkt, an dem er fast den Verstand verlor. Keuchend sah er an sich hinunter zu ihren grünen Augen, die ihm keck entgegen strahlten. Wieder ließ sie für einen Moment von ihm ab und schenkte ihm ein Lächeln. Sasuke erkannte es, sie hatte großen Spaß daran. Und ihm wurde klar, das sie nicht aufhören würde, ehe sie das hatte, was sie wollte. Seinen Stolz auf einem Silbertablett. Wieder küsste sie sein bestes Stück und quälte ihn, als dem Schwarzhaarigen der Geduldsfaden riss: „Gott verdammt, mach endlich weiter, bitte!“ Zufrieden hob sie den Kopf und lachte leise. Doch auch sie konnte es nicht mehr abwarten. Ebenso eilig wie er, setzte sie sich auf seine Erregung und nahm ihn komplett in sich auf. Beiden entfuhr ein lautes Stöhnen. Der junge Mann setzte sich leicht auf und stützte sich mit den Händen nach hinten ab. Ganz nahe war er der Rosahaarigen, doch er wagte es nicht, sie zu küssen. Es war ihr Spiel und jetzt, wo er sich ihr hingegeben hatte, wollte er ihr die Führung überlassen. Sakura imponierte das sehr, und so legte sie ihre Arme auf seinen Schultern und küsste ihn zärtlich, während sie ihre Hüften auf und ab bewegte. Es war so intensiv und sanft, es fühlte sich für beide anders an als die vielen Male, die sie zuvor miteinander geschlafen hatten. Ziemlich schnell kam er erlösend aufstöhnend in ihr, hatte sie doch sehr gute Vorarbeit geleistet. Seine Hitze in ihr gab ihr den Rest, sie drückte sich an Sasuke und stöhnte ihm eher leise, aber erleichtert ins Ohr. Noch immer keuchte er, sein Herz raste und er hörte sein Blut hinter den Ohren rauschen. Ein Gefühl von Zuneigung überkam ihn, der Uchiha wusste nicht woher er dieses Bedürfnis plötzlich hatte, aber er schloss sie in seine Arme und war einfach nur glücklich. „Sasuke...“, flüsterte die junge Frau wohlig in sein Ohr, „Ich liebe dich.“ Kapitel 29: Wärme *zensiert* ---------------------------- Als Sasuke wieder aus dem Fluss kam, reichte ihm die Rosahaarige ein Handtuch. Dankend nahm er es an. „Wir sollten langsam los. Wenn es kein Gegenmittel gibt, müssen wir uns was anderes einfallen lassen.“, sachte legte sie ihre Hände auf seinen zerkratzen Rücken. Das hatte sie wirklich gut gemacht. Sasuke hielt inne, ihm war klar, was sie vorhatte. Er spürte ihr warmes Chakra auf seiner Haut und wie das Brennen nachließ. „Fast wie neu.“, kommentierte sie und legte sich nun selbst die Hände an den Hals. Zurück blieben an ihrem Hals nur wenige halbmondförmige Flecken. Dem jungen Mann war es noch immer peinlich. Wie konnte er nur so rücksichtslos über sie herfallen? Er trat zu ihr und küsste sie sanft auf jedes Seite des Halses: „Entschuldige.“ „Es ist gut, Sasuke. Hör auf dich zu entschuldigen, sonst mach ich mir noch Sorgen um dich.“, entspannt grinste sie ihn an, „Außerdem war es ja nicht so, als wenn ich nichts davon gehabt hätte.“ Etwas verlegen blickte sie zur Seite: „Auch wenn wir solche Aktionen nicht so oft machen sollten... Irgendwann brennts.“ Nun presste er die Lippen aufeinander. Musste sie das so sagen? Er wandt sich ab und ging zum Zelt, um sich anzuziehen. Die Rosahaarige schmunzelte. Damit würde sie ihn noch länger aufziehen können und sie genoss es schon jetzt! Ob er noch einen Seitenhieb ertrug? „Ein Glück das ich nicht an dir kleben geblieben bin.“ Sasuke klatschte sich die Hand ins Gesicht: „Bitte Sakura, bitte...“ Da lachte sie: „Ich ärger dich doch nur! Zieh dich endlich an, sonst überfall ich dich gleich!“ In Windeseile hatte sich der Uchiha angezogen und direkt das Zelt mit abgebaut. Sakura staunte nicht schlecht. Da steckte durchaus ein Gentleman in dem Schwarzhaarigen. Ihre Rückreise verlief recht schweigsam. Der junge Mann sagte eigentlich gar nichts und auf wenigen Fragen antwortete er mehr als mit einem Hm. Am Abend hatten sie sich ein kleines Plätzchen nahe eines kleinen Baches ausgesucht und das Zelt aufgeschlagen. Konoha war noch gute zwei Tage entfernt. „Auf was hast du Hunger, Sasuke?“, fragte die Rosahaarige, während sie in ihrem Rucksack nach Essen schaute. Die Auswahl war schwindend gering. „Ist überhaupt noch etwas da?“, er stellte sich hinter sie und schaute ihr über die Schulter. Leicht rümpfte er die Nase: „Ramen ess ich bestimmt nicht.“ Sakura schob die zwei Packungen Ramen zur Seite: „Dann hätten wir nur noch Reis...“ „Ich hol Wasser.“, der Uchiha schnappte sich ihren kleinen Topf und machte sich auf zum Bach. Für die junge Frau war es noch immer seltsam, das der Schwarzhaarige sich so sozial verhielt. Sie schaute ihm nach und ließ ihre Gedanken schweifen. Wie würde es wohl weitergehen mit ihnen? Sie seufzte leise und stand auf. Ein Feuer fehlte definitiv noch, ohne konnten sie keinen Reis kochen. Die junge Frau ging los und sammelte einen ganzen Arm voller trockener Zweige und Stöcker. Doch ihre Gedanken konnten nicht vom Uchiha lassen, was sich auch in ihrem Gesicht wieder spiegelte. Und so kam sie mit einem betrübten Ausdruck zurück. Sasuke nahm ihr das Holz direkt ab, stapelte es und mit einem kleinen Hauch Feuer knisterten die Flammen schon. Sakura empfand es als so unglaublich angenehm, das er so hilfsbereit war. Aber es machte ihr auch Angst. Der Fall konnte schneller kommen, als sie damit rechnen konnte. Denn wenn bei Sasuke eines klar war, dann das sein Handeln immer unvorhersehbar war. „Willst du noch etwas dazu essen?“, er stellte den Topf am Rand des Feuers in die Flammen auf drei gleich hohe Steine. Die junge Frau kippte den Reis dazu: „Weiß nicht. Ist hier denn in der Nähe überhaupt etwas zum jagen?“ „Ich finde schon was.“, und mit diesem Worten war er auch schon verschwunden. „Typisch...“, murmelte sie zu sich selbst und rührte im Topf. Eine Viertelstunde später tauchte der junge Mann wieder auf, mit einem etwas selbstgefälligem Grinsen brachte er einen ziemlich großen Fisch mit zurück. „Nicht dein Ernst?! Ein Lachs?!“, Sakura hörte sofort ihren Magen knurren. Das wurde ja ein Festmahl! Während Sasuke einen passenden Stock zum Aufspießen organisierte, bereitete sie fix den Fisch vor. Der Uchiha war zufrieden mit seinem Werk. So wollte er sie sehen, glücklich, vorallem nach dem, was er mit ihr veranstaltet hatte. Nach dem Essen lag die junge Frau mehr als gesättigt am Feuer und schaute in den Himmel. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und die Sterne zeigten sich. Sasuke saß neben ihr und hatte sich mit den Armen nach hinten abgestützt, um ebenfalls nach oben zu schauen. „Was wirst du tun, wenn wir wieder in Konoha sind?“, kam es leise von der Liegenden. Er zuckte mit den Schultern: „Ich würde am liebsten wieder los. Ich habe genug Zeit vergeudet.“ Er fand also, das er seine Zeit verschwendet hatte? Mit ihr? Ein Seufzen entrann ihr und sie wandt ihr Gesicht von ihm ab zur anderen Seite. Es tat ihr weh. Obwohl sie wusste, das er sie nicht liebte, war sie mit ihm diese Art von Beziehung eingegangen. Aber sie hatte ihren Schmerz unterschätzt. Es war nicht so leicht wegzustecken, das er sie einfach sitzen lassen würde, auch wenn sie ihn für einen Moment in ihrem Leben hatte. „Sakura.“, sie spürte seine Hand an ihrer Schulter, „Das hat nichts mit dir zu tun.“ „Irgendwie schon... Ich gehöre mit zu der Zeit, die du nicht trainieren konntest.“ entgegnete sie und schaute weiterhin von ihm weg. Er zog die Hand weg und fuhr sich mit dieser durchs Haar. Wieder so ein dummer, unüberlegter Satz von ihm. Dabei wollte er sie nicht verletzen. „Sakura...“, setzte der Uchiha wieder an, „Die Zeit mit dir war nicht verschwendet.“ „Schon okay, Sasuke.“, abrupt setzte sie sich auf und lächelte ihn an. Doch ihre Augen erreichte das Lächeln nicht. Ihm war bewusst, das sie ihre Trauer in sich verschloss. „Wie geht es dir? Was macht deine Temperatur?“, wechselte sie das Thema und legte eine Hand auf seine Stirn. Er fühlte sich nur leicht kalt an, doch er würde einen Teufel tun und jetzt mit ihr schlafen. „Lass das, mir geht’s gut.“, er zog ihre Hand runter, hielt sie jedoch fest, „Ich meine es ernst.“ „Was meinst du ernst?“, fragte die Rosahaarige unbekümmert zurück. Nun beförderte der Uchiha sie mit einem Ruck an ihrer Hand in seine Arme: „Ich habe gerne meine Zeit mit dir verschwendet.“ Sakura schloss die Augen und lehnte sich gegen ihn. Wenn er sie doch nur lieben würde. Aber es war ihr klar, dass das einfältiges Wunschdenken war. Sie waren keine Kinder mehr und erwachsen genug, um zu verstehen, das eine sexuelle Beziehung nicht gleichbedeutend mit Liebe war. „Wir sollten schlafen gehen.“, sie erhob sich und ging ins Zelt, „Kommst du?“ Die Stimmung zwischen ihnen war eindeutig im Keller. Sasuke lag ewig lange neben der jungen Frau wach und zerbrach sich den Kopf über sie. Es machte ihn verrückt, das Sakura ihm so viel gab und er nur nahm. Es gefiel ihm nicht, jemandem etwas schuldig zu sein und die Rosahaarige war nicht einfach irgendwer. Das brachte ihn mal wieder zurück auf die Frage, was das zwischen ihnen war. Und wie es mit ihnen weitergehen sollte. Der Uchiha wünschte sich einfach nur eine klare Antwort auf all diese Fragen. Er war ja nicht unbedingt der Freund von einfachen Lösungen, Herausforderungen gefielen ihm. Aber diese ganze Sache mit Sakura lag ihm immer schwerer im Magen, sodass Sasuke sich schon fast wünschte, jemand würde ihm dieses ganze Chaos abnehmen und ihm sagen, wie es weitergehen sollte. Seufzend drehte er sich auf die Seite, mit dem Rücken zu Sakura. Er brauchte dringend Schlaf, morgen würden sie schließlich wieder den ganzen Tag unterwegs sein. „Sasuke?“ Der junge Mann spürte eine warme Hand auf seiner Schulter. War es schon Morgen? „Zeit zum Aufstehen. Wir sollten das Zelt schnell einpacken, es sieht nach Regen aus.“, Sakura hatte sich eine dünne Jacke übergeworfen und schlüpfte in ihre Schuhe. Gerädert setzte er sich auf und fuhr sich durchs Haar: „Vielleicht finden wir für die nächste Nacht eine Höhle.“ „Hm... So wie du dich anfühlst, sollten wir vorher ein Päuschen einlegen.“, sie lächelte verschmitzt. Überrascht hob er eine Augenbraue. Wie kam sie nur dazu, sich um ihn zu sorgen? Und auch noch mit ihm schlafen zu wollen, damit es ihm gut ging? Diese Gutmütigkeit nervte ihn ein wenig. Nie war die Rosahaarige wirklich sauer auf ihn. „Mir geht’s gut. Wir laufen durch.“, sagte er bestimmend und half ihr anschließend beim Zeltabbau. Sakura seufzte: „Wehe dir, du brichst mir unterwegs zusammen.“ „Ich komm schon klar.“ Es machte sie innerlich traurig, das der Uchiha wieder so abweisend wurde. Würde sie ihn je verstehen? Der Tag war ebenso trüb wie die Laune der beiden Reisenden. Sasuke kam mit seinem innerlichen Chaos nicht weiter und Sakura war deprimiert, weil er sich ihr gegenüber verschloss. Es war zum Haare raufen. Doch als hätte das nicht gereicht, kam noch ein Platzregen dazu. Die Tropfen waren groß und kalt, schnell waren sie bis auf die Haut durchnässt. „Wir müssen dringend aus dem Regen raus!“, beklagte sich die junge Frau und wischte sich zum wiederholten Male ihre rosa Strähnen aus dem Gesicht. Der Uchiha nickte stumm. Ihn kotzte der Regen ebenso an, zumal ihm immer kälter wurde. Doch er wollte auf Biegen und Brechen Sakura nicht darüber in Kenntnis setzen. „Da!“, rief sie plötzlich und änderte ihre Richtung leicht. Sasuke sah ihr nach und erkannte die Höhle unter einem Felsvorsprung, die sie entdeckt hatte. Wortlos folgte er ihr. „Endlich!“, erleichtert setzte sie ihren Rucksack ab und schälte sich aus den Klamotten, „Ist ja widerlich!“ Der junge Mann sah ihr fasziniert dabei zu, bis sie nur noch in Unterwäsche da stand. Erst jetzt fiel ihr auf, das der Schwarzhaarige ihr die ganze Zeit zugesehen hatte. Verlegen schaute sie zurück und wartete. Eine stumme Aufforderung lag in ihrem Blick und er verstand sie. Langsam entledigte er sich auch seiner Sachen. Sakura hatte in der Zwischenzeit ihren Rucksack geöffnet und holte zwei trockene Shirts raus. In eines schlüpfte sie, das andere reichte sie Sasuke. Dieser nahm es dankend an und zog es sich ebenfalls über. Anschließend sammelte er die wenigen trockenen Äste und Sträucher zusammen, die er unter dem Felsvorsprung fand und entzündete ein kleines Feuer. Schweigend saßen sie da und schauten auf ihre nassen Klamotten, die auf einem Stein neben dem Feuer lagen, um im Wärmeschein des Feuers zu trocknen. Gerne wollte die junge Frau wissen, ob es ihm gut ging. Aber sie hatte die Befürchtung, das er abblocken würde. Unentwegt starrte sie ins Feuer, doch ihr war einfach nur kalt. Das Feuer war nicht sonderlich groß, der Wind zog in die Höhle und viel an hatte sie auch nicht. Bibbernd stand sie auf und baute das Zelt auf. Wenigstens war ihr Rucksack wasserabweisend, sodass alles darin trocken geblieben war. Sie wollte einfach nur noch in ihren Schlafsack, bevor sie noch krank wurde. „Sasuke?“, mit ihrem Schlafsack in den Armen stand sie vor ihm, „Mir ist kalt, ich leg mich hin... Willst du mit?“ Es klang zaghaft und unsicher, was sofort etwas ihn ihm weckte. Beschützerinstinkt? Der Uchiha wusste es nicht. Er nickte stumm und folgte ihr ins Zelt. Zitternd stieg sie in den Schlafsack und ließ ihn offen, sodass der junge Mann sich zu ihr legen konnte. Blöd nur, das sie sich nicht wirklich zudecken konnten, da der Schlafsack dafür zu klein war. Ihm entging nicht, wie sehr sie fröstelte und so legte er seine Arme um sie. Sakura genoss die Wärme an ihrem Rücken, die er ihr spendete und schloss die Augen. Vielleicht war es das letzte Mal, das sie ihm so nahe sein konnte. Bei dieser Erkenntnis öffnete sie die Augen wieder. Wenn es schon das letzte Mal war, dann wollte sie es auch genießen und auskosten. Vorsichtig drehte sie sich zu dem Schwarzhaarigen um und sah ihm in die Augen: „Schlaf mit mir.“ „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte er zurück und musterte ihre grünen Augen. „Mir ist kalt. Jetzt darfst du mich mal wärmen.“, sagte Sakura bestimmend und legte ihre Hände an seine Brust, „Mach, das mir heiß wird und ich die Kälte vergesse.“ Sie küsste ihn fordernd und drückte sich an ihn. Unschlüssig darüber, was er davon halten sollte, gab er sich ihren weichen Lippen hin und ließ sie gewähren. Für die junge Frau war dies wie eine Einladung, auch wenn ihr Kopf sie innerlich anschrie, was zum Teufel sie denn da tat. Sie schaltete ihre Gedanken ab und küsste sich zu seinem Hals, während sie ihn auf den Rücken dirigierte und sich auf ihn setzte. Nebenbei schob die Rosahaarige sein Shirt hoch, welches er sich von ihr ausziehen ließ. Ihre Hände fassten seine und legten sie über seinen Kopf, wo Sakura sie festhielt. Es reizte sie herauszufinden, wie weit er sich dominieren ließ. Für Sasuke war das schon ein ungewöhnliches Gefühl, doch wollte er sie dieses Mal einfach machen lassen. Wieder küsste sie ihn gierig und zwickte ihn dabei leicht in die Unterlippe. So langsam fühlte er sich doch ausgeliefert. Unbeirrt küsste die junge Frau sich an ihm runter, wobei ihre Hände langsam von seinen Handgelenken zu den Schultern wanderten. Als sie mit ihren Lippen an seinem Bauchnabel ankam, hob er die Hände und wollte selbst tätig werden, doch das entsprach nicht ihrer Vorstellung. Flink hatte Sakura seine Hände wieder an den Gelenken gepackt und über seinen Kopf in den Schlafsack gedrückt: „Deine Hände bleiben da.“ Verblüfft schaute der Uchiha bei ihrem Befehl in ihre grünen Augen. Er durfte also nichts machen? Mit einem zufriedenen Grinsen hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen und widmete sich wieder seinem straffen Bauch. Oh ja, ihr gefiel dieses Spiel immer besser! Sakura genoss es, mit Sasuke das zu tun, was sie wollte und das er sich ihrem Willen hingab. Seine Selbstbeherrschung war schnell dahin, einmal war er kurz davor, Sakura in ihren Schopf zu fassen, doch sie legte seine Hände unbeirrt dahin zurück, wo sie diese haben wollte. Als er sich beschwerte, weil die Rosahaarige ihn regelrecht dahin hielt und quälte, ließ sie ihn darum bitten. Es kostete den Uchiha einiges an Stolz, doch irgendwann hatte die junge Frau ihn soweit, das er wahrscheinlich alles getan hätte, was sie von ihm verlangte. Es war so intensiv und sanft, es fühlte sich für beide anders an als die vielen Male, die sie zuvor miteinander geschlafen hatten. Noch immer keuchte er, sein Herz raste und er hörte sein Blut hinter den Ohren rauschen. Ein Gefühl von Zuneigung überkam ihn, der Uchiha wusste nicht woher er dieses Bedürfnis plötzlich hatte, aber er schloss sie in seine Arme und war einfach nur glücklich. „Sasuke...“, flüsterte die junge Frau wohlig in sein Ohr, „Ich liebe dich.“ Kapitel 30: Ramen ----------------- Sasuke hörte den kurzen Satz immer und immer wieder in seinem Kopf hallen. Ja, er wusste es schon lange, doch nie hatte er sich darüber den Kopf zerbrochen. Nun allerdings beschäftigte ihn ihr erneutes Geständnis. Er konnte nicht sagen, was er darüber dachte, aber es ließ ihn nicht los. Er hatte nichts darauf gesagt und Sakura hatte ihn einfach nur glücklich angelächelt. Es fühlte sich schäbig an, ihr nichts sagen zu können. Sie hatte sich ihr Höschen und Shirt wieder angezogen und ihm seine Sachen gereicht, doch noch immer wusste der Uchiha nicht, ob er etwas sagen sollte und wenn, was denn überhaupt. Doch Sakura erwartete nichts von ihm. Entspannt hatte sie sich wieder zu ihm gelegt, als er auch wieder Shirt und Shorts anhatte und war in seinen Armen eingeschlafen. Nur er fand einfach keinen Schlaf. Diese Frau machte ihn wirklich verrückt, genau das, was er nicht wollte, wie sollte er sich da auf sein Ziel konzentrieren? Er grummelte leicht. Wie gerne würde der Uchiha einfach aufstehen, seine Sachen nehmen und sich vom Acker machen. Aber er konnte es nicht. Und das lag nicht an seinem gesundheitlichen Problem. Er fühlte sich an sie gefesselt. Mit einem leisen ergebenen Seufzen schaute er zur Seite, in ihr ruhendes Gesicht. Wie hatte sie es bloß geschafft ihn an sich zu binden und vorallem wie? Er hätte sich niemals auf sie einlassen sollen, es war ein Fehler gewesen. Die Rosahaarige machte ihn süchtig, so sehr, das er sie schon angebettelt hatte. Das machte ihn in seinen Augen schwach und für Schwächen hatte er keine Zeit. Aber wie sollte es weitergehen? Seine Gedanken kreisten immer wieder um die selben Fragen, bis er in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Beim Morgengrauen weckte ihn Sakura. „Unsere Sachen sind trocken und die Sonne scheint!“, grinsend hielt sie ihm seine Sachen vor die Nase. Sie stand bereits voll angezogen vor dem Zelt: „Es ist nicht eine Wolke am Himmel!“ Warum hatte sie so gute Laune? Stumm setzte er sich auf und zog sich ebenfalls an. Seine Kleidung war leicht warm, anscheinend von den ersten Sonnenstrahlen. Als er aus dem Zelt trat, erblickte er die junge Frau am Feuer sitzen. „Ich hab uns ein paar Fische gefangen, du hast doch bestimmt auch Hunger, oder?“, sie winkte ihm mit einem durchgebratenen, aufgespießten Fisch zu. Oh ja und was für einen Hunger er hatte! Dankend nahm er ihr den Fisch ab und setzte sich zu ihr. „Wie lange bist du schon wach?“, fragte Sasuke, um die Stille zu durchbrechen. Die junge Frau zuckte mit den Schultern: „Vielleicht etwas mehr als eine Stunde. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen.“ Da lächelte sie ihn wieder an. Der Uchiha sah unverwandt zurück. Sie hatte eindeutig sehr gute Laune. „Wir sollten zum Mittag zurück in Konoha sein. Ich freu mich auf eine große Portion Ramen!“ Nun musste er grinsen: „Ich dachte Sakura sitzt neben mir, nicht Naruto.“ Sie zwickte ihn in die Seite: „Lass mich, ich fühl mich total ausgelaugt! Eine große Schüssel Ramen ist da genau das Richtige!“ „Es gibt nur eine Größe Schüsseln.“ „Dann eben zwei Portionen!“ „Hm... Doch Naruto?“ Er entlockte ihr ein Lachen: „Sasuke!“ Es war entspannend, diese lockere Atmosphäre um sie herum. Ihr war bewusst, das es bald vorbei war, doch der junge Mann schien sich in der Sache unsicher zu sein. Noch immer plagten ihn all die Fragen, doch er schob sie vorerst beiseite und machte sich mit der Rosahaarigen wieder auf den Weg. Das Wetter hielt sich sehr gut, der Sonnenschein lag warm auf ihrer Haut und es wehte kaum ein Lüftchen. Unterwegs wechselten sie kein Wort, Sakura wusste nicht, wie sie mit ihm ein Gespräch führen sollte, das länger als zwei Sätze ging und Sasuke war es schlichtweg gewohnt, auch in Gesellschaft zu schweigen. Die junge Frau hatte Recht behalten, die Sonne stand an höchster Stelle, als sie das Tor von Konoha erreichten. Überraschenderweise wurden sie bereits von Kakashi und Naruto erwartet. „Wem haben wir das Begrüßungskommando zu verdanken?“, fragte Sakura, obwohl sie die Antwort bereits wusste. Nur die Begründung interessierte sie. „Die alte Tsunade wollte, das wir euch zu ihr begleiten. Und damit Sasuke auch auf jeden Fall dort ankommt, hat sie uns geschickt.“, erklärte der Blondschopf kurz und musterte den Uchiha, „Ich hoffe du hast sie gut behandelt!“ Sasuke hob genervt eine Augenbraue: „Lass das mal hübsch meine Sorge sein, wie ich sie behandle.“ „Nein lasse ich nicht! Wenn du ihr das Herz brichst-“ „Man Dobe, schau sie dir an, sieht sie in irgendeiner Art und Weise deprimiert aus?“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige und verwies mit einer Hand auf Sakura. Naruto schaute zu der jungen Frau. Allen Anschein nach war sie ziemlich entspannt und zufrieden. „Nein.“, antwortete der Uzumaki nun ruhiger. Der andere junge Mann seufzte: „Dann erspar mir deine Tiraden!“ Kakashi musste bei der Unterhaltung grinsen: „Ich denke, Sakura geht es grade sehr gut.“ Nun schauten ihn beide jungen Männer an, ehe sie wieder zur Rosahaarigen blickten. „Sensei, mir geht’s doch ganz normal gut! Können wir jetzt? Wir sollten die Hokage nicht warten lassen.“, mit diesen Worten lief sie zwischen den Männern hindurch und betrat Konoha, „Außerdem hab ich Hunger!“ Es widerstrebte Sasuke zu tiefst, bei der Hokage aufzuschlagen, aber ihm war bewusst, das man ihm keine andere Chance ließ. Also ersparte er sich das Theater und folgte den anderen, bis sie vor Tsunades Büro standen. Sakura klopfte an die Tür und öffnete, nachdem von drinnen die Stimme der Blonden sie hereingebeten hatte. „Ah, wenn dass nicht das Gespann um das Uchiha-Drama ist!“, grinsend lehnte sich die Hokage in ihrem Stuhl zurück und musterte die vier. Der Schwarzhaarige hätte am liebsten auf der Stelle kehrt gemacht, es nervte ihn schon jetzt. „Kakashi und Naruto haben mir schon Bericht erstattet, das es nicht sonderlich gut lief.“, sie erhob sich und kam hinter ihrem Tisch vor, „Schon weitere Pläne geschmiedet, Sasuke?“ Tsunade verschränkte die Arme unter ihrer enormen Oberweite und blickte ihn fragend an. Tja, wenn er ehrlich war, wusste er grade überhaupt nicht weiter und so zuckte er nur desinteressiert mit den Schultern. Die blonde Frau schien überrascht zu sein: „Hm, okay. Ich hab mit deiner Blutprobe noch ein wenig herum experimentiert, bin aber nicht sehr weit gekommen.“ Sie ging an einen Schrank und holte ein paar Sachen hervor: „Ich brauche noch etwas Blut von dir.“ Der Uchiha verdrehte die Augen: „Es gibt kein Mittel, das Thema war doch bereits geklärt. Wozu willst du mir also Blut abzapfen?“ „Immer noch Sie, du ungehobelter Klotz! Und jetzt setz dich da hin und mach deinen Arm frei!“, befahl sie ungnädig und bereitete die Utensilien vor. Seufzend tat er, was von ihm verlangt wurde. Vielleicht hatte die Alte ja endlich mal Glück und landete bei ihren Untersuchungen einen Treffer. Nachdem sie drei Ampullen seines Blutes hatte, schaute sie zu Naruto: „Von dir brauch ich auch Blut.“ „Was?!“, krächzte der Blondschopf entsetzt, „Ich bin doch gesund!“ „Ja, bist du und somit die ideale Vergleichsperson.“ Naruto ging einen Schritt zurück: „Ich lass mich nicht stechen!“ „Du Weichei!“, Sakura schüttelte den Kopf und wandt sich an Tsunade, „Geht mein Blut auch?“ „Lieber wäre mir Naruto, der weibliche Hormonhaushalt ist schließlich ein ganz anderer. Aber ich könnte gucken, wie das Mittel auf dein Blut reagiert. Vielleicht ergibt sich ja auch daraus eine Möglichkeit.“, die Hokage holte weitere sechs Ampullen aus den Schrank, sowie zwei Nadeln, „Und Naruto, ich brauch dennoch Blut von dir!“ Ein paar Minuten später verließen sie Das Gebäude. „Echt unglaublich, seit wann hast du so einen Schiss vor Nadeln, Naruto?“, die junge Frau schüttelte ungläubig den Kopf, „Das war echt ein Armutszeugnis!“ „Lass mich, ich habs halt nicht so mit Nadeln, außerdem hat das tierisch weh getan!“ Der Grauhaarige lachte kurz: „Ich hab da genau das richtige Pflaster für dich. Ich lade euch auf eine Schüssel Ramen ein. Ist ja lange her, das wir alle zusammen essen waren.“ Der Blonde war sofort Feuer und Flamme: „Geniale Idee, Sensei! Ich bin sofort dabei!“ Selbst Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und schaute zu Sakura: „Dann kommst du ja schneller als erwartet zu deinen Ramen.“ „Allerdings.“, grinste auch die Rosahaarige und folgte zusammen mit den jungen Männern ihrem ehemaligen Sensei Richtung Ramenbar. „Sag mal Sakura, was ist passiert, nachdem wir dich mit Sasuke allein gelassen haben? Hat er den halben Wald abgeholzt?“, fragte der Uzumaki neugierig. Die junge Frau hüllte sich in diskretes Schweigen über die recht stürmischen Stunden mit dem Schwarzhaarigen: „Nein, er hatte sich recht bald beruhigt.“ Sasuke schaute angestrengt zur Seite. Hoffentlich blieb das auf Ewig ein Geheimnis zwischen ihm und Sakura. Natürlich entging Kakashi seine Haltung nicht, doch er sagte nichts dazu. „Und wenn er dir weh tut, Sakura, dann-“ „Dobe, halt den Rand.“, mit drohender Stimme schnitt der Uchiha dem Blondschopf den Satz ab. Die Unterbrechung regte den anderen jungen Mann auf: „Pass bloß auf, Teme! Sonst stampf ich dich in den Boden!“ Den Schwarzhaarigen beeindruckte das nicht im geringsten: „Statt hier große Reden zu schwingen, solltest du dich lieber um deinen Schatten kümmern.“ Fragend hielt der Uzumaki inne: „Schatten? Welcher Schatten?“ Sakura blickte sich fragend um. Was meinte Sasuke? Der Halbmaskierte hingegen lief entspannt zu einer Straßenecke weiter hinter ihnen und blieb stehen: „Hinata, erweist du uns die Ehre und kommst mit essen?“ Natürlich, Hinata, schoss es Sakura durch den Kopf. Naruto hingegen schien es nicht so recht zu verstehen und so schob sie den Blonden zu ihr: „Sei lieb und höflich zu ihr, wehe dir, sie weint!“ „Was? Wieso sollte sie wegen mir weinen?“, fragte der junge Mann verdutzt, als er auch schon vor der schüchternen Frau stand, „Ehm, Hallo Hinata!“ Verlegen kratzte sich der Blonde am Hinterkopf: „Kommst du mit uns Ramen essen?“ Mit roten Gesicht starrte die Hyuuga ihn an: „Ich... ähm...“ „Natürlich kommt sie mit!“, Sakura hakte sich auf der einen Seite bei ihr ein und zog sie mit sich, „Und nun lasst uns endlich essen gehen, ich verhungere noch!“ Mit diesen Worten schritt sie los und nahm die eingeschüchterte Hinata mit sich. Die Männer folgten. Nach wenigen Seitenstraßen waren sie am Ziel angekommen und setzten sich an die Theke. „Ah, wenn das nicht mal meine Stammkundschaft ist!“, der Koch stand sofort parat bei ihnen, „Aber heute kein Alkohol für den blonden Herren und seine weibliche Begleitung, oder?“ Er zwinkerte den beiden zu, worauf Hinata knallrot anlief. Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein, nur die übliche Bestellung Ramen!“, gab Kakashi grinsend zurück. „Ihre pack ich wie immer ein?“, fragte der Koch an den Ältesten gewandt. Der Grauhaarige nickte: „Das wäre perfekt!“ Sasuke rollte leicht mit den Augen. Was hatte Kakashi bloß für ein Problem, das er ständig seine Maske trug. Nachdem ihre Nudeln kamen, verabschiedete sich Kakashi mit seiner Portion und machte sich auf den Heimweg. Die vier jungen Leute blieben unter sich und aßen ihre Nudeln. „Teme, was willst du jetzt machen?“, fragte Naruto zwischen zwei Happen. Die Rosahaarige horchte neugierig auf und schaute zu ihm. Sasuke zuckte mit den Schultern: „Was geht dich das an, Dobe.“ „Ich würde ja mal gerne diesen ganzen Mist verstehen mit dem mal groß mal klein sein. Was genau war das für ein Zeug, das Kakashi dir gegeben hatte? Und hast du das die ganze Zeit genommen?“ Bei der Frage verschluckte sich Sakura an ihrem Essen. Hinata klopfte ihr liebevoll auf den Rücken: „Geht es wieder?“ Die Rosahaarige nickte: „Ja, danke, Hinata.“ Der Uchiha dachte unterdessen fieberhaft nach. Nicht das er vorhatte, Naruto das zu erklären, aber er fragte sich selbst, was er denn nun tun wollte. „Das geht dich auch nichts an.“, kommentierte Sasuke und legte seine Stäbchen auf die leere Schüssel. Der Blonde rollte mit den Augen: „Oh jetzt hab dich nicht so! Außerdem habt ihr zwei mir noch immer nicht gesagt, was da zwischen euch läuft!“ Hinata blinzelte verwirrt. Zwischen Sakura und Sasuke lief etwas? Genervt seufzte der Gefragte auf: „Auch das geht dich nichts an!“ „Sei nicht so zickig, ihr habt doch miteinander geschlafen, also was läuft da?“ „Naruto!“, japste Hinata tadelnd auf. Ihrer Meinung nach fragte man so etwas nicht und dementsprechend schaute sie ihn auch an. „Und du mit Hinata, quetsch ich dich deswegen aus?“, fragte Sasuke zurück und trank den Rest seines grünen Tees aus. „Sasuke!“, die Rosahaarige verpasste ihm eine ordentliche Kopfnuss. Das musste nun wirklich nicht sein. Die Hyuuga versank vor Scham in ihrem Kragen und schloss peinlich berührt die Augen. Woher wusste der Uchiha, das sie mit Naruto geschlafen hatte? Stumm rutschte sie von ihrem Hocker, ehe sie sich stotternd, aber schnell verabschiedete: „Ich muss gehen!“ Bevor jemand etwas sagen konnte, war die eingeschüchterte Frau davon gelaufen. Sakura sah ihre Freunde sauer an: „Was sollte das? Naruto, dich geht es überhaupt nichts an, was da zwischen mir und Sasuke läuft, wie schon gesagt, er bricht mir nicht das Herz!“ Sie zog scharf die Luft ein und wandt sich dem Schwarzhaarigen zu: „Und du! Dir ist ganz genau bewusst, wie unangenehm Hinata das ist! Wie kannst du einfach so darüber reden?!“ Drohend piekste sie ihn mit ihren Zeigefinger auf die Brust. „Warum sollte ich sie mit Samthandschuhen anfassen? Sie ist kein kleines Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau. Und als solche solltet ihr sie auch behandeln.“, meinte der Uchiha unbekümmert. Für einen Moment waren die anderen beiden sprachlos. Irgendwie hatte er schon recht. Naruto stand auf: „Ich geh ihr nach.“ Die Rosahaarige nickte mit einem Lächeln auf den Lippen: „Gute Idee.“ Der Blondschopf grinste und machte sich auf den Weg. Zurück blieben Sasuke und Sakura, gehüllt in Stille. Kapitel 31: leere Kühlschränke ------------------------------ Ruhig trank sie ihren Tee leer und stellte ihre Tasse ab: „Aber eines würde mich auch sehr interessieren. Was willst du jetzt machen, Sasuke?“ Er stützte den Kopf auf dem aufgestellten Unterarm ab: „Ich weiß es nicht...“ Sie war überrascht von seiner Ehrlichkeit. „Hm... Gehen wir nach hause?“, fragte die junge Frau und schaute zu ihm. „Ich hab kein Zuhause, Sakura.“, entgegnete der Schwarzhaarige und schloss die Augen. Sachte legte sie ihm eine Hand auf die Schulter: „Bei mir wirst du immer eins haben. Lass uns gehen, ich könnte eine Dusche vertragen und du sicherlich auch.“ Wortlos stand er auf und schlug mit ihr an der Seite den Weg zu ihrer Wohnung ein. Gedankenversunken trat Sasuke aus der Dusche. Wie sollte es weitergehen? Konnte er es wagen, ohne Sakura weiterzumachen? Kopf schüttelnd musste er an das denken, was er einmal zu ihr gesagt hatte. Er brauchte sie eigentlich nicht, er hatte auch zwei gesunden Hände. Aber das kam ihm auch schäbig vor. Schäbiger, als auf sie angewiesen zu sein. Doch sie würde ihn gewiss nicht begleiten auf seiner Reise. Und irgendwie wollte der Uchiha sie damit auch nicht belasten oder gar mit reinziehen. Es machte den jungen Mann verrückt, nicht zu wissen, woran er sich orientieren sollte. Wäre dieses Problem doch einfach leicht zu lösen. Er wickelte sich ein Handtuch um das Becken und schritt in die Küche, wo Sakura stand und Wäsche in die Waschmaschine stopfte. Sie hatte bereits geduscht und trug nur ein Shirt und eine Panty. Da sie leicht gebeugt dastand, reckte sie ihm geradezu ihren Po entgegen. Wie von selbst landete seine linke Hand auf ihrem Hintern: „Hast du noch irgendwelche Sachen für mich?“ Der jungen Frau wurde ein bisschen rot um die Nase: „Musst du für diese Frage meinen Hintern anfassen?“ Jetzt grinste er: „Du hast ihn mir entgegen gestreckt.“ „Bestimmt nicht.“, sagte die Rosahaarige und richtete sich auf, „Und ich habe leider keine Wäsche mehr für dich, du musst warten, bis die Sachen sauber und trocken sind.“ „Du willst nicht, das ich mich anziehe.“, stellte der Uchiha monoton fest. Sakura hob ungläubig eine Augenbraue, doch sie musste lachen: „Nein? Es ist halt alles dreckig. Du kannst ja ein Shirt von mir haben!“ Sie zwinkerte ihm zu und tapste in ihr Schlafzimmer. „Als wenn ich erstens da rein passen würde und zweitens, ich rosa tragen würde.“, er folgte ihr und lehnte sich in den Türrahmen, wobei er die Arme verschränkte. „Ich hätte auch schwarz im Angebot.“, grinste die Rosahaarige und warf sich auf ihr Bett. „Nein danke, kein Bedarf an Damenshirts.“ Sie zuckte mit den Schultern: „Dann musst du wohl frieren.“ „Du könntest mich ja wärmen.“ Sakura streckte ihre Arme über den Kopf aus: „Sieht schlecht aus, Sasuke. In den nächsten Tagen wäre es zu gewagt und danach hab ich meine Regel.“ Der Uchiha schloss die Augen: „Es muss ja nicht Sex sein.“ Mit dieser Aussage überraschte er sie. Fragend setzte sie sich auf und schaute zu dem jungen Mann. Er löste sich von dem Türrahmen und setzte sich zu ihr an die Bettkante, um sich dann über die Rosahaarige zu beugen: „Es sei denn, du willst nur Sex.“ Flüsternd antwortete sie ihm: „Ich nehme dich auch gerne so zum kuscheln mit in mein Bett.“ „Das war mir klar.“, mit einem wissenden Grinsen überbrückte er den geringen Abstand zwischen ihnen und küsste sie sanft. Der Uchiha hatte es aufgegeben, sich den Kopf zu zerbrechen wegen all der verwirrenden Fragen und hörte einfach nur noch auf sein Bauchgefühl. Und das sagte ihm grade, das er einfach die Nähe der Haruno haben wollte. Zufrieden legte er sich an sie ran und bettete seinen Kopf auf ihrem Oberkörper, um ihrem Herzschlag zu lauschen. Ihre Nähe tat ihm so gut und so schloss er entspannt die Augen. Fasziniert schaute Sakura an sich runter und beobachtete ihn. Schließlich stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie legte die Arme um ihn. Es war schön, ihn so nahe zu spüren. Sein Arm um sie zog sich noch etwas enger und er vergrub regelrecht das Gesicht an ihrem Oberkörper. Kurze Zeit darauf war nur noch sein ruhiger, gleichmäßiger Atem zu hören. Die junge Frau fand es unglaublich süß, das er so schnell eingeschlafen war. Sie könnte eine gefühlte Ewigkeit so mit ihm auf dem Bett liegen. Glücklich fuhr sie ihm durch die Haare und schloss ebenfalls die Augen. Das Klingeln des Telefons riss Sakura aus ihren Träumen. Gähnend sah sie sich um. Der Schwarzhaarige lag noch immer halb auf ihr und klammerte sich noch fester an sie. Ein dumpfes Murren war von ihm zu hören: „Warum...“ „Gib auf, das hat bei den Leuten, die hier anrufen, keinen Sinn. Die klingeln so lange, bis ich abnehme.“, erklärte die junge Frau. Genervt hievte sich der Uchiha von ihr und setzte sich auf. Schnell hüpfte Sakura vom Bett und ging ans Telefon: „Ja?“ „Sakura!“, brüllte Naruto vom anderen Ende hysterisch. Erschrocken hielt sie den Hörer etwas von sich, ehe sie ihn wieder ans Ohr legte: „Was ist dein Problem?“ Ihr war bewusst, das irgendwas im Argen lag, sonst würde er nicht so panisch bei ihr anrufen. „Ich hab Hinata zum Essen eingeladen!“ Verwundert blinzelte sie: „Ja und?“ „Ich kann doch nicht kochen!“, jammerte der Blondschopf am anderen Ende. „Oh, du hast sie zu dir nach hause zum Essen eingeladen...“, stellte die Rosahaarige fest. Sasuke hob eine Augenbraue: „Wenn er sie zu sich nach Hause einlädt, hat er wohl noch was mit ihr vor.“ „Teme, ich hör dich!“, schrie der andere junge Mann empört. Seufzend stellte Sakura den Lautsprecher ein, bevor ihr noch ein Ohr abfiel. „Wo liegt jetzt dein Problem, Naruto?“, fragte sie und streckte sich ausgiebig. „Ich kann doch nicht kochen! Ich kann höchstens Fertig-Ramen aufgießen!“, beklagte er sich, „Wie soll ich Hinata da was kochen?!“ „Und warum hast du nicht daran gedacht, bevor du sie auf ein Essen eingeladen hast?“, hakte sie genervt nach. Nun druckste der Blonde rum: „Naja, ich war so aufgeregt und ich hatte Angst, das sie mir jeden Moment umkippt, wenn ich nicht schnell etwas sage und verschwinde!“ „Oh man, ernsthaft?“, die Rosahaarige hielt sich kurz die Stirn, „Und was erwartest du jetzt von mir? Das ich für euch koche oder was?“ Es folgte eine Pause. Dann räusperte sich der Chaot: „Ich weiß mir sonst nicht zu helfen...“ Sie schaute nachdenklich zu dem Schwarzhaarigen. Der starrte ungläubig zurück: „Du willst die beiden jetzt nicht wirklich bekochen?“ „Nein.“, war ihre knappe Antwort. „Was?! Sakura, bitte!“, plärrte der andere am Telefon, als ginge es um sein Leben. „Ich hab eine viel bessere Idee. Naruto, du musst nur deine Bude aufräumen, vorallem deine Küche. Und zwar jetzt sofort, verstanden? Alles weitere siehst du dann.“ „Was? Aber Sakura-“ „Mach es und wart's ab.“, entspannt legte sie auf. Der Uchiha schaute sie fragend an: „Was hast du jetzt vor?“ Grinsend wählte sie eine Nummer: „Das Problem lösen.“ Sie hielt sich den Hörer ans Ohr und wartete, bis am anderen Ende jemand abnahm. „Hyuuga?“ „Hallo Hinata!“, begrüßte Sakura die Schüchterne herzlich. „Oh, Sakura, was gibt es? Ist etwas passiert?“, fragte die andere sofort besorgt. „Nein nein, alles bestens. Naja, fast. Naruto wollte ja für dich kochen, ist aber nicht sonderlich gut darin bewandert...“ „Hm.. ja...“, kam es geknickt von der Hyuuga. Sie hatte sich so sehr auf das Abendessen mit dem Uzumaki gefreut. „Hinata, du kannst so gut kochen, wie wäre es, wenn du mit ihm zusammen etwas kochst?“, schlug die Rosahaarige liebevoll vor, „Er würde sich bestimmt sehr darüber freuen und ihr werdet einen schönen Abend haben.“ Sasuke schnaubte tonlos. Sie bezirzte die Hyuuga so sehr, das diese wohl gar nicht anders konnte, als ja zu sagen. „Meinst du?“, fragte die Schüchterne unsicher. „Na klar! Er hatte schon Angst, das er dich enttäuscht und hatte mich um Hilfe gebeten, aber es ist doch viel schöner, wenn ihr das gemeinsam macht. Und dann könnt ihr auch viel mehr Zeit miteinander verbringen.“ Wenn Sakura die andere Frau jetzt sehen könnte, diese lief knallrot an. „Ehm, okay... Dann mach ich mich wohl besser gleich auf den Weg.“ „Ja, gute Idee! Du kannst ja unterwegs noch was Leckeres einkaufen, dann könnt ihr gut schlemmen!“ Hinata lachte leise: „Ja, das mache ich wohl, Nicht das sein Kühlschrank leer ist...“ Sakura nickte grinsend: „Ja genau.“ „Danke, Sakura.“ „Viel Spaß!“, verabschiedete sich die Rosahaarige zufrieden und legte auf. Der Schwarzhaarige schaute sie schräg an: „Du hast Hinata um den Finger gewickelt.“ „Sehr erfolgreich, nicht wahr?“, lachte sie und wählte noch einmal die Nummer vom Uzumaki, der sofort ran ging. „Sakura?! Wann kommst du her und hilfst mir?!“ „Gar nicht.“, sagte sie knallhart und Sasuke meinte zu hören, wie der Blondschopf am Telefon wie ein Häufchen Elend zusammen sackte. „Hinata ist unterwegs, sie wir noch Zutaten einkaufen und mit dir zusammen kochen.“, erklärte sie ihm und lehnte sich in den Türrahmen. „Was? Aber eigentlich... Okay, warum nicht. Danke, Sakura! Ich räume schnell weiter auf!“, sprach er schnell und schon war die Leitung tot. Seufzend ließ sie das Telefon auf der Kommode liegen: „Wäre das Drama geklärt.“ Ein Knurren durchbrach die Stille. Verwundert blickte die junge Frau zu ihrem Gast, der etwas säuerlich zur Seite blickte. Das war ihm doch etwas peinlich. „Ich würde sagen, du könntest auch ein Abendessen vertragen.“, sie ging an ihren Schrank und suchte sich eine Hose raus, „Ich muss aber auch erst einkaufen, der Kühlschrank ist komplett leer.“ Er grummelte. Nun konnte er ihr weder beim Einkaufen helfen, weil er ja keine sauberen Klamotten hatte, noch irgendetwas vorbereiten, weil keine Zutaten da waren. Der Schwarzhaarige war zum sinnlosen Rumsitzen verdammt und es passte ihm überhaupt nicht. Ihr entging sein Problem nicht: „Du könntest deine Sachen über die Heizung hängen, dann trocknen sie schneller. Ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verließ sie ihre Wohnung. Sasuke erhob sich gemächlich und betrachtete ihr Schlafzimmer. Wie viele Tage war er jetzt schon mit ihr in diese Situation gefangen? Es mussten gute zwei Wochen sein. Es war so viel passiert und obwohl er ein paar Jahre nicht da war, hatte der Uchiha das Gefühl, in den wenigen Tagen alles aufgeholt zu haben. Das Verhältnis zu den anderen hatte sich kaum verändert. Außer bei Sakura. Das waren himmelweite Unterschiede. Er ging weiter in den Flur und sah auf den Boden. Hier war er wieder zu seiner ursprünglichen Größe gewachsen. Und hatte das erste Mal mit Sakura geschlafen. Ihr die Unschuld genommen. In der Küche holte der Schwarzhaarige ein paar Sachen aus der Waschmaschine und legte sie, wie die Rosahaarige es ihm empfohlen hatte, über die Heizung. Wie lange sie wohl brauchen würde? Gelangweilt setzte er sich im Wohnzimmer aufs Sofa und verschränkte die Arme am Hinterkopf. Er würde einfach noch etwas dösen, bis sie zurück war. „Sasuke!“ Der Gerufene schreckte aus einem traumlosen Schlaf hoch und blickte in den Flur. Da stand seine Gastgeberin mit zwei großen Papiertüten, die scheinbar sehr gut gefüllt waren. „Erwartest du noch jemanden?“, fragte er überrascht und nahm ihr eine Tüte ab. Wie hatte sie die Tür mit den beiden Tüten auf den Armen aufbekommen? „Nein, ich konnte mich einfach nicht entscheiden, ich hab irgendwie auf alles Hunger. Aber nachdem es tagelang fast nur Fisch oder anderen Kleinkram gab, ist das wohl kein Wunder.“, die Rosahaarige schlüpfte aus ihren Schuhen und folgte ihm in die Küche, „Ich hab dir extra was für dich mitgebracht!“ Sie hielt ihm eine kleine Packung unter die Nase. Cherrytomaten. Damit entlockte sie ihm ein Grinsen: „Woher weißt du das denn?“ „Das bleibt mein Geheimnis.“, grinste sie zufrieden und packte die anderen Sachen aus. Jede Menge Gemüse, etwas Fleisch, etwas Knabberkram und Saft. Der Uchiha hob eine Augenbraue. Selbst Eis hatte sie gekauft. Verdutzt schaute er in die Tüte vor sich, diese war noch immer voll. Da begann er diese auszupacken. Nudeln, Kirschen, Sahne, Saft, Reis, Käse und Brot. Fragend hob er ein Glas in die Höhe: „Und was hast du dir dabei gedacht?“ Die junge Frau hielt passend dazu eine Tüte Chips hoch: „Du hast wohl noch nie scharfe Salza zu Chips gehabt, was?“ „Wir waren doch keinen Monat weg und verhungert bist du auch nicht.“, der junge Mann schüttelte leicht den Kopf, „Aber dein Einkauf sieht aus, als wenn du jahrelang mit Wasser und Brot vorlieb nehmen musstest.“ „Tse!“, entglitt es ihr ganz in seiner Manier, „Lass mich doch, ich kann essen so viel ich will, ich bleibe eh schlank!“ „Vielleicht nicht mehr nach dem Fressgelage, was du scheinbar planst.“, grinste er und stellte die Salza zu den anderen Sachen auf den Tisch, „Womit willst du denn anfangen?“ „Ich werde jetzt einen Auflauf machen. Und du kannst dafür wieder das Gemüse schneiden.“, sie drückte ihm eine Paprika und eine zweite Packung Cherrytomaten in die Hand. Kapitel 32: Tee --------------- Nein, ich hab euch nicht vergessen! Aber der Rückweg von Dänemark ist erstens lang und zweitens ohne WLAN 8D''' *************************************************** Vollgefressen saß der Uchiha auf dem Sofa. Seit Jahren hatte er nicht mehr so viel gegessen zu einer Mahlzeit. Aber Sakura hatte wirklich ordentlich aufgetischt. Diese saß seufzend neben ihm: „Vielleicht hab ich doch etwas übertrieben...“ „Sag bloß, dir ist schlecht.“, es würde ihn nicht wundern, wenn es so wäre. Sie hatte nach dem Auflauf zum Nachtisch noch für jeden eine Portion Eis mit Sahne hergerichtet. Mit der obligatorischen Kirsche obendrauf. „Nein, aber ich hab Bedenken, das ich gleich platze.“, lachte die junge Frau gut gelaunt und schaltete den Fernseher ein, „Hoffentlich lief es bei Naruto und Hinata auch so gut.“ „Im schlimmsten Falle liegt Hinata bewusstlos in seiner Küche und Dobe weiß nicht, was er tun soll.“, kommentierte sie ihre Bedenken. Nach einer kurzen Pause sprach er erneut: „Obwohl, dann hätte er dich längst angerufen und um Hilfe gebettelt.“ Sakura nickte: „Allerdings. Keine Nachrichten sind in diesem Falle gute Nachrichten!“ Entspannt lehnte sie sich an Sasukes Schulter und genoss seine Nähe. Mittlerweile hatte sie aufgegeben sich zu fragen, was sie beide denn waren und wo eigentlich die Grenzen zwischen ihnen lagen. Der Uchiha ließ sie machen und schaute mehr oder weniger interessiert auf den Bildschirm. Nach einer halben Stunde fiel ihm auf, das die junge Frau sich nicht mehr rührte, dafür aber ihr gleichmäßiger ruhiger Atem zu hören war. Ein Blick auf sie bestätigte seine Annahme, sie war eingeschlafen. Er seufzte leise und trug sie ins Bett. Irgendwie behandelte er sie wie seine Freundin, doch sie war es ja eigentlich nicht. Der nächste Morgen zog an den beiden vorbei. Sasuke hatte sich mit zu Sakura ins Bett gelegt und schlief ebenso fest wie die Rosahaarige. Erst als gegen Mittag jemand gegen die Tür hämmerte, schreckten sie hoch. „Kann man hier nie ausschlafen...“, murrend drehte sich der Schwarzhaarige auf den Bauch und zog sich ein Kissen über den Kopf. Gähnend stand die junge Frau auf und öffnete die Tür. „Hallo Sakura!“, ihr Teamkamerad kam herein getänzelt und strahlte übers ganze Gesicht, „Vielen Dank für gestern, es lief alles wunderbar!“ „Schön für dich...“, sie gähnte wieder und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Naruto warf einen Blick in ihr Schlafzimmer, deren Tür weit offen stand. Da lag niemand anderes als Sasuke in ihrem Bett. Und der hatte anscheinend nichts an. „Was macht Teme nackt in deinem Bett?!“, polterte er los und zeigte auf diesen. Der drehte genervt den Kopf Richtung Tür: „Bis eben hab ich geschlafen. Außerdem hab ich eine Shorts an, Dobe.“ Er warf dem Blonden einen angepissten Blick zu. Dabei fiel im allerdings auch auf, das Sakura einfach so in Shirt und Panty vor Naruto rumstand. Machte ihr das denn gar nichts aus? Aus irgendeinem Grund gefiel Sasuke diese Vertrautheit zwischen den beiden nicht. „Naruto, das Thema hatten wir doch bereits.“, seufzte die junge Frau und tapste in die Küche, „Wer will Tee?“ Der Uchiha stand auf und holte sich sein Shirt von der Heizung. Im entging nicht, das der Uzumaki ihn misstrauisch beäugte. Dennoch folgten die Männer kommentarlos der Haruno in die Küche und setzten sich, während sie Tee machte. „Jetzt erzähl mal, wie lief es gestern Abend?“, fragte die Rosahaarige neugierig und stellte für jeden eine Teetasse hin. „Och, eigentlich sehr gut. Hinata kann wirklich sehr gut kochen!“, schwärmte er begeistert, „Sie hat doch tatsächlich alles vorher eingekauft, ich hatte schon Angst, das ich nochmal los muss.“ Das ließ sie grinsen. „Sie hat sogar Pudding zum Nachtisch gemacht.“ Der Schwarzhaarige verzog keine Miene. Ihn interessierte das nicht wirklich. „Das klingt nach einem gelungenen Abend.“, Sakura stellte die Kirschen zum Tee, daneben eine Packung Kekse, ehe sie sich setzte und von ihrem Tee einen Schluck trank. Der Uchiha hob eine Augenbraue: „Ausgewogenes Frühstück, was?“ Sie zuckte nur mit den Schultern, ihr war das egal. „Und hast du sie auch nach hause begleitet?“, wollte sie weiter wissen, während sie nebenbei einen Keks knabberte. Der Blonde nickte: „Natürlich, ich bin von ihr aus direkt hier her.“ Sasuke verschluckte sich an seinen Tee, dann musste er lachen. Der jungen Frau erging es ähnlich, auch sie kicherte zufrieden. Naruto hingegen ließ mit Schamesröte im Gesicht den Kopf hängen: „Jetzt hab ich mich selbst verraten.“ „Das hast du wohl.“, stellte die Rosahaarige amüsiert fest. „Dinge, die man eigentlich nicht wissen will.“, kommentierte der andere junge Mann. Der Uzumaki warf ihm einen genervten Blick zu: „Ach, das sagt der, der halbnackt in Sakuras Bett rumliegt und mir somit Tatsachen auf einem Silbertablett serviert.“ „Wir hatten letzte Nacht keinen Sex, falls du das denkst.“, gab der Uchiha unbekümmert zurück. „Hallo?! Ich bin auch noch da, ihr Idioten!“, beschwerte sich die Rosahaarige wütend. Doch wie immer ignorierten die Männer sie, wenn sie sich stritten. „Ich will gar nicht wissen, was du mit Sakura machst!“ „Du hast aber darüber nachgedacht.“ „Du lagst in ihrem Bett!“ „Na und? In deinem lag diese Nacht wohl Hinata. Und wer weiß was du mit ihr angestellt hast.“ „Lass Hinata aus dem Spiel!“, meckerte der Blondschopf sauer. „Du hast sie doch mit reingebracht. Und wenn du ein Problem damit hast, mich nackt in Sakuras Bett zu sehen, was soll ich denn sagen, ich hab dich auf Hinata drauf in deinem Bett gesehen!“, der Schwarzhaarige genoss den Moment, in dem Naruto die Gesichtszüge entglitten. Doch der fasste sich schnell wieder: „Neidisch?!“ „Neidisch auf was? Ich hab garantiert keinen Mangel an Sex und diversen Stellungen.“ Kaum hatte er seinen Satz beendet, brüllte Sakura die beiden an: „Wenn ihr zwei nicht sofort eure bodenlos schamlose Diskussion beendet, wobei ihr Hinata und mich durch den Dreck zieht, bringe ich euch beide um!“ Die Männer verstummten. Naruto fand seine Sprache aber erstaunlich schnell wieder: „Aber eine Frage bleibt. Was läuft da jetzt zwischen euch?“ Fragend sahen sich Sakura und Sasuke an. Sie wussten es beide nicht. Der Blondschopf sah fragend zwischen den beiden hin und her, doch keiner antwortete. Also war es wiederum er, der die Stille durchbrach: „Wollt ihr es mir nicht sagen oder wisst ihr es nicht?“ Sakura stützte ihre Stirn am Unterarm auf: „Das ist etwas kompliziert, Naruto.“ „Was ist daran kompliziert? Seit ihr jetzt zusammen oder nicht?“ „Nein.“, beantwortete Sasuke seine Frage. Sakura spürte einen kleinen Stich ins Herz. Natürlich waren sie nicht zusammen, das war ihr bewusst. Aber es tat dennoch weh. „Ich hab dir doch gesagt du sollst ihr nicht das Herz brechen!“, beschwerte sich Naruto bei seinem besten Freund. „Dobe, das ganze ist, wie Sakura schon sagte, kompliziert. Misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen.“, wies ihn dieser ab. Empört druckste der Blonde rum: „Wenn du sie verletzt, geht es mich sehr wohl etwas an.“ „Warum gehst du eigentlich grundsätzlich davon aus, das ich sie verletze?“, fragte der Schwarzhaarige genervt, „Schon mal eine andere Sichtweise probiert?“ „Dich wird sie schon nicht verletzen.“, er machte mit seiner Hand eine Geste, die seine Unbekümmertheit in dieser Angelegenheit zum Ausdruck brachte. Sasuke schloss die Augen: „Das hab ich auch nicht gemeint, du Idiot.“ Sakura dachte nach. Meinte er die allgemeine Unklarheit zwischen ihnen? Seufzend stand sie auf: „Könnt ihr bitte einfach aufhören? Das ist wirklich schrecklich nervig.“ Sie ging an den Kühlschrank und holte den Rest Auflauf raus. Mit einer Gabel bewaffnet und an den Kühlschrank gelehnt, begann sie zu essen. Beide sahen sie verwundert an, was sie sogleich bemerkte: „Was?“ „Seit wann isst du kalten Auflauf? Du bist immer so penibel und wärmst solches Essen auf.“, meinte Naruto. Ihr Blick fiel auf Sasuke. „Ich wüsste gerne, warum du vor Dobe halb nackt rumspringst.“ Überrascht schauten sie nun den Uchiha an. Naruto grinste: „Eifersüchtig?“ Bevor eine erneute Diskussion ausbrach, schritt die Rosahaarige ein: „Erstens ist kalter Nudelauflauf wie Nudelsalat, der schmeckt auch kalt gut. Und zweitens kennt Naruto mich im Bikini, wir gehen im Sommer oft mit den anderen an den See. Warum sollte ich da Hemmungen haben, in Shirt und Panty vor ihm rumzulaufen?“ „In dem Sinne hat sie sogar mehr an.“, lachte der Blondschopf. Der Uchiha fand das irgendwie nicht witzig, aber wieso, wusste er nicht. Naruto bemerkte seinen finsteren Blick und runzelte kurz die Stirn: „Du bist eifersüchtig.“ „Nein, bin ich nicht.“, sagte der Schwarzhaarige und klang dabei etwas eingeschnappt. Die junge Frau hatte es auch aus seiner Stimme herausgehört. Verblüfft stellte sie den Teller ab und ging ins Schlafzimmer. Mit einer Jogginghose bekleidet kam sie wieder: „Besser?“ Sasuke schaute sie überrascht an, fühlte sich innerlich aber besser, jetzt wo sie eine Hose anhatte. „Jedenfalls sieht er entspannter im Gesicht aus.“, kommentierte Naruto und trank seinen Tee leer. Der andere wollte grade aufbrausend etwas von sich geben, als er Sakuras Hände mit einem sanften Druck auf seinen Schultern spürte. „Mir war eh kalt.“, entgegnete sie und ließ den Schwarzhaarigen wieder los, um ihren Nudelauflauf weiterzuessen. „Ach ja, bevor ich es wieder vergesse!“, der Blondschopf schnippte kurz mit den Fingern, „Ich hab Tsunade unterwegs getroffen, sie meinte, das sie euch gegen zwei Uhr im Krankenhaus erwartet, in ihrem Büro.“ „Was will die Alte denn schon wieder?“ Die junge Frau zuckte mit den Schultern: „Vielleicht hat sie schon etwas raus gefunden, was dir weiterhilft?“ „Ich wüsste ja immer noch sehr gerne, wie du dich erwachsen hältst.“, der Uzumaki nahm sich eine Kirsche, den Kern spuckte er in seine leere Tasse. „Dobe, frag einfach nicht.“, Sasuke trank seinen restlichen Tee in einem Zug leer. Sakura hatte unterdessen den Rest des Auflaufs verputzt und sich mit dem leeren Teller an den Tisch gesetzt, um ebenfalls ein paar Kirschen zum Nachtisch zu futtern. Jammernd lehnte sich Naruto zurück: „Ich versteh diese Geheimnistuerei nicht. Ich dachte, wir sind Freunde.“ „Es gibt Dinge, die behält man lieber für sich, Naruto, Und das ist nicht böswillig gemeint.“, Sakura lächelte ihn lieb an und nahm sich noch einen Keks, die Kirschen waren mittlerweile leer. „Bei Sasuke bin ich mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch böswillig ist.“, er war dem Uchiha einen Seitenblick zu, doch dieser ignorierte ihn gekonnt. „Ich werd mal nach hause gehen.“, der Blondschopf nahm sich noch einen Keks und stand auf, „Wollen wir uns heute Abend zu Ramen treffen?“ „Klingt gut! Wir kommen dann gegen sieben Uhr.“, bestimmte die junge Frau einfach so über den Kopf des Schwarzhaarigen hinweg. Dieser schaute sie verwundert an. Seit wann entschied sie für ihn? Naruto schien das nicht weiter zu wundern, er hob noch einmal die Hand und verließ ihre Wohnung. „Wollen wir frühstücken?“, durchbrach sie die Stille und räumte das dreckige Geschirr weg. „Frühstücken? Du? Nach einer Portion Nudelauflauf und einen Schwung Kirschen und Kekse?“, ungläubig hob der Uchiha eine Augenbraue. Sie zuckte mit den Schultern: „Ich hab halt Hunger und wir haben lange geschlafen.“ Ohne weiter auf ihn zu achten, deckte sie den Tisch. „Pass auf, das du nicht wie Choji endest.“, entgegnete er, wofür er einen bösen Blick erntete. Kapitel 33: Blutwerte --------------------- Gegen zwei Uhr standen die beiden vor Tsunades Büro im Krankenhaus. Mittlerweile war Sasuke schon gespannt, ob sie etwas herausgefunden hatte. Vielleicht konnte er schon morgen endlich wieder los? Sie warteten einige Minuten, als eine gehetzte Tsunade um die Ecke kam: „Entschuldigt, aber hier ist der absolute Wahnsinn los!“ Genervt schloss sie ihre Bürotür auf und setzte sich erschlagen auf ihren Stuhl. Ihr Schreibtisch quoll über von Akten und anderen Papieren. Sakura warf ihr einen besorgten Blick zu: „Personalmangel? Wann soll ich eigentlich wieder anfangen?“ Sie und Sasuke waren der Älteren gefolgt, der Schwarzhaarige hatte dieses Mal die Tür zugemacht. Die Blonde winkte ab: „Nicht jetzt, Sakura.“ Sie hielt sich kurz die Stirn, danach begann sie einen Stapel Papiere zu durchsuchen. „Konnten sie etwas finden?“, fragte die Rosahaarige neugierig. Die Hokage seufzte tief: „Allerdings. Wo sind diese verdammten Zettel?“ Sie wühlte unentwegt weiter, was den Uchiha ungeduldig machte: „Sind dafür Zettel nötig?“ Sie blickte ihn gereizt an: „Halt deine vorlaute Klappe! Du begibst dich immer mehr auf Narutos Niveau runter!“ Entrüstet wollte der Uchiha etwas sagen, als die Blonde erfolgreich ein paar Zettel hochhielt: „Na endlich!“ Genau in diesem Moment wurde auch die Tür aufgerissen und eine Frau in einem weißen Kittel stand keuchend da: „Notfall, wir brauchen sofort Hilfe!“ Die Hokage seufzte ergeben: „Heute läuft nichts, wie es soll...“ „Kein Problem, ich kann doch auch helfen.“, schlug Sakura vor und lächelte. „Nein.“, wies Tsunade sie ab und stand auf, „Du bleibst hier.“ Überrascht schaute die junge Frau ihre Lehrmeisterin an: „Aber dann können sie in Ruhe mit Sasuke reden.“ Doch die Ältere blockte ab: „Du bleibst hier mit ihm.“ Sie ging um ihren Tisch herum und drückte Sakura die Zettel in die Hand. Mit einem tiefgründigen Blick sagte die Hokage: „Du liest dir das in Ruhe durch. Und verlässt dieses Zimmer auf gar keinen Fall. Ich komme so schnell wie möglich zurück.“ Damit ließ sie die beiden alleine in ihrem Büro zurück. Fragend starrte die Rosahaarige auf die Zettel. „Was ist das?“, hakte der Uchiha nach und schaute über ihre Schulter. Sakura las die ersten Zeilen: „Meine Blutwerte.“ Stumm las sie weiter, blätterte um und las weiter. Sasuke sah sich desinteressiert im Raum um. Scheinbar würde sich das ganze hier noch hinziehen. Plötzlich vernahm er ein Japsen. Er wandt seinen Blick wieder zu der jungen Frau. Diese hielt sich plötzlich die Hand vor dem Mund, ehe sich ihre Augen mit Tränen füllten. Auf die Knie fallend fing sie an zu schluchzen, ließ die Zettel los, die achtlos auf den Boden fielen und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Verwirrt und unsicher hockte sich der Schwarzhaarige zu ihr: „Was ist?“ Doch die Angesprochene schüttelte nur den Kopf und weinte weiter. Sasuke hob die Papiere auf, die mit einer Büroklammer zum Glück in ihrer Reihenfolge geblieben waren. Das meiste war für ihn nicht verständlich. Er kannte sich mit medizinischen Begriffen nicht aus. Auf der zweiten Seite das gleiche Bild. Jede Menge Begriffe mit Werten dahinter, aber es war für ihn so nichtssagend. Am Ende der zweiten Seite stand eine Zusammenfassung. Die Patientin ist bei bester Gesundheit, ihre Werte liegen im Normbereich. Ein deutlich erhöhter HCG-Wert weist auf eine Schwangerschaft hin. Absolute Stille in seinem Kopf. Er las den Satz ein weiteres Mal. Ein drittes, viertes, fünftes, sechstes Mal. Sakura saß immer noch vor ihm auf dem Boden und schluchzte. Auch beim siebten Mal des Lesens hatte sich die Information darin nicht geändert. Langsam begann sein Kopf wieder zu arbeiten. Sie war schwanger. Von ihm. Sakura war verdammt nochmal von ihm schwanger! Und sie weinte sich grade die Seele aus dem Leib. Der Uchiha ließ sich vor sie auf dem Boden fallen. Ratlos betrachtete er die Zettel in seiner Hand. Wie konnte das nur passieren? Das war das Letzte, was ihnen hätte passieren dürfen! Der junge Mann war überfordert mit der Situation. Ihm war klar, was das für ihn bedeutete. Nie wieder würde er unbefangen in einen Kampf gehen. Denn er würde mit Sakura ein Kind haben. Es klang so grotesk! Aber auch wenn sie beide eigentlich noch zu jung waren und er niemals damit gerechnet hätte, stand eines für ihn fest. Sasuke war klar, was er tun würde. Vor Tagen hatte er sich eine simple Lösung für das Ungeklärte zwischen ihnen gewünscht. So hatte sich der Schwarzhaarige das nicht vorgestellt, aber rückgängig machen konnten sie es jetzt auch nicht mehr. Nach einigen Augenblicken hatte sich der junge Mann wieder gefasst. Bestimmend zog er Sakura in seine Arme und drückte sie an sich, die noch immer weinte und am ganzen Leib zitterte. Er sagte nichts. Minutenlang hielt er sie einfach so in seinen Armen und strich ihr sanft über Kopf und Rücken. Ihm fehlten die passenden Worte, um sie zu beruhigen. Abrupt riss sich die junge Frau von ihm los und stand auf. Fragend sah er zu ihr auf: „Sakura?“ „Lass mich in Ruhe! Verschwinde einfach, wie immer!“, blaffte sie ihn an und wandt sich von ihm ab. Unbeirrt stand der Schwarzhaarige auf und trat an sie heran: „Ich werde dich nicht alleine lassen.“ Die junge Frau schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Wie konnte das passieren? Sie hatte so pingelig auf ihren Rhythmus geachtet und sogar vorsichtshalber zwei Tage früher das Tuch geworfen. Der Schwarzhaarige atmete einmal durch, ehe er nach den passenden Wörtern suchte: „Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Also sag mir, was du möchtest, Sakura.“ Was sie möchte? Plötzlich überkam sie eine Wut. Die junge Frau war unglaublich sauer auf sich, aber auch auf ihn. Zornig drehte sie sich zu ihm und sah ihn vernichtend an. „Was ich möchte?!“, schrie sie spitz und schubste ihn mit beiden Händen nach hinten. Sasuke landete zwei Schritte zurück an Tsunades Schreibtisch, wo er sich mit beiden Händen abstützte. Sakura war stark, das wusste er. Und in ihrer Wut irgendwie unberechenbar. Die Rosahaarige lief ihm nach und ballte beide Fäuste: „Plötzlich interessiert es dich, was ich möchte?!“ Noch während sie ausholte, schluckte Sasuke. Im war bewusst, das hier gleich alles in Schutt und Asche liegen würde. Aber er würde sie in ihrem Zustand nicht anrühren und stoppen. Wenn Tsunade sagte, sie solle das Büro nicht verlassen, dann musste die Alte auch mit den harten Folgen leben. Sakuras Faust zielte auf ihn, doch er wich ihr aus. Ein ohrenbetäubender Lärm folgte, viel Papier flog durch die Gegend. Der Tisch war Geschichte und alle Akten flogen durch die Gegend. Der Uchiha wollte grade etwas sagen, als sie erneut ausholte. Dieses Mal war es eine Kommode, die ihr zum Opfer fiel. Ein paar Holzsplitter hatten kleine Schürfwunden an ihrer Hand verursacht. Sakura wollte grade wieder ausholen, als er die Stimme erhob: „Bitte hör auf, ich will nicht, das du dich verletzt.“ Sie stoppte in ihrer Bewegung und ließ die Faust sinken. Wieso konnte er sie so leicht mit Worten entwaffnen? Wieder kamen ihr die Tränen und sie verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. Vorsichtig trat er näher und legte seine Hände an ihre Oberarme: „Ich will dich nicht belügen. Alles, was ich sage, meine ich ernst. Wirst du mir zuhören?“ Ein leichtes Nicken kam von ihr. Der junge Mann seufzte leise: „Ich kann dir nicht versprechen, das ich immer bei dir bin. Aber ich lass dich nicht allein.“ Sakura ließ ihre Hände sinken und schaute in seine schwarzen Augen. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie so weich. „Ich weiß nicht, was du für mich bist. Ich frage mich das seit Tagen, aber finde keine Antwort.“, er legte kurz den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke, ihn nervte dieses Gefühlsdurcheinander noch immer. Seufzend blickte er wieder in ihre verweinten Augen. „Du machst mich verrückt.“, gestand er und legte seine Hände nun an ihre Wangen. War das nun gut oder schlecht? Fragend starrte sie zurück. Sasuke meinte es ehrlich und das sagte ihr auch sein Blick. „Was möchtest du von mir?“, wiederholte er seine Frage von vorhin. Die junge Frau dachte nach. Was wollte sie von ihm? Liebe? Sie überlegte und ihre Gedanken führten sie zu dem, was sie in diese Situation gebracht hatte. Sie war schwanger und trug ihr gemeinsames Kind in sich. Was also brauchte sie? „Ich... ich...“, unsicher sah sie zu Boden. Sasuke strich ihr sanft mit einem Daumen über die Wange und sprach ruhig weiter: „Sag es. Dir steht alles zu.“ Es war seltsam, das sie, egal was es zu sein schien, von ihm fordern durfte. Wieder dachte sie nach. „Ich weiß es nicht...“, erwiderte sie leise und schaute ihn wieder an, „Was möchtest du?“ „Dass das Kind meinen Namen trägt.“, kam es sofort von ihm. Die Rosahaarige blinzelte. Für einen Moment glaubte sie, sich verhört zu haben. Das ging nur, wenn sie verheiratet waren! „Was?“, fragte sie zitternd nach. Der Uchiha seufzte wieder, er hatte ihr bereits das erste Mal versaut, dieses Mal wollte er sich galanter anstellen. Er fasste ihre Hände und zog sie ein bisschen näher zu sich. Jetzt war er doch etwas aufgeregt. Noch einmal leise durchatmend legte er seine Stirn an ihre: „Möchtest du mich heiraten?“ Hätte man ihm vor Wochen gesagt, das er dass hier tun würde, hätte er denjenigen für verrückt erklärt. Sakura hielt kurz die Luft an. Ein paar Tränen liefen ihr über die Wangen, dann entfuhr ihr ein leichtes, ungläubiges Kichern. Sie stand hier, Händchen haltend und Stirn an Stirn mit Sasuke Uchiha im völlig zerstörten Büro von Tsunade und er hatte ihr einen Antrag gemacht. Auf der einen Seite romantisch, auf der anderen extrem komisch. Und sie hatte kurz zuvor noch versucht, ihn zu schlagen. Ein leichtes Grummeln entfuhr ihm: „Jetzt versaust du es dir selber...“ „Du heiratest mich nur, weil ich dein Kind in mir trage.“, meinte die junge Frau und schaute auf ihre Füße. „Im Moment vielleicht. Aber unter anderen Umständen wäre es wohl auch anders zwischen uns gelaufen und ich hätte dir dennoch irgendwann einen Antrag gemacht?“ Da hob sie ihr Gesicht, um ihn anschauen zu können. Der Schwarzhaarige grinste: „Heiratest du mich jetzt?“ Ihr war klar, er würde nicht locker lassen. Und er wusste, das sie ihn liebte. Aber reichte ihr das? Es war sein typisches, charmantes Grinsen, dem sie so verfallen war und welches er ihr jetzt schenkte. Der Uchiha gab ihr grade alles, was er hatte: sich selbst. Sie wusste, das er nicht sagen konnte, das er sie liebte. Aber wenn er sich so sicher war, den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen und mit ihr zusammen zu sein, konnte es doch nicht verkehrt sein. Vielleicht konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Liebe sprechen, weil ihm der Bezug zu diesem Gefühl fehlte. Aber das der Schwarzhaarige sie fragte, war für Sakura ein Zeichen, das es richtig war, sich auf ihn einzulassen. „Ja.“, beantwortete die Rosahaarige endlich seine Frage. Zufrieden legte er seine Hände wieder an ihre Wangen und zog sie zu einem Kuss zu sich. Wenn sie jetzt seine Verlobte war, dann durfte er sie auch küssen. Sakura genoss seine Zärtlichkeit und lehnte sich gegen ihn. Er konnte so gut küssen! Der Moment hätte für die junge Frau ewig bleiben können, doch ein kurzes Räuspern trennte die beiden voneinander. Fragend blickten sie zur Tür. Dort stand Tsunade mit verschränkten Armen. „Ich weiß grade nicht ob ich lachen oder weinen soll.“, kam es monoton von ihr und betrachtete noch einmal das Bild vor ihr. Der Uchiha und ihre Schülerin eng beieinander küssend in ihrem demolierten Büro. Die Hokage hielt sich die Stirn: „Hättet ihr eure Differenzen nicht weniger brutal bereinigen können?“ Die jüngere Frau schaute sich peinlich berührt um: „Ähm... Ich sortiere das alles wieder, es tut mir sehr leid!“ „Als wenn du hier noch einen Handschlag machst. Du gehst ins Beschäftigungsverbot als Schwangere.“, Tsunade warf Sasuke einen Blick zu, „Die Kosten für die Möbel wirst du tragen.“ Sie schloss die Tür hinter sich und ging zu ihrem Stuhl, um ein paar Blätter von der Sitzfläche zu schieben und sich hinzusetzen: „So viel also dazu, das euch das nicht passiert.“ Die jüngere Frau runzelte die Stirn: „Aber ich versteh es nicht... Ich hab wirklich sehr genau darauf geachtet.“ „Ich würde mal behaupten, das es eh sinnlos war.“, entgegnete die Ältere und schlug ein Bein über das andere. Fragend hob Sasuke nun eine Augenbraue. „Wenn man mal zurück rechnet, dann war Sakura bereits schwanger, als ihr losgezogen seid. Ansonsten könnte man die Schwangerschaft jetzt noch nicht nachweisen. Und ich vermute, das die Hexe deswegen ihren Körper nicht übernehmen konnte. Denn wenn man es genau nimmt, lagen zwei Personen in ihrem Bannkreis, nicht eine, daher konnte es wohl nicht funktionieren, weil gar nicht klar war, welchen Körper sie übernehmen wollte.“, erklärte die Hokage. „Im Übrigen erklärt das auch deinen plötzlich so großen Appetit. Und das du kalten Auflauf isst.“, kommentierte Sasuke und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Tsunade entlockte das ebenfalls ein Grinsen, jedoch wurde ihre Miene schnell wieder ernst: „Sakura, du bist 17 und somit noch nicht volljährig. Sasuke ist es grade so. Was habt ihr jetzt geplant? Wo soll das Kind hin?“ „Ich hab mehr als genug Platz, mir gehört ein ganzes Viertel.“, entgegnete der junge Mann locker. „Sie ist aber nicht deine Frau.“, wies die Hokage seine Idee ab. „Sie wird es.“, gab er zufrieden grinsend zurück. Überrascht musterte die Ältere ihre Schülerin: „Du willst ihn heiraten?“ Bevor Sakura antworten konnte, blickte Tsunade wieder zum Schwarzhaarigen: „Das du sie überhaupt gefragt hast...“ Die Jüngere wollte grade zum Wort ansetzen, als Sasuke ihr zuvor kam: „Was ist daran so ungewöhnlich? Nur weil ihr alle von mir denkt, ich wäre ein emotionsloser Eisblock, muss ich das noch lange nicht sein. Und ich bin mir meiner Verantwortung durchaus sehr bewusst. Wenn wir verheiratet sind, kann sie umziehen und hat genug Platz. Und da mein Erbe nicht nur ein Viertel umfasst, wird sie garantiert nicht hungern müssen.“ Die Blonde ließ sich nicht beeindrucken und wandt sich wieder der Rosahaarigen zu: „Sakura, du bist noch jung. Du hast noch mehr als genug Zeit, du musst ihn nicht heiraten, nur weil du ein Kind von ihm erwartest. Es gibt viele junge Männer auf der Welt, die dich auf Händen tragen würden.“ Mit fester Miene ergriff Sakura Sasukes Hand: „Er sagt mir vielleicht nicht, das er mich liebt. Er wird wohl nicht oft zuhause sein. Aber er trägt mich mehr auf Händen, als es jemand anderes könnte. Ich muss ihn nicht heiraten, ich will ihn heiraten. Mit seinen Macken. Meine muss er schließlich auch ertragen.“ Nun musste Tsunade lächeln. Ihre kleine Schülerin war erwachsen geworden. Die Worte der jungen Frau trafen das Herz des Uchihas. Sie verstand ihn so gut. Er hätte keine zweite gefunden, die zu ihm passte. Und das bestärkte ihn in seinem Vorhaben. „Na gut. Falls deine Eltern es noch nicht vor deinem 18.Geburtstag erlauben, musst du dennoch warten. Wenn deine Schwangerschaft normal verläuft, kommt das Kind nach deinem Geburtstag. Wenn auch knapp.“, sie lehnte sich zurück, „Dann geht mal ihre Eltern fragen und sucht euch zwei Trauzeugen.“ „Ist sonst irgendwas bei den Blutuntersuchungen raus gekommen?“, hakte der Schwarzhaarige nach. Tsunade schüttelte kaum merklich den Kopf: „Nein, dafür war noch nicht genug Zeit. Aber da du ja nun einiges zu tun hast, musst du dir nicht den Kopf um eine unnötige Wartezeit zerbrechen. Plan lieber eure Hochzeitsfeier.“ Die Vorstellung passte ihm überhaupt nicht. Er wollte seine Hochzeit garantiert nicht an die große Glocke hängen, allein das sie zwei Trauzeugen benötigten, ging ihm gegen den Strich. „Es gibt keine Hochzeitsfeier.“, sagte Sakura eisern. Verblüfft sah er sie an. Sasuke war sich so sicher gewesen, das sie eine Feier wollte und bestimmt auch irgendeinen besonders hübschen Kimono oder ein Kleid. Ihre grünen Augen starrten weiter geradeaus zur Hokage: „Es wird im kleinsten Kreise sein, es geht niemandem etwas an, das wir heiraten. Zwei Trauzeugen weiß ich auch schon und nach der Trauung gehen wir Ramen essen, fertig. Passt perfekt zu uns.“ Das wurde ja immer besser für ihn! Sasuke spürte eine Wärme in sich. Sie verstand ihn so gut und wusste genau, was er wollte und was nicht. Wieder war er sich sicher: er hätte keine bessere Frau für sich finden können. Wie blind war er nur die ganze Zeit gewesen? „Da das geklärt ist, können wir ja gehen.“, ohne auf ein weiteres Wort von Tsunade zu warten, zog er seine Verlobte hinter sich her aus ihrem Büro und verließ mit ihr das Krankenhaus. Die Blonde schaute ihnen hinterher und schüttelte lächelnd den Kopf. Da hatten sich wirklich zwei gefunden, die perfekt zueinander passten. ************************************************* Mir ist da mal wieder ein OneShot von der Tastatur gesprungen :) https://ssl.animexx.de/fanfiction/autor/166591/382399/ Kapitel 34: Vertrautheit unter Freunden --------------------------------------- Als die beiden in Sakuras Wohnung ankamen, herrschte Stille um sie. Die Rosahaarige ging als erstes in die Küche zum Kalender und zählte rückwärts die Tage nach. Es war ihr noch immer vollkommen schleierhaft, wie sie schwanger werden konnte. Da der HCG-Wert nachweisbar war, musste sie bereits seit einer Woche schwanger sein. Aber da hätte sie ihren Eisprung eigentlich noch gar nicht haben dürfen. Der Uchiha folgte ihr und schaute der jungen Frau, hinter ihr stehend, zu. „Es ergibt einfach keinen Sinn...“, sprach sie und tippte immer wieder die Tage nach, während sie abzählte. Sasuke nahm ihre Hand und zog diese vom Kalender weg: „Vielleicht sollte es von Anfang an so sein.“ Er schlang die Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. „Was hat mich da nur geritten...“, murmelte er ungläubig. Sakura schnaubte: „Die Frage beantworte ich dir jetzt nicht, das kannst du selber.“ Doch sie genoss seine Umarmung sehr. Es fiel ihr immer mehr auf, das die ganze Zeit schon viel mehr zwischen ihnen war, als eine einfache, körperliche Affäre. „Ich hab Hunger...“, durchbrach sie den Moment beschämt. Ein Lachen entfuhr ihm: „Ich auch.“ Gegen Abend machten sie sich auf den Weg zur Ramenbar. Beide hatten sich, unabhängig voneinander, dazu entschieden, Naruto und Kakashi als Trauzeugen zu wählen. So blieb es eine kleine Runde und es würde nicht für Aufsehen sorgen. „Aber wann wollen wir sie darüber in Kenntnis setzen?“, fragte die Rosahaarige ihren Verlobten. „Wir sollten erstmal bei deinen Eltern vorbei.“, innerlich graute es den Uchiha davor. Er bezweifelte, das Sakuras Eltern eine gute Meinung von ihm hatten. Wahrscheinlich würde er nur tiefer sinken, wenn sie ihnen sagten, das sie bereits von ihm schwanger war. Die junge Frau spürte seine Bedenken: „Mach dir keinen Kopf. Mein Vater ist da recht entspannt.“ „Ich glaube in meinem Fall wird das auch nicht helfen.“ „Du machst es schon wieder.“, warf sie dem Schwarzhaarigen vor. Abrupt blieb er stehen und schaute sie fragend an. Ihre grünen Augen blickten zurück: „Du redest schon wieder schlecht von dir. Das hatten wir bereits mit Naruto. Ihr könnt nichts dafür, so ist es nun mal gelaufen.“ Er hob eine Augenbraue: „Ich bin noch immer auf einem Blutweg, vergiss das nicht. Wer wünscht sich so jemanden für seine Tochter?“ Ein liebliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie trat an ihn heran und strich ihm eine Strähne aus den Gesicht: „Er weiß, das ich schon von klein auf in dich verliebt gewesen bin.“ „Gewesen?“ „Na hör mal, ich bin bestimmt nicht mehr einfach nur in dich verliebt.“ „Erinnerst du dich an den kleinen Streit, den wir vor Naruto hatten? Du sagtest, das du Besseres verdient hast als einen arroganten Typen, der nur Rache im Kopf hat.“, erzählte er. Überrascht schaute sie ihn an: „Das hast du dir gemerkt?“ In seinen Augen las sie, das er darüber leicht gekränkt war. „Sasuke Uchiha,“, begann die junge Frau und legte links und rechts an seine Wangen ihre Hände, „Es ist egal was du machst. Egal was du getan hast. Ich liebe dich.“ Wortlos neigte er seinen Kopf zu ihr und küsste sie sanft. Und zum ersten Mal hatte er eine Ahnung von dem Gefühl, welches sie für ihn hegte. „Jetzt hab ich meine Antwort!“, erklang die triumphierende Stimme ihres blonden Freundes. Mit einer leichten Röte im Gesicht trennte sich der Schwarzhaarige wieder von der jungen Frau. Sie grinste zufrieden bei seinem Anblick. Naruto lief an ihnen vorbei und klopfte Sasuke dabei auf die Schulter: „Wer hätte das gedacht.“ Er sah dem Blondschopf nach: „Was gedacht?“ „So wie du sie geküsst hast, liebst du sie.“, Naruto hatte sich kurz zu ihm umgedreht und gezwinkert, „Das sehe sogar ich! Und wie du jetzt sagen würdest: das will schon was heißen.“ Der andere wollte direkt etwas erwidern, als die Rosahaarige dazwischen ging: „Lass gut sein, Sasuke. Es ist okay, so wie es ist.“ Sie nahm seine Hand und verhakte ihre Finger mit seinen. Ihre Entspannung übertrug sich auf ihn. „Lasst uns endlich essen gehen!“, mit diesen Worten zog sie Sasuke hinter sich her und schnappte sich im Vorbeigehen mit der anderen Hand die von Naruto. Sie fühlte sich in diesem Moment einfach so glücklich, auch wenn ihre Zukunft heute einen ganz anderen Weg eingeschlagen hatte. Die jungen Männer ließen sie machen und mussten beide grinsen. Wie es der Zufall so wollte, trafen sie unterwegs Hinata. Diese war erst zutiefst irritiert, warum Sakura mit den Männern an den Händen durch die Gegend lief. Verlegen schaute sie zu dem Dreiergespann, als diese auf sie zukamen. „Hinata!“, die Rosahaarige löste sich von ihren Freunden und umarmte sie sanft. „Keine Sorge, es ist alles okay.“, flüsterte sie der Schüchternen zu, ihr war klar, worüber sie stutzte. Als sie sich wieder von der Hyuuga löste, lächelte diese erleichtert: „Sakura, geht’s dir gut?“ „Alles bestens!“, die Rosahaarige hakte sich bei ihr ein und zog sie weiter Richtung Ramenbar. Die Männer folgten in ein paar Meter Entfernung. „Du hast sehr gute Laune, stimmts?“, fragte Hinata. Die andere nickte: „Ja, sehr sogar. Obwohl ich heute etwas so Überraschendes erfahren habe, das ich aus allen Wolken gefallen bin.“ „Oh...“, kam es von der Schüchternen. „Wie geht es dir, Hinata?“ Nachdenklich blickte sie zu Boden: „Ich glaube, ganz gut.“ „Bist du glücklich?“ „Hm...“, machte sie und hielt sich gedankenversunken die freie Hand an den Oberkörper, „Ich weiß nicht...“ Da horchte Sakura auf: „Ich dachte, du bist glücklich mit Naruto.“ „Wir sind nicht... zusammen...“ Jetzt blieb die Rosahaarige stehen: „Was?“ Die Hyuuga starrte weiterhin auf ihre Füße und antwortete beschämt: „Ich hab ihn nicht gefragt... Und er mich auch nicht...“ Seufzend zog die andere sie weiter: „Ich wette, dass das für ihn längst klar ist.“ „Ich weiß nicht.“, gab Hinata zurück. „Wart mal ab.“, wieder blieb Sakura stehen und schaute nach hinten zu den Männern. Die liefen schweigsam nebeneinander her. Sasuke die Hände in den Hosentaschen, Naruto die Hände am Hinterkopf verschränkt. „Naruto, für deine Freundin ist doch sicherlich noch Platz in der Ramenbar, oder?“, rief die Rosahaarige ihnen zu. Blinzelnd blieb der Blonde stehen. Seine Freundin? Sein Blick wanderte zu Hinata, die knallrot angelaufen war. Ohne weiter drüber nachzudenken, antwortete er: „Natürlich ist für Hinata Platz!“ Verblüfft japste diese auf und zerrte nun ihrerseits die Haruno weiter. Die Männer schauten ihnen nach. „Was sollte denn diese Frage?“, fragte er verwirrt seinen besten Freund. „Ich würde mal behaupten es war eine Fangfrage, um Hinata zu zeigen, das du sie und dich als Paar betitelst und sie somit deine Freundin ist.“, erklärte der Schwarzhaarige. Der Uzumaki schüttelte ungläubig den Kopf: „Aber das ist doch klar!“ „Ist es nicht. Nur weil man miteinander schläft, ist man noch lange kein Paar.“, meinte Sasuke und lief mit ihm weiter. „Teme, seit wann seid ihr ein Paar?“ Hatte Naruto ihn das wirklich gefragt? Ein paar Schritte herrschte Schweigen, da der Uchiha nicht sicher war, ob er antworten wollte. Schließlich entschloss er sich aber doch, etwas zu sagen: „Seit heute.“ Der Blonde hob eine Augenbraue: „Ernsthaft? Ihr schlaft doch schon länger miteinander.“ „Woher willst du wissen, wie lange wir miteinander schlafen?“ „Jetzt hab dich nicht so und komm runter von deinem hohen Ross.“, schmetterte Naruto seine Frage nieder, „Können wir nicht ein ganz normales Gespräch unter Freunden über unsere Freundinnen führen?“ „Dann erzähl du mal.“, schlug der Uchiha vor. „Was denn?“ Der Schwarzhaarige grinste und schlug lapidar vor: „Wie hast du Hinata ins Bett bekommen?“ „Ehm...“, eine leichte Röte legte sich über Narutos Gesicht, „Eigentlich... haben wir beim ersten Mal nicht im Bett miteinander geschlafen, sondern im Flur.“ Sasuke prustete los: „Nicht dein ernst?!“ „An der Wand.“, war die knappe Antwort vom Blonden, „Du und Sakura?“ „Flurboden.“, gab er zurück und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Nun war es Naruto, der ein Lachen unterdrückte: „Wie gut, das nicht nur ich meiner Freundin das erste Mal versaut habe.“ Wieder schwiegen sie für kurze Zeit. „Du hast mit ihr einfach so geschlafen, ohne etwas für sie zu empfinden?“, wollte er vom Uchiha wissen. „Ja.“ „Du hättest ihr damit das Herz brechen können!“, tadelte der Chaot ihn entrüstet. „Dobe, sie hat es mir angeboten. Und so lief das die ganze Zeit.“, gestand Sasuke locker. Irgendwie war es gar nicht so unangenehm, darüber zu reden. Dieser rümpfte kurz die Nase: „Das kann ich mir kaum vorstellen.“ „Es geht dich nichts an, aber ich sag es trotzdem, damit du nichts Falsches über mich denkst. Wenn du wüsstest, was Sakura für Seiten an sich hat, würde dich das nicht wundern.“ „Okay ist gut! Ich will nicht wissen, was genau ihr treibt!“, beklagte sich Naruto. Der andere junge Mann grinste: „Betrachte es als Rache. Ich hab dich auf Hinata gesehen. Während du wahrscheinlich noch in ihr warst.“ Der Blonde klatschte sich eine Hand ins Gesicht. Im ersten Moment dachte er sich, das es doch eine blöde Idee gewesen war, dieses Gespräch mit dem Schwarzhaarigen zu führen. Aber andererseits war es auch sehr vertraut, wie es unter guten Freunden sein sollte. „Das sie mich dafür nicht umgebracht hat.“, murmelte der Blondschopf. Sasuke zuckte mit den Schultern: „Wahrscheinlich hat es ihr gefallen?“ „Hm... Sie sagt nichts dazu. Was sagt Sakura?“ Stutzig schaute der Schwarzhaarige den anderen an. Der blickte zurück und wartete. „Sie hat sich noch kein einziges Mal beklagt.“ „Klingt so als wenn ihr öfters miteinander geschlafen habt?“ Ohne nachzudenken antwortete er: „Ich habe keine Ahnung wie oft.“ Jetzt konnte sich Naruto das Lachen nicht mehr verkneifen: „Mein Weltbild ist grade erschüttert!“ Sasuke rollte mit den Augen: „Jetzt tu nicht so, als wenn das etwas Außergewöhnliches wäre.“ „Also für mich ist es schon außergewöhnlich, wenn meine besten Freunde eine rein körperliche Affäre führen und das mehr als ausgiebig, sodass du nicht mal mehr weißt, wie oft ihr es miteinander getan habt. Schließlich merkst du dir sonst alles so penibel.“ Da horchte der Schwarzhaarige auf. Recht hatte der Uzumaki irgendwie, sonst merkte er sich auch alles. Dabei kam ihm wieder die Erkenntnis, das er Sakura bereits länger verfallen war, als ihm eigentlich bewusst war. Naruto bemerkte, das der Uchiha leicht in seine Gedanken abdriftete und ruhiger wurde. Ideal für seine nächste Frage, wie er fand: „Was willst du jetzt machen? Sie verlassen?“ Es kam keine Antwort. „Ich würde dich umbringen, Sasuke.“, gab der Blondschopf ebenso ruhig wie zuvor von sich. „Du musst mich nicht umbringen.“, entgegnete der andere junge Mann, „Warte einfach ab.“ „Auf was? Das du es in ein paar Wochen oder Monaten tust?“ Sasukes Mundwinkel zuckten kurz nach oben: „Dobe, wart's ab.“ Die Frauen kamen zuerst in der Ramenbar an und sicherten ihnen im hinteren Bereich einen kleinen Tisch. „Wo bleiben die denn?“, wunderte sich Sakura, stützte ihren Kopf mit einer Hand auf und tippte sich ungeduldig mit einem Finger gegen die Lippen. Hinata war das ebenso schleierhaft: „Vielleicht reden sie?“ Fragend warf die Rosahaarige ihr einen Blick zu: „Die beiden und reden? Über was?“ Die Schüchterne zuckte mit den Schultern. Dann kam der anderen eine Idee. Diese gefiel ihr allerdings nicht so gut: „Hoffentlich nicht schon wieder über uns Mädels.“ Die Hyuuga warf ihr einen beunruhigten Blick zu und fiepste: „Was?“ „Neuerdings führen die beiden wohl gerne Männergespräche.“, seufzte die Rosahaarige, doch bildete sich dann ein Grinsen auf ihren Lippen, „Warum machen wir das nicht auch?“ „Was?“ Sakuras Grinsen wurde breiter: „Ein ausgiebiges Frauengespräch über unsere Männer!“ Verlegen wandt Hinata ihren Blick ab und fing an zu stottern: „Ehm... Über was genau?“ Die Haruno legte eine ihrer Hände auf eine von Hinata: „Dir muss mir gegenüber wirklich überhaupt gar nichts peinlich oder unangenehm sein, Hinata. Es ist auch mal ganz angenehm, mit jemandem über Dinge zu reden, über denen man sonst mit niemandem reden kann.“ Das ließ die Schüchterne lächeln: „Ja.“ Sakura merkte, wie sich die andere entspannte. „Sei mir nicht böse, aber ich weiß, das ihr in der Nacht, in der ihr getrunken habt, miteinander geschlafen habt.“, gestand die Rosahaarige, „Ich war ziemlich überrascht.“ „Du weißt davon?“, sie wurde ganz rot vor Verlegenheit. „War ein dummer Zufall. Aber das muss dir wirklich nicht unangenehm sein. Ich hab den Tag davor...“, sie machte eine kurze Pause und lächelte, „Ich hab meine Unschuld an Sasuke verloren.“ Die Ehrlichkeit berührte die Hyuuga und zeigte ihr, das sie sich wirklich frei unterhalten konnte, ohne sich zu genieren. „Dann liegen wir ja nicht sehr weit auseinander.“, gab die andere zurück und setzte leise eine Frage hinterher, „Hattest du Schmerzen?“ Sakura neigte leicht den Kopf: „Hm... Ein ganz kleines bisschen. Sasuke war wirklich unglaublich sanft. Wenn auch unerbittlich. Es hat leicht geziept und das wars.“ Verwundert hob Hinata den Kopf: „Sieht ihm gar nicht ähnlich.“ „Ich weiß. Er wirkt kalt und meist egoistisch. Aber ich muss sagen, ich kann mich wirklich nicht beklagen. Und es hat schon was, diese andere Seite von ihm zu kennen.“, die Haruno lächelte verschmitzt, „Aber was du dir vielleicht denken kannst: er lässt sich nicht gerne dominieren. Meist bestimmt er, wo es lang geht.“ Ein kleines Kichern entfuhr ihrer Sitznachbarin. „Hat dir das erste Mal weh getan?“ „Hm... Schon etwas mehr als ein Ziepen. Naruto war ziemlich ungestüm.“, erzählte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Weil er betrunken war?“ Die Hyuuga nickte: „Ich glaube ja. Sonst wäre es wohl nicht passiert. Aber ich bereue es nicht. Sonst wäre ich wohl nicht mit ihm zusammen.“ Ein breites Lächeln zierte ihren Mund. „Er war so ungeduldig. Und wollte danach gleich nochmal.“, nun gluckste die Schüchterne. Sakura musste grinsen. So über Intimes zu reden empfand sie als viel angenehmer, als Hinata und Naruto nackt ihm Bett zu sehen und so etwas über deren Sexleben zu erfahren. „Ich freue mich sehr für dich, das er dich endlich bemerkt hat und ihr nun zusammen seid.“, die Rosahaarige schenkte ihr ein ehrliches Lächeln, „Das hast du dir mehr als verdient, so lange wie du ihm schon verfallen bist.“ Hinata erwiderte das Lächeln: „Du aber auch, Sakura... Du hattest es viel schwerer. Beziehungsweise immer noch, oder?“ Besorgnis schwang in dieser Frage mit. Der anderen entfuhr ein Seufzen, wobei sie die Augen schloss. Dann brach es leise aus ihr heraus: „Ich bin schwanger von ihm.“ Kapitel 35: Fürsorge -------------------- Bei den Worten starrte Hinata sie geschockt an. „Weiß er es?“, war ihre erste Frage. „Ja. Wir wissen es seit heute Nachmittag.“, die Rosahaarige stützte den Kopf mit beiden Händen auf und starrte auf die Tischplatte, „Er hat mir einen Antrag gemacht. Und ich hab Ja gesagt. Nachdem ich Tsunades Büro klein geschlagen habe, weil ich ihn verprügeln wollte. Ich hab in dem Moment gar nicht so viel darüber nachdenken können, aber jetzt, ein paar Stunden später, frag ich mich, ob es die richtige Entscheidung gewesen ist.“ Kurzes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Dann spürte sie dieses Mal Hinatas Hand auf ihrer liegen, während sie sanft zu sprechen begann: „Ich glaube, Sasuke Uchiha würde niemals leichtfertig so etwas fragen. Und ich glaube, das du eine sehr starke Frau bist, wohl die Einzige, die ihm gewachsen ist.“ „Aber ein Kind... Er wird wohl nie da sein und ich bin bestimmt keine gute Mutter.“, als Sakura das so sagte, musste sie an das denken, was Sasuke zu ihr gesagt hatte, als sie ihn zur Grundschule gebracht hatte. Sie wäre eine lausige Mutter. Doch Hinata schüttelte den Kopf: „Ich bin mir sicher, du wirst euer Kind lieben. Und du wirst alles in deiner Macht Stehende tun, damit es ihm immer gut geht.“ Nun war es Sakura, die schüchtern dreinblickte: „Glaubst du das wirklich?“ Die Hand um ihre eigene griff fester zu: „Ganz bestimmt. Sakura?“ Grüne Augen suchten die hellen. „Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!“, gratulierte ihr die sonst so Schüchterne sanft. Bei den Worten umfing Wärme Sakuras Herz. Es war das erste Mal, dass ihr das heute gesagt wurde. „Da sind wir!“, sprengte Naruto die vertraute Atmosphäre wie eine Bombe. Freudig setzte er sich neben Hinata und schlang einen Arm um ihre Taille. Sasuke hingegen ließ sich ruhig und entspannt neben Sakura nieder und seufzte. Fragend blickte sie zu ihrem Verlobten. Leise murmelte er: „Er ist so anstrengend.“ Das ließ die junge Frau grinsen: „Das war doch schon immer so.“ Und da brüllte der Uzumaki auch schon dem Koch die Bestellung entgegen. Während des Essens dachte Sakura immer wieder über das nach, was Hinata ihr gesagt hatte. War sie wirklich die Richtige für ihn? Und konnte sie dem Kind gerecht werden? Dem Uzumaki entging ihre Stille nicht. „Was ist los, Sakura? Stimmt etwas nicht?“, fragte der Blondschopf irgendwann abrupt und musterte sie besorgt. Die anderen beiden schauten sie nun ebenfalls an. Ihr war selbst nicht bewusst gewesen, das sie so extrem in ihre Gedankenwelt abgedriftet war. „Nein, alles in Ordnung. Ich glaub ich bin einfach müde.“, beschwichtigte die junge Frau ihren Teamkameraden und lächelte leicht gezwungen. Weder Naruto, noch Sasuke nahmen ihr das ab. Und Hinata war klar, worüber sie sich den Kopf zerbrach. „Geht's dir nicht gut?“, der Uchiha sah ihr durchdringend in die grünen Augen. Das er sie nach ihrem Wohlbefinden fragte, warf sie etwas aus der Bahn, das tat er doch sonst nie. Da lag doch tatsächlich etwas Besorgnis in seinem Blick. Hinata ließ das lächeln, der Blondschopf staunte über das absonderliche Verhalten des Schwarzhaarigen, obwohl es nur eine kleine Frage gewesen war. „Es ist wirklich alles okay, Sasuke.“, beteuerte die Rosahaarige nochmals und lächelte wieder ihr falsches Lächeln. Nun erhob er sich: „Wir gehen nach hause.“ „Was?“, überrumpelt schaute sie zu ihm hoch. Der junge Mann legte etwas Geld neben seine halbleere Ramenschüssel und griff ihre Hand. An seinen Freund und Hinata gewandt meinte er knapp: „Bis dann.“ Verwirrt schaute der Uzumaki zu, wie der Uchiha Sakura an der Hand aus dem Lokal zog. „Sasuke, jetzt warte doch mal!“, bat die Rosahaarige eine Straße weiter entfernt von der Ramenbar. Ruckartig blieb er stehen und sah sie fragend an. Leichte Röte lag auf ihren Wangen: „Wir hätten nicht gehen müssen, mir fehlt nichts.“ Der junge Mann schnaufte kurz: „Nicht so, wie du aussiehst.“ Das er sich um sie sorgte, berührte sie sehr. Stumm trat sie näher zu ihm und drückte seine Hand, mit der er noch immer ihre Hand fest umgriffen hielt: „Ich war in Gedanken. Ich bin nicht mal müde, mir ist nicht schlecht, ich habe keine Kopfschmerzen oder sonst irgendwas.“ Ein leises Seufzen entrann seiner Kehle. Da waren ja mal total die Pferde mit ihm durchgegangen. Wütend auf sich selbst wandte er sich von ihr ab und zog sie sanft weiter. Sie folgte ihm bereitwillig und schwieg, bis sie zuhause waren. Sakura hatte sich in ein gemütliches Shirt geworfen und lag nur mit diesem und einer Panty bekleidet auf ihrem Bett. Sasuke hatte ihr stumm zugesehen und lehnte noch immer im Türrahmen, unschlüssig, was er tun sollte. Entspannt streckte sie sich und schaute zu ihm. Was er wohl dachte? Zu gerne wüsste sie, was in seinem Kopf vor sich ging. „Sasuke,“, lenkte die junge Frau seine Aufmerksamkeit auf sich, „Wie geht es dir eigentlich?“ Seine schwarzen Augen musterten sie. Schließlich schloss er sie und seufzte kurz: „Alles okay.“ „Komm her.“, forderte sie ihn auf und rückte ein Stück in die Mitte. Für einen Moment blieb Sasuke, wo er war. Doch dann stieß er sich vom Türrahmen ab und legte sich neben die Rosahaarige. Er hatte es aufgegeben, sich von ihr zu distanzieren. Wozu sollte er das auch tun? Sie war von ihm schwanger und heiraten wollte er sie auch. Also sollte er sich daran gewöhnen, bei ihr einfach mal abzuschalten. „Du glaubst mir nicht.“, stellte der Schwarzhaarige fest und sah ihr in die grünen Augen. Sakura hatte sich leicht seitlich zu ihm gelegt und mit einem Arm aufgestützt. „Hm... Nicht so ganz.“, antwortete sie ehrlich und legte ihre freie Hand an seine Stirn. Seine Temperatur war vollkommen normal. Sanft strich sie ihm eine Strähne von der Stirn und fuhr ihm leicht ins Haar, den Blick auf seine schwarzen Augen ruhend: „Mich wundert es, das dir noch nicht wieder kalt wird.“ Ein keckes Grinsen schlich sich auf seine Lippen: „Mir fallen da ungezählte Gründe ein, warum es so ist.“ Ein kleines Kichern entfuhr ihr: „Du hast eine gute Ausdauer.“ Ja, sie unterstrich definitiv sein Ego damit. Langsam beugte sie sich über ihn, stoppte aber vor seinen Lippen: „Ich würde grade gerne ein bisschen davon haben...“ Der Uchiha runzelte die Stirn und reagierte nicht auf ihre Avancen. Fragend blickte sie ihn an. Noch immer nichts. Nun ließ sie ihre Hand an seinem Oberkörper hinunter gleiten, doch bevor sie seinen Hosenbund erreichte, hielt er ihre Hand fest. „Sasuke... Komm schon...“, wisperte sie ihm ins Ohr und knabberte an seinem Ohrläppchen. Himmel, diese Frau beherrschte es wie niemand anderes, ihn verrückt zu machen! Doch er konnte es nicht, er wollte nicht mit ihr in diesem Zustand schlafen! „Nicht, Sakura...“, der Schwarzhaarige sah von ihr weg und schob ihre Hand zurück. Verwirrt musterten ihn ihre grünen Augen. Er wies sie ab? „Warum?“, wollte die junge Frau wissen. Ein Hauch rot legte sich auf seine Wangen. „Du bist schwanger.“ „Und? Nochmal kann ich es ja eh nicht mehr werden, also ist es doch egal.“, entgegnete sie sorglos. Das war dem jungen Mann jedoch egal. Er wollte nicht mit ihr schlafen, sie trug ein Kind in sich! Es war schlimm genug für ihn, das er unwissend mit ihr geschlafen hatte, während sie bereits schwanger war. Beschämt fuhr er sich mit der linken Hand durchs Gesicht bis in den Pony rein. Das war ihm ziemlich unangenehm. Es fühlte sich so an, als ob man nicht mehr alleine wäre, obwohl man nur zu zweit nebeneinander lag. Ihr Kind wäre dabei. Und war es bereits mehrmals. Sasuke grummelte innerlich. Nein, nein, definitiv nein! „So schlafe ich nicht mit dir.“, gab er monoton zurück. Verblüfft setzte sie sich auf. Die Rosahaarige kannte ihn gut genug, um diese so seltene Reaktion von ihm zu verstehen. Es war ihm total unangenehm! „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Es ist momentan nur ein kleiner Zellhaufen.“, erklärte sie liebevoll und strich ihm über die Wange. „Es ist ein Kind, egal wie klein oder groß.“ „Du fühlst dich beobachtet?“ Wieder entfuhr ihm ein Grummeln. Sakura musste lachen. Sie empfand es als unglaublich süß, wie sich sein Verhalten ihr gegenüber änderte, nur weil sie schwanger war. Resignierend kuschelte sich die junge Frau an ihn und seufzte: „Also neun Monate lang keinen Sex. Nachdem ich erst seit zwei Wochen Sex habe, ist das ganz schön deprimierend.“ Sasuke sagte dazu nichts. Bestimmend zog er sie an sich und schloss die Augen. Ihm würde der Sex mit Sakura garantiert auch fehlen. Aber er verzichtete freiwillig. Wenn, dann wollte er wirklich ganz und gar mit ihr alleine sein. Ohne Kind im Bauch. Egal ob kleiner Zellhaufen oder nicht. Ein paar Momente später ergriff die Rosahaarige wieder das Wort: „Aber was machen wir mit deinem Problem?“ „Im Moment ist es nicht relevant.“ „Aber das wird es früher oder später!“, sagte Sakura ernst. Der Uchiha drehte das Gesicht zu ihr: „Ich muss aber nicht zwangsweise mit dir schlafen. Also mach dir keine Sorgen um mich.“ Ein Seufzen entfuhr der Rosahaarigen und sie lehnte ihre Stirn an seine: „Ich mache mir immer Sorgen um dich, Sasuke.“ Nun seufzte der junge Mann, schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf: „Ich versteh dich nicht.“ Seine Ehrlichkeit berührte ihr Herz. Es war ein so schönes Gefühl, das er sich ihr immer mehr öffnete und mehr von dem Preis gab, was in seinem Kopf war. Sanft küsste sie seine Nasenspitze: „So ist das, wenn man jemanden liebt.“ Sakura hatte ihn nie gefragt, ob er sie lieben würde. Sie stellte es aber auch nicht infrage. Die junge Frau war schon lange in seinem Arm eingeschlafen, doch Sasuke war in seinen Gedanken gefangen. Wie sollte es jetzt weitergehen? Das er sich nicht mehr nur auf seine Rache konzentrieren konnte und er sich auch um sie und das Kind sorgen musste, verlangte ganz neue Denkmuster von ihm ab. Es musste ein Plan für den jungen Mann her, wie er was angehen wollte. Wann er sich wieder auf den Weg machen wollte, um Itachi endlich seiner Strafe zuzuführen. Aber vorher musste der junge Mann noch an seiner Stärke arbeiten. Und davor stand definitiv Sakura und das Kind. Denn sie mussten vorher heiraten und er musste sich darum kümmern, das sie versorgt war. Wenn er sich schon so schnell wieder aus den Staub machen wollte. Wie würde die Rosahaarige wohl reagieren, wenn er Konoha verließ? Und wann wäre der ideale Zeitpunkt dafür? Wollte der Uchiha wirklich bis zur Geburt an ihrer Seite bleiben? Sasuke hatte das Gefühl, sich innerlich im Kreis zu drehen. Irgendwann umfing ihn bleierne Müdigkeit, die ihn in den Schlaf zog. Der nächste Morgen überrannte ihn praktisch. Es war selbst für seine Verhältnisse noch viel zu früh, als er durch irgendwelche Geräusche aufwachte. Ein Gähner entfuhr ihm, während er die Augen öffnete und sich orientierte. Sakura lag nicht mehr neben ihm. Der leicht orange leuchtende Himmel draußen zeigte, das die Sonne grade aufging. Der Schwarzhaarige sah zur Tür und erkannte den Lichtschein aus dem Bad. Ein Würgen war zu hören. Schnell setzte er sich auf. Er hatte das Gefühl, das ihm kalter Schweiß bei dem Klang ausbrach. Besorgt stand er auf und lugte um die Ecke. Sakura stand am Waschbecken und keuchte leicht. Sie legte die Unterarme auf das weiße Porzellan und stützte den Kopf darauf. Hatte sich die Rosahaarige etwa übergeben? Bei ihrem Anblick wurde er innerlich irgendwie ganz klein. Schließlich war er daran Schuld, das es ihr dreckig ging. „Sakura?“ Als sie ihn in der Tür stehend bemerkte, überkam sie schon wieder ein Schwall von Übelkeit. Da ihr Magen aber restlos leer war, würgte die junge Frau nur gequält über dem Waschbecken gebeugt. Es war ihr peinlich, das der Schwarzhaarige sie so sah. Es gefiel ihr einfach nicht, verletzlich zu wirken, genau daran hatte sie doch so hart die letzten Jahre gearbeitet. Und nun hing sie leidig über dem Waschbecken und traute sich vor Übelkeit nicht weg. Sasuke biss die Zähne aufeinander. Bei dem Geräusch musste er fast selbst schon würgen. Es war garantiert kein Vergnügen. Langsam wandte er sich von ihr ab: „Ich mach dir einen Tee.“ Mit diesen Worten verschwand er in der Küche und machte sich sofort an das heiße Getränk. Er wusste noch aus seiner Kindheit, das Pfefferminztee gut war gegen Übelkeit und so war das der Tee seiner Wahl. Wasserrauschen aus dem Bad erklang, kurz danach tapste die Rosahaarige mit gesenktem Blick in die Küche. „Willst du dich hinsetzen oder wieder ins Bett?“, fragte er direkt und warf den Teebeutel in den Müll. „Ich weiß nicht... Vielleicht erst sitzen und danach wieder ins Bett...“, murmelte sie und zog einen Stuhl vom Tisch, um sich darauf niederzulassen. Ihr Verlobter stellte ihr die Tasse hin: „Ist dir nicht kalt? Nur mit dem Shirt?“ Ein kleines Lachen entfuhr ihr. Er wirkte plötzlich so überfürsorglich. „Ist schon gut, ich komm gleich wieder ins Bett. Geh nur...“ Der Uchiha schüttelte kurz den Kopf: „Ich warte.“ Seufzend stand sie mit der Tasse in der Hand auf und nahm mit der anderen Hand eine von Sasukes: „Dann gehen wir zusammen zurück ins Bett.“ Ihr war durchaus bewusst, das selbst er um kurz vor fünf Uhr lieber im Bett lag, als müde in der Küche zu stehen. Widerstandslos folgte er ihr. Als sie das nächste Mal aufwachte, lag sie alleine in ihrem Bett. Ihr erster Blick ging nach links, wo Sasuke immer lag, wenn er mit in ihrem Bett schlief. Doch da er nicht da war, fiel ihr Blick zum leicht geöffneten Fenster. Der Vorhang bewegte sich leicht im Windzug und ein typischer Herbstduft hatte sich in ihrem Zimmer breit gemacht. Die junge Frau schaute zur anderen Seite. Auf ihrem Nachttisch stand ihre Tasse, die sie nur halb geleert hatte. Langsam setzte sie sich auf und ergriff diese. Wie sie feststellte, war sie aber leer. Doch mit einem Blick zurück zum Nachttisch fand sie eine Thermoskanne mit einem Zettel daran. Sorge dich nicht, ich bin nur kurz unterwegs. Trink deinen Tee. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Wie süß war das denn? Sie goss sich etwas Tee ein und nippte daran. Er hatte genau die richtige Temperatur. Zufrieden trank sie und schaute aus dem Fenster. Wo er wohl war und was er tat? Kapitel 36: Vorbereitungen -------------------------- Sasuke war bereits auf dem Heimweg, als seine Stirn anfing zu pochen. Woher kamen denn jetzt diese verdammten Kopfschmerzen? Eisern versuchte er sie zu ignorieren, doch es hatte keinen Zweck. Leise schloss er Sakuras Wohnungstür auf und legte den Schlüssel auf die Kommode im Flur ab. Grade, als er ebenso leise in die Küche gehen wollte, erklang ihre Stimme: „Sasuke?“ „Hm?“, er ging ins Wohnzimmer, wo sie eingewickelt in einer Decke saß und ein Buch in der Hand hielt. Vor ihr auf dem Tisch ihr Tee. Neugierig sah sie zu ihm auf und schlug das Buch zu: „Wo warst du?“ „Einkaufen.“, erklärte er und hielt eine Tüte hoch. Sie blinzelte: „Aber ich war doch erst.“ Kopf schüttelnd ging er in die Küche: „Ich glaube Salza brennt tierisch, wenn du dich übergibst. Und viele der anderen Sachen liegen dir garantiert schwer im Magen.“ Verblüfft ging sie ihm nach. So viele Gedanken hatte er sich gemacht? Sie sah ihm dabei zu, wie er typisch leichte Kost auspackte. Als erstes Zwieback. Noch eine Packung Pfefferminztee. Und Kamillentee. Es folgte etwas Gemüse, Jogurt, Salzstangen und Butterkekse. Ein ungläubiges Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Was war hier los? Was war mit Sasuke los? „Du bist nicht Sasuke Uchiha.“, kommentierte sie monoton. Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue: „Hast du Fieber?“ „Du bist ein Doppelgänger.“, antwortete sie auf seine Frage. Unverwandt legte er ihr eine Hand auf die Stirn: „Du solltest nicht halbnackt rumlaufen.“ Er ließ seine Hand sinken und kümmerte sich wieder um den Einkauf: „Zieh dich an, ich mach Frühstück.“ Noch immer plättete sein Verhalten die Rosahaarige. Leicht verwirrt schaute sie ihm kurz zu, ehe sie zurück ins Schlafzimmer ging und sich eine bequeme Hose und eine dünne Jacke überzog. Zurück in der Küche erwartete sie ein gedeckter Tisch mit Brot, Käse, Jogurt, klein geschnittenen Gemüse und eine frische Tasse Tee. Sie seufzte ergeben und setzte sich. Daran würde sie sich wohl nicht gewöhnen können. Es war seltsam, Sasuke um sich zu haben, ohne das sie sich um ihn sorgen musste oder er sie in Rage brachte. Nach dem Frühstück saßen sie zusammen im Wohnzimmer auf dem Sofa, der Schwarzhaarige hatte sich ein Buch von ihr aus dem Regal genommen, Sakura hielt ihres aufgeschlagen ratlos in der Hand und dachte über den jungen Mann nach. Irgendwann schloss sie ihr Buch wieder und sah zu ihm: „Sasuke, wie soll es jetzt weitergehen?“ Auf diese Frage hatte der Uchiha gewartet, ihm war klar, das sie früher oder später am Tag fallen würde. Ohne aufzusehen, antwortete er: „Mach dir keine Gedanken. Ich kümmer mich schon.“ Fragend zog die Rosahaarige eine Augenbraue hoch: „Und das heißt was?“ Er klappte das Buch zu und stand auf: „Das du dir keine Sorgen machen musst.“ Noch immer unwissend schaute Sakura zu ihm hoch. Was sollte sie davon halten? Der Uchiha legte das Buch auf den Tisch und ging in den Flur, wo er in seine Schuhe stieg: „Bin in einer Stunde wieder zurück.“ Noch ehe sie etwas sagen konnte, hatte er die Tür hinter sich zugezogen. Sakura blieb mit einem mulmigen Gefühl zurück. Hatte sie etwas falsch gemacht? Warum schottete er sich nun wieder ab, nachdem er so aufmerksam ihr gegenüber war? Unruhig stand sie auf und brachte ihre Wohnung auf Vordermann. Es lenkte die Rosahaarige ab und nebenbei wurde ihre Bude sauber. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, dachte sie sich zufrieden. Doch als sie fertig war und zur Uhr schaute, verflog ihre Ruhe schnell. Es waren bereits zwei Stunden vergangen und Sasuke war noch immer nicht zurück. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, etwas zu sagen und sich dann nicht daran zu halten. Er war immer pünktlich gewesen, immer! Nervös zog sich die junge Frau an und schaute nochmal aus ihrem Fenster runter in die Gasse. Kein Sasuke zu sehen. Was zum Teufel trieb er? Oder hatte er sie einfach allein gelassen? Als eine weitere halbe Stunde vergangen war, reichte es ihr. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, nahm sich ihren Schlüssel und riss mit viel Schwung die Wohnungstür auf, die leicht ächzte unter ihrer kraftvollen Bewegung. „Wo willst du denn hin?“ Erstaunt blickte sie in schwarze Augen. Wo kam er denn jetzt her? „Sasuke!“, rief sie erleichtert aus, ehe ihre Laune abrupt umschlug. Grob packte sie ihn am Kragen und zog den Schwarzhaarigen etwas zu sich runter: „Wo warst du?! Ich hab mir Sorgen gemacht!“ Überrumpelt hatte er sie machen lassen und starrte in ihre leicht zornigen grünen Augen. Beruhigend legte er seine Hand auf ihre und löste diese von seinem Kragen: „Beruhig dich. Es hat länger gedauert als geplant.“ Doch die junge Frau steigerte sich in die Sache hinein: „Ich dachte du wärst abgehauen und lässt mich alleine!“ Der Uchiha konnte ihr dieses Misstrauen nicht verübeln, er war selber Schuld daran. Aber es tat ihm weh, das sie dachte, er könnte einfach so verschwinden. Sachte schob er die Rosahaarige zurück in den Flur und schloss die Tür mit einen Fußtritt. Die Hände an ihren Schultern ruhend, begann er zu reden: „Sakura, wenn ich gehe, dann geb ich dir Bescheid. Hast du vergessen, was ich in Tsunades Büro zu dir gesagt habe?“ Was meinte er? Sie wusste es in diesem Moment nicht. Ein Seufzen entwich ihm: „Ich sagte, ich kann nicht immer bei dir sein. Aber das bedeutet nicht, das ich dich alleine lasse. Mach dir also nicht immer unnötige Sorgen.“ Traurig ließ sie ihren Kopf gegen seine Brust sinken. Ja, er würde nicht dauerhaft bei ihr sein, das wusste sie. Aber das er nicht verschwand, ohne ihr Bescheid zu sagen, beruhigte sie. Und er würde sie nicht mittellos zurücklassen. „Hast du dich beruhigt?“, hakte er einen Augenblick später nach und fuhr mit seinen Händen runter zu ihrer Hüfte. Leicht nickte sie. „Gut. Da du schon angezogen bist, kann ich dir ja auch die Häuser zeigen.“ Sakura hob ihren Blick: „Häuser?“ Leicht grinsend legte er den Kopf schief: „Das Viertel hat halt ein paar Häuser. Da ist doch bestimmt eines dabei, was dir gefallen sollte.“ Nun musste die Rosahaarige grinsen. Darum war er also unterwegs gewesen. Wortlos ergriff er ihre Hand und führte sie hinaus. Das Uchiha-Viertel lag ausgestorben vor ihnen. Nichts wies auf das hin, was hier einst passiert war. Doch die junge Frau hatte ein mulmiges Gefühl. Hier waren so viele Menschen in einer Nacht gestorben. Und Sasukes Leben hatte sich dramatisch geändert. Noch immer ihre Hand haltend merkte der Uchiha ihre Anspannung. „Denk nicht daran.“ Unruhig blickte sie zu Boden: „Das ist nicht sehr leicht. Immerhin sind hier viele Unschuldige gestorben.“ Ihre Anteilnahme berührte ihn. Doch der Schwarzhaarige selbst wollte das Düstere an diesem Ort endgültig verscheuchen: „Sakura. Es sind auch viele positive Dinge hier geschehen. Warum soll diese eine Sache diesen Ort für immer zerstören?“ Die junge Frau wusste, das er recht hatte. Aber das ungute Gefühl wich nicht gänzlich. „Komm. Ich zeig dir mein Elternhaus. Wo ich geboren wurde.“ Bei seinen Worten wurde ihr warm ums Herz. Das Haus, in dem Sasuke geboren wurde. Er führte sie durch die Gassen. Immer wieder tauchte sein Familienwappen auf, es war praktisch überall. Der Uchiha stoppte schließlich vor einem mittelgroßen Haus und schob die Türe auf. Der Boden war mit einer Staubschicht bedeckt und die Luft roch leicht abgestanden. Jetzt war es Sakura, die seine Unruhe spürte. Ihr wurde bewusst, das es nicht einfach für ihn war, hier herzukommen. Mit neuem Mut, vorallem für ihn, betrat sie das Haus und nahm ihn mit sich. „Wo war dein Zimmer?“ Wortlos übernahm er die Führung und zeigte ihr einen Raum, schlicht eingerichtet, aber doch Wärme ausstrahlend. Über dem Bett lag ein großes weißes Laken. Auf dem Tisch das alte Foto ihres Teams. Sie betrachtete sein Zimmer ausgiebig, bevor sie sich wieder zu ihm drehte und kurz hörbar die Luft einzog: „Okay. Wo ist der Raum?“ Der junge Mann wusste, was sie meinte. Der Raum, in dem Itachi ihre Eltern ermordet hatte. Es gefiel ihm nicht, das sie ihn sehen wollte. Sasuke wollte sie nicht dort hinbringen, sie und ihr gemeinsames Kind. Doch ihm war klar, sie würde nicht locker lassen. Langsam ging er mit ihr zu einem großen Raum, vor dessen Tür er schließlich stehen blieb und kurz schwieg. „Du wirst ihn nicht betreten.“, das war keine Bitte von ihm, es war ein Befehl. Aber damit hatte sie kein Problem. Sasuke schob die Tür schließlich auf und hielt ihre Hand fest in seiner. Die Rosahaarige ließ wieder ihren Blick wandern. Es musste früher der Raum gewesen sein, der am meisten genutzt wurde. Sitzkissen lagen in einer Ecke, davor ein niedriger Tisch. Ein Teil des Raumes war mit Tatamimatten versehen, der andere mit sehr gepflegten dicken Holzdielen. In der Mitte des Raumes war aber auf diesen Dielen ein großer, dunkler Fleck zu erkennen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie selbst zog die Tür wieder zu. „Wo wurdest du geboren?“ Mit Absicht wollte sie diesen Raum zum Schluss sehen. Die junge Frau wollte, das der Schwarzhaarige das Haus mit einem guten Gefühl verließ, wenn er sich schon hier rein wagte. Natürlich war Sasuke hart im nehmen, aber auch ihn verletzten gewisse Dinge und sie wollte nicht, das er litt. Ihr Verlobter ging den Flur weiter entlang und öffnete eine andere Tür. Darin befand sich ein großes Futonbett, ein kleiner Tisch mit Sitzkissen und ein niedriges Regal mit Nähsachen. Stumm blieb sie neben ihm stehen und betrachtete das Zimmer, welches wohl das Schlafzimmer seiner Eltern war. Unweigerlich dachte sie daran, das nun auch ihr eine Geburt bevorstand. „Weißt du, wie deine Geburt verlief?“, fragte ihn Sakura leise. Der Uchiha schüttelte den Kopf. Nachdenklich antwortete er ihr: „Ich habe nie danach gefragt und so erzählt hat sie es auch nie.“ „Hm...“, gab die Rosahaarige von sich. Sie hatte noch neun Monate, aber der Gedanke an eine Geburt machte ihr Angst. Sasuke entging das nicht. „Ich denke mal, meine Geburt verlief normal und problemlos. Sie hat mich ja hier bekommen, nicht im Krankenhaus.“, setzte er nach und schloss die Tür wieder. Seufzend folgte sie ihm aus dem Haus. „Welches Haus möchtest du dir anschauen? Was wünschst du dir?“ Die junge Frau dachte nach. Etwas Platz könnte nicht schaden, aber zu viel wollte sie auch nicht haben. Schließlich musste sie das dann auch sauber halten! „Schon eins mit Platz, aber nicht zu viel. Vielleicht mit einem kleinen Garten.“ Sasuke nickte verstehend: „Ich hab da eine Idee.“ Sie gingen ein paar Straßen weiter und kamen vor einem schon fast niedlichen Haus zum Stehen. Es war im typisch japanischen Stil gehalten, wirkte offen und freundlich und sah sehr schön aus. Von außen sah es ziemlich klein aus. Doch Sakura war entzückt. Grinsend schob er die Tür auf: „Sieh es dir an.“ Neugierig betrat sie es und durchforstete es sofort. Es gab eine kleine Küche in einem Raum, der zur Hälfte mit Tatamimatten ausgelegt war. Es folgte ein größerer Raum, der zur einen Seite mit Schiebetüren zum Garten hin offen war. Dahinter lag eine Veranda, die zu den nächsten Räumen führte. Drei weitere verschieden große Räume und ein schönes Bad. Der Garten sah ziemlich verwildert aus, was sie aber nicht weiter wunderte, hatte doch seit Jahren ihm niemand mehr Beachtung geschenkt. Es schien so, als wenn da mal ein kleiner Teich gewesen wäre und etwas weiter hinten ein paar kleine Gemüsebeete angelegt waren. Fasziniert ließ Sakura ihren Blick nochmal über den Garten, die Veranda mit der schönen Holzüberdachung und den großen Raum schweifen. Übers ganze Gesicht strahlend lächelte sie Sasuke an. Der Stand mit verschränkten Armen angelehnt im Türrahmen und schaute gewitzt zurück. Das Haus gefiel ihr verdammt gut und er freute sich, das er sie damit glücklich machen konnte. „Und wir können es wirklich einfach so nehmen?“, fragte sie unnötigerweise. „Es gehört alles mir. Wer sollte es mir schon verbieten?“, gab er keck zurück. Wieder sah sie sich um: „Da muss viel geputzt werden. Ich glaub ich frag Hinata, ob sie mir hilft.“ „Du kannst ja Dobe mit dem Wischmop durch die Flure jagen.“, entgegnete der Schwarzhaarige. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen: „Für dich und Naruto hab ich eine andere Aufgabe.“ Ihm schwante nichts Gutes bei ihrem Anblick. Einen Tag später stand Sakura lachend mit Hinata in der Küche und putzte diese. Die beiden Frauen unterhielten sich angeregt und mussten immer wieder lachen. Die Männer hingegen grummelten hin und wieder über ihre Arbeit. Doch Narutos Laune war nicht so schlecht, wie die von Sasuke. Warum wollte sie unbedingt ein Haus mit Garten?! Da stand er also nun mit dem Blondschopf und versuchte, den Garten wieder nach Garten aussehen zu lassen. „Man Teme, damit hätte ich echt nicht gerechnet.“, der Uzumaki hatte es aufgegeben, dem wilden Buschwerk Herr zu werden und hatte begonnen, rigoros alles an Grünzeug rauszureißen und umzugraben, das eine schöne, ebene Erdfläche, frei von Unkraut, zurück blieb. „Du ziehst mit ihr in ein Haus. Wann bekomme ich die Erklärung dazu?“ Innerlich grummelte der Uchiha. Er hatte mit Sakura abgemacht, das er Naruto von der Hochzeit und ihrer Schwangerschaft erzählte. Naja, viel mehr hatte die Rosahaarige lapidar gemeint, das könne er doch während der Gartenarbeit dem Blonden gleich mal erzählen. Er hatte nur grummelnd vor sich hingestarrt, worauf sie sagte, das sie Hinata schon alles erzählt hätte. Also war er nun dran. „Was für eine Erklärung erwartest du denn?“, gab Sasuke zurück und zog massenhaft wild wuchernde Pflanzen aus dem kleinen Teich. Der andere zuckte mit den Achseln: „Keine Ahnung. Es würde nicht zu dir passen, das du mit ihr plötzlich sesshaft wirst. Willst du sie beschwichtigen und dich vom Acker machen?“ Genervt atmete der andere durch. Zur Hälfte stimmte seine Vermutung, er würde definitiv früher oder später wieder gehen. „Also beschwichtigen will ich sie nicht.“ „Aber du willst abhauen.“, stellte der Blonde fest und warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Ja, Naruto musste es nicht sagen, ihm war bewusst, welcher Satz da wieder zwischen ihnen stand. Der Uzumaki würde ihn töten, wenn er Sakura das Herz brach. Und so setzte er leicht seufzend nach: „Ich breche ihr nicht das Herz, also komm runter von deinem Trip.“ „Warum dann das Haus?“ Sasuke ergab sich. Er hatte keinen Bock auf lange Erklärungen, das war nicht sein Stil. Eher kurz und schmerzlos. „Sie ist schwanger, wir heiraten, sie zieht hier her und ich werde früher oder später weiterziehen.“ Mit einem dumpfen Geräusch fiel Naruto der Spaten aus der Hand zu Boden. Eine Augenbraue zuckte merklich. Dann brüllte er los: „Was?!“ Naruto waren sämtliche Gesichtszüge entglitten. Diese ganzen Informationen musste er erstmal verarbeiten. Dann polterte er los: „Sie ist schwanger von dir?! Ich dachte ihr passt auf? Und wieso heiratet ihr? Und wann? Und warum willst du verdammtes, egoistisches Arschloch sie dann alleine lassen?!“ Die Frauen in der Küche hatten Narutos Fragen sehr wohl vernommen und hielten in ihrer Arbeit inne, um zu lauschen. Sauer schloss der Schwarzhaarige kurz die Augen, ehe er zurück brüllte: „Woher soll ich wissen, warum sie schwanger geworden ist? Sie versteht es ja selbst nicht! Und du glaubst doch nicht, das ich mein eigenes Kind ohne meinen Namen auf die Welt kommen lasse! Zumal Sakura nun zu mir gehört! Keine Ahnung wann wir heiraten, du Trottel bist übrigens Trauzeuge! Und ich hab noch anderes zu tun und da wird mich niemand aufhalten!“ Baff starrte der Blondschopf zurück: „Oh, ich bin Trauzeuge?“ In der Küche atmeten die Frauen erleichtert aus. Die Wogen hatten sich wieder gelegt. „Mal ernsthaft, Teme. Wieso willst du sie alleine lassen?“, Naruto hob den Spaten wieder auf, um mit der Arbeit weiterzumachen. „Frag nicht so blöd. Du weißt genau, das ich noch etwas zu erledigen habe. Und das weiß Sakura ebenso.“ Eine Weile schwieg der blonde Mann. „Du verlangst ihr da ein sehr großes Opfer ab.“ Der Uchiha nickte: „Ich weiß.“ Der Uzumaki warf die letzten Ballen Unkraut am Ende des Gartens auf einen Haufen, wo schon das vorige Grünzeug hingeflogen war: „Du hast Glück, das sie so stark ist. Ich glaube, keine andere würde es mit dir aushalten.“ Kapitel 37: Haruno ------------------ Entkräftet saßen die beiden Männer nebeneinander auf der Veranda. Der Garten würde Zeit brauchen, um sich zu regenerieren, aber nun konnte er zum neuen Jahr hin im wahrsten Sinne des Wortes neu erblühen. Der Teich war sauber, die Beete wieder zu Beeten umgegraben, die Büsche und Sträucher gestutzt und die Rasenfläche konnte auf dem frisch umgegrabenen und geharkten Boden neu wachsen. „Hoffentlich will sie nicht so schnell umziehen.“, lachte Naruto und trank einen Schluck Tee, den einige Minuten zuvor Hinata ihnen gebracht hatte. Die Frauen waren auch fast fertig und räumten nur noch einige Sachen weg. „Ich hasse Gartenarbeit.“, der Schwarzhaarige ließ sich nach hinten auf das Holz fallen und streckte die Arme aus. Grinsend erwiderte der andere: „Das zeigt um so deutlicher, was für eine Macht sie über dich hat. Wenn sie dich dazu einfach bringen kann, einen wilden Grünstreifen wieder in einen Garten zu verwandeln.“ Sasuke sparte sich seinen Kommentar dazu, es war sinnlos. Zum einen würde sich das Gespräch dann nur ewig weiter darum drehen, zum anderen hatte der Blondschopf recht. Sakura besaß wirklich eine gewisse Macht über ihn und konnte sich Freiheiten erlauben, die niemand anderes hatte. „Sag mal, wer ist der andere Trauzeuge?“, erkundigte sich sein bester Freund. „Kakashi.“, war die knappe Antwort. Ein Lachen entfuhr dem Blonden: „Weiß er das schon?“ „Nein.“, beantwortete Sakura die Frage, die sich grade mit Hinata zu den Männern setzte, „Ich wollte morgen erst zu meinen Eltern und anschließend zu ihm.“ „Ach genau, wissen deine Eltern schon Bescheid?“, Naruto stellte seine Tasse ab. Verlegen, aber lächelnd schüttelte die junge Frau den Kopf: „Nein, noch nicht.“ Mit voller Wucht klatschte der Uzumaki seine rechte Hand auf Sasukes Knie: „Alter, ich wünsche dir viele Nerven dafür!“ „Nimm deine Dreckspfote da weg, Dobe!“, blaffte dieser nur gereizt zurück. Beschwichtigend hob der andere die Hände: „Beruhig dich mal wieder. Nicht das du wieder so durchdrehst wie auf der Rückreise von der Hexe.“ Daran wollte der Uchiha erst gar nicht denken. Sein Problem war immer noch da, auch wenn es sich grade komischerweise gar nicht zeigte. Auch Naruto dachte sich das in diesem Moment: „Was ist jetzt eigentlich mit dir? Wirst du wieder schrumpfen?“ Sasuke hatte die Hände am Hinterkopf verschränkt und schaute in den Himmel, der sich langsam rosa färbte: „Keine Ahnung.“ „Vielleicht sollten wir morgen auch mal Tsunade einen Besuch abstatten.“, schlug seine Verlobte vor und nippte an ihrer Tasse. Die Dämmerung war bereits voll im Gange, als Sakura und Sasuke das Haus verließen. Naruto und Hinata hatten sich schon verabschiedet und waren ihrer Wege gegangen. Die Stille in dem Viertel verpasste der jungen Frau eine Gänsehaut und sie zog ihre weiche Jacke enger um sich. Wie es wohl werden würde, hier zu wohnen? Den ganzen Weg bis zu ihrer Wohnung verlor keiner der beiden ein Wort. Jeder hing seinen Gedanken nach, was den morgigen Tag betraf. Ebenso verlief der Abend, relativ still und ruhig. Sie aßen zusammen, lasen noch etwas und als Sakura kurz davor war, über ihrem Buch einzunicken, trug der Schwarzhaarige sie ins Bett. In der Nacht tat Sasuke kein Auge zu. Er hatte wirklich keine Angst, aber er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, am nächsten Tag Sakuras Eltern gegenüber zu stehen und sie mit der mehr oder weniger frohen Kunde zu überfallen. Er konnte sich nicht vorstellen, das sie begeistert waren. Oder es einfach so hinnahmen. Vielleicht würden sie versuchen, Sakura von der Heirat abzuhalten? Und wie würde Kakashi auf das ganze reagieren? Wahrscheinlich würde er ungläubig lächeln und dann einen Scherz nach dem nächsten reißen. Gott wie ihn das jetzt schon ankotzte! Und dann noch die Frage, ob Tsunade etwas rausgefunden hatte. Es war doch zum verrückt werden. Als endlich die Sonne den Himmel orange färbte, stand der junge Mann auf und stellte sich unter die Dusche. Er fühlte sich ausgelaugt und fertig. Als wenig später Sakura auch aufstand und ihm in der Küche begegnete, wurde ihm jedoch warm ums Herz. Grinsend stellte sie sich dicht vor ihm und zupfte an dem Handtuch, welches er sich um das Becken gewickelt hatte. „Wenn ich dürfte...“ Allein bei diesem halben Satz von ihr stellten sich seine Nackenhaare auf. Nur sein eiserner Wille hielt ihn von dem ab, was sie sich wünschte. Nein, nein, ganz bestimmt würde er sich nicht von ihr locken lassen. Dennoch hauchte er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, den sie direkt intensivierte. Herrje, musste das sein? Sachte legte er seine Hände auf ihre Wangen und löste sich von ihr: „Versuch es erst gar nicht.“ Ein Grummeln entfuhr ihr. Entschuldigend setzte er ihr einen Kuss auf die Stirn und ging an ihr vorbei, um sich anzuziehen. Mal wieder machten sich Kopfschmerzen bei ihm breit. Hätte er doch nur geschlafen. Angespannt stand er neben Sakura vor der Wohnungstür ihrer Eltern. Warum zum Teufel konnte sie nicht schon 18 sein? Wie es ihn nervte. Nach einmaligem Klingeln öffnete ihre Mutter. Ihr Blick fiel erst glücklich strahlend auf ihre Tochter. Und dann ziemlich verwirrt auf ihre Begleitung. „Dürfen wir reinkommen, Mama?“ Sasuke entging nicht, das ihre Mutter innerlich eine gewisse Distanz aufbaute, als die Rosahaarige 'wir' sagte. Aber sie hatte noch nie einen Grund gehabt, ihrer Tochter nicht blind zu vertrauen und so ließ sie die beiden jungen Leute ein und führte sie ins Wohnzimmer, wo Sakuras Vater mit einer Tasse Kaffee und der heutigen Zeitung saß. „Ah, wenn das nicht mein Engel ist!“, trällerte dieser beim Anblick seiner Tochter und ignorierte den Schwarzhaarigen einfach mal komplett, „Komm und setz dich zu mir!“ „Ehm, Papa...“, druckste sie nun herum und nestelte kurz am Saumen ihres Oberteils rum. Ihre Mutter setzte sich derweilen neben ihren Mann. „Ihr kennt Sasuke ja noch.“ Ihre Mutter atmete kurz durch und nickte. Ihr Vater hingegen schien ihn erst jetzt wahrzunehmen und musterte ihn von oben bis unten: „Also das letzte Mal war er bedeutend kleiner.“ Um innere Ruhe und Gelassenheit betend hob der Gemusterte kurz eine Augenbraue. Ihr Vater grinste: „Aber noch immer ziemlich wortkarg.“ Sakura musste kurz grinsen: „Durchaus.“ „Was gibt es dein, mein Kind? Musst du mit ihm auf eine Mission? Wir hatten bereits gehört, das er wieder zurück ist, aber Gerüchten kann man ja immer schlecht trauen.“, erzählte ihre Mutter und schaute fragend zu den beiden auf. „Gerüchten? Tratsch ist das gewesen! Jeder weiß von dem gesamten Dilemma mit den Uchihas. Verwunderlich, das die Hokage ihn noch nicht aus dem Dorf geworfen hat!“, rief ihr Vater aus und knallte die Tasse auf den Tisch. Ein paar Tropfen Kaffee flogen dabei auf die Zeitung, die diese ungehindert auf sog. Na klasse. Als hätte er es nicht geahnt. Ihre Mutter rollte nur mit den Augen: „Hast du eigentlich kein Benehmen? Schließlich steht der letzte Uchiha in unserem Wohnzimmer!“ Sakura kannte diese ewig langen Diskussionen ihrer Eltern und beendete diese deshalb ziemlich abrupt und hart: „Der letzte Uchiha ist in meinem Bauch.“ Sasuke hatte das Gefühl, in diesem Moment der Stille eine Stecknadel auf den Boden fallen hören zu können. Während ihre Mutter sie entsetzt und mit zuckender Augenbraue ansah, brüllte ihr Vater los vor Lachen: „Was ein guter Scherz, Liebes!“ Doch ihr Schweigen ließ ihn verstummen. Wenn seine Tochter nicht lachte, war es kein Scherz. „Was?“, kam es krächzend von ihm. „Das ist nicht dein Ernst, Kind.“, entfuhr es ihrer Mutter und schlug sich die Hand vor den Mund. Doch die junge Frau nickte nur und griff leicht zitternd nach Sasukes Hand. Sie brauchte jetzt einfach seine Kraft. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, donnerte ihr Vater los, „Wozu haben wir dich so gut aufgeklärt?!“ „Ich hab sie aufgeklärt.“, warf ihre Mutter seufzend ein. Ihr Mann überhörte es. Sakura machte eine leichte Handbewegung, um sie zu beschwichtigen: „Das war ja auch nicht mit Absicht. Und wir haben wirklich aufgepasst, aber es ist halt dennoch passiert...“ Ein bisschen peinlich war ihr das schon, mit ihren Eltern darüber zu reden, auch wenn sie ihnen so nahe stand, das sie eigentlich alles mit ihnen besprechen konnte. „Mein Gott, du bist noch so jung und überhaupt!“ Der Schwarzhaarige hatte das Gefühl, das er nun auseinander gerupft wurde, weil er nicht in das Bild passte, was der Mann sich für seine Tochter wünschte. „Ich weiß ja das du ihn schon immer vergöttert hast und ich gönne dir deine Liebe wirklich, aber gleich ein Kind?“ Überrascht entspannten sich Sasukes Gesichtszüge. Er wurde also nicht zum Schafott gebracht? „Dein Vater hat recht, was habt ihr euch dabei gedacht? Hättet ihr damit nicht noch etwas warten können? Ihr habt euer ganzes Leben noch vor euch und seit noch nicht mal volljährig!“, bei dem letzten Satz sah sie fragend zu Sasuke, da sie nicht genau wusste, wie alt er war. „18. Seit zwei Monaten.“, beantwortete er ihre ungestellte Frage. „Wann heiratet ihr?“, fragte der Sitzende direkt. „Kizashi!“, rief seine Frau aus, entsetzt von seiner taktlosen Frage. Er wiederum sah sie total entspannt an: „Liebes, kannst du dich an ein uneheliches Kind aus dem Uchiha-Clan erinnern? Ich nicht. Egal wie jung da jemand ein Kind bekommen hat, sie haben alle vorher geheiratet. Ein abstämmiges Kind eines Uchihas wird nie ohne seinen Namen geboren.“ Das ließ Sasuke grinsen. Recht hatte der Mann allemal. „Das fragt man trotzdem nicht! Vielleicht hat er sie noch gar nicht gefragt?“, gab sie zu bedenken. Sakura musste lächeln und schüttelte leicht den Kopf. Ihre Eltern waren wirklich ein Fall für sich. Nun stand der ältere Mann auf und stellte sich dicht vor den Schwarzhaarigen. Mit finsterer Miene starrte er ungeniert in dessen schwarze Augen: „Ich hoffe für dich, das du sie heiratest.“ Sasuke blieb vollkommen entspannt und schaute gelassen zurück: „Hatte ich auch vor.“ Das ernste Gesicht von Kizashi wurde wieder fröhlich und zufrieden klopfte er dem Schwarzhaarigen auf die Schulter, ehe er sich zu seiner Frau drehte: „Siehst du Mebuki, wusste ich es doch!“ Grummelnd hielt sich die Frau kurz die Hand vor die Augen. Ihr Mann würde sie noch in den Wahnsinn treiben. Doch sie gab sich geschlagen und stand seufzend auf: „Ihr seid also hier, um die Erlaubnis zur Heirat zu haben.“ Die Rosahaarige nickte: „Dann müsste ich nicht mit einer Kugel heiraten...“ Ihre Mutter lächelte: „Du würdest dann auch gar nicht in deinen Kimono passen.“ Sie schloss ihre Tochter in die Arme und drückte sie herzlich an sich: „Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und Verlobung, meine Kleine!“ Glücklich erwiderte Sakura die Umarmung. „Genau, herzlichen Glückwunsch euch beiden! Hach Mebuki, wir werden Großeltern!“, schwärmte Kizashi und tänzelte aufgeregt durchs Wohnzimmer. Ihren Mann vollkommen ignorierend umarmte Mebuki auch Sasuke kurz: „Herzlichen Glückwunsch, junger Mann!“ Das war ein seltsames Gefühl für ihn. Doch das ließ ihn nicht seine Erziehung vergessen. Er nickte ihr zu: „Danke.“ „Sakura, dann müssen wir dir einen ganz besonderen Kimono bestellen! Wann gehen wir zum Schneider?“ Ratlos schaute die junge Frau zu ihrem Verlobten, dann wieder zu ihrer euphorischen Mutter: „Ich hab keine Ahnung. Wir wissen ja noch nicht mal genau, wann wir heiraten.“ „Blöde Frage, so schnell wie möglich! Dein zukünftiger Mann ist doch ständig weg, da sollte das schnell über die Bühne gehen!“, warf ihr Vater ein und blätterte in der Zeitung bei den Anzeigen rum, „Ich bestell eine Torte!“ Der Uchiha fühlte sich plötzlich total überrannt. Es sollte doch so schlicht und klein wie nur möglich gehalten werden, aber Sakuras Eltern drehten anscheinend voll auf. „Stopp, beruhigt euch mal!“, unterbrach die Rosahaarige ihre Eltern, „Wir wollen nicht pompös heiraten.“ Mebuki setzte sich wieder hin und nickte verstehend zu den beiden: „Wie habt ihr euch das denn vorgestellt?“ „Ganz einfach und schlicht. Wir wollen keinen Trubel. Also wenn ich richtig nachgezählt habe, werden nur acht Leute bei der Zeremonie sein. Uns eingeschlossen. Und statt irgendwo groß zu essen, wollten wir einfach in die Ramenbar.“ Ihr Vater sah sie enttäuscht an: „Keine Torte?“ „Keine Torte.“, bestätigte sie. „Aber ohne einen hübschen Kimono kommst du nicht vor den Altar! Ihr beide nicht!“, ihre Mutter sah auch Sasuke durchdringend an, „Eine Hochzeit ist etwas feierliches, da wird sich vernünftig angezogen! Wir drei gehen definitiv vorher los und kleiden euch vernünftig ein.“ Kapitel 38: Prolaktin --------------------- Sasuke lehnte völlig entnervt den Kopf zurück auf die Lehne des Sofas. Sakuras Eltern hatten ihm so ziemlich jeden Nerv geraubt, den er hatte. Da ihre Mutter unerbittlich war, hatten sie sich für den nächsten Tag verabredet, um nach passenden Kimonos zu schauen. „Tut mir echt leid, so sind sie halt.“, entschuldigte sich die Rosahaarige lächelnd und reichte ihm ein Glas Wasser. Eigentlich wollten sie nach ihren Eltern zu Kakashi, aber Sasuke brauchte eine Pause. Ihm dröhnte schon wieder der Schädel. Aber er war überrascht, wie entspannt ihr Vater auf ihn reagiert hatte. Jetzt wusste der Uchiha, woher seine Verlobte diese unendliche Gutmütigkeit her hatte. „Ich hol dir mal eine Tablette.“, sie verschwand wieder in der Küche und er hörte sie in einer Schublade kramen. Es hatte ihm nicht gefallen, ihr sagen zu müssen, das er erstmal wieder nach hause wollte, weil sein Kopf ihn fast wahnsinnig machte. Wenn er nur wüsste, was das schon wieder war. Aber immerhin hatte er grade keine Probleme mit seiner Körpertemperatur. Als die junge Frau zurück kam, drückte sie ihn eine kleine weiße Tablette in die Hand: „Es sollte in zwanzig Minuten wirken.“ Dankend nahm er das kleine Hilfsmittel und schluckte es mit etwas Wasser hinunter. Wurde er vielleicht krank? Der Schwarzhaarige konnte sich kaum daran zurück erinnern, wann er das letzte Mal wirklich krank gewesen war. Zufrieden setzte sich Sakura zu ihm und schmiegte sich an seine Brust. Seufzend ließ er den Kopf wieder auf die Lehne nach hinten rutschen. Wäre sie doch nie schwanger geworden. Er hätte sich so einfach aus den Staub machen können. Wenig später standen sie vor Kakashis Tür. Nach kurzem Klingeln öffnete er und schaute seine beiden ehemaligen Schüler fragend an: „Was gibt’s? Wieder eine Mission zur Rettung von Sasuke?“ „Nein, eher etwas Formales.“, gab Sakura grinsend zurück, „Haben sie kurz Zeit für uns, Sensei?“ Verwundert hob der eine Augenbraue, aber ließ sie ein: „Natürlich, Sakura.“ Er führte sie in sein Wohnzimmer und machte es sich vor seinem Tisch auf einen Sitzkissen bequem. Sakura tat es ihm gleich und setzte sich ihm gegenüber. Der Uchiha blieb stehen. „Was gibt es denn Formales, was euch beide zu mir führt? Soll ich etwa Patenonkel für euer Kind werden?“ Sasuke schlug sich die Hand ins Gesicht und verdeckte seine Augen damit. Was gab es eigentlich, was dieser Mann nicht riechen konnte? Die Rosahaarige wurde leicht rot: „Seit wann wissen sie das?“ Grinsend antwortete der Halbmaskierte: „Seit du eben vor meiner Tür standest.“ „Tsunade sagte, ich sei schon vor unserer Mission schwanger gewesen.“ War sein Geruchssinn doch nicht so gut? „Liegt wahrscheinlich daran, das sich euer Kind da noch nicht eingenistet hatte. So was dauert halt ein paar Tage.“, entgegnete ihr ehemaliger Sensei locker, „Ihr werdet also Eltern. Herzlichen Glückwunsch.“ „Danke.“, antwortete die Rosahaarige lächelnd, „Wir sind aber nicht hier, um sie zum Patenonkel zu machen.“ „Dann braucht ihr mich wohl als Trauzeuge.“ „Korrekt.“, klinkte sich Sasuke mit in das Gespräch ein. Der Ältere musste kurz lachen: „Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet. Ich tu euch den Gefallen gerne, sagt mir einfach Bescheid wann es soweit ist.“ Sakura erhob sich wieder. Das ganze hatte wesentlich kürzer gedauert, als sie gedacht hatte. „Machen wir. Vielen Dank, Sensei. Wir sind dann wieder weg!“, sie neigte kurz den Kopf zum Abschied und zog Sasuke hinter sich her aus der Wohnung. Kakashi sah seinen beiden ehemaligen Schützlingen hinterher. Das war vor ein paar Jahren unvorstellbar gewesen. Doch er grinste nur und war gespannt auf die Dinge, die da noch kommen würden. Tsunade war weder in ihrem Büro im Hokageturm anzutreffen, noch in dem Büro im Krankenhaus. „Wo kann sie noch sein?“ „Im Labor.“, Sakura ging voran und der Uchiha folgte ihr. Ihm war nie bewusst gewesen, wie groß und wie viele Flure das Krankenhaus hatte. Sie endeten schließlich im Keller vor einer großen Tür, die sie aufzog. „Jemand da?“, rief sie hinein. Hinter einem Tisch voller kleiner Gläser und technischen Geräten tauchte Tsunade auf: „Ja, kommt nur rein ihr beiden!“ Sie folgten ihrer Aufforderung und betraten das Labor. Sasuke ließ seinen Blick wandern. Es sah so steril aus. Er mochte es nicht. Sakura nahm sich einen Hocker und setzte sich vor Tsunades Tisch, er blieb mal wieder stehen, mit den Händen in den Hosentaschen vergraben. „Ich hab mich schon gefragt, wann ihr wieder bei mir auftaucht. Aber scheinbar geht’s dir gut?“, sie warf dem Schwarzhaarigen einen Blick zu. Der nickte. Tsunade stellte eine Probe zurück in die Halterung für die Reagenzgläser und verschränkte die Arme: „Ich weiß das euch die Frage nicht so ganz gefallen wird, aber... habt ihr weiterhin miteinander geschlafen?“ Stumm schüttelte die junge Frau den Kopf. Die Blonde stand auf und holte sich ein Buch, in dem sie herum blätterte: „Eigentlich hätte Sasuke schon längst wieder schrumpfen müssen.“ „Bin ich aber nicht.“ „Daher hab ich eine Vermutung.“, flüsterte sie schon fast und suchte weiter in dem Buch herum. „Welche denn?“, fragte ihre Schülerin neugierig. Doch die Hokage überging sie und wandt sich wieder dem Schwarzhaarigen zu: „Wie geht’s dir in den letzten Tagen? Und sei ehrlich!“ „Kopfschmerzen.“, antwortete dieser monoton. Ein Lachen entfuhr der älteren Frau und sie schlug das Buch zu: „Das ist genial!“ Nun war auch Sasuke mehr als interessiert. Was wusste die Alte? Diese setzte sich gemächlich wieder hin und faltete zufrieden die Hände. Bedacht lächelnd strahlte sie die beiden an. Sakura hatte das Gefühl, schon fast dumm zurück zu gucken. „Das ist noch nicht so weit erforscht, aber Sasuke ist grade das beste Beispiel dafür, das nicht nur bei einer Frau in der Schwangerschaft die Hormone verrückt spielen.“, begann die Blonde grinsend mit ihrer Erklärung. Schon fast angepisst meinte der junge Mann: „Was willst du uns damit sagen?“ „Ganz einfach. Das bei einer Frau sich ziemlich viel im Körper verändert während eine Schwangerschaft, ist ja klar und dabei sind auch Hormone im Spiel. Das ist der Grund für Veränderungen im Wohlbefinden, dem Körper, der Laune. Bei einem Mann ist es hingegen so, das auch vermehrt bestimmte Hormone ausgeschüttet werden, vorallem zu Beginn der Schwangerschaft. Die Feststellung, Vater zu werden, erfordert neue Ansprüche. Die Hormone, vorallem Prolaktin, sorgen dafür, das du aufmerksamer Sakura gegenüber bist, dich um sie kümmerst, aber auch sehr zurückhaltend bist, was den Sex angeht. Manche sprechen auch davon, das der Mann zu Beginn mit dem Nestbau anfängt. Frauen entwickeln das erst im Laufe der Schwangerschaft und häufen dann Kleidung an und alles, was man so für das Kind braucht. Während der Mann eher die großen Dinge im Kopf hat. Ein Haus zum Beispiel.“ Fast schon beschämt drehte sich der Uchiha von den beiden weg. Sakura lachte auf. Die Hokage sah sie fragend, aber auch grinsend, an: „Hab ich ins Schwarze getroffen?“ „Buchstäblich!“, kicherte die Rosahaarige und griff nach dem Saumen von Sasukes Oberteil, „Jetzt sei doch nicht so sauer!“ Die Hokage stimmte ihr nickend zu: „Genau. Es ist schön, das du deine Rolle als Vater voll und ganz annimmst. Und du profitierst auch noch davon. Denn jetzt sind es die anderen Hormone, die deinen Körper erwachsen halten. Ich denke mal, in ein paar Tagen hat sich dein Körper daran gewöhnt. Wahrscheinlich hast du deswegen Kopfschmerzen, weil grade so viel davon ausgeschüttet wird.“ Sasuke fuhr sich einmal durchs Haar. Er hasste es, wenn er für jemanden ein offenes Buch war und sogar noch mehr über ihn wusste, als er es selbst tat. Seiner Verlobten war das natürlich klar, und so lenkte sie das Gespräch in eine andere Bahn: „Wann könnten wir heiraten?“ „Habt ihr die Erlaubnis?“ „Ja. Meine Eltern sind schon fast zu begeistert.“, entgegnete die Rosahaarige stirnrunzelnd. „Du bist ja auch ihr einziges Kind.“, Tsunade hatte durchaus Verständnis für ihre Eltern, „Also von mir aus könnt ihr euch direkt einen Termin holen. Shizune wird euch da weiterhelfen, die kümmert sich ja um den Terminkalender.“ „Okay.“, die junge Frau erhob sich, „Dann wollen wir nicht weiter stören.“ „Kein Problem. Aber ich würde Sasuke vorher gerne nochmal Blut abnehmen, um zu sehen, wie es um das Mittel in seinem Blut steht. Vielleicht wird es ja mit der Zeit weniger.“ Der Uchiha grummelte leicht. Die Hokage aber holte bereits alles hervor und hielt ihm die Hand hin: „Arm.“ Er krempelte den Ärmel hoch und ließ sie machen, ohne einen Mucks von sich zu geben. Nachdem sie eine Ampulle gefüllt hatte, drückte sie ihm einen Tupfer in die Ellenbeuge und er zog seinen Arm zurück. „Am besten kommst du jetzt jede Woche einmal her und gibst Blut ab, dann können wir das genau verfolgen.“ Er nickte stumm und hielt seinen Arm noch kurz angewinkelt, während er den Tupfer auf die Haut drückte. Danach warf er diesen in einen Mülleimer und richtete wieder seinen Ärmel. „Dann bis zum nächsten Mal!“, verabschiedete sich die Rosahaarige und verließ mit Sasuke das Labor. Sie spürte seine schlechte Laune auf dem ganzen Weg nach hause. Als sie endlich in ihrer Wohnung im Flur standen, ergriff Sakura das Wort: „Sasuke?“ Ein kurzes Murren kam von ihm. Sie schloss ihn von hinten in die Arme und verbarg ihr Gesicht an seinem Rücken: „Ich freu mich sehr, das du dich um mich kümmerst.“ Nach diesem Satz fiel all die Anspannung von ihm ab. Die schlechte Laune, das ungute Gefühl für jedermann offen zu sein und der Stress. Seufzend legte er seine Hände auf ihre und genoss den Moment. „Ich bin todmüde.“, gestand Sasuke und legte den Kopf in den Nacken. Die Rosahaarige ließ ihn los und drehte ihn zu sich. Keck streckte sie ihm die Zunge raus: „Zieh dich aus.“ Bei dem Satz musste auch er grinsen, war er doch mehr als oft genug zwischen ihnen gefallen. Ihre Hände wanderten unter sein Oberteil und schoben es hoch. Der Schwarzhaarige griff es mit überkreuzten Armen links und rechts am Saumen und zog es sich über den Kopf. Sanft strichen ihre Hände über seinen Oberkörper hinunter zu seiner Hose, die sie öffnete. Sasuke ließ den Stoff an sich hinunter gleiten und stieg aus diesem. Seine Hände machten nun bei ihr weiter und flink hatte er sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Zufrieden schnurrend kuschelte sie sich an ihn: „Vergiss den BH nicht, damit zu schlafen ist wirklich unbequem.“ Er kam ihren Wunsch nach und entfernte auch dieses Kleidungsstück. Grinsend nahm sie seine Hand und ging mit ihm ins Schlafzimmer. Im Vorbeigehen knipste sie das Licht aus. Draußen war es bereits dunkel. Müde legte sich der Uchiha hin und umfing seine Verlobte mit einer engen Umarmung, als sie sich zu ihm kuschelte. Wieder einmal viel zu früh wachte Sasuke auf. Ein Blick auf die Seite verriet ihm, das Sakura nicht mehr da war. Er lauschte in die Stille. War da ein Wimmern zu hören? Hatte sie sich wieder übergeben? Noch immer recht müde stand er auf, um nach ihr zu schauen. Er fand sie, völlig verheult, an der Badewanne gelehnt sitzen. Die Hände hatte sie vor dem Gesicht, um sie herum Haufenweise zerknüllte Taschentücher. Was zum Teufel hatte sie denn jetzt? Behutsam beugte sich der Uchiha zu ihr runter und legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch sie reagierte nicht. Seufzend schnappte er sich ein kleines Handtuch, warf es sich über die Schulter und hob die schließlich auf die Arme. Die junge Frau zitterte leicht und schluchzte noch immer. „Ich nehm dich wieder mit ins Bett, Sakura.“, flüsterte er ihr zu und brachte sie wieder ins Schlafzimmer. Sachte legte er sie ab und legte ihr das Handtuch zwischen die Arme. Sie verstand und griff sich den Stoff, um ihn sich dann ins Gesicht zu drücken und somit die Tränen aufzufangen. Er hatte keine Ahnung was sie hatte. Aber er schätzte, es gehörte einfach dazu. Ihre Hormone veranstalteten schließlich viel viel mehr in ihrem Körper, als es bei ihm der Fall war. Vorsichtig legte er sich zu ihr, deckte sie zusammen zu und strich ihr beruhigend über den Rücken. Irgendwann schlief sie erschöpft ein. Sasuke pflückte ihr das Handtuch vom Gesicht weg und warf es achtlos vor dem Bett auf dem Boden. Ihre Wangen waren stark gerötet. Zärtlich streichelte der Uchiha ihr über die Wange, bevor auch er sich wieder dem Schlaf hingab. Beim nächsten Erwachen war die Rosahaarige noch neben ihm und schlief friedlich angekuschelt an seiner Brust. Ihr entspanntes Gesicht ließ ihn grinsen. Sein Leben hatte sich in den letzten Wochen drastisch verändert. Noch leicht schlaftrunken fuhr er mit einer Hand in ihren rosa Schopf und kraulte sie leicht. Ihre Haare waren so schön weich und seidig. Je wacher er wurde, desto aktiver wurden seine Gedankengänge. Es war fast alles geregelt. Sie würden heiraten, das Haus war bereit für sie und er konnte vorerst nicht mehr klein werden. Irgendwie war es doch fast etwas ironisch, das sie nun durch die Schwangerschaft auch dafür sorgte, das er dieses Problem nicht hatte. Sasuke hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich über sie beugte, um zum Wecker zu schauen. Sie hatten noch eine Stunde, dann würden sie sich mit Mebuki treffen. Gott was hatte er für Lust mit den beiden Kimonos auszusuchen. Seine Motivation dafür war so tief im Keller, das sie quasi schon ein Loch aushob. Unter ihm regte sich nun die Rosahaarige. Gähnend streckte sie sich und sah zu ihm auf. Ein Lächeln zierte ihren Mund: „Guten Morgen, Sasuke.“ Sachte strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie. Der Uchiha hatte keine Ahnung, seit wann er so sanftmütig war, aber er genoss es selbst sehr. Kapitel 39: Ausgleich --------------------- Es waren bereits vier Stunden vergangen und noch immer war Sakura mit ihrer Mutter unterwegs. Er konnte es nicht fassen, wie man so lange und ausdauernd nach einem Kimono schauen konnte. Nachdem sie einen schlichten schwarzen Kimono für ihn gefunden hatten, wurde er von Sakuras Mutter bestimmend nach hause geschickt. „Du darfst sie erst am Tag der Hochzeit in ihrem Kimono sehen!“, war ihre Begründung und ehe er etwas sagen konnte, hatte sie ihn auf offener Straße stehen gelassen und ihre Tochter davon gezerrt. Da Sakura aber den Schlüssel zur Wohnung hatte, konnte er nicht wieder dahin zurück. Und so hatte er beschlossen, ein paar Dinge für das neue Haus zu kaufen. Da er mehrmals Dinge erst dorthin brachte und wieder los ging, machte er immer wieder mal einen Abstecher bei Sakuras Wohnung. Doch sie war jedes Mal noch nicht wieder zurück. Jetzt stand der Uchiha in dem von Sakura ausgesuchtem Haus und räumte ein paar Dinge hin und her. Einiges hatte er auch aus seinem Elternhaus geholt. Viele Bücher von ihm, einige Erinnerungsstücke und Kleinkram, den Sakura vielleicht brauchen würde. Je länger sie weg war, desto tiefer durchforstete er die Sachen in seinem alten Zuhause. Bis ihm etwas in die Hände fiel, was ihn grinsen ließ. Das würde er ihr definitiv zur Geburt schenken. Als die Sonne unterging, saß er auf der Veranda und betrachtete den Garten. An einigen Stellen hatten es winzige Grashalme geschafft und reckten sich gen Himmel. Da es aber bereits Herbst war, würde der Garten vor dem Frühjahr nicht mehr grün werden. „Sasuke?“ Es war Sakuras Stimme, die ihn rief. Zielstrebig stand er auf und betrat den Eingangsbereich: „Endlich fertig?“ Sie nickte geschlagen: „Ich bin so fertig, du glaubst es nicht. Ich hatte schon längst etwas, aber es war ihr nicht gut genug! Und so war es vier Mal hintereinander!“ Seufzend hielt sie sich die Stirn. „Was hast du gemacht?“ „Ein paar Dinge organisiert.“, war seine karge Antwort. Ungeduldig fuchtelte sie kurz mit den Armen: „Komm schon Sasuke, du warst vier Stunden alleine, was hast du getan?“ Grinsend verdrehte er die Augen: „Komm mit.“ Sie folgte ihm bereitwillig und war gespannt, was er zu zeigen hatte. Zuerst betrat er mit ihr die Küche und öffnete ein paar Schränke. Anderes Geschirr, neue Töpfe. Sie ließ ihren Blick wandern. Andere Sitzkissen? Diese sahen auf jeden Fall bequemer aus. Er schob sie weiter. Im großen Wohnzimmer stand nun ein Regal, das schon gut gefüllt mit Büchern war. Auch hier neue Sitzkissen, ein paar zusammen gefaltete Decken in der Ecke. Es ging weiter in das kleinste der drei Zimmer. Sakura staunte nicht schlecht. Eine Wiege? Eine Babywiege? Ungläubig starrte sie ihn an. Ein extremer Fall von Nestbautrieb? „Sie stand bei meinen Eltern auf dem Dachboden.“ Quietschend hielt sich die junge Frau die Hände an den Mund: „Da hast du drin gelegen?!“ Sasuke hatte sich ihre Reaktion schon gedacht. „Das ist so süß!“, entfloh es ihr und sie ließ ihre Hand über das helle Holz wandern. „Ich hatte vier Stunden Zeit totzuschlagen.“, gab er nüchtern von sich, „So schnell erlebst du sowas nie wieder.“ Lachend drehte sie sich zu ihm um: „Das ist mir klar. Aber dennoch freu ich mich sehr. Danke, Sasuke!“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wollen wir jetzt vorerst zurück in das alte Zuhause? Ich hab unglaublichen Hunger.“ Er nickte grinsend. Mitten in der Nacht wachte der Uchiha auf. Er war hellwach. Und er spürte einen unmissverständlichen Drang in seinen Muskeln. Stumm stand er auf und zog sich an. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das es kurz nach zwei war. Selbst wenn Sakura wieder früher aufwachen sollte wegen Übelkeit oder sonstigen Gefühlsausbrüchen, hatte er fast drei Stunden für sich Zeit. Angezogen verließ er leise ihre Wohnung und machte sich auf zum alten Übungsplatz. Der Schwarzhaarige musste sich dringend bewegen! Dieser Wahnsinn der letzten Tage verlangte nach Abwechslung, er wollte sich auspowern. Er rannte, er sprang, er warf Wurfsterne. Aber irgendwie fühlte er sich nicht ausgeglichen. Es war irgendwie frustrierend. „Hey Teme, was treibst du da?“ Vollkommen aus dem Konzept gebracht, schaute der Uchiha nach links. Da stand niemand anderes als Naruto. „Was machst du um diese Uhrzeit hier?“, fragte der Schwarzhaarige und hob eine Augenbraue. „Ich hab Hinata nach hause gebracht. Und du?“ Statt zu antworten, stellte er seinem besten Freund eine Frage: „Fit genug für einen kleinen Kampf?“ Der Blonde schüttelte lachend den Kopf: „Fällt dir jetzt schon die Decke auf den Kopf?“ Doch ohne zu zögern startete er durch und griff den anderen an. Gähnend wachte Sakura auf. Es fröstelte sie leicht. Blind tastete sie nach Sasuke, doch er war nicht da. Müde setzte sie sich auf. Es war kurz nach halb elf. Wo steckte er denn jetzt schon wieder? Als hätte es ihr Körper geahnt, klingelte jemand an ihrer Tür. Schnell schlüpfte sie in ein Shirt und eine bequeme Hose, ehe sie öffnete. Vor ihr stand Hinata. „Guten Morgen, Sakura. Hab ich dich geweckt?“ Die Rosahaarige schüttelte den Kopf: „Nein, bin grade selbst wach geworden. Was gibt’s?“ Die Hyuuga kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Ehm... Ich muss dir was zeigen.“ „Und was?“ „Auf dem alten Trainingsplatz. Würdest du mitkommen?“, fragte die andere. „Klar, warte, ich zieh mich eben richtig an.“ Einige Minuten später stand Sakura zusammen mit Hinata vor einem völlig verwüsteten Trainingsplatz. „Was zum Teufel ist denn hier passiert?“, verständnislos sah sich die Rosahaarige um. Ihre Antwort kam wenig später aus dem Wald gestürmt. Erst Sasuke, ziemlich ramponiert und mit Schrammen übersät, dahinter Naruto, ebenfalls völlig zerrupft und mit kleinen Schnittwunden gesprenkelt. „Hab ich was verpasst?“, entgeistert sah sie ihren Teamkameraden zu, wie diese weiter kämpften. „Naruto sagte etwas von Trainingskampf.“, erklärte die andere junge Frau, „Aber sie sind schon seit halb drei morgens dabei.“ „Du meinst, sie übertreiben?“, fasste es die Rosahaarige zusammen. „Irgendwie schon. Für einen Übungskampf reicht es doch so langsam.“ Sakura nickte: „Ich geb dir da vollkommen recht.“ Einmal tief durchatmend lief sie auf ihre Freunde zu. Das die beiden auch nie ein Maß kannten! Die Männer machten ungehindert weiter, doch als sich Sakura zwischen ihnen stellte, stoppten sie abrupt. „Hallo Sakura, wie geht’s dir?“, fragte Naruto fröhlich, aber außer Puste. Auch Der Uchiha keuchte. „Hört ihr beiden jetzt endlich mal auf?“,kam es leicht säuerlich von ihr. Der Uzumaki meinte zu glauben, das der Schwarzhaarige innerlich ein bisschen in sich zusammen sackte. „Aber Sakura, manchmal braucht man das doch einfach!“, redete der Blondschopf sofort auf sie ein. „Guckt euch doch mal an!“, entfuhr es ihr. Sasuke hielt sich eine Hand vor die Augen. Oh ja, sie kannte viele Wege, um ihn wahnsinnig zu machen. Zärtlich, aber bestimmend schob er seine Verlobte zurück zu Hinata. Verwundert schaute ihm Naruto zu. „Sakura, tu mir den Gefallen, setz dich mit Hinata hin und schau einfach zu.“, und bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er ihr einen Kuss aufgedrückt und sich zum Uzumaki umgedreht. Mit Schwung stürzte er sich wieder auf ihn und die beiden machten weiter, wo sie aufgehört hatten. Sprachlos sah Sakura ihnen hinterher. Die Hyuuga hatte sich seufzend auf einen Baumstamm gesetzt: „Wie lange wird das wohl noch dauern?“ Schulter zuckend setzte sich die Rosahaarige zu ihr. Es dauerte weitere zwei Stunden, bis endlich das Ende eintraf. Zwischenzeitlich hatte Hinata sogar etwas zu essen für sich und Sakura geholt. Nun aber merkte man deutlich, wie die Bewegungen der Männer lethargischer wurden und ihre Kräfte nachließen. Beim letzten Ausholen verpassten sich beide einen Schlag ins Gesicht und flogen ein paar Meter voneinander weg zu Boden. Keiner rührte sich. „Das wurde aber auch mal Zeit.“, Sakura sprang auf und eilte zu Sasuke, während Hinata nach Naruto schaute. Über ihn gebeugt nahm sie seine zahlreichen Verletzungen wahr: „Ihr seid solche Idioten...“ Sasuke hatte die Augen geschlossen, doch er hörte sie deutlich: „Ist doch nichts passiert.“ „Guck dich mal im Spiegel an!“, sie legte ihre Hände auf seine Brust, um den ersten Schwung Wunden zu versorgen, als er ihre Hände packte: „Lass das.“ Überrascht sah sie ihn an. Er öffnete müde die Augen. „Du bist schwanger, dein Chakra gehört dir und dem Kind.“, er rappelte sich auf und blickte zu Naruto, der sich ebenfalls aufsetzte, „Unsere Wunden heilen schon von alleine.“ Der Uzumaki stimmte ihm zu: „Richtig. Tsunade hat dir nicht grundlos verboten, im Krankenhaus zu arbeiten.“ Seufzend half sie dem Schwarzhaarigen auf die Beine: „Dann lass dir wenigstens helfen auf dem Weg nach hause.“ Grinsend winkte der Blondschopf ihnen nach: „Bis zur nächsten Runde!“ Sasuke grinste. Auf das Angebot kam er garantiert früher oder später zurück. „Ich versteh dich nicht.“, murmelte sie und half ihm aus den kaputten Klamotten. Die konnte sie direkt in die Tonne werfen. Sasuke schüttelte nur den Kopf: „Es ist doch nichts passiert, reg dich ab.“ „Sie dich mal an!“, entfuhr es ihr wütend. Der Uchiha sah an sich hinab. Mittlerweile stand er nackt in ihrem Bad, nachdem sie ihm alle Klamotten abgenommen hatte. „Ich sehe nichts Ungewöhnliches an mir.“, entgegnete er locker. „Ach geh duschen, du Idiot.“, winkte sie ab und brachte die Klamotten in den Müll. Der Uchiha stieg grinsend unter die Dusche. Das warme Wasser brannte auf der Haut, er spürte jede Wunde. Doch grade dadurch fühlte er sich so lebendig. Der Uzumaki war genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht und er hatte ihn verstanden. Mal wieder ein Punkt für seinen bekloppten Freund, deswegen hielt ihre Freundschaft. Nach der Dusche kam seine Verlobte wieder ins Bad. In ihren Händen eine große Packung Pflaster, zwei Rollen Bandagen und Creme: „Lass mich die Wunden wenigstens so versorgen, ja?“ Nickend gab er sich ihren fürsorglichen Händen hin. Wenig später lag er mit ihr auf dem Sofa. Er war zwar erschöpft, doch fühlte er sich durch das neue innere Gleichgewicht zu wach, um zu schlafen. Sakura hatte diesen Zustand für sich genutzt, um sich an ihn schmiegen zu können. Sie genoss diese Zärtlichkeiten mit ihm so sehr und ihr war klar, das sie jeden Moment mit ihm nutzen musste. Denn er konnte jederzeit weg und unbestimmte Zeit unterwegs sein. Stumm genoss er ihre Streicheleinheiten, während sie halb auf ihm lag. „Warum hast du das getan?“, fragte sie irgendwann leise. „Ich hab mich tagelang nicht bewegt.“ Sie konnte es ihm nicht verübeln, sie verstand ihn. Sasuke war wahrhaftig unbeugsam, zwar sehr geordnet, aber doch irgendwie unberechenbar. Die Tage vergingen und zusammen mit Naruto brachten sie Kiste für Kiste Sakuras Sachen in das neue Haus. Hinata war auf einer Mission und so war der Blondschopf dankbar für diese Beschäftigung. Bei Shizune hatten sie einen Termin für ihre Hochzeit abgesprochen. Sie hatten sich für den ersten Dezember entschieden. Überraschenderweise hatte sonst noch niemand anderes von ihren Plänen erfahren. Einige wussten zwar, das da irgendwas zwischen ihr und dem Uchiha lief, aber niemand wusste genaueres. Zumal es die wildesten Spekulationen über Sasuke gab. Was er hier tat, was er vorhatte und wann er wieder verschwand. Doch Sakura war es egal. Sie hatte keine Lust auf große Erklärungen, selbst Ino ließ sie im Dunkeln. Da diese sowieso mehr mit Sai beschäftigt war, fiel ihr Sakuras Veränderung gar nicht weiter auf. In eine warme Decke gehüllt und mit einer Tasse Tee in den Händen saß Sakura auf der Veranda ihres neuen Zuhauses. Es war kühl geworden und alle Blätter hatten sich von den Bäumen und Sträuchern im Garten gelöst. Der leichte Wind trug ein paar Wirbel des Laubs hin und her. In einigen Tagen würde sie nicht mehr Haruno heißen. Und sie war nun bereits im dritten Monat. In den ersten zwei Monaten war ihr immer mal wieder morgens so übel, das sie sich übergeben musste. Dann hatte sie ein paar wirklich miese Heulattacken. Zwischenzeitlich hatte sie so dolles Sodbrennen, das Sasuke all seine Kochkünste auffahren musste, um ihr irgendwas zu kochen, was ihr nicht schwer im Magen lag. Er hatte sich so gut in den letzten Wochen um sie gekümmert. Aber sie hatte eine Vorahnung. Kapitel 40: Der erste Schnee ---------------------------- Sasuke stand wartend zusammen mit Naruto, Hinata, Kakashi, Sakuras Vater und Tsunade in einem kleinen Zeremonieraum. Er kam sich, obwohl es seine eigene Hochzeit war, extrem deplatziert vor. „Nervös, Teme?“, scherzte der Uzumaki und rammte ihm mit wenig Kraft den Ellenbogen in die Seite. „Tze.“, entfuhr es dem anderen. Schließlich öffnete sie endlich die Tür und Mebuki kam herein, breit grinsend sah sie zu Sasuke: „Bereit für deine Braut?“ Sie zog die Tür ganz auf und Sakura trat ein. Bei ihrem Anblick konnte Sasuke nicht anders, als Grinsen. Sie sah bildhübsch aus. Sie trug einen wunderschönen Kimono in zartem rosa, versehen mit einigen leicht rosengoldfarbenen Kirschblüten, der Obi war in einem passenden, etwas dunklerem rot gehalten. Ihre Haare waren hübsch hochgesteckt und sie war leicht geschminkt. Sakura wurde ganz verlegen bei den Blicken, die alle auf sie gerichtet waren. Der Schwarzhaarige reichte seiner Zukünftigen eine Hand, die sie sofort annahm. Wie in Trance erlebten die beiden die Zeremonie, die Tsunade, wie abgesprochen, so schlicht und kurz hielt, wie es die Etikette zuließ. Schließlich knallte sie das Büchlein in ihrer Hand, aus dem sie vorgelesen hatte, zu und sah die beiden an. Ihr war nicht entgangen, das die beiden vom Kopf her ganz woanders waren und holte sie mit dem lauten Geräusch zurück in das hier und jetzt. „So denn, küss deine Braut und macht euch glücklich vom Acker.“, forderte sie auf und grinste. Sakura drehte sich zu Sasuke und sah ihm mit einem Hauch rot auf den Wangen an. Irgendwie war es ihr doch peinlich, sich mit ihm vor allen anderen zu küssen. Naruto und Hinata hatten es nur einmal gesehen, die anderen noch gar nicht. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, sie hatte das Gefühl, es würde ihr gleich aus der Brust hüpfen. Doch Sasukes schwarze Augen strahlten eine unglaubliche Ruhe aus. Sachte legte er seine Hände an ihre Wangen und zog sie etwas zu sich, während er sich zeitgleich etwas zu ihr hinunter beugte. Nervös schloss sie die Augen und wartete. Und spürte einen zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn. Lächelnd legte sich die Fingerspitzen ihrer rechten Hand auf ihren Mund. Es war typisch Sasukes Art und das sie nun einander gehörten, machte sie unglaublich glücklich. „Was ist das denn für ein Kuss?!“, rief ihr Vater entrüstet. „Kizashi! Benimm dich! Es ist ein Kuss, nirgends steht geschrieben, wie man die Braut zu küssen hat!“, maßregelte Mebuki ihren Mann. Kakashi schüttelte nur grinsend den Kopf. Er hatte auch nichts anderes von dem Uchiha erwartet, schließlich blieb dieser immer seiner Linie treu. Tsunade nickte: „Herzlichen Glückwunsch, ihr seit hiermit Mann und Frau. Wo ist der Sekt?“ Sasuke verdrehte leicht die Augen und ließ seine Hände wieder sinken. „Alles Gute euch beiden!“, brüllte Naruto den beiden schon fast entgegen, während Hinata liebevoll lächelnd ebenfalls ihre Glückwünsche kund tat. Kakashi unterschrieb derweilen als Trauzeuge bei Tsunade die Heiratsurkunde. „Ich hab euch etwas mitgebracht!“, Kizashi holte etwas hinter dem Rücken hervor und hielt es den beiden frisch Vermählten hin. Es war eine winzige, dreistöckige Hochzeitstorte, insgesamt nicht größer als ein Apfel. „Papa, wir wollten doch keine!“, doch Sakura nahm lachend das keine Prachtstück entgegen und lächelte ihn dankbar an. „Es gibt Dinge, die kannst du einem Vater nicht verbieten! Meinen Glückwunsch euch beiden!“ Etwas später waren die beiden wieder in normalen Klamotten gehüllt in ihrem kleinen Haus. Sakura hatte jedoch ihre Haare so gelassen und schlüpfte nun in ihren dicken Mantel. Sasuke stand auf der Veranda und schaute mal wieder in den Garten. „Kommst du?“, rief sie ihm zu, „Die anderen warten sicher schon auf uns.“ Wortlos trat er zu Sakura in den Flur. Zu seiner Frau. „Dann lass uns.“, meinte er knapp und öffnete die Tür. Irgendwie wirkte er gedanklich ganz weit weg und das bereitete ihr Sorgen. Doch für diesen Moment schob sie ihre Ängste beiseite und ging glücklich neben ihm zur Ramenbar, wo sie überraschenderweise nur Naruto erwartete. „Ihr habt euch den kleinsten Kreis gewünscht, noch kleiner ging es leider nicht!“, erklärte der Uzumaki breit grinsend den beiden, die etwas geplättet vor einer ansonsten völlig leeren Theke standen. „Einfach so?“, fragte Sakura ungläubig nach und setzte sich neben den Uzumaki. Sasuke nahm wiederum neben ihr Platz. „Naja, nicht so ganz. Aber deine Mutter hat den Rest einfach zu sich zum Essen eingeladen!“ Sie lächelte, es war so typisch. Der Abend verlief locker und heiter. Sie aßen und lachten und alle drei genossen diese Vertrautheit aus alten Tagen. Irgendwann saß Sakura glücklich lächelnd da und lauschte einer Diskussion über kleine Nahkampfwaffen der Männer. Da beide zu dem Entschluss kamen, das keiner der beiden in den Augen des jeweils anderen recht hatte, beendeten sie diese. Der Blondschopf schlürfte den letzten Rest seiner Schüssel leer und stellte diese zufrieden zurück auf die Theke: „So, ich muss jetzt Hinata abholen! Macht euch noch einen schönen Abend!“ Und da sprang er auch schon von seinem Hocker und machte sich davon. Die jungen Eheleute sahen ihrem so hyperaktiven Freund nach. Sasuke legte seine Hand auf ihre und schaute sie fragend an. Die Rosahaarige erwiderte seinen Blick: „Lass uns auch gehen.“ Als sie hinaus auf die Straße traten, war kein Laut zu hören. Weder Wind noch sonst etwas durchbrach die Stille. Der Uchiha hielt ihre Hand fest in seiner. Die letzten Monate hatten ihm gezeigt, wie wichtig sie ihm geworden war. Er hatte so vieles für sie vorbereitet und nun war sie endgültig durch die Heirat abgesichert. Das erleichterte ihn ungemein. Sie bogen in das Uchiha-Viertel ein und im Schein der Straßenlaternen begannen weiße Flocken zu tanzen. „Der erste Schnee.“, wisperte Sakura und fing eine Schneeflocke mit der nackten Hand auf. Sasuke sah ihr dabei zu, wie sie noch ein paar auffing und anschließend wieder von der Hand pustete. Sie liefen weiter und hin und wieder fing die junge Frau eine Flocke, um sie dann wieder davon gleiten zu lassen. Zuhause angekommen schlüpften sie aus ihren Sachen, Sakura schminkte sich ab und löste ihre Haare. Mit leicht verträumten Blick stieg die Rosahaarige zu ihrem Mann ins Bett. Sie liebte seine Wärme so sehr und zusammen mit seinen Streicheleinheiten war sie schnell eingeschlafen. Es war perfekt. Zu perfekt. Am nächsten Morgen wachte sie alleine auf, neben ihr ein Brief. Sakura hatte den Brief immer und immer wieder gelesen. Er hatte ihr, wie versprochen, Bescheid gesagt, das er ging. Nur hatte er es nicht vorher getan, sondern durch den Brief erst, als sie es nicht mehr verhindern konnte. Ihr Gefühl hatte sie nicht getrogen, sie hatte es die ganze Zeit geahnt. Er versicherte ihr in seinen kurzen Zeilen, das er vor der Geburt wieder zu ihr kam. Doch was war, wenn das Kind früher kam? Sie hatte sich mit ihm noch nicht einmal über einen Namen für ihr Ungeborenes unterhalten. Und so saß sie da, in dem kleinen Haus, das er für sie hergerichtet hatte, ganz alleine. Nach dem erstmaligen Lesen des Briefes hatte sie bitter geweint. Es tat ihr so sehr weh. Aber schließlich beruhigte sie sich. Es war ihr die ganze Zeit bewusst gewesen. Sasuke war wie ein wilder Vogel, der einfach raus musste, der sich nicht einsperren ließ, egal was man ihm vorsetzte. Und wenn sie zehnmal schwanger wäre, er würde niemals dauerhaft bei ihr bleiben. So war er halt, das wusste die Rosahaarige schon immer. Und niemand, auch nicht sie, würde das je ändern. Andererseits liebte sie ihn, so wie er war. Auch wenn das für sie hieß, die meiste Zeit auf ihn zu warten. Sie legte ihre Hand an ihren Bauch. Eine winzige Wölbung war bereits unter ihrem Bauchnabel entstanden. Ein Teil von ihm würde sie begleiten. Ein trauriges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Es half nichts, da musste die Rosahaarige nun durch. Als Naruto davon erfuhr, das Sasuke sich aus dem Staub gemacht hatte, war er stinksauer. Wütend hatte er rumgebrüllt, das er den Schwarzhaarigen umbringen würde, wenn dieser zurück käme. Doch Sakura beruhigte ihn: „So ist er halt. Und ich wusste, das er früher oder später gehen würde.“ Doch so stark sich die Uchiha nach außen gab, desto stärker litt sie innerlich. Es verletzte sie so sehr, das dieser Mann, den sie so sehr liebte, der sich die letzten drei Monate so gut um sie gekümmert hatte, einfach so zurück ließ. Die Tage zogen sich so lange hin, obwohl sie im Winter kürzer schienen, als im Sommer. Der Schnee wurde dichter, ihr Garten verschwand unter einer weißen, leicht glitzernden Decke. Das neue Jahr begann sie ohne Sasuke. Naruto und Hinata hatten sie eingeladen, Silvester mit ihnen zu feiern, doch Sakura hatte dankend abgelehnt. Das war der Zeitpunkt, an dem auch all ihre anderen Freunde von der ganzen Situation erfuhren, denn natürlich wurde gefragt, warum sie als einzige nicht zur Silvesterfeier kam. In den darauf folgenden Tagen hatte die Rosahaarige das Gefühl, als würden sie ständig mitleidige Blicke begleiten. Doch sie wollte kein Mitleid. Ja, es tat weh, aber sie war stark und würde damit klar kommen. Eines Tages stand Ino vor ihrer Tür. „Sakura, man sieht dich kaum noch, so geht das auch nicht!“, fuhr sie die Schwangere an, „Zieh dich warm an, wir gehen jetzt shoppen!“ Verblüfft schaute sie die Blonde an: „Was? Warum?“ Ein Grinsen umspielte Inos Mund: „Hallo? Du bist schwanger! Deine Klamotten werden dir bald nicht mehr passen, es ist jetzt schon grenzwertig! Und was soll denn das Kind bitte tragen, huh?“ Da musste sie auch grinsen, ihre alte Freundin hatte es geschafft. „Okay.“ Zufrieden griff die Yamanaka nach Sakuras Hand, als diese fertig angezogen war: „Das ist schon längst überfällig!“ Den ganzen Tag war die Blonde mit ihr unterwegs gewesen. Erst an diesem Tag stellten sich bei Sakura zum ersten Mal richtige Muttergefühle ein. Sie schaute sich durch die winzigen Babyklamotten und konnte sich kaum richtig entscheiden. Sie wusste ja noch nicht, welches Geschlecht das Kind hatte, Tsunade hatte bei all den Untersuchungen einfach nichts genaueres sagen können. Vielleicht war es der jungen Frau auch deswegen so schwer gefallen, irgendwie eine Bindung zu diesem Kind in sich aufzubauen. Jetzt, wo sie ein paar Sachen für ihr Kind gekauft hatte, fühlte es sich schon ganz anders an. Dieses Gefühl, sich um jemanden zu kümmern, der bald ihre volle Aufmerksamkeit brauchte, war berauschend. Und als sie später mit Ino ein paar Oberteile und Kleider für sich kaufte, konnte sie nicht anders als glücklich zu lächeln. „Das steht dir so gut!“, schwärmte die Blonde bei dem letzten Kleid, das sie anprobierte, „Sakura, du bist eine so hübsche Schwangere!“ Der Tag war Balsam für ihre Seele gewesen. Zuhause wusch sie alle neuen Sachen durch und hängte sie in den Garten. Sie mochte den Geruch von Wäsche, die im Winter draußen getrocknet war. Als könnte man den Winter in Stoff einfangen und mit in die Wärme nehmen, um damit zu kuscheln. Am Abend saß sie wieder mal alleine in der Küche und las ein Buch. Wie jeden Abend trank sie eine Tasse Tee und bildete sich innerlich ein, wie Sasuke darauf bestand, das sie fleißig ihren Tee trank. Wie die kleine Notiz vor Monaten, die sie nach dem Aufwachen erwartet hatte und er ihr fürsorglich den Tee ans Bett gestellt hatte. In diesem Moment fühlte sie sich eng mit ihm verbunden, egal wo er grade war. Ob es ihm gut ging? Was machte sein Problem? Hatte er Itachi schon gefunden? Lag er vielleicht irgendwo verletzt und benötigte Hilfe? Sie seufzte ergeben. Es waren immer wieder die gleichen Fragen, die sie quälten. Sie schlief abends mit den Gedanken an den Schwarzhaarigen ein und wachte morgens mit ihnen auf. Es war so, wie sie es ihm einmal gesagt hatte: sie machte sich immer Sorgen um ihn. Oft verbrachte sie den Tag damit, durch das Uchiha-Viertel zu streifen und sich die Häuser von innen anzuschauen. Es gab durchaus schöne, aber keines war so perfekt wie ihres. Diese Erkenntnis ließ sie lächeln, zeigte es doch, wie gut Sasuke sie verstand, das er ihr genau das richtige Haus präsentiert hatte. Es war bereits Ende Januar, als Sakura bei ihren Streifzügen mal wieder Halt an Sasukes alten Familienhaus machte. Sie wusste nicht, was sie antrieb, doch sie betrat das Haus. Interessiert schaute sie in einige Schränke, was sich als wunderbarer Zeitvertreib herausstellte. Sie entdeckte Kinderklamotten von Sasuke, sie erkannte sie sofort. Er war so ein schmales, kleines Kind gewesen. Wenn die junge Frau an seine heutige Statur dachte, war das schon ein ziemlicher Unterschied. Sie legte die Sachen zurück und landete in der Küche. Dort fand sie in einem Schrank eine Kiste mit alten Fotos. Mit etwas mulmigen Gefühl blätterte sie durch die Bilder längst vergangener Tage. Sasuke sah so glücklich aus, ganz anders, als sie ihn kannte. Er lachte so offen und herzlich und auf fast jedem Bild hing er an seinem großen Bruder. Trauer machte sich in ihrer Magengegend breit. Was war nur passiert, das Itachi alle bis auf Sasuke umgebracht hatte? Es musste unerträglich für ihn sein, seinen eigenen Bruder nun zu jagen und töten zu wollen, wo sie vorher so eine innige Bindung zueinander hatten. Die Rosahaarige wüsste gerne die Umstände zu dieser grausamen Nacht. Sie verstaute die Fotos ordentlich zurück in die Kiste und stellte diese wieder in den Schrank. Vielleicht würde sie eines Tages erfahren, was hinter diesem Massaker stand. Kapitel 41: Bewegungen ---------------------- Es war mitten in der Nacht, als jemand bei Naruto sturm klingelte. Noch im Halbschlaf fiel er fast aus dem Bett, wobei er Hinata beinahe mit sich gerissen hatte. Diese schaute verwundert Richtung Tür. Wer wollte so spät in der Nacht zu dem Chaoten? Der Blondschopf schlürfte gemächlich zur Tür, gähnte ausgiebig und öffnete die Tür. „Was zum Teufel ist los?“, kam es schläfrig von ihm. Doch er wurde schlagartig wach, als da eine anscheinend sehr hibbelige Sakura stand. „Sakura, geht’s dir gut?“, kam es sofort besorgt von ihm und er ließ sie eintreten. „Ja ja, alles bestens!“, sie gestikulierte wild mit den Händen, „Ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte, ich konnte es alleine zuhause nicht mehr aushalten!“ Verwirrt musterte der Uzumaki sie, denn sie strahlte übers ganze Gesicht. Ohne noch irgendwas zu erklären, packte sie seine Hand und legte diese auf ihre schon große Kugel. In diesem Moment betrat Hinata den Flur und legte bei dem Anblick, der sich ihr bot, leicht den Kopf schief. Naruto schaute fragend zu Sakura, dann zu seiner Freundin. Dann spürte er einen deutlichen Tritt gegen seine Hand. „Uah!“, entfuhr es ihm überrascht und zog kurz die Hand weg. Die Rosahaarige lachte: „Das ist der Wahnsinn! Hinata, komm her!“ Sie streckte der Hyuuga die Hand entgegen, die ihr lächelnd ihre reichte. Kaum lag Hinatas Hand am Bauch der Schwangeren, kam wieder ein Tritt. Fasziniert ließ die Dunkelhaarige ihre Hand auf dem Bauch der Uchiha ruhen. „Wie wunderbar!“, wisperte sie gebannt. Sakura grinste breit: „Es ist schon die ganze Nacht so, ich musste es doch irgend jemandem zeigen!“ Wenn sie es schon nicht mit Sasuke teilen konnte, dann wollte sie es wenigstens mit Naruto tun. Um so mehr freute es sie, das sie auch der Hyuuga dieses tolle Erlebnis zeigen konnte. „Es ist wirklich sehr aktiv.“, Hinata löste ihre Hand und schenkte Sakura ein Lächeln, „Danke, das wir es fühlen dürfen.“ „Wie lange wird es noch dauern, bis es kommt?“, fragte Naruto und dirigierte die Frauen ins Wohnzimmer, wo sie sich alle um den niedrigen Tisch setzten. „Nicht mehr ganz drei Monate. Oh Gott ich bin so aufgeregt.“, nun schlug sie sich die Hände ins Gesicht, „Meine Mutter erzählt mir schon Schauergeschichten!“ „Was für Schauergeschichten?“, hakte der Uzumaki nach. Hinata ahnte es schon. „Wie eine Geburt abläuft.“ Die andere Frau versuchte sie zu beschwichtigen: „Aber Kinder werden immer geboren und es passiert so selten etwas dabei.“ Die Rosahaarige seufzte: „Ja, das denk ich mir auch und ich werde garantiert nicht dran sterben, sonst wären wir Menschen ja schon ausgestorben, wenn es so schlimm wäre. Aber Angst hab ich dennoch.“ Sie ließ ihren Kopf leicht hängen. Sie wusste nicht mal, ob Sasuke dabei sein würde. Erst hatte sie daran gedacht, ihre Mutter um Beistand zu fragen. Aber diese trieb sie in den Wahnsinn mit ihren Geschichten und negativen Gedanken, das konnte sie nicht gebrauchen. Sie würde es alleine durchstehen müssen. „Hat Sasuke dir mal eine Nachricht zukommen lassen? Irgendwas?“, wagte der Blonde vorsichtig zu fragen. Die Rosahaarige schüttelte den Kopf: „Nein.“ Ein Seufzen entfloh ihm. Er wusste, das es Sakura nicht gut tat, wenn er sich aufregte. Mittlerweile hatte er den Uchiha verstanden und versuchte, so gut es ging, ihn bei einigen Sachen zu ersetzen und seine Teamkameradin zu unterstützen. Für ihn war das ein selbstverständlicher Freundschaftsdienst. In doppelter Hinsicht, für Sasuke, sowie auch für Sakura. Doch innerlich fragte er sich, warum die beiden nicht einfach wie jeder andere auch eine völlig normale Beziehung und Ehe führen konnten. Wieso brachte es dieser Idiot nicht fertig, sich vernünftig wie ein Normalsterblicher von seiner Frau zu verabschieden? Und wie konnte er sie nur so kaltherzig direkt in ihrer Hochzeitsnacht verlassen? Sakuras Verständnis in allen Ehren, aber wenn er seinen Kumpel in die Finger bekam, würde er ihn zu Brei schlagen. „Sakura, soll ich dich nach hause begleiten? Es ist immerhin halb drei in der früh.“, bot der Uzumaki ihr an. Doch die junge Frau winkte dankend ab: „Ich bin schwanger, nicht schwer krank oder alt. Ich werd mich weder verlaufen, noch werde ich unterwegs zusammen brechen.“ Sie erhob sich und nickte der Hyuuga kurz zu: „Tut mir leid, das ich euch aus dem Bett geworfen habe.“ Hinata lächelte verständnisvoll: „Kein Problem.“ „Dann noch eine gute Nacht euch beiden!“, noch immer strahlend verabschiedete sich die junge Frau und verließ die Wohnung. Naruto und Hinata blieben schwer seufzend zurück. „Dieses Arschloch.“, murmelte der Blondschopf gereizt, „So stark sie auch ist, das hat sie nicht verdient.“ Seine Liebste senkte den Blick: „Es ist wirklich nicht einfach für sie. Fast den ganzen Tag allein in diesem Haus, ohne zu wissen, wann er zurück kommt.“ Nickend stimmte Naruto ihr zu. Der Schnee schmolz und der Frühling hielt Einzug. Mit jeder weiteren Woche fiel es der Rosahaarigen schwerer, etwas im Haushalt zu machen. Manchmal kam sie sich schon fast faul vor und wollte dann voller Motivation etwas angehen, doch da ihr sehr schnell die Puste ausging, holte ihr Körper sie schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Und das hieß: sie hatte nur noch wenige Wochen, bevor das Kind kam. Der März war fast vorbei und morgen war ihr Geburtstag. Doch statt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ob und wie sie diesen feiern wollte, hatte sie ganz andere Probleme. Das Kind hatte noch immer nicht zeigen wollen, ob es ein Mädchen oder ein Junge war und Sakura hatte einfach keine Einfälle, was Namen betraf. Zudem sie auch nicht einschätzen konnte, was Sasuke wohl gefiel. Irgendwann war sie dazu über gegangen, seinen Stammbaum nachzublättern und die Namen zu studieren. Aber es war keiner dabei, der ihr zusagte. Als der nächste Tag anbrach, lag die Rosahaarige lange im Bett und starrte die Decke an. Sie hatte nichts geplant und würde den Tag wohl so verbringen, wie die letzten Wochen auch. Lange im Bett liegen, ein bisschen Haushalt machen, sich auf dem Markt frisches Obst und Gemüse kaufen und sich zuhause eine Kleinigkeit kochen. Vielleicht würde sie sich heute zur Feier des Tages mal ein Stück Kuchen gönnen. Oder ein warmes Bad genießen. Das Leben als Schwangere wurde zum Ende der Schwangerschaft hin für sie unerträglich. Sie sehnte sich danach, so agil wie sonst auch durch den Wald stürmen zu können und auf eine Mission zu gehen. Aber nein, sie saß hier zuhause fest und durfte so gut wie nichts machen, worauf sie Lust hatte. Und sie konnte immer weniger machen! Sakura ahnte schon, das sie die letzten zwei oder drei Wochen nur noch rum saß oder lag. Ihre Freunde gaben sich alle Mühe, ihr Abwechslung zu bieten. Alle paar Tage kam jemand vorbei und hielt sie auf Trap. Mal war es Ino, dann kam Naruto, manchmal zusammen mit Hinata, manchmal kam die Hyuuga alleine. Sogar Choji, Rock Lee und Tenten hatte sie einmal zu Besuch! Aber fast am liebsten hatte sie die Besuche von Naruto. Er sorgte für so viel Trubel und Leben in ihrem Haus, das sie sich danach einfach nur unbeschreiblich gut und glücklich fühlte. Sich einmal streckend warf sie ihre Bettdecke zurück und stand langsam auf. Auf den Rücken konnte sie schon lange nicht mehr schlafen. Meist taten ihr morgens die Schultern und das Becken weh, genau an den Punkten, wo sie seitlich drauf lag, wenn sie schlief. Vor der Schwangerschaft hatte Sakura nie mehr als von den üblichen klischeehaften Problemen erfahren. Übelkeit, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, komischer Appetit. Die Übelkeit hielt sich in den ersten drei Monaten bei ihr in Grenzen, meist morgens. Kopfschmerzen hatte sie nie, ihr Rücken tat vorallem im Beckenbereich weh, aber erst mit zunehmenden Bauch, was für sie aber auch Sinn ergab, sie schleppte ja bereits acht Kilo mehr mit sich rum! Hingegen hatte sie keine absonderlichen Essensgelüste entwickelt. Sie aß noch immer genau das gleiche und genau so viel, wie zuvor. Aber niemand hatte ihr gesagt, das man als Schwangere ständig mal musste. Sie hatte das Gefühl, ihre Blase hielt nur noch die Menge eines Eierbechers. Lächerlich. Manchmal stand sie sechs oder sieben Mal die Nacht auf, um auf Toilette zu gehen. Und sie war sich sicher, das all ihre Sinne wesentlich intensiver arbeiteten als früher. Wenn Naruto sie besuchte, konnte sie ganz genau riechen, welche Ramen er knapp vor seinem Besuch gegessen hatte. Sie hatte früher nicht mal gerochen, das er überhaupt vorher essen war! Sie hörte jedes noch so kleinste Geräusch, weswegen sie schon fast mehr als dankbar war, im total leeren Uchiha-Viertel zu wohnen. Es gab nur eine Katze, die sie gerne des nachts in den Wahnsinn trieb. Deren Gejammer mitten in der Nacht machte sie fuchsteufelswild. Einmal war sie so sauer, das sie ein paar Wurfsterne nach dem krakelenden Tiger geworfen hatte. Danach herrschte wochenlang Ruhe. Gemütlich tapste sie vor sich hin ins Bad und machte sich frisch, bevor sie in ihre Kleidung schlüpfte. Wie war sie nun dankbar, mit Ino Kleider gekauft zu haben! Sie waren so leicht anzuziehen und es drückte nichts am Bauch. An den kälteren Tagen hatte sie gerne eine bequeme Hose angezogen, aber es wurde immer anstrengender, diese anzuziehen. Das waren dann auch Momente, in denen sie Sasuke verfluchte. Er stolzierte irgendwo in der Weltgeschichte rum, konnte sich frei bewegen und hatte keine Langeweile. Liebe und Verständnis hin oder her, er würde sein Fett noch weg kriegen, wenn er wieder zu ihr kam. Ein Klopfen unterbrach ihre Gedanken. Es klang irgendwie merkwürdig, spitz und doch dumpf. Sie verließ das Bad und ging die Veranda entlang und staunte nicht schlecht. Vor ihr auf dem dunklen Holz saß ein großer, brauner Falke, der gewitzt immer wieder mit dem Schnabel auf den Boden klopfte. Was hatte das Tier denn vor? Dann bemerkte sie einen kleinen Zettel, angebunden an den Fuß des Tieres. Vorsichtig näherte sie sich dem Tier und hielt ihm die Hand hin. Der Vogel legte den Kopf schief und schien ihrem Arm zu betrachten. Ohne Vorwarnung schlug er mit den Flügeln und landete mit einem kleinen Hüpfer auf ihrem Unterarm. Überrascht von deiner Aktion, schaute die Rosahaarige dem Tier erstmal gebannt in die Augen. Der Schnabel sah schon ziemlich scharf aus und so fühlten sich auch die Krallen an, obwohl der Vogel sich mit diesen doch sehr sanft an ihr festhielt. „Darf ich dir den Zettel abnehmen?“, fragte sie leise. Als hätte er sie verstanden, krächzte er einmal kurz. Mit der anderen freien Hand löste sie das Papier von seinem Bein, aber nicht ohne dabei auf seinen Schnabel zu achten. Kaum war der Zettel ab, spannte er die Flügel, hüpfte von ihrem Arm auf die Veranda und flog davon. Etwas merkwürdig kam ihr das schon vor. Sie entfaltete die Nachricht, die ziemlich kurz ausfiel. Herzlichen Glückwunsch. Sie hob eine Augenbraue. Doch dann wurde ihr warm ums Herz. Ihr wurde klar, wer ihr da Geburtstagswünsche geschickt hatte. Er hatte sie nicht vergessen und allein diese Tatsache machte sie unglaublich glücklich. Sakura drückte die kleine Notiz an sich und schloss die Augen, um den Augenblick der Freude auszukosten. Ein schöneres Geschenk hätte sie nicht kriegen können. Ein sanfter Tritt in ihrem Rippenbogen holte sie zurück in das hier und jetzt. Sachte strich sie über ihren Bauch und drückte leicht mit einer Fingerspitze dahin zurück, wo ihr Kind zugetreten hatte. Das Kind trat wieder zurück. Dieses Spiel spielten sie öfter am Tag. So ging es einige Male hin und her, bis das Kind in ihrem Bauch scheinbar wieder einschlief. Das Kind hatte sich bis jetzt noch immer nicht zeigen wollen. Hätte sie gewusst, das der Falke von Sasuke war, hätte sie den Vogel wahrscheinlich festgehalten und ihm gleich eine Nachricht für den Schwarzhaarigen mitgegeben. Sie wollte den Namen ihres Kindes nicht alleine aussuchen. Machte sich der Uchiha dazu denn gar keine Gedanken? Es wurmte sie sehr. Wie knapp vor der Geburt wollte er wohl zu ihr zurückkehren? Seufzend faltete sie den Zettel wieder zusammen und legte ihn in der Küche in eine Schublade. Je länger die junge Frau über seine knappe Nachricht nachdachte, desto unsicherer wurde sie in ihrem Glücksgefühl darüber. Kapitel 42: Gegensätze ---------------------- Es war spät in der Nacht, als Sakura erwachte. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte sie genau. Langsam setzte sie sich auf und zog die dünne Decke von sich. Es war bereits Mai und draußen war es ungewöhnlich warm, obwohl Nacht war. Ihr war komisch zumute, sie fühlte eine innerliche Unruhe, die immer stärker wurde. Kalter Schweiß brach der Rosahaarigen aus. Leicht zitternd schob sie ihre Beine aus dem Bett und stand auf. Ihr war klar, dass das Kind nun jederzeit kommen konnte, doch sie hatte noch keine Wehen. Was war also los mit ihr? Das Gefühl machte ihr Angst, sie fühlte sich schutzlos und so unglaublich alleine. Tränen stiegen ihr in die Augen. In diesem Moment fühlte sich alles wie ein riesengroßer Fehler an. Es war so leichtsinnig gewesen, sich so auf Sasuke einzulassen und mehr als töricht, ihn zu heiraten. Sie würde immer alleine sein, der Uchiha würde ihr garantiert nicht die Hand halten, während sie ihr gemeinsames Kind gebar. Schluchzend sackte sie zu Boden und gab sich der Trauer hin. Sakura gab sich keine Mühe leise zu sein, es war eh niemand da, der sie hätte hören können. Es würde keiner kommen und sie trösten. Abrupt gab das Kind ein paar sanfte Tritte von sich. Die ganze Situation erdrückte die Rosahaarige geradezu. Sie trug ein Kind von einem Mann im Bauch, den sie blindlings geheiratet hatte, in dem Wissen, das dieser niemals an ihrer Seite leben würde. Ein Kind, das noch immer keinen Namen hatte. Was wollte sie für eine Mutter werden, wenn sie ihr Kind nicht einmal mit einem wohl ausgesuchten Namen auf der Welt begrüßen konnte? Sie war alles, was das Kind haben würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, das Sasuke sich jemals wie ein richtiger Vater um sein Kind kümmern würde. Er war ungehalten, frei, stoisch. Wie sollte das Kind das nur verstehen? Würde es nicht irgendwann fragen, wo sein Vater war und wieso er nie bei ihnen war? In diesem Moment wäre Sakura am liebsten einfach vom Erdboden verschwunden. All diese Dunkelheit in ihren Gedanken war sie nicht gewohnt, sie sah doch immer einen Hoffnungsschimmer. Doch jetzt war sie verlassen, in ihrem scheinbaren Glück von Mann, Kind und Eigenheim. Diese Schwärze war wie die in seinen Augen, doch sie nahm ihr die Luft zum Atmen. Geschlagen mit ihren Gedanken sank sie gänzlich zu Boden nieder. Der Geruch von Wald und Regen drang ihr in die Nase, doch es war angenehm warm und weich um sie herum. Zaghaft öffnete Sakura ihre grünen Augen und landete mit ihrem Blick auf der offenen Schiebetür. Der Garten lag im Sonnenlicht da und ein brauner Falke löschte scheinbar seinen Durst am Teich. Müde schloss sie wieder die Augen, bevor sie diese überrascht aufriss. Ein Falke? Sie wollte sich aufrichten, doch etwas schweres lag um sie und hinderte die junge Frau am Aufstehen. Als sie an sich hinunter sah, erblickte sie zu ihrer Überraschung die dünne Decke um sich. Sie lag wieder auf dem Bett, aber sie war sich sicher, in der Nacht auf dem Boden zusammen gekauert eingeschlafen zu sein. Die Rosahaarige schob die Decke etwas von sich runter und entdeckte unter der Decke einen Arm, der um sie gelegt war. „Sasuke?“, entwich es ihr fast tonlos. Fragend drehte sie den Kopf. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen. Da lag er tatsächlich, mit Wunden übersät und nur grob versorgt. Sein Gesicht zeigte starke Erschöpfung und als hätte er Angst zu fallen, klammerte er sich an sie. So gut es ging, drehte sie sich zu ihm und legte eine Hand auf seine Wange. Der Schwarzhaarige sah so geschunden aus, was war ihm bloß zugestoßen? „Sasuke?“, sprach sie ihn nun deutlicher an und strich ihm dabei mit dem Daumen über die Wange. Ein schwaches Murren entwich ihm und seine Augen öffneten sich. In diesem Augenblick setzte kurz ihr Herz aus. Sie hatte schon vieles in seinen Augen gesehen, was sie schockiert hatte, doch Verletzlichkeit gehörte nie dazu. Doch genau das war es, was seine dunklen Augen ihr zeigten. Ohne weiter nachzudenken legte sie ihre Arme um ihn und drückte den jungen Mann an sich. Dieser vergrub mit einem undefinierbaren Ton sein Gesicht an ihrem Dekolletee. „Was ist passiert?“, wisperte sie und strich ihm beruhigend durch sein dunkles Haar, das sich sehr mitgenommen anfühlte. Sasuke schüttelte kaum merklich den Kopf, aber sie gab nicht auf: „Sag es mir.“ Der Schwarzhaarige wollte ihr nicht das aufbürden, was ihn so sehr bedrückte. Sie hatte unter ihm schon mehr als genug gelitten, das konnte er ihr nicht antun. Aber er wusste, sie würde keine Ruhe geben, ehe sie nicht den Grund für seinen Zustand kannte. Und so begann er mit einem Wort einen sehr langen Monolog, der auch ihr den Boden unter den Füßen entzog: „Itachi...“ Was er ihr erzählte, ließ sie stumm weinen. Sie weinte für ihn. Und als es keine Tränen mehr gab, war sie aufgestanden und hatte ihm die Hand gereicht. Leer schaute der Uchiha auf diese. „Komm mit.“ Sein Blick glitt zu ihren Augen, die noch immer gerötet waren. Danach wanderten seine Augen an ihr abwärts, zu dem deutlich großen Bauch, in dem ihr Kind war. Er fühlte sich so dreckig, innerlich und äußerlich. Sein Bruder war tot und das, was er anschließend erfahren hatte, brachte ihn fast um den Verstand. Gefangen zwischen Wut und Trauer wusste er weder ein noch aus und war zu dem einzigen Ort geflüchtet, von dem er sich Halt versprach. Aber war es nicht mehr als egoistisch von ihm, ihr so viel abzuverlangen? Er hatte sie geheiratet und somit in eine Familie gebracht, dessen Geschichte der Schwarzhaarige er jetzt ganz kannte. Diese Bürde, die er der jungen Frau unbewusst auferlegt hatte, würde nun auch sie immer verfolgen. Sasuke fühlte sich nicht mehr wert als der Dreck und das getrocknete Blut, das an ihm klebte. „Sasuke, du kommst jetzt mit.“, ihr Befehl riss ihn aus seinen Gedanken. Sakura hatte seine Hand ergriffen und zog leicht an ihm. Stumm stand er auf und folgte ihr. Sanft führte sie ihn über die Veranda zum Bad. Dort blieb sie vor ihm stehen. Sachte fuhr sie mit ihren Händen über seine Wangen, hinab zu seiner Brust und schließlich zu seinem Bauch. „Zieh dich aus.“ Dieser Satz fühlte sich wie eine kleine Flamme in einem dunklen Raum an. Wie oft war er zwischen ihnen gefallen? Sakura griff nach dem Saumen seines Oberteils und zog es hoch. Endlich löste er sich aus seiner Starre und tat, was sie von ihm verlangte. So flink wie es ihr Bauch zuließ, schlüpfte auch sie aus ihrem Shirt und der Panty und stellte sich unter die Dusche. Das Rauschen des Wassers durchbrach die Stille. Als Sasuke zu ihr sah, erwartete ihn ein warmes Lächeln und eine ihm entgegen gestreckte Hand, die ihn aufforderte. Fast schon unsicher trat er zu ihr in das Wasser, doch Halt gebend nahm sie seine Hände und legte sie an ihren nackten Bauch. Sasuke schaute hinab auf seine Hände, die vom warmen Wasser von den letzten Blutspuren befreit wurden. Und dann spürte er es. Fasziniert weiteten sich seine Augen. War das ein Tritt gewesen? Vorsichtig strich er über ihre Kugel und da war es wieder. Er hob den Blick und begegnete ihren. Ihr Lächeln war wie die Luft, die ihm zum Atmen gefehlt hatte. Immer mehr kleine Tritte zählte Sasuke, der dabei gebannt auf ihren Bauch starrte. Es war berauschend, dieses kleine Wesen auf diese Art und Weise spüren zu können, es war nicht einfach nur ein Satz auf einem Zettel oder der Hinweis durch Sakuras Befinden. Das war sein Kind, was ihm da deutlich zeigte, das es existent war. All der Schmutz, alles Blut war von ihm abgewaschen, als er sie in die Arme schloss. Sie schlang ihre um ihn und drückte sich mit dem Babybauch an ihm. Wie hatte sie ihn vermisst! Und nun wurde auch dem Uchiha klar, wie sehr er sie brauchte. Ohne Sakura war er verloren, ein Niemand ohne Zuhause. In den letzten Monaten hatte der Schwarzhaarige immer an sie denken müssen, täglich machte er sich Gedanken, ob es ihr gut ging oder ob sie am frühen Morgen mit irgendwelchen Leiden zu kämpfen hatte. Sie war ihm nie aus dem Kopf gewichen. Er war sich sicher, würde es sie und das ungeborene Kind nicht geben, er hätte Konoha in seiner Wut dem Erdboden gleich gemacht. Die Rosahaarige verstand, welche Gefühle in ihn tobten und ihn leiden ließen. Und so nahm sie es stumm hin, den jungen Mann einfach aufzufangen und ihm den Halt zu geben, den er so dringend benötigte. Innerlich seufzte sie schwer. Das Schicksal, welches Itachi sich selbst aufgebürdet hatte, lastete auch auf ihrem Herzen schwer. Sie dachte an die Fotos, die sie vor einiger Zeit gefunden hatte. Nun war sie froh, das es diese kleinen Zeugnisse an eine bessere, vergangene Zeit gab, konnte Sasuke so doch wesentlich leichter wieder eine gute Bindung und Erinnerung zu seinen großen Bruder herstellen. Nach der Dusche hatte sich der Schwarzhaarige auf die Veranda gesetzt, während Sakura etwas Tee und eine Kleinigkeit zu essen für sie machte. Wie sollte es nur mit ihm weitergehen? Wie sollte er in einem Dorf leben, deren Obersten vor mehr als einem Jahrzehnt so viel Leid über ihn und seinen Bruder gebracht hatten? Ihr war klar, das sie dringend Hilfe brauchten. Seufzend stellte sie die zwei Teetassen und einen Teller mit frisch aufgeschnittenem Obst auf ein Tablett, welches sie zu Sasuke auf die Veranda trug. Wortlos ließ sie sich etwas schwer neben ihn nieder und streckte dann kurz die Beine aus, ehe sie diese wie er baumeln ließ. Ein paar höhere Grashalme erreichten ihre Zehen und kitzelten sie leicht. Die Schwangere warf einen seitlichen Blick auf ihren Mann, der sich langsam aus seiner Trance zu lösen schien und ebenfalls zu ihr schaute. Wieder lächelte sie ihm zu. Sein Blick wanderte ab zu ihrem Bauch. „Weißt du, was es wird?“, fragte er knapp. Sakura seufzte etwas theatralisch: „Nein, unser Kind will patu nicht zeigen, was es ist.“ Sie stützte sich nach hinten ab und sah in den Himmel, bevor sie weiter redete: „Ich hab noch nicht mal einen Namen.“ Sasuke blinzelte kurz. Das überraschte ihn, er war sich sicher gewesen, das sie in beiden Fällen, ob Mädchen oder Junge, bereits eine Idee hatte. Somit hatte er sich nicht weiter gedanklich damit befasst, sich über Vornamen für ihr Kind den Kopf zu zerbrechen. „Wie viel Zeit ist noch?“ „Es könnte praktisch jeden Moment kommen.“ Der junge Mann spürte eine aufkeimende Unruhe in sich. Die Geburt könnte jederzeit losgehen? Er hatte gedacht, es wären noch zwei Wochen Zeit! Sein Gesichtsausdruck sprach Bände, was die Rosahaarige lachen ließ: „Jetzt guck nicht so schockiert! Ich muss das Kind gebären, nicht du! Also mach mich nicht nervös!“ Sasuke legte sich eine Hand ins Gesicht und fuhr anschließend durch seine Haare. Er war noch weniger bereit als sie für eine Geburt. Er hatte den Tod an seinen Händen kleben und sollte Vater werden? Es war so surreal. Er versuchte etwas gefasster zu wirken und griff nach einer Teetasse: „Woran merkt man, das es los geht?“ Klar, er wusste was Wehen waren, er wusste wie ein Kind auf die Welt kam. Aber wie genau das ganze ablief, war ihm unbekannt. Wie vermutlich jedem Mann, der damit noch nichts zu tun hatte. „Also...“, Sakura druckste ein wenig herum und griff nun ebenfalls nach ihrer Tasse, um daran zu nippen. Es war ihr irgendwo ein bisschen unangenehm, ihm genau zu erzählen, woran eine Frau merkte, das die Geburt einsetzte. „Willst du das wirklich so genau wissen?“, hakte sie daher nach. Fragend schaute er sie an und wartete. Jetzt grübelte sie. Wie erklärte sie ihm grob, wie das ablief? Ohne Details zu nennen, die einen Mann erschrecken würden? Für sie selbst war es anfangs auch gewöhnungsbedürftig, als eine von Tsunades Ärztinnen sie über alles in Kenntnis gesetzt hatte. Schließlich entschied sich Sakura für einen Mittelweg. „Es gibt verschiedene erste Anzeichen dafür. Zum Beispiel, das ich blute.“, an dieser Stelle machte sie eine kurze Pause, um sein Gesicht zu beobachten. Ja, es war ihm doch ein wenig unangenehm, das sah sie nun. Somit wusste sie, das sie einen Schwung weiterer Anzeichen lieber für sich behielt. „Das deutlichste Zeichen sind halt die Wehen. Wenn sie regelmäßig kommen, immer stärker werden und nicht nachlassen, wenn ich bade, dann geht es los.“ Irgendwie wurde dem jungen Mann ganz anders. Es fühlte sich so belastend an, so viel Verantwortung tragen zu müssen. Und das musste er, für sie und ihr Kind. Die Last zeichnete sich in seinen Augen ab. „Mach dir keine Sorgen, du hast ja keine Schmerzen.“, scherzte sie halbherzig und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Du dafür um so mehr...“, nun war er es, der tief seufzte. Doch sie winkte ab: „Ich bin nicht die erste Frau und garantiert auch nicht die letzte, die ein Kind kriegt. Ich hab in den letzten Monaten so viel darüber nachgedacht, gelesen und zu hören bekommen, ich mach mir keine Sorgen. Ich hoffe nur, das es gut läuft und das Kind gesund zur Welt kommt.“ Ihre Stärke beeindruckte ihn. Mal wieder. Wann war sie nur eine so starke, selbstbewusste Persönlichkeit geworden? „Ich hoffe nur das mir nicht schlecht wird. Man hat mir gesagt, das einige vor der Geburt von heftiger Übelkeit geplagt wurden...“, sie schüttelte unweigerlich den Kopf, „Davon hatte ich in den ersten Monaten genug, das will ich nicht nochmal.“ Er nickte nur verstehend und sagte nichts mehr. Vielleicht hätte er doch nicht fragen sollen. Kapitel 43: Anzeichen --------------------- Am darauffolgenden Tag kamen Naruto und Hinata zu Besuch. Sakura war direkt mit der Hyuuga ins Kinderzimmer gegangen, um dort noch ein paar Sachen zurecht zulegen und ein paar neue Sachen einzusortieren, die Hinata mitgebracht hatte. Naruto war nicht entgangen, das die Vorfreude auf das Kind von Sakura ein kleines Stückchen auf seine Freundin über gegangen war. Aber er vermutete, das es wohl bei jeder Frau so war, die eine schwangere Freundin hatte. Da kam wohl schon ein bisschen der eigene Mutterinstinkt durch. Und so saßen die Männer eine Zeit lang stumm nebeneinander auf der Veranda und musterten den Garten, den sie vor ein paar Monaten umgekrempelt hatten. Mittlerweile blühte dieser regelrecht auf. Die Rasenfläche konnte wieder als Rasenfläche betitelt werden, ein paar Sträucher trugen kleine Blüten und die Zweige einer kleinen Birke bewegten sich sanft im Wind. Nur das Gemüsebeet hatte Sakura nicht angerührt, sie hatte es in weiser Voraussicht erstmal ruhen lassen, denn wie hätte sie sich um die Pflanzen kümmern sollen? Und so wucherten dort ein paar kleine Unkräuter vor sich hin, glücklich, doch noch einen Platz in dem sonst so gepflegten Garten gefunden zu haben. „Ich hätte dich erschlagen können, als du fortgegangen warst.“, durchbrach der Blondschopf die Stille. Sasuke nickte stumm und erwiderte nichts. „Sakura hat damit sehr zu kämpfen gehabt, auch wenn sie es niemandem gesagt hat oder zeigen wollte.“, redete der Uzumaki weiter. Der Schwarzhaarige blieb weiterhin stumm. Er wusste, was er ihr aufgebürdet hatte und das es nicht fair war, wusste er von Anfang an. Der andere seufzte und lehnte sich zurück auf seine Arme: „Aber wie sie halt ist, sie hat es alleine durchziehen wollen und hat das auch getan. Jede andere hätte dir den Laufpass gegeben.“ Oh ja, sie war so unglaublich stark und starrsinnig. Mittlerweile wusste Sasuke genau, was er an ihr so schätzte. „Weißt du eigentlich, das ich dich ziemlich oft vertreten habe? Du stehst ganz schön tief in meiner Schuld, Teme! Und das ist mit ein paar Ramen nicht getan!“, lachend verschränkte Naruto die Arme am Hinterkopf und schaute zu seinem besten Freund. Der guckte fragend zurück. „In wie fern?“ Sakura hatte ihm nicht gesagt. „Ich war ihr persönlicher Laufbursche. Ich war einkaufen, zu den unmöglichsten Zeiten! Ich hab ihr einmal sogar die Haare aus dem Gesicht gehalten, als sie sich übergeben hat. Kein Vergnügen, sag ich dir! Sie hat gelacht, geheult, mich einmal sogar angeschrien und fast verprügelt.“, erzählte er und die Erinnerung an Sakura, wie sie über dem Klo würgte, jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Der Uchiha sah zu dem Liegenden. Er konnte sich gut vorstellen, das viele ihrer Launen auch seiner Abwesenheit verschuldet waren. „Aber weißt du was, Teme?“, ein breites Grinsen legte sich auf Narutos Lippen, „Das war es wert. Ich war der Erste, der eine Bewegung von deinem Kind spüren durfte.“ Überrascht hob der andere eine Augenbraue. Irgendwie verletzte es ihn innerlich, das sein bester Freund an seiner Stelle dies erlebt hatte. Naruto war bewusst, das es dem Schwarzhaarigen nicht grade gefiel und so setzte er nach: „Allerdings um halb drei in der früh, nachdem Sakura Hinata und mich aus dem Bett geklingelt hat, weil sie das unbedingt jemandem zeigen musste! Mitten in der Woche!“ Das ließ auch Sasuke grinsen. „Das tut mir leid für dich, Dobe.“, endlich kam ihm ein kleiner Scherz über die Lippen. Es tat dem Uchiha gut, so ein leichtes Gespräch zu führen, es lockerte ihn auf und nahm ihm die Anspannung. Denn ihm war klar, Naruto würde fragen, was er in den letzten Monaten getan hatte. Und das Thema war alles andere als leichte Kost. „Teme, was hast du getrieben in den letzten Monaten?“ Da kam die Frage, mit all ihrer Ernsthaftigkeit. Doch Sasuke hatte nicht vor, dem Uzumaki irgendetwas an Informationen zu unterschlagen. Er sollte ruhig wissen, was in seinem so geliebten Dorf passiert war. Die Rosahaarige legte grade ein paar Sachen zurecht, die sie mit ins Krankenhaus nehmen wollte. Schließlich brauchte das Kind ja auch etwas zum Anziehen, wenn es erst einmal da war. Hinata packte alles nach und nach in eine etwas größere Tasche. „Bist du aufgeregt, Sakura?“, fragte die andere junge Frau mit einem sanften Lächeln. Die Uchiha überlegte, wobei sie in sich hinein horchte. War sie aufgeregt? „Ich weiß es nicht... Ich hab definitiv etwas Angst und ja, ein bisschen aufgeregt bin ich irgendwie schon.“, seufzend ließ sie sich auf einen gepolsterten Stuhl nieder, der neben der Wiege stand. „Das wäre ich wohl auch.“, gab die Dunkelhaarige zu und stellte die Tasche auf der Wickelkommode ab. „Aber ich hab noch immer keinen Namen.“, klagte Sakura und fuhr sich mit einer Hand über den Bauch, wo ihr prompt ein kleiner Tritt von ihrem Kind entgegen kam, „Ich weiß nicht mal, was es wird. Das Kind macht es ziemlich spannend.“ Hinata lachte leise: „Nun ja, vielleicht mag es ein Uchiha-Baby nicht, wenn man ihm zwischen die Beine schauen möchte?“ Da musste auch die Rosahaarige lachen: „Stimmt!“ Auf der Veranda herrschte drückende Stille. Der Blondschopf wusste nicht, was er seinem besten Freund nach dieser Erzählung sagen sollte. Vor allem nachdem dieser ihm gestanden hatte, das er, wenn Sakura und das Kind nicht da wären, Konoha am liebsten eingestampft hätte. „Teme...“, begann er schließlich ruhig, „Itachi hat ein großes Opfer gebracht. Das sollten wir alle ehren. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber weiterzuleben ist ein sehr guter Anfang. Mit dem, was da auf dich wartet.“ Solch eine tiefgründige Aussage hätte der Schwarzhaarige ihm nicht zugetraut. Etwas abwesend blickte er ihn an: „Weiterleben also, als ob nichts gewesen wäre?“ „Nicht als ob nichts gewesen wäre.“, der Blonde fuchtelte etwas mit den Händen rum, während er die richtigen Worte suchte, „Du weißt doch, wie ich das meine! Jetzt verlang doch keinen genauen Plan von mir!“ Dieser unglaubliche Idiot, dachte sich der Uchiha. Er hatte es mal wieder mit seiner stumpfen und doch irgendwie schlauen Art geschafft, eine Last in etwas erträgliches zu verwandeln. „Wie steht es eigentlich um dein Größenproblem?“, lenkte Naruto das Gespräch in eine andere Richtung. Sasuke zuckte nur mit den Schultern: „Hat sich scheinbar erledigt.“ „Hast du ein Glück!“, lachte der andere wiederum und klatschte ihm auf den Rücken, „Nicht das dein Kind irgendwann größer ist als du!“ Darüber konnte der Schwarzhaarige nicht lachen. Aber er war mehr als froh, das er sich darum keine Sorgen mehr machen musste. Doch die Sache mit Itachi lag ihm dennoch schwer im Magen. Spät am Abend lag er neben seiner hochschwangeren Frau, die unruhig auf der Seite liegend hin und her zappelte. Besorgt legte er ihr eine Hand auf die Schulter: „Sakura?“ „Es ist nichts, mir geht’s gut.“, nuschelte diese und klammerte sich an die Bettdecke. Da sie mit dem Rücken zu dem Schwarzhaarigen lag, konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, der ihre Unruhe wieder spiegelte. Es war wie die vorletzte Nacht, bevor Sasuke zurück kam. Aber was war das? „Lüg mich nicht an.“, entgegnete er leise und beugte sich über sie, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sie seufzte ergeben und schaute ihm in die schwarzen Augen, die durch das Mondlicht gut zu sehen waren. „Ich weiß es doch auch nicht, verdammt!“, fluchte sie und fühlte mit ihrer Hand den Babybauch nach. Ihr Kind schien zu schlafen, es gab keine Bewegung von sich. Plötzlich spürte sie Sasukes Hand auf ihrer. Sachte fuhr er über diese und strich ihren Bauch nach. Es war seltsam, das dort im inneren ihr Kind war, welches jederzeit bereit war, auf die Welt zu kommen. Wahrscheinlich wäre es ihm nicht so komisch vorgekommen, wenn er in den letzten Monaten dabei gewesen wäre, als Sakuras Bauch nach und nach gewachsen war. „Sakura... Wie soll es heißen?“, fragte er und küsste ihre Schulter. Seine Berührung entspannte sie ungemein und so schloss sie ihre Augen. Im Laufe des Tages war ihr eine kleine Idee gekommen, doch von selbst hatte sie sich nicht getraut, Sasuke darauf anzusprechen. Sie wollte grade etwas sagen, als sie einen Ruck in ihrem Bauch spürte. Schnell stand sie auf, doch bevor sie überhaupt einen Schritt gegangen war, spürte sie etwas an ihren Beinen hinunter laufen. Sasuke knipste die kleine Lampe auf dem Nachttisch an und schaute zu ihr. Mit dem Aufleuchten des Lichtes brach ihm der kalte Schweiß aus. Sakura stand in einer kleinen Pfütze. „Was ist das?“, leicht panisch setzte er sich auf. „Das... ist Fruchtwasser.“ „Deine Fruchtblase ist geplatzt?“, fragte er ungläubig nach. Sie nickte und spürte, wie auch in ihr Panik aufstieg: „Ich muss sofort ins Krankenhaus.“ Der Schwarzhaarige wurde etwas bleich um die Nase. Es sollte jetzt, mitten in der Nacht, losgehen?! Konnte das Kind nicht bis morgens warten? „Jetzt sitz da nicht dumm rum!“, schrie die Rosahaarige ihn an, „Steh auf und helf mir!“ Sofort war er auf den Beinen und zog sich an. „Gib mir das Kleid da!“, befahl Sakura und hielt ihm leicht zitternd die Hand entgegen. Er tat, was sie von ihm verlangte und blieb wartend vor ihr stehen. Ohne auf ihre leicht verwuschelten Haare zu achten, zog sich die Schwangere das Kleid über das Top und die Panty und tapste Richtung Tür. Es war ihr peinlich, das sie dabei noch ein paar Tropfen verlor. Sasuke hingegen nahm ein paar Handtücher aus dem Schrank und warf sie achtlos auf die Pfütze am Boden, sodass diese das Wasser aufsogen. Danach folgte er Sakura auf die Veranda, die Richtung Haustür lief. Der Uchiha holte ihre Tasche, von der sie ihm noch vor einer Stunde erzählt hatte und folgte ihr. Auf dem Weg ins Krankenhaus gingen langsam seine Gedanken mit ihm durch. Das war einfach nicht sein Ding, das alles hier war überhaupt nicht seins! Er war ein Einzelgänger, der sich nie um andere sorgte und nun begleitete er Sakura ins Krankenhaus. Sakura, die von ihm schwanger war, die er geheiratet hatte. Und nun musste er ihr bei etwas beistehen, was ihm zutiefst widerstrebte. Am liebsten hätte er alles stehen und liegen gelassen und das Weite gesucht. Aber er konnte sie nicht alleine lassen! Sakura keuchte immer deutlicher, irgendwann blieb sie abrupt stehen und krallte sich an seinem Oberarm fest. Mit eiserner Miene nahm er den Schmerz hin, den sie ihm verpasste, sie hatte ihre Kraft eindeutig nicht unter Kontrolle. Sie schnaufte auf: „Oh Gott...“ „Was...?“, kam es leise von ihm. „Eine Wehe...“ Sie waren noch nicht mal da und sie hatte schon Wehen?! Wie lange dauerte es eigentlich von der ersten Wehe bis zur Geburt des Kindes? Diese Fragen machten ihn wahnsinnig, irgendwie waren das Dinge, mit denen er sich nie so recht beschäftigen wollte. Sie liefen weiter, aber es war eher Sakura, die das Tempo angab. Sasuke hätte nicht gewusst, ob er sie weiter hätte laufen lassen sollen, doch da sie es entschied, folgte er ihr einfach. Ein paar Minuten später stoppte sie wieder und keuchte noch stärker. Hilflos musterte er sie. Er wollte etwas sagen, doch sie winkte wieder mal ab: „Schon gut, war nur eine weitere Wehe... Lass uns weiter.“ Nur fünf Minuten später blieb sie wieder stehen und versenkte ihre Fingernägel in seinem Oberarm. Er war sich sicher, morgen wäre sein Arm blau. Als sich die junge Frau wieder aufrichtete und eine Haarsträhne hinters Ohr strich, hatte sich der Schwarzhaarige entschieden. Ohne zu fragen fasste er sie an Schultern und in den Kniekehlen und hob sie auf die Arme. Das war ihm alles viel zu langsam, er sah bestimmt nicht zu, wie sie das Kind auf offener Straße bekam! Sofort sprintete er los und hüpfte mit Leichtigkeit mit ihr über die Dächer von Konoha zum Krankenhaus. Sakura war überrascht davon. Es wärmte ihr Herz, das er ebenso unruhig wie sie war und sich um sie sorgte. Zwei Minuten später waren sie im Krankenhaus angekommen, wo der Uchiha die Schwangere vor der Rezeption wieder auf die eigenen Beine hinunter ließ. „Sakura?“, eine Krankenschwester kam schnell auf sie zugelaufen, „Geht es los?“ Die Rosahaarige nickte nur und folgte der anderen Frau. Sasuke wog sich grade in Sicherheit, als seine Frau ihm am Oberteil gepackt hinter sich her zog. Nun war es er, dem die Übelkeit aufstieg. Es kam ihm wie ein Albtraum vor. Die Sonne ging über Konoha auf und die Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin. Sasuke stand, mit der Stirn am Fenster angelehnt nach draußen schauend, an einem Fenster am Flur und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war so im Eimer, er hatte die ganze Nacht bei Sakura gesessen, während ihre Wehen immer stärker wurden, doch das Kind war noch immer nicht da. In den letzten Stunden waren die Wehen mal stärker, mal schwächer geworden. Die junge Frau hatte seine Hände malträtiert und seine Unterarme zerkratzt, Herr Gott, sie hatte ihm einmal sogar in die Hand gebissen. Und nun stand er hier. Die Krankenschwester hatte ihm mit einem leicht mitleidigen Blick hinaus geschickt, mit der Bemerkung, er solle sich doch kurz mal die Beine vertreten und in zehn Minuten wiederkommen. Sakuras Blick darauf sagte ihm aber unmissverständlich, das sie ihn nach ganz genau zehn Minuten wieder zurück erwartete. „Teme!“, ein sanfter Schlag auf die Schulter holte ihn in die Realität zurück. Erschöpft blickte er nach hinten, wo Naruto und Hinata standen. „Oh man Alter, siehst du fertig aus!“, rutschte es dem Uzumaki ohne Taktgefühl raus, „Du hast Augenringe bis zum Boden und bist ja noch blasser als sonst.“ Der Uchiha drehte sich seufzend um und strich sich kurz durchs Haar: „Besten Dank, Dobe.“ Die Dunkelhaarige hielt beim Anblick seiner Arme kurz den Atem an. Der Schwarzhaarige hatte deutlich eine harte Nacht hinter sich. Er sah extrem fertig aus, so kannte sie den jungen Mann nicht. Wie die Krankenschwester zuvor wendete sie sich mitleidig an ihn: „Sasuke, dürfte ich für dich zu Sakura gehen?“ Ungläubig starrte er die Hyuuga an. Bot sie ihm grade eine Rettungsleine an? Ohne zu zögern nickte er dankend. Die junge Frau neigte leicht den Kopf und lächelte: „Ich sag ihr, das du vor der Tür bist und gebe dir Bescheid, wenn es los geht.“ Sie betrat das Zimmer, aus dem genau in diesem Moment ein erneuter Schrei von Sakura kam. Die beiden Männer sahen ihr nach, bis sich die Tür wieder schloss. „Oh man... Da würde ich jetzt auch nicht rein wollen.“, kommentierte der Uzumaki baff. Erschlagen ließ sich der andere auf eine Bank nieder und lehnte sich an die Wand dahinter an. Er konnte sich nicht erinnern, das etwas so sehr an seinen Nerven gezerrt hatte, wie diese gesamte Situation. Kapitel 44: Leben ----------------- Die beiden jungen Männer saßen Stunde um Stunde vor dem Raum, in dem Sakura immer lauter brüllte und Hinata ihr Beistand leistete. Der Schwarzhaarige war so erleichtert, grade nicht an ihrer Seite sein zu müssen und hoffte, das sie ihm das später nicht krumm nahm. Er fühlte sich völlig ausgelaugt und übermüdet, wobei sie es war, die grade die ganze Arbeit, wenn man es so nennen konnte, leisten musste. „Seit wann seid ihr eigentlich hier?“, fragte der Blondschopf irgendwann. Müde schaute Sasuke zu einer Uhr, die ein paar Meter entfernt an der Wand hing: „Insgesamt seid elf Stunden...“ „Hm...“, gab Naruto von sich, „Und wie lange kann sowas dauern?“ „Woher soll ich das wissen?!“, kam es pampig von dem Uchiha, „Das ist mein erstes Kind, verdammt!“ Da musste der andere junge Mann lachen: „Hast recht! Naja, dafür bin ich dann für die Zukunft gewappnet, wenn es bei mir soweit ist!“ Die Vorstellung eines kleinen Narutos ließ Sasuke sich die Hand an die Stirn klatschen. Das wäre bestimmt ein fürchterlich anstrengendes Kind. Ein seltsamer Schrei ertönte von Sakura, danach folgte Stille. Und dann ein ganz kleiner, heller Schrei eines Babys. Gebannt starrten die Männer auf die Tür. Unwirsch klatschte der Uzumaki dem anderen auf den Rücken: „Herzlichen Glückwunsch Teme, du bist Vater!“ Der Uchiha konnte das noch immer nicht glauben und saß wie eine Salzsäule da. „Jetzt geh schon rein!“, Naruto hatte ihn am Oberarm hochgezogen und schubste ihn Richtung Tür, „Die warten bestimmt auf dich!“ Sasuke war das ganze nicht geheuer, doch er betrat den Raum und kämpfte dabei innerlich, um seine Fassung zu wahren. „Sasuke!“, es war Hinata, die auf ihn zukam und ihn mit einer sanftmütigen Geste hinter einen Vorhang winkte. Er hielt kurz inne, ehe er ihr folgte. Sein Blick fiel auf Sakura, die in einem Bett lag, mit einem kleinen Bündel im Arm. „Ich gehe raus zu Naruto.“, verabschiedete sich die Hyuuga und ließ die beiden alleine. Zwei Krankenschwestern folgten ihr ebenfalls, sodass die drei alleine waren. Erschöpft, aber glücklich sah die Rosahaarige zu dem Uchiha. Wie angewurzelt stand er da und wusste nicht so recht, was er tun sollte. „Komm her, Sasuke, und begrüß dein Kind.“, forderte sie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen auf. Stumm trat er näher zu ihr und blieb neben dem Bett stehen. Sie strich das Tuch ein bisschen zur Seite, sodass sein Blick auf ein etwas zerknautschtes kleines Etwas fiel. Mit rabenschwarzem Haar. Ein kleiner Nieser entfuhr dem Baby und es öffnete seine Augen. Ebenfalls tiefschwarz. Unverkennbar eindeutig sein Kind. Kurz hielt sein Herz inne. Eine Woge von Gefühlen überkam ihm. „Setz dich, dann geb ich sie dir auf den Arm.“ Sie? Es war also ein Mädchen? Vorsichtig setzte sich der Schwarzhaarige neben seine Frau auf das Bett und drehte sich ihr zu. „Pass mit ihrem Köpfchen auf.“, umsichtig reichte sie ihm die Kleine und er nahm sie mit einem mulmigen Gefühl entgegen. Fasziniert schaute er der Kleinen in die Augen, die ebenso stumm zurück blickte. Sakura lehnte sich in die Kissen und beobachtete das Schauspiel. Es war seltsam, Sasuke mit einem Baby auf dem Arm zu sehen, zumal es ja auch noch sein eigenes war. Die Kleine blinzelte immer mal wieder und rümpfte ab und zu die Nase, als wenn es sie dort jucken würde. Wieder entfuhr dem Kind ein kleiner Nieser. Der junge Mann sah ihr dabei einfach nur zu und ließ das ganze auf sich wirken. Schließlich strich er der Kleinen sanft über die Wange. Ihre Haut war unglaublich weich und sie fühlte sich sehr warm an. „Wie heißt sie?“, fragte er leise, ohne den Blickkontakt zu seiner Tochter zu unterbrechen. „Chiyo.“, beantwortete sie ihm seine Frage und war gespannt auf seine Reaktion. Sie hatte nach der Geschichte über Itachi lange nachgedacht und sich für einen Namen entschieden, der einen Teil seines Namens enthielt. Sie fand, das der ältere Bruder von Sasuke sich diese Ehre mehr als verdient hatte für das große Opfer, welches er gebracht hatte. Als er den Namen seiner Tochter hörte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Doch es war kein negatives Gefühl. Ein kleines Lächeln stahl sich nun auch auf seine Lippen. Er verstand Sakuras Botschaft dahinter und war mehr als nur zufrieden mit ihrer Wahl. „Danke.“, flüsterte er leise und beugte sich zu der jungen Frau, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Die Welt schien sich komplett um 180 Grad gedreht zu haben. Irgendwie war nichts mehr so wie zuvor. Sasuke kam sich unglaublich deplatziert vor und fühlte sich mit der ganzen Situation überfordert. Er hatte nie darüber nachgedacht, ob er überhaupt Kinder haben wollte und nun war er Vater eines kleinen Mädchens, das rund um die Uhr die volle Aufmerksamkeit von Sakura und ihm forderte. Doch meist war es die Rosahaarige, die das kleine Mädchen umsorgte. Sie war ständig nachts auf und auch am Tag kümmerte sie sich um Chiyo. Nur selten, wenn es nicht anders ging, drückte sie dem Schwarzhaarigen das Baby in die Arme. Sie spürte genau, das er noch Zeit brauchte, um sich an all das zu gewöhnen. Der Uchiha war ihr unglaublich dankbar, das sie für Ruhe im Haus sorgte. Er hatte befürchtet, das nach der Geburt sich ein Besuch dem anderen die Klinke in die Hand gab, doch es kam zu seiner Überraschung niemand. An einem Morgen hatte er Sakura gefragt, ob sie eigentlich ihren Eltern Bescheid gegeben hätte. Grinsend hatte sie ihm gesagt, das jeder, der sie beiden kannte, bereits wüsste, das Chiyo da war. Aber das sie bereits Wochen zuvor schon kund getan hatte, das sie niemanden in den ersten Wochen empfangen würde, weil sie ihre Ruhe haben wollte. Es erleichterte ihn ungemein. Doch nach ein paar weiteren Tagen forderte Sakuras Körper ihren Tribut und sie lag erschöpft im Bett, in ihren Armen die schreiende Chiyo. Der Schwarzhaarige kam grade vom Einkaufen wieder und räumte alles weg, als er das Geweine des kleinen Mädchens hörte. Als er das Schlafzimmer betrat erblickte er die beiden Damen, beide am weinen. Verstehend nahm er der jungen Frau die Kleine aus den Armen und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen: „Schlaf, ich mach das jetzt.“ Er ging Richtung Tür und Sakura sah ihm mit einem unsicheren Blick nach. Ihr war nicht ganz wohl dabei, ihm die Zügel in die Hand zu geben, doch sie brauchte dringend mal ein paar Stunden Schlaf am Stück. Seufzend schüttelte sie all die Verantwortung kurzzeitig ab und schloss die Augen. Schnell war sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen, noch bevor Sasuke die Tür hinter sich und Chiyo zuzog. Es dämmerte bereits, als die Rosahaarige endlich erwachte. Sie fühlte sich unglaublich erholt und setzte sich voller Elan auf und lauschte. Es war vollkommen still. War alles in Ordnung? Unruhig stand sie auf und machte sich auf die Suche nach ihrem Mann und ihrer Tochter. Im großen Raum, mit offenen Schiebetüren zum Garten, fand sie die beiden. Chiyo lag auf einem kleinen Futon in einem dunkelblauen Strampler und schlief, während Sasuke neben ihr saß, die Beine die Veranda hinunter baumeln ließ und an einer Tasse Tee nippte. „Geht es dir besser?“, empfing er sie mit leisen Worten. Nickend setzte sie sich dazu: „Ist alles gut?“ „Ja.“, war seine knappe Antwort. Ein Grummeln entfuhr ihr: „Sasuke, komm mir nicht mit so halben Antworten!“ Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen: „Sie hat das gemacht, was Babys halt so tun. Und wie du siehst, schläft sie friedlich. Es ist alles gut gelaufen.“ Sie war noch immer verblüfft. Jedoch fiel ihr als nächstes ein, das sie Chiyo gar nicht gestillt hatte in der Zwischenzeit: „Hatte sie gar keinen Hunger?“ „Doch.“ Ihre Augenbraue begann zu zucken: „Sasuke...“ Er hielt ein Fläschchen hoch. Wieder war sie überrascht: „Wo hast du die her? Und wie bist du auf die Idee gekommen?“ „Itachi hat sich viel um mich gekümmert, als ich ein Baby war. Ich wollte immer etwas mit ihm machen, doch er hatte nie Zeit. Ich hab mich einmal so sehr beschwert, das er mir erzählt hat, wie er mich stundenlang, Tag und Nacht, durch die Gegend getragen hat und wie er sich um mich gekümmert hat. Inklusive wie man für ein Baby ein Fläschchen zurecht macht.“, erzählte der Schwarzhaarige, wobei sich eine angenehme Wärme in ihm ausbreitete. Sakura lächelte und sah zu Chiyo: „Scheint so, als wenn Itachi sich sehr gut um dich gekümmert hat.“ Die Kleine begann sich zu regen und öffnete die Augen. Es folgte ein kleines Wimmern. Der Uchiha hob die Kleine auf und nahm sie wiegend in die Arme. Erstaunt musterte die junge Mutter den Strampler. Auf dem Rücken prangte der rote Fächer. „Wo kommt der denn her?“ „Von mir.“ Ihr Augenrollen entging ihm nicht. „Den hatte ich mal an. Ich hatte ihn im Haus meiner Eltern entdeckt, als du mit deiner Mutter wegen dem Kimono unterwegs warst. Und da wir ein paar kleine Unfälle hatten, mussten wir uns mehrmals umziehen.“ „Ihr? Ihr musstet euch umziehen?“, langsam dämmerte es der Rosahaarigen, „Wie oft?“ Innerlich zählte Sasuke kurz nach. „Sie sechs mal, ich neun.“ Verdattert fiel sie aus allen Wolken. Wie zum Teufel hatten die beiden das geschafft? „Die Waschmaschine läuft schon, bleib ganz ruhig.“, setzte er schnell hinterher, da er schon ahnte, das sie sich aufregen würde. Sie seufzte: „Wenigstens muss ich euch nicht hinterher räumen...“ „Hm.“, bestätigte er knapp. Wenn sie wüsste, wie es vor einer knappen halben Stunde hier ausgesehen hatte. Sasuke hatte sich zum Schluss nicht besser zu helfen gewusst, als mit Narutos Spezialität. Während ein Doppelgänger von ihm den Haushalt geschmissen hatte, war Sasuke die Veranda auf und ab mit Chiyo auf dem Arm gelaufen, damit sie friedlich blieb. Innerlich grinsend hoffte er, dass das auf ewig das Geheimnis von ihm und seiner Tochter blieb. Ab diesem Tage hatte der junge Mann keine Hemmungen mehr, sich um seine kleine Tochter zu kümmern. Sasuke gewöhnte sich an den Umgang mit der Kleinen und das Mädchen fühlte sich bei ihm genauso wohl, wie bei ihrer Mutter. Für Sakura pendelte sich schnell ein Alltag ein und sie genoss jeden Augenblick zusammen mit Sasuke und Chiyo. Kurz nach der Geburt hatte Tsunade durch weitere Blutuntersuchungen festgestellt, dass das Mittel im Blut des Uchihas restlos abgebaut und somit aus seinem Körper gewichen war. Es war nahezu idyllisch. Aber als der Herbst nahte, hatte sie das Gefühl, aus ihrer Seifenblase zu erwachen. Und das Gefühl ließ ihr keine Ruhe. An einem leicht kühlen Abend saß sie zusammen mit Sasuke auf der Veranda. Ihre Tochter schlief bereits tief und fest in ihrer Wiege. Die Rosahaarige hatte lange drüber nachgedacht, ob sie ihren Liebsten darauf ansprechen sollte, doch er nahm ihr den Entschluss praktisch ab. „Sasuke?“, begann sie leise und lehnte sich sachte an ihn. „Hm?“ „Es wird Zeit für dich.“ Sie sprach so sanft und doch hatten ihre Worte ein so starkes Gewicht, das er überrascht die Augen aufriss. Doch vorerst blieb er stumm und wollte sie weiter reden lassen. „Das ist nicht deine Welt. Das wissen wir beide.“ Wortlos schaute der Schwarzhaarige hinunter auf die Füße der beiden. Es hatte ihn so viel Kraft und Mühe gekostet, alles für Sakura zu geben, sie glücklich zu machen. Aber ihr war seine Unruhe nicht entgangen. „Sasuke... Vögel sperrt man nicht ein. Sie ziehen weiter, auch wenn sie immer wieder zurück kommen. Sie sind immer unterwegs.“ Wieso konnte sie ihn lesen wie ein Buch? Der Uchiha legte einen Arm um die junge Frau und zog sie eng an sich. Ein leiser Seufzer entrann ihm, während er sein Gesicht an ihrem Nacken vergrub. Ihr Haar war so schön weich. Das sie ihn verstand, gab ihm mehr den je das Gefühl, endlich ein Zuhause gefunden zu haben. In ihrem Herzen. In dieser Nacht liebte er die junge Frau, wie er es noch nie getan hatte. Mit all seinen Gefühlen für sie, die er für sie empfand, wollte er ihr zeigen, wie viel sie ihm bedeutete. Sakura spürte die enorme Intensität, der Schwarzhaarige hatte ihr sein Herz vollkommen geöffnet und hatte alle Mauern um sich niedergerissen. Niemand anderes würde ihn jemals so schutzlos erleben, wie sie. Und sie nahm ihn auf, hielt sein Herz sicher und liebte es. Als der Tag begann, wachte Sakura alleine im Bett auf. Ihr Herz war ausgeflogen. Doch sie war sich sicher, das es immer wieder zu ihr zurück kehren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)