The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 4: The sun is up, I'm so happy I could scream ----------------------------------------------------- “Wir könnten schwimmen gehen.”, schlug Seiya vor, der die Hitze, die momentan Tokio beherrschte, nicht mehr gewohnt war. Auf Euphe war es nie so heiß. Bunnys Augen leuchteten bei dem Vorschlag. „Vor der Stadt hat ein neuer Wasserpark eröffnet, da wollte ich sowieso sooo gerne hingehen!“ Begeisterung schwang in ihrer Stimme mit, die Seiyas Herz höher schlagen ließ. Er liebte es, sie so glücklich zu sehen. Ganz besonders, nachdem sie wegen Mamoru so traurig war. Er würde sie schon auf andere Gedanken bringen. Vielleicht würde sie dann auch irgendwann merken, dass Mamoru nicht der Richtige für sie war. Schnell schüttelte er diesen Gedanken jedoch wieder ab. Er hatte sich geschworen, sich keine falschen Hoffnungen zu machen, wenn sie wieder auf der Erde waren. „Na dann, auf zum Wasserpark.“, verkündete er und stand auf. „Warte, ich brauche noch meine Badesachen.“, lachte Bunny und riss ihren Schrank auf. „Irgendwo hier muss er doch sein…“ Ein Kleidungsstück nach dem anderen riss sie aus dem Schrank und bedeckte nach und nach den Boden damit. Seiya staunte nicht schlecht über den Wäscheberg, der sich langsam aber sicher vor seinen Füßen auftürmte. „Hab ihn!“, rief Bunny aus und hielt ihren Bikini in der Hand. „Da fällt mir ein, ich brauche ja auch noch eine Badehose.“, sagte Seiya grübelnd. „Ich glaube, wir müssen noch kurz in einem Bademodengeschäft vorbei.“ „Hast du keine Badehose zu Hause?“, fragte Bunny. „Ähm… doch, sicher… Aber es würde viel schneller gehen, einfach eine neue zu kaufen.“ „Wenn ich mir ständig neue Badesachen kaufen würde, wäre mein Taschengeld aber schnell leer.“, überlegte Bunny laut. Seiya lachte. „Hast du eine Ahnung, was wir als Three Lights verdient haben?“ „Nein.“, gab Bunny zu. „Keine Ahnung.“ „Genug, um mir hunderte von Badehosen zu kaufen.“, erklärte Seiya belustigt und freute sich über Bunnys Augen. Eine halbe Stunde später standen sie zusammen in einem Geschäft und Seiya beäugte kritisch die dort angebotenen Badehosen. „Was meinst du, Schätzchen?“, fragte er seine Begleitung, die unbestimmt um sich blickte. „Wieso ich?“, fragte sie. „Na, ich will dir doch gefallen.“, sagte er grinsend und legte seine Hand auf ihre Schulter. Bunnys Wangen röteten sich und sie sah demonstrativ von ihm weg. Einige Sekunden vergingen, dann streckte sie ihre Hand aus und zeigte auf eine schwarze Badehose mit je einem breiten roten Streifen an jeder Seite. „Die da.“, sagte sie und Seiya folgte ihrem Blick. Er griff sich die Badehose, beäugte sie kurz kritisch und ging dann damit zur Kasse. „Genehmigt.“, sagte er und zwinkerte Bunny zu, deren Wangen immer noch gerötet waren. Eine weitere halbe Stunde später verließen sie das Taxi, welches direkt vor dem neuen Wasserpark gehalten hatte. In großen Lettern stand dort „Splash & Fun Wasserpark“. Bunnys Augen glänzten vor Freude. Schon von weitem konnte sie die verschiedenen Rutschen sehen, die sich über das ganze Gelände zogen und in den verschiedensten Farben leuchteten. Sie hörte das Plätschern und Platschen von Wasser, die Schreie und das Lachen der Gäste. „Zweimal bitte.“, sagte Seiya zu der Kassiererin und bezahlte die Tickets, während Bunny noch in ihrer Tasche kramte. „Kommst du, Schätzchen?“, fragte er, als Bunny noch gar nicht mitbekommen hatte, dass er weitergehen wollte. „Ich finde mein Portemonnaie nicht.“, antwortete sie verzweifelt. „Ich habe doch schon bezahlt.“ „Ja, aber…“, wollte sie protestieren, doch Seiya unterbrach sie. „Ich lade dich ein.“ „Aber…“, setzte sie erneut ein. „Kein Aber.“, lachte Seiya. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich mir von dem Geld, was wir damals verdient haben, hunderte Badehosen kaufen könnte. Glaub mir, ich kann es mir auch leisten, dich einzuladen.“ Verlegen sah Bunny ihn an. Warum war er so nett zu ihr und lud sie zu allem ein? Ja, ok, er war ein Star und verdiente mit Sicherheit viel Geld, aber deshalb musste er sie doch nicht ständig einladen. Das machte man doch nicht, wenn man einfach nur Freunde war, oder? „Danke…“, murmelte sie verlegen. Er lächelte sie vergnügt an. „Gern geschehen. Kommst du jetzt?“ Bunny hatte gar nicht bemerkt, dass sie immer noch vor der Kasse stand und die Leute hinter ihnen daran hinderte, zu bezahlen. Sie wurde rot. „Entschuldigung.“, sagte sie noch schnell, bevor sie sich Seiya anschloss und den Wasserpark endlich betrat. „Dort drüben sind Umkleidekabinen.“ Seiya zeigte auf ein Gebäude wenige Meter rechts vom Eingang. Die kurze Distanz hatten sie schnell überwunden. „Treffen wir uns gleich wieder hier?“, fragte Seiya. „Ja.“, Bunny nickte zustimmend, wobei ihr Blick bereits über die herrlich blau leuchtenden Becken schweifte. Sie konnte es kaum erwarten, endlich das erste Schwimmbecken zu betreten und sich abzukühlen. Beinahe schon widerwillig betrat sie die Umkleidekabine und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Bikini. Schnell tauschte sie ihr Sommerkleid und ihre Unterwäsche gegen den Bikini, verstaute ihre Klamotten in ihrer Tasche und sperrte sie in eines der Schließfächer. Voller Übermut verließ sie die Umkleidekabine wieder und trat nach draußen in das warme Sonnenlicht. Sofort hing ihr Blick wieder an den verschiedenen Schwimmbecken, die durch die reflektierende Sonne glitzerten. Auch Seiya hatte indes die Umkleidekabine verlassen und sein Blick fiel sofort auf Bunny. Seine Wangen färbten sich augenblicklich rot. Sie sah einfach umwerfend aus in ihrem dunkelblauen Bikini, der sich perfekt an ihre dezenten Rundungen schmiegte. Ihm wurde sogar noch heißer als zuvor und sein Herz klopfte aufgeregt gegen seine Brust. Es war nicht das erste Mal, dass er sie im Bikini sah und doch haute es ihn um. Genau wie damals am See. Er hatte seine Verlegenheit schon immer gut überspielen können, doch hatte er seinen Blick kaum von ihr abwenden können. Genauso fühlte er sich in diesem Moment wieder. Er war unfähig, woanders hinzusehen. Warum sollte er sich das Wasser ansehen oder wohlmöglich noch die anderen Mädchen hier, wenn er sie ansehen konnte, diesen wunderschönen Engel, mit dem er den heutigen Tag – wie durch eine glückliche Fügung des Schicksals – verbringen würde. Freudestrahlend sah Bunny sich um, als ihr Blick plötzlich auf Seiya fiel, den sie zunächst gar nicht bemerkt hatte. Ihre Gesichtszüge entgleisten etwas, als sie ihn erspähte. Auch ihre Wangen nahmen einen deutlichen Rotschimmer an. Zum einen war es ihr etwas peinlich, so knapp bekleidet vor ihm zu stehen und zum anderen… sah er einfach unglaublich aus. Bisher hatte sie sich auf diese Weise nicht sonderlich für Männer interessiert. Sie hatte am Strand oder im Schwimmbad nie die Kerle in Badehose begutachtet, selbst wenn sie eine gute Figur hatten. Auch Mamoru hatte sie noch nie so betrachtet. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt jemals ohne Hemd gesehen hatte… Doch dieser Anblick von Seiya warf sie irgendwie aus der Bahn. Ihr war damals gar nicht aufgefallen, dass er so einen tollen Körper hatte. Oder hatte er sich seitdem verändert? Seiya war immer noch genauso groß und schlank wie damals. Er war sogar ausgesprochen schmal, wenn man ihn mit anderen Männern verglich, und doch wirkte er kein bisschen schmächtig. Seine Muskeln zeichneten sich deutlich ab. Seine Taille war ausgesprochen schmal, wobei er zu den Schultern hin deutlich breiter wurde. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrem Inneren aus. Nur allmählich wurde ihr bewusst, dass sie ihn anstarrte. Und nicht einfach ihn, sondern seinen halbnackten Körper. Ihre Wangen nahmen einen noch tieferen Rotton an und sie sah schnell weg. Zudem wurde sie sich auch noch dessen bewusst, dass auch sie nur im Bikini vor ihm stand und dieser nicht viel Platz für Fantasie übrig ließ. Und er sah sie an, so wie sie ihn ansah. „Da bist du ja endlich.“, sagte sie, um ihre Verlegenheit zu überspielen. Ihre Worte rissen nun Seiya aus seiner Starre. „Ich… ja…“, stotterte er. Oh Gott, er brauchte definitiv eine Abkühlung. So konnte es jedenfalls nicht weitergehen. „Los, lass uns schwimmen gehen.“, forderte Bunny ihn nun auf und freute sich schon auf das kühle Nass. „Gut.“, stimmte er zu und bewegte sich auf das nächste Becken zu, darauf bedacht, dass sie nicht zurückblieb, und trotzdem ohne sie direkt anzusehen. Das Schwimmbecken war recht groß und führte sie wie an einem Strand seicht in immer tiefer werdendes Wasser. Langsam machte Seiya ein paar Schritte in das Becken, wobei das kühle Wasser seine Füße angenehm umspülte. Plötzlich rannte Bunny mit lautem Platschen an ihm vorbei und warf sich jauchzend in das Wasser. Zunächst etwas verdutzt, dann aber von ihrer Fröhlichkeit angesteckt, sah er ihr dabei zu und hechtete hinterher. Er hatte dieses Mädchen nur selten so ausgelassen und glücklich gesehen, war sie doch bei seinem letzten Aufenthalt auf der Erde in ständiger Sorge um ihren Freund gewesen. Und die Bedrohung durch Galaxia hatte sicherlich auch nicht gerade zu einer guten Stimmung beigetragen. Lachend spritzte Bunny ihm eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Na warte!“, rief er und rächte sich umgehend, wodurch eine kleine Wasserschlacht zwischen den beiden entfachte. Sie überhörten die Ankündigung, dass dieses Becken nun für die nächsten Minuten als Wellenbad fungieren würde, und bemerkten auch die immer höher werdenden Wellen nicht, bis Bunny schließlich von einer solchen erfasst und nach vorne geschleudert wurde – direkt in Seiyas Arme. Durch das unerwartete Gewicht und die vorher unbemerkten Wellen wurde auch er umgerissen. Hustend und lachend rappelte er sich wieder auf und half auch Bunny wieder auf die Beine. Auch sie hustete und versuchte die Haare, die ihr im Gesicht klebten, zu bändigen. Sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen, da sie sonst sicherlich Chlorwasser ins Auge bekommen würde und das brennen würde. Blind wie sie war, war sie jedoch nicht auf die nächste Welle vorbereitet und wurde direkt wieder umgerissen. Seiya hatte dieses Mal jedoch festeren Stand und fing sie auf. Kurzerhand zog er sie mit sich in etwas seichteres Gewässer, wo sie sich endlich wieder fangen konnte. Die Augen hatte sie wieder frei, doch sie hustete noch immer. Seiya lachte. Ihm hatte das ganze eher Spaß bereitet und ihr Anblick war einfach zu komisch. „Was lachst du denn so? Das ist gar nicht witzig!“, quengelte sie etwas. „Ich find’s schon witzig.“, antwortete er grinsend. „Ich nicht.“, sagte sie trotzig. „Ich hab Wasser in die Nase bekommen und welches verschluckt und jetzt brennt meine Nase und mein Hals kratzt auch.“ „Ach Schätzchen.“ Er lächelte sie liebevoll an. Manchmal war sie wirklich wie ein Kind, aber das gefiel ihm an ihr. Ihre natürliche, kindliche Art. „Ich geb‘ dir ‘ne Cola aus, ja?“ Sie linste zu ihm rüber und überlegte kurz. „Gut.“ Ihre Laune besserte sich augenblicklich. Seiya holte schnell sein Geld und wenige Minuten später saßen sie auf der Terrasse des Schwimmbad-Restaurants und tranken jeweils eine eisgekühlte Cola. „Besser?“, fragte er sie zwinkernd. „Ja, vielen Dank.“, antwortete sie lächelnd. Es war wirklich nett von ihm, sie auf eine Cola einzuladen. Überhaupt war er eigentlich fast immer nett zu ihr. Er war glücklich. Das halbe Jahr auf Euphe war eine Qual für ihn gewesen. Es war ihm schon schwer gefallen, sie auf der Erde zurückzulassen und einfach auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren, doch hatte er nicht ahnen können, wie schwer es danach für ihn werden würde. Seine Gedanken waren immer nur bei ihr. Es hatte ihm schon beinahe körperliche Schmerzen bereitet, dass er sie nicht mehr sehen konnte und sie in den Armen eines anderen Mannes wusste. Doch jetzt, jetzt saß er hier mit ihr. Sie sah glücklich aus, sie hatten Spaß, die Sonne schien. Für diesen Moment wollte er nicht an den anderen Mann denken. Er wollte einfach einen Tag mit ihr genießen, der Frau, die er über alles liebte. Nur sie konnte ihn gänzlich glücklich machen. Ohne sie war sein Leben kalt und leer. Doch jetzt, da er wieder auf der Erde war, musste er nicht mehr ohne sie leben. Er wusste, dass sie ihn nicht liebte. Aber das würde er akzeptieren müssen, denn ihre Freundschaft war so viel besser, als ohne sie auskommen zu müssen. „Was möchtest du als nächstes machen?“, fragte er. Sie überlegte kurz und zeigte dann auf eine Stelle, an der viele gelbe Ringe aufgestapelt waren. „Das würde ich gern mal anschauen.“, sagte sie. Kurze Zeit später standen sie am Rand des Beckens. Nach rechts führte das längliche Becken in einen Tunnel mit spärlicher Beleuchtung. Nach links machte es nach einigen Metern eine Kurve. ‚Lazy River‘ stand dort geschrieben. Fragend sah Bunny Seiya an. „Was bedeutet das?“ Ihr Englisch ließ wirklich zu wünschen übrig. „Fauler Fluss.“, übersetzte er wörtlich. Er schnappte sich einen der großen gelben Ringe und reichte ihn seiner Begleitung, bevor er sich selbst auch einen nahm. Er stieg die Treppen zum Wasser hinab und ließ sich auf dem Ring nieder. Bunny verstand und tat es ihm nach. Sofort bemerkte sie eine sanfte Strömung, die sie mit sich zog. „Hey, warte!“, rief sie Seiya nach, der schon ein Stückchen von ihr entfernt war. Er drehte sich nach ihr um und griff nach dem Beckenrand, um so auf sie warten zu können. Nach einigen Sekunden hatte sie ihn eingeholt. Er ließ den Beckenrand wieder los und griff stattdessen nach dem Griff an ihrem Ring, sodass sie nicht wieder auseinandergetrieben werden würden. Bunny seufzte entspannt und lehnte sich zurück. Sie schloss die Augen gegen die helle Sonne und ließ sich einfach treiben. Dass Seiya sie beide beieinander hielt, verlieh ihr ein Gefühl der Sicherheit. Sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen und ihm vertrauen konnte. Seiya indes beobachtete Bunny, die so entspannt auf ihrem Ring lag und die Füße und eine Hand im Wasser baumeln ließ. Ja, er war wirklich glücklich. So sah ein perfekter Tag für ihn aus. Er unternahm etwas mit der Frau, die er liebte, und das ohne die anderen. Nur sie zwei an einem so schönen Ort wie diesem und an einem so schönen Tag wie diesem. Entspannt lehnte auch er sich zurück, wobei er seine Hand nicht vom Griff von Bunnys Ring löste. Gemächlich trieben sie durch das flussartige Becken und nahmen die Gegenwart des anderen wahr, ohne dass sie sich ansahen oder sich unterhielten. Allein die Anwesenheit des jeweils anderen genügte in diesem Augenblick völlig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)