Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 20: Ein unpassender Moment *zensiert* --------------------------------------------- Als die Sonne aufging, wurden die Schlafenden von den singenden Vögeln geweckt. Sasuke saß vor der restlichen Glut des Lagerfeuers und streckte sich. Er fühlte sich miserabel. Natürlich hatte er kaum geschlafen und das hatte ihn einiges an Energie geraubt. Ausgiebig gähnte der Uchiha und merkte erst danach, das Kakashi ihn dabei beobachtete: „Das war wohl keine erholsame Nacht für dich.“ Grummelnd stand der Jüngere auf. „Hatte unsere Dame kein Platz mehr für dich in ihrem Zelt?“, er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, ehe er sein Zelt abbaute und alles in seinem Rucksack verstaute. Sasuke ärgerte sich weiterhin. Nächste Nacht sollte er sich wirklich bei Sakura einquartieren, sonst ging er noch am Stock. „Guten Morgen!“, frisch wie aus dem Ei gepellt kam die Rosahaarige aus ihrem Zelt und baute ihres ebenso flink ab, wie ihr ehemaliger Sensei, „Können wir gleich los?“ „Ich wecke mal Naruto...“, gnadenlos ging er auf das Möchte-Gern-Zelt des Blonden zu und packte den Schlafenden am Knöchel, „Aufstehen, Dobe!“ Mit einem Ruck hatte er den anderen jungen Mann aus seinem Zelt und somit seinem Schlafsack ins Freie gezogen. Jammernd öffnete dieser seine blauen Augen: „Teme, lass mich in Frieden...“ „Steh schon auf, wir müssen weiter.“, gelassen drehte er sich wieder zu den anderen, „Ich geh die Fallen abbauen.“ Und schon war er wieder weg, ehe jemand etwas sagen konnte. Naruto packte sein Zeug ebenfalls zusammen und streckte sich ausgiebig. „Sakura, weißt du mittlerweile eigentlich, weswegen Sasuke so klein war?“, interessiert schaute Naruto zu ihr. „Sasuke war so schlau und hat ein Gebräu von der Hexe getrunken. Zu seinem Pech aber macht es ihn klein.“, erklärte sie, ohne weiter darüber nachzudenken. „Und wieso ist er jetzt wieder groß?“ Nun ärgerte sich die junge Frau innerlich über sich selbst. War doch klar das eins das andere nach sich zog. Sie hielt sich kurz die Hand über die Augen: „Es ist etwas komplizierter zu erklären, Naruto. Auf jeden Fall ist es nur eine Lösung auf Zeit und daher müssen wir diese Alte finden.“ „So dumm bin ich nun auch nicht, das du mir das nicht erklären könntest.“, missmutig beäugte er die Rosahaarige. „Es ist etwas tiefere Biologie. Und bevor du weiter meckerst, Sasuke hab ich das auch genauer erklären müssen, aber darauf hab ich grade keine Lust.“ „Zudem geht es ihn nichts an.“, der Uchiha tauchte wieder zwischen ihnen auf, „Du kannst ja selbst das Zeug von der Hexe probieren und dir dein eigenes Bild machen.“ „Bitte verschone mich mit dem Drama...“, Sakura schüttelte heftig den Kopf. Die Vorstellung, das Naruto dann irgendwie durch Hinata versorgt werden müsste... Nein, sie schoss ihre Gedanken ab. „Können wir?“, Kakashi gab das Tempo vor und sie drangen weiter voran durch den Wald, immer weiter gen Süden. „Ist ja wie in alten Zeiten!“, gluckste der Blondschopf und grinste glücklich. Auf Sakuras Lippen stahl sich ebenfalls ein kleines Lächeln. Er hatte recht. Und es tat irgendwie gut. Gegen Mittag erreichten sie die Grenze des halbwegs sicheren Gebietes. Nun mussten sie auf der Hut sein. „Sollten wir uns vielleicht weiter oben durch die Bäume bewegen?“, fragte die junge Frau unsicher den Grauhaarigen. Dieser überlegte und schien abzuwägen: „Es ist sicher nicht verkehrt. Verschaffen wir uns einen Überblick.“ Der Wald war auch oben in den Baumkronen ziemlich dicht und nicht sehr weit einsehbar. Sie lauschten und achteten auf jedes Geräusch, jede Bewegung. „Wie sollen wir die Hexe denn jetzt finden? Als wir dich gefunden haben, war die Alte ja auch nicht hier im Süden unterwegs. Wer weiß ob sie wirklich hier ist.“, gab Naruto zu bedenken. Der Uchiha wusste es auch nicht. Er sah keinen anderen Weg, als altmodisch die Gegend abzusuchen. „Naruto, erinnerst du dich an die Stille?“, Sakura hatte eine Idee. Der Blonde nickte: „Stimmt.“ „Erzählt mir davon.“, forderte Kakashi nebenbei. „In dem Wald, wo wir Sasuke gefunden hatten, beziehungsweise, wo sie uns gefunden und in ihr Versteck gebracht hatte, waren keine Tiere zu hören oder zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie alle weg waren... Aber es war so extrem still im Wald.“, erzählte Sakura und bekam eine Gänsehaut. Eigentlich konnte sie darauf verzichten, nochmal solch einen stummen Wald zu erleben. Seufzend schaute sie sich nach Sasuke um, der ein bisschen hinter ihr war. Irgendwie sah er nicht gut aus, das fiel ihr sofort auf. „Alles ok?“, rief sie ihm besorgt zu. „Ja, nerv nicht...“, doch kaum hatte er das gesagt, rutschte er bei der nächsten Landung weg. Zu seinem Glück reagierte Naruto schnell, packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück auf den dicken Stamm: „Also wenn du jemanden wegen deinem Zustand nicht belügen solltest, dann ist es unsere Sanitäterin.“ Der Blonde ließ ihn los, doch er spürte die Kälte an Sasukes Arm: „Du bist eiskalt!“ Die junge Frau wurde unruhig. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein! Ausgerechnet jetzt sank sein verdammter Hormonspiegel ab? „Warum hast du nicht eher was gesagt!“, beschwerte sie sich und landete bei den beiden jungen Männern, gefolgt vom Halbmaskierten. Sasuke sank auf die Knie und schnaufte leicht. „Ich sagte doch du sollst zu mir kommen, wenn was ist!“, sie legte ihm eine Hand auf die Stirn. Was sollte sie jetzt machen? Was zum Teufel sollte sie nur machen?! „Sakura...“, Sasuke krallte sich an ihre Hand, die auf seiner Stirn lag. Wenn er eines nicht wollte, dann war es wieder in diesem kleinen Körper gefangen zu sein! Warum mussten sie ausgerechnet mit den anderen beiden losziehen? Das machte es so unglaublich kompliziert! „Sensei, Naruto... Könnt ihr bitte die Umgebung sichern, während ich mich um ihn kümmere?“, sie hoffte, die beiden würden keine Fragen stellen. „Natürlich.“, antwortete Kakashi sofort und wollte schon los, als Sakura noch etwas murmelte. „Lasst euch Zeit.“ Nickend verschwanden beide. In diesem Moment sackte Sasuke in ihre Arme: „Scheiße...“ „Du hättest viel früher was sagen sollen, wir können die beiden doch nicht jedes Mal an der Nase herum führen, erst recht nicht Kakashi!“, wisperte sie ihm ins Ohr und schloss ihn sanft in die Arme. „Ich will gar nicht sein dummes Grinsen sehen, wenn er wieder da ist.“, grummelte der junge Mann und genoss ihre Nähe. Er spürte, wie die Wärme zurück durch seine Glieder fuhr und so setzte er sich leicht auf. Sakura hockte noch immer vor ihm und beobachtete ihn genau. Ein Hauch rot legte sich auf seine Wangen. Doch nun grinste sie: „Ist der große Sasuke Uchiha etwa ausgerechnet jetzt verlegen?“ „Tse, du spinnst wohl...“, grinste er zurück, doch seine Röte blieb. „Komm mit.“, sagte sie und zog ihn auf die Beine. Mit ein paar Sprüngen waren sie wieder auf dem Boden und sie führte ihn weiter in dichtes Unterholz. In einer kleinen Grube machte sie Halt und stellte ihre Tasche ab. Ratlos musterte er sie. Die ganze Situation war seltsam und verunsicherte ihn. Er hätte eher was sagen können, doch innerlich gefiel es ihm nicht, sie als seine Medizin zu betrachten. „Sasuke.“, sie kam ihm näher und blieb dicht vor ihm stehen, sodass er jede einzelne Wimper erkennen konnte, „Zieh mich aus.“ Ein Ruck durchfuhr ihn. Langsam legte er die Hand an den Reißverschluss ihres Oberteils und zog ihn langsam runter. Er verstand nicht warum, aber er war nervös. Sie trug, passend zum Oberteil, einen dunkelroten BH, der nun hervor blitzte. „Du denkst zu viel nach, Sasuke. Wir haben leider keine Zeit.“, ohne Umschweife und etwas grob drückte sie ihn gegen den nächsten Baum und begann einen wilden Kuss. Es war ein schnelles, raues Techtelmechtel. Zum Schluss konnte Sasuke nicht anders, als Sakura sachte in die Schulter zubeißen. Sie hatte ihn in Rage betrieben. „Sasuke!“, mit erhitztem Gesicht blickte sie zur Seite in seine Augen. Noch immer keuchte sie und ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, das konnte der Uchiha spüren. „Entschuldige...“, zärtlich küsste er ihre leicht geschundene Schulter. Sie zogen sich wieder an und zupften sich kurz zurecht. „Passt?“, fragte die Rosahaarige den jungen Mann und hob ihre Tasche auf. Er nickte. Grade wollte sie wieder los, als er sie an der Hand fasste und zurück hielt. „Sakura?“ „Hm?“ „Danke...“, er gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen, was ihr Herz hüpfen ließ. Oh Gott, sie spürte wie sie wieder dahin schmolz wie Butter in der Sonne. „Lass uns schnell zurück, bevor sie uns noch suchen.“, Sakura sprang voraus und kletterte nach oben, zurück auf den Ast, an den die anderen sie vorhin zurück gelassen hatten. Sasuke folgte ihr und setzte sich neben sie entspannt auf den Ast. Er fühlte sich wieder vollkommen normal. „Sakura! Sasuke!“, Naruto kam ein paar Minuten später auch zurück, „Geht es dir besser?“ Neugierig schaute er runter auf den Schwarzhaarigen, der die Beine vom Ast baumeln ließ. Dieser nickte gemächlich. Ein leichtes Grinsen zierte seine Mundwinkel. Dieses Geheimnis hatte schon was. Im nächsten Moment jedoch verging ihm das Grinsen. Kakashi landete zwischen ihm und Sakura. Mit hochgezogener Augenbraue schaute er kurz zu Sasuke: „Ziemlich wunderliche Medizin...“ Oh man, wie oft würde ihnen das während dieser Mission noch passieren? „Können wir denn weiter?“, fragte der Blondschopf und streckte sich. Der Uchiha stand auf und sprang los. Im Gegensatz zu vorher strotzte er nur so vor Kraft. Verblüfft schaute Kakashi ihm nach: „Irgendwie verstehe ich das ja...“ „Sensei!“, beschämt trat Sakura ihrem ehemaligen Lehrer auf den Fuß und folgte dem Schwarzhaarigen. Konnte er seine Kommentare nicht für sich behalten? Die Angelegenheit war schon kompliziert genug. Gegen Abend fanden sie eine Höhle, die sich perfekt für ihr nächtliches Lager anbot. Schnell standen ihre drei Zelte und ein großzügiges Feuer prasselte in der Mitte. „Das wird eine entspannte Nacht, so geschützt wie wir sind!“, freute sich Naruto, streckte sich und ließ sich vor dem Feuer nieder. Sakura nickte zustimmend: „Allerdings. Aber ich hab Hunger. Ich würde sagen, diesmal gehen Sasuke und ich Essen besorgen.“ Der Halbmaskierte musste grinsen: „Na dann viel Erfolg.“ Grummelnd starrte sie zurück: „Danke, wir werden garantiert was finden und direkt zurück kommen!“ Der Uchiha sagte nichts. Stumm folgte er ihr in die Nacht hinaus durch den Wald, immer auf der Hut von plötzlichen Angreifern. Sie fanden zufällig eine kleine Scharr Waldhühner und fingen drei davon. Die Vögel waren zwar wesentlich kleiner als ein typisches Haushuhn, aber es würde für sie reichen und so machten sie kehrt. Naruto strahlte wie ein kleines Kind bei ihrer Beute und half Sakura beim zubereiten. Erst zupfte er ungeduldig eine Feder nach der anderen, bis er sah, wie Sakura das ganze anging. Sie hielt sich nicht mit den Federn auf und zog dem Huhn einfach die Haut samt Federn ab. Ebenso flott ging das Ausnehmen bei ihr. Erstaunt tat er es ihr gleich und stellte fest, das man mit Sakura in der Wildnis wohl nicht verhungern konnte. Während die beiden am Feuer saßen, standen Kakashi und Sasuke am Eingang der Höhle und schauten in den dunklen Wald, der sich vor ihnen erstreckte. „Sasuke, mir ist zwar klar, das du nicht darauf erpicht bist, mir das zu sagen, aber neugierig bin ich dennoch.“, begann der Ältere ruhig. Oh nein, nicht schon wieder solch ein Gespräch! „Frag erst gar nicht.“, brachte der Schwarzhaarige knirschend hervor. „Ich war vor der Abreise noch einmal kurz bei Tsunade, sie gab mir ein kleines Päckchen für den Notfall mit. Sie sagte, das du es nur im absoluten Notfall nehmen dürftest, wenn wirklich gar nichts mehr geht. Und das wir bei der Gabe des Medikaments sehr vorsichtig sein müssten. Natürlich war ich da schon neugierig, aber sie wollte mir nichts sagen.“ Medizin für den Notfall? Was hatte die Alte dem Grauhaarigen gegeben? „Sasuke... Ich hab das Päckchen vorhin aufgemacht. Und nun bin ich doch etwas verwirrt.“ Er hielt dem Jüngeren eine kleine Ampulle hin. Dieser nahm sie und las die Beschreibung auf dem Fläschchen. Künstliches Testosteron. Es war doch alles hinüber. Gereizt gab er dem anderen die Ampulle zurück: „Wenn ich nicht genug Zeug davon in mir habe, werde ich wieder ein Kind.“ Mehr als erstaunt schaute er seinen ehemaligen Schüler an. Daher wehte also der Wind. „Da hast du mit Sakura natürlich die passende Medizin zur Hand.“ Der Uchiha hielt sich kurz die Stirn. Wieso musste er in den letzten Tagen so viel von sich und seinen Intimitäten preis geben? „Dann solltest du so schlau sein und dich nachts um deine Medizin kümmern, damit es keiner mitkriegt.“, Kakashi zwinkerte ihm kurz zu und ging dann zu den anderen beiden ans Feuer. Recht hatte er allerdings. Wenigstens vor Naruto wollte er sich seine Ehre bewahren, wenn sein ehemaliger Sensei schon alles wusste. So mussten Sakura und er sich ihm gegenüber nicht mehr raus reden, das machte das ganze einfacher. Und Kakashi traute er wesentlich mehr Diskretion zu, als dem blonden Chaoten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)