whαt'𝗌 α mαn to do von Crispie (KuroTsuki | BokuAka) ================================================================================ Kapitel 14: Turn. ----------------- Kuroo P.O.V Nach ihrem überraschendem Unentschieden gegen Lev war die Stimmung im Publikum förmlich explodiert und kaum zu bremsen gewesen. Überall waren Jubelschreie zu hören und ein Ende schien vorerst nicht in Sicht zu sein. Beinahe so, als würden sie sich alle in einem regelrechten Rausch befinden. Trotz den lautstarken Anfeuerungen der Zuschauer, blendete der Schwarzhaarige alles um sich herum aus. Seine Gedanken waren alles, nur nicht mehr auf diesem Planeten. Und alles nur wegen eines einzigen Kusses auf die Wange. Noch immer berührten seine Fingerspitzen die Stelle, an der die Lippen der Halbrussin ihn berührt hatten. Sie fühlte sich immer noch warm an und kribbelte ein wenig an seiner Haut. Dennoch plagte ihn ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Fast so, als ob er einen gewissen jemand hintergangen hätte. Kuroo schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Er musste runterkommen. Alisa war eine hübsche Lady und es war auch kein Wunder, dass ihr viele Männer verfallen waren. Wer es nicht tat, war seiner Meinung nach gehirnamputiert oder stockschwul. Der Schwarzhaarige zählte sich zu keinen von beiden Dingen. Trotzdem hatte er kein sexuelles Interesse an ihr. Dafür gab es nur einen einzigen Grund und tief in seinem Herzen wusste er es selbst, wollte die Wahrheit und den Schmerz allerdings nicht mehr länger ertragen... „Tetsuschka.“ Vorsichtig stupste Alisa ihn an der Schulter an und holte ihn in die Realität zurück. „Wollen wir zu Lyovochka und Koutarou-kun gehen?“ Ein langsames Nicken seinerseits und sie schritten gemeinsam auf die beiden zu. Erst jetzt bemerkte Kuroo, dass Kageyama bereits vor seinem besten Freund in die Hocke gegangen war, um ihm aufzuhelfen. Zu seiner Überraschung war dort allerdings auch... „Oi Akaashi“, staunte er nicht schlecht und fuhr sich über seine schwarzen Haare. „Musst du dich selbst bei diesem Event um unseren Pechvogel kümmern?“ Der Ausdruck des Vizekapitäns blieb weiterhin emotionslos. Was dann aber folgte, war ein Konter, der selbst für die Verhältnisse des Setters ziemlich hart war. „Würde dir vielleicht auch nicht schaden, Kuroo-san.“ Wow! Hatte er gerade etwas verpasst oder war die Stimmung gerade frostiger als das Wetter geworden? Zum Glück war Alisa gerade mit Yaku und ihrem Bruder beschäftigt, sodass sie von der Unterhaltung nichts mitbekommen würde. „Ich wüsste nicht, warum. Bo kann auf sich selber aufpassen.“ Schwungvoll zog Akaashi seine Augenbraue nach oben. „Ihn meinte ich damit sicherlich nicht.“ Für den Hauch einer Sekunde stand er auf dem Schlauch, bis es schließlich klick machte. Meinte er etwa Tsukki? Seine Iriden wanderten zur Zuschauermenge und weiter zum gesamten Schulhof. Keine Spur von ihm. Wo steckte er nur? * * „Kuroo-san, wir müssen reden.“ Erstaunt sah ihn der Ältere etwas verwirrt an. Eigentlich hatte er gedacht, dass der Setter schon lange das Schulgelände verlassen hätte und er selbst noch als Einziger in der Umkleidekabine übrig geblieben sei. „Okay, um was geht's?“, fragte er unbeeindruckt und packte seine Sachen ein. Akaashi fackelte nicht lange herum und kam gleich zu seinem Anliegen. „Kuroo-san, du hast es sicherlich vorhin auch schon bemerkt, oder?“ Er hatte gerade nicht die geringste Ahnung, was Akaashi da gerade meinte! „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wovon du gerade sprichst“, antwortete er ihm wahrheitsgemäß und zuckte ahnungslos mit den Schultern. Der Setter verschränkte seine Arme eisern vor die Brust und wirkte zum ersten Mal nach langer Zeit ziemlich verärgert. Seine gesamte Körperhaltung war angespannt. „Du willst mir sagen, dass du nicht bemerkt hast, dass er urplötzlich das Event verlassen hat?“ Kuroo spürte einen fetten Kloß im Hals. Versuchte ihn herunter zu schlucken und starrte ihn mit leicht geöffneten Lippen an. Wie hatte er das schon wieder herausgefunden? „Es ist nicht sonderlich schwer deine Gedanken zu erahnen“, merkte Akaashi an und bohrte seine Fingernägel tiefer in seinen Oberarm. „Man kann dich lesen wie ein offenes Buch.“ Zerknirscht wandte der Schwarzhaarige den Blick von dem Jüngeren ab und versuchte zu verstehen, warum er immer wieder mit Tsukki in Verbindung gebracht werden musste. „Und wenn schon...es ist meine Angelegenheit, ob ich es bemerke oder nicht. Für mich ist er nichts weiter, als ein Mitglied meines aktuellen Teams. Mehr nicht.“ Gewaltsam stopfte er seine Sachen in die Trainingstasche und wollte nicht eine weitere Sekunde mit ihm in der Kabine verbringen. Jedoch machte ihm Akaashi einen Strich durch die Rechnung, als der Middleblocker gerade zum Gehen ansetzen wollte, indem er ihm den Weg zum Ausgang versperrte. Bevor Kuroo etwas dazu erwidern konnte, wurde er von seinem Gegenüber harsch unterbrochen. „Ich weiß, dass ich kein Recht habe mich einzumischen. Kein Recht habe dir zu sagen, was Recht und Unrecht ist. Aber ich kann es mir nicht mehr länger mitansehen und...-“ „Keiji? Was ist denn los?“ Angelockt durch die Stimmen in der Umkleide, streckte Bokuto skeptisch seinen Kopf durch die offene Tür und betrachtete zunächst seinen festen und im Anschluss seinen besten Freund. Seine goldenen Iriden schrien förmlich nach Neugierde und Verwunderung. Gerade als Nekomas Kapitän ihm erklären wollte, dass ihre belanglose Diskussion soeben zu Ende war, schnitt ihm Akaashi das Wort ab und drehte sich zu seinem Kapitän um. „Koutarou-san. Bitte geh schon einmal vor. Wir haben hier noch etwas zu klären.“ Normalerweise hätte Bokuto solange keine Ruhe gegeben, bis er von ihnen erfahren hätte, um was es ging. Allerdings hatte er noch nie seinen Freund mit einem derart düsteren Blick gesehen, dass er es tatsächlich etwas mit der Furcht zu tun bekam und schwer schluckte. „K-Keiji...-“ Doch schon wandte sich dieser wieder Kuroo zu und ignorierte seinen Kapitän. „Weißt du eigentlich was dein Problem ist? Dein Problem ist, dass du Tsukishima-kun nicht vergessen kannst. Und um dich abzulenken, hast du dir die Schwester deines Teamkameraden angelacht!“ Okay...genug ist genug! Er brauchte sich doch so was nicht gefallen lassen! Er musste zugeben, dass Akaashis Ansage es ganz schön in sich hatte und viele wahrscheinlich vor Schreck wie erstarrt gewesen wären. Aber er, Kuroo Tetsurou, würde mit Sicherheit nicht den Schwanz einziehen. Nicht mal für seinen besten Freund, welcher immer noch verdattert am Türrahmen stand und von allen ignoriert wurde. „Kannst du mir mal erklären, was dich das alles angeht? Ich will keine alten Kamellen in Erinnerung rufen, aber er war es gewesen, der alles beendet hat. Ich verschwende sicherlich nicht meine kostbare Zeit dafür, auch nur eine Sekunde an ihn zu denken.“ Lüge. Auch wenn es eine Lüge war, dass er nicht an Tsukki dachte, wünschte er sich, dass sie der Wahrheit entsprechen würde. Denn dann wäre er vielleicht wieder im Stande glücklich zu werden. Doch alles klang aus dem Munde einfacher, als die Umsetzung versprach. „Und was das mit Alisa betrifft: Ich wüsste nicht...-“ „Ist dir eigentlich klar, dass Tsukishima-kun euch gesehen hat, als sie dich geküsst hat? Wieso musstet ihr das in seiner unmittelbaren Nähe...-“ Weiter ließ ihn Kuroo nicht reden. Mit einem Schlag gegen die Wand neben ihm, beendete er alles. Die Anschuldigungen. Die sinnlose Diskussion. Vielleicht sogar seine Freundschaft zu Akaashi. Seine Haare verdeckten seine Augen. Keiner konnte in diesem Moment erkennen, wie viele Emotionen sie widerspiegelten. Er wollte nur noch eines – weg hier! Also drängte er sich an ihm vorbei und konnte auch nicht seinem besten Freund in die Augen blicken. Ging so schnell ihn seine Beine trugen weiter. „Bro, warte!“ Gekonnt ignorierte er die Rufe Bokutos. Er war sogar so sehr in seiner Welt gefangen, dass er nicht die weitere Person bemerkte, welche sich die ganze Zeit über an der Wand im Flur angelehnt und das Gespräch zwischen Akaashi und ihm mitbekommen hatte... * * Tsukki P.O.V „Oh man! Tut das gut, nach so langer Zeit mal wieder zu Hause zu sein!“ Tsukishima beobachtete seinen Bruder dabei, wie er sich streckte und seine riesige Tasche einfach in die nächste Ecke befördert hatte. Der Middleblocker konnte sich sehr gut vorstellen, wie viel Sehnsucht Akiteru nach seiner Familie und auch Saeko hatte. „Du warst doch nur ein paar Wochen weg“, kommentierte er trocken und drückte das Kissen näher an seine Brust. Der Ältere sah ihn erst verdutzt an, ehe ein leises Lachen seine Kehle verließ. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ein paar Wochen alles bewirken können. Irgendwann wirst du es vielleicht verstehen wie es ist, Freunde und Familie seltener zu sehen.“ Plötzlich zog sich alles in Tsukishima zusammen und seine Augen blickten etwas betrübt aus dem Fenster. Hinaus in die Dunkelheit. Natürlich kannte er dieses Gefühl, nur hatte er zum damaligen Zeitpunkt nicht gewusst unter welcher Kategorie er dieses Empfinden einordnen sollte. Damals, als Kuroo und er sich noch getroffen hatten. Wieso hasste ihn das Schicksal so sehr? Konnte er die Erinnerungen an Kuroo nicht einfach löschen? Seine mürrische Laune blieb vor Akiteru nicht unbemerkt. Dieser setzte sich aufrecht hin und sah ihn besorgt an. „Kei ist alles in Ordnung mit dir?“ Guter Witz! Beinahe hätte er über diese Frage angefangen zu lachen. Wenn sein Bruder nur wüsste, was bei ihm zurzeit los war, würde er vermutlich nicht mehr von seiner Seite weichen und ihn mit seiner übertriebenen Fürsorge auf den Geist gehen. Was er von seiner Affäre zu Kuroo halten würde, wollte sich Tsukishima erst gar nicht ausmalen. Bevor ihm eine vernünftige Antwort dazu einfiel, klingelte es an der Tür. Er konnte sich bereits denken, wer bei ihm nach Einbruch der Dunkelheit noch klingelte. „Huch? Erwarten wir noch etwa Besuch? Oder hat Kaa-san ihren Schlüssel vergessen?“, fragte Akiteru verwundert nach und stand nun auf. Der Erstklässler tat es ihm gleich und machte sich auf dem Weg zum Hauseingang. „Nein. Zwei Freunde von mir aus Tokio sind kurzfristig vorbeigekommen und werden ein paar Tage hier übernachten, weil wir ein Event an unserer Schule haben.“ Damit öffnete er die Tür und staunte nicht schlecht, als er nicht nur seine Gäste aus Tokio, sondern auch Yamaguchi entdeckte. „Du hast uns einfach stehen gelassen...“, murmelte Akaashi und zog sich seine Schuhe aus. Er wirkte anders als gewöhnlich. So...distanziert und abweisend. Etwa wegen ihm? Bokuto gab keinen einzigen Ton von sich und starrte nachdenklich auf den Boden. Was war dem denn über die Leber gelaufen? Seine Aufmerksamkeit galt nun dem Pinch-Server, welcher seinem Blick auswich und sich keinen Millimeter vom Fleck bewegt hatte. Tsukishima wollte etwas sagen. Irgendetwas. Stattdessen jedoch, biss er sich unbewusst auf die Unterlippe und sah ihn an. Was sollte er tun? Was könnte er...-? „Mensch, Tadashi! Was stehst du denn in dieser Kälte herum? Komm doch herein! Ich habe dich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!" Akiteru hatte sich zu ihnen gesellt und entdeckte nun ebenfalls die beiden Teammitglieder Fukurodanis und stellte sich ihnen vor. „Ah und ihr müsst unsere Gäste aus Tokio sein, richtig? Ich bin Keis älterer Bruder, Akiteru. Freut mich!“ Während sich das Duo ebenfalls vorstelle und Akaashi sich nochmals für die Gastfreundschaft bedankte, war Yamaguchi mehr als überfordert, dass konnte ihm Tsukishima an der Nasenspitze ansehen. „D-Danke für das Angebot, Akiteru. Aber...ich...ähm...muss leider schon los, bis bald!“ Mit wackeligen Beinen verließ er schnellen Schrittes das Grundstück der Tsukishimas und machte sich auf dem Heimweg. „War denn alles okay bei ihm?“, erkundigte sich der Student. „Er schien es ziemlich eilig gehabt zu haben.“ Keiner der Anwesenden sagte etwas und Akiteru beließ es dabei, auch wenn ihm der Satz „Ist wirklich alles in Ordnung?“ auf der Zunge lag und nur darauf wartete ausgesprochen zu werden. „Ihr kommt also aus Tokio, hmm?“, wechselte er sogleich das Thema und sah seine Gäste an. „Sagt mal...seid ihr auch Freunde von Tetsurou? So wie Kei?“ Alle Blicke waren nun auf Tsukishima gerichtet. Und dieser wünschte sich mehr denn je, niemals Kuroo in seinem Leben begegnet gewesen zu sein... * * Kuroo P.O.V Scheiße! So eine verdammte Scheiße! Frustriert warf er sich in sein Bett. Sein Gesicht mit vollem Schwung in das Kissen hinein. Warum? Warum hatte Tsukki einfach die Flucht ergriffen, statt ihn damit zu konfrontieren? „Was bist du nur für ein Feigling?“, nuschelte er in sein Kissen hinein und hob seinen Kopf etwas nach oben. Wieso interessierte es ihn so sehr, wie sich Tsukki fühlte? Was er dachte und machte? „Deinem Gejammer nach zu urteilen, hast du die Sache mit Karasunos Middleblocker vermasselt.“ Erschrocken zuckte Kuroo zusammen und sah in Kenmas gelangweilten Augen, welcher gerade zur Tür hereingekommen war. „Tu mir den Gefallen und fange nicht auch noch an, dich einzumischen.“ Achselzuckend widmete dieser sich seinem Spiel weiter und tapste zu seinem Bett. „Werde ich mit Sicherheit nicht. Sonst darf ich noch Babysitter für dich spielen...als würde mir nicht Akaashi mit Bokuto schon leid tun.“ Zerknirscht landete Kuroos Gesicht wieder in sein Kissen. Warum lief alles um ihn herum nur schief? * * „Bro...alles okay?“ Der zweite Tag des Events hatte begonnen. Allerdings waren aus Team D bisher nur Bokuto und Kuroo anwesend. Unsicher blickte ihn der Wingspiker an und wusste nicht, ob er es überhaupt wagen durfte, die Ereignisse des gestrigen Nachmittags anzusprechen. Seufzend lehnte sich Kuroo gegen die kalte Mauer des Schulgebäudes an und wich seinen goldenen Iriden aus. Für einen winzigen Augenblick dachte er darüber nach, ihm zu sagen, dass alles okay wäre. Aber Bokuto war sein bester Freund und ihr Bro-Kodex besagte, immer ehrlich zueinander zu sein. „Nicht wirklich“, gab er schließlich zu und lächelte verbittert. „Diese ganze Sache mit Tsukki belastet mich mehr, als ich dachte...“ Bokuto konnte den Schmerz aus seiner Stimme heraushören und tätschelte ihm auf den Rücken. „Wieso erzählst du ihm nicht die Wahrheit, hmm? Dann wäre …-“ Doch der Middleblocker hob abwehrend die Hand. Tsukki hatte damals seine Entscheidung getroffen, den Kontakt zwischen ihnen abzubrechen und er hatte sie gezwungenermaßen akzeptieren müssen. Er würde garantiert nicht noch einmal mit Bokuto über dieses Thema sprechen...und schon gar nicht über jenes mit Alisa... * * Tsukki P.O.V Hatte er schon einmal erwähnt, wie sehr ihn dieses Turnier ankotzte? Gleich würde der zweite Teil dieser lächerlichen Veranstaltung stattfinden...das war zum Kotzen. Sie hatten zwar durch Bokuto den zweiten Platz errungen, jedoch wurden von den sechs Punkten gleich vier für ihr Verschulden mit der Teilnehmerliste abgezogen. Im Moment waren sie nicht weitaus besser als der vorletzte Platz. Apropos gestern... Wie befürchtet, hatte sein Bruder nichts Besseres zu tun gehabt, als seine Freunde Löcher in den Bauch zu fragen. Es war ihm schon peinlich genug gewesen, dass er Kuroo vor versammelter Mannschaft erwähnen musste. Sich allerdings mit Bokuto bis weitaus später als Mitternacht zu unterhalten, war das i-Tüpfelchen gewesen. Gemeinsam mit Akaashi hatte er die „lustige“ Runde bereits frühzeitig verlassen und war zu Bett gegangen. Wenn diese Plaudertasche auch nur ein Wort zu seinem Verhältnis mit Kuroo seinem Bruder gesteckt hatte, würde er zu seinem schlimmsten Alptraum werden! Seltsamerweise hatte sich Akaashis Gemüt nicht verbessert und langsam fragte sich Tsukishima, ob etwas nach seinem gestrigen Verschwinden vorgefallen war. „L-Leute?“ Die zittrige Stimme Yachis meldete sich zu Wort. Ihr gesamter Körper bebte und ob es an den frostigen Temperaturen lag oder an ihrer Furcht vor großen Menschen, war noch unklar. „Ich w-wollte euch n-nur mitteilen, d-dass K-Kuroo-san heute der M-Mannschaftskapitän sein wird.“ Auch das noch. Jetzt würde dieser Tag definitiv zu einem noch größeren Alptraum werden, als der gestrige. Alleine die Kussszene zwischen Kuroo und dieser Haiba hatte ihn kein Auge zudrücken lassen und ihm Kopfschmerzen verursacht. Verflucht sei dieses Arschgesicht! „Aufgepasst, Spieler! Heute kommen wir zum zweiten Tag unseres Events! Ich hoffe ihr seid noch genauso motiviert, wie gestern! Gleich zu Beginn nochmal die aktuellen Ränge der Gruppen!“ Schon rückte Shirofuku zur Seite und brachte eine Flipchart, worauf eine Tabelle eingezeichnet war: Event 1: • Gruppe A mit sieben Punkten • Gruppe C und Gruppe D mit jeweils sechs Punkten • Gruppe E mit vier Punkten • Gruppe G mit drei Punkten • Gruppe B mit zwei Punkten • Gruppe F mit einem Punkt Aktueller Rang : • Platz 1 -  Gruppe A • Platz 2 - Gruppe C • Platz 3 - Gruppe E • Platz 4 - Gruppe G • Platz 5 - Gruppe B und Gruppe D • Platz 7 - Gruppe F „Da gestern zwei Gruppen gleichzeitig den zweiten Platz belegt hatten, haben wir uns dafür entschieden, dass beide Mannschaften jeweils sechs Punkte bekommen werden. Dafür bekam der Drittplatzierte leider nur vier Punkte, statt der fünf.“ Tsukishima konnte das Kichern des Shrimps hören, der sich über Kageyama lustig machte und ihm frech die Zunge ausstreckte „Ha! Ihr habt uns gestern zwar besiegt, aber trotzdem bist du auf dem vorletzten Platz, bäh!“ Die benahmen sich wirklich, wie ein altes Ehepaar...wie nervtötend! Während der Setter versuchte Hinata in die Finger zu bekommen und ihn für seinen frechen Spruch angemessen zu bestrafen, fragte sich der Blonde, was ihnen heute bevorstehen würde. Ein Marathon? Parkour? Oder etwas noch viel schlimmeres? „Die aktuellen Ränge haben nichts zu bedeuten, denn heute heißt es neue Chance, neues Glück!“, motivierte die Rothaarige die Sportler und erntete das lautstarke Freudengebrüll der Jungs. „Nun denn...die zweite Runde lautet Cavalerie-Battle.“ Cavalerie-Battle? War er der Einzige, der mit diesem Spiel nichts anfangen konnte? Ein kurzer Blick in die Runde verriet ihm allerdings, dass scheinbar niemand etwas mit dem Begriff anfangen konnte. „Anscheinend kennt niemand von euch dieses Spiel“, bemerkte die Managerin und deutete auf ihren Flipchart. „Dann werde ich es euch mal anhand einer Zeichnung erklären." Im nächsten Augenblick blätterte sie zur nächsten Seite und begann vier Figuren zu zeichnen. „Im Prinzip gibt es drei Rollen: Den König, seine beiden Ritter und das Pferd.“ „Die Rolle des Königs würde wunderbar zum großen König passen“, dachte sich Tsukishima belustigt und sah unauffällig zu Kageyama, welcher aufmerksam zuhörte und ihn nicht beachtete. „Der König wird automatisch der heutige Kapitän eures Teams sein. Er wird zwei Bändchen ausgehändigt bekommen und jene muss er sich an die Stirn binden“, fuhr Shirofuku fort. „Seine beiden Ritter müssen versuchen, die Bändchen der anderen Könige wegzunehmen und sie anschließend ihrem eigenen König aushändigen. Diese muss er sich ebenfalls im Bereich seines Kopfes oder seiner Arme binden. Nach zehn Minuten ist das Spiel vorbei. Je nachdem wie viele Bändchen ihr habt, bekommt ihr jeweils einen Punkt dafür.“ „Dürfen die Ritter so viele Bändchen stehlen, wie sie möchten?“, fragte Daichi sofort nach. Die Rothaarige begann daraufhin abwehrend ihre Hände zu schütteln. „Nein, nein. Jedes Ritterduo darf nur ein Bändchen pro Zug stehlen und muss es zuvor ihrem König bringen, ehe sie wieder ein weiteres nehmen dürfen. Sollte der Versuch scheitern, müssen sie ein anderes Team suchen und ihres stehlen, sonst wäre es ziemlich unfair.“ Soweit hatte Tsukishima die nächste Herausforderung verstanden. Allerdings bliebe noch zu klären, was die Funktion des Pferdes zu bedeuten hatte. „Tja und was das Pferd angeht...das trägt den König Huckepack“, erklärte sie mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht. „Denn nur das Pferd darf den König vor den gegnerischen Rittern schützen, sonst niemand! Ach ja und den König abzusetzen ist verboten! Sollte nämlich dieser den Boden berühren, ist die Mannschaft automatisch disqualifiziert!“ Die neue Aufgabe schien nicht unbedingt für Begeisterung zu sorgen. Kein Wunder, im Prinzip hatte das Pferd die Arschkarte gezogen und musste ganze zehn Minuten lang rennen – mit zusätzlichem Balast auf seinem Rücken. „Also dann! Besprecht euch mit eurem Team. In einer viertel Stunde stellt ihr euch an den verschiedenen Stationen auf.“ Während Tsukishima über einen möglichen Plan nachdachte, kamen schon seine restlichen Teammitglieder auf ihn zu. Der Anblick des Schwarzhaarigen versetzte ihm ungewollt einen Stich ins Herz. „Hey, Hey, Hey! Ich übernehme gerne das Pferd“, meldete sich Bokuto zu Wort und schlang einen Arm um die Schultern seines besten Freundes. „Mit dieser Kombination sind wir unschlagbar!“ Kageyama hingegen sah das ganze Unterfangen etwas kritischer. „Bist du dir da sicher, Bokuto-san?“ „Zweifelst du etwa an meinen tollen Fähigkeiten? Möchtest du mir damit sagen, dass ich ein Schwächling bin?“ Der Blonde ahnte bereits was kommen würde: Bokutos berüchtigter Emo-Modus. „N-Nein das meinte ich überhaupt nicht“, verneinte der Setter. „Ich meinte nur, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn die zwei schnellsten Teammitglieder dafür sorgen würden, dass die Bändchen bei Kuroo-san landen würden?“ Alle Achtung. Mit dieser logischen Denkweise von ihm, hatte er nicht gerechnet. Vielleicht war dieser griesgrämige König doch nicht auf dem Kopf gefallen, wie der kleine Shrimp. „Warum nicht gleich so, hey hey hey!“ Mit stolzer Brust und den Händen auf den Hüften stemmend, sah Fukurodanis Ace sie an. „Stellt sich nur noch die Frage, wer das Pferd spielt.“ „Von der Körpergröße her, hätte ich Tsukishima gesagt“, murmelte Kageyama und rieb sich nachdenklich das Kinn. Der Blonde schenkte ihm einen hasserfüllten Blick und wandte sich an seine restlichen Teammitglieder. „Ich bin doch nicht bescheuert, dass ich den Esel für ihn spielen würde." Kuroo wollte gerade seinen Senf dazu abgeben, als ihm Bokuto zuvor kam. „Pferd, Tsukki! Es handelt sich hierbei um ein Pferd! Nicht um einen Esel...aber vielleicht ist es besser, dass du nicht das Pferd spielst...ich meine...naja...sieh dich an...du siehst so aus, als würdest du bei der kleinsten Berührung zerbrechen.“ Wütend sah ihn Tsukishima durch seine Brille hindurch an. Was bildete der sich eigentlich ein? Traute er ihm etwa so eine Aufgabe nicht zu? Und obwohl der Middleblocker ahnte, dass ihn Bokuto mit diesem Spruch lediglich nur provozieren wollte, konnte er das nicht auf sich sitzen lassen. Er warf einen kurzen Blick in die Runde, ehe er mit Entschlossenheit in der Stimme zu ihnen sprach. „Okay. Gehen wir's an.“ * * Worauf hatte er sich da eingelassen? Er, Tsukishima Kei, hatte sich wirklich dazu breitschlagen lassen, die Rolle des Pferdes zu übernehmen. Einen dämlichen Gaul, der seinen Ex-Lover ganze zehn Minuten auf dem Spielfeld tragen durfte. Großartig. Was für eine Ironie des Schicksals... „Da nun alle Mitglieder untereinander ausgesucht haben, wer welche Rolle übernimmt, würde ich zunächst die Könige und ihre Pferdchen nach vorne bitten.“ Pferdchen? Wie alt war sie denn bitte? Acht? Anscheinend hatte Shirofuku ihren Spaß an diesem Spiel. Sie strahlte über das gesamte Gesicht und auch ihre Augen hatten einen irren Glanz darin. Somit stellten sich Tsukishima und Kuroo nach vorne, abseits vom Rest ihres Teams. Ein kurzer Blick auf die anderen Gruppen zeigte dem Blonden, dass diese eine weitaus bessere Strategie verfolgt hatten, als sein eigenes Team. In jeder anderen Gruppe gab es mindestens ein Mitglied, welches man ohne große Mühen auf den Rücken tragen konnte. War ja klar, dass er das Pech-Los gezogen hatte! Er sah sich in seiner eigenen Aussage bestätigt, als er Yamaguchi zusammen mit Kenma entdeckte. Scheinbar war der Setter ihr König und der Pinch-Server sollte das Pferd mimen. Hier hatte Gruppe E einen erheblichen Vorteil. Nicht nur mit Kenma, sondern auch mit Hinata und dessen Geschwindigkeit für die Rolle als Ritter. „Also...wie ich sehe sind alle versammelt und wir können beginnen...somit würde ich unsere Pferde bitten, etwas in die Hocke zu gehen, damit die Könige auf ihren Rücken klettern können.“ Tsukishima konnte schon förmlich das hinterlistige Grinsen Kuroos hinter seinem Rücken spüren, auch wenn er es aufgrund der ungünstigen Position gerade nicht sehen konnte. Zähneknirschend platzierte er ein Knie auf dem Boden und ließ das Andere angewinkelt. Ohne zu zögern stemmte sich der Schwarzhaarige mit seinem gesamten Gewicht gegen den Jüngeren. Verdammt war dieser Vollidiot schwer! Und auch wenn er für einen winzigen Augenblick mit zitternden Beinen wieder aufrecht stand, ließ er sich nichts anmerken. Nur das merkwürdige Gefühl seine ehemalige Affäre auf dem Rücken tragen zu müssen, schmeckte ihm überhaupt nicht. „Nun denn...verteilt euch in der gesamten Halle! Sobald ihr das getan habt, dürfen die Ritter auf die Jagd gehen!“ Mürrisch sah sich der Blonde nach einem geeigneten Platz um, wurde allerdings von Kuroos gelangweilter Stimme in seinem Denken gestört. „Steh nicht wie angewurzelt da und stell dich auf irgendeinen freien Fleck hin. Man hört es ja förmlich in deinem Hinterkopf rattern.“ Das hatte dieser Arsch gerade nicht wirklich gesagt, oder? Wenn er Krieg wollte, konnte er ihn gerne haben! Mit guter Miene zum bösen Spiel drehte sich Tsukishima über seine linke Schulter zu dem Älteren um und lächelte ihn provokant an. „Oh entschuldigen Sie meine Hoheit...ich wollte Ihnen gewiss nicht das Denken abnehmen, aber für gewöhnlich Handeln Sie eher aus Ihrer Intuition heraus, als das es Ihnen beliebt ihr Köpfchen zu benutzen.“ Natürlich war dem Blonden klar, dass Kuroo sich diesen Spruch nicht gefallen lassen würde. Und der erwartete Konterspruch ließ auch nicht lange auf sich warten. „Ah! Mein Gaul beliebt es zu scherzen, soso. Na dann wollen wir doch mal sehen, ob hinter deiner großen Klappe auch etwas dahinter steckt.“ Gaul? Große Klappe? Na warte...dafür würde er noch büßen... Bevor sie mit ihren hitzigen Wortgefechten in die zweite Runde starten konnten, ertönte der Pfiff einer Pfeife. „Da ihr euch scheinbar schon verteilt habt, darf ich den zweiten Tag unseres Events nun offiziell einläuten und die Jagd für eröffnet heißen!“ Verdammt! Jetzt hatte er vor lauter Diskussionen vergessen, sich eine gute Position auszuwählen! So schnell ihn seine Beine trugen, lief er quer durch die Turnhalle. Er konnte bereits das Quietschen von Turnschuhen hören. Schritte, die sich immer näherten. „Wohin läufst du? Hast du überhaupt einen Plan?“ Kuroos vorwurfsvolle Stimme drang in sein Ohr hinein. Der Blonde musste alle Selbstbeherrschung auf sich bringen, um ihn nicht sofort von seinem Rücken herunter zu befördern. Statt ihm jedoch zu antworten, wich er im letzten Augenblick Sugawaras Arm aus, welcher nach dem Schwarzhaarigen hinter ihm fasste und versuchte ihm ein Bändchen abzunehmen. Dieser grinste spitzbübisch. „Nicht schlecht Tsukishima, leider nur nicht schnell genug.“ Ehe sich der Angesprochene versah, tauchte hinter ihnen Komi auf und sprang mit einem Siegerlächeln in die Lüfte. „Tja...ich denke der erste Punkt gehört uns.“ Tsukishimas Iriden weiteten sich. Er rechnete schon mit dem Verlust ihres Bändchens. Nein! Sie würden gleich ihren ersten Punkteverlust machen und es waren noch nicht einmal zwei Minuten vergangen! Doch wie aus heiterem Himmel, wurde sein Körper massiv nach unten gedrückt und der Blonde musste alle Kräfte sammeln, um nicht durch das zusätzliche Gewicht zusammenzusacken. Er konnte Kuroos starken Arme spüren, welche sich um seinen Nacken geschlungen hatten. Nahm seinen Geruch intensiver wahr. Spürte die Wärme des Älteren an seinen Wangen. Er war ihm zu nah. Viel zu nah! „Netter Versuch, aber auf so einen billigen Trick fallen wir sicherlich nicht herein“, meinte der Schwarzhaarige triumphierend und sah Sugawara herausfordernd an. Immer noch etwas perplex von Kuroos spontaner Aktion, lief der Blonde weiter, auf der Suche nach Bokuto und Kageyama. Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Brust und er wusste beim bestem Willen nicht, ob es an der körperlichen Anstrengung oder vielleicht doch an der Nähe des Älteren lag. Fakt war jedoch, dass dieses Spiel seine physischen und psychischen Grenzen enorm überschreiten würde. „Wir spielen erst seit knapp zwei Minuten. Wieso bist du jetzt schon aus der Puste?“, fragte der Schwarzhaarige genervt nach und verlagerte sein Gewicht wieder nach hinten. Dieser miese...das würde er noch zurückbekommen! „Kuroo-san! Brillenschlange!“ Für den Spruch hätte ihn Tsukishima im Normalfall nicht ungeschoren davonkommen gelassen und diesem Arsch von König einen verbalen Denkzettel verpasst. Allerdings ließ es die aktuelle Situation nicht zu und er grummelte nur leise vor sich hin. Kageyama sah sie beide konzentriert und gleichzeitig voller Energie an. „Ich habe es leider nur geschafft eins für unser Team zu erringen. Beim nächsten Mal schaffe ich garantiert mehr." Damit händigte er Kuroo das Bändchen aus und lief weiter. Der Middleblocker band es sich um den Kopf und sah dem Setter kurz nach. „Wenigstens einer, der seinen Job richtig macht.“ Tsukishimas Geduld wurde immer mehr und mehr zu einer Bewährungsprobe. Er merkte allerdings auch, dass sein Körper langsam anfing zu schwächeln. Seine Sicht immer verschwommener wurde. Er durfte auf keinen Fall schlapp machen! Erst recht nicht in der Gegenwart dieses Idioten! „Dann würde ich mir an deiner Stelle ziemliche Gedanken machen, wieso du alles falsch machst“, konterte der Blonde pfiffig zurück. Ihm entging natürlich nicht, dass der Schwarzhaarige ein unterdrücktes Knurren von sich gab. * * Die letzte Minute wurde eingeläutet und Tsukishima hatte große Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. „Fang jetzt bloß nicht an zu schwächeln“, grummelte Kuroo und wirkte alles andere als freundlich. „Gleich ist die Zeit eh um.“ Der Jüngere antwortete ihm nicht, sondern überlegte sich stattdessen, wie sie in der letzten Minute vorangehen sollten. Sie hatten bisher vier Bändchen. Zwar keine große Ansammlung an Punkten, aber immerhin keine Verluste. Im Verlaufe des Spiels hatten sie viele Punkte ergattern können. Jedoch verloren sie auch welche. Sei es durch die gerissene Taktik von Team A oder dem frontalen Angriff aus Team G. Und jedes Mal hatte Kuroo ihn dafür an den Pranger gestellt. Wenn ihm nicht vor lauter Schwindel das Sprechen so schwer fallen würde, hätte er ihm jeden einzelnen Buchstaben zehnfach zurückgezahlt! Während des Spiels sind ihm die Seitenblicke Akaashis nicht entgangen. Dabei wusste Tsukishima nicht, ob dieser seinen eigentlichen Gesundheitszustand durchschaut hatte oder nicht. Aber auch Yamaguchis Blicke blieben ihm nicht verborgen. Jedoch konnte er nicht ihre Bedeutung darin lesen. Und um ehrlich zu sein, wollte er es vielleicht auch nicht. „Schlaf nicht ein! Die Nächsten kommen schon.“ Tsukishimas Iriden sahen Akaashi und Hinata auf sich zu laufen. Auch das noch...mit diesem bescheuerten flinken Shrimp könnte es schwierig werden. Mit Kuroo auf seinem Rücken lief er in die entgegensetzte Richtung und versuchte wenigstens so, etwas Zeit zu gewinnen. Es war nur noch weniger als eine Minute zu spielen Seine Beine und sein Rücken schmerzten. Allerdings bereiteten ihm seine Kopfschmerzen und seine immer unklarere Sicht mehr Probleme. „Du entkommst uns nicht, Stingyshima!“ Hinata hatte ihn eingeholt und Tsukishima konnte nur in letzter Sekunde verhindern, dass dieser auf sie springen und sich die Bändchen unter den Nagel reißen würde, indem er zur Seite auswich. Doch leider bemerkte er zu spät, dass Akaashi sich inzwischen neben ihm befand und nun ungehindert eines der Bändchen auf Kuroos Stirn abreißen konnte. Scheiße, nein! „Arigatou, dass ihr es uns so einfach macht“, murmelte der Setter, ehe er mit dem Spiker zurück zu ihrem Team verschwand. Allmählich verließen Tsukishima die Kräfte und er konnte ein unangenehmes Ziehen auf seiner Stirn spüren. Es waren nur noch weniger als eine Minute zu spielen! Er durfte jetzt auf keinen Fall klein bei geben! „Träum nicht so viel. Wir haben dafür unser Bändchen schon einbüßen müssen“, meinte Kuroo grimmig und setzte hinzu. „Such lieber einen unserer Teamkameraden. Vielleicht haben wir Glück und sie können uns noch eins aushändigen, bevor die Zeit abläuft.“ Tsukishima presste seine Lippen aufeinander, um sich seinen bissigen Kommentar zu verkneifen und sah sich stattdessen in der Halle um. Am anderen Ende der Halle konnte er Bokuto ausfindig machen, welcher stolz ein Bändchen in die Höhe hielt auf sie zu lief. Diesem Arsch von Kuroo Tetsurou würde er es schon zeigen! Er sammelte ein letztes Mal seine letzten Energiereserven ein und lief dem Wingspiker entgegen „Es sind noch dreißig Sekunden zu spielen“, verkündigte Shirofuku euphorisch. Jeder Schritt und jeder Atemzug tat dem Blonden weh. Er wich jedem Angriffsversuch aus, seine Augen nur auf sein Ziel gerichtet. Versuchte das Hämmern in seinem Inneren zu ignorieren. „Zehn Sekunden!“ Mit letzter Kraft und seinem eisernen Willen schaffte es Tsukishima trotz verschwommener Sicht, tatsächlich noch Bokutos Fingerspitzen zu berühren und ihm das Bändchen abzunehmen. Reichte es nach hinten zu Kuroo. Exakt in der selben Sekunde, als sich der Schwarzhaarige das Bändchen über die Stirn gebunden hatte, ertönte die schrille Pfeife Shirofukus. „Okay Jungs! Das Spiel ist vorbei!“ Die Zeit war um. Sie hatten es geschafft, ganze vier Punkte zu ergattern. Kaum sprang Kuroo von seinem Rücken herunter, gaben seine Beine nach und sein Körper drohte auf dem Boden zu landen. Das Letzte was er mitbekam, bevor alles um ihn herum dunkel wurde, war wie mehrere Stimmen nach seinem Namen riefen. „Tsukki!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)