The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 14: Prüfung ------------------- Vila – helllichter Tag, doch die Stimmung war nicht gerade berauschend. Kori fand sich am Boden eines verlassenen Innenhofs wieder. Kurzes Abtasten vergewisserte ihr, dass sie noch alles beisammen hatte, keine Körperteile verloren hatte oder gröbere Verletzungen. Ihre linke Hand lies sie auf ihren Kopf verweilen, der fühlte sich nicht gut an. Aber was hatte er sich erwartet, nach 3 Tagen ohne Wasser und nach so einem Aufschlag auf harten Boden. Langsam wurde sich Kori ihrer Situation bewusst. Gerade noch – so fühlte es sich zumindest an – stand sie Bartholomäus Bär gegenüber und plötzlich war sie hier. In einer Stadt, die sie nicht kannte, auf einer Insel, von der sie nicht wusste, wo sie lag. Ihrer Ungeschütztheit bewusst, rappelte sie sich auf und inspizierte den Innenhof, in dem sie gelandet war, ganz genau. Sie huschte in eine Ecke, um nicht sofort gesehen zu werden und schlich dann langsam auf die Straße hinaus. Hier tummelten sich nicht all zu viele Leute, die Stimmung lag im Keller. Koris Augen zeigten ihr einige Häuser, die nicht unbeding schlecht aussahen, doch waren sie auch nicht schick hergerichtet. Einfach etwas vernachlässigt, dafür bestimmt dem Zecke dienlich. Der ein oder andere Bewohner lies sich doch auf der Straße blicken. Sie sahen nicht erschreckend aus, wie ganz normale Menschen einfach, doch die misstrauischen Blicke, die Kori kassierte, gefielen ihr nicht. Sie entschied sich, weiterhin verdeckt zu arbeiten, dafür lies sie ihre Kappe und ihre Uniformjacke zurück. Ein Mädchen mit Jeans, Stiefeln und einem weißen Top würde schon niemand etwas schlimmes andichten. Es gelang ihr nach kürzester Zeit eine Bar zu finden, welche sie auch sogleich betrat, gefolgt von bösen, richtenden Blicken. So unwohl hatte sie sich noch nie gefühlt. Wie auf Eierschalen ging sie zur Theke und sprach die Kellnerin an. „Darf ich Sie fragen, wo ich hier bin?“, fragte sie vorsichtig und leise. Die Kellnerin lächelte sanft, sie war die erste, die sie nicht zu missachten schien. „Auf Vila“, hauchte die rosahaarige Bardame, die auf den Namen Yasashi hörte. Kori nickte dankend und bestellte sich einen doppelten Whiskey. Sie wollte sich keinen Rausch antrinken, doch für Vila vermutete sie, brauchte sie schon etwas mehr als ein kleines Gläschen. An ihrem Lieblingsgetränk nippend sah sie sich vorsichtig in der Bar um. Die Blicke hafteten weiterhin an ihr. Eine schreckliche Situation. Schnell trank sie den Whiskey aus, bezahlte ihn und machte sich schnell vom Acker. Die zwielichtigen Gestalten da drinnen waren ihr nicht geheuer, doch sie erkannte keinen der Männer, somit waren keine gesuchten Piraten unter ihnen und außerdem konnte sie keine ganze Stadt hochnehmen, nur weil sie etwas komisch waren. In Wirklichkeit war ja Kori gerade die Komische. Ihre Füße trugen sie durch die Straßen der unheimlichen Stadt. Die Gedanken an die Nächte hier wollte sie sich gar nicht machen. Kori war sehr aufmerksam, sie hatte schon kein gutes Gefühl hier nur zu gehen und nun kam auch noch der Verdacht, verfolgt zu werden hinzu. Sie biss sich auf die Lippen. Natürlich war ihr nicht wohl, sie hatte keine Angst, denn sie wusste sich ja zu verteidigen, doch sie wusste nicht, wer vielleicht gleich aus der nächsten engen Seitenstraße springen würde und sich mit ihr anlegen würde. Plötzlich hörte sie eine Stimme. Kori wurde langsamer und versuchte nah genug ranzukommen um zu lauschen. Dabei konzentrierte sie sich vollkommen auf die leise Stimme, die sehr geheimnisvoll sprach. „Das ist sein Sohn“, hauchte die Stimme aufgeregt. Sein Sohn? Wer? Und wessen Sohn? Einen Schritt wagte Kori noch und konnte den Besitzer der Stimme erkennen. Emporio Ivankov, der Transenkönig, stand in einer Gasse, Kori mit dem Rücken zugewandt. Sein Gesprächspartner war nicht zu erkennen. Gerade wollte Kori ihren Langstock schnappen, da wurde sie von hinten überrascht. Sie spürte eine Hand fest auf ihren Mund gepresst, eine weitere hielt von rechts ihre linke Hand um mit dem Arm auch die rechte zu blockieren. Kori war starr vor Schock und lies sich gegen ihren in eine enge Gasse ziehen. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich aus dem Klammergriff zu winden. Ein bekannter Geruch drang ihr in die Nase. Sie war verwirrt. Dieser Geruch kam ihr vertraut vor und war absolut unpassend für diese Situation. „Du musst jetzt ausgesprochen leise sein“, wurde ihr ins Ohr geflüstert und als wäre sie gerade aus einem schlimmen Traum aufgewacht, war sie gleichzeitig erleichtert und schockiert über das was geschehen war. Sie erkannte die Stimme genau und mit einem Mal liefen ihr die Tränen über die Wangen und auf über die Hand, die sie noch immer auf ihrem Mund spürte. Sie nickte und zog mit der Nase auf. Ihr vermeidlicher Angreifer lies sie los und Kori drehte sich sofort zu ihm um. Mit dem Erblicken seines Gesichtes, das schwarze Haar, die Sommersprossen, das verschmitzte Grinsen, wurde sie augenblicklich wütend. „Du riesengroßer Vollidiot“, fauchte sie und schlug mit geballten Fäusten auf ihn ein. Ace wehrte sich nur mit dem mindesten Aufwand, denn Kori konnte auch nicht mit voller Kraft und aus voller Überzeugung auf ihn einprügeln, denn eigentlich war sie unbeschreiblich froh, ihn endlich wieder zu sehen. Aber dennoch so enttäuscht von all seinen Entscheidungen. „Wie konntest du mich dort stehen lassen“, mit diesen Worten wurden ihre Schläge fester und Ace fing dann doch ihre Fäuste auf und hielt Kori an den Handgelenken fest. Ein kurzer Blick lies ihn wissen, dass die, die von Kori belauscht wurde schon gar nicht mehr hier waren. Er spürte aber auch, dass sie sich nicht mehr in unmittelbarer Nähe aufhielten. Kori war von ihren Gefühlen so maßlos überfordert. Die Erleichterung, dass es ihm gut ging, die Freude, ihm wieder gegenüberstehen zu können und die gesamte Wut, die sich aufgebaut hatte, weil er sie alleine hat lassen, weil er Entscheidung um Entscheidung gegen sie getroffen hatte, zumindest sah sie es genau so. Ununterbrochen wechselte sie zwischen seinen Augen und ihren Händen, die von seinen am Gelenk festgehalten wurde. Sie fühlte sich eingesperrt und überladen mit ihren Empfindungen. Ruckartig riss sie sich los, fixierte ihn mit ihren Augen zog ihn in einen überwältigend sinnlichen Kuss, den er zu Koris Überraschung sogar erwiderte. Für einen Moment blieb die Zeit vollkommen stehen und Kori hatte sogar das Gefühl, ihr Herz setzte aus. Einen wunderschönen Augenblick gab es kein rundherum, keine Gefahr, keine Konsequenzen, die Kori direkt nach dem Kuss wieder einholen sollten. In der Sekunde, in der sie merkte, was sie da angefangen hatte, was hier gerade geschah, drängte sie sich wieder von ihm weg. Ihr Herz raste. „Was tun wir hier?“, flüsterte sie, fasste sich überrascht auf die Lippen und fixierte Ace, der gerade nichts anderes tun konnte als schmutzig zu grinsen. „Wir lassen uns von unseren Gefühlen überwältigen und das finde ich nicht mal so schlecht“, antwortete er und wartete ab. Er wusste genau, egal, was er nun tat, es wäre falsch oder würde zumindest mit Schlägen oder einer Beschimpfung bestraft. Er kannte Kori eben zu gut und diese hasste sich für diesen Moment der Schwäche. Ihr wurde bewusst, dass dieser unvergleichliche Kuss von ihr ausging, dass sie anfing und nicht nachgab, dass all das dumme Gerede der anderen auf einmal nicht mehr so unwahr schien. „Das ist nicht ok“, murmelte sie, ihre Finger immer noch an ihren Lippen haftend. Die Gedanken schossen wild durch ihren Kopf. Sie war hier, weil sie eine Prüfung zu bestehen hatte, sie musste vollkommene Loyalität und Verlässlichkeit beweisen, sie durfte nicht mir leeren Händen nach Impel Down kommen und nun stand sie hier und küsste ihren Feind und wollte ihn par tu nicht nach Impel Down bringen, auch wenn ihr dieser Gedanke in diesem Augenblick schoss. Es war einer ihrer Pläne, Ace zu fangen und ihn einzubuchten, doch jetzt wo sie vor ihm stand, nicht mehr Frau ihrer Gefühle war, konnte sie es nicht, sie konnte nicht einmal ernsthaft daran denken, es wirklich zu tun. „Sagte ich nicht, du könntest mir nicht wiederstehen?“, sagte Ace dann doch nach einer Weile mit einem frechen Grinsen und Kori lief komplett rot an. Doch dann atmete sie auf. „Du bist hier derjenige, der mir nicht wiederstehen wollte, ich hab das angeboten und du hast es angenommen“, erklärte sie schnippisch Aces Schwäche und nicht ihre. Kori wandte sich kurz ab und versuchte sich zu sammeln doch genau dann bewies ihr Ace, dass auch sie ihm nicht wiederstehen konnte, denn sie konnte sich auch beim besten Willen nicht gegen den nun von Ace ausgehenden Kuss wehren. Ganz im Gegenteil. Die Soldatin versank mit langsam schließenden Augen in diese Zärtlichkeit. Ihre Verpflichtungen drifteten ins gedankliche Nirwana, ihre Schwäche für diesen viel stärker gewordenen Mann nahm vollkommen Oberhand, dass sie nicht einmal, als sie die kalte Steinmauer hinter sich spürte, das Gefühl hatte, bedrängt zu werden. Kori wollte das, genau das und ihr wurde erst nun bewusst, dass sie das bereits auf ihrer Reise wollte. Wie konnte ihr ein Mann nur so den Kopf verdrehen? „Lass uns lieber die Kulisse wechseln“, hauchte Ace gegen Koris Lippen als er sanft den innigen Kuss löste. Sie schlug die Augen auf. Ihr war ganz anders. Seine Nähe, seine Lippen, seine Ausstrahlung machten es ihr gerade sehr schwer klar zu denken und so lies sich einfach führen. Wie in Trance ging sie neben Ace her. Mit jeden Schritt landete sie immer mehr im hier, sie war so weggedriftet. Ace geleitete sie aus der Stadt heraus. Vorsichtig, denn sie waren noch immer auf Vila, wo die Leute einem nicht geheuer sein konnte. Kori wusste nicht, wo sie hingeführt wurde, doch sie vertraute Ace wider ihren Willen blind. Die beiden liefen über eine nicht all zu weite Ebene an deren Ende sich ein verlassenes Bauernhaus befand. Hielt er sich hier etwa auf? Alle Türen und Fenster hinter sich verschlossen fanden sich die beiden im Wohnraum der Hütte wieder und musterten einander erst einmal. Kori war nun auch wieder vollkommen in der Realität angekommen. „Wie läufts bei der Marine?“, fragte Ace dann einfach so heraus. Kori war etwas perplex. Von dem Zauber, der in der engen Gasse noch herrschte war kaum mehr etwas zu spüren. „Gut… ich… ehrlich gesagt, ich bin Oberleutnant und bestehe gerade eine Prüfung, die mir eine große Beförderung einbringen wird. Ich werde Kapitänin und bekomme meine eigene Crew, wenn ich mit einem Piraten oder Verbrecher im Impel Down auftauche“, erklärte Kori und sprach mit Ace wie mit einem guten alten Freund, der kein Pirat war. „Das ist ja klasse, Oberleutnant Kori!“ Ace freute sich wirklich für sie. Er legte die Tatsache, dass sie eigentlich Feinde waren, ganz einfach beiseite. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass Piraten normalerweise nicht auf Marinejagd sind, sondern genau andersrum und dass die Marine nur der Spielverderber war. Kori aber war für ihn keine Spielverderberin, viel mehr machte sie das Spiel viel interessanter. „Danke“, sie lächelte. Diese Beförderung war ein großer Schritt nach bereits großen Schritten und noch viele würden folgen. „Aber das hier“, sagte sie und deutete zwischen ihnen beiden hin und her. „Das kann es nicht geben“, sprach sie weiter. Sie war ihm hoffnungslos verfallen, dachte sie doch wirklich kurz daran, alles liegen und stehen zu lassen und mit ihm zu gehen, doch nein, das war kindisch und sinnlos. „Warum denn nicht? Mir macht es nichts aus und du kannst mich sowieso nicht hinter Gitter bringen“, gab Ace an und streckte sich dabei. Koris Augen verengten sich. War er wirklich so eingebildet? Kori war nicht mehr irgendwer, sie hatte hart trainiert und sich bereits schnell bewiesen. „Aber mir macht es was aus, was für einen Piraten übrig zu haben außerdem weißt du nicht, mit wem du dich anlegen würdest“, gab Kori bei. Sie schüttelte den Kopf. Die Situation, in der sie hier gelandet war, gefiel ihr gar nicht. „Du weißt bestimmt schon, dass ich von der Feuerfrucht gegessen habe und wenn du hier nicht gerade Seestein dabei hast, hast du keine Chance gegen mich“, öffnete Ace ihr die Augen. Natürlich hatte sie Seesteinketten mit, doch sie könnte sie ihm nicht anlegen. Sie sah ihn mit einem tadelnden Blick an und analysierte die Situation. Selbst die Seesteinketten müsste sie ihm erst einmal anlegen können. Sobald er diese sah, war er doch über alle Berge. Oder sollte sie sich auf eine Nacht hier mit ihm einlassen und ihn dann im Schlaf überraschen? Kurz spielte sie mit diesem Gedanken, doch sie wusste, sie würde es nicht zustande bringen und dafür verfluchte sie sich. „Was geht in deinem Dickkopf da oben vor, hm?“, fragte Ace schließlich und tippte mir seinem Zeigefinger gegen ihre Stirn. „Rein gar nichts, was Sinn machen würde“, antwortete sie knapp und begann sich dann in dieser Hütte umzusehen. Sie war eigentlich ein sehr angenehmes Versteck, doch wie sicher war es hier? Nur wenige Kilometer entfernt war eine Stadt voller eigenartiger Leute, die sie mit ihren Blicken nur so verurteilten, für nichts und wieder nichts, die ohne Probleme hier jemanden vermuten könnten und sonst was starten könnten, wenn sie denn wollten. „Was machst du überhaupt hier?“, fragte sie Ace dann plötzlich und dieser zog genauso plötzlich eine ernste Miene. Er erzählte ihr von Thatch und einem Verräter namens Blackbeard. Sie erfuhr von einer Teufelsfrucht und dem Mord an einem Verbündeten. Ihr Blick wurde verachtend. „Genau deswegen hasse ich euch Piraten so, nichts ist euch heilig“, fauchte sie und schüttelte wild den Kopf. „Manchen, ich suche Blackbeard und werde ihn zur Rechenschaft ziehen“, zeigte er Kori, dass er anders war. Sie seufzte. Natürlich war Ace anders, das wusste sie bereits. „Vielleicht finde ich ihn ja, dann nehme ich ihn gleich mit ins Impel Down“, sagte Kori und zwinkerte Ace zu. Dies wäre bestimmt eine tolle Lösung, doch Ace winkte diese ab. „Ich will nicht, dass dir was passiert“, wollte er das Thema abschließen, doch er hatte damit etwas viel Gröberes angestoßen. „Wer glaubst du eigentlich, wer ich bin? Ein kleines Mädchen, das glaubt, sie kann Piraten jagen? Ich bin Oberleutnant und so gut wie Kapitänin und habe meine eigenen Leute hinter mir und“, sie wollte noch viel mehr sagen, doch Ace fuhr ihr direkt drüber. „Du hast keine Ahnung, was Blackbeard mit dir anstellen würde!“, schrie er sie regelrecht an. Beide starrten einander scharf an. Kori wollte nicht, dass Ace sie so unterschätzte und Ace wollte nicht, dass dieser Wahnsinnige ihr etwas antat. „Weißt du was, mach einfach was du willst“, sagte Ace und entschloss sich, Blackbeard einfach schnellstmöglich zu fassen, dass es keine Verluste geben sollte. Daraufhin grinste Kori. Natürlich tat sie immer was sie wollte und dann fiel ihr etwas ein. „Ivankov!“, rief sie überrascht und Ace ahnte schon, was kommen sollte. Dieser Mann war bestimmt nicht weniger gefährlich, doch vielleicht konnte er ihr helfen. Natürlich half er nicht gerne der Marine, doch Kori? „Er hält sich schon etwas länger hier auf, ich denke, die Revolution plant etwas“, sagte Ace zu diesem Thema und Kori nickte einfach nur. Gedanklich hatte sie ihn bereits gefasst. „Ich muss ihn einfach schnappen und eine Möglichkeit, nach Impel Down zu kommen, brauche ich dann auch noch“, murmelte sie vor sich hin. Und dann begann auch schon die Diskussion. Ace bot ihr seine Hilfe an, Kori lehnte sie lauthals ab, da sie sich bestimmt nicht von einem Piraten helfen lassen würde, da wäre Schummeln und das wollte sie nicht. Ein wildes Wortgefecht wurde entfacht, in dem Ace Kori unterstellte, sie sei viel zu naiv und Kori wollte sich nicht so minimieren lassen, dass sie nach einer Weile Streiterei einfach aus der Hütte lief und wieder Richtung Stadt. Sie wollte das sofort erledigen und sie hatte, so hoffte sie, genügend Fesselmöglichkeiten mit. Fest entschlossen und ihren Langstock mit den Fingern umschlossen eilte sie in die Stadt und legte sich auf die Lauer. Die Dämmerung kehrte langsam ein und die Straßen leerten sich. Ace blieb währenddessen zurück und zerbrach sich den Kopf, wie er sie unterstützen konnte. Die einzige Wahl war – gar nicht, maximal heimlich. Viel Zeit verging, bis Kori endlich eine verdächtige Person entdeckte und dieser folgen konnte. Es war bereits stockfinster und sie musste sehr darauf achten, leise zu sein, um nicht entdeckt zu werden. Ihre Verfolgung führte sie an den Rand der Stadt, wo nun insgesamt fünf Revolutionäre beisammen standen. Deren Worte zufolge, waren sie vollständig. Kein weiterer sollte auftauchen oder war in der Stadt, dies hieß für Kori, dass sie nur fünf Gegner hatte, die sie weit schwächer einschätzte, denn sie lief sofort drauf los und begann mit ihrem Langstock um sich zu schlagen. Unüberlegt, denn sie kassierte bereits nach 3 Schlägen selbst ordentlich. Einen Augenblick verweilten die sechs einander musternd. „Ich muss euch Leute mitnehmen ins Impel Down, komme was wollte“, erklärte Kori und eine regelrechte Schlacht entstand. Ein Zuseher würde nicht wissen, wie es gerade aussah, wer vorne lag oder wer bereits erledigt war. Kori verausgabte sich vollkommen, doch auch bald merkten ihre Gegner, dass sie hier keine schwache Feindin hatten. Nachdem Kori, die wohl eindeutig unterlegenen vier Mitstreitern des Transenkönigs soweit außer Gefecht hatte, dass diese K.O. am Boden lagen und nur mehr Invankov ihr Gegenüber war, erlaubte sich dieser seine Teufelskraft voll auszunutzen. Er lies seine Fingernägel wachsen und impfte sich selbst Adrenalin um nun vollkommen außer Rand und Band gegen die Marinesoldatin kämpfen zu können. Kori musste so viele Schläge einstecken, dass ihr bereits im Kampf alles weh tat, doch viel mehr konnte sie abwehren und beinahe doppelt zurück schleudern. „Du bist keine normale Soldatin, junges Fräulein“, gab Ivankov zu und widmete sich umso härter dem Kampf gegen die willensstarke Kapitänsanwärterin, die etliche Schlagabtäusche später das Duell für sich entschied. Sie konnte Ivankov niederstrecken und ihm schnellstmöglich die Seesteinketten anmachen, dabei war sie schon am Rande ihrer restlichen Verfügbaren Energie. Seinen Mitstreitern legte sie Seile um und ebenso Handschellen. Rein auf die Schnelle, war dies eine gute Lösung. Sie hoffte, es würde durchhalten. „Wie…“, keuchte Ivankov. Er verstand nicht, wie sie fünf von einem einzigen Mädchen so fertig gemacht werden konnten. Auch Kori war ein wenig überrascht, wie gut ihr dies gelang. Sie war stark verletzt, eindeutig. Das würde viele blaue Flecken bringen und sie war sich sicher, ihr Handgelenk gebrochen zu haben, außerdem hatte sie sich einige offene Wunden zuführen lassen, doch das Adrenalin, das nun in Kori entfacht wurde, würde sie dies noch eine Weile nicht spüren lassen. Der Stolz machte sich nun breit. Die kleine Marinesoldatin hatte eben einen der höheren Anführer der Revolution niedergestreckt und musste diesen nur noch nach Impel Down bringen. Als wäre es doch nur so einfach. „So macht man das“, sagte sie sich selbst und sah sich nach einer Möglichkeit um, den nächsten Schritt zu wagen. Nicht all zu weit entfernt sollte sich bereits das Ufer befinden. Doch wie sollte sie reisen? Mit Ace konnte sie nicht weiter, denn das wäre Unterstützung von einem Piraten und das wollte sie nicht wagen. Viel eher packte sie all ihre übrige Kraft – durch den Adrenalinkick war das nicht gerade wenig – und schnürte ihre Beute zusammen, welche sie dann erst einmal Richtung Ufer schliff. Dies brauchte leider sehr viel Zeit, denn Kori hatte fünf Leute im Schlepptau, die keine Anstalten machten, es ihr leicht zu machen. Ivankov versuchte sich herauszuwinden, doch der Seestein schwächte ihn zu sehr. Kori brauchte keine Hilfe, sie war kein kleines Mädchen und sie wollte das alles alleine schaffen. Am Ufer angekommen wurde ihr leider wieder bewusst, dass sie keinen Plan hatte, wie sie in das Unterwassergefängnis kommen sollte und so schliff sie die fünf das Ufer entlang, bis sie schließlich überraschender Weise das Schiff der Revolutionäre fand. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Natürlich mussten die Herrschaften ja auch irgendwie hier angekommen sein, dass diese mit einem Schiff hier waren, war ihr bis eben gar nicht klar. So wie es ihr gelang, eilte sie mit der Beute zum Schiff und auf das Schiff, es war nicht gerade groß, doch es sollte seinen Zweck erfüllen. An Bord waren ihr erstes Ziel mehr Möglichkeiten, die Gefangenen als Gefangene zu halten. Kori fand Seile unter Deck und Band die fünf am Masten so fest an, dass ihr am Ziel angelangt, bestimmt jemand helfen musste, die Leute wieder los zu machen. Alle unter Dach und Fach gebracht lehnte sie sich erst einmal erleichtert an die Reling. Ihre Beine gaben sofort nach und sie kam kniend unter Schmerzen zum Stilstand. Was hatte sie sich eigentlich gedacht? Wie sollte sie mit diesen Verletzungen heil ankommen? Dies würde sich ein normaler Mensch fragen, doch nicht Kori, ihre Naivität, Willensstärke und ihr Selbstbewusstsein ließen den weiteres weg ganz einfach erscheinen. Ihr Blick wanderte über die Felder und hin zu der kleinen Hütte, in der sie Ace noch vermutete. Es gäbe so bald kein Wiedersehen, sie musste sofort aufbrechen, bevor etwas geschah und genau das machte. Es tat ihr von Herzen leid, im Streit gegangen zu sein, doch dies machte von nun an ihre Beziehung aus. Sie waren Gegner und sie würden es immer sein, somit musste sie jegliche Gedanken solange verwerfen, bis sie ihn zufällig wieder sehen sollte. Kori wusste durch die Sterne genau in welche Richtung sie musste, denn sie wusste wo Marineford lag, welchem Stern, nämlich dem Eisstern, sie folgen musste, um genau dort zu landen. Dort angekommen, war es dann nur mehr ein Katzensprung zum berüchtigten Unterwassergefängnis. Neue Energie getankt, hievte sie sich hoch, weiterhin unter beinahe unterträglichen Schmerzen – als nächstes musste sie eindeutig Verbandszeug finden. Motiviert hisste sie die Segel, drehte das Steuerrad in die richtige Richtung und verließ auf einem fremden Schiff die Insel. Wehmütig blickte sie zurück. „Bis bald“, hauchte sie und verlor keinen weiteren Gedanken mehr an Ace. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)