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Yu-Gi-Oh! The Last Asylum

von

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Turn 27 - Friends

Turn 27 – Friends

 

 

„Der Test war heute ziemlich schwer“, sprach Abby abgespannt, als sie, Anya und Nick zusammen das große Backsteingebäude ihrer Schule verließen. „Aber ich denke, ich habe fast alles richtig beantwortet.“

Die Blondine an ihrer Seite, mit hinter dem Kopf verschränken Armen, starrte missmutig zu ihrer Freundin herüber. „Fang bloß nicht an zu heulen, wenn du nicht die volle Punktzahl bekommst!“

„Ich heule wegen so etwas nicht!“, brüskierte sich das Hippiemädchen daraufhin.

Zusammen gingen sie über das kreisrunde Campusgelände hin zum Tor, um endlich der Folteranstalt Schule zu entkommen und den wohlverdienten, freien Nachmittag genießen zu können.

„Hehe … ich habe dieses Mal meinen Namen richtig geschrieben“, gluckste Nick stolz, „in Spiegelschrift.“

Und wurde glatt von den beiden Mädchen ignoriert.

„Was machst du heute noch?“, fragte Abby, als sie vor dem Tor angekommen waren, an Anya gewandt.

Die stöhnte genervt. „Nichts Besonderes. Ein paar Erledigungen.“

 

Zwei Scherben haben wir bereits aufgeladen, Anya Bauer. Doch wir sollten uns sputen, es fehlen noch drei weitere. Es wäre gut, wenn wir für heute zumindest eine weitere mit Marcs Elysion aus dem Park aufladen können. Damit blieben danach nur noch Victim's Sanctuary und die Kanalisation.

 

„Nichts Wichtiges“, log Anya ihre Freunde daraufhin an.

„Hehe, ich und Abby gehen heute aus“, gluckste Nick daraufhin amüsiert.

Nur, dass Erstere davon scheinbar nichts wusste und sich pikiert umdrehte. „Wie bitte!?“

Doch schon hatte sich Nick unter ihrem Arm eingehakt. „Wird ganz romantisch. Wünsch' mir Glück, vielleicht zeigt sie mir ihre Brüste.“

„Waaaaaas!?“, fauchte Abby knallrot, konnte sich aber nicht dagegen wehren, von dem großen jungen Mann davon geschleift zu werden.

„Was ist denn mit dem los!?“, wunderte sich Anya verwirrt, die den beiden nachsah, wie sie über die Straße rannten und anfingen sich zu streiten.

 

Vielleicht ist er eifersüchtig, jetzt da Benjamin Hendrik Ford bei Abby wohnt.

 

Anya winkte abfällig ab. „Ich glaube, damit will ich nichts zu tun haben. Wir haben andere Sorgen.“

Noch fünf Tage, dann war es soweit. Dann würde sie im Turm von Neo Babylon Eden werden …

 

~-~-~

 

„Lass mich endlich los!“, beklagte sich Abby, die hinter Nick her geschleift wurde. Nur aufgrund ihrer pazifistischen Einstellung sah sie davon ab, ihm einen Tritt in sein schwaches Geschlecht zu verpassen.

„Wir sind da“, meinte er plötzlich ernst.

Abby blinzelte verdutzt und folgte seinem Blick. „Oh!“
 

Auf der anderen Straßenseite erstrecke sich ihnen ein großer Spielplatz. Buddelkästen, Schaukeln, Rutschen, alles was ein Kinderherz begehrte war hier eigens für die junge Generation erbaut worden. Die Sonne stand bereits tief am Horizont und tränkte diesen in melancholisches Rot.

„Was wollen wir denn hier?“, fragte Abby verwirrt und folgte Nick über die Straße. „Sag bloß nicht, dass du mich hier daten willst!?“

„Das habe ich nur als Vorwand genommen, um von Anya loszukommen“, erhielt sie jedoch stattdessen als Antwort.

Überrascht schloss das Mädchen daraufhin zu ihrem Freund auf und sah ihn nun vollkommen verwirrt an. „W-wieso das?“

„Wir müssen uns unterhalten. Über Anya und wie es weitergehen soll.“

 

Kurz darauf betraten sie den Spielplatz. Abby löste sich von ihm und stellte sich nachdenklich vor eine der Schaukeln. Erinnerungen wurden wach.

„Hier haben wir drei immer gespielt“, murmelte sie. „Anya, du und ich.“

Nick stellte sich hinter sie. „Ja. Das ist jetzt schon so lange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann. Aber auch wenn wir jetzt schon längst aus dem Alter raus sind, ist es schön, ab und zu wieder hierher zu kommen.“

Er schritt an ihr vorbei und setzte sich auf eine der Schaukeln, ohne jedoch die Anstalt zu machen, Anlauf zu nehmen.

Abby tat es ihm gleich und sah ihn von der Seite verdutzt an. „Ich wusste gar nicht, dass du so feinfühlig sein kannst. Irgendwie bist du heute komisch!“

„Ich bin schon mein ganzes Leben komisch“, antwortete Nick und ließ den Kopf hängen, „fragt sich nur, welcher Nick komischer ist.“

„Du meinst, der Nick, der dümmer als das ganze Footballteam zusammen ist, oder der Nick, der so schlau ist, dass er eine ganze Klasse überspringen könnte?“

Überrascht blickte Nick auf. „Du-du weißt, dass ich-“

Nun war es an Abby, den Blick zu senken. Sie nahm etwas Anlauf und begann zu schaukeln. „Weißt du, niemand kann so dumm sein, wie du es uns weiß machen wolltest. Ich habe immer gedacht, dass hinter dir mehr steckt. Spätestens seit deinem Duell mit Melinda …“

„Du hast mich also die ganze Zeit durchschaut?“

Abby schüttelte den Kopf. „Nein, ich hatte nur manchmal einen Verdacht, aber nie konkrete Beweise. Bis eben zumindest. Aber wirklich überraschen tut es mich nicht, nein.“

„Und Anya?“

Nun kicherte das Mädchen. „Ich glaube, die ahnt nichts davon. Solange ich keine Beweise hatte, wollte ich sie nicht darauf ansprechen.“

Nick sah in den roten Himmel. „Verstehe … würdest du sie in dem Glauben lassen, dass ich minderbemittelt bin?“

Überrascht blickte Abby zu ihm herüber. „Wieso? Ich meine, natürlich, wenn du es möchtest. Aber ich verstehe nicht ganz, warum du überhaupt … ?“

Mit einem Lächeln erwiderte er ihr: „Nicht so wichtig. Sagen wir einfach, es macht mir Spaß.“

„Du bist wirklich komisch“, brummte Abby schmunzelnd, ehe beide anfingen zu lachen.

 

Eine Weile betrachteten sie zusammen den Sonnenuntergang, ehe Nick wieder das Wort ergriff. „Es ihr jetzt noch zu sagen, würde ihr vermutlich nicht bekommen.“

„Anya?“ Abby stieß einen traurigen Seufzer aus. „Oh … ja. Sie wird …“

„Sie wird sie alle töten.“

„Huh!?“

Abby fiel vor Schreck von der Pritsche und landete im Sand, die getönte Brille fiel ihr von der Nase. Sofort sprang Nick von der Schaukel, sammelte die Brille auf und gab sie seiner Freundin, die ihn aus verwirrten Augen anstarrte, während sie aufstand. „W-was meinst du damit?“

„Anya. Sie hat uns angelogen. Sie kennt keinen Ausweg aus ihrer Situation und hat sich offensichtlich damit abgefunden, Eden zu werden. Um die anderen in den Turm zu locken, hat sie sich die Geschichte ausgedacht, die sie uns vorgestern erzählt hat.“

Sofort wich Abby von ihm zurück. „Anya würde so etwas nie tun! Sie kämpft bis zum Schluss!“

„Hast du es nicht gesehen?“, fragte Nick, der mit so einer Reaktion gerechnet hatte. „Ihre Körpersprache hat sie verraten. Sie hat niemandem von uns in die Augen gesehen.“

„Wieso erzählst du mir das überhaupt!?“

„Weil du ihre beste Freundin bist und dazu die Einzige … die sie davon abhalten kann.“

Abby starrte Nick fassungslos an. „S-selbst wenn das stimmt, was du sagst – und das tut es nicht! Das würde doch bedeuten, dass sie im Limbus endet! Weißt du überhaupt, was das ist!?“

„Nein, aber ich kann es mir denken“, erwiderte Nick und mied Abbys aufgewühlten Blick. „Ich habe selbst alles versucht, um einen Ausweg für sie zu finden. Aber alles, was ich herausgefunden habe, hat sich als falsch oder zwecklos herausgestellt. Und dass du dich immer noch nicht traust, Anya auf die Sache mit dem Betrüger und diesem Necronomicon anzusprechen, heißt nur, dass es dir nicht anders geht.“

„Was meinst du damit!? Nick, erklär' dich!“

Nun sah Nick das Mädchen wieder mit festem Blick an. „Gestern habe ich einen Mann namens Drazen getroffen. Wer das ist, erzähle ich dir später. Aber laut ihm könnte der Pakt aufgelöst werden, wenn Anya und Levrier sich dazu einigen.“

„Aber das wird nie geschehen!“

Mit einem Nicken stimmte er ihr zu. „Exakt. Und genau deshalb möchte ich verhindern, dass in fünf Tagen, vielleicht um diese Zeit, fünf unschuldige Menschen ihr Leben verlieren werden.“
 

Abby wich noch weiter von ihm zurück. Der Sand unter ihren Füßen knirschte leise, als sie sich Schritt für Schritt von Nick entfernte. Sie schüttelte den Kopf vehement. „Du glaubst das also wirklich? Dass Anya so etwas Schreckliches tun will?“

„Ja“, erwiderte der große, junge Mann daraufhin entschlossen, „aber ich glaube, dass nicht nur sie das will.“

Was dazu führte, dass Abby einen erschrockenen Seufzer ausstieß.

Nun streckte Nick ihr energisch die Hand entgegen. „Verstehst du nicht? Hier geht es nicht nur um Anya! Irgendetwas oder irgendwer zieht hier die Fäden! Immer wenn Not am Mann ist, wird ein Pakt geschlossen, der rein zufällig ein Opfer für Edens Erwachen bereitstellt. Das kann doch kein Zufall sein!“

Verwirrt stolperte das brünette Mädchen noch weiter zurück. „Aber wie kommst du auf so etwas? Wer sollte denn-!?“

„Ich weiß es nicht! Aber niemand konnte uns bisher mit Gewissheit sagen, was Eden nun wirklich ist!“

 

Er wusste, dass dies eine Lüge war. Drazen hatte es ihm gesagt: Eden war ein Tor. Wohin, das hatte er ihm zwar verschwiegen, aber Nick ahnte Fürchterliches. Sollte Eden geöffnet werden, könnte etwas Schreckliches geschehen. Denn wer wusste schon, was hinter diesem Tor lag?

Nur jemand, der Interesse daran hatte, es zu öffnen. Und dafür Anya missbrauchte. Jemand wie Levrier …

Dieses Tor durfte nicht geöffnet werden. Das hatte er gestern nach langem Grübeln und einer schlaflosen Nacht erkannt. Auch wenn das bedeutete, dass Anya … leiden musste.

 

„Das ist doch an den Haaren herbeigezogen!“, beklagte sich Abby nun aufgebracht. „Wer außer Levrier sollte wollen, dass Eden erwacht? Und Levrier weiß nicht, was Eden ist, wie du schon sagtest!“

„Es gibt aber noch andere von Levriers Sorte!“

„Aber keiner von denen scheint bemüht zu sein, Anya wirklich zu helfen! Die Engel zählen nicht, Matts Paktdämon ist neutral und Isfanel eindeutig dagegen, dass Eden erwacht!“
 

Die Engel, dachte Nick insgeheim. Was sie im Schilde führten wusste keiner. Auch sie könnten diejenigen sein, die hinterrücks die Fäden in der Hand hielten.

 

„Und außerdem“, beklagte Abby sich weiter über Nicks Worte, „selbst wenn alles, was du sagst stimmen würde … würdest du Anya einfach so im Stich lassen? Du hast keine Ahnung, was der Limbus ist!“

„Wäre dir eine Katastrophe lieber!? Denkst du, dass ich Anya so einfach loslassen kann!?“ Nick stampfte auf. „Sie ist genauso meine Freundin!“

„Was du sagst, ist einfach nur hinterhältig!“ Tränen standen in den Augen des Mädchens, welches die Brille abnahm, um sie sich mit dem Handrücken abzuwischen. „Ich hätte nie gedacht, dass du so grausam bist …“

„Ich liebe Anya! Mein ganzes Leben habe ich eine Rolle für sie gespielt!“ Auch Nick war so aufgebracht, dass seine Wangen langsam benetzt wurden. „Dass sie meine Liebe nie erwidern wird ist okay, damit habe ich mich schon lange abgefunden! Mein Plan war es, erst wieder 'Nick' zu sein, wenn sie glücklich ist! Aber sie wird nie glücklich sein, Abby! Nie! Egal, was wir tun!“

„Wie kannst du … wie kannst du so etwas nur Liebe nennen!?“ Abby keuchte regelrecht vor Wut, ihre Augen verfärbten sich rosa. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf Nick. „Dass du sie einfach so über die Klinge springen willst, weil du Gespenster siehst … das kann ich nicht zulassen! Nick! Wir sind jetzt Feinde!“

 

Der brünette Junge wich fassungslos zurück, erwiderte nicht minder aufgebracht: „Das kann nicht dein Ernst sein!“

Doch als Antwort schlug ihm ein heftiger Wind entgegen, der von Abby ausging. Ihr Haar wuchs auf beträchtliche Länge an, schwebte in der Luft, doch schien ihre Verwandlung in eine Sirene unvollständig.

Das Mädchen ließ ihre Umhängetasche aus zusammengenähtem Stoff sinken und holte daraus eine kleine Actionfigur hervor, nahm ihr die Duel Disk an ihrem Arm ab und ließ sie durch ihre Kräfte anwachsen, ehe sie von einem Original nicht mehr zu unterscheiden war.

„Tut mir leid, Nick“, sprach Abby schluchzend, „aber du bist wirklich ein riesengroßer Idiot!“

Damit legte sie sich den Apparat an den Arm an und wartete darauf, dass er es ihr gleich tat.

Aber Nick weigerte sich. „Worum kämpfen wir hier überhaupt!?“

Er erhielt eine Antwort purer Verzweiflung. „Ich weiß es nicht! Aber was soll ich sonst tun!?“

„Gute Frage.“ Nick schluckte und ließ seinen Rucksack sinken, holte ebenfalls eine Duel Disk hervor. In ihrem jetzigen Zustand würde sie sich nicht dazu breit schlagen lassen, die Dinge anders zu klären. Selbst eine Abigail Masters konnte dickköpfig sein.

Nick seufzte. „Aber wenn ich du wäre, würde ich vermutlich nicht anders handeln. Manchmal ist es ein Fluch … ich zu sein.“

Damit legte auch er seine Duel Disk an. Beide schrien synchron: „Duell!“

 

[Abby: 4000LP / Nick: 4000LP]

 

Nick wusste, dass dieses Duell keinen Sinn besaß. Es war nichts weiter als der Ausdruck von Abbys Verzweiflung. Wie konnte sich eine so friedliebende Seele wie sie auch mit dem Gedanken anfreunden, dass Anya zu etwas derart Schrecklichem fähig sein könnte? Fünf Menschen zu töten.

Wenn von Eden nicht diese unbegreifliche Gefahr ausging, die außer ihm niemand zu sehen schien, würde Nick es zulassen. Gehen lassen musste er Anya sowieso. Aber dann sollte es wenigstens auf die für sie angenehmste Weise geschehen.

Aber sollte er das zulassen, sie zusammen mit Levrier Eden werden lassen, könnte das wie ein Bumerang auf sie alle zurückfallen. Eden, das verfluchte Tor.

„Wohin führst du?“, murmelte er zu sich selbst und zog sein Startblatt. „Ich beginne, schließlich bin ich Ursache für das alles. Draw.“

Er musste die Ruhe bewahren. Abby, sie versuchte mit aller Kraft, sich zu beherrschen und ihr Blut unter Kontrolle zu halten. Aber diese Verbitterung in ihrem Blick. Lag das wirklich nur an der Wahrheit hinter Anyas Absichten? Oder gab es da noch etwas anderes?

Bevor er jedoch eine Karte ausspielte, betätigte er ein Knopf unterhalb seiner Duel Disk. Das Sicherheitssystem war nach wie vor deaktiviert, weswegen er es zunächst einschalten musste. Schließlich wollte er Abby nicht verletzten.

Das getan, rief er schließlich: „Den Auftakt macht [Wind-Up Knight]!“

Vor Nick erschien ein weißer Spielzeugritter, kaum mehr als einen Meter groß und hielt schützend Schild und Schwert bereit. Aus seinem Rücken ragte ein Aufziehschlüssel.

Nick schob eine Karte in die Backrow seiner Duel Disk. „Diese hier verdeckt. Du bist dran.“

Die Karte materialisierte sich in liegender Position vor ihm.

 

Wind-Up Knight [ATK/1800 DEF/1200 (4)]

 

„Oh Nick, was denkst du dir bloß?“, jammerte Abby und zog. „So etwas zu sagen … Anya ist unsere Freundin!“

„Aber selbst Freunde muss man irgendwann loslassen können.“

„Ach ja!? Dafür, dass du sie angeblich liebst, kannst du ja ziemlich leicht loslassen!“ Abby biss sich auf die Lippe, ihr Haar verfärbte sich an einigen Stellen weiß. „Wer Freunde wie dich hat, braucht keine Feinde mehr!“

Aufgeregt griff sie nach einem Monster in ihrer Hand. „Los, [Naturia Pumpkin]! Und wenn der beschworen wird, ruft er, solltest du ein Monster kontrollieren, ein weiteres Naturia-Monster von meinem Blatt! [Naturia Tulip]!“

Gleich zwei Monster auf einmal tauchten vor Abby auf. Das erste war ein grüner Kürbis mit Gesicht, der auf zwei Beinen lief. Daneben wuchs eine kleine, rote Tulpe, deren Kopf größer war als ihr ganzer Körper. Ihre blauen Augen strahlten regelrecht vor Freude, von Abby eingesetzt zu werden.
 

Naturia Pumpkin [ATK/1400 DEF/800 (4)]

Naturia Tulip [ATK/600 DEF/1500 (2)]

 

Abby streckte den Arm weit aus. Ihre Monster stiegen in die Luft auf, die Tulpe zersprang in zwei grüne Ringe. „Ich stimme meine Stufe 2-[Naturia Tulip] auf den Stufe 4-[Naturia Pumpkin] ein! Oh great god of the east! Scare my enemies with your mighty presence! Synchro Summon! Descent down, [Naturia Barkion]!“

Ein greller Lichtblitz schoss durch die zwei Ringe, aus dem daraufhin ein gewaltiger, schlangenhafter Drache flog. Sein grauer Leib war bedeckt von Rinde, die als Schuppenschicht zum Schutze des Drachen diente. Sich vor Abby ausbreitend, brüllte er stolz.
 

Naturia Barkion [ATK/2500 DEF/1800 (6)]

 

Das war ein guter Schachzug, dachte Nick insgeheim. Mit Barkion konnte sie jede Falle annullieren, solange sie zwei Karten von ihrem Friedhof entfernte. Damit hatte sie seine verdeckte Karte [Overwind] lahm gelegt.

„Los Barkion, greif seinen Ritter an!“, befahl Abby entschlossen und doch klang deutlich ihr verletztes Gemüt daraus hervor.

Der Drache glitt in seinem Flug direkt auf den weißen Ritter zu, der schützend seinen Schild erhob.

„Effekt von [Wind-Up Knight] aktivieren! Nur einmal, solange er offen auf dem Feld liegt, annulliert er einen deiner Angriffe!“

Mit einem Schweifschlag versuchte Barkion, seinen Erzrivalen niederzustrecken, doch scheiterte an dem robusten Rundschild des Kriegers.

Nick lachte zufrieden. „Ritter sind dazu geboren, um Drachen zu bekämpfen.“

„Aber noch lebt mein Drache!“, stellte Abby klar. „Noch einmal gelingt dir das nicht! Ich setze eine Karte verdeckt und beende meinen Zug!“

Vor Abby materialisierte sich mit dem Bild nach unten gerichtet eine grün umrandete Karte.

 

Schon hatte Nick sein Blatt aufgestockt, besaß jetzt fünf Handkarten. Dass sie nicht zwei Fallen gelegt hatte, kam ziemlich ungünstig. Sein Assmonster, [Wind-Up Arsenal Zenmaioh], konnte pro Zug zwei gesetzte Karten auf dem Spielfeld vernichten. Nur eine mehr und er hätte Abbys Verteidigungsreihe spielend leicht durchbrechen können. Aber vermutlich war auch sie sich dessen bewusst.

„Du bist wirklich nicht schlecht“, meinte Nick anerkennend und nahm eine dauerhafte Zauberkarte aus seinem Blatt hervor, „ehrlich gesagt finde ich es toll, dass wir uns das erste Mal ernsthaft miteinander duellieren können.“

„Ach ja?“ Abby lachte bitter. „Stimmt ja, ich weiß ja jetzt um dein Lügengeflecht. Und auf so etwas bist du ernsthaft stolz!?“

„Es gibt Schlimmeres als das“, erwiderte Nick. Gerade Abby sollte das am besten wissen. „Ich aktiviere [Weights & Zenmaisures]! Danach beschwöre ich [Wind-Up Dog] und aktiviere auch gleich seinen Effekt, um seine Angriffskraft um 600 und seine Stufe um 2 ansteigen zu lassen.“

Hinter Nick baute sich eine riesige Metallwaage auf, deren Schalen durch ein Pendel unterhalb des Gebildes miteinander verbunden waren. Und während sein Ritter auf die linke Waagschale sprang, tauchte auf der rechten ein kleiner, blauer Mechanikhund auf. Der Aufziehschlüssel auf seinem Rücken begann sich zu drehen, sein zunächst unscheinbares Gewicht drückte die Schale des Ritters tatsächlich nach oben.

 

Wind-Up Dog [ATK/1200 → 1800 DEF/900 (3 → 5)]
 

„Und nun wähle“, forderte Nick und breitete beide Arme aus. „[Weights & Zenmaisures] nimmt sich pro Zug zwei Wind-Ups und vergleicht ihre Stufen miteinander. Mein Gegner bestimmt dann eines der beiden Monster, das die Stufe des anderen erhält. Solltest du hierbei einem Monster die niedrige der beiden zu vergleichenden Stufen geben, darf ich als Ausgleich eine Karte ziehen.“

„Aber wenn ich die höhere wähle“, sprach Abby unbekümmert weiter, „ist es für dich leichter, ein starkes Xyz-Monster zu beschwören. Aber davor habe ich keine Angst, tu es ruhig. Dein [Wind-Up Knight] erhält die Stufe 5 des [Wind-Up Dogs].“

Nick schmunzelte. „Wenn du wütend bist, kannst du richtig süß sein.“

„W-was!? Mach dich nicht über mich lustig! Das ist ernst!“ Doch obwohl Abby regelrecht vor Zorn spuckte, stieg ihr trotzdem die Röte ins Gesicht.

Die Waagschalen bewegten sich auf dieselbe Höhe.

 

Wind-Up Knight [ATK/1800 DEF/1200 (4 → 5)]
 

„Aber okay, du wolltest es so“, sprach Nick und streckte den Arm aus. „Ich erschaffe das Overlay Network!“

Während sich sein Ritter in einen gelben Lichtstrahl verwandelte, nahm der Hund stattdessen die Form eines braunen an. Doch sie beide wurden von dem schwarzen Loch absorbiert, das sich mitten im Spielfeld auftat. „Gib mir die Stärke, meine Feinde zu besiegen! [Wind-Up Arsenal Zenmaioh]!“

Aus dem Galaxienwirbel entstieg ein gewaltiger Roboter. Seine rote Lackierung glänzte im Licht der untergehenden Sonne. Einer seiner Arme war mit einem Bohrer bestückt, wohingegen der andere eine raketenartige Faust war, welcher abgekoppelt vom Körper frei neben seinem Besitzer schwebte. Um den Mech kreisten zwei Lichtsphären.

 

Wind-Up Arsenal Zenmaioh [ATK/2600 DEF/1900 {5}]

 

„Sorry, aber der ist wohl deinem Drachen überlegen“, sprach Nick zuversichtlich und griff sich eine weitere Zauberkarte aus seinem Blatt. „Damit das auch so bleibt, rüste ich Zenmaioh mit [Xyz Gauntlet] aus. Er erhält pro Rang 100 Angriffspunkte und kann einmal pro Zug nicht durch Karteneffekte zerstört werden. Das ist doch, was du planst, oder?“

Abby kniff verärgert die Augen zusammen und warf einen Blick hinab zu ihrer gesetzten Karte. Um die Raketenfaust des Roboters erschien ein goldener Schlagring, von dem gelbe Blitze ausgingen.

 

Wind-Up Arsenal Zenmaioh [ATK/2600 → 3100 DEF/1900 {5}]

 

„Damit wäre das auch erledigt. Los, Zenmaioh, greife [Naturia Barkion] an! Wind-Up Power Punch!“ Nick zeigte seinem Monster mit ausgestrecktem Arm das Ziel.

Dieser schoss umgehend seinen Raketenarm auf den grauen Drachen ab. Woraufhin Abbys verdeckte Karte aufsprang. „Nicht so hastig! Ich habe da auch noch ein Wörtchen mitzureden! Der Schnellzauber [Battle Tuned] verbannt einen Empfänger von meinem Friedhof und gibt dessen Angriffspunkte an Barkion weiter!“

Abby zeigte [Naturia Tulip] vor, ehe sie sie in eine Tasche ihres khakifarbenen Kleides steckte.

 

Naturia Barkion [ATK/2500 → 3100 DEF/1800 (6)]

 

„Gleichstark!?“, schoss es aus dem verblüfften Nick heraus.

Abby stand das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben, als sie zu ihrem Monster sagte: „Verzeih mir, Barkion, dass ich nicht mehr für dich tun kann! Bitte, leite dennoch einen Gegenangriff ein!“

Als würde der Drache sie verstehen, nickte er und nutzte seinen massiven Schweif, um die Raketenfaust mit voller Wucht zurück zu ihrem Besitzer zu schleudern. Doch das führte dazu, dass der Drache verletzt wurde und unter einem Schrei in tausend Teile zersprang, während Nicks Monster in einer Explosion unterging.

„Sieh, was du getan hast!“, beklagte sich Abby bitter.

Nick hingegen schüttelte den Kopf erstaunt. Die schenkte einem echt gar nichts, wenn sie Ernst machte. Und da wollte sie behaupten, er wäre als Feind schlimm?

Nichtsdestotrotz griff er nach seinem Deck. „Wenn [Xyz-Gauntlet] vom Feld auf den Friedhof gelegt wird, ziehe ich eine Karte.“

Was er auch umgehend tat. „Man, du hast mir meine ganze Strategie kaputt gemacht. Aber Zenmaioh wird wiederauferstehen, und zwar hiermit! Der Zauberkarte [Zenmailfunction], die ihn in den Verteidigungsmodus vom Friedhof beschwört! Turn End.“

In kniender Position stieg der rote Roboter vor Nick in die Höhe. Immerhin konnte er jetzt wieder Fallenkarten einsetzen, nun da Barkion fort war, dachte Nick erleichtert.

 

Wind-Up Arsenal Zenmaioh [ATK/2600 DEF/1900 {5}]

 

Vor Wut blähte Abby die Wangen auf und wollte nach einem Stein im Sand treten, doch machte sich letztlich nur die Schuhe damit schmutzig, ohne den Stein getroffen zu haben.

„Solche Gesten passen nicht zu dir“, kommentierte Nick das Bild belustigt.

Das dachte anscheinend auch Abby, die rot anlief und beschämt ihr Gesicht in ihre Hände vergrub. Innerhalb eines Herzschlags war auch ihre Haarfarbe zumindest wieder braun. „Wie peinlich! Guck weg!“

„Und ich dachte, ich befände mich hier in einem Todeskampf …“

Sofort schnappte Abby nach Luft. „D-das tust du auch, d-du Verräter unserer Sandkastenfreundschaft, du, du, du Depp du! Mein Zug, Draw!“

 

~-~-~

 

„Warum haben die jetzt eigentlich eine feste Form?“, fragte Anya verwirrt und betrachtete die rote Scherbe in ihrer Hand. Sie leuchtete regelrecht von Innen. Genau wie die anderen, die Anya mit der Energie aus Matts und Alastairs Elysion aufgeladen hatte.

 

Höchstwahrscheinlich weil ich ihr eine Form gegeben habe. Ein Elysion liegt zwischen der Grenze des Materiellen und Immateriellen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie unter Einfluss meiner Kräfte eine feste Form annimmt.

 

Das Mädchen drehte das Stück Mosaik neugierig in ihren Händen und schaute nebenbei immer wieder um sich. Dieser Teil des Livington Parks war immer noch Sperrgebiet, all die Brandspuren wucherten nach wie vor wie eine schreckliche Krankheit auf dem grünen Gelände. Zwar war niemand hier, aber Anya fühlte sich dennoch unwohl.

Aber vielleicht lag das weniger daran, dass sie in diesem Moment etwas Verbotenes tat, sondern eher daran, was sie noch gedachte zu tun. Den Gedanken daran musste sie verdrängen, sagte sie sich streng. Keiner von diesen Fünf war ihr Freund! Wen interessierte es schon, ob es zwei Dämonenjäger, zwei reiche Schnösel und einen Footballspieler weniger auf der Welt gab? Sie definitiv nicht!

„Levrier … kannst du nicht etwas gegen das Glockengeläute machten? Das nervt langsam!“, versuchte sie sich abzulenken.

Denn seit sie damit begonnen hatte, die Scherben aufzuladen, hörte sie immer in der Nähe eines Ortes, an dem ein Pakt geschlossen wurde, ein Läuten aus der Ferne. Was besonders nervig war, da es dank Matt ununterbrochen vor ihrer Gartentür rumorte und sie dadurch Probleme beim Einschlafen hatte.
 

Das sind die Glocken des Turms von Neo Babylon. Der Zeitpunkt von Edens Erwachen rückt näher. Nun, da du sie selbst aus der immateriellen Welt hören kannst, bedeutet dies, dass wir unserem Ziel immer näher kommen. Zumindest vermute ich das, da dein Vorgänger sie nicht vernommen hatte. Demnach sprach der Sammlerdämon tatsächlich die Wahrheit.

 

„Hurra“, brummte Anya. „Mach einfach, dass es auf-!“

 

Anya Bauer, irgendetwas ist merkwürdig. Ich spüre Abbys Sirenenkräfte. Sie sind zwar nicht vollkommen erwacht, aber ich frage mich, warum sie sie benutzt.

 

Sofort schreckte das Mädchen auf. „Was sagst du da!? Abby benutzt ihre Kräfte?“

Konnte sie etwa in einen Kampf verwickelt sein? Doch nicht etwa mit-!?

„Isfanel!“, schoss es aus Anya heraus.

Das durfte nicht wahr sein! Was könnte der ausgerechnet von Abby wollen? Sicherlich keine Tipps in Sachen Haarpflege!

„Wo ist sie jetzt!?“

 

Westlich von hier. Aber ich spüre keinen Dämonen in ihrer Nähe.

 

„Vielleicht unterdrückt er seine Kräfte! Und seit wann bist du verlässlich!?“

Anya begann zu rennen. Hoffentlich würde sie Abby rechtzeitig finden, ehe ihr etwas geschah. Sie würde Isfanel bis ans Ende der Welt verfolgen, wenn der Abby auch nur ein Haar krümmte!

 

~-~-~

 

Mit trauriger Miene sah Abby zu den Schaukeln herüber.

Einmal hatten sie und Anya hier um die Wette geschaukelt mit dem Ergebnis, dass sie beide gleichzeitig von der Sitzpritsche in den Sand gefallen waren. Dabei hatte sie selbst bitterlich geweint, doch Anya hatte trotz blutendem Knie Nick, der darüber gelacht hatte, verprügelt, um sie aufzuheitern.

Auch wenn sie Gewalt hasste war es dieses Mal an ihr, Nick zu verprügeln.

 

Sie studierte die Spielsituation. Ihr Feld war leer und sie am Zug mit vier Karten in der Hand. Nick kontrollierte seinen Zenmaioh im Verteidigungsmodus, besaß eine verdeckte Karte, seinen Zauber [Weights & Zenmaisures] sowie zwei weitere Handkarten.

Aber sie wusste schon, wie sie Nick aus der Reserve locken konnte. Sie nahm ein Monster und legte es auf ihre Duel Disk. „Ich beschwöre [Naturia Marron]! Wenn sie gerufen wird, schickt sie ein Naturia-Monster von meinem Deck auf den Friedhof!“

Abby suchte aus ihrem Deck [Naturia Beetle] und legte ihn in den Friedhof. Gleichzeitig tauchte vor ihr eine kleine, stachelige Kastanie mit Augen auf.

„Wie süß“, kommentierte Nick das, ohne dabei Preis zu geben, ob es nur Sarkasmus oder ernst gemeint war.

 

Naturia Marron [ATK/1200 DEF/700 (3)]

 

„Indem ich einmal pro Zug zwei Naturia-Monster vom Friedhof ins Deck mische, ziehe ich eine Karte“, erklärte sie den Rest des Effekts ihres Monsters, legte [Naturia Beetle] und [Naturia Pumpkin] auf ihr Deck und ließ jenes automatisch von der Duel Disk mischen. Dann zog sie hastig.

Als Nächstes zückte sie eine Zauberkarte. „Und jetzt [Leodrake's Mane]! Zwar annulliert sie für diesen Zug den Effekt meiner Marron, lässt ihre Angriffskraft dafür aber zu 3000 werden!“

Nick zog erstaunt eine Augenbraue hoch, als der kleinen Kastanie lauter rote Blätter wuchsen, die sich wie eine Mähne um sie legten.

 

Naturia Marron [ATK/1200 → 3000 DEF/700 (3)]

 

„Ich setze noch eine Karte verdeckt“, verlautete Abby und ließ ebenjene vor ihren Füßen erscheinen, „und greife danach deinen Zenmaioh an! Selbst ein kleines, süßes Monster wie Marron sollte nicht unterschätzt werden!“

Mit einem quitschiegen Kampfschrei flog die Kastanie auf den vergleichsweise gigantischen Roboter zu.

Nicks Finger schwebte über der Taste zur Aktivierung seiner Falle. Doch er zog ihn wieder zurück, denn er wusste, dass er [Overwind] noch später brauchen würde. Zwar konnte er mit der die Verteidigung seines Monsters verdoppeln, aber es würde dafür in der End Phase auf seine Hand, also im Falle eines Xyz-Monsters in sein Extradeck gehen. Verlieren würde er [Wind-Up Arsenal Zenmaioh] demnach so oder so.

Mit voller Wucht rammte [Naturia Marron] den knienden Roboter, welcher daraufhin umkippte und explodierte. Abby verzog die rosafarbenen Augen hinter ihren getönten Brillengläsern. „Beurteile niemanden nach seinem Erscheinungsbild. Etwas, was man sich bei dir besonders zu Herzen nehmen sollte, Nick! Zug beendet!“

Als die Kastanie zu Abby zurückkehrte, fielen ihr die roten Blätter vom Leib.

 

Naturia Marron [ATK/3000 → 1200 DEF/700 (3)]

 

„Ich hätte nie gedacht, dass man den Idioten-Nick mehr mögen würde als mein wahres Ich“, gestand Nick und zog beiläufig.

Abby schnaufte wütend. „Woran wird das wohl liegen? Du bist kaltherzig, Nick! Der andere Nick war zwar dumm, aber er war …“

Sie konnte es offensichtlich nicht in Worte fassen.

„Der alte Nick ist aber eine Lüge“, erwiderte dieser hart.

Während Nick eine Zauberkarte zückte, seufzte er innerlich. Zwar hatte er geahnt, dass Abby das alles nicht gut aufnehmen würde, aber sie jetzt so verletzt zu sehen? Er hätte einfach die Klappe halten und weiterhin auf eigene Faust versuchen sollen, eine Lösung für das Edenproblem zu finden!

„Ich aktiviere den permanenten Zauber [Wind-Up Factory]!“, rief er laut. Hinter ihm baute sich ein langes Fließband auf, das vor seiner gigantischen Waage verlief. „Einmal pro Zug, wenn ein Wind-Up seinen Effekt aktiviert, erhalte ich einen seiner Kumpel vom Deck aufs Blatt. Und nun beschwöre ich [Wind-Up Soldier]! Und dazu, weil ich ein Wind-Up beschworen habe, kommt gleich noch [Wind-Up Shark] als Spezialbeschwörung!“

Seine letzten beiden Handkarten auf die Duel Disk legend, tauchten vor ihm ein grüner Spielzeugroboter mit magnetförmigem Kopf und ein blauer Spielzeughai auf – aus beiden ragte ein Aufziehschlüssel.

 

Wind-Up Soldier [ATK/1800 DEF/1200 (4)]

Wind-Up Shark [ATK/1500 DEF/1300 (4)]

 

Nick streckte den Arm aus. „Und nun aktiviere ich Soldiers Effekt, wodurch seine Stufe und Angriffskraft für einen Zug ansteigt. Zumal Sharks Beschwörungseffekt meine [Wind-Up Factory] in Gang gesetzt hat, wodurch ich mir [Wind-Up Rat] ins Blatt nehmen kann.“

Aus Nicks Duel Disk schoss eine einzelne Karte heraus, die dieser mit den Fingern hinauszog. Gleichzeitig bewegte sich hinter ihm das Fließband, auf dem ein Paket erschien, aus dem eine blaue Spielzeugratte sprang und im Nichts verschwand. Ebenfalls analog dazu begann der Aufziehschlüssel des Soldaten in dessen Rücken sich rapide zu drehen.

 

Wind-Up Soldier [ATK/1800 → 2200 DEF/1200 (4 → 5)]

 

„Und jetzt, [Wind-Up Soldier], Angriff auf [Naturia Marron]!“, befahl Nick. Das sollte reichen, dachte er zufrieden mit Blick auf seine gesetzte Karte. Dann betätigte er den Knopf an seiner Duel Disk, um sie aufspringen zu lassen. „Falle: [Overwind]! Sie verdoppelt die Werte meines Soldaten, aber er muss in der End Phase auf meine Hand zurück!“

„Ah!“, stieß Abby erschrocken hervor, als sich der Aufziehschlüssel am Rücken des ein Meter großen Roboters noch wilder zu drehen begann. „Das wären ganze 4400 Angriffspunkte!“

„So ist es.“

„Nein, ist es nicht!“, widersprach Abby und ließ nun ihre gesetzte Karte aufspringen. „Los, [Exterio's Fang]! Wenn ich ein Naturia-Monster kontrolliere, kann ich damit eine Zauber- oder Fallenaktivierung annullieren. Danach werfe ich eine Karte ab!“

Aus Abbys Konterfalle schoss ein weißer Fangzahn, der Nicks [Overwind]-Karte aufspießte. Sofort verharrte der Aufziehschlüssel auf [Wind-Up Soldiers] Rücken daraufhin in Bewegungslosigkeit, als dieser mit seiner Zangenhand die Kastanie zerquetschte.

 

[Abby: 4000LP → 3000LP / Nick: 4000LP]

 

„Man“, murmelte Nick und kratzte sich nachdenklich am Kopf, „ich hätte nie gedacht, dass ich so lange brauchen würde, um dir Schaden zuzufügen. Du bist wirklich gut!“

Abby, die sich einer ihrer beiden Handkarten entledigte, schüttelte nur mit bitterer Miene den Kopf. „Du nimmst das hier gar nicht ernst! Dir ist es offensichtlich egal, wie andere fühlen!“

„Ich denke nur, dass dieser Kampf sinnlos ist“, erwiderte Nick, „wir beide wissen schließlich, dass du mir nie etwas tun würdest. Egal, ob ich dich enttäuscht habe oder nicht.“

Abby ballte eine Faust und biss sich auf die Lippen. Ihr langes Haar begann durch die Luft zu schweben und verfärbte sich an einigen Stellen wieder weiß. „Sei dir da nicht so sicher, Nick. Ich bin gewissermaßen auch eine gespaltene Persönlichkeit. Die Sirenenabby ist anders, als der Streber, den du in mir siehst.“

Nick atmete tief durch. „Dann werde ich dir keine Angriffsfläche bieten, so einfach ist das. Los, [Wind-Up Shark], direkter Angriff!“

Unter lautem Gekrächze flog sein Spielzeughai auf Abby zu und biss ihr in die Schulter, doch sie schüttelte ihnen spielend leicht von sich ab.

 

[Abby: 3000LP → 1500LP / Nick: 4000LP]

 

Sie ist wirklich hart, musste Nick insgeheim anerkennen. Obwohl er sie nach und nach in die Enge trieb, blieb sie standhaft. Ihr war wirklich etwas daran gelegen, Anyas Namen zu verteidigen. Aber sie verdrängte damit nur die Wahrheit. Es war besser, diese jetzt zu akzeptieren, als später, wenn Anya ihr Vertrauen mit Verrat bestrafte. Aber dann war sie fort und Abby würde ewig mit gebrochenem Herzen zurückbleiben, ohne sich je mit Anya aussprechen zu können.

Nein, was er tat, war schon richtig.

„Ich benutze nun den Effekt von [Weights & Zenmaisures]!“ Seine beiden Monster sprangen je auf eine Waagschale hinter ihm, wobei der Soldat den Hai mit seinem Gewicht nach oben hievte. „Du wählst eine der beiden Stufen meines Monsters aus, die dann beide erhalten. Nimmst du die niedrigere, darf ich eine Karte ziehen. Wähle die höhere, und ich kann problemlos ein weiteres Rang 5-Monster beschwören.“

Die Frage war nur, woher er dieses nehmen sollte. Zenmaioh war sein einziges gewesen und der lag nun auf dem Friedhof. Zumal er mit Sharks Effekt dessen Stufe ohnehin auf 5 hätte erhöhen können. Nein, er -wollte-, dass Abby dieses Mal die niedrigere Stufe wählte.

Man sah ihr an, dass sie sich bei der Entscheidung schwer tat. Besonders weil sie keine Ahnung hatte, was Nick noch in petto haben könnte. Sie wusste praktisch nichts über seine Art zu duellieren. Das Mädchen schluckte, ehe sie mit fester Stimme verlauten ließ: „Stufe 4.“

Schon glichen sich die Waagschalen wieder aneinander an.

 

Wind-Up Soldier [ATK/2200 DEF/1200 (5 → 4)]

 

„Das kleinere Übel, hmm?“, fragte Nick und zog eine Karte. „Ob das so klug war?“

„Du machst mir keine Angst! Wenn jemand Angst haben müsste, dann du vor mir!“, fauchte Abby aufgebracht. Weitere Teile ihres langen Haares verfärbten sich und auch ihre Stimme gewann einen tiefen, melodischen und zugleich doch rauchigen Klang. „Du weißt, was ich bin …“

„Eine überreagierende Mutter Teresa“, erwiderte Nick lachend, „vor dir kann man keine Angst haben, selbst wenn du es wirklich ernst meinen würdest.“

Abby lief abermals rot an, biss sich mit fast heraus ploppenden Augen auf die Lippen. Mit in seine Richtung erhobener Faust rief sie wieder in ihrer alten Stimme: „Ich-mein-es-ernst!“

Nick putzte sich aber nur mit dem kleinen Finger das Ohr. „Erzähl das jemandem, der dich nicht schon sein ganzes Leben lang kennt … Ich erschaffe das Overlay Network.“

Zunächst wollte Abby widersprechen, doch verstummte, als sich ein schwarzes Loch mitten im Spielfeld auftat. Nicks Monster wurden in blauen und braunen Lichtstrahlen dort hineingezogen und durch einen großen, grünen Kampfroboter ersetzt.

„Los, [Wind-Up Zenmaister].“ Nick klang dabei derart gelangweilt, dass Abby vor lauter Wut begann, merkwürdige Schimpfgeräusche von sich zu geben.
 

Wind-Up Zenmaister [ATK/1900 → 2500 DEF/1500 {4}]

 

Als die zwei um Zenmaister kreisenden Lichtsphären begannen, ihn durch Stromstöße mit Energie zu versorgen, erklärte Nick: „Zenmaister bekommt pro Xyz-Material an ihm 300 Angriffspunkte. Zug beendet.“

 

„Dir werde ich eine Lektion in Sachen wahrer Freundschaft erteilen“, verlautete Abby mit aufgeblasenen Wangen, „und darin, mich zu unterschätzen! Draw!“

Vor sich dahin murmelnd, huschte der Anflug eines Lächelns über Nicks Gesicht. „Na bitte, immerhin beruhigst du dich schon ein wenig.“

Ihre gezogene Zauberkarte in die Luft haltend, rief Abby: „Komm zurück, [Wind-Up Soldier]! [Monster Reborn]!“

Vor ihr tauchte daraufhin Nicks kleinerer, grüner Spielzeugroboter mit dem Magnetkopf auf. Der Aufziehschlüssel an seinem Rücken begann sich zu drehen.

 

Wind-Up Soldier [ATK/1800 → 2200 DEF/1200 (4 → 5)]

 

„Ich aktiviere seinen Effekt!“

Nick erwiderte unbekümmert. „Und damit auch den meiner [Wind-Up Factory].“

Hinter ihm setzte sich das Laufband wieder in Bewegung. Er griff nach seinem Deck und zeigte sein Monster vor. „Ich füge meiner Hand [Wind-Up Hunter] hinzu.“

„Ach ja?“ Abby schnaufte aufgebracht. „Und -ich- aktiviere [Glow-Up Bulbs] Effekt von meinem Friedhof! Ich lege die oberste Karte von meinem Deck ab und kann sie nur einmal während des Duells wiederbeleben!“

Die halbverwandelte Sirene nahm von ihrem Deck [Naturia Hydrangea], schickte sie auf den Friedhof und ließ stattdessen eine Blumenzwiebel mit Auge auf dem Spielfeld erscheinen.

 

Glow-Up Bulb [ATK/100 DEF/100 (1)]

 

„Bevor du mir irgendetwas unterstellst: ich habe die Karte vorhin bei der Aktivierung von [Exterio's Fang] abgeworfen!“, stellte Abby wütend klar. „Und jetzt rufe ich noch als Normalbeschwörung [Naturia Beans]!“

 

Naturia Beans [ATK/100 DEF/1200 (2)]

 

Und während vor ihr eine kleine Hülse mit drei Bohnen darin erschien, welche allesamt Augen besaßen, kratzte sich Nick überrascht an den Kopf. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie empfindlich Abby sein konnte. „Nimmst du mir irgendetwas übel?“

„Ja! Dass du Anya nicht vertraust! Und schlimmer noch, dass es dir vollkommen egal ist, was mit ihr passiert!“

Stöhnend faste sich der große, junge Mann an die Stirn. „Prima, Nick. Nun sind wir wieder ganz am Anfang gelandet …“

Hätte er doch nur seinen Mund gehalten. Trotzdem entgegnete er ihr: „Dann hast du aber nicht gut zugehört. Es ist mir nicht egal-“

„Ich will das gar nicht hören!“, klagte Abby nun wieder mit Tränen in den Augen. „Wegen dir geht unsere Freundschaft kaputt! Wegen dir weiß ich nicht mehr, was richtig noch falsch ist!“

„A-“

Abby stampfte schluchzend auf. „Genug davon!“

Sie wischte sich das Nass aus den pinken Augen und streckte den Arm in die Höhe. „Ich stimme meine Stufe 1-[Glow-Up Bulb] auf meine Stufe 2-[Naturia Beans] und deinen Stufe 5-[Wind-Up Soldier] ein! Da sie alle vom Element Erde sind, kann ich das tun! Oh great god of the south, protect the weak under your mighty wings! Synchro Summon! Arise, [Naturia Vermilion]!“

Ihre Blumenzwiebel zersprang in einen grünen Ring, den die anderen beiden Monster passierten. Jene beiden verformten sich zusammen zu einem gewaltigen roten Vogel, der in die Lüfte stieg und um das Spielfeld zu kreisen begann. Von feuerroter Farbe, war sein Federkleid aus etlichen Laubblättern gemacht, während sein langer Schweif aus ineinander verflochtenen Ranken bestand. Majestätisch bezog er über Abby Stellung und wirbelte mit seinem Flügelschlag den Sand des Spielplatzes unter ihnen auf.

 

Naturia Vermilion [ATK/2700 DEF/2000 (8)]

 

„Zhū Què, der rote Vogel des Südens aus der chinesischen Mythologie. Den setzt du äußerst selten ein“, merkte Nick beim Anblick des eindrucksvollen Wesens erstaunt an. „Warum eigentlich?“

„Weil er-“ Doch Abby brach ab. Auch ihr Blick lag auf dem Vogel, doch in ihm spiegelte sich tatsächlich Abneigung und kein Stolz wieder. Und das hatte nichts mit seiner Person zu tun, erkannte Nick. Allerdings wollte er sie nicht schon wieder aufregen, indem er weiter nachbohrte.

Abby ließ von dem Vogel ab und sah Nick an. Hin und her gerissen von ihrer Wut auf ihn und der Angst um die Freundschaft zwischen ihm, ihr und Anya.

„Du interessierst dich für chinesische Mythologie?“, fragte sie tonlos.

„Ein bisschen.“

„Dann“, ihre Stimme veränderte sich so schnell, dass selbst Nick erschrocken zusammenzuckte, „nimm eine Kostprobe! Zerstöre [Wind-Up Zenmaister]!“

Den Arm ausgestreckt, zeigte Abby mit wütender Fratze auf den Roboter.

Der karmesinrote Vogel über ihr setzte zum Sturzflug an und fegte über das Feld wie ein Düsenjet. Dabei griff er mit den Klauenfüßen seinen Feind, riss ihn mit sich und schleuderte ihn noch im Flug in Nicks Richtung. Jener erkannte die Gefahr, in der er schwebte und machte einen Hechtsprung zur Seite, sodass das Wurfgeschoss sein Ziel verfehlte und stattdessen in eine der Rutschen hinter Nick krachte, die unter lautem Getöse umkippte. Daraufhin zersprang Zenmaister in tausend Stücke.

 

[Abby: 1500LP / Nick: 4000LP → 3800LP]

 

„Zug beendet“, hauchte Abby ihm verführerisch zu.

Erschrocken musste Nick feststellen, dass ihr Haar nun gänzlich weiß geworden war. Sofort wandte er den Blick ab, aus Angst, ihrer betörenden Ausstrahlung zu verfallen. Sie hatte tatsächlich die Kontrolle über ihre Kräfte verloren!

Zögerlich erhob sich Nick, bewusst zu den Schaukeln herüber starrend. „Verwandle dich bitte zurück, bevor dich noch jemand so sieht!“

„Und wenn schon, sie würden alles tun, was ich sage.“

„Abby, das bist nicht du!“, polterte Nick. „Das ist die Sirene in dir!“

Das Mädchen lachte amüsiert. „Aber die ist genauso ein Teil von mir. Sie ist ich. Ich bin ich, immer schon.“

„Nein, das stimmt nicht!“

Das war alles seine Schuld, dachte Nick dabei wütend auf sich selbst. Er hatte sie so durcheinander gebracht, dass sie früher oder später die Kontrolle verlieren musste! Von Anfang an hätte er das alles ernst nehmen müssen und nun!?

Mit leiser Stimme sagte er: „Ich bitte dich, Abby. Verwandle dich zurück und lass uns reden.“

„Hast du Angst bekommen? Dann lass dir gesagt sein, dass alles Reden nichts bringt, wenn sich dadurch nichts verändert. Deine Meinung wird sich nicht ändern, nicht über Eden und nicht über Anya.“

Am liebsten wollte Nick ihr in die Augen sehen, doch es war zu gefährlich. Eindringlich erwiderte er: „Nein, daran ändert sich nichts, das ist richtig! Um mich geht es doch auch gar nicht, sondern um dich!“

„Ich bin unwichtig“, erwiderte Abby kühl und sah nun ebenfalls zur Seite.

„Bist du nicht!“

Die Sirene lachte auf. „Ach wirklich? Dann beweise es.“

 

Sie war ganz anders, dachte Nick verzweifelt. Das da war nicht Abby, es waren lediglich ihre Zweifel an sich selbst, der Welt und ihren Bewohnern. So war Abby aber nicht! Jemandem wie ihr durfte der Glaube an das Gute im Menschen nicht genommen werden. … aber er hatte genau das versucht und irgendwie war ihm das letztlich gelungen. Das hier war seine Schuld.

„Das tue ich“, versprach er, „und zwar, indem ich mich dir stelle und nicht davon laufe! Ich habe genau wie du Dinge, an die ich glaube! Mein Zug, Draw!“

Energisch riss er von seinem Deck eine Karte, womit er ganze vier Stück besaß. Abbys Hand war leer, wenn er richtig gezählt hatte. Doch er wagte es nicht, zu ihr herüber zu sehen, um es nachzuprüfen.

Behände legte er eine seiner Karten auf die Duel Disk. „Los, [Wind-Up Rat]! Effekt: nur einmal kann sie in die Verteidigungsposition wechseln, um ein Monster aus meinem Friedhof in selbiger Position zu reanimieren! Komm, [Wind-Up Dog]!“

Vor ihm tauchten eine blaue Spielzeugratte auf, deren Beine durch zwei Räder ersetzt worden waren und ein gleichfarbiger Spielzeughund auf. Auf dem Rücken der Ratte drehte sich der Aufziehschlüssel wild, bis sie auf ihren Rädern nach vorn kippte und regungslos verharrte.

 

Wind-Up Rat [ATK/600 DEF/600 (3)]

Wind-Up Dog [ATK/1200 DEF/900 (3)]

 

Das Laufband hinter Nick setzte sich mit einem Paket darauf in Bewegung. Zwischen seinen Fingern zeigte er ein weiteres Wind-Up-Monster vor, dabei weiterhin den Blick von Abby abgewendet. „Da ich wieder den Effekt eines meiner Monster verwendet habe, erhalte ich [Wind-Up Juggler].“

Diesen fügte er seinem Blatt hinzu, ehe er seine Hand in die Höhe riss.

„Und jetzt erschaffe ich das Overlay Network!“ Ein schwarzer Wirbel tauchte mitten im Spielfeld auf. Nicks Monster wurden als braune Lichtstrahlen in ihn hineingezogen, wobei dieser gleichzeitig rief: „Aus meinen zwei Stufe 3-Monstern wird jetzt ein Rang 3-Monster! Xyz-Summon! Los, [Wind-Up Carrier Zenmaity]!“

 

Wind-Up Carrier Zenmaity [ATK/1500 DEF/1500 {3}]

 

Aus dem Loch tauchte ein gewaltiger Schiffsträger auf, welcher durch zwei separate Startrampen in der Mitte geteilt war. Um ihn kreisten zwei Lichtsphären – doch ihr Strahlen verflog umgehend.

Der Schrei von Abbys Vogelmonster nahm ihnen das Licht.

„Anscheinend weißt du nicht genug über [Naturia Vermilion]“, stellte Abby amüsiert und gleichwohl ungewohnt hochnäsig fest, „sonst hättest du dich nicht zu so einer Dummheit hinreißen lassen! [Naturia Vermilion] kann sich als Opfer anbieten, um eine Spezialbeschwörung zu annullieren!“

Erschrocken sah Nick in die Höhe, überschattet von der gewaltigen Gestalt des Wesens. Die Ranken von deren Schweif schossen nach unten und umwickelten so den Schiffsträger. Mit ungeahnter Kraft hob [Naturia Vermilion] ihn an und flog mit ihm von dannen.

Nick war fassungslos. „Du hast diesen Effekt noch nie benutzt! Zumindest nicht, dass ich mich erinnern könnte!“

„Diese Karte ist eine Schande“, entgegnete ihm Abby bitter, „ein Fleck auf meiner Seele! Und mehr als wegwerfen kann man sie nicht, genau wie mich!“

Der junge, hochgewachsene Mann verstand seinerseits die Welt nicht mehr. Diese Karte war doch-

„Nun verfügen wir beide über kein Monster mehr. Aber wie ich dich kenne, wird das allein dich nicht einschüchtern, oder, Nick?“

Wie sie seinen Namen aussprach, voller Verachtung!

Er schüttelte den Kopf. „Nicht halb so sehr wie eine aufgewühlte Sirene. Du weißt, dass ich dich nicht verletzten wollte mit dem, was ich gesagt habe! Aber daran halte ich fest: die Wahrheit ist nicht immer angenehm! Würde ich meine Worte zurücknehmen, müsste ich lügen und das wäre falsch.“

„Ein gutes Argument. Dagegen kann ich nichts einwenden.“ Abby seufzte schwer, sagte dann aber nichts weiter.

„Ich setze eine verdeckte Karte! Zug beendet!“

Vor ihrem Gegner tauchte die gesetzte Falle auf – aber das war nicht alles. Unter schrillem Gekreische tauchte der rote Vogel wieder aus dem Nichts auf – jedoch ohne seine Beute – und kreiste wieder um das Spielfeld.
 

Naturia Vermilion [ATK/2700 DEF/2000 (8)]

 

Abby kicherte amüsiert in ihrer rauchigen Stimme. „Ich hatte vergessen, es zu erwähnen: Vermilion kehrt am Ende des Zuges auf mein Spielfeld zurück, wenn ich seinen Effekt genutzt habe!“

„Dann ist er kein Wegwerfartikel“, widersprach Nick auf Abbys vorherige Aussage, „genau wie du! Ihr beide kommt immer wieder! Und ihr seid stark! Hör auf, dich runter zu machen!“

„Und das von jemandem, der auf meinen Gefühlen herum trampelt?“ Abby gab einen verächtlichen Zischlaut von sich und griff nach ihrem Deck. „Das ich nicht lache! Draw!“

Kaum hatte sie die Karte gezogen, knallte sie sie schon auf ihre Duel Disk. „Kämpfe für mich, [Naturia Mantis]!“

Mit einem Satz landete vor ihr eine grüne Gottesanbeterin, nicht größer als ein Grashalm. Dabei bestanden die Klingen an ihren Vorderarmen aus je einem Blatt.

 

Naturia Mantis [ATK/1700 DEF/1500 (4)]

 

Aus den Augenwinkeln riskierte Nick einen Blick und stöhnte beim Anblick des kleinen Monsters im Sand. Abby wollte es beenden!

Als wäre das das Stichwort, streckte die den Arm bis zum Anschlag aus.

„Los meine Monster, die ihr mir als Einzige treu geblieben seid! Tut …“, sie stockte plötzlich und schloss die Augen, „tut einfach eure Pflicht …“

Unter schrillem Gekreische ging der Vogel in den Sturzflug über, mit Nick als offensichtliches Ziel. Doch der schwang tapfer den Arm aus. „So leicht mache ich es dir nicht! [Xyz Reborn]!“

Seine Fallenkarte klappte auf. „Damit reanimiere ich ein Xyz-Monster von meinem Friedhof und verwende diese Karte dann als Xyz Material! Komm zurück, [Wind-Up Arsenal Zenmaioh]!“

„Hast du schon vergessen, dass [Naturia Vermilion] Spezialbeschwörungen unterbinden kann?“, erwiderte Abby ebenso aufgeregt. „Das funktioniert bei allen Karten, die das können, nicht nur bei simplen Spezialbeschwörungen vom Extradeck oder der Hand!“

Mit einem entsetzten Schrei wich Nick zurück, als sich der Rankenschweif von Abbys Monster durch seine Falle bohrte und sie zerspringen ließ. Dafür löste sich der Vogel aber auch anschließend auf.

„Viel gebracht hat es mir nicht, aber zumindest ist mein Überleben gesichert“, meinte Nick und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dass er jemals in eine derart verzweifelte Lage gerät, hätte er nie gedacht. Dagegen war Isfanel ein Waisenknabe! Ein Jammer, dass Abby nicht realisierte, wie stark sie doch war.

„Deswegen bekommst du dennoch den direkten Angriff von [Naturia Mantis] ab“, widersprach ihm diese engstirnig.

Die kleine, grüne Gottesanbeterin sprang mit einem weiteren Satz auf Nick zu – und wuchs! Auch ihre Klingen waren plötzlich keine Blätter mehr, sondern geriffelte, scharfe Werkzeuge. Die erbarmungslos zuschlugen.

„Garghhh!“, hallte es über den Spielplatz.

 

[Abby: 1500LP / Nick: 3800LP → 2100LP]

 

Die Mantis sprang zurück zu Abby. Von ihrer Sichel tropfte Blut in den Sand, wie ein undichter Wasserhahn, bis sie schließlich schrumpfte und sich harmlos, gar verwirrt umsah.

Die fast vollständig transformierte Sirene blickte unbarmherzig auf Nick herab, wie er vor ihr in die Knie ging. „Tut es weh?“

„Mir geht’s gut“, antwortete Nick und sah mit schweißnasser Stirn zu ihr auf. Er hielt sich seinen rechten Arm, mit dem er den Angriff abgewehrt hatte. Seine beigefarbene Jacke war bis zum Ellbogen aufgerissen, ein Rinnsal von Blut lief bis zu seinem Handgelenk hinab, besudelte seine Jeans. Nun hatte sie es getan, sich tatsächlich dazu hinreißen lassen, einen Freund körperlich zu verletzen …

„Mir nicht“, erwiderte Abby kühl. „Wegen dir. Zug beendet. Und damit kehrt [Naturia Vermilion] auf mein Feld zurück.“

 

Naturia Vermilion [ATK/2700 DEF/2000 (8)]

 

Kaum hatte sie das gesagt, kreiste wieder der bedrohliche Schatten des zinnoberroten Vogels um das Spielfeld.

„Draw“, verkündete Nick gequält und zog mit seiner blutigen Hand eine Karte. Als er sie betrachtete, weitete er die Augen. „Das ist-!“

Damit konnte er das Spiel …

 

Aber was würde er damit erreichen, fragte er sich plötzlich? Er hatte diesem Duell mit dem Vorhaben zugestimmt, Abby zu beruhigen. Doch alles, was er getan hatte, war die Lage zu verschlimmern. Wenn er damit weitermachte, würde er das Duell gewinnen, aber nicht Abbys Seelenfrieden.

Und außerdem … war sie die bessere Duellantin. Es schmerzte ihm zwar, das zuzugeben, aber nur aufgrund einer glücklichen Fügung könnte er jetzt das Blatt wenden. Das gehörte zwar zum Spiel, aber war für ihn doch inakzeptabel. Abby war so gut, dass er nicht einmal vorausplanen konnte, anders als beim Kampf gegen Isfanel – und dessen Deck hatte er nicht gekannt.

Wie konnte der Bessere ein Duell gewinnen, wenn er gar nicht der Bessere war!?

Verbittert biss Nick sich auf die Lippen. Es gab keinen Zweifel, dass sein Duellstil dem von Abby unterlegen war – ja gar dem von Anya in gewisser Hinsicht. Das war auch der Grund, warum er gestern gegen Drazen verloren hatte. Was ihm fehlte, war etwas im Duell zu fühlen. Nur gewinnen zu wollen reichte nicht. Vielleicht, wenn er sich mehr auf Nina eingelassen hätte, dann …

Er war ein Holzkopf.

 

Und wie konnte er Abby jetzt noch von der Stimme erzählen, die ihn einst verführen wollte, einen Pakt einzugehen?

Sie war einfach da gewesen, als er im Unterricht eingeschlafen war. Krank hatte sie ihn und einige andere Schüler gemacht. Hatte ihn eine Zeitlang regelrecht verfolgt, bis zu jenem Tag in Victim's Sanctuary, als sie ihn vor den besessenen Patienten gewarnt hatte.

„Dies ist deine letzte Chance. Forme einen Pakt mit mir. Wenn du es nicht tust, werden du und deine Freunde diese Anstalt nicht lebend verlassen.“ Das hatte sie gesagt.

Aber er? Lachte und schlug das Angebot aus. Wenn Anya und Abby damals geahnt hätten, aus welchem Grund sie ihm genervte Blicke zugeworfen hatten …

Doch dieses Wesen, es hatte dasselbe Gefühl ausgestrahlt wie die besessene Caroline. Es gab keinen Zweifel für ihn, dieses Ding selbst hatte Anya die Falle gestellt. Was immer seine Absichten waren, für Nick war dieses Ding der Feind, der im Verborgenen die Fäden in der Hand hielt!

Oder was sonst hatten die letzten Worte dieses Dämons zu bedeuten, kurz nachdem Anya während Valeries Duell wieder zu Bewusstsein gekommen war?

Immer wieder rezitierte er diese Worte im Kopf. „Jetzt erkenne ich es. Du bist es also, Isfanel. Oder? Nein, nein, du bist anders. Bist du etwa … ? Endlich!“

Wenn er nur wüsste, wovon dieses Ding gesprochen hat! Levrier? Oder doch etwas anderes? Was immer auch zutreffen mochte, es war ihr Feind, da war Nick sich sicher!

Doch das hatte nichts mit Abby zu tun. Es ihr jetzt zu erzählen, würde sie nur noch mehr aufwühlen und das konnte Nick nicht verantworten.

 

„Danke“, murmelte er schließlich, „durch dieses Duell habe ich ein paar Dinge gelernt. Du hattest recht, Abby. An das, was ich glaube … sollte ich nicht festhalten.“

Erstaunt erwiderte Abby mit ihrer normalen Stimme: „Was sagst du da?“

„Vielleicht sehe ich wirklich Gespenster. Aber … ganz egal, was Anya wirklich vorhat, sie … ich weiß nicht, wie wir verhindern können, dass wir sie verlieren.“ Plötzlich schlug er mit der Faust in den Sand, brüllte: „Ich weiß es einfach nicht!“

„N-Nick …“

„Aber dich damit zu belasten war falsch. Bitte vergib mir“, bat er und kniete auf allen Vieren vor ihr nieder. Doch bat er weniger darum, dass sie ihm seine harschen Worte über Anya und ihre Lage verzieh, sondern viel mehr die Lüge, die er ihr damit auftischte. Denn tatsächlich hatte sich an seiner Meinung nichts geändert. Aber das zu sagen würde die Dinge nur schlimmer machen, und Abby sollte nicht noch mehr leiden.

„Ich gebe auf“, sagte Nick leise und legte seinen blutigen Arm auf das Deck in seiner Duel Disk.

 

[Abby: 1500LP / Nick: 2100LP → 0LP]

 

Die Hologramme von Abbys Monstern verschwanden.

„Und nun mach mit mir, was du willst …“

Vorsichtig sah er auf und erblickte eine Abby, die ihm perplex gegenüberstand und sich nicht rührte. Ihr Haar hatte zwar den üblichen Braunton angenommen, doch sie schien so verwirrt von seinen Worten, dass sie die Sprache verloren hatte.

 

„Wo ist er!? Wo ist der Dreckskerl!?“

Beide schreckten bei dem Gebrüll auf. Die Stimme war unverwechselbar.

Wie ein Tornado fegte Anya über den Spielplatz zu ihnen und hielt direkt hinter Nick an, keuchte erschöpft, gewann aber nur eine Sekunde später wieder die Fassung und ballte ihre Fäuste.

„Wo ist der Bastard, der dich angegriffen hat, Abby!?“, fauchte die Blondine, die vor Erschöpfung ganz rot im Gesicht war.

Die machte nur große Augen und blinzelte mehrmals, ehe sie den Zeigefinger erhob und wortlos auf Nick zeigte. Anya klappte die Kinnlade herunter. Sie sah zu ihm herab und erkannte, dass Nick am Arm blutete.

„... du?“, knurrte sie und zählte eins und eins zusammen.

Wie ein stampfender Stier trat sie von hinten auf ihn zu, Nick wandte sich nicht einmal um. Mit dem Fuß auf der Zauberkarte [Dark Hole] packte sie ihren Freund am Kragen, hievte ihn hoch und drehte ihn zu sich um.

„Bist du jetzt endgültig zum Staatsspinner #1 mutiert?“, fragte sie drohend und packte ihn am Kinn, holte mit der Faust aus. „Jetzt sag bloß, du bist irgendsoein fieser Oberfutzi, der sich als Mastermind hinter allem entpuppt! Ich schwöre dir, wenn-“

„Er hat nur geschauspielert.“ Überrascht sah Anya über Nicks Schulter zu Abby, die betreten ihren Blick mied.

„Huh?“

„Er hat nur so getan, als wäre er besessen. Aber er war so gut, dass ich es ihm abgekauft habe. Und dann hab ich …“, sie brach ab. Tränen standen in ihren Augen.

 

Tick, tick, tick.

 

Und dann explodierte Anya.

„Seid ihr eigentlich völlig plemplem!? Sind eure Gehirnzellen beim letzten Solariumsbesuch mit Redfield weggebrutzelt worden, dass ihr so einen Bullshit abzieht!?“

 

Als Randnote: deine Freunde sehen nicht so aus, als würden sie sich regelmäßig bräunen, Anya Bauer. Schon gar nicht mit Valerie Redfield. Dazu hängen sie zu sehr an ihrem Leben.

 

„Schnauze, Levrier!“

Anya stampfte mit dem Fuß auf. Das konnte doch nicht wahr sein! All die So-so, die So-so-sor-! Diese Dinge, die man sich macht, wenn seine Freunde in Schwierigkeiten stecken und alles für die Katz!

„Ihr Idioten! Seit wann habt ihr von mir die Erlaubnis, euch gegenseitig abzumurksen!? Ich kann gar nicht sagen, was mich mehr aufregt!“ Sofort hatte Nick Anyas Zeigefinger unter der Nase. Sie atmete tief durch, wurde mit einem Mal ganz ruhig. „Nick. auf einer Skala von eins bis zehn, wo eins pure Dummheit und zehn kompletter Wahnsinn ist …“

„... bin ich?“, fragte er belustigt und kratzte sich an der Stirn, neigte den Kopf zur Seite.

„Gar nichts, weil du tot sein wirst, bevor ich überhaupt 'ne beschissene Wertung vornehmen kann, du wandelndes Down-Syndrom!“

Und damit bekam Nick einen Faustschlag verpasst, von dem man hätte meinen können, dass er ihn bis zum Nordpol zu schicken vermochte. Allerdings lag er am Ende doch nur knapp einen Meter von Anya entfernt, die nun auf Abby zu stampfte. Ihre Augen funkelten.

„Und du!“

„Hye!“, kreischte das Hippiemädchen und wich panisch zurück.

„Dass du tatsächlich auf die Schauspielkünste von Nick, von NICK, hereingefallen bist, ihn sogar kopflos angegriffen hast-!“

 

Ich glaube, dein Schlag war viel verheerender, Anya Bauer. Sicher bin ich mir aber nicht.

 

„Dafür gibt es auch für dich eine Bestrafung im Anya-Stil!“, drohte die Blondine und schlug mit der Faust in die flache Hand. „Und ich weiß auch schon genau, wie die aussehen wird …“

 

~-~-~

 

Kaum zehn Minuten später saßen Anya und Nick auf einer Bank unweit des Spielplatzes. Letzterer hielt sich mit weinerlicher Mimik den blutenden Arm.

„Nun komm, Harper, das ist doch nur'n kleiner Kratzer!“, schnaufte die Blondine voller Unverständnis. „Abby hat sich wirklich zurückgehalten! Mit ihrer Kraft hätte sie viel mehr erreichen können.“

„Aber es tut weh“, jammerte Nick.

„Mit deinen Selbstheilungskräften sagt sich das so leicht“, fügte die stehende Abby mit Tränchen in den Augenwinkeln zu. Sofort fing sie sich einen derart bösen Blick von Anya ein, dass sie einen Schritt zurücksprang. „Bitte nicht schon wieder!“

Anya verzog keine Mimik, als sie die flache Hand erhob. „Du bist schuld daran, Masters! Noch so'n Spruch von dir und dein Hintern wird so heiß laufen, dass man damit Wäsche bügeln kann!“

Sofort hielt Abby sich die Pobacken. „Nicht schon wieder!“

„Ich will auch mal dran sein!“, gluckste Nick, sprang auf und war schon im Begriff, sich die Hose herunterzuziehen, als zwei Fußspitzen sich aus beiden Seiten in seine private Zone vertieften.

„Kein Bedarf!“, fauchte Anya den jungen Mann an, der sich seine Weichteile weinend hielt.

„Ich hänge an meiner Sehkraft!“, stimmte Abby zu. „Außerdem habe ich dir immer noch nicht verziehen!“

Erstaunt stellte Anya fest, dass die beiden nur für einen kurzen Moment einen Blick austauschten … den sie unmöglich interpretieren konnte. Aber entgegen Abbys Worten schien er am ehesten versöhnlich.

Doch dann brach der Blickkontakt ab, als Nick vom Schmerz in seiner Lendenregion überwältigt wurde und zusammenbrach.

„Immer ich …“, jammerte er dabei, bevor er das Bewusstsein verlor.

 

„Was hast du eigentlich vorhin zu erledigen gehabt?“, fragte Abby schließlich neugierig.

Anya verschränkte daraufhin die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. „Nichts Besonderes. Ein paar Karten gekauft.“

„Anya, das Einkaufszentrum liegt aber genau in der entgegengesetzten Richtung, aus der du gekommen bist“, merkte Abby trocken an.

„W-wer hat gesagt, dass ich da eingekauft habe!? Der Laden dort ist sowieso scheiße!“

Aber die Blondine wusste genau, dass ihre Freundin ihr nicht glauben würde. Damit es nicht zu weiteren Fragen kam, erhob sie sich hastig und zeigte auf Nick. „Statt mich zu nerven, solltest du mir lieber helfen, den da ins Krankenhaus zu bringen. Ehe er noch verblutet.“

„O-oh ja, das habe ich ganz vergessen!“

Beide nahmen jeweils einen Arm des am Boden liegenden Nicks und schulterten ihn. Dabei warf Abby ihrer Freundin noch einen misstrauischen Blick zu, ehe sie von dannen schlenderten.

 

 

Turn 28 – Family

Während Anya weiterhin damit beschäftigt ist, die verbliebenen Scherben ihres zerbrochenen Elysions aufzuladen, hat Henry nur einen Gedanken: seine Schwester zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, ersucht er die beiden Dämonenjäger um Rat, denen er zuvor in Valeries Villa begegnet war. Doch auch sie können ihm nicht bei der Suche helfen. Allerdings, entgegen Alastairs Willen, führen Matt und Henry als Notlösung ein Ritual zur Dämonenbeschwörung durch. Denn es gibt einen Dämon, der womöglich die Antworten auf Henrys Fragen kennt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fubukiuchiha
2017-05-22T16:28:31+00:00 22.05.2017 18:28
Hey
Super Kapitel, passt irgendwie zu Abby, dass sie Nick vorher schon durchschaut hat. Tja vor Anya spielt er immer noch den doofen, aber er muss Anya wirklich lieben wenn er die ganze Prügel einsteckt.
Würde mich mal interessieren wie Anya reagiert wenn sie erfährt wie Nick wirklich ist, vermutlich setzt es dann wieder Prügel.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Lg fubukiuchiha
Antwort von:  -Aska-
24.05.2017 17:18
Hey,
Abby ist eben clever. Und Nicks Liebe für Anya ist ... besonders. ;-)
Und Prügel setzt es bestimmt, wenn sie begreift, wie er sie verarscht ...

LG,
-Aska-


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