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Königsanwärter

von

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Kapitel 9

Kapitel 9
 

Rückblick Anfang
 

Killian saß am Rand des Übungsplatzes. Gerade bekamen sie Einzelbetreuung durch ihren Lehrer, weshalb nur zwei Kampfübungen vollzogen und die Anderen vom Rand aus zusahen oder sich unterhielten. Derzeit übten Toran und Aidan in der Mitte des Platzes dem jeweils Anderen mit möglichst geringem Energieaufwand auszuweichen.
 

Wie gebannt sah Killian zu, allerdings nicht um womöglich etwas dabei zu lernen. Seine Aufmerksamkeit galt alleine Aidan. Er beobachtete ihn nun schon den gesamten Vormittag über und dies war dabei nicht der erste Tag. Vor ein paar Wochen hatte der Prinz es durch ein Lachen geschafft, das Interesse von dem Älteren auf sich zu ziehen. Seit dem sah Killian ihn mit neuen Augen und er musste feststellen, dass sein Interesse von Tag zu Tag größer wurde. Seine Beobachtungen zunahmen.

Ihm war klar, dass mehr als Freundschaft und sei es auch nur in körperlicher Hinsicht, zwischen ihnen nicht möglich war. Es würde den Anwärtern mit Sicherheit nicht gestattet werden, wenn der Prinz denn überhaupt dieses Interesse teilen würde.

Immer wieder biss der Zuschauer des Übungskampfes sich leicht auf die Unterlippe um ein Grinsen zu verbergen.
 

Plötzlich stellte sich jemand direkt neben ihn. Es war Luan, der ihn ein wenig skeptisch musterte. „Was tust du hier?“, fragte er auch sogleich.

„Was meinst du?“, stellte Killian etwas verwirrt die Gegenfrage. Er wusste nicht, worauf er hinauswolle, immerhin sahen sie alle der Übung zu.

„Es ist offensichtlich, dass dein Interesse an Aidan… anderer Natur ist.“

Killian schluckte schwer, versuchte sich aber sonst nicht anmerken zu lassen und unterdrückte den Drang einen Schritt zurückzuweichen. Er fühlte sich ertappt. „Ich weiß noch immer nicht was du meinst.“, fügte er noch gespielt ahnungslos hinzu.

Luans Augen verengten sich etwas. Man sah ihm an, dass er ihm nicht glaubte. „Wenn du einen Mann in deinem Bett haben willst, dann geh in die Stadt und such dir dort einen!“ Damit drehte er sich um und verschwand wieder genauso schnell, wie er gekommen war.

Geschockt sah Killian ihm nach und versuchte das gehörte nicht nur zu verstehen, sondern auch zu verarbeiten.
 

Rückblick Ende
 

- - - - -
 

Nachdenklich starte Killian förmlich Löchern in den Himmel des Bettes. Am vergangenen Abend hatte Aidan ihn gebeten die Nacht über bei ihm zu bleiben. Sie wussten nicht ob es klug war, doch wollten sie auf ein weiteres Hin und Her zwischen ihnen verzichten. Es war ihnen zu nervenaufreibend und anstrengend und sie wollten an diesem Tag darüber sprechen, wie es für sie weitergehen könnte und wie sie sich in der aktuellen Situation verhalten sollten.
 

Während es am heutigen Morgen regnerisch und windig war und Aidan noch schlief, hatte der Ältere schon angefangen über das heutige Gespräch und mögliche Lösungen nachzudenken. Der Himmel des Bettes kam ihm da ganz gelegen, da er ihn nur wenig ablenkte, nicht so die trübe Aussicht aus dem Fenster oder die Verlockung neben ihm.

Irgendwann begann der Jüngere sich im Schlaf auf ihn langsam zuzubewegen, doch zunächst gelang es Killian den Schlafenden weiter zu ignorieren und sich weiterhin den Kopf zu zerbrechen. Leider ohne Erfolg. Ihm gelang es einfach nicht eine zufriedenstellende Möglichkeit zu finden und seine Gedanken drehten sich nur mehr im Kreis. Er konnte nur hoffen, dass Aidan später mehr Ideen anbieten würde.
 

Schließlich gab er es dann doch auf, als der Prinz so Nahe war, dass er dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Außerdem schien die Kühle, die das Wetter mit sich brachte, förmlich durch die Fenster zu kriechen. Er rutsche vorsichtig wieder etwas mehr unter die Decke, darauf bedacht den Anderen nicht zu wecken und drehte sich zu ihm, um ihm vorsichtig einen Arm um die Taille zu legen. Wie, als wenn er darauf gewartet hatte, kuschelte Aidan sich augenblicklich an Killians Brust, wurde aber auch gleichzeitig langsam wach. Etwas verwirrt über die nackte Brust, an der er sich gekuschelt hatte, blinzelte der Prinz schließlich und sah langsam zum Älteren auf. Dieser begrüßte ihn mit einem Lächeln und strich ein paar Haarsträhnen aus seiner Stirn, um danach noch ein wenig verträumt in den Haaren herumzuspielen. Ein wenig schüchtern, aber glücklich erwiderte Aidan das Lächeln und kuschelte sich zurück an dessen Brust. So blieben sie kuschelnd eine Weile lang liegen und genossen schweigend die Anwesenheit des jeweils Anderen.
 

Schließlich mussten sie wieder hören, dass sich die Zimmertür öffnete und jemand herein kam. Augenblicklich musste Killian an die vergangene Störung durch Peer denken. Er war frustriert. Sie bekam sonst nie am Morgen Besuch in ihren Zimmern! Vor allem nicht an solchen Tagen wie diesen, an denen sie ausschlafen konnten, da sie keinen Unterricht hatten.

Nervös krabbelte Aidan währenddessen über den Frustrierten herüber, da er auf der zur Tür zugewanderten Seite des Bettes lag. Seinen Kopf durch den Vorhang steckend schaute er nach, wer an diesem Morgen störte, gab dem Älteren aber auch keine Möglichkeit sich heimlich zu verstecken, da er noch halb auf ihm drauf saß.
 

Erleichtert seufzte Aidan auf und ließ den Vorhang los, als er Liam mit der sauberen Wäsche in seinem Zimmer sah. „Du kannst uns doch nicht so erschrecken!“, stieß er aus und ließ sich zurück aufs Bett fallen, wodurch er nun auf Killian zum liegen kam. Dieser lachte augenblicklich und jammerte gespielt über das rücksichtslose Verhalten des Prinzen.
 

Liam hatte währenddessen einen erstaunten Blick zum Bett geworfen, nachdem er die restliche Wäsche, welche er noch auf dem Arm trug, in den Schrank geräumt hatte.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du noch im Bett liegst. Du schläfst doch sonst nie um diese Zeit. Aber wenn ich das richtig höre, dann kann ich verstehen, warum du noch im Bett bist.“

Nachdem Aidan verstanden hatte, worauf Ihr Freund hinaus wollte wurden seine Augen groß und sein Gesicht bekam etwas mehr Farbe als normal. Er sprang erschrocken auf und versuchte schnellstmöglich von Killian herunter und aus dem Bett zu kommen. Dabei gab er dem unter sich Liegendem einen tatsächlichen Grund zum Jammern, als er ihm in der Eile aus versehen sein Knie in den Bauch drückte. Dieser hatte einen solchen Angriff nicht erwartet und entsprechend nicht seine Muskeln angespannt. Er hielt sich nun den schmerzenden Bauch mit angezogenen Beinen und leicht verzogenen Gesicht.

Aidan beachtete ihn trotzdem nicht weiter. „Also… ich, wir … es ist nicht das wonach es aussieht.“, erklärte er schnell als er schließlich sicheren Stand vor dem Bett hatte.

„Danke, Aidan. Mir geht es übrigens bestens.“, murrte Killian trocken, als er sich etwas erholt hatte.
 

Liam hatte sich das Ganze angesehen und musste anfangen zu lachen. „Tut mir Leid. Ich wollte euch wirklich nicht stören.“

Noch immer den Bauch haltend rappelte Killian sich nun ebenfalls auf und stellte sich dicht hinter Aidan. „Ich bin mir sicher, dass Liam niemanden hiervon etwas sagen wird.“, flüsterte er, laut genug, damit auch Liam ihn verstand, in das Ohr des Prinzen. Augenblicklich zuckte dieser zusammen und bekam noch mehr Farbe im Gesicht.

„Süß. Aber Killian hat recht, ich werde schon niemanden etwas sagen.“, kommentierte ihr Zuschauer das Gesehene und Gehörte.
 

Der Jüngste von ihnen atmete tief durch um sich ein wenig zu beruhigen. „Ihr seid beide doof.“, stellte er schließlich fest. „Zieh dir mehr an.“, fügte er an Killian gewandt hinzu und deutete auf dessen Oberkörper.

Bevor noch jemand etwas dazu sagen konnte ging er von ihm weg zu seinem Arbeitsplatz und ließ sich hier unzufrieden auf dem Stuhl nieder. Dabei beobachtete er den grinsenden Anwärter wie er sich nach seinem Hemd umsah und dieses schließlich auf der anderen Seite des Bettes ausmachte, es aufhob und sich mit einfachen Bewegungen über die Schultern zog.
 

Liam stellte schließlich fest, dass der Prinz noch immer nicht mit der Situation zufrieden war. „Möchtest ihr vielleicht Frühstück ans Bett?“, fragte er um eine wenig abzulenken.

Aidan schnappte nun etwas nach Luft. „Wir können auch genauso gut im Speisesaal essen.“, schnappte er, seine gewohnte Selbstbeherrschung noch immer nicht wieder gefunden. Es machte ihm offensichtlich viel aus, seine normale Fassung nicht so wahren zu können wie er es sonst tat.

Die Aussage übergehend sah Killian von der Knopfleiste seines Hemdes, welche er fast geschlossen hatte, auf. „Weißt du wo Luan ist?“, fragte er an Liam gewandt.

„Der ist schon früh auf den Übungsplatz gegangen.“
 

Der Anwärter nickte daraufhin nur und ging zu Aidan. „Bitte sei nicht böse, ja? Wir sehen uns gleich im Speisesaal.“ Schnell drückte er dem Prinzen einen kleinen Kuss auf die Lippen. Noch bevor der Jüngere sich über die Anwesenheit des Angestellten beschweren konnte war Killian auch schon in dessen Richtung gelaufen um den Raum zu verlassen. Liam zuckte nur kurz mit den Schultern um Aidan zu zeigen, dass auch er nicht wusste warum der Andere so plötzlich ging und folgte diesem dann raus aus dem Raum. Ein noch immer leicht schmollender und nun auch verwirrter Prinz blieb alleine im Raum zurück.
 

„Ich werde dir gleich auch noch deine frische Wäsche bringen.“, rief Liam dem Anwärter nach.

„Ist in Ordnung.“, antwortete Killian kurzerhand über die Schulter, bevor er in seinem Zimmer verschwand, um sich dort für den Tag fertig zu machen.
 

Ende Kapitel 9


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bezüglich des Rückblicks am Anfang wollte ich mal fragen ob es ein evtl. Interesse an der Vorgeschichte gibt? Ich hab zwar noch so einiges vor, was diese Story betrifft, aber vielleicht könnte ich ja auch noch an einer Vorgeschichte arbeiten wenn Interesse besteht.

Bis zum nächsten Kapitel, welches hoffentlich am nächsten Montag kommt! Komplett anzeigen

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