The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 2: Die Reise beginnt ---------------------------- „Und bitte pass auf und bitte mach mir keine Schande und bitte …“ – „Papa!“ unterbrach Kori, unsere Titelheldin, ihren Vater vor ihrer Abreise in für sie noch unbekanntes Gewässer, in eine komplett unbekannte Welt. „Du darfst nur mit diesem Schiff über den Calm Belt segeln und bitte“ – „…mach es nicht kaputt“, kann Kori bereits die Sätze ihres fürsorglichen Vaters beenden. Wochen lange hat sich die Kleinfamilie Chuck bereits auf diesen Tag vorbereitet. Der Tag an dem Kori mit der Nussschale ihres Vaters – der diese noch aus Marinezeiten hatte – die Reise von Rainybow Island nach Loguetown antrat. Mithilfe eines beschichteten Bootes (Marinespazialität) und einem Eternal Port nach Logue Town schickte Anaguma seine Tochter vor wenigen Tagen auf die Reise. Er wollte sie sicher im East Blue ihre Reise und Ausbildung starten lassen. Was er nicht berücksichtigte, auch wenn er es immer wieder durch Zureden ausschließen wollte, war, dass Kori einfach ein ungemeiner Tollpatsch ist und, dass die junge Dame, frisch im East Blue angekommen es direkt schaffte den Eternal Port im Meer zu versenken. Gedanklich schwankte Kori stets zwischen ihrem letzten Tag zu Hause, als ihr Vater ihr noch sagte, was sie nicht alles zu berücksichtigen hatte, wie wichtig diese spezielle Nussschale war und wie noch viel wichtiger der Eternal Port war. Nur saß sie irgendwo im East Blue auf ihrem kleinen Schiffchen und wunderte sich, wo sie nur landen würde. Land in Sicht? Hoffentlich würde es bald soweit sein, denn natürlich hatte Kori Hunger, sie wollte mal wieder ordentlich schlafen und sich richtig die Beine vertreten. So ein Leben in einer Nussschale war nicht gerade spannend. Und was spannend war, war absolut nicht lustig, denn Stürme auf hoher See in einem so kleinen Boot waren durchaus lebensgefährlich. Eine weitere gefühlte Ewigkeit wechselte Kori ab zwischen Rudern und durch den Wind getragen werden und dann war es endlich soweit. In der Ferne erkannte sie Land, sogar einen Hafen. Endlich hatte sie es geschafft. Doch wo genau war sie gelandet? War diese Insel bewohnt? Ein Hafen lies diese Chance schon sehr groß wirken. Schnell spukte sich Kori in die Hände und ruderte was das Zeug hält. Endlich Essen, vielleicht sogar eine warme Dusche und vielleicht sogar die richtige Insel? Nach den Erzählungen ihres Vaters konnte sie bereits ausschließen, dass sie Logue Town erreicht hatte, aber dies bereitete ihr in diesem Moment noch keinen Kummer. Wie von einem wilden Fisch gebissen ruderte die zukünftige Matrosin der Marine auf die kleine Insel zu, sprang mit einem lauten „Yatta!“ aus der Nussschale und vergas vor lauter Euphorie beinahe das Boot anzubinden. Ihre Schritte führten sie schnell zu einer Gaststätte. „Partys Bar“, las Kori noch bevor sie unbedacht eintrat. „Willkommen“ mit einem freundlichen Lächeln der Bardame wurde Kori begrüßt und sofort zog die hier Fremde alle Aufmerksamkeit auf sich. Ganz normale Leute saßen hier, wohl Bewohner dieser Insel. Doch natürlich musterten sie die kleine ganz genau. Kori war für ihr Alter nicht gerade groß und auch ihre äußere Erscheinung lies in diesem Moment sehr zu wünschen über. Ihr weißes Haar war doch Wind und Wetter komplett zerzaust, ihre Kleidung war schmutzig und noch immer etwas feucht und ihr müdes Gesicht sprach Bände. Man sah ihr an, dass sie einiges durchgemacht haben musste, ehe sie hier gelandet war. „Was darf ich dem Fräulein bringen?“, drang es nach einer unangenehmen Zeit an Stille an Koris Ohr und sie blickte sofort wieder zur Barkeeperin. „Ich habe Hunger“, sagte sie kleinlaut und die gesamte Gesellschaft brach in Gelächter aus. Der Bann war gebrochen. Einer der Bewohner stand sogleich auf und wollte Kori mit zu seiner kleinen Gruppe an den Tisch nehmen. „Makino, deinen feinsten Eintopf“, rief er der Bardame zu. Kori setzte sich zu den Leuten, machte nur ein überfordertes Gesicht. „Von wo bist du denn her?“, fragte einer der Herren, der bereits an dem Tisch saß und direkt einen großen Schluck aus seinen Krug mit Bier machte. Die Stille war vergangen, es wurde wieder rege geplaudert, doch viel mehr schienen sich hier alle für das gestrandete zu interessieren. Eine Frage nach der anderen hagelte auf sie ein. „Wie heißt du?“ – „Was machst du hier?“ – „Machen sich deine Eltern keine Sorgen um dich?“ – „Willst du einen trinken mit mir?“ – „Wo willst du hin?“ „Jetzt lasst doch das arme Mädchen in Ruhe, hier iss erstmal“, unterbrach Makino die Meute und servierte Kori einen wohlduftenden Kartoffeleintopf. Makinos Blick tadelte die Herren. „Dankeschön“, sagte Kori und tatsächlich lag schon mehr Selbstvertrauen in ihrer Stimme. Sie hatte endlich wieder festen Boden unter den Füßen und Menschen waren um sie herum, das tat schon gut, auch, wenn sie etwas überfallen wurde. Schnell schnappte sie sich die Schüssel und futterte drauf los. „Mein Name ist Kori, ich bin nur auf der Durchreise, mein Vater stirbt vermutlich vor Sorge, ‘n Whiskey wäre nett und ich möchte nach Logue Town“, brabbelte zwischen dem Essen vor sich hin. „Super lecker, Ma’m“, sagte Kori und hob die Schüssel hoch während sie den Kopf dankend neigte. „Logue Town? Willst du von dort weiter zur Grandline und Piratin werden? Wir kennen da noch jemanden“, lachte einer der Herren sofort los und Kori schüttelte schnell und wild den Kopf. „Niemals werde ich Piratin“, sagte sie laut. „Ich werde der Marine beitreten und dieses Gesindel alle mitsammen einsperren“, sagte sie streng und musterte jeden einzelnen der um sie herum saß. Sofort war den Leuten hier klar, mit ihr durfte man nicht scherzen, aber es war ihnen auch klar, dass Kori für den kurz zuvor Erwähnten keine all zu große Gefahr werden sollte. „Die Marine also… na hoffentlich stößt du da nicht auf den roten Shanks“, wurde sie gleich gewarnt. Die Stimmung sank ein klein wenig und Kori wurde wurde bewusst, dass es hier wohl auch des öfteren Piraten her zog. „Ich werde das gesamte Piratenpack auslöschen“, sagte sie selbstsicher. „Pass nur auf, was du dir da vornimmst. Die Gewässer da draußen sind gefährlich“, wurde ihr nahe gelegt. Ganz verbissen wurde Kori fast schon und den Herrschaften merkten schnell, dass sie das Thema lieber wechselten und so unterhielten sie sich blendend mit ihr, dass niemandem bewusst wurde, wie spät und finster es schon geworden ist. Sogar die Möglichkeit für eine Dusche hatte Kori, auch wenn sie danach ihre schmutzigen, aber immerhin trockenen Sachen wieder anziehen musste. „Ich bedanke mich recht herzlich für Speis und Trank und verabschiede mich“, sagte Kori mit einer knappen Verbeugung nachdem sie ihre Zeche beglichen hatte und bereits Richtung Tür spaziert war. Viel Gesellschaft war nicht mehr übrig und Kori war sich sicher, dass diese sich auch bald aufgelöst hätte. Außerdem wollte sie Morgen Früh direkt aufbrechen und hierfür noch die ein oder andere Stunde Schlaf ergattern. Sie wollte sich aber dennoch ein wenig die Beine vertreten und so ging sie noch ein paar Schritte. Der Nachthimmel war klar und sie konnte jeden einzelnen Stern erkennen. Wunderschön kam es ihr vor und so wurden ihre wenigen Schritte gleich viel mehr, bis sie nicht einmal mehr wusste, wo sie denn nun war. Ein wenig musste sie schon noch wandern und die frische Luft und späte Stunde machten Kori richtig müde, dass sie noch viel weniger wusste, wo sie hin ging. Schließlich erkannte sie aber doch noch nicht weit entfernt den Hafen wieder und auch die kleine Nussschale. Zum Glück. Jetzt hieß es schlafen und hoffen, dass der nächste Morgen halbwegs wach gestartet werden konnte. Müde gähnte sie, streckte sich und rollte sich in der Nussschale unter der Decke ein, die sie ganz über sich warf. Es war nicht sonderlich kalt in dieser Nacht, doch ganz ohne Dach über dem Kopf suchte sie unter der Decke Schutz. Ganz leicht bewegte sich das kleine Boot über den kleinen Wellen, die spät Nachts an die Insel strömte, wo Kori Schutz gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)