Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 301: Einen Schritt, der unmöglich sein kann --------------------------------------------------- Wir sitzen im Wohnzimmer. Wir? Neben Katsuya und Mokuba ist Yugi schon gestern vorbei gekommen, um das Wochenende bei uns zu verbringen. Ich glaube er vermisst Ryou unglaublich und es tut ihm gut mit Mokuba Zeit zu verbringen. Und umgekehrt. Mokuba tut es gut mit Yugi hin und wieder allein zu sein und dem Bunthaarigen seine Gefühle und Gedanken anzuvertrauen. Vor allem zu Katsuya. Nein, es schmeckt mir gar nicht, dass mein kleiner Bruder in Katsuya verschossen ist. Hätte Katsuya mir nicht sehr glaubwürdig und eindringlich versichert, dass eine Trennung von ihm Mokuba auch nicht helfen würde, dann... hätte ich das, was wir da haben geopfert. Nur damit mein kleiner Bruder sein Glück haben kann. Aber auch Akito hat mir eindringlich eingebläut, dass das nicht der richtige Weg ist und Mokubas Gefühle wohl eher eine Schwärmerei oder allenfalls eine Verliebtheit als echte, tiefgehende Liebe sei. Ich vertraue Katsuya und Akito. Die beiden können das besser einschätzen als der Gefühls-Legastheniker, der ich nun mal bin. Noch immer kann ich die Gefühle und Regungen der Menschen nicht richtig einschätzen oder missinterpretierte sie. In der Geschäftswelt war es mir nicht so schwer gefallen die Motivationen und Begehrlichkeiten meiner Gegenüber einzuschätzen. Aber bei normalen Gefühlen... Ich seufze. Das zieht Katsuyas Aufmerksamkeit auf mich, der bis eben Yugi und Mokuba beim Zocken zugeschaut hatte. Die beiden spielen irgendeinen Shooter im Koop-Modus miteinander gegen andere Zweierteams. Und sie sind gut. Aber nichts anderes hab ich von beiden erwartet. Ich lächle meinen blonden Streuner sanft an und küsse ihn flüchtig, bevor ich meine, dass ich mal kurz die Beine vertreten muss. Als ich zum Durchgang zwischen Wohnzimmer und Foyer komme sehe ich, wie Kikyo, das Dienstmädchen, gerade die Tür öffnet. Sicherlich hat der Wächter an der Einfahrt Besuch angekündigt, weshalb es hier selten wirklich klingelt. Doch es überrascht mich zu sehen, wer da vor unserer Tür steht: Keizo. Er grüßt das Mädchen freundlich, die ihn rein kommen lässt, und erst dann sehen die beiden mich. Kei wirkt irgendwie erleichtert, dass ich da bin und dankt dem Mädchen. Dann kommt er zu mir und fragt, ob wir irgendwo ungestört miteinander reden können. Ein bisschen perplex darüber, dass Kei einfach hier so auftaucht, nicke ich und deute auf den Zugang zur Kellertreppe. Kurz kann ich sehen, wie er etwas zusammenzuckt, wie eigentlich immer, wenn wir Training haben, bevor er nickt. Dann gehe ich vor, schiebe die Tür zur Treppe auf und beschreite die ersten Stufen hinunter. Unten angekommen eröffnet sich auf der linken Seite eine Glaswand, die den Blick auf die Trainingshalle Preis gibt. Auf der gegenüberliegenden Wand befinden sich weit oben flache Fensterbänder, die Tageslicht in die kleine Halle lassen und sie damit gut erhellen. Aber auch wenn es draußen mal dunkel sein sollte ist das kein Problem, denn in den Decken sind LED-Lampen eingelassen, die in unterschiedlichen Lichtvarianten den Raum erhellen können. Eingerichtet ist die Trainingshalle wie in der Villa. Hinter der Trainingshalle liegt mit einer weiteren Glaswand sowohl zum Flur, als auch zur Halle selbst abgegrenzt der Wellness-Bereich: Eine moderne Saunalandschaft, in der man sich nach dem Training oder wenn einem danach ist entspannen kann. Sie bietet genügend Platz, dass locker zwölf Personen darin sitzen können ohne sich zu sehr auf die Pelle rücken zu müssen. Die andere Flurseite ist durch eine normale Wand abgegrenzt. Gegenüber dem Wellness-Bereich befindet sich ein modernes Badezimmer. In dem kann man sich nach dem Training oder dem Besuch in der Sauna abduschen und frisch machen. Gegenüber dem Eingang zur Trainingshalle liegt eine Tür, die ich nun aufschiebe. Dahinter ist mein kleines Reich: Ein Büro und eine kleine Werkstatt, in der ich meine Ideen in die Praxis umsetzen und erste Prototypen bauen kann. Das Büro bietet mir einen freistehenden Schreibtisch und bequemen Büro-Sessel, eine kleine Couchlandschaft, sowie eine Regalwand, in der Fachliteratur ihren Platz gefunden hat. Wie auf der anderen Seite liegen auch hier in der Außenwand flache Fensterbände relativ weit oben und lassen Tageslicht hinein. Nachdem ich Keizo zuerst eintreten gelassen habe und ihm dann gefolgt bin schließe ich hinter uns die Schiebetür. Dann deute ich auf die Couch, doch Kei winkt kurz ab. Sagt, dass er kurz noch stehen bleiben möchte. Ich frage ihn, ob er etwas trinken möchte und deute auf die kleine Mini-Bar, die in meiner Regalwand eingebaut ist. Natürlich befindet sich in dieser kein Alkohol. Wozu auch? Ich trinke - eigentlich - keinen und ich habe auch nicht vor jemand hier zu empfangen, der einen Drink wollen würde. Etwas in mir warnt mich vor. Irgendetwas stimmt nicht. Kei ist sonst nicht so ernst und reserviert mir gegenüber. Eigentlich ist es für gewöhnlich umgekehrt. Eigentlich brauch ich immer etwas Akklimatisation, bevor ich mich in Keis Gegenwart entspannen kann. Obwohl ... seit ich ihm vergeben habe fiel es mir von Treffen zu Treffen immer leichter entspannt zu bleiben, wenn wir miteinander zu tun hatten. Also frag ich ihn besorgt, was los sei. Kai erzählt mir, dass heute Morgen Detective Nagasato in Begleitung einer reserviert gekleideten Frau bei ihm zu Besuch war. Die fremdländische Dame hätte sich als Staatsanwältin vorgestellt, deren Name er aber nicht mehr weiß. Maggi Thompson helf ich ihm aus. Kei nickt, meint aber auch, dass er nicht versteht, warum eine Amerikanerin bei uns Staatsanwältin sein kann. Zuerst berichtige ich, dass die Staatsanwältin Britin ist und erkläre dann, wie sie hier ihrem Beruf nachgehen kann. Doch so wirklich scheint es Kei nicht zu interessieren. Er zieht auf einmal ein Bild aus seiner Brusttasche des Hemdes, welches er trägt. Meint, dass die Staatsanwältin ihm dieses gegeben hätte und dazu befragt hat. Zögerlich reicht er es mir und ich nehm es entgegen. Als ich es mir anschaue gefriert mein Blut. Darauf ist Keizo zu sehen. Als Teenager. Nackt. Mit einem Hundehalsband um. Wie er sich gerade zwischen meine Beine drängt. Sofort press ich das Foto an meine Brust. Sofort ist mir klar, woher dieses Bild stammt. Es kann nicht aus der Samlung von Kogoro stammen, die ist damals aus der Asservatenkammer der Polizei verschwunden und eine Kopie gab es nicht. Neben ihm gab es nur einen, der noch dieses Foto besaß: Gozaburo. Aber wie kommt die Staatsanwältin an dieses Foto? Genau das ist es, was mich Keizo nun fragt. Verwirrt blicke ich ihn an und weiß nicht, warum er ausgerechnet mich fragt. Daraufhin meint er nur, dass Akito ihm versprochen hat, dass Kogoros Bildersammlung, die vor Wochen nach dem Benefits in seinem Haus gefunden worden waren, kein Thema sein würden. Also hab ich die Erfüllung meines damaligen Wunsches doch Akito zu verdanken? Aber halt! Das ist nicht das Thema. Also erzähle ich Keizo, dass Detective Nagasato mir nach Kogoros Überfall in der Villa mitgeteilt hat, dass sie einen Zugang zum alten Schlafzimmer Gozaburos gefunden habe. Sie hat mich sogar gefragt, ob sie das dortige Bildmaterial als Beweise haben dürfte, um weitere Männer in diesem Sex-Netzwerk aus dem Verkehr zu ziehen. Ich habe das aber verneint! Geschockt schaut mich Kei an. Ich verspreche Keizo, dass ich mich darum kümmern werde. Keizo mustert mich einen langen Augenblick und nickt dann einverstanden. Hoffentlich werde ich sein Vertrauen in mich nicht enttäuschen. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)