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Vampire Kiss

von

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Vertrauen wächst

8. Vertrauen wächst
 

Nach einigen Stunden unruhigen Schlafes hatte Michiru sich frisch gemacht und ihren Arbeitsplatz aufgesucht. Sie mußte sich irgendetwas einfallen lassen, wenn sie ihren Pakt mit Haruka weiter erfüllen wollte. Eine Bar war genau der richtige Ort, Opfer zu finden, die niemand suchen oder vermissen würde und zudem brauchte Michiru auch das Geld zum überleben. Beides brachte ihr die Bar.

Sie hatte versucht sich bei ihrem Chef nicht anmerken zu lassen, wie dringend sie diesen Job benötigte, doch so ganz war ihr das wohl nicht gelungen. Seine Bedingungen zeigten das mehr als deutlich. So war Michiru zwar nicht zufrieden den Heimweg angetreten, doch sie hatte den heutigen Abend erneut frei und sie hatte ihren Job noch. Alles in allem war ihr Tag gut verlaufen und doch hatte sie es nicht eilig nach Hause zu kommen.

So freundschaftlich die letzte Nacht auch gewesen war, die Fronten waren nun geklärt und auch heute würde Haruka ein neues Opfer erwarten. So würde heute auf Michiru warten, was für die letzte Nacht gedacht gewesen war, denn ihr Entschluß, keine Menschen mehr zu opfern, stand nach wie vor.

Michiru wusste nicht, ob sie sich schlecht fühlen sollte. Einerseits verabscheute sie, was Haruka war und tat, andererseits jedoch wurde ihre Gesellschaft immer angenehmer, sie selbst immer interessanter und Michiru fühlte sich zeitweise sogar sehr von ihr angezogen.

Sie war sich wirklich nicht sicher, ob sie den Abend herbei sehnte oder lieber davor davonlaufen würde. Ihr Verstand war völlig verwirrt und zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Auch wenn die Vampirin, wie jetzt, nicht in ihrer Nähe war...

»Was ist nur los mit mir«, fragte sie sich immer häufiger.

Und je öfter sie sich diese Frage stellte, desto deutlicher formte sich die Antwort vor ihren Augen. Wären da nicht einige Tatsachen wie, dass Haruka ein Vampir war, dass sie Menschen tötete oder das sie Michiru zu ihrem Werkzeug gemacht hatte, hätte diese fast glauben können, sie sei dabei sich Hals über Kopf in eine Frau zu verlieben.

Doch es ging hier nicht um die neue Erfahrung sexueller Neigungen, Herzklopfen oder zarte Gefühle. Es ging um Blut und Tod. Das war die Verbindung zwischen ihnen und daraus wuchs alles weitere. Ein Pakt zwischen Mensch und Dämon, in dem der Mensch am Ende immer seine Seele verlor.

»Sie kann meiner jederzeit überdrüssig werden und mich töten.«

Michiru hatte ihre Schritte verlangsamt und blieb nun gänzlich stehen.

»Je mehr ich von ihr erfahre, desto geringer meine Chance, dass sie mich irgendwann gehen lässt.«

Sie sah in den Himmel.

Er war grau und wolkenverhangen, wirkte fast schon düster. Als würde sich etwas Unheimliches zusammen brauen.

"Ich sollte zusehen das ich schnell heim komme. Das sieht nach Unwetter aus", murmelte sie und sah sich nochmal kurz um.

Die Straßen waren leerer geworden und die Cafes stellten ihre Stühle und Tische zusammen.

Kaum das Michiru wieder ein Stück gelaufen war, fing es an zu tröpfeln und der Wind frischte auf. Sie ging schneller und schlug den Kragen ihrer Jacke hoch, was sehr schnell keinen großen Schutz mehr bot. Derart schnell wurden die Tropfen zu ströhmenden Regen, den ein fast schon, stürmischer Wind schmerzend ins Gesicht peitschte, wie Michiru es nie zuvor erlebt hatte.

So tief es nur ging duckte sie sich in den Kragen der Jacke und lief so schnell der Wind es zuließ. Sie konnte kaum etwas sehen, nahm nur wahr, dass andere genauso auf der Flucht waren wie sie, als sie gegen etwas lief.

Ein erschreckter Aufschrei entfuhr ihr und dann begriff sie, daß sie gegen eine Person gelaufen war. Diese Person hatte schnell die Arme um sie gelegt und so verhindert, daß sie nach dem Zusammenprall hinfiel. Erleichtert und dankbar hob Michiru den Kopf und wollte sich gerade für den Rempler entschuldigen, da vergaß sie alles, was bis gerade noch in ihrem Kopf war.

"Haruka...?" brachte sie leise hervor.

Ihre Stimme kratzte leicht und klang mehr als überrascht.

"Wie...? Ich meine...es ist noch Tag!" stammelte sie fassungslos.

Die Vampirin grinste sie an, wobei sie wieder sehr darauf bedacht war, daß Michiru ihre Reißzähne sah.

"Schonmal nach oben geschaut Baby? Heute gab es nicht einen Sonnenstrahl und den ganzen Tag über, fast schon, Dunkelheit..."

Michiru nickte leicht und schluckte etwas.

Das lag nicht an Harukas Worten, sondern daran, daß diese sie immernoch im Arm hielt und ihr wieder so nahe war.

"Heißt, du konntest es nicht erwarten zu mir zu kommen?", fragte sie,

"Oder war dieser Zusammenprall wirklich Zufall?"

"Natürlich wollte ich zu dir", lächelte die Vampirin nun fast schon charmant,

"Du bist zur Zeit für mich die Sonne, die ich schon so lange nicht gesehen habe!"

Sofort wurde Michiru flau im Magen.

"Das...klingt wirklich nett", brachte sie, wieder kratzig, hervor.

Scheu blickte sie in Harukas Augen und versuchte, irgendetwas in ihnen zu erkennen.

Irgendeine kleine Regung vielleicht, die ihr zeigte, wie diese Worte gemeint waren. Sie entdeckte nichts. Die dunklen Augen ihres Gegenübers waren ausdruckslos, fast schon leer und kalt. Ob ein Vampir überhaupt sowas wie Gefühle besaß? Waren diese Worte gerade echte Zuneigung oder eiskalte Berechnung gewesen?

"Magst du Überraschungen?"

Harukas Worte ließen keine Zeit, weitere Fragen aufkommen zu lassen.

"Wenn sie gut sind", antwortete Michiru zögerlich.

"Es ist zumindest nichts Schlimmes", lächelte Haruka und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.

Nur 2 oder 3 Sekunden schloß Michiru die Augen und als sie sie wieder öffnete, standen sie in einer fremden Wohnung. Ihre Klamotten waren trocken und nichts zeugte davon, dass sie gerade noch im ströhmenden Regen gestanden hatten. Haruka ließ sie los und Michiru ging ängstlich einen Schritt zurück.

"Wo sind wir hier?" fragte sie erschrocken und sah sich um,

"Ist das wieder eine Lektion?"

Die Wohnung war riesig und sehr edel gestaltet.

Die ganze Größe ließ sich nur erahnen und der Eigentümer besaß sicherlich mehr als genug Geld.

»Wieder ein Vampirdomizil«, schoss es durch Michirus Kopf.

"Sei ganz entspannt", grinste Haruka,

"Keine Vampire. Wir sind hier allein und das bleibt auch so. Du bist hier absolut sicher."

Fragend sah Michiru sie an und schaute sich dann genauer um.

"Das ist deine Wohnung?" wurde ihr sehr schnell klar.

"Sagen wir...mein Haus", berichtigte Haruka,

"Obwohl es eigentlich eher ein Anwesen ist. In einigen Jahrhunderten häuft sich eine Menge Geld an."

Michiru schluckte.

Obwohl es genau in das Bild passte, welches die Vampirin ihr gestern offenbart hatte, war sie nun doch schockiert. Niemals zuvor war sie von derartigem Luxus umgeben gewesen. Sprachlos sah sie sich um, schritt langam durch den Raum, um einige Dinge näher zu betrachten.

Ganz plötzlich stand die Vampirn direkt hinter ihr und lehnte sich dicht an ihr Ohr.

"Ich gehöre nicht in das Netz der Lakaien anderer Vampire, wie des Bürgermeisters", flüsterte sie,

"Ich bin immer nur meinen eigenen Zielen gefolgt!"

Michiru bekam eine Gänsehaut, obwohl Haruka in der nächsten Sekunde schon wieder fort war.

Damit hatte sie ihr wohl sagen wollen, daß sie anders zu ihren Besitztümern und ihrem Geld gekommen war.

"Bevor du dir weiter den Kopf zerbrichst und dir ein immer schlechteres Bild von mir zurecht legst, zeig ich dir lieber das Haus", erklang da Harukas Lachen,

"Am besten von unten nach oben."

Sie hielt Michiru die Hand hin und diese griff ein wenig zögerlich danach.

Das die Blondine sie in den Keller führte beruhigte nicht gerade ihre Gedanken. Und diese Gedanken drehten sich um Blut und eine Vampirhöhle. Was sie erwartete jedoch, war das krasse Gegenteil von Tod und Finsternis.

Das riesige Untergeschoss war ebenso edel ausgebaut wie das Erdgeschoss, war hell und freundlich und führte zu einem kleinen Schwimmbad.

Als Michiru das Wasser und den Sprungturm sah, konnte sie gar nicht mehr anders. Fast verzückt klatschte sie in die Hände und konnte ihre, beinahe schon, kindliche Freude kaum verbergen.

"Ein Pool", rief sie,

"Du hast einen Pool?"

"Nicht nur einen", grinste Haruka,

"Schön das ich dich damit begeistern kann. Im Garten gibt es noch einen."

Michiru starrte Haruka an wie ein Kind dem man sagt, daß es den Weihnachtsmann gibt.

"Immer wenn ich mir deutlich klar darüber werde, daß du ein Vampir bist, konfrontierst du mich mit überraschend menschlichen Eigenschaften", gab sie beeindruckt zu.

"Das ist keine meiner Eigenschaften", schüttelte Haruka den Kopf,

"Ich finde schwimmen nicht so anregend. Zu langsam. Außerdem ist Wasser nicht mein Element."

"Du kannst nicht schwimmen", grinste Michiru und piekste sie in die Seite,

"Gibs zu. Du bist über 500 Jahre alt, aber du hast nie schwimmen gelernt."

"Du willst mich doch nur provozieren", grinste Haruka zurück,

"Wenn du schwimmen willst gern, aber mich bekommst du nicht ins Wasser."

"Ich würde sehr gerne schwimmen", war Michiru begeistert, wurde aber gleich wieder zurückhaltend,

"Aber ich habe doch gar keinen Badeanzug."

"Wenn das dein einziges Problem ist...", zuckte die Blondine mit den Schultern.

Sie griff Michirus Hand, führte sie in die, mehr als geräumige Umkleide, und deutete auf einen Schrank.

"Da ist alles drin. Neu und ungetragen und es gibt verschiedene Größen", erklärte sie gelassen,

"Und bevor du fragst - es hat sich einfach angesammelt im Laufe der Zeit und sich schon mehrfach als nützlich erwiesen. Und jetzt viel Spaß! Ich bin gleich zurück."

Sie verließ die Umkleide und ließ Michiru allein zurück.

Die war zwar etwas verunsichert, der Pool und das Wasser aber lockten sie so sehr, daß sie doch den Schrank öffnete und hinein sah. Die Auswahl war wirklich groß und sehr schnell entschied Michiru sich für einen blauen Einteiler. Auch Handtücher fand sie und so genoß sie, nur Minuten später, den Luxus eines privaten Pools nur für sich allein.

Beinahe vergaß sie, in wessen Haus sie war und was zur Zeit ihr Leben bestimmte, so wohl fühlte sie sich im Wasser. Das erste Mal seit ihrer ersten Begegnung mit der Vampirin war Michirus Kopf frei von Kummer und Ängsten. Sie zog ihre Bahnen und genoß die Umarmung ihres Elements, denn das Wasser war ihr Element.

Bis Harukas Stimme sie in die Realität zurück holte.

"Du schwimmst wie ein Fisch", klang die beinahe amüsiert,

"Ich hab noch nie einen Menschen so schwimmen sehen."

Irritiert blickte Michiru sich um und entdeckte die Blondine auf dem 3 Meter Sprungbrett.

Sie lag entspannt auf der Seite, hatte den Kopf in die Hand gestützt und beobachtete Michiru schmunzelnd.

"Wie lange bist du schon da oben?" wollte diese wissen.

"Lang genug", war die Antwort,

"Es ist ein Erlebnis dir zuzusehen."

Sie stand auf und schwang sich elegant die Treppe des Sprungturms herunter.

Die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt trat sie an den Beckenrand und wartete, daß Michiru zu ihr schwamm. Dann ging sie in die Hocke und schenkte dem kleineren Mädchen ein beinahe schon liebenswertes Lächeln.

"Möchtest du etwas essen?" fragte sie,

"Ich habe reichlich Auswahl und wenn du besondere Wünsche hast, können wir sie sicher auch umsetzen."

"Nein danke", gab Michiru überrascht zurück,

"Ich brauche nichts im Moment."

Haruka nickte und erhob sich wieder.

"Wenn du genug, hast nimm dir einfach einen Bademantel aus der Umkleide", sagte sie zufrieden,

"Ich schmeiß mich hinter die Glotze. Mir ist es hier zu nass."

Sie zwinkerte einmal frech und verließ dann die Schwimmhalle.

Nachdenklich sah Michiru ihr nach. So viel Menschlichkeit wie heute war fast schon unheimlich. Haruka benahm sich nicht anders, als andere Bekannte oder Freunde von Michiru auch und sie fragte sich, wie sie ein gefährliches Monster in ihr sehen sollte, wenn diese so nett zu ihr war, als wären sie schon ewig befreundet.

Schon öfter hatte Michiru sich zu ihr hingezogen gefühlt, doch so wie Haruka heute war, wollte Michiru nur allzu gern ignorieren, was diese nun einmal war.

Die Lust aufs schwimmen war plötzlich verflogen.

Viel lieber wollte sie Haruka folgen und erfahren, was dieser Abend noch bringen würde. Schließlich würde die Blondine irgendwann etwas zu sich nehmen wollen. Etwas, das ihr Körper auch verwertete und Michiru war die einzige, die hier war. Mit gemischten Gefühlen verließ sie das Wasser und begab sich in den Dusch - und Umkleiderraum.
 

Haruka pflegelte bequem auf der Couch. Das Fernsehprogramm interessierte sie nicht wirklich. Sie war in Gedanken und augenblicklich mehr als zufrieden mit sich selbst. Nicht ohne Grund hatte sie Michiru hierher gebracht. Und scheinbar entwickelte sich alles zu ihrer Zufriedenheit, denn Michiru schien das Haus zu gefallen.

"Gut das sie so gern schwimmt...", murmelte die Blonde zufrieden vor sich her,

"Der Pool könnte sich für mich als Vorteil erweisen."

Gedankenverloren zappte sie durch die Programme, als Michiru herein kam und sich zu ihren Füßen auf die Couch setzte.

"Schon genug?" fragte Haruka erstaunt und zog die Beine etwas an.

"Erstmal schon", nickte Michiru,

"Läuft ja nicht weg."

"Beide Pools stehen dir jederzeit zur Verfügung", begann die Vampirin deutlich zu flirten,

"Schöner Bademantel. Steht dir wirklich gut."

Michiru sah kurz an sich hinunter.

Sie hatte nach dem Duschen nicht in ihre getragenen Sachen schlüpfen wollen und sich darum einen der Bademäntel geborgt, welche im Kabinenschrank ebenfalls reichlich vorhanden waren.

"Danke für das Kompliment", gab sie dann zurück,

"Er ist ein wenig zu groß. Es gab keinen in meiner Größe."

Haruka setzte sich auf und lehnte sich etwas in ihre Richtung.

"Beim nächsten Mal gibt es auch welche in deiner Größe...", seuselte sie,

"Du sollst dich doch wohl fühlen bei mir."

Sie blickte Michiru in die Augen und diese merkte, wie ihr gleich wieder flau im Magen wurde.

"Das ist wirklich nicht nötig", sagte sie leise,

"Ich fühle mich wohl hier. Es ist so schön groß und dein Geschmack ist wirklich wunderbar. Und mit dem Pool hast du sowieso schon gewonnen."

Ihre Augen bekamen einen etwas verträumten Glanz und auf Harukas Lippen schlich sich ein zufriedenes Grinsen.

So hatte sie sich das vorgestellt.

"Das werte ich als Einwilligung von dir, dich zunkünftig öfter hier aufzuhalten...", schnurrte Haruka beinahe und lehnte sich nun ganz dicht zu ihr,

"Und glaub mir...es gibt hier noch viel mehr zu erleben, als nur den Luxus eines Privatpools..."

Ihr Atem streifte Michirus Lippen und diese bekam sofort eine Gänsehaut, wodurch sie kurz die Augen schloss.

Die Vampirin lächelte leicht und zeigte ihre Zähne, als Michiru die Augen wieder öffnete.

"Es ist schön, wie sehr du mir vertraust...", flüsterte sie und strich Michiru eine Haarsträhne zurück,

"Das ich mich dir so nähern kann, obwohl du genau weisst, was ich bin..."

Sie sah Michiru tief in die Augen und gab ihr für eine Sekunde Einblick in ihre Seele.

Michiru sah deutlich die Menschlichkeit aufflackern, wie das kurze Aufleuchten eines Streichholzes in der Nacht. Nur einen ganz kurzen Augenblick lang, dann waren Harukas Augen wieder so leer wie eh und je. Doch Michiru wusste, daß ihre Worte genau so gemeint waren, wie Haruka sie ausgesprochen hatte.

Ob das Morgen oder in weiterer Zukunft so bleiben würde, das würde sich auch in dieser Zukunft erst zeigen. In diesem Moment gerade jedoch, als Haruka diese Worte gesagt hatte, da waren sie das, was die Vampirin in diesem Moment fühlte.

"Warum sollte ich Angst vor dir haben?" hauchte Michiru schließlich,

"Du gibst mir doch keinen Grund dazu."

Hingegen ihrer Erwartung küsste Haruka sie nicht.

Sie entfernte sich sogar etwas von ihren Lippen, sah ihr aber mit einem traumhaften Lächeln in die Augen.

"Hätte ich nur zu deiner Zeit geboren werden können...", flüsterte sie und streichelte Michirus Wange,

"Dann hätte ich mich ganz sicher Hals über Kopf in dich verliebt und wäre niemals ein schlechter Mensch geworden."

Michiru legte ihre Hand über die von Haruka und schmiegte sich der Berührung entgegen.

Sie schenkte ihr ein betörendes Lächeln und schloß vertrauensselig die Augen.

"Ich bin sicher, du warst kein schlechter Mensch, bevor du wurdest was du bist", sagte sie leise,

"Und was hindert dich daran, dich jetzt in mich zu verlieben...? Ich bin doch schließlich hier..."

Haruka sah sie einige Sekunden lang reglos an.

Sie schien überhaupt nicht zu wissen, wie sie nun reagieren sollte und war eindeutig überfordert mit Michirus deutlichen Worten. Dann zog sie plötzlich ihre Hand zurück und erhob sich von der Couch.

Sie machte ein paar Schritte in Richtung eines großen Fensters. Die schweren Vorhänge waren noch zugezogen und Haruka blieb, mit dem Rücken zu Michiru gewand, davor stehen.

"Du weisst was ich bin", erklang ihre Stimme monoton und bitter,

"Denkst du, ich habe ein halbes Jahrtausend überlebt, weil ich mich menschlichen Schwächen hingegeben habe? Ich bin einer der ältesten existierenden Vampire und das ist so, weil ich mit zunehmenden Jahrhunderten nie vergessen habe, daß Jäger auch immer selbst gejagt werden..."

Sie drehte sich herum und funkelte Michiru mit glühendem Raubtierblick an.

Ihre Zähne blitzten zwischen ihren Lippen hervor, welche ein, fast dämonisches, Lächeln umspielte.

"Komm...", hauchte sie und hielt Michiru auffordernd die Hand hin,

"Ich zeig dir mehr von meiner Welt..."

Sie zog mit der freien Hand an einer dicken Kordel und die schweren Vorhänge öffneten sich.

In der Sekunde in der Michiru Harukas Hand ergriff und diese sie sofort fest an sich zog, fiel das Licht des Vollmonds auf die Beiden und noch bevor Michiru begriff, hatten sich Ort - und vielleicht auch Zeit - wieder völlig geändert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SailorStarPerle
2017-05-14T13:25:52+00:00 14.05.2017 15:25
ui was passiert jetzt?
Bin schon gespannd aber man muss nicht lange warten ;-)
das nächste Kapitel ist ja schon da :-)
wie immer ein wunderbare Kapitel mit spanung , liebe in der Luft und neue einblicke in Harukas Leben


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