Andrakha - the last curse von NeriHyuga ================================================================================ Kapitel 10: Handel der Gefühle ------------------------------ Bei Pits kohldampf bereute der Koch bald schon seine Worte, der gute Engel fraß ihm die Haare vom Kopf, aber er konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Also gab er sich seinem Schicksal hin und sorgte dafür dass die 3 Engel tatsächlich satt wurden. „Boah! Ich krieg nichts mehr runter!“ rief Pit freudig und rieb seinen gut gefüllten Bauch, während er sich im Holzschemel zurücklehnte. „Ein Wunder… ich dachte schon dein Magen sei ein schwarzes Loch“ erwiderte Miriel nur etwas verwundert darüber wie viel der Kerl fressen konnte. Ein Glück war es Dark gewesen der bei ihnen gestrandet war und nicht Pit, ihre Mutter wäre Amok gelaufen hätte er bei ihnen so viel verschlungen. Pit kicherte mit glockengleicher Stimme, ehe er sich wieder etwas aufrichtete und zu Dark sah. Der dunkle Engel war immer noch stumm und distanziert. Er hatte sein Essen schneller beendet als die anderen und beobachtete nun die Leute um sie herum. Wobei er jedem einen intensiven und warnenden Blick zuwarf, der auch nur versuchte in seine Nähe zu kommen. Die einzige Ausnahme war ein kleines Kind gewesen, welches neugierig und fröhlich seinen Blick ignoriert hatte um mit seinen Flügeln zu spielen. Pittoo hatte geknurrt und seine Flügel angehoben bis sie außer Reichweite waren, doch als das Kind daraufhin anfing zu schluchzen, ließ er seine Schwingen wieder sinken und schon quietschte das Kind fröhlich und packte die dunklen Federn. „Autsch…“ murrte er leise, als das Kind ihm rücksichtslos ein paar der schillernden Federn herausriss. Pittoo hob die Flügel wieder an, doch diesmal wurde er das Mädchen so nicht los. Sie krallte sich einfach lachend in die Schwingen und wurde mit hochgehoben. Was die Leute glucksen ließ, wodurch Dark nur noch genervter wurde und wütender. Bald schon kam die Mutter der Kleinen hinzu und schälte ihre Tochter von den Schwingen des Engels. Sie entschuldigte sich, was Dark unkommentiert ließ, und begab sich wieder zurück an ihren Tisch. Von da an achtete der schwarze Engel penibel darauf dass ihm niemand mehr zu nahe kam, auch kein Kind oder vor allem kein Kind. „Komm schon, hör endlich auf so grimmig zu sein“ gab Pit nun von sich und fixierte seine dunklere Hälfte, Pittoo antwortete seinerseits nur mit einem stechenden Blick aus roten Augen. „Lass mich“ knurrte er ihm entgegen und Pit stöhnte entnervt auf. Wie lange dauerte es denn noch bis sich der schwarze Engel wieder beruhigt hatte? „Wie ich sehe seid ihr fertig mit Essen? Ihr Engel habt aber auch einen gesunden Hunger. Ich habe euch ein Zimmer oben fertig machen lassen. Ihr seid sicher erschöpft, dort könnt ihr die Nacht verbringen“ der rundliche Herr war nun aus seiner Küche getreten und an den Tisch gekommen. Um ihn herum lachten und feierten die Leute ausgeglichen. Sie warfen den Engeln immer wieder einen sehnsüchtigen oder neugierigen Blick zu, doch ließen sie in Ruhe. „Das ist sehr freundlich. So viel Gastfreundschaft ist wirklich nicht selbst verständlich“ erwiderte Miriel mit einem Lächeln. „Ja! Vielen Dank Onkel!“ stimmte Pit dann breit grinsend zu, er war satt und zufrieden, mehr brauchte es nicht um glücklich zu sein. Außer vielleicht der Tatsache dass sie die Gegenstände schnell fanden um wieder nach Hause zu kommen. „Ich hoffe auf eine gute Ernte und viel Wild in diesem Jahr, das wäre mir Dank genug“ meinte der Mann nur grinsend und offen. Natürlich, niemand tat etwas nur aus gutem Willen heraus, zumindest nichts was seinen Geldbeutel strapazierte. Miriel hoffte nur das sie tatsächlich Glück brachten, zumindest Pit wenn schon schwarze Engel nicht zählten. Wenn es eine Legende war, hier in diesem Land, dann war sie sich sicher das es stimmte, selbst wenn es in Skyworld nichts bedeutete. Obwohl dort auch die Leute von Glück sprachen wen sie Palutenas Engel sahen, aber das hing wohl damit zusammen dass diese sie immer retteten. Nicht mit guten Ernten und Co, obwohl Palutena da vielleicht auch ihre Finger im Spiel haben könnte. „Ich könnte eure Ernte im Namen von Lady Palutena segnen, jedoch kann ich nichts versprechen, da ihre Macht nicht bis hierher reicht“ bot Pit dann an, auch wenn er bedenken hatte. Konnte er das wirklich? Land segnen? Gut, er war ein Engel der einer Göttin unterstellt war, etwas segnen sollte ein leichtes für ihn sein. „Das wäre sehr freundlich Herr Engel, wir vertrauen normalerweise mehr auf die Kraft unserer Legenden als die Macht von Göttern, aber es kann nichts schaden“ die Leute fingen an lauter miteinander zu tuscheln und auf allen Gesichtern zeigte sich pure Freude und Entzücken über den Gedanken mindestens ein Jahr lang sorglos leben zu können. „Okay! Dann werde ich mich morgen früh darum kümmern, bevor wir weiterziehen“ Pit nickte eifrig und wieder zierte ein breites Grinsen seine Lippen. Dark wurde im Gegensatz zu seinem Bruder jedoch immer stiller und grantiger. Als müsste er das Gegenteil zu Pits Euphorie und Optimismus abgeben. „Als ob der Scheiß irgendetwas bringt ohne Götter… wo ist das Zimmer? Ich hab die Schnauze voll“ gab der dunkle Engel schließlich von sich und seine Worte waren nicht mehr als ein gesprochenes Knurren. Scheinbar ging ihm das alles hier wirklich an die Substanz. Miriel vermutete das es mehr damit zusammenhing das hier so viele Menschen waren, anstatt an der ausgelassenen Stimmung. Aber wahrscheinlich war es beides zusammen. Der Besitzer der Kneipe sah den schwarzen Engel skeptisch an, ihm gefiel seine Attitüde nicht. Scheinbar gab es auch bei Engeln das so genannte schwarze Schaf in der Familie? Das Mädchen war zwar auch ruhiger, jedoch um einiges freundlicher und scheinbar einfach nur etwas stiller. Wenn er wüsste… Auch Miriel musste sich hier zusammen reißen, sie hasste diese Ansammlung an Menschen genauso sehr wie Dark und würde ihm am liebsten nachrennen um das alles hinter sich zu lassen. Jedoch wollte sie Pit nicht einfach zurücklassen, welchem die ganze Aufmerksamkeit scheinbar sehr gut gefiel. Doch auf die Reaktion seiner dunklen Hälfte hin verstummte sein Lachen und er sah mitfühlend zu Pittoo. Dieser klickte wütend mit der Zunge, was er jetzt als letztes brauchte war geheucheltes Mitleid. Gut, er wusste das Pit nicht heuchelte, aber trotzdem machte ihn der Anblick eher wütend als das er ihm Trost spendete. „Das Zimmer ist oben, das zweite von links“ meinte der Herr am Ende und übergab Pittoo den Schlüssel. Dieser nickte, zumindest eine winzige Geste des Dankes, ehe er vom Stuhl aufstand und nach oben rauschte ohne die Reaktion der andern beiden abzuwarten. Die Leute sahen ihm besorgt, skeptisch oder verwirrt nach, jedoch nur für eine kurze Weile ehe sie wieder zu ihrer Ausgelassenheit zurückfanden. „Ich hoffe er beruhigt sich bald wieder… ein wenig Zeit alleine wird ihm gut tun“ meinte Pit zu der ganzen Aktion. Er kannte seinen Bruder gut und wusste das es das war was er nun brauchte. Selbst Miriel wusste es, in den wenigen Tagen die sie mit ihm verbracht hatte, gab es genug Gelegenheiten in denen Pittoo einfach abgedampft war. „Bestimmt… mir jedoch auch. Ich denke ich werde mal nach den Tieren sehen um sicher zu stellen das es ihnen gut geht. Ich komme danach wieder, du hast keine Probleme alleine oder?“ Miriel sah zu dem Braunhaarigen, beugte sich herüber und strich dem immer noch schlafenden Skriggil über den Kopf. Wahnsinn das es nicht aufwachte zwischen all diesen Menschen, es müsste sich hier eigentlich sehr unwohl fühlen, doch scheinbar fühlte es sich in Pits Gegenwart so sicher und geborgen, dass es friedlich weiterschlief und sich an ihn kuschelte. Pit nickte zustimmend auf ihre Worte. „Nein, kein Problem! Die Leute hier sind alle so nett… und solange der Magier mich nicht nervt-“ bei diesen Worten sah sich Pit verstohlen um, doch Sukoro war nirgends zu sehen. „-komm ich klar“ beendete er dann seinen Satz. „In Ordnung“ antwortete Miriel mit einem kurzen Lächeln, dann stand die rothaarige Frau auf und quetschte sich durch die Leute, bis sie am Eingang ankam. Bei Dark Pit hatten sie freiwillig Platz gemacht, doch das war nicht verwunderlich. Bei seiner sauren Miene musste man sich fürchten eine in die Fresse zu bekommen wenn man nicht aus dem Weg ging. Nun verließ die junge Frau die Kneipe und Dunkelheit empfang sie. Kurz blieb Miriel stehen um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen, damit sie schauen konnte wohin der Stallbursche gegangen war. Als sie den Weg wieder erkannte folgte sie diesem im Schatten der Nacht. Jedoch blieb sie wie angewurzelt stehen als sie einen anderen Schatten und eine weitere Präsenz wahrnahm. „Wer ist da?“ fragte sie sofort alarmiert und eine Hand glitt zu dem Elfenbogen auf ihrem Rücken. „Oh… scharfsinnig und aufmerksam. Ich habe nichts anderes erwartet… Engel“ drang eine ihr bekannte Stimme aus der Dunkelheit. Dann schälte sich der Magier von der Wand und trat vor sie. Miriel machte automatisch einen Schritt zurück als sie den Mann erblickte. Er war größer als sie es in Erinnerung hatte und überragte sie um fast 15 Zentimeter. „Was willst du? Ich dachte du wärest mehr an Pit interessiert“ gab sie direkt drohend von sich und zeigte dem Mann damit dass sie Bescheid wusste. Sukoro lachte kehlig auf, ehe er antwortete: „Oh ja, in der Tat, das bin ich. Immer noch, dein kleiner Freund wird richtig gut Geld einbringen. Noch mehr wenn sich sein Ankommen über ganz Andrakha ausbreitet. Aber ich bin nicht hier um mit dir über den weißen Engel zu reden… ich bin viel mehr an deiner Geschichte Interessiert, Miriel“. Er sprach ihren Namen voller Hohn aus und sie wusste dass er ihnen kein Wort geglaubt hatte und genau wusste wer sie war. Die junge Frau spannte sich noch mehr an und zog den Bogen von ihrem Rücken, wurde jedoch aufgehalten als der Mann eine behandschuhte Hand nach ihr ausstreckte. Instinktiv wisch Miriel davor zurück. „Na, na. Ich habe nicht vor zu kämpfen und du sicher auch nicht. Wenn du nicht willst das ich allen hier verrate wer du bist. Was denkst du wie lange es dauern wird bis sie dich lynchen? Und deine Freunde gleich mit, Engel hin oder her. Egal wie mächtig du einst warst, mittlerweile bist du nur noch ein hilfloses Mädchen das für alle anderen hier draußen Freiwild darstellt. Vor allem wen sie Erfahren das du der Schattendrache bist der ganz Andrakha heimgesucht hat. Ich wette du kannst nicht einmal richtig Magie einsetzen mit diesen Siegeln“, Sukoro lachte höhnisch und eine Flamme loderte in seiner Hand auf, sie erhellte die Nacht und tauchte ihre Gesichter in orangefarbenes Licht. Miriels rotbraune Augen loderten im Schein der Flamme regelrecht auf, als sie sie zu schlitzen verzog. „Ich frage nicht nochmal … was willst du? Du bist nicht hier um mit mir zu Plauschen und mir Dinge zu erzählen die ich besser weiß als du und glaub mir… ich bin nicht so hilflos wie du denkst“, war sie wirklich nicht, jedoch leider auch nicht so stark wie sie sich jetzt wünschen würde. Sie hatte alleine kaum eine Chance gegen diesen Mann und er schien das genau zu wissen. Ihre Drohung ging in seinem überheblichen Lächeln unter. „Ich bin hier um dir einen Handel vorzuschlagen. Verfluchter Engel“ bei den Worten trat er auf sie zu bis er genau vor ihr stand, diesmal wisch Miriel nicht vor ihm zurück, sondern sah ihm trotzend ins Gesicht. Seine dunklen Augen waren in der Nacht fast schwarz, selbst im Licht der Flamme. „Ich handele nicht und schon gar nicht mit Typen wie dir. Der Preis gleicht sicher nicht das aus was du mir bieten könntest“ und sie würde Pit diesem Kerl sicher nicht auf einem Silbertablett servieren! Er und sein Bruder waren momentan noch hilfloser als sie, solange sie die Magie nicht zu beherrschen wussten. Sie waren ohne ihre Waffen nicht viel wehrhafter als normale Menschen, außer dass sie Stärker und Ausdauernder waren als solche, doch gegen einen Magier seines Kalibers hatten sie keine Chance, nicht wenn er sie alleine erwischte. „Oh ich denke das ich dir sehr wohl einiges bieten kann und was ich verlange ist nicht der kleine Engel, den nehme ich mir als Nachtisch dazu“ bei diesen Worten umgriff Miriel ihren Bogen fester und starrte den Magier finster an, sie würde sich von ihm keine Angst machen lassen. Jedoch spürte sie wie der Fluch ihre Wut immer stärker anheizte, was nicht einmal nötig war da sie sowieso schon wütend genug war durch diesen abartigen Kerl. „Wie gesagt… NEIN und wenn du nicht sofort verschwindest zeige ich dir, das der Drache noch nicht so friedlich schläft wie du es dir wünschen würdest“ gab Miriel nun drohend von sich und schwarze Schatten begannen sich von ihrem Arm hinab zu schlängeln und über den Bogen auszubreiten. Sie spürte wie ihre Handgelenke anfingen zu brennen und die Ketten sich enger um ihre Schwingen legten. Doch sie ignorierte es, Finsternismagie war das was sie am besten beherrschte, auch wenn es das war was das Siegel am stärksten versuchte zu unterdrücken. „Ich sagte… ich will nicht kämpfen!“ der Magie handelte so schnell das sich Miriels Blick weitete, als er plötzlich ihren Arm packte und ein weißer Lichtstrahl durch diesen Fuhr und die Schatten erdrückte. „Wag es nicht mir leere Drohungen entgegen zu werfen Engel! Der Drache wäre wach? Nie im Leben, du bist so schwach wie ein Lehrling mit diesen Siegeln in deiner Haut. Wenn ich wollte könnte ich dich hier und jetzt umbringen, du hast keine Chance gegen mich. Du nicht und diese beiden überheblichen Männer da drinnen ebenfalls nicht. Ihr seid wie hilflose kleine Babys in einer Welt voller Monster. Merkst du den gar nichts? Vor 300 Jahren konntest du 100 Jahre lang allem entfliehen und selbst da wurdest du oft genug geschnappt, misshandelt und gefoltert. Zu dieser Zeit konntest du dich jedoch weit besser wehren als jetzt, du hattest keine Siegel die deine Magie unterdrückten und niemand konnte sich mit der Stärke deiner Finsternismagie messen. Ich habe genug studiert auch über dich. Weißt du wie dein Weg heute aussehen wird? Du wirst nicht mehr beschützt von deinen kleinen Elfenfreunden und sobald heraus kommt wer du bist, wird jedes Lebewesen dich jagen. Ausgeschlossen der Elfen, aber glaube nicht das die auch nur einen Finger rühren um dich oder deine Engelchen zu retten. Man wird euch jagen und dich wird man töten oder dich den Dämonen schenken die schlimmeres mit dir anstellen werden, bis du nach dem Tod bettelst und deine Engelkumpanen… die wird man schnappen und auf dem Schwarzmarkt verschachern. Männer und Frauen werden sich gleichermaßen um sie reißen. Wenn sie Glück haben kauft sie ein reicher Fatzke und behält  sie als wertvolle, lebende Glücksbringer oder hübsche Haustiere. Oder sie geraten an Leute die sie als Sexsklaven halten oder sie in die Hurerei geben um richtig gutes Geld zu machen, wer poppt nicht gerne glücksbringende Engel? Und wenn sie richtig Pech haben… dann landen sie auf dem Exotenmarkt und man wird jede einzelne Feder richtig gut verschachern, man wird die Knochen ihrer Flügel zu Pulver mahlen das ewiges Leben verspricht und ihre Organe wird man konservieren und als Glücksbringer an den Mann bringen. Alles in allem, ich sehe keine rosigen Zeiten für euch drei. Ihr braucht wen der euch vor diesem Schicksal bewahrt, der euch begleitet und euer Bodyguard ist bis deine kleinen Engelchen stark genug sind um sich selbst zu verteidigen.“ Damit endete Sukoro seinen Vortrag und Miriel konnte nicht verhindern das sie schluckte. Es stimmte… er hatte Recht. Sie brauchten wirklich jemanden der sie Beschützte solange die Engel am Anfang ihrer Ausbildung standen. Miriel konnte es nicht, nicht mehr, ihre Magie war nicht stark genug um sie gegen Leute wie Sukoro zu beschützen. Wenn herauskam wer sie war und das würde mit der Zeit herauskommen, dann würde man sie alle 3 Jagen und die Dämonen würden keinen Stein unberührt lassen um sie zu finden und zu kriegen. „Verdammte scheiße! Du bist ein elendes Stück Scheiße… aber du hast Recht. Was springt für dich dabei heraus wenn du uns hilfst?“ Miriel sah ihn scharf an und Sukoros grinsen wurde breiter. Er hatte sie am Haken und nun würde er sie nicht mehr gehen lassen. „Mal sehen… ich werde euch 3 sicher zu eurem Ziel bringen und ich werde sogar die Ausbildung der Engel übernehmen. Ich kann sie eindeutig besser in Magie ausbilden als du. Ich werde euch Wochenlang, wenn nicht sogar Monate oder Jahre begleiten, je nachdem wie lange es dauern wird, die Kosten sind hoch und ich bin mir sicher du wirst sie nicht bezahlen können. Ich brauche also eine Absicherung, vor allem falls ich am Ende tatsächlich nicht mehr an den kleinen Engel heran komme als Pfand… ich will den Schwarzen“ bei seinen letzten Worten wurde sein Blick eisig und verschlagen. Miriel zog die Luft scharf ein. Er wollte Dark Pit als Bezahlung um ihnen allen zu helfen!? „Das ist ein guter Preis, ich nehme einen von euch und rette zwei anderen die Haut. Wer weiß, vielleicht lasse ich sogar ganz von dem weißen Kerlchen ab wenn ich den Schwarzen sicher kriege. Ich werde auch dafür sorgen das ich ihn an jemanden Verkaufe der ihn Behandeln wird wie einen Gott“ Sukoros grinsen wurde hämisch und Miriel funkelte ihn entgeistert und wütend an, ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie spürte wie ihre Fingernägel sich in ihr Fleisch bohrten. Sie wollte ihm gerade ins Gesicht brüllen das er sich dahin verziehen konnte wo der Pfeffer wuchs, als eine andere Stimme dazwischen ging: „Okay… ich stimme zu. Wenn du versprichst Pit wirklich in Ruhe zu lassen“. Miriel sah geschockt und entgeistert zu dem schwarzen Engel, welcher nun aus der Dunkelheit kam. Sukoro ließ ihre Hand los und lächelte Dark verschmitzt an, sein Grinsen war grauenhaft und zeigte das er gewusst hatte, das der Engel die ganze Zeit mit hörte. „Das kannst du nicht tun!“ Miriel ließ Sukoro stehen und ging auf den schwarzen Engel zu, ihre Augen funkelten ungehalten. „Du kannst dich nicht einfach verkaufen nur um unsere Sicherheit zu garantieren! Dem Kerl kann man nicht glauben, er wird die nächste Gelegenheit nutzen um euch beide zu schnappen und zu verschachern! Wir schaffen das auch so!“ versicherte sie ihm, doch verstummte als sie seinen intensiven Blick sah. Er war eisig und sagte ihr ohne Worte das sie das Maul halten sollte. Miriel biss sich auf die Lippe und starrte finster zurück. „Was ich mit meinem Körper mache, ist ganz allein mir überlassen… Ry. Außerdem hat er Recht. Wir haben keine Chance gegen das was uns da draußen erwartet, noch nicht. Wir brauchen jemanden der auf uns Acht gibt und der uns lehrt. Besser als du zumindest, du kannst Magie nicht einsetzen ohne Schmerzen zu haben, das bringt uns im Training nicht weiter“ seine dunkle Stimme durchschnitt die dicke, angespannte Luft und seine Worte taten weh. Sie wusste das sie nutzlos war, aber musste er es ihr so direkt ins Gesicht sagen!? Nur weil sie Nutzlos war musste er sich verkaufen!? „Ich lass das nicht zu! Wenn sich hier jemand opfert dann müsste ich das sein! Ich bin die Gefahr hier und ohne mich könntet ihr euer Ziel viel einfacher erreichen. Pit hat ein Händchen mit Leuten umzugehen, anstatt euch zu Jagen wird man euch helfen egal wohin ihr kommt. Man wird euch in jeder Stadt mit offenen Armen empfangen und ihr würdet schnell Hilfe bekommen ohne auf zwielichtige Kerle zu hoffen!“ sie konnte es nicht einfach unkommentiert stehen lassen. Sie konnte nicht zulassen dass er so etwas unsinniges tat! „Halt dein verdammtes Maul! Ich sagte was ich mit meinem Körper mache ist meine Sache, also hör auf dich einzumischen! Ich habe eingewilligt und ich werde mit ihm gehen wen es soweit ist! Was du tust oder wohin du dich verziehst ist mir scheiß egal! Denk nicht es interessiert mich was aus dir wird nur weil diese Elfe und du das von mir erhofft!“  Pittoo verlor allmählich die Geduld und schnauzte sie an. Miriel hingegen fand keine Worte mehr, sie war zu geschockt um etwas zu erwidern. War das wahr? War es ihm wirklich scheiß egal was aus ihr wurde? Er hatte sich also dazu entschieden Sukoro zuzustimmen nur um Pit zu retten? Klar… er war sein Bruder und sein Leben hing von dem des weißen Engels ab... Hatte sie ein bisschen gehofft dass er es auch für sie tun würde? Wie dumm von ihr, diese Gefühle waren fehl am Platz. Vor allem in einer solchen Situation. Miriel atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen, ihre Wut und dieses andere Gefühl das ihr die Brust zusammen schnürte ließen sich jedoch nicht so leicht herunter schlucken. „Gut… dann kann es mir auch egal sein was aus dir wird. Wenn du unbedingt so heiß darauf bist verschachert zu werden, dann bitte. Mach doch was du willst“ knurrte sie ihm dann entgegen, steckte den Bogen zurück auf ihren Rücken und ging einfach an Dark vorbei  und ließ sich von der Dunkelheit verschlucken. Sie wollte die beiden nicht mehr sehen… das alles hier nahm eine Wendung die ihr nicht gefiel und … sie kam mit diesen elenden, beschissenen Gefühlen nicht klar die sich über sie legten und sie zu ersticken drohten. „Tu ich auch… und kein Wort zu Pit!“ war das einzige was Dark ihr noch nachrief, bevor er sich Sukoro widmete und scheinbar den Deal besiegelte. Miriel antwortete ihm nur indem sie ihm ihren Mittelfinger entgegen streckte bevor sie nicht mehr zu sehen war. Sie wollte sich nicht umdrehen, ihr war das alles egal, sie wollte nur noch weg. „Elender Saftsack…“ knurrte sie in die Schwärze, während sie dem Weg weiter folgte. Wütend kickte sie Steine vor sich her, bis sie die vertrauten Geräusche von schnaubenden und zufrieden Heu kauenden Pferden vernahm. Miriel hob den Kopf und fand sich in einer kleinen Stallung hinter der Kneipe wieder. Sie war zu einer Seite hin offen und so konnte sie die Pferde angebunden dösen oder fressen sehen. Salami und Jiji waren auch da, jedoch nicht angebunden, aber auch nicht mehr gesattelt. Sie standen in dem kleinen, offenen Bereich und dösten gemütlich nebeneinander vor sich hin. Als sie Miriel hörten, hob die Stute direkt ihren Kopf und auch der Pegasus sah hoch. „Hey ihr… euch geht es scheinbar gut“ sagte Miriel matt und mit brüchiger Stimme. Bevor sie zu den beiden ging, sah sie jedoch noch nach ihrer Ausrüstung und fand sie gut gesichert in einem hölzernen Schrank gekettet vor, sodass sie vor Diebstahl geschützt waren. Als sie sich umdrehte, stand plötzlich die blaue Stute hinter ihr und sah sie eindringlich an. „Du merkst es wieder was?“ Miriel brachte nur ein schwaches Lächeln zustande, ehe sie ihre Hände in die blaue Mähne des Tieres grub und ihr Gesicht dem Beispiel folgen ließ. Sie presste sich gegen den Hals von Jiji und kniff die Augen zusammen. Keine Träne floss über ihre Wange, jedoch fühlte sie sich als müsste sie jeden Moment weinen. Sie spürte sogar wie ihr Körper bebte, jedoch kam kein Schluchzen über ihre Lippen. „Er will sich verkaufen… dieser elende Vollidiot“ murmelte sie in die dicke Mähne der Stute und ihre Stimme wurde fast vollständig davon verschluckt. Salami kam nun auch rüber und grob seine Nase in ihre Haare und stupste sie an. Jiji drehte den Kopf und sah besorgt zu der jungen Frau. Miriel wusste das es nicht fair wäre wenn sie den Tieren nur die halbe Wahrheit sagte. „Dark Pit… er will sich an Sukoro verkaufen damit dieser uns sicheres Geleit gewährt bis wir stark genug sind uns selbst zu schützen“ ihre Stimme war immer noch schwach und Miriel zwang sich, sich zusammen zu reißen. Salami legte auf ihre Worte hin die Ohren eng an den Kopf und wieherte erbost, gleichzeitig stampfte er mit dem Vorderhuf auf. Auch Jiji legte die Ohren an um zu zeigen was sie davon hielt. „Verschwörst du jetzt auch noch die Tiere gegen mich? Ich tu das nicht weil es ein Hobby von mir ist mich zu verkaufen… es ist notwendig“ erscholl die Stimme, die sie jetzt am wenigsten hören wollte. Wut flammte wieder in ihr auf und sie war fast froh darüber, es überschattete ihre Trauer. „Ich sage nur die Wahrheit! Und ich denke immer noch dass es einen besseren Weg gegeben hätte. Wir wollen zu den Eiselfen, sie stehen auf unserer Seite und ich bin mir sicher das sie uns vielleicht sogar wen zur Seite stellen der uns hilft“ Miriel drehte sich zu Pittoo um und starrte ihn Feindseelig an. Der schwarze Engel blickte nur kühl und ungerührt zu ihr zurück. „Du denkst, du glaubst, vielleicht… nichts ist sicher. Dieser Magier wird uns wenigstens sicher begleiten“ erwiderte er nur auf ihre Worte, was es jedoch nicht besser machte. „Ach und du denkst er ist sicher? Ich bin eher der Meinung dass er uns nur begleitet um einen Weg zu finden euch beide zu verschleppen. Warum sollte er sich mit einem Engel zufrieden geben wenn er beide haben kann, du Drecksack!? Hast du überhaupt mal weiter gedacht als bis zum nächsten Morgen!? Du hast ihm die Erlaubnis gegeben uns überall hin zu folgen und uns von ihm abhängig zu machen! Und für was!? Damit er dich verschachern kann!“ Miriel konnte nicht mehr an sich halten, sie stieß sich von Jiji ab und rannte auf Dark Pit zu, nur um dann mit allem was sie hatte auf diesen los zu gehen. Sie sprang ihn regelrecht an, ihr Gesicht vor Wut verzerrt und begann mit den Fäusten auf ihn einzuhämmern. Pittoo hatte keine Zeit zu antworten, denn schon musste er sich gegen Miriels Attacken verteidigen. Er fing ihre Hiebe ab und versuchte sich nicht von ihr zurückdrängen zu lassen, doch vergebens, die Frau war stärker als er erwartet hatte. Dark spürte dass sie ihn Schritt für Schritt weiter zurückdrängte und ihre Schläge kamen so schnell und gezielt das er keinen Raum fand sie zurück zu geben und sie ebenfalls zu attackieren. Aber wollte er das überhaupt? Er suchte nach einer Lücke um sie aufzuhalten, doch beim nächsten Schritt nach hinten spürte er wie er die Balance verlor. Er versuchte sich noch mit einem Schlag seiner Flügel abzufangen, jedoch nutzte Miriel das aus um sich mit ihrem ganzen Körper gegen ihn zu werfen und sie beide gingen zu Boden. „Uf!“ der Aufschlag drückte Dark die Luft aus den Lungen, jedoch hatte er endlich Miriels Hände zu fassen bekommen und hielt sie fest. Auch wenn die junge Frau nun auf ihm saß, konnte sie sich nicht mehr weiter auf ihn stürzen. Er sah in ihre vor Wut lodernden Augen und Miriel konnte das gleiche Feuer in seinen Roten erkennen. „Du elende Ziege! Für wen hältst du mich!? Ich bin nicht so dämlich und vorschnell wie mein Bruder! Natürlich hab ich das durchdacht!!“ begann er sie anzublaffen. Miriel schreckte etwas nach hinten aufgrund seiner lauten Stimme und auch die Pferde wurden unruhig. Der Pegasus und Jiji sahen den beiden nur hilflos zu. Die junge Frau konnte jedoch auch nicht aufstehen während Dark ihre Hände im Klammergriff hielt. Sein Griff tat weh und die Siegel schnitten tiefer in ihre Haut, Blut begann von ihren Handgelenken über seine Finger zu laufen und trotzdem ließ er sie nicht los. „Ich weiß dass man diesem elenden Bastard nicht trauen kann. Aber wenn er es auf uns abgesehen hat wird er uns so oder so folgen und ich hab meine Feinde lieber da wo ich sie sehen kann. Wenn er ein krummes Ding dreht können wir ihn immer noch zu dritt überwältigen und falls er es ernst meint und uns hilft, was haben wir zu verlieren? Ohne ihn vielleicht mehr als mit. Ich hasse es diesen Saftsack um Hilfe zu bitten, ich hasse es überhaupt irgendwen um Hilfe zu bitten, aber wir haben keine andere Wahl und außerdem… denkst du echt ich lass mich einfach so verhökern? Da kennst du mich schlecht“ seine weinroten Augen bohrten sich in ihre braunroten und fixierten sie. Sein Gesicht war genauso von Wut durchzogen wie ihr eigenes, doch auf seine Worte hin entspannten sich ihre Gesichtszüge etwas. „Wahrscheinlich kenn ich dich wirklich schlecht… aber du mich auch wenn du denkst ich schaue einfach zu wenn das alles passiert. Selbst wenn dir scheiß egal ist was aus mir wird… ihr seid alles was ich habe. Ohne euch ist der einzige Ort wo ich ende die Hölle im Land der Dämonen und eher begehe ich Selbstmord als noch einmal dort zu landen…“ langsam spürte sie wie Erschöpfung sie übermannte. Miriel war die ganze Zeit schon müde gewesen, doch nach alledem war sie einfach nur noch Erschöpft. Sie wünschte sich aufzuwachen, wieder im warmen Bett zu Hause zu liegen und das alles nur geträumt zu haben… „Es stimmt nicht…“ gab Dark plötzlich knirschend, hinter zusammengebissenen Zähnen, hervor. „Was?“ Miriel sah ihn überrascht an. „Es stimmt nicht… das mir egal ist was mit dir geschieht…“ er erwiderte ihren Blick und trotz stand in seinen Augen. Trotz und ein Hauch von Widerwillen, als gefiele es ihm nicht das zuzugeben. Miriel blinzelte etwas verwirrt und doch irgendwie erleichtert. „Dann solltest du mich loslassen… das tut nämlich langsam echt weh“ gab sie nun doch etwas ironisch von sich, jedoch war ihre Stimme angespannt durch den Schmerz und immer noch lief Blut über Pittoos Hände. Dieser sah auf seine Hände und realisierte was er da tat. Schnell ließ er sie los und Miriel nutzte die Gelegenheit um dem schwarzen Engel doch noch eine mit der offenen Hand mit zu geben, ehe sie sich erhob. „Ngh…“ kam es nur von dem Engel als er den Schlag einsteckte, er spürte wie seine Wange anfing zu brennen. „Für was war das jetzt?“ fragte er grimmig und rieb sich die schmerzende Wange, dabei schmierte er sich Blut über die Haut. Das irritierte ihn etwas und er begann es mit seinem Schal weg zu wischen. „Das fragst du noch so dämlich? Das war für alles… das nächste Mal bevor du so eine Entscheidung triffst frag uns vorher. Vor allem deinen Bruder. Von wegen Pit soll nichts davon erfahren! Er hat ein Recht dazu und ich bin mir sicher ihm wird das nicht gefallen“ sie fixierte Dark wieder und er erwiderte es. Keiner von beiden gab nach und irgendwann begann der dunkle Engel zu knurren. „Du weißt doch jetzt Bescheid, ich hab keinen Bock auf den Stress mit meinem Bruder. Er wird das nicht erlauben, das ist mir klar, aber es ist immer noch meine Entscheidung was ich tue“ erwiderte er dann und erhob sich ebenfalls. „Klar… aber trotzdem musst du es ihm sagen und ihm erklären wieso Sukoro mitkommt… er ist nicht gerade gut auf den Magier zu sprechen“ Miriel gab nicht nach. Dark knurrte wieder, jedoch merkte sie das ihm langsam die Karten ausgingen: „Gut… ich tus, aber wann entscheide ich. Jetzt will ich nur noch schlafen und diesen ganzen verschissenen Tag hinter mir lassen“. „Geht mir genauso… dann lass uns zurückgehen“ Miriel nickte und gesellte sich wieder zu dem schwarzen Engel, zusammen machten sie sich auf den Rückweg und liefen stumm nebeneinander her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)