Königsanwärter von Cheytuna ================================================================================ Kapitel 12 ---------- Kapitel 12 Aidan und Killian waren gleich zu Bett gegangen, nachdem sie in dem Schlafraum angekommen waren. Sie sprachen kaum noch miteinander, weil der Jüngere einfach zu müde war. Dicht an den Anderen gekuschelt glitt er schnell in einen eher unruhigen Schlaf. Sanft strich Killian ihm immer wieder über den Rücken, was ihn wohl auch ein wenig beruhigte. Schließlich schlief dann auch der Ältere ein. Doch immer wieder schreckte der Prinz aus dem Schlaf hoch. Killian, welcher zu dem Zeitpunkt noch nicht im Tiefschlaf war, war sofort zur Stelle um ihm beruhigende Worte zuzuflüstern und vorsichtig in seine Arme zurück zu ziehen. Dies wiederholte sich mehrere Male in dieser Nacht. Kurz vor der Dämmerung rückte der Ältere soweit von dem Anderen ab, dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. „Möchtest du vielleicht über Gestern sprechen?“ Müde lächelte Aidan ihn an. „Du hast eigentlich alles gesehen. Bevor du dazugekommen bist ist kaum etwas passiert. Ich werde dir wohl nicht mehr sagen können.“ „Das meine ich nicht.“, flüstere Killian und strich dem Jüngeren durch die Haare, welcher sich augenblicklich leicht an seine Hand schmiegte und kurz die Augen schloss. „Was geht dir deswegen durch den Kopf? Wie fühlst du dich?“ Aidan hob langsam die Hand und legte sie an die Brust des Älteren. Gedankenverloren strich er langsam mit einem Finger über dessen Schlüsselbein und begann leicht zu lächeln. Seine schweren Augenlider senkten sich immer wieder wegen der Müdigkeit. Killian wollte seine Fragen bereits erneut stellen, als er ein leichtes seufzen von dem Jüngeren wahrnahm. Dieser schien nun nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich wusste, dass das Volk frustriert ist.“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem stärkeren Lächeln, doch seine Augen drückten die Trauer über das Gesagte aus. „Ich wusste, dass sie unzufrieden mit meinem Vater sind, aber ich habe nicht gedacht, dass sie dies auch auf mich übertragen. Ich hatte Angst vor diesen Männern. Keine Angst, dass sie mir körperlich etwas tun würden. Nein. Viel mehr hatte ich Angst, nein, ich habe Angst vor ihren Worten, vor ihrer Kritik, die ich bisher nicht erwartet habe. Bin ich denn so naiv? Bin ich blind für das was ich tue oder sage? Killian, habe ich etwas Falsches getan oder vielleicht etwas Falsches gesagt?“ Zweifel lag in seinen Augen, als er Killian in die seinen sah. „Nein.“, weiterhin strich der Ältere dem Anderen beruhigend durch das Haar. „Nein, du hast nichts falsches getan und vor allem nichts falsches gesagt. Du erfüllst die Aufgabe die dir zugedacht ist. Du konzentrierst dich darauf ein guter Anwärter zu sein, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Du würdest nie etwas Falsches sagen, dafür handelst du viel zu bedacht.“ „Aber ist das genug? Muss ich mehr tun? Was kann ich noch mehr tun?“ Die Verzweiflung des Prinzen war nun auch in dessen Stimme angekommen. Sofort streckte Killian seine Arme nach dem Jüngeren aus und zog ihn in eine feste Umarmung. Er wusste keine Antwort auf die Fragen. Könnte er mehr tun und wenn ja, was wäre das? Ein Zittern durchlief den Prinzen und seine Atmung beschleunigte sich. Er hielt sich an den Schultern des Anderen fest und kämpfte ganz offensichtlich mit sich selbst. Killian konnte nichts anderes tun, als ich nur weiterhin im Arm zu halten und ab und zu einen Kuss auf sein Haar zu drücken, in der Hoffnung ihm so ein wenig Kraft zu schenken. Als es langsam zu dämmern begann und das erste Licht das Zimmer erhellt beruhigte sich Aidan wieder. „Geht es dir ein bisschen besser?“, fragte Killian leise und sah ihm ins Gesicht. „Ja. Vielen Dank das du für mich da bist.“, flüstere des Jüngere und senkte seinen Blick etwas. „Natürlich bin ich das.“, sagte sein Gegenüber ebenso leise und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Wollen wir dem Schlaf nochmal eine Chance geben?“, fügte er hinzu und lächelte ein wenig aufmunternd. Erschöpft nickte Aidan nur und kuschelte sich wieder an den Anderen. Da sie den Tag heute erneut frei hatten, konnten sie die Zeit auch nutzen und ein wenig länger schlafen. Dieses Mal war Aidan von Anfang an ruhiger und blieb es auch. Auch Killian verhalf dies zu einem ruhigen Schlaf. - - - - - Killian zog seine Stirn leicht kraus. Stimmen weckten ihn gerade. Aidan unterhielt sich leise mit Liam, welcher gerade anfing zu lachen. Der Prinz schien nicht ganz so glücklich, denn er sprach eindringlicher. Der zuvor noch Schlafende öffnete leicht die Augen und sah ihren Freund, wie er gerade das Frühstück auf den Tisch der Sitzgruppe abstellte. Der Prinz hingegen saß neben ihm aufrecht im Bett. Erneut schloss er die Augen und drehte sein Gesicht etwas mehr in Richtung des Kissens. „Was ist euer Problem?“, murrte er unzufrieden. Liam lachte erneut. „Unser Prinz scheint sich in seiner Privatsphäre verletzt zu fühlen.“ „Ist doch so!“, empörte Aidan sich nun lauter, wo er wusste, dass Killian wach war. „Wir hätten hier wunder was tun können.“ „Ach so?“, kam auch gleich die interessierte Gegenfragte von der Tischgruppe aus. Killian musste schmunzeln. Er konnte sich genau vorstellen, wie das Gesicht seines Prinzen nun an Farbe dazugewinnen würde, als er nicht antwortete. „Keine Sorge. Bei euch Anwärtern habe ich schon so einiges zu sehen bekommen. Es gehört sozusagen zu meinen Aufgaben und ich bin verschwiegen.“, versuchte Liam den Jüngeren zu beruhigen. „Du brauchst also nicht schüchtern zu sein und ihr könnt gerne machen, was immer dir vorschwebt.“ Nun war das Lachen in seine Stimme zurückgekehrt. Aidan hingegen ließ sich nun zurück in die Kissen fallen und zog die Decke bis zur Nase hoch. „Ich habe mich nur erschrocken, als du plötzlich ins Zimmer kamst.“, nuschelte er noch zusätzlich durch die Decke gedämpft. Sofort rückte Killian näher zu ihm. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, es ist alles in gut.“ „Was ist denn los?“, fragte Liam, als er merkte, dass die Stimmung ein wenig kippte. „Ich muss mich wohl daran gewöhnen, dass ich nicht so sehr beliebt beim Volk bin.“, fasste Aidan kurz zusammen. „Was meinst du damit?“ „Sagen wir mal, ich habe Bekanntschaft mit meinen Kritikern gemacht.“ „Oh, ich verstehe. Habt ihr das gemeldet?“, wurde er gleich gefragt. „Nein und das werden wir auch nicht. Es ist nichts weiter passiert und ich möchte nicht, dass es zu viel Aufsehen darum gibt.“ „Verstehe.“, nickte der Angestellte. Nachdem das Gespräch zum erliegen gekommen war wandte er sich zur Tür. Kurz davor konnte er es jedoch nicht lassen, Aidan nochmals zu ärgern. „Wenn ihr beide etwas zu verstecken habt, dann solltet ihr in der Nacht nicht so schnell ins Bett verschwinden. Zumindest die Zeit zum Vorhänge zu ziehen solltet ihr euch dann schon noch nehmen.“ Empört über die Aussage setzte der Prinz sich sofort wieder auf, nur um nach seinem Kissen zu greifen und es in Richtung der Tür zu werfen. Das Kissen traf diese auch zuverlässig, allerdings eben nur die Tür, da ihr Freund bereits lachend aus dem Zimmer gehuscht war. Killian konnte nun auch nur lachen und sah zum Prinzen auf, welcher leicht schmollend noch immer zur Tür blickte. „Hast du hunger?“, fragte der Ältere schließlich, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Allerdings erhielt er keine Antwort, sondern wurde nur stumm angesehen. Kurzerhand stand er also auf und holte sowohl das Kissen, als auch das Frühstück zu ihnen ans Bett. Killian griff nach einem Stückchen Käse und hielt es dem noch immer Schmollenden vor den Mund. Nach kurzem überlegen öffnete Aidan schließlich den Mund und ließ sich füttern. „Geht es dir etwas besser?“, fragte Killian mit besorgter Mine und suchte nach weiteren Köstlichkeiten die er dem Anderen an die Lippen halten konnte. „Ja, das tut es.“, bekam er die ruhige Antwort und konnte sehen, wie der Gesichtsausdruck von Aidan wieder milder wurde. Schweigend fütterte Killian seinen Gegenüber weiter und genehmigte sich zwischendurch auch den einen oder anderen Bissen. Nachdem sie geendet hatten fragte er, was sie heute machen wollten. Immerhin hatten sie noch den ganzen Tag zur Verfügung, auch wenn es bereits schon etwas später war. „Etwas Ruhiges. Ich würde mich gerne nach dem gestrigen Tag ein wenig entspannen.“ „Das Wetter ist gut,“ überlegte Killian mit einem Blick aus dem Fenster. „wir könnten zum Teich gehen. Ein wenig die Sonne genießen.“ „Das klingt gut.“ Sie würden noch das Mittagessen abwarten bevor sie rausgingen. Die Zeit bis dahin nutzen sie noch um zu dösen und zu kuscheln. - - - - - Beim Teich angekommen setzten sie sich kurzerhand in den Schatten von einem der großen Bäume und unterhielten sich. Ihre Wachen waren ihnen natürlich gefolgt, blieben aber ein Stück weiter zurück und begaben sich ebenfalls in den Schatten eines anderen Baumes. Aidan allerdings verlor mit der Zeit seine Konzentration. Seine Laune verschlechterte sich und es war klar, dass seine Gedanken zum gestrigen Tag und den Zweifeln an sich selbst zurückkehrten. „Aidan?“, fragte Killian mit schiefgelegtem Kopf. „Ja? Entschuldige, ich war in Gedanken.“, sagte der Prinz auch gleich, da er wohl dachte dem Älteren nicht zugehört zu haben. „Das habe ich mir gedacht.“, lächelte Killian etwas traurig. „Du brauchst ein wenig Ablenkung wie mir scheint.“, fügte er noch schnell hinzu und seine Augen fingen an leicht zu funkeln. „Lass uns schwimmen gehen!“ „Ich weiß nicht.“, meinte Aidan ein wenig leiser und sah unsicher an sich herunter. Er schien sich zu schämen. Kurzerhand stand der Ältere einfach auf, griff nach den Händen des Anderen und zog auch ihn auf die Beine. „Doch, wir gehen jetzt schwimmen und keine Wiederrede!“, strahlte er ihn an. Am Rand des Teiches angekommen zog der Ältere sich bereits sein Hemd über den Kopf und drehte sich dann zum Wasser, um den Jüngeren ein wenig die Schüchternheit zu nehmen. Dieser hingegen musterte seinen Rücken, noch immer unschlüssig, ob er ins Wasser wollte. Als Killian schließlich auch seine Hose herunterließ wandte er schnell den Blick ab. Nicht, dass ihm nicht gefallen würde, was er kurz sehen konnte, doch irgendwie erschien es ihm unangebracht ihn nun weiterhin anzustarren, denn dies hätte er ohne Zweifel getan. Schließlich hörte er das erlösende Geräusch des Wassers, als der Ältere dieses betrat. „Kommst du auch? Ansonsten drehe ich mich wieder um.“, rief Killian und versuchte so den Jüngeren sich möglichst schnell für das Wasser zu entscheiden. Die Aussage tat seine Wirkung. Aidan beeilte sich seine Kleidung abzulegen und dem Älteren zu folgen. Kaum war er im kühlen Nass, drehte der Andere sich auch schon grinsend um. „Früher hattest du doch auch keine Probleme wenn wir alle schwimmen waren.“, zog er ihn auf. „Das war auch noch etwas anderes.“, sagte Aidan beschämt. Er sah den Älteren nun halt mit anderen Augen. Killian sah sich nach den Wachen um, um einen Platz im Teich ausfindet zu machen, an dem sie unbeobachtet sein konnten. Tatsächlich war ein Bereich durch mehrere Büsche abgeschirmt. Er überbrückte die kleine Distanz zwischen sich und dem Prinzen um nach dessen Hand zu greifen. „Ich bin sicher, dass du dich auch heute noch für nichts schämen brauchst. Du hast schon immer toll ausgesehen.“, zwinkerte er dem Anderen ermutigend zu. „Komm mit.“ Nach bevor Aidan etwas erwidern konnte zog Killian ihn zu den Büschen. Das Wasser war hier tiefer als weiter vorne. Ihre Füße berührten nur noch gerade so den Grund des Teiches, daher fiel es dem Älteren leicht den Jüngeren an seiner Hüfte zu sich zu ziehen, als sie außer Sicht waren. Sofort küsste er den Prinzen Leidenschaftlich. Er ließ ihm kaum Zeit darüber nachzudenken und strich mit seiner Zunge über Aidans Unterlippe. Dieser keuchte leicht auf, was der Ältere sofort ausnutze um mit seiner Zunge in seinen Mund zu dringen. Trotzdessen, das er den Jüngeren überrumpelt hatte, schien dieser die Nähe des Anderen willkommen zu heißen. Erleichtert stellt Killian fest, dass sein Kuss erwidert wurde und zog den Prinzen näher zu sich. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er bemerkte, dass Aidan jedoch darauf achtete, dass ihre Hüften sich nicht zu nahe kamen. Schließlich trennten sie sich schwer atmend und der Jüngere ging sofort auf Abstand, hielt den Anderen auf Armeslänge von sich entfernt. Die geschwollenen Lippen leicht geöffnet und glänzend, sah er Killian mit verdunkelten Augen an. „Was wird das?“, fragte er und zufrieden stellte der Ältere fest, dass sich auch die Stimme des Prinzen vertieft hatte. „Ich sagte doch, dass du ein wenig Ablenkung brauchen würdest.“ „Das nennst du ein wenig?“, ein Lächeln schlich sich auf Aidans Gesicht. „Soll ich aufhören?“ „Nein.“ Damit ließ der Jüngere die Hand sinken, mit welcher er Killian auf Abstand hielt und überbrückte selbst den Abstand zwischen ihnen um ihre Lippen erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss zu vereinen. Wie automatisch griff Killian erneut nach der Hüfte des Jüngeren und ließ dieses Mal seine Hände nach hinten wandern. Als ihr Zungen sich wiederfanden vergrub er seine Finger im weichen Fleisch der Pobacken und zog Aidan zu sich heran. Dieser stöhnte dabei auf und der Ältere stellte fest, weshalb er auf Abstand gehalten wurde. Dem Jüngeren schien zu gefallen, was sie hier taten. Mehr als er zugeben wollte. Killian unterbrach den Kuss und zog eine Spur aus Küssen bis hin zum Ohr des Prinzen. „Dein Stöhnen könnte ich den ganzen Tag hören.“, raunte er und knabberte leicht an dem Ohrläppchen. „Killian…“, seufzte der Jüngere auf und suchte an den Schultern der Anderen nach halt, als er vom Grund des Teiches abrutschte. Plötzlich hörten sie Stimmen, die sich ihnen näherten. In diese Ecke des Gartens verirrte sich keiner, es sei denn, er wolle zum Teich. In wenigen Augenblicken wären sie wohl nicht mehr alleine. Etwas bitter lachte Killian auf. „Wir werden wohl nie unsere Ruhe haben.“ Damit entließ er den Jüngeren aus der Umarmung und half ihm wieder Boden unter den Füßen zu spüren. „Ich kann so nicht aus dem Wasser gehen.“, meinte Aidan schließlich mit Nachdruck. „Es tut mir Leid,“ grinste Killian. „aber das freut mich gerade ungemein.“ Schnelle drückte er dem Jüngeren noch einen Kuss auf die Lippen. „Wir bleiben einfach im Wasser, bis du dich beruhigt hast.“ Das er mit einem ganz ähnlichen Problem zu tun hatte merkte er nicht an. Kaum hatten sie dies beschlossen, da kamen auch schon Luan und Peer in ihr Sichtfeld. Ende Kapitel 12 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)