Das Hochzeitskleid von horo_koi (Dramione & Blainy) ================================================================================ Kapitel 7: Der Vorsatz ---------------------- Nachdem Pansy, sie und Ginny zu ihrer Hochzeit eingeladen hatte, hatte die angehende Braut sie noch mit auf die Tanzfläche des Clubs geschleppt, auf der sie zusammen zum Takt der Musik tanzten. Nun gut, Pansy wackelte eher wie ein Flubberwurm im Glas umher, statt zu tanzen und Hermione selber war nur noch damit beschäftigt, diese nicht fallen zu lassen. Was bei Merlin hatte sie sich da eigentlich eingebrockt? Als Pansy sie nach ihrer Einladung angesehen und gefragt hatte, ob sie denn auch kommen würde, hatte sie schlecht nein sagen können. Zu höflich war sie für so eine rüde abfuhr. Unmöglich hatte sie in diesem Moment, als Pansy ihr in die Augen gesehen hatte, so treu wie ein verdammter Welpe, nein sagen können. Es war einfach nicht möglich gewesen. Und nur Merlin wusste, wie sehr sie das bereute. Immer wieder kam der Gedanke in ihr auf, einfach loszugehen, zu verschwinden und Ginny mitzuzerren, wenn diese nicht freiwillig mitkommen würde. Doch eben diese schien mehr als nur Spaß bei der gesamten Sache zu haben. Erneut glitt ihr Blick zu der Sitzgruppe herüber, auf der sie zuvor noch gemeinsam mit Ginny gesessen hatte und versuchen wollte, diesen Abend besser werden zu lassen, als den vergangenen. Doch alles wurde nur schlimmer, seitdem sie diesen verdammten Club betreten hatten. „Ups!“, vernahm sie Pansys angeheiterte und schrille Stimme vor sich, was sie dazu veranlasste, sich augenblicklich ihr zuzuwenden. Und da war es auch schon passiert. Ein unaufmerksamer Moment von ihr und Pansy lag ihr zu Füßen und lachte fröhlich vor sich her. „Kann es noch schlimmer werden?“, fragte sie sich unzufrieden und half ihr schließlich wieder auf die Beine, indem sie ihren Arm um Pansys legte und sie dann auf die Füße zog. Dabei erhaschte sie einen Blick auf die Sündhaft hohen, samt bezogenen, schwarzen Pumps an den Füßen der zukünftigen Braut. Nur ein Gedanke drängte sich in den Vordergrund, als sie Sie wieder in eine aufrechte Position brachte. Nie im Leben würde sie selber mit solchen Schuhen, noch dazu betrunken, laufen können. Dennoch fragte Hermione sich, warum sie selber eigentlich nun dazu degradiert war, sich mit ihr zu beschäftigen. Hatte sie nicht genau dafür ihre tollen Trauzeugen dabei? Leider musste sie feststellen, dass das Leben nicht wie eines ihrer Bücher war, in denen genau in solchen Momenten die Rettung kam. Stattdessen lachte Pansy nur, als sie ihre Arme um Hermiones Hals schlang und sich an sie schmiegte. „Ach, Grangerlein, wenn du wüsstest, wie oft ich deinen Namen in den letzten Jahren gehört habe“, seufzte sie und grinste dann wieder. Irritiert lupfte sie ihre Augenbraue und sah auf die, trotz ihren hohen Schuhen, Kleinere vor sich hinab. „Wieso das denn?“, fragte sie verwirrt nach, ahnte aber, dass sie wohl keine vernünftige Antwort bekommen würde, als Pansy erneut anfing zu lachen. Das war auch der Moment in dem für sie Schluss war. Noch länger würde sie nun nicht mit ihr auf dieser verdammten Tanzfläche herum stapfen, nur damit sie nicht hinfiel, weil sie versuchte allein Aufrecht zu stehen. „Ich denke es ist besser, wenn wir gehen“, schloss sie schließlich seufzend und brachte die erneut ins Kichern verfallene Pansy zurück zur Sitzgruppe, an der nur noch Daphne Greengrass zu finden war. Leicht sah diese zu Hermione auf, als sie Pansy unschön auf den Sitz verfrachtete und diese lachend und laut nach dem Kellner rief, um noch eine weitere Runde zu ordern. Geschafft setzte sie sich schließlich ebenfalls hin, rutschte jedoch weit ab von Pansy, die von nun an Daphne ihr Problem sein würde. „Ganz wie in alten Zeiten, was?“, begann die blonde Greengrass ein Gespräch mit ihr. Langsam hatte sie wirklich die Nase voll. Dieser Abend war zum Scheitern verurteilt gewesen, bevor er überhaupt begonnen hatte und von nun an nahm sie sich fest vor, nicht mehr auf Ginny zu hören und ihr erstrecht nicht mehr irgendwohin zu folgen. Bisher lief es immer schief, wenn sie mit ihrer Freundin Unterwegs war. Ganz wie in alten Zeiten, ja, eigentlich stimmte es sogar. Schon damals hatte Pansy sie auf Trab gehalten, wenn sie wieder einmal mit ihrem Gefolge aufgetaucht war und meinte ihr irgendwas erzählen zu müssen, was sie niemals hören wollte. Von den dummen Reinblüter Ideologien hatte sie wahrlich mehr als genug hören müssen und Schimpfworte waren zu dieser Zeit auch nicht gerade wenige geflogen gewesen. „Wieso bei Merlin, bildet sie sich eigentlich ein, dass sie Ginny und mich zu ihrer Hochzeit einladen muss?“, versuchte Hermione den Abend wenigstens noch soweit zu nutzen, dass sie ein paar mehr Informationen bekam, denn immerhin schien Daphne noch halbwegs nüchtern genug um ein vernünftiges Gespräch zu führen. „Nun, du hast sie doch gehört. Eigentlich sind wir alle gleich. Es hat lange gedauert, bis sie das eingesehen hat. Nicht zuletzt war wohl Draco und Blaise der wichtige Anstoß, ihr das klarzumachen.“ Noch verwirrter als ohnehin schon, sah sie Daphne an und überlegte, was sie damit meinen könnte. Daphne dagegen lächelte nur leicht und beobachtete Hermione dabei, wie sie nachdenklich die Stirn kraus zog. Jeder kannte Hermione und wusste, wie gern sie doch über alles nachdachte und hinterfragte. Genau so war sie auch jetzt noch, wie sie selber belustigt feststellte. Kein bisschen schien sie sich verändert zu haben. „Entschuldige, aber ich verstehe es nicht ganz. Was haben Malfoy und Zabini damit zu tun?“ Hatte Blaise etwa von ihrer beider Affäre erzählt? Wusste Malfoy davon, dass sie mit seinem besten Freund im Bett gewesen war und redete deswegen davon, dass sie doch alle gleich waren? Um seinem Freund zu zeigen, dass es okay war, mit einer wie ihr zu schlafen? Solidarität zwischen Männern wohl möglich? Ihr Kopf begann zu dröhnen, umso mehr sie darüber nachdachte. „Nun, um dich von deinen Gedanken zu erlösen, verrate ich es dir, Granger. Draco ist seit dem Ende unserer Schulzeit immer mehr zu einem Muggle Liebhaber geworden. Statt in den Clubs der Zauberwelt, treibt er sich lieber in den Clubs der Mugglewelt herum. Viele würden sagen, er flüchtet dadurch vor der Gesellschaft, die ihn noch immer gern in Szene setzt, sobald er einmal eine falsche Entscheidung trifft, wie die falsche Frau an seiner Seite. Und Blaise hat er damit angesteckt. Zudem reden sie oft über dich, was nicht bedeuten soll, dass sie immer lieb und nett reden. Wie du dir denken kannst, machen sie sich gern mal über die alten Zeiten lustig, denn sind wir einmal ehrlich, sie sind immer noch sie. Sie können nicht aus ihrer Haut. Slytherins und Gryffindors haben sich nie sehr gut verstanden“, erzählte sie ruhig und lächelte dabei, als würde sie genau wissen, was in Hermione vorging. Je mehr die Worte zu dieser durch drangen und in ihr Unterbewusstsein glitten, je wütender wurde sie. Erneut fragte sie sich, was sie nur dazu geritten hatte, mit Blaise zu schlafen und Malfoy zu küssen. Es war eben immer noch alles beim Alten. Keiner von ihnen hatte sich verändert, so sehr sie es sich auch alle wünschten. Vielleicht würden sie sich auch niemals ändern und das Trugbild, welches Malfoy sich aufbaute, indem er sich unter Mugglen bewegte, würde auch noch früh genug verblassen, da war sie sich sicher. Doch selbst nahm sie sich nun einen guten Vorsatz, den sie schon längst hätte beherzigen sollen. Niemals mehr würde sie mit einem Mann schlafen, ohne mit diesem in einer ernsthaften und festen Beziehung zu sein. Weder mit Bill, noch mit Blaise und schon gar nicht mit Draco. Zudem beinhaltete dieser gute Vorsatz, dass sie sicherlich nicht auf die Hochzeit von Pansy Parkinson gehen würde. Wenigstens waren es gute Vorsätze, die sie mehr oder minder leicht vertreten konnte. Sie musste sich immerhin nur von den besagten Männern fernhalten, um nicht rückfällig zu werden und den Rest würde sie dann auch noch hinbekommen. „Dachte ich es mir doch. Malfoy und Zabini können eben nicht aus ihrer Haut, genauso wie wir anderen auch nicht. Wir sind alle gleich. Keiner von uns kann sich verbiegen nur um in der gesamten Gesellschaft zurechtzukommen, aber sag mir eines Greengrass. Wieso bist du allein hier und nicht deine kleine Schwester?“ So ungern sie es auch zugab, sie wollte eine Antwort auf diese Frage, die ihr in den Kopf geschossen war. „So? Du fragst also nach meiner Schwester?“, kam die Gegenfrage, auf die Hermione schon gelauert hatte. Unruhig beobachtete sie Daphne dabei, wie diese an ihrem Wein nippte - den sie sich bestellt hatte – um sie viel zu gern auf die Folter zu spannen. „Nun, meine Schwester ist vermutlich gerade hinter Draco her, der ebenso um die Häuser zieht wie wir“, schmunzelte sie. Das war genau das, was sie nicht hören wollte. Wobei, Draco Malfoy heiratete doch Pansy und die ließ es zu, dass Astoria diesem an seinem Junggesellenabend hinterher rannte und vermutlich mit ihm schlief, wenn er betrunken genug war? Obwohl, sie hatte ja selbst gemerkt, dass er nicht betrunken sein musste, um mit einer anderen Frau, die nicht seine Verlobte war, zu schlafen. Seufzend schüttelte sie ihren Kopf und stand auf. Sie hatte genug von diesem Abend und diesen Leuten, mit denen sie schon zu ihrer Schulzeit keinen Umgang pflegte. „Ein Wunder, dass Parkinson da nichts gegen unternimmt, aber so wie sie aussieht, ist sie sowieso zu nichts in der Lage. Vielleicht solltest du sie nach Hause bringen. Der Abend ist für sie sowieso beendet, wenn man bedenkt, wie wenig sie noch mitbekommt.“ Ihren Kopf schüttelnd, kramte sie in ihrer Tasche herum, bis sie das nötige Geld für ihre Getränke hatte, dass sie gleich darauf auf den Tisch legte. „Also dann, einen angenehmen Abend wünsche ich euch noch. Falls du Ginny nochmals siehst, sag ihr am besten nicht wo ich bin. Sag am besten einfach, du hast keine Ahnung“, versuchte sie Daphne davon zu überzeugen, Ginny abzuwimmeln. Sie hatte keine Lust darauf, dass Ginny wohl möglich nochmals an diesem Abend, oder besser gesagt in dieser Nacht, zu ihr kam. Unzufrieden verließ sie den Club, nachdem sie sich erfolgreich durch die Masse an jungen Zauberern zwängen konnte, die un eben diesen Club versammelt waren um zu feiern. Einige von ihnen kamen ihr sogar bekannt vor, waren sie doch zusammen auf Hogwarts gewesen. Andere wiederum kannte sie überhaupt nicht, weswegen sie sich fragte, seit wann sie so viele junge Hexen und Zauberer in London hatten. Aber gut, sie war auch schon ein paar Jahre aus der Schule raus und sicherlich kamen so einige neue talentierte Generationen hinterher, die ebenso feiern wollten, nachdem sie die Schule hinter sich gebracht hatten. Fröstelnd schüttelte sie sich, als ihr die kühle Nachtluft entgegen stieß, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. Kurz schlang sie ihre Arme um sich und rieb sich die Oberarme, bevor sie sich auf den Weg machte, immer die Straße entlang bis hin zu einer Gasse, in der sie apparieren konnte. Nichts wollte sie mehr, als sich Zuhause in ihr Bett zu kuscheln und ihr Buch in die Hand zu nehmen, welches sie dort vor dem Aufbruch mit Lavender zurückgelassen hatte. Vorsichtig zog sie ihren Zauberstab aus ihrer Tasche, den sie immer gut versteckt mit sich führte, bevor sie apparierte. Kaum hatte sie sich wieder Materialisiert, kam eine Übelkeit in ihr auf, die sie erbrechen ließ. Es dauerte eine Weile, bis ihr Magen sich wieder beruhigt hatte und sie sich nicht mehr übergeben musste. „Merlin, ich sollte nicht apparieren, wenn ich getrunken habe“, flüsterte sie vor sich her und fuhr sich mit den Zähnen über ihre Zunge um den ekelhaften Nachgeschmack loszuwerden. Das war ein Abend, den sie sicherlich nicht wiederholen wollte. Und erneut kamen ihre guten Vorsätze wieder zum Vorschein, sodass sie Sie auch ja nicht vergaß. „Okay, noch ein Vorsatz mehr. Keinen Alkohol, wenn ich aufgewühlt bin und apparieren muss“, brummte sie vor sich her und lief langsam und bedächtig auf die Haustür zu. Endlich würde sie in ihr Bett fallen und endlich würde sie ein wenig Ruhe finden. Erst in ihren vier Wänden angekommen, merkte sie, dass eine Eule an ihrem Fenster saß und mit dem Schnabel dagegen pickte, während Krummbein von innen mit der Pfote die Scheibe zerkratzte. Vorsichtig verscheuchte sie ihren in die Jahre gekommenen Kater, bevor sie die Eule Einlass gewährte und ihr einen Keks gab, bevor sie wieder verschwand. Den Brief öffnend und die Zeilen lesend, erstarrte sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)