Kaiser Hidijo's Katze [Leseprobe] von Futuhiro (eine japanische Dämonensage) ================================================================================ Prolog: -------- Das Kaiserliche Japan des Altertums. Seit dem Jahre 866 herrschten in Japan die Fujiwara. Jedoch in der Mitte des 11. Jahrhunderts befindet sich die Herrschaft der Fujiwara-Familie, die seit fast zwei Jahrhunderten den Tenno gestellt hatte, nun auf einem absterbenden Ast. Die Kaiserfamilie Fujiwara war eine schicksalgebeutelte Blutlinie, der es immer wieder an männlichen Nachkommen mangelte. So kam es, daß 1068 erstmals ein Prinz als Kaiser eingesetzt wurde, der keinerlei verwandtschaftliche Beziehung mehr zur Fujiwara-Familie hatte. Dieser Prinz, Shirakawa Hidijo, wurde zum Go-Sanjo-Tenno, aufgrund seiner Abstammung auch Shirakawa-Tenno genannt. Sofort bildete sich eine Anti-Fujiwara-Partei, die den Shirakawa-Tenno sehr unterstützte. Diese intrigante Gruppierung um den jungen Kaiser strebte eine Neuordnung der großen Ländereien an, welche die wirtschaftliche Grundlage der Fujiwara-Familie und ihres Luxus waren. Shirakawa-Tenno trat nach 13 Jahren Regentschaft zurück und errichtete das 'Insei-System', die 'Regierung des abgedankten Kaisers'. Es war das erste Mal in der Geschichte Japans, daß ein Kaiser von seinem Amt freiwillig zurücktrat, ohne daß gesundheitliche Gründe oder der Tod ihn dazu gezwungen hätten. Er wurde vom Shirakawa-Tenno zum Shirakawa-In, zum abgedankten Kaiser. Er setzte seinen erst 4-jährigen Thronfolger als Tenno ein und zog als dessen Vormund aus dem Hintergrund die Fäden weiter. Shirakawa-In konnte die Macht der Fujiwara-Familie immer weiter zurückdrängen, seine Politik blieb aber die gleiche wie die der Fujiwara. Es war eine Zeit der Ausbeutung, Erpressung und rücksichtslosen Steuereintreibung selbst in Zeiten von Missernten und Hungersnöten. Der abgedankte Kaiser und sein Hofadel lebten nur für den Luxus. Sie bauten sich schöne Villen und kostspielige Tempel. Die Shirakawa konfiszierten Ländereien und mehrten ihren Luxus. Mit Politik hatten sie nicht viel am Hut, sie lebten nur für Spiel und pompöse Feste. Shirakawa Hidijo, der Shirakawa-In, war außerdem fanatischer Buddhist, machte viele Pilgerfahrten, baute Tempel und Buddha-Statuen, erlegte die dafür anfallenden, gigantischen Baukosten gnadenlos dem Volk auf, und verbot das Töten von Lebewesen, so daß Jäger, Fischer und Schlachtvieh-Bauern ihre Existenzgrundlage verloren. So kam es immer häufiger zu Aufständen der Grundbesitzer-Klasse und der unterdrückten Bauern. Selbst die friedliebenden Tempel bewaffneten sich und unterhielten Krieger-Mönche, um sich gegen die Steuereintreiber wehren zu können. Dies war die Zeit, als die rivalisierenden Clans der Minamoto und der Taira diese Widerstände dazu nutzten, um solche aufständischen Bauern und Gutsherren zu Samurai-Gruppen zu formieren und ihre Macht auszubauen und dadurch in vielen Provinzen großes Ansehen erwarben. Es war die Geburtsstunde der Samurai-Klasse. Die aus ihrer Machtposition verdrängte Fujiwara-Familie hatte die Samurai des konservativen Minamoto-Clans auf ihrer Seite. Die neu erstarkte Kaiserfamilie um Shirakawa Hidijo jedoch hatte die Samurai der Taira hinter sich. Und hier beginnt unsere Geschichte ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)