Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 319: Einen Schritt machen lassen ---------------------------------------- Als ich wach werde liege ich alleine in unserem Bett. Man, mein Drache wird immer besser darin sich unbemerkt aus diesem zu schleichen. Also steh ich auf, zieh mir Hose und Shirt über, bevor ich das Zimmer verlasse. Leise geh ich durch den Flur. Mokubas Zimmertür steht offen und das Zimmer ist leer. Kurz schau ich auf die Uhr und stelle fest, dass es schon halb vier ist. Aus Honda und Otogis Zimmer hör ich gedämpftes Stöhnen. Immer noch? Schon wieder? Scheinbar ist bei den beiden jetzt endgültig wieder alles in Butter. Leise steige ich die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Alles liegt in friedlicher Dunkelheit dar. Ich halte kurz inne. Dunkelheit? Die Gemeinschaftsräume in Setos Umgebung sind niemals dunkel. Seto hasst Dunkelheit. Selbst in unserem Schlafzimmer ist immer gedämpftes Licht an. Selbst wenn wir schlafen. Denn Seto braucht immer den sofortigen Überblick über seine Umgebung, wenn er aus einem Traum aufschreckt. Also taste ich nach dem Lichtschalter und als ich ihn finde erhellt sich der kombinierte Wohnraum sofort. Seto sitzt auf einem Sessel und blinzelt geblendet. Von seinem Gesicht kann ich ablesen, dass er sauer ist. So richtig sauer. Muss er auch sein, wenn er sich trotz seiner panischen Angst in die Dunkelheit setzt. Langsam gehe ich zu ihm. Knie mich neben sein Bein vor den Sessel. Lege meine Hand auf die seine, die sich krampfhaft um die Armlehne krallt. Genau wie seine zweite Hand. Meine zweite Hand leg ich ihm auf die Brust. Kann spüren, wie schnell sein Herz rast. Stoisch blickt er über mich hinweg zur Terrassenfront. Seine Zähne knirschen. Das kann ich in der Stille der Nacht deutlich hören. Vorsichtig löse ich Setos Hand von der Armlehne. Drehe sein Handgelenk, bevor ich einen Kuss auf seinen Handballen platziere. Sein Blick schnappt sofort verwirrt zu mir. Als er mich fragt, warum ich das tu, hör ich die Anspannung in seiner Stimme. Ich lächle ihn liebevoll an. Erkläre ihm, dass ich seine Aufmerksamkeit gewinnen wollte. Hat ja auch geklappt. Kurz blinzelt er mich ein paar Mal an, bevor sich seine Haltung etwas lockert. Behutsam schieb ich mich etwas hoch. Meine Hand ist von seiner Brust an die Wange gewandert. Dann zieh ich ihn vorsichtig in einen Kuss, den er langsam erwidert. Ich spüre, wie er langsam wieder geschmeidiger wird und sich zu entspannen beginnt. Langsam schieb ich mich auf seinen Schoss, so dass ich schließlich mit gespreizten Schenkeln auf seinem Schoss zur Ruhe komme. Nur langsam lass ich den Kuss ausklingen. Dabei stelle ich sofort wieder den Augenkontakt her. So wie ich von seinen blauen Augen gefesselt bin, ist mein Drachen von meinen braunen Augen fasziniert. Als ich ihn wieder anlächle, erwiderte er dieses Lächeln. Bei der Natur - Seto sieht einfach umwerfend mit einem Lächeln im Gesicht aus. Ich könnte mich glatt vergessen, doch ich muss mich jetzt erst einmal beherrschen. Vorsichtig frag ich ihn, warum er in der Dunkelheit hier unten sitzt. Das Lächeln schwindet langsam, wie in Zeitlupe. Eine gewisse Ernsthaftigkeit tritt auf seine Miene zurück. Dann antwortet er mir mit einem einzigen Wort - oder vielmehr einem Namen: Mokuba. Mokuba? Stimmt ja, sein Zimmer ist leer. Ist er noch mit Noa unterwegs? Mein Drache nickt und die Sorge mehrt sich wieder in seinem Blick. Leise fragt er mich, ob wir ihn nicht besser suchen gehen sollen. Eine gute Frage. Mokuba ist vierzehn, das erste Mal scheinbar richtig verliebt und mit seinem Schwarm unterwegs. Vermutlich knutschen sie irgendwo rum. Geschockt blickt mich Seto an. Dann schiebt er mich von seinem Schoss und ich hab Mühe aus dem Schwung in einen sicheren Stand zu wechseln. Seto meint nur, dass wir auf jeden Fall nach Mokuba suchen müssen. Scheinbar behagt ihm der Gedanke nicht, dass Mokuba irgendwo mit Noa knutschen könnte. Sofort angle ich nach Setos Handgelenk und halte ihn ab. Zieh ihn zu mir zurück, so dass wir eng Brust an Brust stehen. Streich ihm eine Strähne aus dem Gesicht nach hinten. Dann leg ich ihm die Hand an die Wange. Rumknutschen ist okay, flüstere ich Seto zu. Um ihm das zu beweisen lege ich meine Lippen auf seine. Langsam beginnen wir uns wieder zu küssen. Doch dieses Mal bricht Seto den Kuss relativ schnell. Mokuba sei noch viel zu jung, argumentiert mein Drache besorgt. Dann fügt er noch die Frage hinzu, was wäre, wenn Noa Mokuba zu etwas drängt, zu dem Mokuba noch nicht bereit ist. Seto spiegelt gerade seine eigenen Erfahrungen auf seinen jüngeren Bruder. Hätte mich auch gewundert, wenn das nicht irgendwann geschehen wäre. Also versuche ich meinen Drachen davon zu überzeugen, dass das eine irrationale Angst ist, die er da gerade erlebt. Noa wird Mokuba zu gar nichts zwingen. Da bin ich mir ganz sicher und ich bete im Hintergrund zu allen möglichen Göttern und göttlichen Wesen, dass ich mich nicht täusche. Außerdem kann Mokuba sich verteidigen. Wie falsch gerade dieses Argument ist, wird mir im nächsten Moment schlagartig bewusst. Seto blickt mich entsetzt an. Dann faucht er mir zischend zu, dass ihm das Selbstverteidigungstraining reichlich wenig genützt hat, als Kogoro in sein Büro im Herrenhaus eingebrochen ist und ihn überwältigt hat. Ihn fast... Setos Stimme bricht und er senkte verlegen den Blick. Behutsam bring ich meinen Drachen dazu, mich wieder anzuschauen. Sanft küss ich ihn kurz und oberflächlich. Rede ihm gut zu, dass er sich nicht sorgen soll. Nicht alle Menschen sind solche Monster. Manchmal müssen heranwachsende Jugendliche sich einfach ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln. Unsere Rolle dabei ist hier zu sein, wenn Mokuba jemand braucht, der ihn auffängt oder ihm Fragen beantwortet, die er sicherlich früher oder später haben wird. Setos sieht mich forschend an und nickt dann langsam. Dann schlingt er seine Arme um mich und schmiegt sein Gesicht an meine Nackenbeuge. Sanft umarme ich ihn und drücke ihn vorsichtig an mich. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist mit solchen Erfahrungen daneben zu stehen und das jüngere Geschwisterchen machen zu lassen, wenn alles in einem schreit, dass man sie beschützen muss. Doch wir können sie einfach nicht vor allem und der ganzen Welt beschützen. Schon gar nicht davor, eigene Erfahrungen zu machen. Dann reißt uns das Geräusch der sich öffnenden Terrassentür aus der Umarmung. Mokuba steht in der offenen Tür und blickt uns verwirrt und überrascht an. Etwas ist anders an dem Jüngeren. Er strahlt selbst jetzt mit dem erstaunten Gesichtsausdruck regelrecht von innen heraus. Nur langsam fragt er uns, warum wir noch wach sind. Seto löst sich und eilt zu seinem Bruder. Ich rechne mit einer deftigen Standpauke von Seto an seinen Bruder gerichtet. Doch stattdessen schlingt er seine Arme eng um den Schwarzhaarigen und presst ihn fest an sich. Sanft sagt er ihm lediglich, dass er das nächste Mal kurz schreiben soll, wenn er länger wegbleibt. Dann löst sich Seto wieder von Mokuba und streicht ihm sanft über die Wange. Mokuba lächelt seinen großen Bruder erleichtet an. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)