Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 209: Einen Schritt zum schwersten Gang ---------------------------------------------- Als ich an diesem Morgen in die Küche komme sitzen Katsuya, Mokuba und Seto bereits am Tisch und frühstücken. Katsuya und Mokuba schauen zu mir auf und lächeln mich begrüßend an. Katsuya fragt mich, wie ich geschlafen habe. Wie man es hier in Japan gewohnt ist, beantworte ich die Frage mit einem typischen 'gut, danke der Nachfrage', bevor ich mich auch an den Tisch setze. Seto würdigt mich keines Blickes. Er tut so, als läge seine ganze Aufmerksamkeit auf der Zeitung, die er rechts von sich auf dem Tisch hält. Doch ich kenne ihn sehr gut. Ich weiß, wann er wirklich etwas liest und wann er nur so tut. Denn beim 'Nur-so-tun,-als-ob' verweilt Seto länger auf einer Zeitungsseite, als wenn er sie wirklich lesen würde. Doch ich sage nichts dazu. Ich habe ihn enttäuscht und so lässt er mich das spüren. Dazu hat er alles Recht dieser Welt. Schließlich schlägt er seine Zeitung zu und obwohl er sein Frühstück nicht einmal angerührt hat, steht er auf und meint zu Mokuba und Katsuya, dass es Zeit für die Schule wird. Mokuba will schon aufspringen, als der Blonde Seto wieder auf dessen Stuhl manövriert und sagt, er soll relaxen und sie in Ruhe fertig frühstücken lassen. Dann deutete er auf das unberührte Frühstück vor Seto und verlangt, dass er zumindest eine Kleinigkeit davon essen soll. Doch der Brünette trägt seinen Beiname - der Drache - nicht zum Spaß. Er verschränkt seine Arme vor der Brust, schlägt ein Bein über das andere und lehnt sich nur auf seinem Stuhl zurück. Dabei schaut er aus dem Küchenfenster hinaus in den Garten. Katsuya schnauft nur und wendet sich dann an mich. Fragt mich, ob heute in der Firma viel anstehen wird. Nach einem kurzen Moment, in dem ich überlege, ob ich dem Versuch ein Gespräch in Gang zu bringen, widerstehen soll, schüttle ich nur den Kopf. Ich teile mit, dass ich erst später in die Firma fahren werde, da ich Keizo zugesichert hatte ihn und Megumi zu Detective Nagasato zu begleiten. Der Blonde zieht überrascht die Augenbrauen hoch und lächelt dann anerkennend. Von Mokuba kommt nur mit vollem Mund, dass ich ihn auf dem Laufenden halten soll. Ich nicke und bemerke, dass Seto mich missbilligend anschaut. Gerade als ich ihn ansprechen möchte steht er erneut auf und wiederholt, dass es Zeit für die Schule sei. Dann verlässt er mit zügigen Schritten die Küche. Jonouchi seufzt schwer und blickt dann entschuldigend zu mir. Meint, dass sein Drache wohl noch ein, zwei Tage Zeit braucht. Ich lächle nur milde, denn ich weiß, dass das eine wirklich äußerst optimistische Einschätzung ist. Meine Schätzung - oder eher meine Hoffnung - bewegt sich nicht mit der Zeiteinheit Tag, sondern eher im Bereich von Monaten und Jahre. Dann stehen die beiden auf, verabschieden sich von mir und folgen Seto aus der Küche. Ich schau ihnen noch einen langen Moment hinterher. Mariko kommt zu mir und legt mir nur schweigend eine Hand auf die Schulter. Ich schaue zu ihr auf und sie lächelt aufmunternd. Meint dann schließlich, dass sich das alles schon einrenken wird und ich mich schlicht und ergreifend gedulden muss. Ich nicke nur. Was bleibt mir sonst anderes übrig, als abzuwarten? Also stehe ich auch auf und verlasse die Küche und das Haus. Als ich das Haus verlasse sehe ich sie noch wegfahren. Wieder erwische ich mich dabei, wie ich ihnen hinterher sehe, als würde ich sie nie wieder sehen. Erst nach einem weiteren Moment, in dem ich mich merkwürdig fühle, gehe ich zu meinem Auto, steige ein und fahre los Richtung Innenstadt zum Polizeipräsidium von Detective Nagasato. Dort bin ich mit Keizo und Megumi verabredet. Dank dem Morgenverkehr hab ich für eine zwanzig Minuten Strecke fast eine Stunde gebraucht. Wäre ich ordentlich durchgekommen wäre ich zwar viel zu früh da gewesen, aber dafür hätten Keizo und Megumi nicht auf mich warten müssen. So stehen sie schon vor dem Eingang des Präsidiums und ich stelle fest, dass Keizo in der Nacht wohl auch kein Auge zugemacht hat. Megumi schenkt mir ein bezauberndes Lächeln und reicht mir dann einen Becher Kaffee. Ich danke ihr, nehme einen Schluck davon und bin überrascht. Der Kaffee schmeckt wirklich richtig gut und anders, als der Kaffee, den man bei irgendwelchen Franchise-Ketten erwerben kann. Ich frage Keizo noch einmal, ob er das wirklich tun möchte und er schaut mich ernst an, bevor er nickt. Dann meint er, dass es an der Zeit ist, dass diese Monstren nie wieder einem Kind Leid zufügen können. Zustimmend nicke ich und trinke meinen Kaffee aus. Keizo greift nach einer Umhängetasche, die prall gefüllt zu sein scheint. Dann drehen wir uns zum Eingang und beginnen Keizos schwersten Gang. An der Rezeption frage ich nach Detective Nagasato. Die Dame in Uniform telefoniert kurz und nickt uns dann zu. Sie reicht uns drei Besucherausweise und deutet dann auf die Aufzüge. Weist uns an, dass wir in die sechste Etage fahren sollen, dort würde Detective Nagasato dann auf uns warten. Wir heften uns die Ausweise an und folgen der Beschreibung. Keizo atmet noch einmal tief ein, bevor er vor dem Aufzug stehen bleibt. Da fällt mir wieder ein, dass der junge Mann ein Problem mit diesen hat und ich biete ihm an, dass wir auch die Treppe nehmen können. Doch er winkt ab, verschränkt seine Hand mit der seiner Frau, die ihn beruhigend anlächelt und tritt über die Schwelle. Die Fahrt über ist Keizo enorm angespannt und nimmt seinen Blick nicht einen Moment von der Stockwerksangabe. Mit einem leisen Bing erreichen wir unser Ziel und die Türen gleiten auseinander. Yuki steht bereits vor dem Aufzug und lächelt, als sie mich sieht. Ich nicke ihr begrüßend, aber reserviert zu und stelle dann Keizo und Megumi vor, die beide davon überrascht sind, dass Detective Nagasato eine Frau ist. Fragend blickt mich Yuki weiterhin an und fragt mich dann, was los sei. Dabei klebt ihr Blick an Keizo, dem das durchaus bewusst und unangenehm ist. Mit gedämpfter Stimme sag ich ihr, dass sie meinte, dass ihr jemand helfen würde, der ein Opfer von Kogoro gewesen war. Überrascht weiten sich ihre Augen und sie schaut mich an, als hätte ich so eben etwas herbei gezaubert, was sie für völlig unmöglich gehalten hat. Doch dann besinnt sie sich auf ihre Professionalität und führt uns in einen etwas abgelegenen Raum, in dem wir uns ungestört unterhalten können. Ich hoffe - inständig - dass Yuki mit Keizos Hilfe endlich etwas bewirken kann. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)