whαt'𝗌 α mαn to do von Crispie (KuroTsuki | BokuAka) ================================================================================ Kapitel 19: Maybe or Finally!? ------------------------------ Kuroo P.O.V Flashback Nachdem Kuroo ihr die Vorkommnisse der letzten beiden Tage ausführlich erzählt hatte, weiteten sich die Pupillen in ihren smaragdfarbenen Iriden. Er bemerkte, wie sie ihre zierlichen Hände zitternd an ihre Brust drückte. Eine böse Vorahnung beschlich ihn, als er ihren betroffenen Blick wahrnahm. Noch ehe der Schwarzhaarige in irgendeiner Form reagieren konnte, sprach Alisa bereits die Worte aus, die er befürchtet hatte. „Oh nein...das habe ich wirklich nicht gewollt, Tetsuschka“, beteuerte die Halbrussin und presste ihre Lippen reuevoll aufeinander. Sie wirkte über das Scheitern ihres Planes ehrlich betroffen und auch über die daraus resultierende Konsequenz für Kuroo. Überfordert schritt Bokuto ein und gestikulierte dabei wild mit seinen Händen umher. Versuchte mit allen Mitteln zu verhindern, dass ihr Schuldbewusstsein die Oberhand übernahm. „Aber was redest du denn da für einen Unsinn! Dich trifft doch keine Schuld! Du hast es nur gut gemeint...und...uhm...jetzt sag doch auch mal was dazu, Tetsubro!“ Hilfesuchend wandte sich sein bester Freund in seine Richtung, doch die erhoffte Reaktion blieb aus. Der Middleblocker wusste selber nicht, was er nun tun sollte. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass ihr gemeinsamer Plan einen Großteil an seiner Liebesmisere beitrug. Jedoch machte Kuroo sie in keinerlei Hinsicht für das Scheitern verantwortlich. Vielmehr schob er den Fehler auf sich selbst und redete sich ein, Tsukki durch seine provokante Art endgültig weggestoßen zu haben. Erst als der Schwarzhaarige ein verräterisches Schniefen ihrerseits vernahm, warf er alle Selbstvorwürfe über Bord und ging auf sie zu. Legte ihr anschließend seine Hände sanft auf die Schultern. „Hey...sieh mich an...dich trifft absolut keine Schuld, okay? Ich habe es vermasselt und nicht du. Hätte ich Tsukki spätestens gestern von dem Brief erzählt, wäre es zwischen uns vielleicht nicht so katastrophal verlaufen.“ Ungläubig blickte sie nach oben, direkt in seine haselnussbraunen Augen. Alisa war einfach viel zu sensibel für solche Themen. Vermutlich reagierte sie deshalb so emotional, weil sie ihm wirklich helfen wollte. Weil er ihr etwas als Freund...aber vor allen Dingen als Mensch bedeutete... Kuroo wusste nicht genau, ob es ihre Augen oder ihre gesamte Ausstrahlung war, die sich mit einem Mal veränderte. Sie wirkte entschlossener und auch taffer als vorher. „Ich werde es wiedergutmachen, du wirst schon sehen! Vertrau mir einfach, okay?“ Bevor einer der beiden Kapitäne auch nur die Möglichkeit besaß sie aufzuhalten, verabschiedete sie sich von ihnen und rannte geschwind zurück in die Turnhalle und ließ zwei junge perplexe Männer zurück. Flashback Ende „Was hat sie denn vor?“ Fragend schielte Bokuto zu seinem besten Freund und starrte ihn regelrecht mit seinen großen Eulenaugen an. Im Normalfall hätte der Angesprochene ihm dafür einen verbalen Seitenhieb verpasst – wie gesagt normalerweise. Jedoch hatte er selber nicht die leiseste Ahnung, was im Kopf der Halbrussin vorging. „Ich weiß es nicht, Bo. Ich weiß es nicht...“ * * Tsukki P.O.V Sie war keine Halluzination. Die rasanten Herzschläge gegen seine Brust und die Anspannung seines Körpers bewiesen es mehr als deutlich. Was machte sie hier? Was könnte sie von ihm wollen...? Auch Yamaguchi hatte inzwischen die japanisch-russische Schönheit bemerkt und blickte verstohlen zwischen den beiden hin und her. Stimmt...er wusste ja überhaupt nicht, um wen es sich bei ihr tatsächlich handelte... Der Pinch-Server kannte sie maximal vom Sehen her, da Fukurodanis Duo ihm die gesamte Wahrheit erst während Yamaguchis Abstand zu ihm erzählt hatte. Und über die Thematik von Kuroos neuer Freundin kamen sie bisher einfach nicht zu sprechen. Eine peinliche Stille hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet. Tsukishima verweigerte schlichtweg das Gespräch mit ihr und dabei würde es seiner Ansicht nach auch bleiben. Wozu sollte er noch großartig mit ihr reden? Er hielt eine Unterhaltung mit ihr für eine ziemliche Zeitverschwendung. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, weshalb du dich so sehr über meine Anwesenheit zu freuen scheinst, Haiba-san. Aber ich wüsste nicht, dass wir etwas zu besprechen hätten“, äußerte sich Tsukishima höflich und dennoch mit deutlicher Distanz in der Stimme. Am liebsten wäre er ohne einen weiteren Kommentar gegangen. Leider machte er die Rechnung ohne Alisas Dickköpfigkeit. „Ich bitte dich, Tsukishima-kun. Du würdest mir wahnsinnig helfen, wenn wir kurz miteinander reden könnten...unter vier Augen.“ Überrascht hob der Blonde eine Augenbraue nach oben. Nicht das sich etwas an seiner Meinung in Bezug zu ihr geändert hätte, zumal ihre großen bittenden Augen sowieso keinen Einfluss auf ihn hatten - dagegen war er immun. Allerdings veranlasste irgendetwas in seinem Inneren doch für einen Moment innezuhalten. Vielleicht hatte Kuroo ihr von ihrem gemeinsamen Techtelmechtel erzählt und nun wollte sie mit ihm darüber sprechen. Nein...für solch eine dreiste Person hielt er sie nun wirklich nicht. Dafür wirkte sie auf ihn viel zu naiv... „Ich habe nichts gegen dich“, begann der Middleblocker ruhig und rückte seine Brille zurecht. „Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass...-“ „Jetzt hab dich doch nicht so, Tsukki“, mischte sich nun Yamaguchi ein, obwohl er keinen blassen Schimmer hatte, wieso er das Gespräch mit ihr nicht führen wollte. „Ich weiß zwar nicht, warum du eine Unterhaltung mit ihr ablehnst, aber es scheint ihr ziemlich wichtig zu sein. Also gib dir einen Ruck.“ Dieser hinterlistige Verräter... Dankbar strahlte ihn Alisa an und nahm seine Hände in ihre. „Arigatou! Du bist so süß!“ Yamaguchi errötete auf der Stelle. Ob es nun an ihrer Dankbarkeit oder ihren verschränkten Händen lag, war nicht erkennbar. Tsukishima konnte beinahe die Hitze fühlen, die sein bester Freund ausstrahlte. Tch...ließ er sich etwa so schnell einlullen? Durch ihre Euphorie angespornt, wandte er sich an den Middleblocker und hielt ihm seinen Daumen nach oben. „Na dann, wünsche ich euch noch viel Spaß. Ruf mich einfach an, sobald du auf dem Heimweg bist, Tsukki.“ Schon winkte er ihnen zum Abschied zu und machte sich alleine auf dem Heimweg. Fassungslos und verärgert zugleich, blickte ihm der Blonde hinterher. Na warte... „Dein Freund ist wirklich nett, Tsukishima-kun.“ Ihre liebliche Stimme holte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit und sein Unbehagen kehrte mit einem Wimpernschlag zurück. „Endlich können wir uns einmal in Ruhe unterhalten...ich denke, dass ich dir ein paar Dinge erklären muss.“ Ihr Lächeln wirkte nervös und entschuldigend zugleich. Es stand zum völligen Kontrast ihrer ausdrucksstarken Augen. Für Tsukishima ein absolutes Rätsel. Über was wollte sie mit ihm sprechen? Als hätte sie seine Gedanken gelesen, beantwortete die hübsche Halbrussin prompt seine Frage und sah ihn dabei verlegen an. „Naja...es geht um Tetsuschka und dich.“ Im ersten Augenblick runzelte er fragend die Stirn, um wen es sich bei diesem „Tetsuschka“ handeln könnte, als es ihm plötzlich wie Schuppen vor den Augen fiel. Es konnte sich hierbei nur um ihn handeln, natürlich. Der Kosename, welchen sie für ihren Freund auserkoren hatte. Jener Mensch, für den Tsukishima jemals etwas derartiges empfunden hatte. Alleine die Vorstellung, wie sie ihn mit diesem Namen ansprach und er darauf reagierte, zog sein Herz sich ein wenig zusammen. Wieso tat ihm alleine der Gedanke daran so weh? Er wollte ihn doch aus seinem Leben streichen... „Mir ist nach wie vor unklar, auf was du hinaus möchtest“, erwiderte er stattdessen und versuchte damit weitere Gespräche zwischen ihnen abzublocken. Jedoch wirkte Alisa auf ihn keinesfalls danach, als ob sie einfach das Handtuch schmeißen würde. Entweder sie nahm sein abweisendes Verhalten ihr gegenüber nicht wahr oder ignorierte es gekonnt – Unverschämtheit. „Gomen...ich bin etwas aufgeregt“, erklärte sie verlegen und strich ihren Scheitel sachte nach hinten. Tsukishima ahnte bereits, dass nun ihr eigentliches Gespräch anfangen würde – und er sollte recht behalten.. „Nun denn, Tsukishima-kun...als erstes solltest du wissen, dass ich bereits über eure...sagen wir mal...besondere Beziehung zueinander, in Kenntnis gesetzt wurde.“ Tch...warum behielt er in solchen Sachen immer recht? Na super... Zu allem Überfluss schien Alisa überhaupt nicht einmal zu versuchen, die Sache zwischen Kuroo und ihm diskret anzugehen. Eine Eigenschaft, die in der Familie Haiba womöglich nicht existierte. „Uhm...jedenfalls wollte ich dir sagen...ohje...das ist wirklich nicht so einfach...-“ Sie brauchte ihn nicht zu schonen...er wusste es doch schon bereits! „Ihr seid ein Paar“, unterbrach Tsukishima sie schroff und spürte zeitgleich den aufkeimenden Schmerz in seiner Brust aufkommen. „Keine Sorge, ich bin keine Konkurrenz für dich.“ Ehe der Middleblocker die Chance bekam ein mögliches Ende ihrer Konversation herbeizurufen, ergriff Alisa sein Handgelenk und schüttelte den Kopf. „Mir ist bewusst, dass Koutarou-kun und Keiji-kun dir diese Geschichte erzählt haben, nicht wahr? Aber so ganz stimmt sie nicht.“ Wie bitte...? Nun wurde Tsukishima hellhörig und verwarf die Idee ins Nirwana, sich aus ihrem Griff befreien zu wollen. Sein Herz hatte bereits ein paar Takte übersprungen und auch sein Herz klopfte immer intensiver gegen seine Brust. Worauf wollte sie hinaus? Skeptisch schwang seine Augenbraue nach oben und verlangte nach einer Erklärung. „Was meinst du damit?“ „Nun ja...um es genau auf den Punkt zu bringen“, gestand sie zögerlich und tippte ihren Finger an die Unterlippe. „Tetsuschka und ich...wir sind kein Paar.“ „Wir sind kein Paar....wir sind kein Paar...wir sind kein Paar...wir sind kein Paar...“ Ihre Worte spuckten wie ein Echo durch seinen Kopf und pflanzten sich dort ein. Tsukishima wusste nicht, ob er sich verhört hatte oder sein Gehirn möglicherweise ein neues Level eines Trugbildes fabrizierte. Wusste nicht, ob es sich um die Wahrheit oder eine Vision handelte. Hatte sie wirklich das gesagt, was er meinte, verstanden zu haben? Seine goldbraunen Augen hatten sich inzwischen vor Überraschung geweitet und machten beinahe schon Konkurrenz zu Bokutos. Fühlte, wie sein Puls allmählich in die Höhe stieg und sein Herz wie wild gegen seine Brust pochte. „Die ganze Sache ist meine Schuld. Hätte ich nicht Tetsuschka überredet diesem Plan zu zustimmen, wäre euer Wiedersehen möglicherweise ganz anders verlaufen.“ Sie klang aufrichtig bestürzt und hatte reuevoll ihre Lippen aufeinander gepresst und schielte mit traurigen Iriden zur Seite. Blickte ihm nicht mehr in die Augen. Also hatte er sich ihre Worte nicht eingebildet...? Er konnte sich nicht erklären, woher auf einmal diese Welle der Erleichterung in seinem Innerem herkam, aber sie löste den erdrückenden Knoten in seiner Magengegend auf, der sich dort seit Tagen befunden hatte. Jedoch blieb eine Frage nach wie vor bestehen... „Was genau meinst du mit 'diesem Plan', Haiba-san?“, hinterfragte Tsukishima und sprach mit ruhiger Stimme zu ihr. Tatsächlich wandte Alisa ihre Augen wieder dem blonden Middleblocker zu und schien nun für die Fortsetzung ihrer Konversation bereit zu sein. Ein letztes Mal atmete sie tief ein und aus, ehe sie ihm die gesamte Geschichte der vergangenen Wochen erzählte... * * Kuroo P.O.V Der letzte Abend im Weihnachtscamp... Ein spektakuläres Aufgebot an verschiedenen Köstlichkeiten befand sich in der Mitte der Turnhalle. Sei es der zuckersüße Kinderpunsch, die deftigen Steaks und knusprigen Geflügel, die unterschiedlichen Reisgerichte und Salate oder auch der kulinarische Nachtisch. Die Manager hatten keine Mühe gescheut, um ihre Spieler für ihr Durchhaltevermögen gebührend zu belohnen – dieser Meinung schlossen sich auch die Coachs an, die für ihre Schützlinge eine lobende Rede hielten. Jeder hatte zu diesem Zeitpunkt die Gespräche augenblicklich eingestellt und ihren Worten gelauscht. Den gebührenden Respekt gezollt und sich zum Schluss für dieses Event bedankt. Letztlich hatte der alte Nekomata die Ehre, dass Buffet für eröffnet zu erklären, woraufhin sich die meisten wie die Wilden stürzten. „Wie kann man nur so verfressen sein?“, murmelte Kenma in seine Trainingsjacke hinein und holte seinen Gameboy hervor, um damit zu spielen. Kuroo konnte über die Frage nur schmunzeln und blickte zu Bokuto, Hinata und Lev, die bereits mit leuchtenden Augen sämtliche Gerichte betrachteten. Noch bis vor einer Stunde war ihr letztes Match im vollen Gang gewesen, welches zur Freude aller Spieler, ein Mini-Volleyball-Turnier beinhaltete. Es war nervenaufreibend gewesen und durch die Gruppierungen der unterschiedlicher Teams zusehends erschwert worden – besonders für sein Team. Trotzdem hatten sie es auf einen wohlverdienten dritten Platz geschafft, womit sie im Gesamtergebnis in die TOP 4 landeten. Die Bestrafung erwischte letzten Endes Team G mit Yamamoto, Tanaka, Konoha und Fukunaga. Keiner wollte mit ihnen tauschen, zumal die Gewinner rund um Team C – Sugawara, Komi, Lev und Yaku – aus ziemlich sadistischen Biestern bestand. Und das war noch nicht einmal übertrieben. Dennoch konnte Kuroo ihren Sieg und das Entgehen der Strafe nicht richtig genießen. Auch wenn die Feier wirklich ausgelassen war, drehten sich seine Gedanken nur um ihn: Tsukki. Im Endeffekt hatte er die jetzige Situation zwischen ihnen selbst zu verantworten. Er wusste, dass er sich die Sache mit ihm nun endgültig vermasselt hatte. Zwar wollte Alisa das Missverständnis aufklären und mit Tsukki reden, aber allem Anschein nach, war es ihr nicht gelungen, ihn umzustimmen. Vielleicht war es auch besser so... „Denkst du schon wieder an diesen Tsukiyama?“ Kenmas monotone Stimme holte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit, während sie inzwischen in einer ruhigeren Ecke der Halle waren und gemeinsam aßen. „Mhm“, bestätigte der Schwarzhaarige stumm. „Wir haben über den gestrigen Vorfall kein Wort verloren. Und auch während des Spiels hat er sich nichts anmerken lassen und auch meine Anweisungen beim Blocken befolgt. Ich glaube...für ihn ist das Thema zwischen uns endgültig durch.“ Es war nichts anderes, als die bittere Wahrheit... Wie erwartet schwieg sein Kindheitsfreund zu der Thematik. Kein Wunder, schließlich sah der Schwarzhaarige keine Möglichkeit, das Verhältnis zwischen ihnen in irgendeiner Form wieder geradezubiegen. „Findest du nicht, dass du dir die Sache ziemlich einfach machst?“ Im Normalfall hätte Kuroo ihm dafür ordentlich Paroli geboten und ihn gefragt, was diese beschissene, unterschwellige Frage sollte. Allerdings waren die aktuellen Umstände derart kompliziert, dass er sich dieses Mal das Recht herausnahm, um ihm keine Rechenschaft schuldig zu sein. Bevor der Middleblocker seine Gedanken laut aussprechen konnte, gesellte sich überraschenderweise Alisa zu ihnen und nahm seine Hand. „Da bist du ja! Ich habe dich schon fast überall gesucht! Komm mal bitte kurz mit.“ Was war denn jetzt kaputt? Völlig perplex ließ er sich von ihr mitziehen, während sie nochmals eine Entschuldigung an Kenma richtete und ihm zuwinkte. In der Zwischenscheit waren sie am Pausenhof der Karasuno-High angekommen und allmählich überwog Kuroos Skepsis. „Alisa, wohin schleifst du mich hin?“ Langsam entfernte sich ihre Hand von seiner und beide sahen sich in die Augen. Für einige Minuten war etwas weiter weg, nur die tobende Schneeballschlacht einiger Clubmitglieder zu vernehmen. Schließlich begann die Halbrussin zu sprechen. „Ich habe mich gestern mit Tsukishima-kun unterhalten...“ Bei der Erwähnung von Tsukkis Namen weiteten sich seine Augen und er presste die Lippen fest aufeinander. „Er weiß über alles Bescheid: Unsere angebliche Beziehung...die ganzen Geschehnisse, nach eurem damaligen Telefonat...und vor allen Dingen auch, dass ich dir den Brief ausgehändigt habe“, zählte Alisa auf und lächelte dabei etwas traurig. „Leider hat er ziemlich...ernüchtern auf meine Erzählung reagiert.“ Wissend erwiderte er das Lächeln und platzierte beide Hände auf ihren Schultern. „Mach dir bitte keine Vorwürfe. Du hast dein Bestes versucht und ich bin dir dankbar, für alles, was du für mich getan hast. Ich hoffe, dass du eines Tages jemanden finden wirst, der dich genauso wertschätzt und liebt, wie du es verdient hast.“ Verwundert über seine Worte starrte sie ihn mit großen, smaragdgrünen Augen an. Nach einem kurzen Moment grinste Alisa vor sich hin und schien wieder erfreuter Dinge zu sein. „Möglicherweise gibt es diesen jemand schon“, meinte sie mit unschuldiger Stimme und ging an ihm vorbei. „Außerdem habe ich dir nur erzählt, dass Tsukishima-kun diese Dinge nicht von mir hören wollte. Der Rest liegt bei dir, Tetsuschka.“ Damit verschwand sie in Richtung Halle und ließ ihn mit einem verwunderten Gesichtsausdruck zurück. Wieso zerrte sie ihn erst hierher, nur ihm diese zweideutigen Aussagen zu machen? Er sah ihr noch eine Weile nachdenklich hinterher. Am liebsten wäre er ihr zurück in die Halle gefolgt, aber ihre Worte ließen ihn einfach nicht los. Wusste sie etwas, was er nicht wusste? Bestand die Möglichkeit, dass...-? „Hier steckst du also, Kuroo-san. Gutes Timing!“ Etwas verblüfft drehte er sich um und erkannte ihn auf Anhieb. Was wollte er denn ausgerechnet hier? Niemand anderes als Yamaguchi stand gerade vor ihm und blickte ihn mit ernster Miene an. Verschwunden waren die sonst unsicheren und weichen Gesichtszüge. Stattdessen strotzte seine gesamte Körperhaltung nur vor Entschlossenheit. „Ich wüsste nicht, was du von mir wollen könntest.“ Seine ablehnende Haltung war deutlich herauszuhören, schließlich hatten sie erst vor wenigen Tagen eine heftige Auseinandersetzung gehabt. Womöglich hatte Tsukki seinem besten Freund erzählt, was vorgestern zwischen ihnen passiert war. Wollte ihm dieser Zwerg ernsthaft eine erneute Ansage machen? „Zunächst einmal...möchte ich überhaupt nichts...von dir“, erklärte der Pinch-Server zwar etwas stockend, aber mit fester Stimme. „Außerdem geht es hier um Tsukki.“ Unbeeindruckt über seine Beweggründe, sah ihn Kuroo von oben herab an. Ihm war auf Anhieb klar gewesen, wieso der Andere hier war. „Ich finde es ja reizend, dass du hierher gekommen bist. Aber für dich nochmal zum Mitschreiben: Die ganze Sache geht dich nichts an und wenn Tsukki mir was zu sagen hat...-“ „Tsukki hat die Weihnachtsfeier bereits vorzeitig verlassen“, platzte es aus Yamaguchi heraus und sein gesamter Körper begann zu beben. Seine erst vor wenigen Minuten zurückgekehrte Hoffnung war gestorben. Er würde zurück nach Tokio fahren, ohne noch einmal die Gelegenheit bekommen zu haben, sich mit ihm auszusprechen. Äußerlich versuchte Nekomas Kapitän eine neutrale Mimik zu bewahren, aber innerlich... „Auch wenn ich der Meinung bin, dass du ihn ziemlich verletzt und du zwischen euch alles vermasselt hast, sollte Tsukki wenigstens deine Sicht der Dinge anhören“, meinte der Jüngere und atmete einmal tief ein. „Damit wir uns aber richtig verstehen. Das tue ich nicht für dich, sondern für ihn.“ Jetzt verstand er, was Alisa gemeint hatte, als sie sagte, dass Tsukki die Geschichte aus seiner Perspektive hören sollte... Sprachlos starrte ihn Kuroo an und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Dieser Zwerg sprang von einer Thematik in die Nächste und allmählich verlor er die Geduld. „Was genau willst du mir sagen?“ „Ich würde dich zu ihm bringen wollen. Deshalb mein Vorschlag: Lass uns die ganze Geschichte im Krankenzimmer vergessen“, schlug ihm der Pinch-Server vor und hielt ihm seine Hand entgegen. „Waffenstillstand?“ Es widerstrebte ihm zwar seine Hilfe anzunehmen, aber vielleicht war es wirklich seine letzte Möglichkeit, um alle Ungereimtheiten aufzuklären. Also erwiderte seinen Händedruck grob. „Waffenstillstand.“ * * Tsukki P.O.V Es war seine letzte Chance gewesen zwischen ihnen für Klarheit zu schaffen. Die Missverständnisse endgültig aus dem Weg zu räumen. Doch er hatte sie nicht genutzt und war den Rückzug angetreten. Auch wenn Alisa ihm inzwischen alles erzählt und Kuroo vermutlich den Brief gelesen haben dürfte, war ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt richtig anfangen konnte. Eine Fernbeziehung würde auf Dauer nicht funktionieren. Es würde immer wieder zu solchen Situationen kommen und zum Schluss doch damit enden, dass alles umsonst gewesen war. Für sie beide würde es keine Zukunft geben, dass war die bittere Realität... Tsukishima lehnte sich weiter in den Hängesessel zurück und atmete tief durch. Er hätte es niemals für möglich gehalten, diese Art der Empfindungen verspüren zu können. Und erst recht nicht für diesen selbstverliebten, idiotischen Kapitän. Ein verbittertes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während er seine Hand ausstreckte und die federleichten Schneeflocken auf seiner Haut spüren konnte. Wie sie ein angenehmes Prickeln auf seiner Handfläche hinterließen. Vermutlich war der Bus schon längst auf dem Weg nach Tokio...und mit ihm...- Alleine der Gedanke daran, verursachte in ihm nichts anderes, als Kopfschmerzen. Der Middleblocker schloss für einen Moment die Augen und fühlte die Kälte durch seine Lunge eindringen. Wollte den eigentlichen Schmerz überdecken... „Oya, Tsukki. Du solltest reingehen, bevor du dir noch eine Erkältung holst.“ Was zum Teufel...? Über die plötzlich vertraute Stimme schockiert, weiteten sich Tsukishimas Lider und starrte in haselnussbraune Augen. In diese gottverdammten, katzenartigen Pupillen. Spielten ihm seine Augen ein Streich...oder war er wirklich hier? Purer Unglaube lag in seinem Blick und er öffnete leicht seine Lippen. Er wollte etwas sagen – irgendetwas. Aber kein einziger Laut verließ seine Kehle. Lediglich sein warmer Atem stieg empor und begann in der Dunkelheit zu verschwinden. „Netterweise hat mich dein Kumpel zu dir nach Hause begleitet und sich ziemlich schnell verdünnisiert“, erklärte Kuroo etwas vorlaut und nahm ohne auf eine Reaktion seinerseits abzuwarten, neben ihm Platz. Kumpel? Der meinte doch nicht etwa Yamaguchi? Seit wann verstanden sich die beiden denn bitte? Hatten sie sich nicht erst vor ein paar Tagen seinetwegen in die Haare bekommen? Nicht nur, dass er hinter seinem Rücken scheinbar den Kontakt zu ihm gesucht, sondern ihn auch in dem Wissen, dass sie alleine sein würden, zu ihnen nach Hause begleitet hatte, Tsukishima konnte sich denken, was sein bester Freund damit bezwecken wollte. Dieser Plan war doch sowas von durchschaubar... Seine anfängliche Verblüffung verwandelte sich nun in Skepsis. Bei genauerem Hinsehen fiel ihm auf, wie ruhig er auf ihn wirkte. Diese untypische Art an ihm, hatte etwas skurriles an sich. Warum konnte dieser Idiot nur so entspannt sein, während ihm selbst zahlreiche Fragen durch den Kopf schossen? Schließlich machte er seinem Ärger Luft und konfrontierte ihn damit. „Kannst du mir mal verraten, was du hier zu suchen hast? Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?“ Tsukishimas Stimme bebte und auch sein Herzschlag pochte unentwegt gegen seine Brust. Doch die erwartete Antwort blieb aus. Stattdessen verließ ein nachdenklicher Seufzer seine Lippen und allmählich bekam er den Eindruck, neben einer völlig fremden Person zu sitzen. Ein merkwürdiges Gefühl durchzuckte seinen Körper. Möglicherweise eine böse Vorahnung... „Tsukki.“ Kuroos raue Stimme wirkte zum ersten Mal so leise wie ein Windhauch und versprühte gleichzeitig eine solch enorme Intensität, dass sich eine Gänsehaut auf seinem Körper bildete. „Ich bin hier, um das Ganze zu beenden.“ Mit einem Mal verkrampfte sich alles in ihm und Tsukishima wusste beim besten Willen nicht, wie ihm geschah. Unbewusst biss er sich auf die Unterlippe und vermied es ihn weiter anzusehen. Also hatte er von Anfang an recht gehabt...und zwischen ihnen war nichts weiter, als die Ruinen der Vergangenheit geblieben...und dennoch schmerzte es ihn... Noch immer wollte er seinen Ohren nicht trauen, wusste jedoch, dass sie der bitteren Realität entsprachen. Dennoch würde er seine Würde und seinen Stolz beibehalten. „Und um mir das zu sagen, bist du nicht mit nach Tokio gefahren?“, meinte der blonde Middleblocker herablassend und sah ihn desinteressiert an. „Wie lahm von dir, Kuroo-san.“ Damit stand er auf, den Blick nach wie vor auf ihn gerichtet. Sein gesamter Körper bebte vor Wut und er verfluchte sich gleichzeitig selbst dafür, dermaßen unbeherrscht in seiner Gegenwart zu reagieren. Zumindest, wenn man das innere Chaos in seinem Kopf bedachte. Wie sehr er ihn in diesem Augenblick verabscheute... „Nicht so lahm, wie am Telefon alles enden zu lassen“, konterte Kuroo, ohne mit der Wimper zu zucken und hob eine Augenbraue nach oben. DAS hatte er nicht gewagt, oder!? In diesem Augenblick riss Tsukishimas Geduldsfaden und sein Gesicht wirkte zerknirscht. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was du mir in den letzten Wochen und Monaten angetan hast? Haiba-san hat mich bereits über euren lächerlichen Plan aufgeklärt und weißt du was? Nichts, aber auch wirklich gar nichts rechtfertigt dein Verhalten! Seit ich dich kenne, bin ich einfach nur noch...-“ Alles in ihm erstarrte und sein Kopf begann sich etwas zu drehen. Er wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Nur die schnellen Hüpfer in seinem Herzen konnte er noch wahrnehmen. Noch nie in seinem Leben hatte er seinen Gefühlen dermaßen freien Lauf gelassen oder sich in Rage versetzen lassen. Allerdings war ihm auch noch nie jemand wie Kuroo Tetsurou begegnet. Wut und Scham vermischten sich miteinander und ließen seinen Körper erzittern. Ihm war es furchtbar unangenehm, dass er all diese Dinge ausgerechnet der Person vor den Latz geknallt hatte, die er doch vergessen wollte. Plötzlich ergriffen ihn zwei starke Hände und umschlossen seine. Erlaubten keinen Widerstand und Tsukishima war nicht in der Lage darauf zu reagieren. „Hör zu, Tsukki. Ich könnte dir nochmal alles ausführlich erklären, was Alisa dir bereits erzählt hat und damit weiterhin Zeit schinden oder wir sollten uns über die Frage Gedanken machen, die schon seit Längerem im Raum steht.“ Immer noch über die aktuelle Lage mehr als überfordert, weiteten sich die Augen des Blonden und seine Lippen öffneten sich ein wenig. Wieso hatte dieser Idiot eine solche Wirkung auf ihn? „Zwischen uns...-“, wollte er ansetzten, als ihn Kuroo bereits unterbrach und eine weitere Diskussion mit ihm vermied. „Entweder wir geben der Sache zwischen eine wirkliche Chance oder lassen sie ab dem heutigen Tag für immer enden.“ * * Kuroo P.O.V Noch nie war für ihn ein Moment so bedeutsam gewesen, wie dieser hier. Dementsprechend war seine gesamte Körperhaltung, sowie seine Nerven mehr als angespannt. Die nächsten paar Minuten würden darüber entscheiden, ob sie einen Neuanfang starten könnten oder die Fehler der Vergangenheit überwogen. Sollte er jetzt seine Hände loslassen oder ihm auf eine sonstige Art eine Abfuhr erteilten, hatte Kuroo seine Entscheidung hinzunehmen. Müsste sich geschlagen geben und einsehen, dass sein sonst so sturer und ehrgeiziger Charakter, keinen Pfifferling wert gewesen war. Jedoch lag diese Entscheidung nicht bei ihm, sondern bei Tsukki. Dieser wiederum blickte nur auf ihre verschränkten Hände und hatte die Lippen fest aufeinander gepresst. Er wirkte alles andere als zugeneigt, doch aus unerfindlichen Gründen hatte ihn der Blonde weder von sich gestoßen, noch irgendwelche Vorwürfe an den Kopf geknallt – zumindest bis jetzt. „Denkst du allen ernstes, dass du mich einfach vor einer Entscheidung stellen kannst, nur weil du das möchtest? Wer von uns beiden hat den Brief des jeweils anderen nicht beantwortet? Und wer von uns beiden war dumm genug auf diesen Plan einzugehen?“, warf ihm Tsukki vor, den Blick weiterhin nach unten gerichtet. „Und selbst wenn ich uns aus irgendwelchen Gründen eine Chance geben würde, würde es nichts an der Tatsache ändern, dass wir eine Fernbeziehung führen müssen, die früher oder später sowieso zum Scheitern verurteilt wäre. Also wieso das Unvermeidbare unnötig hinauszögern, wenn es so schneller geht?“ Kuroos Augen starrten ihn voller Erstaunen an. Anscheinend hatte sich Tsukki bereits über eine „Was wäre, wenn wir es versuchen würden“ - Variante nachgedacht. Und scheinbar war er zu dem Entschluss gekommen, dass eine Beziehung zwischen ihnen früher oder später sowieso in die Brüche gehen würde. Er wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als er bemerkte, wie Tsukki sich aus seinem Griff befreien wollte. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn an seiner Brust. Scheinbar hatte er sich also entschieden... Als der blonde Middleblocker sich von ihm gelöst hatte, verspürte Kuroo eine noch nie zuvor dagewesene Leere. Keinesfalls würde er vor ihm anfangen zu weinen oder gar ein Drama veranstalten, sondern seine Entscheidung akzeptieren und für ihre zukünftige Aufeinandertreffen ein professionelles Verhältnis an den Tag legen. Und dennoch hatte er sich das alles selbst zuzuschreiben...er war zu spät gekommen...womöglich würde er sich bis an sein Lebensende Vorwürfe darüber machen und...- Die plötzliche Wärmequelle an seiner Brust und der Druck an seiner Schulter unterbrachen seine Gedankengänge und seine Augen wurden immer größer. Seine Arme schlossen sich automatisch an Tsukkis Körper, immer noch nicht realisierend, was soeben passiert ist. Konnte es war sein? War es das, wofür er es hielt...? „Du bist der größte Vollidiot, der mir jemals untergekommen ist“, nuschelte Tsukki gegen seine Schulter und schien seinen Geruch einzuatmen. Seine anfängliche Verblüffung war verraucht und er streichelte ihm schmunzelnd über die linke Wange, die ziemliche Wärme ausstrahlte. Er war doch nicht etwa verlegen, oder? Eine Weile lang blieben sie in dieser Position stehen. Sprachen kein Wort miteinander und lauschten nur dem eisigen Wind, der ihnen zwar um die Ohren wehte. Letzen Endes war es Kuroo, die ihre Idylle durch einen seiner Sprüche wiedereinmal zerstörte. „Aber immerhin bin ich dein Idiot, nicht wahr.“ Tsukki murmelte irgendetwas von wegen „Kannst du endlich mal still sein, dass ist ja nicht zu ertragen“. Der Schwarzhaarige schuf etwas Abstand zwischen ihnen und beobachtete jede Regung in seinem Gesicht. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen wirkten in diesem Augenblick wie reines Gold. Wie sehr er ihren Anblick vermisst hatte... Beinahe schon vorsichtig platzierte er seine Hände an sein Gesicht und sah ihm kurz in die Augen. Verlor sich in ihnen und kam ihm immer näher, ehe er kurz vor seinen Lippen innehielt. „Noch kannst du den Rückzug antreten und...hmpf“ Doch Tsukki hatte sich bereits entschieden und die letzten Zentimeter überbrückt. Seine Lippen waren kalt und auch ein wenig rau, schmeckten aber wie immer süßlich. Dieses Gefühl...er hatte es wahnsinnig vermisst...und das Kribbeln in seiner Bauchgegend kam nicht von irgendwo... Er konnte sich nicht beherrschen und intensivierte den Kuss. Dieser war viel anders, als ihren bisherigen. Er war zart...beinahe schon vorsichtig. Während ihres Kusses fiel ihm auf, dass Tsukki seine Lider geschlossen hatte und ihn sichtlich genoss. Noch immer konnte Kuroo es nicht glauben, was zwischen ihnen passierte und hätte ewig in diesem Moment verweilen können. Leider mussten sie sich aufgrund von Luftmangel voneinander lösen. Grinsend hob Kuroo eine Augenbraue nach oben. „Ich denke, diese Antwort war klar genug.“ Tsukki verdrehte genervt die Augen und fragte sich vermutlich, ob er seine Entscheidung überdenken konnte. Bevor der Blonde ihm etwas sagen konnte, lehnte Kuroos Stirn an seiner. „Ich weiß, dass ich ziemlichen Mist gebaut habe“, gestand er und spürte seinen warmen Atmen. „Aber du sollst wissen...das ich niemals die Absicht hatte, dich derart zu verletzen. Ich werde es wieder gut machen, versprochen.“ Und damit versiegelte er ihre Lippen erneut miteinander. * * Es war noch mitten in der Nacht, als er aus seinem Schlaf erwachte und sich im Zimmer umsah. Dieser vertraute Ort, den er solange nicht mehr gesehen hatte. Hier roch alles nach ihm... Sie hatten ihren Start von „Ex-Affäre“ zu „Liebhaber“ zwar nicht mit einer Sexreunion gefeiert, aber etwas viel intimeres vollzogen: Einfach zusammen im Bett gelegen und über alles mögliche gesprochen, wobei er eher geredet und Tsukki ihm einfach nur zugehört hatte, egal wie belanglos die Themen gewesen waren. Erst jetzt bemerkte Kuroo, dass sich der Blonde ihre gemeinsame Decke unter den Nagel gerissen hatte und die Nachttischlampe neben dem Bett noch brannte. Vorsichtig lugte er neben sich und überprüfte kurz, ob er auch wirklich schlief, bevor er den Brief a aus seiner Sporttasche herausfischte und ihn durchlas: » Hallo Kuroo-san...,« » um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nicht, wie diesen Brief beginnen soll. Vielleicht sollte ich damit beginnen, dass sich in den letzten Wochen bei mir etwas verändert hat. Mein Interesse für Volleyball könnte minimal zurückgekehrt sein, was ich vermutlich nicht zuletzt Akaashi-san, Bokuto-san und letztlich dir zu verdanken habe. Aber in diesem Brief geht es nicht um Volleyball...sondern um uns. « » Schon damals, als wir beim Trainingscamp unter dem Sakurabaum standen, hatte ich das Gefühl, dass deine Augen überall wären und dich deswegen zunächst für einen aufdringlichen Stalker hielt. Auch wenn meine Meinung über dich nicht sonderlich hoch war, erkannte ich, dass du mich immer unterstützen wolltest. Und auch der Tag, als wir gegen Shiratorizawa gespielt haben und du mir diesen Überraschungsbesuch abgestattet hast. Ich habe schon damals ein merkwürdiges Gefühl verspürt und mich gefragt, warum du dir den weiten Weg aufgenommen hast. Schließlich war es der letzte Abend vor deiner Abreise, der mich beschäftigt hat. Als du zu mir sagtest, dass du meine Augen schön findest, dachte ich, dass es sich hierbei um einer deiner 0815 handelt Und dennoch...seit diesem Tag...stelle ich mir immer wieder die gleiche Frage, was dieses komische Gefühl in mir ausgelöst hat... « » Sag es mir...was ist das zwischen uns, Kuroo-san? « Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass Tsukki ihm in Form eines Briefs indirekt erklären würde, dass er etwas für ihn empfand. Bei Gelegenheit würde er sich auf alle Fälle bei seinen Freunden wie Akaashi, Kenma oder Bokuto bedanken. Aber vor allen Dingen Alisa hatte noch etwas bei ihm gut, auch wenn er nach wie vor verwirrt war, wieso sie den Brief bei sich hatte. Er konnte sich dies nur dadurch erklären, dass ihre weibliche Intuition etwas zu ahnen gehabt haben schien. Als er merkte, dass Tsukki begann sich zu regen, ließ er den Brief schnell in seiner Tasche verschwinden und umarmte ihn von hinten. Fuhr mit seiner Nase über seinen blonden, weichen Haare entlang und inhalierte seinen Duft ein. „Na, bist du dabei aufzuwachen?“ Ein kurzes Murren war von seiner Seite zu vernehmen, ehe sich Tsukki langsam zu ihm drehte und ihn mit verschlafenen Augen ansah. Das Gesicht bis zur Nasenspitze in der Decke eingehüllt hatte. „Wieso bist du zu dieser Uhrzeit wach?“ „Einfach so“, entgegnete der Schwarzhaarige und drückte ihn etwas näher zu sich. „Ich beobachte dich einfach gerne beim Schlafen...oder sollte ich eher stalken sagen?“ Natürlich wusste der Andere worauf er anspielte und grummelte leise vor sich hin. „Du nervst.“ Seine Begegnung erwiderte er mit einem hinterlistigem Grinsen. „Dann willst du also nicht mit mir demnächst auf ein Date gehen?“ „Date?“ Nun war es Tsukki der staunte und überrascht die Augenbrauen nach oben hob. Auch wenn er in der Vergangenheit immer wieder beteuerte, diesen kitschigen Krimskrams zu hassen, war sich der Kapitän ziemlich sicher, dass er eigentlich daran gefallen hatte und nur seine wahren Gedanken darüber, hinter seiner Fassade verbarg. „Du spinnst doch.“ Doch seine verräterische Röte sagte etwas ganz anderes und Kuroo musste sich das Lachen verkneifen. Während er ihn umarmte, dachte Kuroo an die vergangenen Wochen und war froh, dass sie nun endlich damit anfangen konnten, ihre gemeinsame Zeit für ihre Zukunft zu planen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)