Zum Inhalt der Seite

The Weakness In Me

Seiya x Bunny
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

You know he means to love her all he can

Als die letzten Töne verklungen waren, öffnete Bunny ihre Augen wieder. Sie sah Seiya, der mit leicht geröteten Wangen auf ihrem Bett saß und die Gitarre hielt, sie dabei beinahe schon schüchtern ansah. Einen Augenblick konnte sie sich gar nicht rühren, alles, was sie grad wahrnehmen konnte, war er. Das Lied, das er ihr gerade so gefühlvoll vorgetragen hatte, wirkte noch in ihr nach.

Wieso überkam sie gerade das unbestimmte Bedürfnis, ihm nahe zu sein? Wieso klopfte ihr Herz so stark und dennoch angenehm gegen ihre Brust? Wieso fühlte sie sich so unglaublich wohl und warm? War sie nicht beinahe den ganzen Tag über eher bedrückt gewesen – wenn man ihre kurze Freude über ihre Noten mal ausnahm?

 

„Schätzchen?“, sprach Seiya sie unsicher an. Wieso sagte sie denn nichts? Sie blinzelte kurz und atmete tief durch, wobei ihm eine leichte Rötung ihrer Wangen nicht entging. Fragend sah er sie an.

„Es war… einfach unglaublich schön.“, sagte sie nun und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Es gefiel ihr!

„Findest du wirklich?“, fragte er mit deutlicher Erleichterung nach. Sie lächelte. Oh, dieses Lächeln!

„Wirklich.“, bestätigte sie. „Hast du das wirklich selbst geschrieben?“

„Natürlich!“, entgegnete er sofort. Songs zu schreiben war immerhin sein Leben. Und bei so einer Muse…

„Du bist wirklich unglaublich.“, sagte sie nun beinahe schon träumerisch, was Seiyas Herz kurz höher schlagen ließ.

„Naja…“, wehrte er ab. Er wehrte es ab? Das war doch sonst nicht sein Stil! Würde er nicht sonst sofort ein breites Grinsen aufsetzen, ihr vielleicht zuzwinkern und absolut selbstsicher bestätigen, dass sie damit natürlich absolut richtig lag? Doch in diesem Moment, er wusste nicht warum, fühlte er sich alles andere als selbstsicher. Er fühlte sich vielmehr wie ein kleines Kind, das auf die Anerkennung seiner Bezugsperson hoffte. Nur waren seine Gefühle für diese Person natürlich keineswegs kindlich und platonisch.

„Doch ehrlich!“, warf Bunny ein. „Ich wünschte, ich hätte auch so ein Talent. Aber ich kann nicht mal ein einfaches Musikinstrument spielen.“

„Wenn du willst, kann ich dir ja etwas beibringen.“, schlug Seiya vor, dem es natürlich sehr gut gefallen würde, ein paar schöne Stunden zu zweit mit ihr zu verbringen.

„Meinst du, ich kann das?“, fragte Bunny mit einer Mischung aus Hoffnung und Zweifel in ihrer Stimme.

„Klar.“, bestätigte er sofort und fand zu seinem alten Selbst zurück. „Bei so einem Lehrer…“ Da war es wieder: Sein typisches Grinsen gekürt von einem neckischen Zwinkern.

Bunny musste lachen. Seiya war wirklich einzigartig.

„Na gut, dann kann der Herr Lehrer ja mal zeigen, was er drauf hat!“

„Was soll ich dir denn beibringen?“, fragte er. „Gitarre? Klavier?“ Bunny überlegte etwas.

„Was ist denn einfacher?“, fragte sie unsicher.

„Ist beides einfach.“, behauptete Seiya, wovon Bunny jedoch nicht so ganz überzeugt war. „Aber ich denke, Klavier könnte eventuell leichter sein.“

„Dann Klavier!“, beschloss Bunny und freute sich jetzt schon darauf, bald eventuell so etwas Ähnliches wie ein Lied zustande bringen zu können.

 

An diesem Abend ging Seiya mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. Nicht nur hatte er Bunny das Lied vorspielen können, was er – stets mit ihr in seinen Gedanken – geschrieben hatte, er hatte auch noch die Aussicht darauf, bald Zeit  mit ihr verbringen zu können, wenn er ihr Privatunterricht im Klavier spielen geben würde.

Bunny hingegen schlief bald darauf über dem Gedanken ein, was für ein Gefühl das gewesen war, als sie Seiyas Song gelauscht hatte und auch kurz danach noch so von ihm eingenommen gewesen zu sein schien.

 

*******

 

Die darauf folgende Woche verging schnell. Die Three Lights waren beinahe jeden Tag im Studio, um ihr neues Album aufzunehmen, während die Mädchen sich oft zum Shoppen oder Eis essen trafen. Bunny versuchte noch, so viel Zeit wie möglich mit Mamoru zu verbringen, bevor sie mit ihren Freundinnen und Freunden für ein paar Tage in den Urlaub fahren würde. Auf keinen Fall wollte sie, dass Mamoru sich vernachlässigt fühlte und ein schlechtes Gefühl hatte, wenn sie weg war.

Ob ihr das so gut gelungen war, da war sie sich selbst nicht so ganz sicher. Ja, sie hatten einige schöne Stunden miteinander verbracht, aber ständig stand unausgesprochen ihr anstehender Kurzurlaub zwischen ihnen. Sie hatten eigentlich gar nicht mehr darüber geredet. Am letzten Abend hatte Bunny kurz erwähnt, dass sie sich bei ihm melden würde, da sie ja nun ein Handy hatte. Er hatte ihr lächelnd viel Spaß gewünscht und sie geküsst. Und dennoch ließ Bunny das Gefühl nicht los, dass er sich nicht gerade freute, dass sie mit ihren Freunden – mit Seiya – wegfahren würde.

 

 

„Minako! Bleib gefälligst auf deiner Seite!“, keifte Rei Minako an, die sich halb auf Reis Platz drängte, um besser aus dem Fenster sehen zu können.

„Aber ich kann von hier gar nichts sehen.“, quengelte sie zur Antwort. Es kam eben nicht oft vor, dass man mit dem Zug durch so schöne Landschaften fuhr.

Minako saß neben Rei und gegenüber von Bunny und Seiya in einem Vierer, während Makoto, Ami, Yaten und Taiki sich den Vierer auf der anderen Seite des Gangs teilten. Eigentlich hatte Minako sich einen Platz neben Yaten ergattern wollen, doch irgendwie hatte das nicht hingehauen. Bevor sie es sich versah, hatten bereits alle Personen außer ihr Platz gefunden. So hatte sie sich auf den letzten freien Platz neben Rei setzen müssen.

Rei versuchte verzweifelt, die Blondine auf ihren eigenen Platz zurückzudrängen, was ihr jedoch eher schlecht als recht gelang. Ein Blitz ließ beide aufmerken und sie bemerkten eine grinsende Bunny, die ihre Kamera gezückt und das Geplänkel der beiden festgehalten hatte.

„Bunny!“, protestierten beide im Unisono. Die Angesprochene lachte.

„Ihr sollt euch eben nicht streiten.“, sagte sie.

„Wir haben uns gar nicht gestritten!“, widersprach Minako und legte Rei einen Arm um die Schulter. „Nicht wahr, Rei?“

„Nein.“, entgegnete diese. „ICH habe mich nicht gestritten. DU hast dich gestritten!“

Entsetzt zog Minako ihren Arm zurück.

„ICH hab mich gestritten??“, fragte sie ungläubig nach. „Wer hat denn die ganze Zeit gemeckert?“

„DU!“, antwortete Rei sofort. „Dass du nicht sehen kannst.“

„Ich wollte doch nur ein bisschen aus dem Fenster sehen.“, widersprach Minako. „Und du hast sofort losgemeckert, nur weil ich mich ein BISSCHEN zu dir rüber gebeugt habe.“

„Ein BISSCHEN?“ Rei war fassungslos. „Du hast mich ja fast zerquetscht!“

„ZERQUETSCHT?“, hakte Minako ebenso fassungslos nach und knurrte Rei an, die sofort darauf einstieg. Plötzlich ein Blitz und die beiden blinzelten hinüber zu Bunny und ihrer Kamera.

„Jetzt hört endlich auf zu streiten.“, sagte sie vergnügt.

„Hmpf!“, machten beide synchron, verschränkten die Arme vor der Brust und sahen demonstrativ in die jeweils andere Richtung. Minako fand sofort etwas anderes, womit sie sich beschäftigen konnte –oder besser: jemanden.

 

„Yaaaaaaten.“, säuselte sie. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen, bevor er sie ansah.

„Äh… ja?“, fragte er.

„Gehen wir nachher zusammen schwimmen?“, fragte sie, während sie ihn zuckersüß anlächelte.

„Ähm… klar.“, bestätigte er. Immerhin fuhren sie doch nicht umsonst an den Strand… oder?

Während Minako Yaten belagerte, beugte sich Seiya leicht zu Bunny.

„Armer Yaten.“, flüsterte er. Bunny kicherte leicht.

„Mina mag ihn eben.“, flüsterte sie zurück.

„Hm…“, machte Seiya überlegend. „Meinst du, das ist ernst? Oder ist es nur Schwärmerei.“

Bunny überlegte kurz.

„Ich weiß nicht.“, antwortete sie. „Mina gerät schnell ins Schwärmen, aber meistens sind die Männer, für die sie schwärmt, schnell wieder vergessen. Yaten hat sie nun schon ziemlich lange im Visier…“

Seiya grinste leicht.

„Und was meinst du?“, fragte er sie. „Traumpaar oder Horrorpaar?“

Allein über die Frage musste Bunny kichern. Sie stellte sich vor, wie Minako Yaten absolut den letzten Nerv raubte – wozu sie ihre Vorstellungskraft allerdings nicht allzu sehr beanspruchen musste. Andererseits glaubte sie, dass Mina auch sehr liebevoll und vielleicht etwas ausgeglichener sein könnte, wenn sie tatsächlich in einer Beziehung stecken würde.

„Hmmm…“, machte sie. „Ich glaube, Traumpaar.“

Seiya grinste auf ihre Antwort.

„Gegensätze ziehen sich an, hm?!“, sagte er. „Ich stimme dir zu.“

Unwillkürlich musste Bunny an sich selbst und Mamoru denken. Waren sie selbst auch so ein Fall von Gegensätzen, die sich anziehen? Wahrscheinlich. Er war intelligent, erwachsen und ruhig. Sie hingegen war dumm, kindisch und immer aufgekratzt – zumindest wenn sie nicht gerade zu viel Kuchen gegessen hatte und über ihren Hausaufgaben einschlief. Diese Gedanken trübten ihre Stimmung.

 

„Und was hältst du von den beiden?“, fragte Seiya nun und zeigte auf Ami und Taiki, die sich angeregt unterhielten. Bunny beobachtete sie kurz.

„Absolutes Traumpaar.“, antwortete sie dann.

„Es sind eben doch nicht immer Gegensätze, die sich anziehen.“, grinste Seiya, der zwischen Taiki und Ami bis auf ihr Äußeres kaum differenzieren konnte. Bunny lächelte.

„Es ist doch schön, gemeinsame Interessen zu haben.“, sagte sie.

„Und die beiden haben viele Interessen.“, erwiderte Seiya. „Viel zu viele.“

„Naja…“, zögerte Bunny. „Kann man denn wirklich zu viele gemeinsame Interessen haben?“ Sie wirkte etwas geknickt. Seiya sah sie fragend und mit leichter Besorgnis an.

„Schätzchen?“, fragte er.

„Mamoru und ich haben gar keine gemeinsamen Interessen.“, sprudelte es nun aus ihr hervor, bevor sie es verhindern konnte.

Seiya fühlte augenblicklich ein dumpfes Gefühl in seinem Magen bei der Erwähnung Mamorus. Und mal wieder hatte Bunny seinetwegen trübe Gedanken. Wieso konnte dieser Kerl seine Freundin nicht einfach nur glücklich machen? Also wenn ER Bunnys Freund wäre… Ja, er würde alles tun, damit sie glücklich wäre.

„Ihr… habt doch bestimmt irgendwas, was ihr beide gerne macht.“, zwang er sich zu sagen, um sie aufzumuntern. Doch Bunny schüttelte den Kopf.

„Nein.“, widersprach sie. „Nichts.“

Seiya wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte. Er wollte nicht, dass Bunny traurig war.

„Hm… mach dir keine Sorgen, Schätzchen. Er ist halt einfach etwas älter als du. Irgendwann gleicht sich das auch wieder aus.“

Allein der Gedanke an die Beständigkeit dieser Beziehung verstärkte dieses unangenehm dumpfe Gefühl in seinem Magen.

Bunny lächelte leicht.

„Danke, Seiya.“, sagte sie und drückte kurz seinen Arm.

„Klar.“, antwortete er mit einem leicht traurigen Lächeln. Für sie würde er wahrscheinlich immer nur der beste Freund sein, mit dem sie über alles sprechen konnte.

 

 

 

„WOW!“, rief Bunny begeistert aus, als sie endlich den Strand und die nahegelegene Herberge erblickte. Das Wasser glitzerte in der Sonne und auch die Herberge sah freundlich und einladend aus.

„Lasst uns schnell zum Strand!“, forderte Minako, die bereits Feuer und Flamme war, Yaten ihren neuen Bikini zu zeigen.

„Erstmal müssen wir zur Herberge.“, widersprach Ami. „Wir müssen einchecken und unsere Sachen dort ablegen. Oder willst du mit dem Riesenkoffer an den Strand?“

Minako hatte tatsächlich für die kurze Zeit einen abnorm großen Koffer dabei. Sie gab nach.

„Na schön.“, seufzte sie. „Dann eben erst zur Herberge.“

Wenig später hatten sie das große Gebäude auch erreicht. Ami, die die Reservierung vorgenommen hatte, regelte alles am Empfangsschalter und wenig später hielten sie zwei Schlüssel in der Hand: einen für das Zimmer der Mädchen und einen für das Zimmer der Jungs.

 

Die Mädchen stellten ihre Sachen in ihrem Zimmer ab und machten sich strandfertig, denn Minako hatte darauf bestanden, sofort den Strand aufzusuchen, und auch die anderen hatten natürlich nichts dagegen einzuwenden.

Bunny schrieb noch schnell eine SMS an Mamoru.

 

Hi Mamoru.

Wir sind gut angekommen

und haben grad unsere Zimmer

bezogen.

Kuss, Bunny

 

Sie legte ihr Handy auf den Futon, welchen sie für sich beansprucht hatte. An den Strand wollte sie es nicht mitnehmen.

 

„Meer, wir kommen!“, rief Minako laut, als sie sich alle vor der Herberge versammelt hatten, beladen mit Strandtaschen oder einfach unter den Arm geklemmten Handtüchern.

„Sei doch nicht immer so laut, Minako.“, beschwerte Rei sich, der Minakos Auftreten peinlich war.

„Sei DU doch nicht immer so gemein, Rei!“, forderte Minako im Gegenzug.

„Hört doch auf, euch die ganze Zeit zu streiten!“, verlangten nun Bunny und Seiya synchron, da sie die beiden schon während der Fahrt hatten ertragen müssen.

Makoto und Ami mussten lachen und schon hatte sich die Stimmung auch zwischen Rei und Minako sich wieder etwas gelockert.

Als sie endlich am Strand angekommen waren, stand beiden nur noch die pure Freude im Gesicht. Was gab es schöneres, als den Strand mit seinen Freunden an einem sonnigen Tag zu genießen?

 

Während sie ihren ersten Tag am Strand genossen, erklang im Zimmer der Mädchen ungehört der Klingelton von Bunnys Handy.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück