Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 16: Verliebt? Niemals! ------------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Unbarmherzig scheinen die Strahlen der aufgehenden Sonne in ihr Gesicht und Miyuki zieht 'ihre' warme 'Decke' über den Kopf, um noch einen Moment lang weiter zu schlafen. Seit wann ist ihr Bett denn bitte so unbequem und hart? Plötzlich schreckt die Hanyou hoch. Die gestrigen Ereignisse spielen sich blitzartig vor ihrem inneren Auge ab und sie muss sich zusammen reißen, keine feuchten Augen zu bekommen. Ihr Blick schwenkt zu der Wand, an der gestern noch Sesshoumaru saß. Von ihm ist nichts mehr zu sehen, aber Miyuki hat mittlerweile genug Vertrauen in ihn, um zu wissen, dass er sie hier sicher nicht alleine lassen würde. Bei diesem Gedanken fällt ihr auch auf, dass sie immer noch die flauschige Decke in der Hand hält. Bei genauerem Hinsehen werden ihre Wangen tomatenrot. Dem Mädchen wird klar, dass sie sich im Schlaf an Sesshys Fell gekuschelt hat, welches er immer über der Schulter trägt. Dem roten Gesicht folgt ein angenehm warmes Gefühl, da es sicher nicht von alleine über sie gewandert ist. Leicht streichelt sie über die sanft glänzenden Haare und vergräbt ihre Nase ein letztes Mal darin, um den beruhigenden Waldduft einzusaugen. Wenn sie nur wüsste, dass Sesshoumaru damit wortwörtlich verbunden ist, hätte sie das sicher niemals getan. Dieser sitzt gerade etwas entfernt von besagter Höhle und wäre fast von seinem Stein gefallen, als er die sanften Streicheleinheiten spürt. Als die Hanyou dann das Gesicht gegen sein Fell drückt und tief einatmet, muss er sich doch ernsthaft ein genießerisches Knurren verdrücken. Was macht diese verfluchte Halbdämonin bitte gerade mit ihm?! Völlig davon überzeugt, dass er seinen Vater, falls er ihn im Totenreich jemals begegnet, den Hals erneut umdreht, schreitet der Daiyokai geschmeidig wie immer zur Höhle zurück. ~ Dieser verdammte Fluch! ~ Äußerlich wie immer emotionslos, überschlagen sich die Gedanken des Inuyokais in seinem Inneren. Miyuki hat das weiße Fell vorsichtig auf den Arm genommen und geht mit ihm aus der kleinen Höhle hinaus. Mit der aufgehenden Sonne im Hintergrund kommt Sesshoumaru direkt auf sie zu. In diesem Moment ist sie wie erstarrt. Er sieht aus, wie ein Engel, ein Todesengel. Ebenso gefährlich, wie schön. Mit fasziniertem Blick, verzaubertem Lächeln und erhöhtem Herzklopfen steht das Mädchen am Höhleneingang und kann ihre Augen nicht abwenden. Auch der Inuyokai ist innerlich, wenn auch nur ein bisschen, angetan von der Hanyou, was er natürlich nie zugeben würde, nicht einmal vor sich selbst. Wie die Sonne in ihr feines Gesicht scheint, die dunklen Wimpern betont und ihre meerblauen Augen fasziniert leuchten. Die zerzausten Haare und die zerknitterte Kleidung wirkt an ihr nicht schlampig, sondern eher niedlich. Eines ihrer Wolfsohren ist leicht abgeknickt und der Schwanz wackelt leicht nervös hin und her. Nur wenige Meter vor ihr bleibt er stehen und kann seine Augen plötzlich nicht mehr kontrollieren. Fast kann man es Starren nennen, wie er Miyuki plötzlich ansieht und der kalte Ausdruck in seinen goldenen Augen ist einem leicht Neugierigem gewichen. Mit roten Wangen hält die Hanyou ihm nervös sein Fell entgegen. Wortlos nimmt Sesshoumaru es an sich. Ein klitzekleines Gefühl in ihm, möchte die kleinen Hände von Miyuki weiterhin auf seinem Körper spüren, welches er sofort aus seinem Kopf entfernt. Dieser Fluch tut ihm wirklich nicht gut! Fast hätte der Daiyokai das leise, aber ehrliche „Danke“ von dem Mädchen überhört, so durcheinander ist er schon. Mit einem fast unbemerkbaren Nicken dreht Sesshy sich um und schaut für einige Sekunden lang in den Himmel. „Komm“, meint er emotionslos. Miyuki gehorcht ohne Wiederworte und ihre Öhrchen wackeln neugierig. Neben dem Inuyokai bleibt sie stehen und schaut ihn nachdenklich an. Fast wäre ihr ein Schrei entwichen, als er sie plötzlich an der Taille packt und mit dem Mädchen zusammen in die Lüfte steigt. Sobald Sesshoumaru eine passende Höhe gefunden hat und gleichmäßig fliegen kann, lässt er seine Begleiterin auf dem wolkenartigen Fell nieder. Nicht nur vor Aufregung schlägt ihr Herz bei dieser sanften Geste schneller. Ihre Gedanken drehen sich durchgehend um den Daiyokai vor ihr, während die Landschaft unter den Beiden vorbeisaust. Dabei bekommt Miyuki ein schlechtes Gewissen. Wie konnten ihre Gedanken nur so abschweifen. Eigentlich müssten sie doch bei Katô und den Anderen sein. Trotzdem verbannt sie Sesshy nicht komplett aus ihrem Kopf. „Sag mal, wo warst du eigentlich gestern, als der Kampf begann?“, fragt das Mädchen auf einmal, nachdenklich. Der Inuyokai lässt sich sogar zu einer Antwort herab: „Ich wurde ebenfalls angegriffen.“ „Oh.“ ~Danke Miyuki! Ein wirklich sinnvoller Beitrag~, denkt sie sich anschließend, aufgrund ihrer Einfallslosigkeit. Nach dem kurzen Gespräch bleibt es wieder still und die Hanyou fängt an, sich trotz ihrer vielfältigen Gedanken, zu langweilen. Unter ihren Füßen befindet sich gerade ein Bergdorf und Miyuki beobachtet die ameisengroßen Menschen kurz. Das hier, so tief im Norden, noch Welche leben, ist schon verwunderlich. Was machen die im Winter? Ist es dann nicht zu kalt und gefährlich in den Bergen? Das Mädchen bemerkt nicht, wie Sesshy aufgrund starker Windböen, die Richtung leicht ändert. Plötzlich verliert sie das Gleichgewicht, weil sein Körper sie nicht mehr gänzlich vor dem starken Wind hier oben schützt. Verwirrt bekommt sie erst nach wenigen Sekunden mit, dass sie fällt. Komischerweise hat Miyuki weder Angst, schmerzhaft aufzukommen, noch zu sterben, beim Aufprall. Ganz so, wie sie es sich erhofft hat, liegt die Hanyou kurz darauf in Sesshoumarus Armen, welcher sie mit einer Spur Genervtheit ansieht. Sich den Kopf reibend meint das Mädchen: „Ach du Scheiße! Kannst du diese blöde Rüstung nicht einmal ausziehen. Sie ist wirklich unpraktisch.“ Fassungslos kann der Daiyokai erst einmal Nichts erwidern. Obwohl sein Gesicht regungslos bleibt, denkt er sich insgeheim, dass die Hanyou nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Das letzte Mal, als sich jemand über seine Kleidung aufgeregt hat, ist schon mehr als 400 Jahre her. Damals war sein Vater nicht glücklich damit, dass der noch junge Inuyokai den lieben, langen Tag in Rüstung herumläuft. Wortlos setzt der Dämon seine Begleiterin, die sich den angestoßenen Kopf noch immer reibt am Boden ab. Normalerweise hätte er solch eine Frechheit niemals durchgehen lassen und der oder die Verantwortliche wäre schon längst tot. Warum er Miyuki nicht bestraft, kann sich Sesshoumaru im Moment selbst nicht erklären. Auch die Hanyou ist verwundert. Wieder einmal war ihr Mund schneller, als ihr Gehirn. Aber dieses Mal hat sie nicht mehr, als einen kalten Blick abbekommen. ~Was ist nur mit Sesshy los? Und was ist heute mit mir? Andauernd habe ich einen Puls, wie bei einem Marathon und das nur, weil der sexy Kühlschrank in meiner Nähe ist. … … Stopp! BITTE WAS WAR DAS GERADE ??!! Ich habe ihn doch jetzt nicht ernsthaft in meinen Gedanken sexy genannt, oder? Bin ich etwa von Akuma verzaubert worden? Was würde ihm das bringen? … Oder,... bin ich vielleicht in Sesshoumaru… verliebt? Neeeeee… ganz sicher nicht! Obwohl er in letzter Zeit öfters durch meinen Kopf schwirrt und es sich sicher schön anfühlen würde von dem starken Dämonen ge… Waaaaa! Nicht schon wieder. ~ Miyuki ist so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht einmal merkt, wie sie rot geworden im Kreis herumspringt und immer wieder von einem Verträumten zu einem entsetzten Gesichtsausdruck wechselt. Passend dazu werden ihre Wangen mit jeder Sekunde roter. Der Daiyokai, der neben ihr steht, beobachtet das Mimikspiel mit zunehmendem Amüsement. Hätte er seinen Körper nicht durchgehend, komplett unter Kontrolle, würde er spätestens als die Hanyou vor lauter herumrennen stolpert, grinsen müssen. Das Mädchen hat sich erst wieder voll unter Kontrolle, als sie den Boden unter den Füßen verliert. Unsanft landet sie auf den Knien und kann sich glücklicherweise noch mit den Händen abfangen. Im Nachhinein ist ihr die Situation mehr als peinlich. „Hähä, also gehen wir weiter?“, meint Miyuki ablenkend und die Röte verschwindet langsam von ihren Wangen. „Nur wenn du mir verrätst, woran du gerade gedacht hast.“ Die Hanyou glaubt, sie hört nicht richtig. Hat Sesshy das gerade wirklich verlangt? Sofort gleicht ihr Gesicht wieder einer Tomate. Auch der Inuyokai kann sich nicht erklären, woher diese Worte gerade gekommen sind. Ist es wirklich Neugierde? Eigentlich wäre es schon interessant zu wissen, was seine Begleiterin so verlegen machen kann, aber sie darauf ansprechen? So etwas hat er noch nie getan. Es passt auch gar nicht zu ihm. Obwohl es so Einiges gibt, was ihm bei der Hanyou unerklärlich erscheint. „Ddd.. ddas geht dich Üüberhhaupt nichts an!“, meint Miyuki und versucht sich selbst aus der peinlichen Situation zu retten. „Wir müssen nun endlich los! … Rin wird sicher schon warten.“ Langsam setzt sich Sesshy in Bewegung und tritt zu der Hanyou. Diese ignoriert die Nähe ihres Begleiters und lässt sich von ihm hochheben. Gemeinsam fliegen sie auf der Wolke weiter. Bald schon kommt die, immer noch nach Blut riechende, Höhle der Ookamiyokai in Sicht. Dem Anschein nach haben es alle geschafft. Jedoch kann Miyuki erst mehr sagen, wenn sie am Boden ist. Zusammen fliegen sie näher und dieses Mal kann das Mädchen sogar ohne Hilfe sicher landen. Allesamt sehen ziemlich fertig aus. Ayame kniet neben dem sitzenden Katô, dessen Oberkörper fast gänzlich nur mit Verbänden zusammengehalten wird. Ihn hat es am Schlimmsten erwischt und die Ookamiyokai fühlt sich sicher schuldig dafür, weil er sich ja vor sie geworfen hat. Koga, InuYasha und Kohaku haben nur kleine Kratzer. Auch die Anderen sind nur leicht verletzt. Nur eine Sache kommt Miyuki komisch vor. Sie kann die kleine Rin nirgendwo sehen. Sobald sie in Sichtweite kommen, liegen alle Augen auf der Hanyou. Erst kann sie bei Katô und ihren Freunden Erleichterung lesen. Diese verwandelt sich jedoch binnen weniger Sekunden in Besorgnis. Jaken hat sogar Tränenspuren an seinen grünen Wangen. ~Irgendetwas muss passiert sein.~ Auch Sesshoumarus Muskeln spannen sich vor Miyukis Augen merklich an. Als die Beiden endlich den Boden erreichen gibt es kein freudiges Wiedersehen, oder eine glückliche Umarmung. Es bleibt kurze Zeit still, dann erhebt sich Katô. Auf ziemlich wackeligen Beinen geht er auf Sesshy zu. Ayame will ihn stützen, wird jedoch von dem Inu-Ookami-Mischling davon abgehalten. Mit einem dankenden Lächeln weist er sie zurück und geht weiter Richtung Inuyokai. Knapp vor ihm senkt er den Kopf und lässt sich auf ein Knie nieder. „Sesshoumaru-sama, es tut mir unendlich leid, aber wir konnten Rin-chan nicht beschützen. Sie wurde von den Komoriyokai als Geisel genommen. Obwohl Ihr sie in meine Obhut gegeben habt, konnte ich sie nicht genug in Schutz nehmen. Bitte richtet eure Strafe nicht an die Anderen, sondern an mich. Immerhin war es meine Aufgabe, das Mädchen in Eurer Abwesenheit zu schützen.“ Vollkommen ernst spricht Katô diese Worte, um die ganze Schuld auf seine Schultern zu nehmen. Wieso er das tut, kann Miyuki nicht verstehen, aber vielleicht hat er Angst, dass der Daiyokai Schlimmes mit dem Schuldigen anstellt. InuYasha will etwas sagen, auch Ayame tritt aus Stolz vor. Beide werden jedoch von den folgenden Worten aufgehalten. „Bei Gelegenheit werde ich darauf zurückkommen.“ Mehr spricht Sesshoumaru nicht, was von allen Anderen nicht Verstanden wird. Jedoch sagt keiner mehr etwas dazu. „Aber wieso Rin-chan? Warum seid ihr ihnen noch nicht nachgegangen? Wir müssen sie retten!“, platzt es aus Miyuki heraus. Katô lächelt bedrückt und spricht dann zu ihr mit solcher Traurigkeit und Machtlosigkeit in der Stimme, wie sie es noch nie bei ihm gehört hat. „Sie wollen dich, Imouto-chan. Im Austausch für Rin sollen wir dich opfern. Wann genau das passieren soll, haben sie uns noch nicht gesagt. Es tut mir leid.“ Kurz bleibt der Hanyou die Spucke weg. Wer macht so etwas bitte? Wird dieser Tausch ihr Tod sein? Mit letzter Kraft klammert sie sich, wie so oft in letzter Zeit an Sesshoumarus Haori, da dieser noch immer neben ihr steht. Entgegen aller Erwartungen, stößt der Daiyokai sie nicht von sich, sogar vor den Augen aller Anderen, sondern legt eine seiner Krallen an ihren Rücken. Kaum spürbar für sie und doch so guttuend, dass sich die Hanyou schneller als gedacht halbwegs beruhigt. „Was sollen wir jetzt nur tun?“, meint Kagome plötzlich vorsichtig. „Viel gibt es nicht, was wir zur Zeit ausrichten können. Ich schlage vor, wir gehen in das geheime Notfallversteck der Ookamiyokai und planen von dort aus unsere Vorgehensweise“, spricht Koga nachdenklich und erhält einstimmiges Nicken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bin froh, dass es nun endlich fertig ist. Für dieses Kapi hatte ich nicht viel Zeit. Tut mir leid, dass ich heute etwas später dran bin. ^^* Freue mich auf Kommis. *.* Das nächste Mal geht es weiter mit: Höhlenlabyrinth Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)