The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 47: The only thought I get of you sickens me ---------------------------------------------------- „Mamoru...“, sagte Bunny mit gerunzelter Stirn und deutlichem Unbehagen in der Stimme, „Warum willst du denn mit Seiya reden?“ Mamoru lächelte sie an. „Das ist eine Sache zwischen ihm und mir“, erklärte Mamoru gelassen. „Aber...“, warf Bunny ein, wurde jedoch von Seiya unterbrochen. „Schon gut, Schätzchen“, sagte er und schenkte ihr ein kurzes Lächeln, bevor er sich an Mamoru wandte, „In Ordnung, lass uns reden.“ „Gut“, bestätigte Mamoru und wies ihn mit einer Geste an, sich auf den Beifahrersitz seines Wagens zu setzen. „Bis später“, verabschiedete sich Seiya von allen und tauschte einen Blick mit Bunny aus, welche ihn noch immer höchst besorgt ansah. Er lächelte ihr aufmunternd zu, um deutlich zu machen, dass alles in Ordnung war. „Tschüss Bunny“, sagte Mamoru und gab ihr demonstrativ einen Kuss auf die Wange, bevor er sich seinem Wagen zuwandte und nochmal zum Abschied die Hand hob. Schweigend saßen Mamoru und Seiya nebeneinander. Seiya überlegte, wo Mamoru wohl hinfahren würde und was jetzt wohl auf ihn zukommen würde. Dass es kein angenehmes Gespräch werden würde, das stand wohl fest. Er hatte sich in seinem Leben noch nie so unwohl gefühlt wie in diesem Moment. Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt hielt Mamoru auf einem Parkplatz außerhalb der Stadt. Es war ruhig hier und Seiya konnte außer ihnen keine Menschenseele entdecken. Lediglich ein anderes Auto stand am anderen Ende des Parkplatzes. Mamoru stieg wortlos aus. Seiya machte es ihm nach. Sie gingen ein Stück einen schmalen gepflasterten Weg entlang, bis sie auf ein paar Holztische und –bänke trafen. Seiya hatte die Hände in seinen Hosentaschen zu Fäusten geballt. Er wartete darauf, dass Mamoru etwas sagte. Dieser lehnte sich an einen der Tische und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Du weißt bestimmt, worum es geht“, sagte er schließlich. Seiyas Puls beschleunigte sich etwas. „Na, es wird wohl um Bunny gehen“, antwortete Seiya unbestimmt. „Richtig“, erwiderte Mamoru, „Um meine Freundin!“ Seiya spürte den Hass in sich aufsteigen. Als wüsste er nicht genau, dass sie Mamorus Freundin war. „Und was genau willst du von mir?“, fragte er leicht ungeduldig. „Ich möchte, dass du sie in Ruhe lässt“, antwortete Mamoru ruhig aber mit Nachdruck. Seiyas Blick verfinsterte sich. „Sorry, aber das kann ich nicht“, erwiderte er. „Sie gehört zu mir“, sagte Mamoru nach einer kurzen Pause, „Bunny und ich kennen unsere Zukunft. Wir beide werden König und Königin von Kristalltokyo und wir werden eine gemeinsame Tochter haben. Wir haben sie sogar schon kennengelernt.“ „Ich weiß“, erwiderte Seiya und versuchte dabei zu verbergen, wie weh es ihm tat, darüber nachzudenken, „aber eure Zukunft hat nichts mit meiner Freundschaft zu Bunny zu tun.“ Mamoru lachte auf. „Freundschaft!“, rief er aus, „Du musst jetzt nicht so tun, Seiya. Jeder weiß, dass du in sie verliebt bist.“ „Ja, ich liebe sie“, bestätigte Seiya sofort, „Aber deshalb sind wir doch trotzdem Freunde.“ Mamoru runzelte unzufrieden die Stirn. „Und du willst mir jetzt erzählen, dass es für dich vollkommen okay ist, wenn ihr nur Freunde seid? Wenn sie mich heiratet und wir zusammen ein Kind bekommen?“ Seiya spürte, wie sich seine Fingernägel in seine Handflächen bohrten. „Okay?“, fragte er sarkastisch nach, „Natürlich ist das nicht vollkommen okay für mich. Aber was soll ich denn machen? Soll ich sie deshalb ganz verlieren? Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben und wenn ich nur als Freund an ihrer Seite sein kann, dann ist das eben so!“ „Du versuchst also nicht, sie irgendwie für dich zu gewinnen?“ Seiya konnte den Sarkasmus aus Mamorus Stimme deutlich heraushören. Er senkte den Blick. „Nein“, erwiderte er leise, „nicht, solange sie glücklich ist.“ „Was soll das heißen?“, hakte Mamoru verärgert nach. Seiya sah auf. „Solange sie mit dir glücklich ist, sage ich kein Wort“, erklärte Seiya, „Solange sie mit dir glücklich ist, bin ich nur ein Freund für sie. Und sie nur eine Freundin für mich.“ Mamoru richtete sich auf und ballte beide Hände zu Fäusten. „Du Arschloch hast sie geküsst!“, rief er aus, „Und du willst mir ernsthaft weismachen, dass du für sie nur ein Freund sein willst?“ Mamorus Worte waren wie ein Schlag in den Magen. Er hasste diesen Kerl und trotzdem fühlte er sich ernsthaft schlecht, weil er Bunny geküsst hatte. „Ich hätte sie nicht küssen sollen“, gab er widerwillig zu, auch wenn er es niemals bereuen würde, „Aber du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass mir Bunnys Glück am wichtigsten ist. Wenn sie mit dir glücklich ist, dann gebe ich auf. Aber das heißt nicht, dass ich nicht weiterhin mit ihr befreundet sein kann.“ „Sie IST mit mir glücklich!“, sagte Mamoru lauter, als es nötig gewesen wäre. Seiya runzelte die Stirn. „Bist du dir da wirklich sicher?“, fragte er suggestiv. Er konnte dem Drang, Mamoru eins auszuwischen, nicht widerstehen. „Was soll das heißen?“ Mamoru hatte sich deutlich angespannt. Seiya hob abwehrend die Hände. „Gar nichts“, antwortete er. Damit war Mamoru natürlich nicht zufrieden. „Sag schon“, forderte er, „Was soll das heißen?“ „Nichts“, wiederholte Seiya, fuhr dann aber fort, „Du solltest nur nicht einfach davon ausgehen, dass sie glücklich ist, sondern auch mal was dafür tun.“ „Willst du jetzt sagen, ich könnte meine Freundin nicht glücklich machen?“ Seiya hörte die Aggression deutlich aus Mamorus Stimme heraus. „Glaubst du denn, dass du sie in letzter Zeit besonders glücklich gemacht hast?“, fragte Seiya im Gegenzug. Mamoru stockte. „Denk mal drüber nach“, sagte Seiya, als Mamoru nicht antwortete, und wandte sich zum Gehen. „Lass die Finger von meiner Freundin!“, rief Mamoru plötzlich. Seiya drehte sich noch einmal zu ihm um. „Solange sie glücklich mit dir ist...“, erwiderte er. Mamoru stand mit einigen großen Schritten vor ihm und packte ihn am Kragen. „Halt dich von Bunny fern!“, forderte Mamoru wütend. Das war zu viel. „Lass mich los“, presste Seiya zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mamorus Griff wurde noch etwas fester. „Ich lass dich los, wenn du dich von Bunny fernhältst“ „Vergiss es“, lehnte Seiya Mamorus Forderung ab, „Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und das einzige, was ich nicht so einfach aufgeben werde.“ „Du bist reich und berühmt, du könntest JEDE haben! Wieso ausgerechnet Bunny?“ „Glaub mir, wenn ich mir das aussuchen könnte, dann hätte ich mich bestimmt nicht in sie verliebt“, erwiderte Seiya, „das wäre für alle einfacher gewesen. Aber ich KANN es mir nicht aussuchen und ich HABE mich in sie verliebt!“ Mamoru ließ Seiya los, drehte sich um, spannte sich deutlich an. Plötzlich fuhr er herum und im nächsten Moment spürte Seiya einen heftigen Schmerz in seinem Gesicht. Er taumelte leicht zurück. Er fuhr mit seiner Hand an seinen Kiefer. Seine Lippe blutete. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Er verspürte das heftige Verlangen, Mamoru genauso seine Faust ins Gesicht zu rammen, doch er hielt sich zurück. Er spuckte auf den Boden, bevor er sich wortlos umdrehte und ging. Zu seiner Erleichterung folgte Mamoru ihm nicht und einmal in seinem Leben hatte er Glück: Gerade als er die Straße erreichte, hielt dort ein Bus, in den er schnell einstieg. Zu Fuß wäre es ein weiter Weg zurück in die Stadt gewesen und Mamoru als Mitfahrgelegenheit konnte er wohl vergessen. Er spürte die Blicke des Busfahrers und der Fahrgäste auf sich. Er war es gewohnt, wenn die Leute ihn anstarrten, aber dieses Mal lag es wohl er an dem Blut in seinem Gesicht als an seiner Berühmtheit. „Möchtest du vielleicht etwas trinken oder so?“, fragte Taiki. Bunny schüttelte wortlos den Kopf. Nachdem Seiya in Mamorus Auto gestiegen und sie zusammen weggefahren waren, war sie mit Yaten und Taiki in deren Wohnung gegangen, um dort auf Seiya zu warten. Sie machte sich schreckliche Sorgen. Was wollte Mamoru wohl von ihm? Nicht für eine Sekunde war ihr in den Sinn gekommen, in Mamorus Wohnung zu gehen und dort auf IHN zu warten. „Er kommt sicher bald nach Hause“, versuchte Yaten sie zu beruhigen. „Mhm...“, machte Bunny unbestimmt. In ihren Gedanken spielten sich tausend Szenarien ab und keines davon war besonders positiv. Taiki und Yaten tauschten einen Blick miteinander, sagten jedoch nichts mehr. Es half sowieso nichts. Schweigend saßen sie auf dem Sofa und warteten. Schließlich hörte man, wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und umgedreht wurde. Bunny sprang sofort auf und auch Yaten und Taiki folgten. Bunny schlug sich die Hand vor den Mund, als sie Seiya sah. „Schätzchen“, stieß Seiya überrascht aus, „Was machst du denn hier?“ Sie antwortete nicht, sondern schmiss sich ihm um den Hals. „Es tut leid“, wisperte sie, „es tut mir so leid!“ Seiya legte seine Arme um sie. „Es ist alles in Ordnung, Schätzchen“, wollte er sie beruhigen, „Mir geht’s gut. Es ist nichts passiert.“ Bunny löste sich leicht von ihm, sodass sie ihn anschauen konnte. „Nichts passiert?“, fragte sie schon fast hysterisch, „Seiya, du siehst furchtbar aus!“ „Hey, Worte können weh tun!“, scherzte er mit einem schiefen Grinsen. Bunny stutzte kurz, bevor auch sie ein kleines Lächeln zeigte. „Blödmann“, murmelte sie und legte erneut die Arme um ihn. Erneut tauschten Yaten und Taiki einen Blick, dieses Mal jedoch grinsten sie sich an. „Hrhrm“, räusperte Yaten sich schließlich, „Ich will eure traute Zweisamkeit ja nicht stören, aber vielleicht wollt ihr mal reinkommen und die Tür zumachen?“ Bunny schreckte auf. Sie hatte für einen Moment vollkommen vergessen, dass die beiden anderen ja auch da waren. Verlegen und mit geröteten Wangen wich sie von Seiya zurück und beeilte sich, zurück ins Wohnzimmer zu gehen. Ihr entging das breite Grinsen, das Yaten Seiya zuwarf. Nachdem Seiya seine Schuhe ausgezogen hatte, ging auch er ins Wohnzimmer und setzte sich zu den anderen aufs Sofa. „Also?“, fragte Taiki, „Was ist passiert?“ Seiya schielte kurz zu Bunny und zögerte etwas. Sollte er es ihr wirklich erzählen? Bei ihrem erwartungsvollen Blick gab er jedoch nach. „Mamoru wollte, dass ich mich von dir fernhalte“, antwortete er, jedoch direkt an Bunny gerichtet. Sie verzog das Gesicht. „Ich hatte doch gerade erst mit ihm darüber geredet“, sagte sie niedergeschlagen. „Naja, da er offensichtlich keinen Erfolg hatte, dir den Kontakt zu verbieten, dachte er sich wohl, er probiert es mal von der anderen Seite“, stellte Taiki fest. „Was hast du gesagt?“, fragte Yaten dazwischen. „Ich habe natürlich abgelehnt“, erwiderte Seiya, der sich nicht traute, vor Bunny seinen genauen Wortlaut wiederzugeben. „Und dann hat er dich geschlagen?“, hakte Yaten nach. Bunny zuckte zusammen. „Naja, so direkt nicht...“, erklärte Seiya zögerlich, „Wir haben ein bisschen diskutiert und... ich habe ihn wohl wütend gemacht.“ „Ich kann es gar nicht fassen, dass er dich geschlagen hat“, sagte Yaten, wirkte aber eher amüsiert als wirklich erschüttert, „Ich hoffe, du hast dich revanchiert.“ Bunny blickte ruckartig auf und sah Seiya aus großen Augen an. Er schüttelte den Kopf. „Nein“, antwortete er, „Ganz ehrlich, ich hatte das starke Bedürfnis, ihm eine zu verpassen. Aber... Ich glaube nicht, dass das geholfen hätte.“ „Schade“, bedauerte Yaten, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück, „Ich hätt’s ihm gegönnt.“ Taiki warf ihm einen missbilligenden Blick zu, bevor er sich an Seiya wandte. „Es ist gut, dass du dich nicht hast provozieren lassen“, lobte er ihn. „Mhm...“, machte Seiya zur Antwort. „Es tut mir wirklich leid“, sagte nun Bunny und Seiya konnte die Qual in ihrem Blick deutlich sehen. Er schenkte ihr ein Lächeln, zuckte jedoch leicht zusammen, da seine Lippe immer noch schmerzte. „Das muss es nicht, Schätzchen“, wehrte er ab, „Es ist doch meine eigene Schuld.“ „Nein!“, widersprach Bunny sofort, „Mamoru hätte dich nicht schlagen dürfen, das ist... nicht zu verzeihen. Ich werde mit ihm reden.“ „Du musst das nicht machen“, warf Seiya besorgt ein. Er wollte ihr nicht noch mehr Ärger machen. „Doch, muss ich“, erwiderte Bunny entschlossen, „Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich bin wirklich wütend auf ihn.“ Seiya sah sie überrascht an. Sie hatte ihre Augenbrauen zusammen gezogen und sah ihn ernst an. Er bemerkte, dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte. Sie war offenbar wirklich wütend. Und das um seinetwillen. War es okay, dass er darüber ein bisschen glücklich war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)