whαt'𝗌 α mαn to do von Crispie (KuroTsuki | BokuAka) ================================================================================ Kapitel 12: Decision. --------------------- Kuroo P.O.V „Was willst du von mir, Kuroo-san?“ Mit verschränkten Armen und einem herablassenden Blick sah ihn Karasunos blonder Middleblocker an. Seine ablehnende Haltung verriet schon alles. Trotzdem ließ sich Kuroo davon nicht einschüchtern – ganz im Gegenteil. „Nur eine Sache...-“, antwortete er ihm kühl zurück und bemerkte, dass er nun die volle Aufmerksamkeit des Anderen hatte. „Wirst du nun die Gruppe verlassen oder nicht?“ Einige Sekunden lang geschah gar nichts. Die Stimmung zwischen ihnen war zum Zerreißen angespannt und drohte förmlich in der Luft zu explodieren. Doch plötzlich ertönte ein Prusten, gefolgt von einem lauten hämischen Lachen. Kuroos Miene verfinsterte sich. „Ist das dein Ernst? Wer denkst du eigentlich, wer du bist?“ Es war zu erwarten gewesen, dass Tsukki alles andere als kooperativ sein und das Ultimatum ausschlagen würde. Seine Handflächen bildeten sich zu Fäusten. Er würde mit Sicherheit nicht die Beherrschung verlieren. Nicht bei ihm. „Fein. Wenn du der Meinung bist, dich wie ein bockiges Kind aufführen zu müssen, werde ich das selbst regeln.“ Damit lockerte er seine Hände wieder und steckte sie in die Hosentaschen. Bevor er dem Jüngeren jedoch den Rücken zukehren konnte, stieß dieser sich mit dem linken Fuß von einem Baum ab, an dem er angelehnt war und stand ihm nun gegenüber. „Wieso willst du eigentlich, dass ich aus der Mannschaft austrete?“, fragte Tsukki in einem höhnischen Ton und rümpfte sich die Nase. „Ist dir denn meine Anwesenheit so zuwider, Kuroo-san?“ Klatsch! Diese Frage war wie eine mentale Ohrfeige für Nekomas Kapitän gewesen. Seit ihrer Trennung vor einiger Zeit, hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt gehabt – zumindest nicht bis gestern!  Und nun stellte er ihm solch eine dreiste Frage? Er hatte doch mit ihm Schluss gemacht, nicht umgekehrt! „Wenn du nur wüsstest...“, zischte Kuroo voller Bitterkeit und blickte zähneknirschend zur Seite.  Ob es nun beabsichtigt war oder nicht – Tsukki hatte jedes einzelne Wort verstanden und starrte ihn durch seine Brille hindurch an. Seine goldbraunen Augen waren etwas aufgerissen und spiegelten vieles wieder: Arroganz, Wut, Desinteresse...aber da war noch etwas. Etwas, was der Schwarzhaarige vorher noch nie bei ihm gesehen hatte, aber was genau? Ehe der Schwarzhaarige sich von ihm endgültig abwandte, drehte er sich ein letztes Mal um. Bemerkte zu seiner eigenen Verwunderung, dass der Blonde sich nicht vom Fleck bewegt hatte und ihm nachsah. Allerdings mit seinem typischen verachtenden Blick. Tsukki konnte von ihm denken, was immer er wollte. Es waren seine Gedanken und sein Leben, in welchem er selbst nicht mehr erwünscht war. Tief durchatmend setzte er seinen Weg zur Turnhalle fort. Und mit jedem Schritt den er sich entfernte, wurde die Kluft zwischen ihnen immer größer... * * Nun war guter Rat teuer. Nachdenklich strich sich Kuroo seine abstehenden Strähnen nach hinten und überlegte. Vor dem Blonden hatte er eine ganz schön dicke Lippe riskiert und ihm angekündigt, dass Team verlassen zu würden. Aber wie sollte er das bloß am besten anstellen? Tsukki... Wieso musste dieser Junge nur alles noch komplizierter machen, als es eh schon war? Energisch schüttelte er seinen Kopf und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Es fiel ihm schwerer als gedacht, seiner Ex-Affäre gegenüber zu stehen. Bei jeder Regung oder jedem Wort, welches seine Lippen verließ, musste er alle Kraft aufbringen, sich zu beherrschen. Denn noch immer schwirrte ihm nur eine einzige Frage durch den Kopf: Warum hatte er alles aus dem Nichts beendet? Wie oft hatte Kuroo sich nur diese eine Frage gestellt. Er wusste es wirklich nicht. Es hatte ihn damals alle Selbstbeherrschung gekostet, nicht sofort das nächste Zugticket zu kaufen, damit nach Miyagi zu fahren und ihn zur Rede zu stellen. Doch er hatte sich entschieden, zur Abwechslung mal auf seinen Verstand zu hören und sich nicht von seinen Instinkten leiten zu lassen. Auch wenn ihn Akaashi und Bokuto regelrecht dazu zwingen mussten. „Kuroo-san?“ Abrupt blieb der Angesprochene stehen und wirkte mehr als überrascht, als er nur wenige Meter vor sich, Karasunos Stammsetter erblickte. Was konnte ausgerechnet dieser nur von ihm wollen? Mit einem aufgesetzten Grinsen versuchte er einen kleinen Smalltalk zu führen. „Oh, hey Kageyama! Na was gibt’s?" Amüsiert stellte Kuroo fest, dass sich Kageyama immer noch schwer tat, Konversationen ohne das Thema Volleyball zu führen. Das hatte ihm mal vor längerer Zeit Tsukki erzählt... Schmerzlich wurde er wieder an ihn erinnert und es kostete ihn alle Selbstbeherrschung, nicht seine Fassade bröckeln zu lassen. Verdammt nochmal! Seit wann war er zu einem emotionalen Weichei mutiert? „Eigentlich nichts“, antwortete ihm der Setter. „Eigentlich?“, wiederholte der Ältere den Satz und hob belustigt eine Augenbraue in die Höhe. Er war sich zu einhundert Prozent sicher, dass noch irgendwas im Busch war. Das konnte er dem Jüngeren an der Nasenspitze ansehen. Statt ihm jedoch zu antworten, kam dieser auf ihn zu. Die saphirblauen Augen immer noch stets auf ihn fokussiert. „Was soll das werden?“, dachte sich der Schwarzhaarige und wartete gespannt, was auf ihn zukommen würde. Als Kageyama schließlich Schulter an Schulter neben ihm stehen blieb und weiterhin gerade aus sah, beantwortete er ihm schließlich seine Frage. „Grundsätzlich geht es mich nichts an, Kuroo-san...“, begann er das Gespräch und erntete einen verwunderten Seitenblick seitens des Älteren. „Allerdings werden wir für die nächsten Tage ein Team bilden. Ich möchte, dass wir alle als Gruppe miteinander agieren können.“ Worauf wollte er hinaus? Der Angesprochene wusste nicht wirklich, was der Setter meinte. In seiner Position als Nekomas Kapitän, waren ihm solche Dinge schon längst bekannt und das sollte selbst ein Außenstehender wie Kageyama wissen. Gerade als er ihn darauf ansprechen wollte, wurde er jedoch durch ein Pfeifen, gefolgt von einem lauten „Kuroo-san!“ unterbrochen. Diese penetrante Stimme... Genervt drehte er sich um und entdeckte Lev, welcher fröhlich auf sie zukam. Bevor dieser sie jedoch erreichen konnte, entfernte sich Kageyama von Kuroo, blieb allerdings noch für einen kurzen Moment stehen und warf dem Älteren einen letzten Blick über die Schulter zu. „Du solltest am Besten alle privaten Angelegenheiten geklärt haben, ehe das Turnier anfängt. Ansonsten stehen wir vor einem großen Problem dar.“ Mit diesen Worten verschwand er und ließ einen mehr als perplexen Kuroo zurück... * * Nachdem es dem Schwarzhaarigen nach gefühlten Stunden endlich gelungen war, diese Labbertasche Lev loszuwerden, wollte er schnellstmöglich Karasunos Managerin ausfindig machen. Ihm kam die Idee auf, dass sie ihn eventuell mit einem Spieler einer anderen Gruppe austauschen könnte, da sie das Turnier organisiert hatte! Während er sich auf die Suche nach Kiyoko machte, kamen ihm wieder die letzten Worte des Setters durch den Sinn. Kageyama wusste etwas! Irgendetwas wusste er! Es konnte sich unmöglich um keinen Zufall handeln. Vermutlich hatte er die gestrige Szene mitbekommen, als er Tsukki ziemlich nahe gekommen war und ihm das Ultimatum unterbreitet hatte. Wie viel hatte er mitbekommen? Und vor allen Dingen: Wie viel wusste er bereits? Er musste besser aufpassen, wie er in der Öffentlichkeit mit Tsukki umging. Nicht das es ihn interessierte, ob die Leute nun von seiner ehemaligen „Beziehung“ zu ihm erfahren würden oder nicht. Fakt war jedoch, dass er sich in Teufelsküche begeben hatte, indem er sich auf einen erst Sechzehnjährigen eingelassen hatte. Die Tatsache, dass es sich hierbei sogar um einen Jungen handelte, interessierte ihn da herzlich wenig. Schließlich stand er offen zu seiner Bisexualität. Beinahe hätte er vor lauter Grübeln nicht bemerkt, dass seine Zielperson an ihm vorbeigegangen war. Er reagierte schnell und winkte ihr zu, um auf sich aufmerksam zu machen. „OyaOyaOya, hübsche Managerin von Karasuno!“, lächelte Kuroo ihr charmant entgegen und war froh, dass Yamamoto gerade nicht in der Nähe war. Höchstwahrscheinlich wäre dieser noch auf ihn losgegangen! Kiyoko ignorierte ihn allerdings gekonnt und lief an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Wahrscheinlich war das zu viel des Süßholzgenraspel gewesen. Ein Plan B musste her! Schnell holte er sie ein und ging mit ihr gemeinsam auf die Eingangshalle der Turnhalle zu. Dunkelblaue Augen warfen ihm zunächst einen misstrauischen Blick zu und fast hätte Kuroo geglaubt, dass es zwecklos wäre mit ihr ein Gespräch anzufangen, als sie selbst das Wort ergriff. „Kann ich dir vielleicht helfen?“ Auch wenn der Spieler ihr sofort ansah, dass sie ihm am Liebsten aus dem Weg gegangen wäre, bildete sich ein keckes Grinsen auf seinen Lippen.  „Es gäbe da tatsächlich etwas, wobei du mir helfen könntest und zwar...-“ * * Tsukki P.O.V „Wenn du nur wüsstest...“ Kuroos Worte hatten sich wie ein Messer schmerzhaft in seine Seele gebohrt. Alles in seinem Inneren hatte sich verkrampft, auch wenn er nach wie vor unnahbar nach Außen hin gewirkt hatte. Verbittert hob er seine Mundwinkel nach oben und schob sich seine Brille zurecht, kaum das Nekomas Kapitän ihm den Rücken zugekehrt hatte. Er sah ihm noch wenige Sekunden hinter her, ehe er seine Trainingstasche vom Boden aufhob und auf das Schultor zusteuerte. Wenigstens wusste er nun, was sein Ex-Lover über ihn dachte. Auch wenn er mit solch einer Reaktion mehr oder weniger gerechnet hatte. Nur...wieso nahm ihn diese Erkenntnis mehr mit, als er angenommen hatte? Doch nicht etwa weil...- „Tsukishima-kun, wo willst du hin?“ Akaashis ruhige Stimme bildete einen Kontrast zu seinen dunkelgrünen Augen, welche ihn ernst anblickten. Der Blonde hatte ihn überhaupt nicht bemerkt, als er an der Schulmauer vorbeigegangen war. „Ich gehe nach Hause.“ Ohne den Grund seines Gehens zu nennen, wollte er seinen Weg fortsetzen. Der Dunkelhaarige überholte ihn allerdings und stellte sich ihm in den Weg. Die Arme verschränkend ließ der Ältere seine Augen von unten nach oben schweifen und blieb an den goldbraunen Iriden hängen. „Du kannst nicht einfach abhauen, wenn dir etwas nicht passt.“ „Ich haue mit Sicherheit nicht ab. Ich habe nur kein großes Interesse daran, mich mit der Anwesenheit unnötiger Menschen zu schmücken“, verteidigte Tsukishima sein Verhalten. „Und mit unnötigen Menschen meinst du sicherlich Kuroo-san, nicht wahr?“ Die Augen des Größeren wichen denen des Setters aus. Es brauchte keine weiteren Worte. Wieder kam ihm der hasserfüllte Satz des Anderen in den Sinn. Warum konnte er ihn nicht einfach vergessen? Unbewusst biss er sich auf die Unterlippe und hielt sich die Hand auf die Stirn. Wieso konnte er diesen Vollidioten nicht aus seinen Gedanken verbannen? Sonst konnte er doch auch alles und jeden ausblenden, warum also ihn nicht?! Ein tiefes Räuspern brachte ihn schließlich wieder zurück in die Wirklichkeit. Akaashis Räuspern. „Tsukishima-kun...du kannst natürlich nach Hause gehen, wenn du das möchtest. Keiner kann dich dazu zwingen hier zu bleiben“, erklärte ihm der Schwarzhaarige monoton. „Trotzdem wird es dir nicht weiterhelfen. Über kurz oder lang wirst du dazu gezwungen sein, dich deinen Problemen zu stellen.“ Irgendwie erinnerte ihn Akaashi seit ihrer gemeinsamen Zeit im Sommercamp an einen Art Mentor, der ihm stets versuchte, den richtigen Weg zu zeigen. Auch wenn er es niemals zugeben würde, schätzte er den Älteren sehr. Dieser hatte ihn bisher immer versucht zu unterstützen und ihm Ratschläge mitzugeben. Wahrscheinlich um zu verhindern, dass er das selbe Leid durchmachen musste, wie der Schwarzhaarige es einst selbst tat. Doch es wurde langsam Zeit, sich all den Problemen, die sich in den letzten Tagen, Wochen und Monaten zusammengetragen hatten, entgegenzuwirken. Selbst er war nicht in der Lage, all diesen Dingen für immer standzuhalten. In dem Augenblick, als Akaashi den Entschluss des Anderen durch die Veränderung seiner Iriden ablesen konnte, huschte ihm ein wissendes Lächeln über die Lippen. * * Sich seinen Problemen stellen... Akaashis Worte hatten Wirkung gezeigt. Vielleicht nicht von Anfang an und nur mit Hilfe von sanfter Gewalt. Doch sie erfüllten ihren Zweck und hatten ihn dazu getrieben, gemeinsam mit dem Setter die Turnhalle der Karasuno-High zu betreten. Kurz bevor sie sich für die nächsten Stunden zu ihren Teams begeben würden, legte ihm der Schwarzhaarige sanft, aber bestimmt, seine Hand auf die Schulter und atmete bewusst noch einmal tief ein. „Vergiss nicht. Es kommt nur auf dich alleine an, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickeln wird.“ Und so verabschiedeten sie sich voneinander und gingen zu ihren jeweiligen Mannschaften. Zu seiner Überraschung standen dort nicht nur Kageyama und Bokuto, sondern auch seine Ex-Flamme vor ihm. Hatte Kuroo nicht vorgehabt, das Team freiwillig zu verlassen? Lange darüber nachdenken konnte er allerdings nicht: Shirofuku hatte die Bühne betreten und sprach zum Publikum über ein Mikrophon. „Na freut ihr euch auch schon über die nächsten fünf Tage, so wie ich?“ Viele stimmten ihrer Frage mit einem lauten Grölen zu und sie kicherte einen Moment. „Jedenfalls ist das Turnier nun offiziell eröffnet! Ich gebe das Wort nun weiter an unsere bezaubernde Shimizu-san!“ Lauter Beifall vom Publikum ertönte, insbesondere von Nishinoya, Tanaka und Yamamoto, welche sich in die erste Reihe geschlichen hatten und mit Tränen in den Augen „ihre“ Kiyoko von ganz nah betrachten konnten.  „Vielen Dank, Shirofuku-san. Ich möchte euch auf eine Regel hinweisen, die wohl einigen noch nicht ganz klar war“, erklärte sie und ihre Augen schweiften durch die Zuschauermenge. „Es werden keine Ausnahmen gemacht. Die Teams werden weiterhin so bestehen bleiben, wie sie ausgelost wurden.“ Tsukishima konnte sehen, wie die Dunkelhaarige zu Kuroo schielte. Nun war ihm auch klar, warum der Schwarzhaarige noch immer in ihrer Mannschaft war. „Es freut mich euch nun sagen zu können, mit welcher Disziplin wir das Turnier beginnen werden“, verkündete sie mit einem sanften Lächeln. „Ski Laufen.“ Na toll. Missmutig blickte er alle Mitglieder seines Teams an und klatschte sich gedanklich gegen die Stirn. Wie sollten sie bei dieser sportlichen Disziplin auch nur den Hauch einer Chance haben, wenn sie noch nicht einmal diese Sportart beherrschten? Ganz zu schweigen von ihrem miserablen Teamgeist... Apropos Teamgeist...eine Frage schwirrte ihm schon seit heute Morgen durch den Kopf: Hatte einer von ihnen überhaupt daran gedacht, den Zettel mit der Kapitän-Reihenfolge abzugeben? Ihm schwante Übles... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)