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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 79 / ??

PoV (Sicht): Kaiba Seto

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Einen Schritt und dann der freie Fall

Freitagnachmittag und entgegen meiner Gewohnheiten bin ich im Büro. Eigentlich geht meine Arbeitswoche nur noch von Montag bis Donnerstag. Freitag und das Wochenende sind meine Erholungstage. Vor allem der Samstag ist in den letzten Wochen sehr wichtig für mich geworden!
 

Auch wenn ich mich anfangs sehr gegen Kai und die Gespräche mit ihm gesträubt habe, habe ich doch gemerkt, wie gut es mir tut, mit ihm zu sprechen. Unsere Sitzungen haben eigentlich nie den Charakter einer Therapiesitzung. Es ist eher, als würden wir uns schon ewig kennen und nach einer längeren Wiedersehenspause uns gegenseitig auf den neusten Stand der Dinge bringen.
 

Nachdem wir über Mokuba's und meine Adoption gesprochen hatten und er mir bei der Bewältigung dieses völlig irrationalen Traum geholfen hat, indem er zudringlich und später dann zu Gozaberu wurde, läuft es ganz gut. Derzeit arbeiten wir die Lebensumstände nach der Adoption auf. Mit welchen Regeln und Gegebenheiten wir konfrontiert waren und wie ich mich dabei fühlte. Wie mein Alltag ausgesehen hatte. So etwas, nichts weltbewegendes.
 

Katsuya stets an meiner Seite. Bis auf dieses eine Mal weicht er nicht von meiner Seite. Ist für mich da. Gibt mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Schenkt mir den Halt, den ich manchmal brauchte, um mich zu überwinden, etwas auszusprechen. Manchmal muss er mich regelrecht dazu zwingen. Aber er tut das, weil es das Beste für mich ist und mich voran bringt. Von daher kann ich ihm das nicht böse nehmen. Doch es ändert nichts daran, dass ich mich mit einigen Dingen dann doch sehr schwer tu. Wie gewissen Worte. Worte, die ich nicht denken und noch weniger aussprechen will. Doch mein Streuner treibt mich immer wieder dazu, sie doch auszusprechen und mich der unangenehmen Realität zu stellen.
 

Ich habe Angst davor, wenn ich mit Kai an den Punkt komme, an dem ich nicht mehr um die Themen herum komme, über die ich eigentlich nicht reden möchte. Doch es wird mir gut tun, ähnlich wie, wenn ich mit meinem Streuner über meine Albträume rede. Daran muss ich einfach glauben, sonst verlässt mich der Mut mich all dem zu stellen, was ich jahrelang von mir geschoben habe und vergessen wollte.
 

Genauso große, wenn nicht sogar größere Angst hab ich davor, wenn Kai der Meinung sein wird, dass wir aus den Einzelterminen einen Gruppentermin machen sollen. Es ist eine Sache mit Katsuya und Kai über all den Scheiß zu sprechen. Aber wie soll ich Mokuba davon erzählen? Ich will ihn nicht noch mehr belasten, als ich es ohnehin schon tu, weil er etwas gesehen hat, was er nicht hätte sehen sollen.
 

Ihm zu sagen, dass es nicht nur Gozaberu war, sondern auch die Big Fives und andere Geschäftsfreunde dieses Monsters... ich weiß nicht, ob er das wirklich so wissen muss. Was soll ihm das auch bringen, außer dass es ihm wieder den Schlaf raubt und in ein emotionales Chaos stürzt. Muss ich wirklich mein Leid auf meinen kleinen Bruder abwälzen? Er weiß doch jetzt grob, was war... warum ich manchmal nicht anders kann, wie ich kann.
 

Und Isono? Er hat auch mehr mitbekommen, als ich je gedacht oder geahnt habe. Natürlich hat er das. Wie konnte ich auch nur einen Moment glauben, dass ihm das, was außerhalb der Villa geschehen war entgangen wäre? Wie oft hab ich mich in meinem Bett, frisch gewaschen, angezogen und versorgt gefunden? Wer, außer Isono, hätte mir so eine Fürsorge angedeihen lassen? Eben. Niemand! Warum hab ich das also nicht schon früher realisiert?
 

Ich wollte nie mit ihm darüber sprechen, was alles geschehen war, weil ich gedacht hatte, dass er nur das in der Villa mitbekommen hätte. Wie naiv das doch von mir war. Wie hat er es geschafft, sich von seiner Hilflosigkeit nicht unterkriegen zu lassen? Wäre es für ihn nicht ein leichtes gewesen, einfach alles hinzuschmeißen und sich von dem Horror abzuwenden und zu befreien?
 

Stattdessen blieb er all die Jahre an meiner Seite. Hat mich nie mit Mitleid angeschaut oder mir das Gefühl gegeben, dass ich Schuld an allem tragen würde. Im Gegenteil! Wie oft hat er mich mit diesem bewundernden Blick angeschaut. Bewunderung, obwohl er doch ganz genau wusste, wie ich benutzt und schmutzig ich war. Dennoch hat er mir das Gefühl gegeben zu mir aufzusehen. Mich unterstützt, wo er nur konnte, ohne auch nur einmal zu versuchen, mich zu übervorteilen oder auszubooten. Selbst jetzt, wo er Miteigentümer ist bleibt er auf dem Teppich und ist eigentlich genauso wie vorher, nur dass er nun mit seinen offiziellen Befugnisse mir eine Menge Arbeit abnimmt.
 

Aber alles Geld der Welt kann nicht aufwiegen, was Isono für mich bedeutet!
 

Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken und lässt mich aufblicken. Ich bitte herein und als die Tür sich öffnet kommt Isono herein. Er schließt die Tür und blickt mich fragend an. Für einen Moment weiß ich nicht, was sein Problem ist. Dann richtet sich mein Blick auf meine Brust und mir wird bewusst, dass ich noch keinen Anzug anhabe. Innerlich seufzte ich auf. Ich hasse den Anzug.
 

Die letzten Wochen war ich eher leger gekleidet: dunkle Hose, dunkles Hemd, Poloshirt oder Pulli. Keine Krawatte. Kein Jackette. Einfach nur Sachen, in denen ich mich wohl fühle. Das war Katsuya's Idee. Es war eine hervorragende Idee. Anfangs war ich total skeptisch, doch mein Streuner meinte, dass ich als Chef den Dresscode der Firma vorgebe und daher mir das erlauben dürfte. Wer würde es schon wagen mich in meiner eigenen Firma wegen meiner Kleidung abzustrafen? Eben.
 

Aber bei einem offiziellen Businessmeeting komme ich wohl nicht um diesen verdammten Dreiteiler herum. Also erheb ich mich ganz langsam und wandere in meinen Waschraum. Dort hängt an einem Bügel das verdammte Kleidungsstück. Nur sehr zögerlich greife ich danach und ziehe mich um. Eilig hab ich es nicht. Wenn mein Businesspartner auf diesen altmodischen Dresscode besteht, dann muss er halt warten, bis ich ihn angelegt habe.
 

Während ich in den Anzug schlüpfe frag ich mich sowieso, warum dieses Meeting meine Anwesenheit erfordert? Normalerweise kommuniziert unser Zulieferer direkt mit der Produktion und nicht mit mir. Aber dieses Mal bestand unser Partner darauf, dass das Gespräch unbedingt meine Anwesenheit erforderte. Irgendetwas über eine personelle Veränderung und ein Kennenlernen, damit wir reibungslos unsere Partnerschaft fortsetzen können. Obskur. Ich kann mich nicht erinnern, dass wegen einer personellen Veränderung jemals ein Meeting mit mir erforderlich gewesen wäre. Aber gut... Da dieser Zulieferer das Patent für ein wichtiges Teil der Duelldisk hält und ich ohne dieses Teil erstmal nicht weiter produzieren könnte, hab ich mich bereit erklärt.
 

Ich knirsch mit den Zähnen und ein mulmiges Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Mir ist flau im Magen und ich hab die Übelkeit gerade noch so im Griff. Nach außen lass ich mir - hoffentlich - nichts anmerken. Dann steh ich vor dem Spiegel und versuche die Krawatte zu binden. Doch es will einfach nicht klappen. Isono tritt von der Seite an mich heran und legt dann seine Hände an diesen Strick. Ich blick ihn zögerlich an und lass dann meine Hände sinken, während ich mich ein wenig zu ihm drehe. Vorsichtig bindet er mir die Krawatte. Schon peinlich, wenn ich nach Jahren plötzlich nicht mehr dazu in der Lage bin, aber es ist mir keineswegs unangenehm mir von Isono dabei helfen zu lasen.
 

Schließlich sitzt alles, wie es soll und Isono hilft mir ins Jackette. Streicht es mir glatt, entfernt einen verirrten Fussel. Es ist, als ob er ein älterer Bruder wäre, geht mir durch den Kopf. Dann schaut er mich noch einmal prüfend in die Augen und will wissen, ob ich bereit bin. Ich nicke resigniert und wenig begeistert. Dann entfernt er sich zwei Schritte von mir, bevor er mir den Vortritt lässt.
 

Selbstbewusst - was ich nicht bin - geh ich an ihm vorbei, verlasse mein Büro und schreite den langen Flur Richtung Aufzug entlang. Dort wende ich mich nach rechts und folge einem weiteren Gang zum Konferenzraum. Meine Mitarbeiter, die mir begegnen, bleiben immer stehen und grüßen mich respektvoll. Kaum bin ich vorbei gezogen gehen sie wieder ihrer Wege. Schließlich erreiche ich die Tür und öffne sie.
 

Schlagartig bleib ich stehen und hab das Gefühl mich im freien Fall zu befinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Blanche7
2023-07-16T17:57:56+00:00 16.07.2023 19:57
Ich bin gespannt wie es weiter geht<3
Antwort von:  MAC01
16.07.2023 20:47
Hu hu Blanche7,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, ich hab irgendwann meine Vorliebe für Cliffhanger entdeckt XD

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Yui_du_Ma
2021-08-22T15:11:22+00:00 22.08.2021 17:11
Oh man, was für ein Cliffhänger,...
Was oder wem hat er jetzt gesehen?
Das ihm das Gefühl geben... oh je.
Einerseits toll geschrieben, besonders die Entwicklung mit Kai, in der Sicht von Seto.
Andererseits mag ich keine Cliffhänger.... aber manchmal nicht vermeidbar.
Bin gespannt was da jetzt passiert.
Antwort von:  MAC01
22.08.2021 17:58
Hey Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ich hatte ja schon mal vorgemerkt, dass Cliffis bei mir hin und wieder vorkommen XD Aber sei beruhigt, die bisherigen kannst du mit dem 'Nächstes Kapitel'-Knopf sofort lösen und musst nicht erst auf das nächste Upload warten ;-)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Kikono-chan
2018-01-19T10:41:51+00:00 19.01.2018 11:41
Also ich sehe da zwei Möglichkeiten, wer da sitzen könnte... Entweder -und das hoffe ich nicht - einer der alten Geschäftspartner Gozaburos (aber können die überhaupt sowas Tolles produzieren? Zweifelhaft...) oder aber es ist Duke^^ Dann würde ich den freien Fall mit etwas positiven gleichsetzen, Erleichterung, Vorfreude so in die Richtung. Zu Duke würde die Produktion eines Teils für die DuelDisk auch eher passen <.<
Antwort von:  MAC01
19.01.2018 12:56
Hallo Kikono-chan, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

*kopfschütteln* Du hast dir aber auch echt eine doofe Stelle meiner Story für den Beginn deines Freitages ausgesucht -.- sorry
Von:  Shijin
2018-01-17T19:03:39+00:00 17.01.2018 20:03
Seto: *erstarr* Das Monster...
Ich: *in die Küche schlüpf* Den bring ich um!
Mariko: *stellt sich bewaffnet vor die Schublade* Hier! Damit meine Messer wieder sicher sind. *Machete übergeb* Und jetzt... MACH SIE FERTIG!
Antwort von:  MAC01
17.01.2018 21:30
Hey Shijin, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

huuuh... wann wurde Mariko nur so Gewaltbefürwortend?
Antwort von:  Shijin
17.01.2018 21:43
Naja, sie krieg ja schon mit, dass etwas nicht stimmt und Seto verletzt wird. Sie mag ihren Chef 😉
Antwort von:  MAC01
17.01.2018 21:51
Hm... sie mag Seto? Dann sollte sie echt mal einen Kochkurs besuchen gehen XD
Von:  Lunata79
2017-12-11T17:28:40+00:00 11.12.2017 18:28
Was ist denn jetzt kaputt? Irgendwie habe ich die Befürchtung, dass ein jemand sich im Konferenzsaal befinden könnte, der Seto auch vergewaltigt hat. *bibber*

Ich les´ dann auch gleich wieder weiter.

Lg
Lunata79
Antwort von:  MAC01
11.12.2017 18:32
Hey Lunata79, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

oh... ob sich deine Befürchtung bewahrheitet oder nicht, wirst du wohl erst im nächsten Kapitel rausfinden! :D
Von:  Aria_Crown
2017-12-07T21:11:40+00:00 07.12.2017 22:11
Wieso hab ich das Gefühl, dass der Typ einer von jenen „Geschäftspartnern“ ist?
Hoffe ich irre mich.... das wäre die reinste Katastrophe😨

LG Aria_Crown
Antwort von:  MAC01
07.12.2017 22:20
Hey Aria_Crown, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Wer sich hinter dem Türchen versteckt erfährst du dann am Samstag XD
Von:  solty004
2017-12-07T20:28:34+00:00 07.12.2017 21:28
Hey,
Das war ein tolles Kapitel.
Doch bin echt gespannt wer im dem Zimmer ist.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  MAC01
07.12.2017 21:43
Hey solty004, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Schön das ich dich gerade mit dem Kapitelende etwas auf die Folter spanne :) Mal schauen, was oder besser gesagt wer Seto da erwartet :D
Von:  Onlyknow3
2017-12-07T19:59:39+00:00 07.12.2017 20:59
Super der clifhanger, der passt genau an dieser Stelle. Roland wird es bestimmt nicht anders gehen.
Super Kapitel, super geschrieben, gefäll mir sehr gut.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
07.12.2017 21:42
Hey Onlyknow3, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Schön das der Cliffhanger gut platziert ist... aber vergiss nicht: du bist den anderen im Vorteil XD


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