Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 220: Einen Schritt in die falsche Richtung -------------------------------------------------- Er ist wach. Er ist wach. Müde schaut uns Akito an und lächelt ein wenig, als er Setos Worte hört, die ihn willkommen zurück heißen. Ich kann sehen, wie Setos Augen feucht sind, aber er hält seine Tränen der Erleichterung zurück. Vermutlich denkt er, dass es ein Zeichen der Schwäche ist, wenn er sie laufen lassen würde. Also schmieg ich mich an ihn und lass meine Tränen laufen. Wenn Seto es schon nicht kann, dann werde ich für ihn mitweinen. Keizo legt seine Hand vorsichtig auf Akitos Schulter und Akito braucht lange, bis er seinen Blick von Seto auf Keizo wechseln lässt. Es ist ein wenig so, als ob Akito in Zeitlupe lebt. Auch ihn lächelt er beruhigend an und legt seine Hand auf die unseres Trainers. Dann meint Akito zu ihm, er soll endlich heim zu seiner Frau und seine Tochter gehen und sie schön grüßen. Keizo nickt und löst sich langsam von dem Bett. Er verspricht morgen wieder zu kommen und geht. Dann schaut Akito zu mir und hebt mit viel Anstrengung seine Hand, um mir über das Haar zu streichen. Meint, ich solle nicht so schauen, sonst würde ich Falten bekommen. Auch ich muss lächeln. Selbst jetzt - in so einer Situation - macht er mir Mut, obwohl er kaum genug Kraft hat sich bei Bewusstsein zu halten. Schließlich sagt er, dass Seto mich und Katsuya endlich heimbringen soll. Er würde ihnen schon nicht weglaufen. Seto nickt, auch wenn ich ihm seinen Unwillen deutlich ansehe. Also versprechen wir Akito, dass wir morgen wieder kommen werden und verlassen das Zimmer. Zu meiner Überraschung stehen links und rechts neben der Tür auf dem Flur zwei uniformierte Beamten und ihnen gegenüber zwei Personenschützer im Anzug. Seto wechselt mit den Personenschützer kurz einige Worte, diese nicken und gehen dann zu Akito ins Zimmer, während die Polizisten ihnen missmutig hinter. Fast wirken sie auf mich ein wenig neidisch. Vermutlich, weil sie nur vor dem Zimmer stehen dürfen. Mein großer Bruder schaut noch einmal lange auf die Zimmertür, hinter der Akito in seinem Krankenbett liegt und sich von der schweren und langen OP erholt. Doch dann geht ein Ruck durch ihn, er greift nach Katsuyas Hand, legt die andere auf meine Schulter und dann schiebt und zieht er uns förmlich mit sich zum Aufzug und dann raus aus dem Krankenhaus. Ich schmunzle nur, denn man sieht ihm wirklich deutlich an, dass er eigentlich gar nicht weg möchte. Fuguta fährt uns heim und während der Fahrt herrscht eine fast erdrückende Stimmung. Doch dann durchbricht Katsuya sie und meint, er wird uns gleich noch was zu essen machen. Er fragt Fuguta, ob er mit uns essen möchte, doch dieser verneint nach einem langen Blick über den Rückspiegel auf Seto. Verwirrt blickt Katsuya zu mir. Doch ehe ich etwas erklären muss, sehe ich, dass er von alleine darauf kommt: Fuguta ist nicht Akito. Er kam erst nach Gozaburos Tod zu uns und steht uns längst nicht so nahe, wie es Akito tut. Seto hält für gewöhnlich eine gewisse Distanz zu Fuguta. Aber Fuguta hat über die Jahre, die er nun bei uns ist, eine gute Freundschaft mit Akito aufgebaut. Und sicherlich hat er am Rande einiges mitbekommen, oder? Schließlich fahren wir auf das Grundstück der Villa. Als das Auto hält steigen wir aus und Seto dankt Fuguta für das Fahren. Dieser nickt uns zu, wünscht uns trotz allem einen schönen Restabend und fährt dann den Wagen in die Garage, bevor er mit seinem Privatauto davon fährt. In der Küche kocht Katsuya uns was Leckeres, auch wenn keiner von uns wirklich nach essen zu Mute ist. Dennoch setzten wir uns an den Esstisch der Küche und löffeln etwas vom Ramen. Auf einmal - ohne das es für mich einen ersichtlichen Grund gibt - schluchzt Seto laut auf, stellt seine Arme mit den Ellenbogen auf die Tischplatte und legt sich die Hände vor das Gesicht. Sofort springen Katsuya und ich auf und flankieren meinen Bruder auf beide Seiten. Sanft streicht Katsuya ihm über den Rücken, während ich mich nah an ihn kuschle. Dann hör ich, wie Seto flüstert, dass er an allem die Schuld trägt. Ich schau zu Katsuya auf, ob er das auch verstanden hat und der Blonde schaut zu mir zurück. Sanft widerspricht er Seto und versichert ihm, dass er keine Verantwortung trägt. Doch Seto schüttelt nur verzweifelt den Kopf. Er wollte zur Polizei gehen und alles aufdecken ohne wirklich alles zu bedenken. Und als ihm klar wurde, dass er das nicht kann sei Akito zu Kei und hat ihn dazu angestiftet seine Rolle einzunehmen. Dadurch hat er irgendwen aufgeschreckt, der jetzt auch noch versucht Akito zu töten. Ich will etwas erwidern, doch als ich den Mund öffne, kommt kein Wort aus mir raus. Was soll ich auch darauf antworten. Irgendwie entspricht das ja schon den Fakten, aber es ist nicht richtig, dass sich jetzt mein Bruder schuldig fühlt. Er wollte diese Monster doch nur aus dem Verkehr ziehen. Wieso... wieso ist das nur so schwer? Da höre ich Katsuya ruhig auf Seto einreden, dass dieser es falsch sieht. Es ist nicht seine Schuld, dass ein Killer auf Akito oder Keizo angesetzt wurde. Die, die die Schuld tragen, sind jene Männer, die sich nach wie vor scheuen die Verantwortung ihrer Taten zu übernehmen. Die sich feige hinter Positionen und Ränge, hinter ihrem Ruf und ihrem Geld verstecken. Nicht Seto. Darauf kann ich nur nicken. Genau das wollte ich sagen ohne zu wissen wie. Aber Katsuya ist es gelungen. Seto blickt zu ihm runter, denn Katsuya hatte sich mittlerweile hingekniet, wie er es immer tut, wenn Seto in einer emotional aufgewühlten Situation steckt. Katsuya lächelt ihn sanft an und ich wünsche mir, dass ich auch irgendwann mal jemand finde, der mich mit einem bezaubernden Lächeln ansieht. Klick. Ich stocke kurz bei dem Gedanken und frag mich, was da gerade geschehen ist? Was war das für ein Klick? Was hat dieses Klicken zu bedeuten? Warum schlägt mein Herz auf einmal so hoch und warum fühl ich mich auf einmal so aufgescheucht? Vorsichtig verschränkt Katsuya seine Finger mit denen meines Bruders und hilft ihm beim Aufstehen. Meint, er bringt ihn jetzt mal ins Bett und fragt mich, ob ich auch gleich dazu komme, um noch zu kuscheln. Doch ich schüttle vehement den Kopf und weiche einen Schritt zurück. Verwirrt blickt mich Katsuya kurz an und nickt dann. Sanft streicht er mir noch über die Wange, bevor Seto mich kurz an sich zieht und mir zuflüstert, wie sehr er mich lieb hat. Dann verlassen sie die Küche und ich schau ihnen hinterher. Noch immer spür ich die Berührung an meiner Wange und mein Herz schlägt aufgeregt. Ich verstehe gerade gar nichts mehr. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)