Bend, not Broken von Cookie-Hunter ================================================================================ Kapitel 30: Eins werden ----------------------- Wortlos reichte Toshiya eine Tasse Tee an den Älteren, ehe er sich vorsichtig mit seiner eigenen auf dem breiten, heimischen Sofa niederließ und sich langsam wieder auf dem halb liegenden Kyo nieder ließ. Sogleich legte sich auch ein Arm um ihn, kraulte ihm sanft den Bauch. Das Seufzen, welches folgte, war aber kein genießendes. „Was ist los?“, fragte Kyo auch gleich nach. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen.“ „Wofür?“ „Für Shinya.“ Er drehte den Kopf zur Seite und nach hinten, um den Älteren anzusehen. „Kaoru gegenüber hab ich gesagt, dass er den Ehrgeiz hat wieder in sein normales Leben zurück zu kommen.“ Traurig senkte er wieder den Blick, betrachtete stattdessen seine dampfende Teetasse. „Doch Shinya selbst hat ihm heute gezeigt, dass das nicht ausreicht.“ Beide Männer verfielen in ein nachdenkliches Schweigen. Es gab einige Dinge, bei denen der Jüngere gerne die Zeit vergaß und wo er kein Problem damit hatte, seine Energie hinein zu stecken. Musik war eines dieser Dinge. Doch selbst die Aussicht darauf, alles wieder machen zu können, schien nicht ausreichend zu motivieren im Moment. Das kannten sie an ihm gar nicht. „Schon eine Idee?“ „Gib mir noch ein bisschen“, seufzte Kyo und nahm einen Schluck. „Nach gestern Nacht ist meine Batterie für Ideen ein wenig erschöpft.“ Mitfühlend hob Toshiya einen Arm und legte den Kopf in den Nacken, um sehen zu können, wo er seine Hand hinführte. Sanft streichelte sie wenige Augenblicke darauf über die Wange des Älteren, der sich, die Augen schließend, gegen sie lehnte. Er musste schmunzeln. Nie hätte er gedacht, dass unter der rauen, manchmal stacheligen Schale, die sein Liebster so gerne trug, ein so verschmuster Kern stecken würde. Doch hier war er. Und er liebte ihn. „Kyo?“ „Hm?“ Langsam öffnete jener die Augen, sah in die des Mannes auf seinem Bauch, welche ihn nur verträumt anstarrten. Schmunzelnd, griff er nach der Hand an seiner Wange, führte sie sanft zu seinem Mund, wo seine Lippen sich auf die Fingerspitzen legten. „Ich dich auch.“ Kyo nahm einen kräftigen letzten Schluck aus seiner Tasse, leerte sie, ehe er sie auf den Tisch stellte. Anschließend nahm er die seines Partners und tat sie ebenfalls zur Seite. Liebkosend strich er über den bloßen, gereckten Hals, erfreute sich an den sich schließenden Lidern und dem leisen, zitternden Stöhnen. „Weißt du, da ist eine andere Batterie“, sagte er mit tiefer Stimme, „die gerade alle Energie für sich beansprucht. Ich fürchte, die müssen wir erst.... benutzen, ehe sich die für Ideen wieder füllen kann.“ Ein wissendes, verruchtes Grinsen zierte Toshiyas Gesicht, während er die Augen langsam wieder öffnete. „Ich wüsste schon eine schöne Methode, um sie einzusetzen.“ Beide begannen etwas schief, aber anzüglich zu grinsen. Der Bassist wand sich aus dem Griff des Älteren, in dem er sich zu ihm umdrehte und über ihn kniete. „Hoffentlich verursachen wir keinen Kurzschluss. Ich habe nämlich dasselbe Problem.“ Kichernd fing er Kyos Mund ein. Fest krallten sich seine Finger in das Kissen, welches er hielt und in das er hinein biss. Stöhnen allein reichte nicht mehr, um auszudrücken wie viel Lust ihm sein Sänger bereitete. Schnelle, starke Stöße brachten ihn um den Verstand. Die Brust auf dem rauen Stoff des Sofas abgelegt, rieb er immer und immer wieder mit der erhitzten Haut darüber, spürte, wie es ihn weiter reizte. „Ich- Ich....“ Keinen geraden Satz bekam er mehr heraus. Kräftige Hände packten ihn an den Oberarmen, sorgten dafür, dass er sich mit durchgebogenem Rücken aufrichten musste. Alles wurde intensiver. Wo war oben? Wo unten? Wo endete sein Körper und fing der von Kyo an? Fragen, die nur für den Bruchteil einer Sekunde existierten. Fühlen war so viel wichtiger in diesem Augenblick. Die Augen weit aufgerissen und verdreht hing er in Kyos Griff. Sein Mund weit geöffnet, um überhaupt noch Luft zu bekommen, die aber mit jedem Stoß keuchend wieder hinaus gepresst wurde. Den Kopf weit in den Nacken gelegt. Kyo war grob, wild animalisch, dominant. Unersättlich. All das, was Toshiya gerade von ihm brauchte, von ihm verlangt hatte. „Halt dich nicht zurück“, hatte er ihm zu Beginn gesagt. Er hatte sich dran gehalten. Bei dem nächsten Stoß war alles vorbei. Sein Atem stockte, jeder Muskel war angespannt. während die Lust ihren Höhepunkt fand. Im nächsten Augenblick hing er bereits ermattet in dem festen Griff seines Partners. Nur am Rande nahm er wahr, dass sein Liebster sich noch weiter in ihn trieb. Sollte er seinen Körper -seinen gerade so kraftlosen, befriedigten Körper- ruhig noch nutzen, um selbst Erlösung zu finden. Stöhnend empfing er einen weiteren, kräftigen Stoß, der ihn sich noch einmal aufbäumen ließ, konnte spüren, wie sich Kyo in ihm entlud. Ein paar Mal bewegte jener seine Hüften fest, aber mit deutlich mehr Gefühl, gab ihm alles, was er ihm geben konnte, ehe er langsam seinen Griff lockerte und Toshiya auf das Sofa sinken ließ. Schwer keuchend lag er nun da. Nicht ein bisschen konnte er sich noch bewegen. Kurz wimmerte er noch, als sich der Ältere aus ihm zurück zog und er dieses besondere Gefühl der Verbundenheit verlor. Seine zitternden Beine gaben nach und rutschten nach hinten weg. In seinem ganzen Körper rauschte es. Sein Blut schoss mit Hochgeschwindigkeit durch seine Adern. Leichtes Zittern fuhr seine kraftlosen Glieder auf und ab, ließ seinen Orgasmus noch ausklingen. Nur wenige Sekunden später spürte er, wie sich der heiße Körper des Anderen halb auf seinem nieder ließ und sich an ihn schmiegte. Er hörte dessen schweren Atem. Noch ein leises: „Ich liebe dich.“ Dann fielen ihm vor Erschöpfung auch schon die Augen zu. Selbst noch reichlich müde, stand Kyo gähnend in der Küche und kümmerte sich um ein Frühstück für sich und seinen noch schlafenden Schatz. Jenen sollte er vielleicht mal wecken. Nun, eher versuchen zu wecken. Der Jüngere hatte sich im Schlaf nicht einen Millimeter mehr bewegt seit gestern Abend. Wunderte ihn aber auch nicht, zeigte sein eigener Körper doch durch leichten Muskelkater an den verschiedensten Stellen, dass er es doch etwas zu wild hatte werden lassen. „Hoffentlich bekomme ich ihn überhaupt von der Couch gelöst“, überlegte er. Mit seiner letzten Kraft hatte er es gerade noch geschafft sich das Kondom abzustreifen, ehe er ganz eingeschlafen war. Toshiya hingegen... Kyo schaltete die Herdplatte für die Suppe etwas herunter, damit sie ihm nicht anbrannte, ehe er mit einer Plastikschüssel ins Badezimmer ging und diese mit warmen Wasser und etwas Duschgel befüllte. Dazu noch einen Waschlappen und ein Handtuch aus dem Schrank geholt, machte er sich auf ins Wohnzimmer, wo seine schlafende Schönheit noch immer im Land der Träume verweilte. Alles mitgebrachte stellte er erst einmal auf den Wohnzimmertisch. Leise kniete er sich neben das Sofa, strich sacht durch die dunklen Strähnen. „Ich bin so froh, dass ich dich habe“, flüsterte er, küsste den Jüngeren auf die Schläfe. Noch einen Augenblick betrachtete er ihn, dann machte er sich seufzend daran, die Sofadecke, die er heute Nacht noch über sie gelegt und dem Anderen heute Morgen dann ganz überlassen hatte, zurück zu schlagen. Mit seinen Fingerspitzen strich er über den entblößten Rücken, hinab zu der knackigen Wölbung darunter. So ein paar Spuren hatte er dann doch auf ihm hinterlassen. Nichts, was nicht in ein paar Tagen wieder verschwunden wäre und zum Glück auch gut zu verstecken war. Bevor er über diesen schönen Körper noch weiter ins Schwärmen geraten konnte, machte er sich an seine eigentliche Aufgabe. Toshiya wurde von ihm leicht angehoben, behielt dabei immer die Stelle zwischen dessen Vorderseite und dem Sofa im Auge. Aha, da war schon der erste Punkt, an dem der Jüngere 'festklebte'. Der Sänger stützte den anderen Körper mit seiner Schulter. Als nächstes griff er nach dem Waschlappen, den er in das Wasser tauchte und wieder auswrang. Den Stoff hielt er an die entsprechende Stelle, ließ alles ein wenig einweichen, ehe er begann etwas zu reiben und seinen Schatz so löste. Ein paar Minuten vergingen, in denen er so weiter machte und seinen Liebsten endgültig auf den Rücken drehen konnte. Wunderte ich schon ein wenig, dass jener nicht wach geworden war davon. Der Lappen landete in der Schüssel, wo er ihn einmal ordentlich durch spülte, um ihn dann einmal über Toshiyas Brust und Bauch gleiten zu lassen. Das schien endlich eine Reaktion beim dem Größeren hervorzurufen, verzog selbiger doch das Gesicht ein wenig und gab ein Murren von sich. „Guten Morgen“, säuselte Kyo, woraufhin eine Augenbraue skeptisch angehoben und das dazugehörige Auge halb geöffnet wurde. „Wer bist du und was hast du mit meinem Freund gemacht?“ „Gar nichts“, grinste Kyo und reckte sich, um die Lippen des Anderen einzufangen. „Gut geschlafen?“ „Wie ein Stein.“ Ja, das war offensichtlich gewesen. „Meinst du, du schaffst es aufzustehen? Ich bin dabei uns ein Frühstück zu machen.“ „Bist du?“ Schwerfällig und langsam hob Toshiya einen Arm, rieb sich über die Augen, während er herzhaft gähnte. „Gib mir noch ein paar Minuten. Ich muss erst meinen Körper überreden auf mich zu hören.“ Ein wenig Schuld legte sich auf Kyos Gesichtszüge, während er den Lappen wieder in die Schüssel legte, um dann nach dem Handtuch zu greifen. „Hast du starke Schmerzen?“ „Eh?“ Der Schwarzhaarige sah dem Älteren dabei zu, wie er begann ihm sanft mit dem Stoff über Brust und Bauch zu streichen. „Nein, Schmerzen hab ich nicht. Im Gegenteil. Ich fühle mich komplett taub“, lachte er, ehe er seinen Blick sanft werden ließ. „Kyo, es ist eine gute Art von Gefühl. Es war gut, wie es war. So wollte ich es. In ein paar Minuten wird mein Körper auch wieder merken, dass er ja noch da ist und in einem Stück. Kennst du doch. Ist schließlich nicht das erste Mal.“ „Stimmt.“ Erleichtert war er dennoch. Für einen kleinen Moment hatte er wirklich befürchtet zu unvorsichtig gewesen zu sein. „Ich bin dann mal wieder in der Küche. Bevor mir doch noch was anbrennt.“ „Alles klar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)