The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 2: What's wrong with this picture? ------------------------------------------ Sie konnte noch gar nicht richtig glauben, dass er tatsächlich wieder da war. Aber es war eindeutig Seiya, mit dem sie hier vor ihrem Haus stand und mit dem sie nun – nach so langer Zeit! – ins Crown gehen wollte. „Was machst du eigentlich hier?“, platzte sie nun raus, unfähig ihre Neugier zurückzuhalten. Seiya grinste und war gespannt auf ihre Reaktion. „Yaten, Taiki und ich haben in der Erde ein Zuhause gefunden, welches wir auf Euphe nie hatten. Prinzessin Kakyuu hat uns aus dem Dienst entlassen und uns gestattet, von nun an hier zu leben.“ Bunny traute ihren Ohren kaum. Sie würden von nun an für immer hier auf der Erde bleiben? „Ihr bleibt für immer hier?“, fragte sie deshalb nach. „Ja, für immer.“, bestätigte er. „Wie findest du das?“ Sie fiel ihm ein weiteres Mal um den Hals und nach einem kurzen Moment der Überraschung zog er sie wieder fest an sich und atmete ein weiteres Mal ihren süßen Geruch ein. „Oh Schätzchen.“, dachte er sich, während sein Innerstes verrücktspielte. „Warum kann ich dich nicht immer so halten?“ „Ich freu mich so!“, rief Bunny glücklich aus. Ihre Freunde vom Planeten Euphe würden von nun an mit ihnen zusammen hier leben. Das war toll! Was wohl die anderen dazu sagen würden? Und würden Minako und Ami nun endlich einsehen, dass sie Gefühle für Yaten bzw. Taiki hatten? War ja kaum zu fassen, dass sie es nicht erkannt hatten! Man konnte doch kaum so blind gegenüber seinen eigenen Gefühlen sein! Sie löste sich wieder von Seiya und sah ihm glücklich lächelnd direkt in seine saphirblauen Augen. Für einen Moment vergaß sie ihr Lächeln und ihre Freunde, denn diese Augen verschlugen ihr den Atem. Noch nie war ihr aufgefallen, wie wunderschön und von welch tiefem Blau sie waren. So viele Gefühle schienen darin zu liegen. Sie meinte, Glück darin sehen zu können, aber auch etwas anderes, was sie nicht zuordnen konnte. War es Sehnsucht? Sein Herz klopfte wild gegen seine Brust. Noch immer war er ihr so nah, dass er ihren feinen Geruch wahrnehmen konnte, und das brachte ihn fast um den Verstand. Sie sah ihm so tief in die Augen, dass auch er seinen Blick unter keinen Umständen von ihr abwenden konnte. Wie in Trance streckte er seine Hand aus und legte sie an ihre Wange. „Schätzchen…“, sagte er leise. Das riss sie aus ihrer Starre. Etwas verunsichert durch seine Berührung und mit geröteten Wangen versuchte sie sich von dem Anblick seiner Augen zu lösen. Sie zwinkerte ein paar Mal und bemerkte, dass ihr Herzschlag sich deutlich beschleunigt hatte. Was war nur mit ihr los? Sie legte ihre Hand über seine, die noch immer an ihrer Wange ruhte. Sie drückte sie kurz und fand ihr Lächeln wieder. Schweren Herzens zog er seine Hand zurück, ohne jedoch den Blick von ihr abzuwenden. Dazu fühlte er sich einfach nicht fähig. Zu lange hatte er sich nach ihr gesehnt. Zu stark war diese Sehnsucht gewesen. Jetzt, da sie wieder vor ihm stand, wollte er keine Sekunde damit vergeuden, ihren Anblick nicht zu genießen. Sie räusperte sich, um so ihre Verlegenheit zu überspielen. „Ähm, wollen wir gehen? Ich sterbe vor Hunger!“ Sie versuchte, sich zusammenzureißen und wieder sie selbst zu sein. Auch Seiya schien nun wieder zu sich selbst zu finden. Er grinste. „Gehen wir. Ich lade dich ein.“ „Du musst mich doch nicht einladen!“, protestierte Bunny, während sie sich in Bewegung setzten. „Doch, sonst ist es kein richtiges Date.“, erklärte er mit einem Augenzwinkern. Bunny plusterte ihre Backen auf. „Von Date hat niemand etwas gesagt! Ich habe einen Freund und das weißt du ganz genau!“ „Ich sehe hier keinen Freund. Du bist mit mir unterwegs und wir gehen zu zweit etwas essen. Wenn das kein Date ist…“ Er grinste sie an. „Das ist kein Date!!“, widersprach sie abermals und sah sie mit ihrem, wie sie fand, bösen Gesicht an. Dies wiederum brachte Seiya zum Lachen. Sie sah einfach zu komisch aus. „Was gibt’s da zu lachen, du Blödmann?“, fragte sie. „Ach nichts, Schätzchen.“, antwortete er lachend. „Du hast dich kein bisschen verändert. Und darüber bin ich sehr froh.“ Er hörte auf zu lachen und lächelte sie aufrichtig an. Ihr Ärger war verflogen. Auch sie musste unwillkürlich lächeln. „Du hast dich auch nicht verändert.“, sagte sie, bevor sie gespielt schnippisch ihren Zeigefinger erhob. „Aber ob ich das so gut finde, weiß ich nicht so recht.“ Seiya legte seinen Arm um ihre Schulter. „Ach komm, du hast mich doch auch vermisst.“ Sie verzog keine Miene und zuckte gespielt gleichgültig mit den Schultern. Er kam ihr mit dem Gesicht etwas näher und sah sie genau prüfend an. Ein leichter Rotschimmer zeichnete sich nun wieder auf ihren Wangen ab. „Du hast doch eben schon zugegeben, dass du mich auch vermisst hast.“ erinnerte er sie. Einige Sekunden vergingen. „Na gut, vielleicht ein ganz kleines bisschen.“, gab sie schließlich kleinlaut zu. Zufrieden zog er sich wieder etwas von ihr zurück, ließ aber den Arm um ihre Schultern gelegt. Wenn es sie störte, würde sie schon etwas sagen. Genau darüber dachte Bunny gerade nach. Warum nahm er seinen Arm nicht einfach weg? Das war typisch für ihn! Nicht dass es ihr wirklich unangenehm gewesen wäre… Obwohl es das sollte… oder? Auf jeden Fall gehörte es sich nicht! Nur ihr Freund sollte seinen Arm um sie legen dürfen und das war nun mal Mamoru. Innerlich seufzte sie. Auch wenn er in der Öffentlichkeit nie seinen Arm um sie legte. Allgemein zeigte er sich in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend ihr gegenüber. Aber darum ging es grad nicht! Sie lenkte ihre Gedanken wieder zurück auf Seiyas Arm. Sie schielte kurz zu ihm rüber. Er sah nach vorne und schien durchaus zufrieden zu sein. Dieser arrogante Popstar… obwohl er ja durchaus charmant war. „Was denkst du da schon wieder!“, schalt sie sie selbst. „Darum geht es grad nicht!!“ Sie sollte ihm endlich sagen, dass er seinen Arm da wegnehmen sollte, immerhin hatte sie einen Freund! *Klick* Von einem Blitz geblendet, begriff sie kurz nicht, was gerade geschehen war. „Hey!“, rief Seiya, löste sich von ihr und lief ein paar Schritte voraus, doch der Mann, der das Foto gemacht hatte, war schon verschwunden. Verärgert sah Seiya sich um, konnte ihn jedoch nicht mehr finden. Er drehte sich zu Bunny um und wartete, bis sie ihn eingeholt hatte. „Was war das denn?“, fragte sie verwirrt. „Paparazzi.“, sagte er immer noch verärgert. „Paparazzi?“, fragte sie schockiert. „Und er hat jetzt ein Foto von mir gemacht?“ „Von uns beiden würde ich sagen…“ „Er hat ein Bild von uns beiden, auf dem du deinen Arm um mich gelegt hast??“, hakte sie nach und versuchte das Ausmaß dieser Katastrophe einzuschätzen. „Ich befürchte schon. Es tut mir leid, Schätzchen. Das ist alles meine Schuld. Ich hoffe, das macht dir keinen großen Ärger.“ Entschuldigend sah er sie an. Sie sah ihm an, dass es ihm wirklich leidtat und dachte kurz nach. „Hmm… Mamoru wird es bestimmt verstehen… Hoffe ich.“ Seiya spürte die Eifersucht in sich auflodern. Er schluckte. „Wenn es sein muss, werde ich es ihm persönlich erklären.“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Das ist bestimmt nicht nötig.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Oder doch sich selbst? Sie wusste nicht, wie Mamoru darauf reagieren würde, dass Seiya wieder da war, für immer hier bleiben wollte und dann nach so kurzer Zeit gleich so ein Foto von ihnen auftauchen würde. „Hast du trotzdem noch Lust, mit mir essenzugehen?“, fragte er mit flehendem Blick. Er hoffte, dass er nicht gleich wieder alles vermasselt hatte. Er hatte ja gewusst, dass sie einen Freund hatte und hatte beschlossen, dass es ihm genügen würde, ihr ein guter Freund zu sein. Auf keinen Fall wollte er sie verlieren. Glücklicherweise lächelte sie ihn an. „Natürlich! Was für eine Frage!“ Erleichtert atmete er aus und erwiderte ihr Lächeln. „Gut, dann lade ich dich jetzt eben als Wiedergutmachung ein, einverstanden?“ Bunny lachte. „Einverstanden!“ Einige Zeit später saßen sie im Crown und Bunny wartete sehnsüchtig auf ihr Essen. „Also, wie geht’s Taiki und Yaten?“, fragte sie schließlich. „Gut.“, antwortete Seiya. „Wir alle freuen uns, endlich wieder hier zu sein. Euphe ist unsere Heimat und es war uns wichtig, dass dort alles wieder seinen geregelten Gang läuft. Aber die Erde… Tokio… ist unser Zuhause geworden.“ Bunny lächelte. „Wieso eigentlich?“, hakte sie neugierig nach. Sie selbst konnte sich nicht vorstellen, dass ein fremder Planet sie jemals dazu veranlassen könnte, Tokio zu verlassen. „Hmm…“, Seiya überlegte kurz. „Weil wir hier frei sind.“, antwortete er schließlich. Fragend sah sie ihn an. „Was meinst du damit?“ Darunter konnte sie sich nichts vorstellen. „Naja, unser ganzes Leben lang war uns bestimmt, wer wir zu sein hatten. Wir waren die Star Lights, die Beschützerinnen Kakyuus und Euphes. Kriegerinnen. Frauen.“ Bunny hörte ihm aufmerksam zu. „Das sind wir einfach nicht, verstehst du? Wir sind Menschen wie jeder andere auch. Wir wollen das tun, was uns gefällt. Und dazu haben wir auf Euphe niemals die Möglichkeit. Dort können wir niemand anders als Fighter, Healer und Maker sein. Aber hier…“, ein träumerischer Ausdruck trat auf sein Gesicht. „…hier sind wir wir. Wir sind Seiya, Yaten und Taiki. Und wir sind das, was wir sein wollen.“ Bunny betrachtete ihn mit leicht schiefgelegtem Kopf und dachte über Seiyas Antwort nach. Verlegen lachte er auf. „Tut mir leid, Schätzchen. Das war vielleicht ein wenig durcheinander.“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht. Ich kann sehr gut verstehen, was du damit meinst. Ich würde auch nicht immer Sailor Moon sein wollen. Ich kann hier auch einfach Bunny Tsukino sein, das war bei euch wohl nicht möglich…“ Er lächelte sie liebevoll an. Ja, sie verstand ihn wirklich. „Es gibt noch einen Grund, warum die Erde zu unserem Zuhause geworden ist.“, fuhr er fort, was Bunny ihn neugierig ansehen ließ. „Welchen denn?“ „Euch.“, antwortete er schlicht. „Uns?“ „Ja… Ihr seid unsere Freunde geworden. Und solche Freunde wie euch hatten wir noch nie. Überhaupt hatten wir nie wahre Freunde. Wir hatten nur uns. Wir haben nur uns gegenseitig vertraut und der Prinzessin. Vertrauen anderen gegenüber war undenkbar. Aber du und die anderen habt uns gezeigt, was wahre Freundschaft bedeutet. Dafür sind wir euch sehr dankbar.“ Bunny wurde warm ums Herz. Seine Worte berührten sie sehr. Genau dafür hatte sie so lange gekämpft. Nicht nur mit ihren Feinden, sondern auch mit den Star Lights selbst, mit Haruka und Michiru. Sie hatte nicht aufgegeben und es hatte sich gelohnt. „Hier eure Bestellung.“ Die Kellnerin kam und stellte zwei reichlich beladene Teller vor Bunny und Seiya ab. Sofort lief ihr das Wasser im Mund zusammen und sie griff nach dem ersten Reisbällchen. „Gun Apfetid.“, murmelte sie durch den Reis und Seiya lachte. „Dir auch, Schätzchen.“, sagte er und griff nun ebenfalls nach einem Reisbällchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)